Videospiele und Beziehungen

Alles, was nicht in ein anderes Forum gehört: Hier rein
Forumsregeln
Datenschutzerklärung: https://www.gamespodcast.de/datenschutzerklaerung/
Impressum: https://www.gamespodcast.de/impressum/

Forenregeln und zukünftige Weltverfassung
ART 1: Behandle andere Nutzer mit Respekt.
ART 2: Do NOT piss off the Podcasters

Lies bitte weitere Hinweise hier: viewtopic.php?f=4&t=2789
Benutzeravatar
Gendrosh
Beiträge: 73
Registriert: 4. Mär 2016, 09:13

Videospiele und Beziehungen

Beitrag von Gendrosh »

Hallo zusammen,

ich war 10 Jahre in einer Beziehung und habe in dieser Zeit sehr intensiv WoW gespielt. Damals habe ich jede freie Minute vor dem PC gesessen. Das änderte sich, als mein Sohn geboren wurde. Ich habe nur noch abends gespielt, wenn er schon im Bett war.
Meine Ex-Frau hat nie gespielt und stattdessen viele Serien geguckt. Ihr könnt euch vorstellen, wie das lief. Ich saß vor dem PC, sie vor dem TV. Jeder in seiner Welt.
Die Beziehung ist nicht wegen dem spielen kaputt gegangen, es war aber mit Sicherheit ein Faktor, warum es am Ende keinerlei Nähe mehr zwischen uns gab und wir nur noch nebeneinander her gelebt haben.

Jetzt bin ich seit über zwei Jahren in einer neuen Beziehung. Meine Freundin spielt gar nicht. Auch sie guckt gerne Serien. Oft tuen wir das auch zusammen. Ich spiele an zwei festen Abenden die Woche. Dienstags und donnerstags. Immer mit Kopfhörern. Sie möchte das so, damit sie auf dem Handy in der Zeit ihre Serien gucken kann. Wir haben viel darüber geredet und trotzdem ist es immer wieder Thema. Sie sagt, sie fühlt sich an den Tagen nachdem ich abends gespielt habe komisch, weil wir an diesen Abenden keine Nähe haben. Ich habe vorgeschlagen, ohne Kopfhörer zu spielen, damit wir uns wenigstens unterhalten können. Das möchte sie nicht.

Ich habe Angst, dass meine aktuelle Beziehung unter meinem Hobby leidet. Gleichzeitig würde ich eigentlich lieber mehr statt weniger spielen. Und ganz darauf verzichten möchte ich auch nicht.

Wie handhabt ihr das mit euren Partnern, die nicht spielen? Ist das Thema bei euch zuhause? Habt ihr Tipps?

Beste Grüße

Christoph
Benutzeravatar
sleepnt
Beiträge: 627
Registriert: 4. Feb 2019, 16:15

Re: Videospiele und Beziehungen

Beitrag von sleepnt »

Mein Frau spielt außer Candy Crush nur gelegentlich mit und schaut auch lieber Serien. Wir haben keine feste Regel und ich spiele gerne und viel, sollte neben Beruf, Kindern und üblichen Verpflichtungen Zeit sein (gelegentlich eine Stunde während des Mittagsschlaf der Kleinen), meistens abends so von 22.00 bis 00.00. Dann sind die kleinen im Bett, man kann den Abend noch gemeinsam genießen und im Andchluss, wenn man noch fit ist, etwas dem Hobby nachgehen. Manchmal halte ich auch explizit abende frei.

Schwierigkeiten stellen Spiele wie Dark Souls oder Division 2, da keine Pausefunktion vorhanden. Das stieß auf Gegenwind - ein Spiel, dass man Anhalten kann, ist schon wichtig. Bei Dark Souls 3 hatte meine Frau noch recht viel Verständnis, da sie wusste, dass es mir wichtig war. Division 2, da hat sie recht, ist nett, aber nicht wichtig.

Ich kann dir nur raten, offen mit ihr darüber zu reden. Spiele einzubringen, wo es Spaß macht zu zugucken - z.B. cineastische Spiele wie Tomb Raider kamen gut an. Oder Puzzle Spiele, wo man auch mal gemeinsam knobelt...

