Gerüchteküche statt News? - Was ist heute Berichterstattung?

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Jon Zen
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Re: Gerüchteküche statt News? - Was ist heute Berichterstattung?

Beitrag von Jon Zen »

sleepnt hat geschrieben: 22. Apr 2019, 16:32 Mh, ich finde Previews tatsächlich fraglich. Berichten, was einen (voraussichtlich) erwartet ist an sich eine gute Idee. Aber zu oft wirken sie wie verdeckte Verlängerung einer bezahlenden PR.

Da lassen sich Profis/Redakteure oft selber hinters Licht führen und werden von Vorfreude oder gar Hype ergriffen. Sehr gefährlich für eine Redakteur und hochgradig unprofessionell - anders wäre es, so etwas in ein Kommentar oder Meinungskasten zu schreiben und so ersichtlich vom Rest abzugrenzen.
Ja, eine gute Preview zu schreiben, ist wohl sehr anspruchsvoll.
Deswegen bin ich für eine "richtige" Ausbildung der Spielejournalisten, bei der unter anderem gelehrt wird, wie man nicht auf die PR hereinfällt und wie man sich professionell zu verhalten hat.

Wenn man jahrelang nicht in eine gute Ausbildung investiert, soll sich die Spielepresse nicht wundern, wenn sie keinen substanziellen Mehrwert gegenüber Youtubern bietet.
https://steamcommunity.com/id/Jon-Zen/ | Unsere Biervorräte schwinden dahin, Sire!
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sleepnt
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Re: Gerüchteküche statt News? - Was ist heute Berichterstattung?

Beitrag von sleepnt »

Jon Zen hat geschrieben: 22. Apr 2019, 19:35 Wenn man jahrelang nicht in eine gute Ausbildung investiert, soll sich die Spielepresse nicht wundern, wenn sie keinen substanziellen Mehrwert gegenüber Youtubern bietet.
Uh, das ist wahrlich ein guter Punkt! Influencer sind bezahlte Meinungsbildner, die ein privat anmutendes Vertrauensverhältnis genießen. Eine kritische Presse wäre ideal, um sich abzugrenzen.
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Schlagerfreund
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Re: Gerüchteküche statt News? - Was ist heute Berichterstattung?

Beitrag von Schlagerfreund »

sleepnt hat geschrieben: 22. Apr 2019, 19:45
Jon Zen hat geschrieben: 22. Apr 2019, 19:35 Wenn man jahrelang nicht in eine gute Ausbildung investiert, soll sich die Spielepresse nicht wundern, wenn sie keinen substanziellen Mehrwert gegenüber Youtubern bietet.
Uh, das ist wahrlich ein guter Punkt! Influencer sind bezahlte Meinungsbildner, die ein privat anmutendes Vertrauensverhältnis genießen. Eine kritische Presse wäre ideal, um sich abzugrenzen.
Der Punkt ist richtig, aber wenn ich mir die Ambitionen der "Fachpresse" angucke, dann sind die auch oft gefühlt viel weiter als Werbeschreiber. Ich denke das es keine Absicht dieser Personen ist, aber die Strukturen dazu oft führen.
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Heretic
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Re: Gerüchteküche statt News? - Was ist heute Berichterstattung?

Beitrag von Heretic »

Lurtz hat geschrieben: 22. Apr 2019, 17:41Die Headline war übrigens vorher "Warum der Hype größer ist als bei Elder Scrolls 6", da es sich aber lediglich um eine Zusammenstellung von Plus Artikeln zu Cyberpunk handelt, die nichts mit der Headline zu tun hat, hat Michael Graf sie höchstpersönlich in "Cyberpunk 2077 wird CD Projekts Meisterstück" geändert. Komplett unnötig. Zumal Plus ja eigentlich einen anderen Journalismus verkaufen will...
Könnte man auch so lesen, dass CD Projekt mit "Cyberpunk 2077" endgültig beweisen können/müssen, dass sie wirklich Meister ihres Fachs sind, "The Witcher 3" kein Ausnahmefall war und sie weiterhin in der Lage sind, höchste Qualität abzuliefern. Wie schnell es abwärts gehen kann, hat ja zuletzt Bioware bewiesen.

