Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

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Heretic
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Heretic »

Andreas29 hat geschrieben: 19. Sep 2019, 18:00 Ich schaue mir an, welche Spiele raus kommen, z.B. über Wikipedia. Die haben da eine gute Liste namens "20.. in Video gaming". Die geht viele Jahre zurück und wird jährlich weitergeführt.
Die Liste sieht in der Tat interessant aus. Hatte bisher nicht auf dem Schirm, das sowas überhaupt existiert. Da sieht man auch mal, wie man heutzutage mit Spielen quasi... Verzeihung, zugeschissen wird. :ugly:

@imanzuel:
Ich hatte bisher das Glück, mit Microtransactions und Lootboxen wenig bis nichts zu tun zu haben, da sie in von mir bevorzugten Spielen kaum vorkommen. Falls das doch mal geschieht, werden sie von mir komplett ignoriert. In F2P und - im maßvollen Rahmen - GaaS-Games mag's nicht anders gehen, aber in allen anderen Spielen hat der Mist imo nichts verloren.
imanzuel
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von imanzuel »

Stuttgarter hat geschrieben: 19. Sep 2019, 19:01 Paradebeispiel Heikos Wertungsbegründung (ich glaub bei Numenera): Er liebt das Spiel total, schreibt aber keine 90 drunter, weil er es "nicht allen Spielern empfehlen kann". Das ist klassische Produkttestdenke - einem Krtiker wäre das scheißegal. Der würde auf dem Standpunkt stehen, "Ich liebe es, ich habe erklärt, warum ich es liebe - also geb ich auch meine Höchstwertung, der Leser soll gefälligst selbst rausfinden, obs was für ihn ist".
Kurz nochmal den Test von Torment (ja, das Spiel meinst du) durchgeschaut. Auch hier zeigt sich: Absoluter Blödsinn, was die GameStar da macht. Was ist das auch für ein bescheuertes Argument? "Ich gebe keine Höchstwertung, weil zu viel zu lesen!". What? Das ist so, als wenn man sagen würde, "Fifa 20 keine Höchstwertung zu geben, weil wer nichts mit Fußball anfangen kann wird damit wohl nicht glücklich werden". Oh, was für eine Logik. Man kann schlecht ein Rollenspiel jemanden empfehlen, der nur Rennspiele mag. Und so weiter.

Was für ein Spiel kann man denn alle empfehlen? Spoiler: Es gibt keins. Und genau dafür soll ein (guter) Test da sein: Um den Konsumenten zu sagen, ob es was für einen ist, oder nicht.

Die Aussage beim Torment-Test soll doch vermutlich nur unterstreichen, dass das Spiel eine hohe Wertung bekommt, aber man keine sehr hohe Wertung geben darf. AltF4Games (falls den jemand nicht kennt, sehr empfehlenswert) hat das mal mit Bioshock Infinite gut auf den Punkt gebracht: Man hat zu der Zeit so viele Shooter eine hohe Wertung gegeben, deswegen musste man einen "wirklich" guten Shooter (eben Bioshock Infinite) eine sehr hohe Wertung geben. Dass das Spiel nur "gut" (oder zumindest nicht 90-100% "gut") war - naja kommt halt davon wenn mit den hohen Zahlen nur so rausknallt. Und das macht die GameStar doch ständig, irgendwelche mittelmäßige bis gute AAA-Spiele eine mittlere bis hohe 80 zu geben, nur um irgendwelche Scheinargumente aufzulisten warum es keine 90+ bekommen kann.
Notiz für mich
2022: 1. Elden Ring 10/10 2. HFW 7/10 3. DL2 6/10
Stuttgarter
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Stuttgarter »

imanzuel hat geschrieben: 19. Sep 2019, 19:27

Kurz nochmal den Test von Torment (ja, das Spiel meinst du) durchgeschaut. Auch hier zeigt sich: Absoluter Blödsinn, was die GameStar da macht. Was ist das auch für ein bescheuertes Argument? "Ich gebe keine Höchstwertung, weil zu viel zu lesen!". What? Das ist so, als wenn man sagen würde, "Fifa 20 keine Höchstwertung zu geben, weil wer nichts mit Fußball anfangen kann wird damit wohl nicht glücklich werden". Oh, was für eine Logik. Man kann schlecht ein Rollenspiel jemanden empfehlen, der nur Rennspiele mag. Und so weiter.

Was für ein Spiel kann man denn alle empfehlen? Spoiler: Es gibt keins. Und genau dafür soll ein (guter) Test da sein: Um den Konsumenten zu sagen, ob es was für einen ist, oder nicht.