Und wichtig, zu schauen, welche Hobbies sind wie wichtig - Kino, Filme, Bücher hab ich zurückgeschraubt. Pen&Paper-RPG-Runden mach ich unregelmäßig, aber nie mehr als einmal pro Woche. Man muss bewusster mit der Zeit für seine Familie, für die Frau und auch für sich umgehen. Aber Hobbies aufzugeben darf man auch nicht, da man sich sonst selbst langfristig vernachlässigt -ich finde, man kann andere nur so sehr lieben, wie man sich selber liebt ind respektiert. Ist man unglücklich, würde ich das eher als Abhängigkeitsbeziehung denn als gleichgestellte Beziehung bezeichnen. Alles und jeder braucht seinen Raum - das verlangt offene Gespräche und ggd. Zeit-Managment.
Benutzeravatar
Gendrosh
Beiträge: 73
Registriert: 4. Mär 2016, 09:13

Re: Videospiele und Beziehungen

Beitrag von Gendrosh »

@sleepnt, danke für deine Antwort. Genauso wie du es beschreibst, halte ich es auch. Wir reden offen über diese Themen und du hast Recht, natürlich geht vieles vor und wie oben beschrieben habe auch ich schon viele beim Thema Spiele zurückgeschraubt.

Anfangs hatten wir auch das Modell, dass ich halt bei Gelegenheit gespielt habe, die Gelegenheiten wurden aber immer weniger. Das hat mich unzufrieden gemacht. Deshalb haben wir jetzt die Regelung mit den festen Abenden.

Die Erfahrung wie du sie gemacht hast, was nicht pausier bare Spiele angeht, habe ich genauso auch gemacht. Ich spiele genau aus diesem Grund nur pausier bare Spiele. Am besten welche, bei denen ich jederzeit frei speichern kann, so dass ich keine "Rücksicht" auf das Spiel oder Mitspieler nehmen muss.

Aktuell spiele ich (mal wieder) The Witcher 3 (für sie neu), da hat sie keine Lust zuzugucken.

Wir haben eine Zeitlang zusammen Diablo 3 auf der PS4 gespielt. Das hat Spaß gemacht. Aber nachdem die Story zu Ende war, wollte sie nicht mehr weiterspielen. Alle weiteren Versuche sie für andere Spiele zu begeistern, blieben bisher erfolglos.
Benutzeravatar
sleepnt
Beiträge: 627
Registriert: 4. Feb 2019, 16:15

Re: Videospiele und Beziehungen

Beitrag von sleepnt »

Gendrosh hat geschrieben: 24. Apr 2019, 11:02 Wir haben eine Zeitlang zusammen Diablo 3 auf der PS4 gespielt. Das hat Spaß gemacht. Aber nachdem die Story zu Ende war, wollte sie nicht mehr weiterspielen. Alle weiteren Versuche sie für andere Spiele zu begeistern, blieben bisher erfolglos.
Wenn sie grundsätzlich aber aufgeschlossen ist, schau mal unter...
viewtopic.php?f=2&t=4410&p=94216&hilit=coop#p94216
...vorbei - da gabs ein paar nette Coop-Spiele. Zuletzt haben wir Trine gespielt. Aber man sollte es nicht erzwingen
ZiggyStardust
Beiträge: 791
Registriert: 14. Nov 2018, 12:53

Re: Videospiele und Beziehungen

Beitrag von ZiggyStardust »

Ich hab die Erfahrung gemacht, dass vor allem Frauen mit akademischen Background sich schwer tun damit Begeisterung für Videospiele zu entwickeln. Vielleicht sind BWL-Studentinnen noch schlimmer in der Hinsicht, aber mit Spielen konnte man die in der Regel jagen. Wenn ich mal Frauen kennen gelernt habe, die sich für Videospiele begeisterten, waren das meist Frauen, die "nur" die Mittlere Reife hatten und danach eine Ausbildung gemacht haben. Würde mich mal interessieren, ob das in anderen Ländern ähnlich ist. Bei Männern hab ich nur beobachtet, dass introvertierte Männer eher Interesse an Videospielen zeigen als extrovertierte Männer. Aber der Bildungsgrad scheint keinen Einfluss zu haben.