Zum Thema Previews: Ist doch klar, dass die normalerweise positiver ausfallen als der spätere Test. Die Presse bekommt nur ausgewählte Teile des Spiels zu sehen, garniert mit Lobpreisungen der Entwickler und Versprechungen, etwaige Bugs und Ungereimtheiten noch zu beseitigen. Das hab' ich immer im Hinterkopf, wenn mit einem Preview-Verfasser mal etwas die Gäule durchgehen. Und wäre es nicht sogar ein wenig langweilig, wenn nur nüchtern Fakten heruntergebetet werden würden? Ein wenig Vorfreude und Begeisterung seitens der Journalisten gehört doch auch dazu.
Pestilence
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Re: Gerüchteküche statt News? - Was ist heute Berichterstattung?

Beitrag von Pestilence »

Also ich mag Previews, nicht die der Journalisten, sondern tatsächlich die der Entwickler in Form von Dev Diary’s und Gameplay-Vorstellungen. Mittlerweile bin ich lang genug Gamer um zu differenzieren, was für ein Gameplay mir tatsächlich Spaß machen könnte und die Entwickler zeigen tatsächliche Begeisterung für ihr Spiel. Schließlich haben Entwickler niemals vor ein schlechtes Spiel zu entwickeln und haben sich durchaus etwas dabei gedacht, warum sie eine Gameplay-Mechanik gelöst haben, wie sie es getan haben, auch wenn diese vielleicht von den Journalisten nicht gut gefunden wird.

Von Gerüchten halte ich überhaupt nichts, aber ich besuche auch keine Websites mehr die Gerüchte als News tarnen und diese möglicherweise noch hinter Clickbait-Titeln verbergen. Das ist aber auch der Grund, wegen dem ich den Gamespodcast abonniert habe, hier benötigt man so etwas nicht, um gewinnbringend zu arbeiten.
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Re: Gerüchteküche statt News? - Was ist heute Berichterstattung?

Beitrag von ZiggyStardust »

derFuchsi hat geschrieben: 22. Apr 2019, 18:10 Previews sollten generell als Werbung markiert werden!
Nichts anderes ist das wenn man ehrlich ist.
Kann doch auch negative Previews geben. Die zu The Surge 2 werden sicher nicht so euphorisch ausfallen, wenn die gesammelten Eindrücke von Jochen repräsentativ sind. Unnötig sind lediglich Previews, die nur auf Trailern basieren, die sich auch jeder Leser selber anschauen könnte. Aber wenn es die Möglichkeit gab den Titel einige Stunden zu spielen, dann haben Previews auch ihren Wert.
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derFuchsi
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Re: Gerüchteküche statt News? - Was ist heute Berichterstattung?

Beitrag von derFuchsi »

Da isser wieder.
https://twitter.com/Jickrrr/status/1127943288445706240
Links, GameStar-Preview nach 90 Minuten Spielzeit im Januar 2019: "Die Spielwelt von Rage 2 ist lebendig"

Rechts, GameStar-Testbericht, heute: "Die Spielwelt von Rage 2 ist überhaupt nicht lebendig"

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IpsilonZ
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Re: Gerüchteküche statt News? - Was ist heute Berichterstattung?

Beitrag von IpsilonZ »

derFuchsi hat geschrieben: 13. Mai 2019, 16:39 Da isser wieder.
https://twitter.com/Jickrrr/status/1127943288445706240
Links, GameStar-Preview nach 90 Minuten Spielzeit im Januar 2019: "Die Spielwelt von Rage 2 ist lebendig"

Rechts, GameStar-Testbericht, heute: "Die Spielwelt von Rage 2 ist überhaupt nicht lebendig"

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Die Kritik an Previews an sich unterschreibe ich ja (staune immer wieder was es da teils für Lobeshymnen gibt) aber trotzdem weiß ich nicht wie gut es ist da Beispiele zu wählen, von komplett verschiedenen Redakteuren. Vielleicht fand Redakteur A (in dem Fall Philipp Elsner von Gamestar) die Welt wirklich sehr lebending und Redakteur B (Valentin Aschenbrenner von der Gamestar) hat das anders gesehen.

