10JK: Ascaron, Will Wright & Six Days in Fallujah

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Froschi
Beiträge: 153
Registriert: 20. Dez 2016, 14:47

10JK: Ascaron, Will Wright & Six Days in Fallujah

Beitrag von Froschi »

Eigentlich eine relativ unspektakuläre Folge - bei den ersten beiden Themen hatte ich das Gefühl, hier und drüben bei SF alles schon mal gehört zu haben. Aber dann: Das dritte Thema "Six Days in Fallujah"! Wundervoll! Ich fand's wirklich super, wie sehr Christian, der sonst immer so zurückhaltend, so beherrscht ist, einfach mal völlig jegliche Contenance fallen lässt und herrlich emotional auf Konami einprügelt. SAU-GEIL! Bitte mehr davon. Schmidt-Hulk hat sehr viel Spaß gemacht! :D

Außerdem: Cooles Spiel des Monats! Ich habe wirklich noch nie von dem Ding gehört (wohl auch aus gutem Grund) - von daher besten Dank für die Einbisschenschlauermachung. :geek:
www.gamenotover.de - weil weniger Pixel einfach mehr sind!
bimbes1984

Re: 10JK: Ascaron, Will Wright & Six Days in Fallujah

Beitrag von bimbes1984 »

Man muss das mit Fallujah eher im Kontext der damaligen Zeit sehen, wobei auch heute sind Shooter aus meiner Sicht auch als nur schwer geeignet Geschichten zu erzählen, ich kenne zumindest keinen, wo nicht das Gameplay (Ballern+Töten) im Mittelpunkt steht. Ich denke auch, dass Six Days in Fallujah am Ende wieder ein pathetischer "wir lassen niemanden zurück, America hell yeah!"-Shooter mit ein paar Tagebucheinträgen und "emotionalen" Gesprächsszenen zwischen den "U S A! U S A!"-Szenen geworden wäre.

In ein paar Jahrzehnten sieht das sicher anders aus, dann kann man auch aus Fallujah eine Schießbude machen, macht man ja aus dem 1. und 2. WK auch...
Rick Wertz
Beiträge: 1194
Registriert: 13. Apr 2018, 10:40

Re: 10JK: Ascaron, Will Wright & Six Days in Fallujah

Beitrag von Rick Wertz »

Ich denke auch generell, dass danach (Six days in Fallujah) heute überhaupt kein Hahn mehr krähen würde, Aufregung gäbe es sicherlich keine mehr: Erst recht nicht angesichts der Tatsache, dass es sich hier um eine dem Militär sehr nahe stehende Entwicklung handelt.

Aber Konami hätte den Aufregungssturm auch sicherlich damals einfach aussitzen können; solche Medienaufmerksamkeit hält sich nie lange und hätte einem möglicherweise eher mittelmäßigen Produkt sicher zu größerem Verkaufserfolg verholfen.

Was das Spiel des Monats betrifft wären The Dishwasher, als Xbox Live Arcade-Spiel damals in aller Munde sowie The Chronicles of Riddick: Assault on Dark Athena (der Nachfolger zu Escape from Butcher Bay) sicher ebenso eine Erwähnung wert gewesen.
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lolaldanee
Beiträge: 2102
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Re: 10JK: Ascaron, Will Wright & Six Days in Fallujah

Beitrag von lolaldanee »

Demigod war eine gute Wahl als Spiel des Monats, darüber hat wohl seltenst schon mal jemand gesprochen.
Auch der Schmidt Rant über Konami war ganz wunderbar :)
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v3to
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Re: 10JK: Ascaron, Will Wright & Six Days in Fallujah

Beitrag von v3to »

Zu Ascaron bzw Ascon:

Patrizier war zwar das erste Spiel, welches in Eigenregie von Ascon damals selbst produziert hatte, allerdings nicht deren erstes Spiel. Vor Patrizier hatte Ascon Spieleportierungen für andere Software-Häuser übernommen. Ich weiß jetzt nur von den C64-Umsetzungen zu Max Design's "Think Cross" und Tale Software's "Turn It 2", bei denen mein Entwicklerteam involviert war. Beide erschienen 1991.

Btw der Mutterboden, aus dem Firmen, wie Thalion, Ascon/Ascaron und Rainbow Arts entstanden, waren eine Schulclique in Gütersloh. Holger Flöttmann, Marc Alexander Ulrich und Thomas Meyertoberens gingen auf die gleiche Schule und waren mit der Gründungsstab der Firma Micro-Partner, welche später eher als Magic Bytes bekannt wurde. Bei Micro-Partner wurde auch Rainbow Arts gegründet und war die erste Zeit auch im gleichen Gebäude ansässig. Im Lauf der Zeit wurde Rainbow Arts flügge (Thomas Meyertoberens blieb als Geschäftsführer bei Micro Partner). Holger Flöttmann verließ irgendwann dann Rainbow Arts und wurde Geschäftsführer von Thalion.