Mein Bruder hat mit seiner Freundin öfters mal die Lego-Spiele zusammen gezockt. Die eignen sich ganz gut für EinsteigerInnen. Ich schätze mit Guitar Hero und vergleichbaren Musikspielen kann man heutzutage auch noch Spaß haben. Nintendo-Titel haben auch oft Coop-Modi.
Benutzeravatar
Vinter
Foul Tarnished
Beiträge: 5057
Registriert: 25. Jan 2016, 02:50

Re: Videospiele und Beziehungen

Beitrag von Vinter »

Ich würde sagen, sie muss genauso akzeptieren, dass du einem Hobby/Interessen nachgehst, wie du akzeptierst, dass sie es tut. Du sagst es ja selbst: Sie guckt sich abends ihre Serien an - und scheint zu erwarten, dass du dich daran beteiligst bzw. ist unzufrieden, wenn du es nicht tust. Partnerschaft bedeutet immer, Kompromisse einzugehen. Der Kompromiss muss lauten, sich die Zeit gemeinsam einzuteilen. Der Kompromiss kann aber nicht sein, dass der eine vollständig auf etwas verzichtet, dass er liebt, damit der andere immer seinen Willen bekommt.

Aber jetzt mal ein praxisnaher Tipp: Nintendo Switch.
Ich habe zuhause eine ähnliche Konstellation, in dem Sinne, dass meine Freundin abends zum entspannen eher Serien schaut, ich aber jederzeit ein Videospiel bevorzugen würde. (Der Unterschied ist allerdings: Meine Freundin spielt am Wochenende/im Urlaub selbst an der PS4). Häufig sitzen wir abends gemeinsam im Bett, sie schaut ihre Serien und ich zocke ein bisschen auf der Switch, häufig ohne Ton. Dann bekomme ich noch mit, was im Fernsehen läuft, durch die geniale Sleep-Funktion ist die Switch jederzeit ausgeschaltet, ohne speichern zu müssen. Obwohl jeder so ein bisschen was für sich macht, sind wir in einem Raum und interagieren miteinander. Wir sprechen über den Tag und Dinge, die uns im Kopf herum gehen, ohne, dass die Switch stört, denn sie ist im Zweifel in einer Sekunde beiseite gelegt, ohne dass man Spielfortschritt verliert. Und die ganzen gameplaygetriebenen Indies und Nintendomarken auf der Switch eignen sich auch perfekt dafür, sie "nebenbei" zu spielen und sie spontan zu unterbrechen, bei Witcher 3 ginge das eher nicht.

Aber unabhängig von der Switch: Wenn der nächste Megaknaller am PC auf den Markt kommt, auf den du schon seit Monaten hinfieberst, solltest du das spielen können, ohne, dass direkt der Haussegen schief hängt und ohne, dass du ein schlechtes Gewissen hast oder du das Spiel aus Angst vor "Ärger" nicht genießen kannst. Ansonsten läuft imho etwas schief. (Natürlich geht es umgekehrt auch nicht, dass du dich 3 Wochen am Stück in deinem Zimmer einschließt, das versteht sich ja auch von selbst)
Spieleankündigungen und - updates 2024

Alle Spiele
Alle Streams
Benutzeravatar
Gendrosh
Beiträge: 73
Registriert: 4. Mär 2016, 09:13

Re: Videospiele und Beziehungen

Beitrag von Gendrosh »

@Vinter, deine Idee mit der Switch finde ich echt gut! Ich habe auch schon darüber nachgedacht mir eine anzuschaffen, aus genau dem Grund. Bleibt die Frage, ob das für sie OK wäre, dass sie ihre Serie gucken kann und ich mich eben in der Zeit anderweitig beschäftige, aber weiterhin ansprechbar bin.
Ich würde auch Videospiele jederzeit Serien oder Filmen vorziehen. ;-)
Benutzeravatar
Gendrosh
Beiträge: 73
Registriert: 4. Mär 2016, 09:13

Re: Videospiele und Beziehungen

Beitrag von Gendrosh »