Aber wie gesagt, es stimmt schon, dass Previews Mist sind und das hier ist wohl auch ein okayes Beispiel. Wär halt interessant wie Redakteur A die Spielwelt heute so empfindet. ^^
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sleepnt
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Re: Gerüchteküche statt News? - Was ist heute Berichterstattung?

Beitrag von sleepnt »

derFuchsi hat geschrieben: 13. Mai 2019, 16:39 Da isser wieder.
https://twitter.com/Jickrrr/status/1127943288445706240
Links, GameStar-Preview nach 90 Minuten Spielzeit im Januar 2019: "Die Spielwelt von Rage 2 ist lebendig"

Rechts, GameStar-Testbericht, heute: "Die Spielwelt von Rage 2 ist überhaupt nicht lebendig"

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Über Previews wurde jetzt genug gesagt :? Ob es zwei verschiedene Journalisten sind, spielt für mich jedoch keine Rolle - eine Redaktion arbeitet unter den gemeinsamen Namen des Magazins - somit sollte man sie auch mit gleichem Maß messen dürfen.

Off-Topic: Zur Gamestar-Kritik an sich...
Ich muss auch mal eine Lanze für die Gamestar brechen. Sie bekommt es hier mehr ab als andere. Und das nicht, weil sie es schlimmer ist als andere. Für mich ist es sogar der Gegenteil: Für meinen Teil ist es kein Zufall, dass ich von ihr mehr mitbekomme - weil ich sie mehr verfolge als andere. Das verleitet natürlich dazu, dass man bei ihr am ehesten Artikel im Kopf hat, wo es hakt(e).

So, dass musste ich an dieser Stelle nochmal loswerden. Und irgendwie gehört es auch in diesen Thread,.da hier der Name Gamestar (auch meinerseits) öfter fällt als andere. Aber es spricht irgendwie auch für sie ;)
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Heretic
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Re: Gerüchteküche statt News? - Was ist heute Berichterstattung?

Beitrag von Heretic »

derFuchsi hat geschrieben: 13. Mai 2019, 16:39 Da isser wieder.
https://twitter.com/Jickrrr/status/1127943288445706240
Links, GameStar-Preview nach 90 Minuten Spielzeit im Januar 2019: "Die Spielwelt von Rage 2 ist lebendig"

Rechts, GameStar-Testbericht, heute: "Die Spielwelt von Rage 2 ist überhaupt nicht lebendig"

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Könnte auch daran liegen, dass die Welt in der Previewversion tatsächlich lebendiger war als im fertigen Spiel. Hat der twitternde Kollege ja selbst erkannt, dass das Endprodukt oftmals nicht der Previewversion entspricht. Soll die GS tatsächlich schreiben: "Die Spielwelt von Rage 2 ist lebendig. Im fertigen Spiel könnte das aber auch anders aussehen."? Wenn man der Meinung ist, dass ausnahmslos jede Vorabversion vom Hersteller in übertriebenem Maße aufgehübscht wird, sollte man vielleicht überhaupt keine Previews mehr lesen. ;)
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derFuchsi
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Re: Gerüchteküche statt News? - Was ist heute Berichterstattung?

Beitrag von derFuchsi »

Seine Meinung ist dass man die garnicht erst schreiben sollte.
Ganz so krass würde ich es nicht ausdrücken. Aber wie schonmal erwähnt ist so ein Preview Artikel eigentlich bloß Werbung und hat nicht viel mit Journalismus zu tun und gehört entsprechend gekennzeichnet.
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sleepnt
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Re: Gerüchteküche statt News? - Was ist heute Berichterstattung?

Beitrag von sleepnt »

derFuchsi hat geschrieben: 13. Mai 2019, 20:54 Aber wie schonmal erwähnt ist so ein Preview Artikel eigentlich bloß Werbung und hat nicht viel mit Journalismus zu tun und gehört entsprechend gekennzeichnet.
Die Leute wollen aber "Vorberichterstattung". Man kann nur berichten was man weiß. Man weiß nur, was der Publisher einem erlaubt zu wissen.