Die Infos habe ich von damaligen Mitarbeitern, bzw ich war selbst ein paar Monate bei Magic Bytes angestellt, wo die Schulfreunde-Story grassierte und später auch von befreundeten Entwicklern ganauso wiedergaben, welche damals die Zeit bei Micro-Partner mitbekamen und teils den drei Leuten folgten (in einem Fall die ganze Reihe von Micro-Partner bis Ascon). Die Trennung war wohl nicht wirklich freundschaftlich.
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Schlagerfreund
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Re: 10JK: Ascaron, Will Wright & Six Days in Fallujah

Beitrag von Schlagerfreund »

Rick Wertz hat geschrieben: 12. Apr 2019, 11:36 Ich denke auch generell, dass danach (Six days in Fallujah) heute überhaupt kein Hahn mehr krähen würde, Aufregung gäbe es sicherlich keine mehr
Ich sehe das etwas anders. Die Frage ist auch ob es "dem Militär" nahe steht, oder ob es so wie ich es verstanden habe Soldaten und Ex-Soldaten nahe steht. Das ist schon ein großer Unterschied. Ich denke das es wohl kein Werbespiel für das US Militär geworden wäre. Da deutet ja auch die Geschichte mit der Sichtweise der Rebellen drauf hin.

Letztendlich ist es ja auch so eine recht kuschelige "was hätte sein können" Geschichte. So Dinge die nie veröffentlicht worden sind, geben ja auch immer viel Interpretationsspielraum.
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sleepnt
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Re: 10JK: Ascaron, Will Wright & Six Days in Fallujah

Beitrag von sleepnt »

Ich habe Ascaron erst wirklich durch Sacred kennengelernt und habe das Entwicklerstudio (als Aachener) auch recht schnell schätzen gelernt... Sacred 2 war okay und dann war es dass auch schon... Aber interessant diesen Einblick in die Geschichte von Ascaron bekommen zu haben.

zu Six Days in Fallujah habe ich zuvor nie gehört, glaube aber auch, dass ein aufarbeitendes Spiel die Richtige Form wählen müsste - als Spiel muss man interaktiv sein - ein Shooter oder Cutscenes sind da die falsche Form. Davon hat etwa Spec Ops the Line zu viel als dass ich wirklich involviert war.
Michi123
Beiträge: 1164
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Re: 10JK: Ascaron, Will Wright & Six Days in Fallujah

Beitrag von Michi123 »

Danke für die interessante Folge!
Nach euren Erzählung zu Ascaron gleich mal wieder Lust bekommen auf Patrizier 2 / Port Royal (immer noch fantastische Handelssimulationen) und auf Anstoss 3 (der Humor ist so großartig!)
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Tengri Lethos
Beiträge: 741
Registriert: 17. Jun 2017, 16:43

Re: 10JK: Ascaron, Will Wright & Six Days in Fallujah

Beitrag von Tengri Lethos »

Ich hänge etwas hinterher, aber ich wollte trotzdem mal meine zwei Gedanken hineinwerfen.
Zu Six Days...: Ich hatte damals auch gedacht, dass das halt bei allem "Das wird nicht der klassische Shooter" Sprech genau ein solcher wird. Allerdings ärgert es mich nach dem Hören von 10JK doch, dass das Spiel so gnadenlos niedergemacht und im Regen stehen gelassen wurde. Man hätte ja anhand des fertigen Produkts prüfen können (und das hätte ich auch sehr gerne getan!), welche Versprechungen eingehalten wurden. Was wäre das tatsächlich für ein interessantes SPiel gewesen, wenn man es geschafft hätte, mehrere Perspektiven auf die Ereignisse einzufangen. Natürlich rechne ich damit, dass die amerikanische die deutlichste Perspektive gewesen wäre, weil man ja auch den Amerikanern gefolgt wäre.
Ich selber kann mich noch erinnern, dass ich mir damals gedacht habe, mit Konami kommt eh nur etwas halbgares raus. Einfach weil ich bei Konami weder für Shooter, noch für eine "Shooter Dokumentation" das Know-How oder das Engagement gesehen habe.


Zu Ascaron: Ich habe bisher keinen Einblick gehabt, warum Ascaron letzten Endes gescheitert ist, um so besser fand ich, jetzt wenigstens mal einen kurzen Anriss bekommen zu haben. Danke dafür! Nur leider ist jetzt mal wieder mein Wunsch aufgekommen, dass mal in fachkundiger Runde erörtert wird, warum heute kein Platz mehr für ein Anstoß & Co. ist. Wenn man einen gescheiten Editor einbaut und noch dazu etwas mit Humor rangeht (ich habe die Sprachausgabe in Anstoß 3 und mit Abstrichen auch in Anstoß 4 geliebt!) müsste doch eigentlich etwas gehen, sagt mein Herz. Mein Kopf sagt aber: Wenn das so wäre, hätte es auch jemand schon gemacht.
Eine andere Themenidee wäre für mich ein rechtlicher Blick darauf, was man in Spielen, die edititiert werden können, überhaupt machen darf. Ich selber darf mir in PES die Bundesliga evtl. einbauen, was ist aber mit den Fanpages, die unentgeltlich entsprechende Datensätze anbieten? Könnten die theoretisch abgemahnt werden, auch wenn das Angebot unentgeltlich ist?

Vielen Dank auch für die Perspektive auf Demigod...mir könnte Echtzeitstrategie prinzipiell nicht egaler sein, aber diesen Gedanken: Was muss ein Entwickler fühlen, der prinzipiell zum richtigen Zeitpunkt eine hervorragende Idee hatte, diese aber leider nicht so gut umgesetzt hat, war mir gerade in diesem engen zeitlichen Zusammenhang (Demigod und LoL) nicht präsent.
Sehr schöne Folge, vielen Dank!
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