@ziggystardust, für mich sind Frauen, die sich wirklich auf der selben Ebene für Videospiele begeistern können wie Männer eher so etwas wie mythische Fabelwesen. Klar "kenne" ich auch Nina hier aus dem Podcast. Oder eben persönlich auch Frauen, die gerne Candy Crush oder ähnliches auf dem Handy spielen. Ich kenne auch Frauen die selbst intensiv zum Beispiel WoW gespielt haben, das war aber immer eher noch mal auf einer anderen Ebene (gefühlt).
P.s. bei Partnervertmittlungsportalen (zum Beispiel Parship) werden zwar sehr viele Interessen abgefragt, aber Videospiele sind nicht mit dabei.
P.p.s. selbst von Videospielaffinen Kumpels wurde mir davon abgeraten "Videospiele" als Hobby anzugeben, da das die potentiellen Partnerinnen abschrecken würde. Auch 2019 scheint das Thema immer noch nicht richtig akzeptiert zu sein.
BigBB
Beiträge: 250
Registriert: 22. Mai 2017, 13:03

Re: Videospiele und Beziehungen

Beitrag von BigBB »

Bei uns ist das abends oft so: ich spiele, meine Frau schaut Serien auf ihrem Handy.
Ich glaube, dass ist ganz normal nach einem alltäglichen Tag mit Arbeit und Kind. Irgendwann will man doch auch mal seine Ruhe haben.
Das heißt ja nicht gleich, dass man nicht auch mal was anderes zusammen machen kann.

Und verschweigen würde ich das Hobby nie und nimmer. Was soll sowas? Spätestens wenn man zusammen ist kommt das doch sowieso raus.
Wenn der Partner damit nicht klar kommt, nun, dann hat eine Beziehung eh keine reelle Chance. So sehe ich das.
Benutzeravatar
Gendrosh
Beiträge: 73
Registriert: 4. Mär 2016, 09:13

Re: Videospiele und Beziehungen

Beitrag von Gendrosh »

Danke für deine Antwort @BigBB!
Benutzeravatar
Heretic
Beiträge: 4950
Registriert: 20. Mai 2016, 13:30

Re: Videospiele und Beziehungen

Beitrag von Heretic »

Mal 'ne blöde Zwischenfrage: Blockieren die Herren beim Zocken den Fernseher, oder gucken die Damen ihre Serien freiwillig auf dem Smartphone? So ein Mäusekino ist doch grausam! :mrgreen:
BigBB
Beiträge: 250
Registriert: 22. Mai 2017, 13:03

Re: Videospiele und Beziehungen

Beitrag von BigBB »

Ich spiele eh auf einem 27 Zoll Monitor. Am Fernseher mag ich nicht spielen. Ich sitze gerne naaaah vor dem Bildschirm. :-)

Und meine Frau schaut tatsächlich auf ihrem Handy. Das schleppt sie dann überall mit hin. Irgendwie ist sie immer mobil beim schauen. ^^
Benutzeravatar
Gendrosh
Beiträge: 73
Registriert: 4. Mär 2016, 09:13

Re: Videospiele und Beziehungen

Beitrag von Gendrosh »

@Heretic, wir haben nur einen Fernseher im Schlafzimmer. Sprich, wenn ich spiele, kann sie den Bildschirm nicht nutzen. Gleiches gilt auch für mich, wenn sie eine Serie auf dem TV guckt.
Wenn wir zusammen Serie gucken, versuchen wir natürlich schon was zu finden, was uns beide interessiert. Ich würde aber, wenn sie nicht wäre, eher gar keine Serien gucken.
Benutzeravatar
Heretic
Beiträge: 4950
Registriert: 20. Mai 2016, 13:30

Re: Videospiele und Beziehungen

Beitrag von Heretic »

Ich bin alt, die heutigen Sehgewohnheiten sind mir fremd. *mitdemkrückstockwedel*

@Gendrosh:
Dann würde eine Switch tatsächlich Sinn machen. Die kannst du ihr dann auch einfach mal in die Hand drücken und sagen: "Mach' du mal eben den Dark Souls-Boss für mich, ich kann grad nicht." :mrgreen:
Benutzeravatar
Tengri Lethos
Beiträge: 739
Registriert: 17. Jun 2017, 16:43

Re: Videospiele und Beziehungen

Beitrag von Tengri Lethos »

Ich glaube, es gibt nicht DIE Lösung, aber bestimmt eine für Dich / euch passende. Die muss erstmal gefunden werden.