Hier kommt man zum Kern des Problems: Warum sind viele (bestimmt nicht alle) Journalisten nicht distanziert genug, um (nur) wichtige Informationen zu benennen, anstatt sie sogar zu bewerten? Bewerten soll ein Test, finde ich.

Man könnte Previews zeigen, über sie berichten etc. Aber ebenso hier mit Wertungen vorsichtiger sein - gänzlich vermeiden ist extrem schwer, dass muss ich zugeben.

Und hier kommen auch wieder Gerüchte ins Spiel: Der Wunsch mach Vorberichtserstattung hört nicht bei dem auf, was ein Publisher erlaubt. Man will mehr! Und so gibt man sich (als Spiele-Journalist) dem hin, über alles, auch Unbestätigtes, zu 'berichten.

Es ist bestimmt auch ein Dilemma. Würden sie es nicht tun, würden sie (Magazine, Internetseiten etc.) Leser riskieren
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Lurtz
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Re: Gerüchteküche statt News? - Was ist heute Berichterstattung?

Beitrag von Lurtz »

sleepnt hat geschrieben: 13. Mai 2019, 18:00 Off-Topic: Zur Gamestar-Kritik an sich...
Ich muss auch mal eine Lanze für die Gamestar brechen. Sie bekommt es hier mehr ab als andere. Und das nicht, weil sie es schlimmer ist als andere. Für mich ist es sogar der Gegenteil: Für meinen Teil ist es kein Zufall, dass ich von ihr mehr mitbekomme - weil ich sie mehr verfolge als andere. Das verleitet natürlich dazu, dass man bei ihr am ehesten Artikel im Kopf hat, wo es hakt(e).

So, dass musste ich an dieser Stelle nochmal loswerden. Und irgendwie gehört es auch in diesen Thread,.da hier der Name Gamestar (auch meinerseits) öfter fällt als andere. Aber es spricht irgendwie auch für sie ;)
Sehe ich trotz aller Kritik grundsätzlich schon auch so, Gamestar ist IMO der einzige verbleibende deutsche Webauftritt wo man überhaupt noch was erwarten kann und den ich regelmäßig besuche. Möglicherweise auch 4players, aber die eigentlich nur aufgrund von Jörg Luibls Beiträgen.

Der Rest ist was Breite und Qualität angeht absolut abgehängt.
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Schlagerfreund
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Re: Gerüchteküche statt News? - Was ist heute Berichterstattung?

Beitrag von Schlagerfreund »

Lurtz hat geschrieben: 15. Mai 2019, 22:34
sleepnt hat geschrieben: 13. Mai 2019, 18:00 Off-Topic: Zur Gamestar-Kritik an sich...
Ich muss auch mal eine Lanze für die Gamestar brechen. Sie bekommt es hier mehr ab als andere. Und das nicht, weil sie es schlimmer ist als andere. Für mich ist es sogar der Gegenteil: Für meinen Teil ist es kein Zufall, dass ich von ihr mehr mitbekomme - weil ich sie mehr verfolge als andere. Das verleitet natürlich dazu, dass man bei ihr am ehesten Artikel im Kopf hat, wo es hakt(e).

So, dass musste ich an dieser Stelle nochmal loswerden. Und irgendwie gehört es auch in diesen Thread,.da hier der Name Gamestar (auch meinerseits) öfter fällt als andere. Aber es spricht irgendwie auch für sie ;)
Sehe ich trotz aller Kritik grundsätzlich schon auch so, Gamestar ist IMO der einzige verbleibende deutsche Webauftritt wo man überhaupt noch was erwarten kann und den ich regelmäßig besuche. Möglicherweise auch 4players, aber die eigentlich nur aufgrund von Jörg Luibls Beiträgen.

Der Rest ist was Breite und Qualität angeht absolut abgehängt.
Naja das kann man jetzt so oder so sehen.

Zunächst einmal denke ich das die Gamestar (zumindest noch) in einer Position ist in der sie in dem Bereich was Zugriffe angeht auf Platz 1 ist. Daraus leitet sich für mich auch eine gewisse Verantwortung ab. Wer mehr Reichweite hat, der hat auch immer mehr Resonanz.