Meine Frau schaut abends gerne zwei Daily Soaps, so dass ich alleine da eigentlich immer ein Zeitfenster habe. Uns beiden ist es wichtig, dass wir auch Dinge allein machen können, jedoch nehmen wir uns überwiegend Dinge vor, die wir gemeinsam machen können. Allerdings hat meine Frau Null Affinität zum Zocken, bestenfalls passives konsumieren. Für mich ist es daher ok, einen Kompromiss zu machen, der sich allerdings nicht als Kompromiss anfühlt. Wir sind beide sehr große Film- und Serienfans und bei dem heutigen Überangebot findet man da immer etwas.

Was ich nicht könnte ist zocken und dabei über etwas anderes reden. Da bin ich kein guter Multitasker. Daher spiele ich auch immer mit Kopfhörern um a) Frau und Nachbarn nicht zu nerven und b) auch nicht von anderen Geräuschen abgelenkt zu werden.
Ich drück Dir die Daumen, dass ihr da auch eine gute für euch funktionierende Lösung findet!
Benutzeravatar
Gendrosh
Beiträge: 73
Registriert: 4. Mär 2016, 09:13

Re: Videospiele und Beziehungen

Beitrag von Gendrosh »

@Tengri Lethos, danke für deinen Kommentar! Ein Teil des Problems ist sicherlich auch, dass meine Freundin schon deutlich vor mir frei hat und dann nachmittags schon ihre Serien guckt und sich langweilt. Wenn ich dann nach Hause komme, ist die Erwartungshaltung mit Sicherheit groß, dass wir jetzt etwas zusammen machen.
Für sie ist / war Videospielen lange Zeit nicht mal ein richtiges Hobby. Ich glaube, aber bin mir nicht sicher, dass sie inzwischen verstanden hat, dass mir das wichtig ist, auch wenn sie nicht nachvollziehen kann warum.
Ich habe eher das Gefühl, dass sie nicht verstehen kann, warum mir Videospielen teilweise wichtiger ist als sie. Das stimmt natürlich so auch nicht. Aber es ist mein Hobby und auch ich halte es für wichtig, dass man in der Beziehung auch etwas alleine nur für sich macht.
Wahrscheinlich ist das Problem eher, dass sie kein wirkliches Hobby in dem Sinne hat, nachmittags darauf wartet, dass ich endlich nach Hause komme und damit dann eine Kluft zwischen ihrer und meiner Erwartungshaltung entsteht.
Ich habe mich gestern den ganzen Tag darauf gefreut abends spielen zu können. Am Abendbrottisch sagt sie dann, ich hätte ja heute bestimmt keine Lust zu spielen. Ich habe ihr gesagt, dass ich mich, ganz im Gegenteil sogar schon sehr darauf gefreut habe. Da war sie merklich enttäuscht.
Ich glaube, wenn ich abends zum Fußball gehen oder mich mit Kumpels treffen würde, wäre das leichter für sie zu verstehen, weil das eben auch in ihre Lebensrealität passt. Videospiele aber eben nicht.
ZiggyStardust
Beiträge: 791
Registriert: 14. Nov 2018, 12:53

Re: Videospiele und Beziehungen

Beitrag von ZiggyStardust »

Gendrosh hat geschrieben: 24. Apr 2019, 11:53 @ziggystardust, für mich sind Frauen, die sich wirklich auf der selben Ebene für Videospiele begeistern können wie Männer eher so etwas wie mythische Fabelwesen. Klar "kenne" ich auch Nina hier aus dem Podcast. Oder eben persönlich auch Frauen, die gerne Candy Crush oder ähnliches auf dem Handy spielen. Ich kenne auch Frauen die selbst intensiv zum Beispiel WoW gespielt haben, das war aber immer eher noch mal auf einer anderen Ebene (gefühlt).
P.s. bei Partnervertmittlungsportalen (zum Beispiel Parship) werden zwar sehr viele Interessen abgefragt, aber Videospiele sind nicht mit dabei.
P.p.s. selbst von Videospielaffinen Kumpels wurde mir davon abgeraten "Videospiele" als Hobby anzugeben, da das die potentiellen Partnerinnen abschrecken würde. Auch 2019 scheint das Thema immer noch nicht richtig akzeptiert zu sein.
Da ist leider was dran. Zumindest wenn man als Mann Ü30 ist sollte "Kinderkram" wie Videospiele nicht im Profil auftauchen. Ist vielleicht ein bisschen anders wenn man sehr erfolgreich ist beim anderen Geschlecht, aber ich hatte schon in der Schulzeit und Studium Probleme bei der Partnersuche und dann hab ich das Thema einfach einige Jahre ganz ignoriert bis es beruflich und gesundheitlich wieder besser lief bei mir.
ClintSchiesstGut
Beiträge: 660
Registriert: 16. Mär 2019, 13:18
Wohnort: West NRW

Re: Videospiele und Beziehungen

Beitrag von ClintSchiesstGut »

Ein schöner Beitrag, vielen Dank dafür.

Ein sehr umfangreiches Thema und auch aus meiner Sicht, mit Blick auf die Vergangenheit, nicht immer leicht für eingefleischte Zocker.

Ob es jetzt gut oder schlecht ist, dass ich seit dem 19. Lebensjahr über 6 Beziehungen hatte mal außen vor - :D - 4 davon konnten mit dem Hobby etwas anfangen, 2 haben es 'geduldet'.

Grundsätzlich sollte man(n) seine Hormone beim 'daten' mal unterdrücken und ganz offen vom 'Zocker Hobby' sprechen... Hätte mir 2 Beziehungen sehr viel leichter gemacht (vielleicht wäre es auch gar nicht zu 1-2 gekommen :D), aber egal.

Es gibt eine Frauen-Gruppe (nichts für ungut liebe Damen), die wollen bodenständige Kerle, die weder zocken, zum Fußball gehen oder am Auto rumbasteln. :D
Mein Tipp: Beim 1-2. Date schon die Karten auf den Tisch legen. Erspart einem später ein paar graue Haare (und unruhige Nächte).

Meine heutige Freundin ist wundervoll, da ihre beiden Brüder auch gespielt haben.
Am Ende zählt immer ein gutes Gespräch und Offenheit (wie bei allem anderen auch).
:whistle:
Benutzeravatar
Gendrosh
Beiträge: 73
Registriert: 4. Mär 2016, 09:13

Re: Videospiele und Beziehungen

Beitrag von Gendrosh »

Ich bin auch immer dafür, seine Wünsche und Bedürfnisse in einer Beziehung offen zu kommunizieren. Man hat dann zwar, zumindest in der Hinsicht alles richtig gemacht, das schützt aber trotzdem nicht vor dem Effekt wenn die rosarote Brille verschwindet.
Meine Freundin wusste von Anfang an, dass ich gerne spiele. Anfangs sagte sie, ich kann so viel spielen wie ich will, sie würde dann zugucken und selber am Handy lesen, Videos gucken, et cetera.
Andersherum habe ich natürlich zu Beginn der Beziehung auch weniger gespielt, da grade wenn man frisch verliebt ist, natürlich andere Dinge interessanter sind.
Im Alltag angekommen sieht das alles dann natürlich anders aus.
Auch bedingt durch die eigene Weltanschauung. Ich glaube, ihr war zwar klar, dass ich gerne spiele, aber eben nicht, dass das heißt, dass ich zwei Stunden am Stück spiele.
Wobei das verglichen mit früheren Zeiten wirklich noch wenig ist.

Sie äußerte vor kurzem den Satz "du spielst schon genug", woraufhin ich die Frage stellte, wer denn definiert, was genug ist und erklärte, dass ich, wenn ich mehr Zeit hätte, gerne auch mehr spielen würde.
ClintSchiesstGut
Beiträge: 660
Registriert: 16. Mär 2019, 13:18
Wohnort: West NRW

Re: Videospiele und Beziehungen

Beitrag von ClintSchiesstGut »

Mal ganz allgemein gesprochen:
Da muss 'Mann' auch fair bleiben, das 'Zocken' kann ja in Stunden ausarten oder im Rahmen bleiben... Das unterscheidet sich ganz individuell.

Es gibt eine ganz einfache Lösung:
In sich selbst HINEIN hören!

Was will man(n)? Seine Ruhe oder doch Zweisamkeit? Ist man zufrieden mit Kompromissen einer Beziehung (jede Beziehung beinhaltet Kompromisse, den man eingeht)?
Wenn das ICH stärker wird als das WIR, dann wird es Zeit für Gespräche!
Führt man diese Gespräche NICHT, dann belügt man den Partner und am Ende sich selbst.
(Das gilt für ALLES, nicht nur für's Zocken ;))
:whistle:
Antworten