Webpages in der Form sind auch quasi das "neue Print". Neu in dem Fall das sie wohl als nächstes abgelöst und obsolet werden. Da kann man auch so argumentieren das andere Formate das schon längst verstanden haben, die Gamestar aber noch nicht. :)
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Re: Gerüchteküche statt News? - Was ist heute Berichterstattung?

Beitrag von Decius »

Schlagerfreund hat geschrieben: 15. Mai 2019, 22:43 Webpages in der Form sind auch quasi das "neue Print". Neu in dem Fall das sie wohl als nächstes abgelöst und obsolet werden. Da kann man auch so argumentieren das andere Formate das schon längst verstanden haben, die Gamestar aber noch nicht. :)

Welche wären das? Videos? Hat sich ja als Hype erwiesen (erzeugt mit den gefälschten Klicks auf Facebook) und da ist GS ja inzwischen gut dabei (und war eigentlich auch schon von ganz vorne mit dabei dank Heft-CD/DVD mit Videos - es hat nur die Verbreitungsmöglichkeit nochgefehlt). Podcasts? Auch den hat ja GS (und hatte einen ganz früh). Streaming machen sie auch, wenn auch nicht unter dem GS-Namen (was ich immer noch für einen Fehler halte). Snapchat/Instagram-Ideen sind ja glücklicherweise flächendeckend wieder gestorben. VR-Magazine haben auch gar nix bewirkt, leider für Will Smith (not that Will Smith), der damit gar kein Glück hatte. Welcher neuer Scheiß entgeht mir altem Sack?
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Re: Gerüchteküche statt News? - Was ist heute Berichterstattung?

Beitrag von Schlagerfreund »

Eigentlich alles was für den User bequemer ist als zu lesen. Das sind dann die von dir angesprochenen Videos, Livestreams oder Audioformate wi e Podcasts. Das sind alles Dinge die eine hohe Reichweite haben. Das Problem ist da nur die Monetarisierung.

Gerade was News angeht, so hat sich das Nutzerverhalten doch sehr geändert. Früher hast du als User praktisch nur über Online Magazine schnell News bekommen. Da gab es für dich praktisch keine andere Möglichkeit. Magazine haben über entsprechende Verteiler die Informationen bekommen und veröffentlicht. Die haben sich dann z.B via Foren weiter verteilt. Dieses Privileg gibt es so nicht mehr und das findet zum Großteil auf Social Media statt. Warum sollte ich also z.B die Gamestar öffnen (oder eine andere Seite), wenn ich sowieso auf Twitter und Reddit und Konsorten die selben News zur selben Zeit bekommen kann. Dazu gibt es noch zahlreiche Kanäle die News zu deinem Spiel zeitnah und konzentriert behandeln und besprechen. Ich glaube dadurch gehen so Seiten viele Werbeeinnahmen durch die Lappen.

Ich glaube das diese traditionelle Seitenstruktur in 1-2 Jahren tot sein wird. Magazine werden sich eher spezialisieren und nicht mehr eine so breite Masse an News und Artikeln bringen. Das macht z.B. die Gamestar was Artikel angeht ja teilweise schon.

Was kommt nach Streaming und Podcasts? Keine Ahnung. Ist aber interessant darüber nachzudenken. Vielleicht haben wir in 5-10 Jahren alle AI gesteuerte "Nachrichtensprecher" die uns am PC für uns ausgewählte News vorlesen?
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Leonard Zelig
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Re: Gerüchteküche statt News? - Was ist heute Berichterstattung?

Beitrag von Leonard Zelig »

Decius hat geschrieben: 16. Mai 2019, 09:03
Schlagerfreund hat geschrieben: 15. Mai 2019, 22:43 Webpages in der Form sind auch quasi das "neue Print". Neu in dem Fall das sie wohl als nächstes abgelöst und obsolet werden. Da kann man auch so argumentieren das andere Formate das schon längst verstanden haben, die Gamestar aber noch nicht. :)

Welche wären das? Videos? Hat sich ja als Hype erwiesen (erzeugt mit den gefälschten Klicks auf Facebook) und da ist GS ja inzwischen gut dabei (und war eigentlich auch schon von ganz vorne mit dabei dank Heft-CD/DVD mit Videos - es hat nur die Verbreitungsmöglichkeit nochgefehlt). Podcasts? Auch den hat ja GS (und hatte einen ganz früh). Streaming machen sie auch, wenn auch nicht unter dem GS-Namen (was ich immer noch für einen Fehler halte). Snapchat/Instagram-Ideen sind ja glücklicherweise flächendeckend wieder gestorben. VR-Magazine haben auch gar nix bewirkt, leider für Will Smith (not that Will Smith), der damit gar kein Glück hatte. Welcher neuer Scheiß entgeht mir altem Sack?
Die Probleme sind weniger inhatlicher Natur, sondern in wegbrechenden Anzeigeerlösen zu finden. Natürlich kann auch die Gamestar auf Twitch streamen, auf Reddit posten und bei YouTube Videos veröffentlichen, aber sie müssen davon anders als Privatpersonen eine gesamte Redaktion finanzieren. Viele Websites versuchen daher ihre Leser zu Abonnenten zu machen, aber die Frage ist, ob es jemals genug Gamestar-Plus-Abonnenten gibt, um alle Kosten zu decken.
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Re: Gerüchteküche statt News? - Was ist heute Berichterstattung?

Beitrag von Schlagerfreund »

In erster Linie mist das Problem eher das sie Einnahmen teilen müssen und dann von externen Anbietern wie Twitch oder Youtube abhängig sind. Ich glaube auch das die Zeiten von diesen großen Redaktionen in diesem Bereich wahrscheinlich auch einfach vorbei sind.
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Re: Gerüchteküche statt News? - Was ist heute Berichterstattung?

Beitrag von Decius »

Leonard Zelig hat geschrieben: 16. Mai 2019, 09:43 Die Probleme sind weniger inhatlicher Natur, sondern in wegbrechenden Anzeigeerlösen zu finden. Natürlich kann auch die Gamestar auf Twitch streamen, auf Reddit posten und bei YouTube Videos veröffentlichen, aber sie müssen davon anders als Privatpersonen eine gesamte Redaktion finanzieren. Viele Websites versuchen daher ihre Leser zu Abonnenten zu machen, aber die Frage ist, ob es jemals genug Gamestar-Plus-Abonnenten gibt, um alle Kosten zu decken.
18 Redakteure sehe ich da festangestellt laut Impressum, und dann vermutlich nochmal so viele, die sich im Backoffice zum HR, Buchhaltung, Anzeigen etc. kümmern Pi mal Daumen. Scheint mir jetzt nicht gerade eine unglaublich große Menge zu sein, in einer Zeit wo ein YT-Channel wie LinusTechTips auch mal eben 40 Leute beschäftigt für 7 Videos die Woche oder ein Golem.de auch 23 Leute im Impressum führt. Das Heft ist ja laut dem Plus-Podcast von vor ein paar Wochen, wo es ja gerade genau um das Thema "Zukunft der GS" ging mehr oder minder ein Anhängsel der Webseite geworden, und gerade der Plus-Bereich dürfte da inzwischen durchaus einen ziemlichen Anteil am Einkommen haben. Klar, davon kann man nicht 40 Leute oder so erhalten, aber mit genug Säulen, die es alleine nicht schaffen, geht das. Macht ein Rocketbeans (90! Leute), Giant Bomb (12-15 Leute mit geteilten Support/Backoffice von CBSi), Easy Allies (9 Leute), LTT (40) auch nicht anders. Man muss sich halt breit aufstellen, so dass man nicht von nur einem Ding abhängig ist - das Werbung nicht der Heilsbringer ist, dass haben auch die letzten inzwischen erkannt, und die ersten wie Jeff Gerstmann bereits vor 10-12.
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Lurtz
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Re: Gerüchteküche statt News? - Was ist heute Berichterstattung?

Beitrag von Lurtz »

Plus hat momentan etwa 13.000 User wurde zuletzt kommuniziert. Sollte das nicht eigentlich für mehr als die drei festangestellten Plus-Mitarbeiter reichen (zumal die auch immer wieder an Free-Inhalten arbeiten)?
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