Die Aussage beim Torment-Test soll doch vermutlich nur unterstreichen, dass das Spiel eine hohe Wertung bekommt, aber man keine sehr hohe Wertung geben darf. AltF4Games (falls den jemand nicht kennt, sehr empfehlenswert) hat das mal mit Bioshock Infinite gut auf den Punkt gebracht: Man hat zu der Zeit so viele Shooter eine hohe Wertung gegeben, deswegen musste man einen "wirklich" guten Shooter (eben Bioshock Infinite) eine sehr hohe Wertung geben. Dass das Spiel nur "gut" (oder zumindest nicht 90-100% "gut") war - naja kommt halt davon wenn mit den hohen Zahlen nur so rausknallt. Und das macht die GameStar doch ständig, irgendwelche mittelmäßige bis gute AAA-Spiele eine mittlere bis hohe 80 zu geben, nur um irgendwelche Scheinargumente aufzulisten warum es keine 90+ bekommen kann.
Und das glaub ich nichtmal, dass das der Grund ist. Ich vermute stattdessen, dass es tatsächlich eben eine Spätfolge der reinen Produkttesterei ist - die PC Games hatte zumindest früher glaub als Kriterium für einen 90er, "Das Spiel muss einfach jeder gespielt haben, der sich für Spiele als solche interessiert, unabhängig von Genrevorlieben". Keine Ahnung, ob dieses Kriterium immer noch gilt - aber klar, natürlich ist das Schwachsinn. War es auch immer. Wird es immer sein. Nicht mal bei Romanen würde ich sagen, "Wenn Du Dich auch nur ansatzweise für Literatur interessierst, musst Du XY gelesen haben". Noch weniger bei Filmen. Am ehesten vielleicht noch bei Musik - aber da auch nur deshalb, weil die Zeit, die der andere aufwenden muss, vergleichsweise gering ausfällt.

Dass mit diesem Denken jegliche Bewerterei letztlich Mumpitz ist - geschenkt. Was sagt mir dann n 75 %-Wertung - drei von vier Spielern werden Spaß dran haben? Unfug, natürlich. Aber wie Jochen grad im Zusammenhang mit Gamestar und Wrtungssystemen mehrfach dargelegt hat, kannst Du als Gamestar halt auch nicht den Komplettwechsel von heut auf morgen machen, das würden Deine Leser nicht verstehen. Ich persönlich finde, dass sich die Gamestar alles in allem ganz gut entwickelt zur Zeit - vielleicht ist sie in paar Jahren wirklich die Heftalternative zur WASD. Aber mir leuchtet ein, dass so grundsätzliche Veränderungen nicht hopplahopp kommen dürfen, sondern Zeit brauchen. Denn niemand ist geholfen, wenn der Gamestar deshalb über Nacht 80 Prozent Abonnenten wegbrechen. Und schon gar nicht, wenn man diese Abonnenten evtl. sogar halten könnte - wenn man den Wandel einfach ein bisschen gemächlicher macht.

Dass Heikos Satz unter allen Umständen sinnlos ist - klar. Deshalb hab ich ihn ja auch in dem Kontext zitiert. :)
Andreas29

Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Andreas29 »

Stuttgarter hat geschrieben: 19. Sep 2019, 19:01 Du fängst wunderbarerweise gleich mit nem Meinungssatz an statt mit nem Faktensatz. Du bist der Meinung, dass Mikrotransaktionen abgewatscht gehören - ich nehme an,
Wenn man ein vernünftiger Games-Journalist ist, dann hat man zumindest diese Art von Mikrotransaktionen zu kritisieren... und ja, in dem Fall meine ich "ankreiden". Zumal bei Fallout 76 versprochen wurde, dass es bei kosmetischen Items bleiben wird. Es ist ganz einfach ein Wortbruch. Ich erkenne da nicht, warum es nur meine Meinung sein sollte, dass man da Kritik ansetzen muss. Der Spieler wird verarscht und das hat man als Magazin zu berichten und auch - zumindest wenn man das Magazin wirklich für den Gamer macht - zu tadeln.

Stuttgarter hat geschrieben: 19. Sep 2019, 19:01 zu der berühmtberüchtigten Werbekeule führt,
Nun. Hier verwechselst Du richtige Nachrichten mit dem, was die Gamestar als "News" bezeichnet. Wenn es um Produkte geht, gibt es keinen Nachrichtenwert im eigentlichen Sinn, als gesellschaftlich relevante Information. Deswegen gibt es auch in der Tagesschau keine Nachricht, dass der neue Porsche raus gekommen ist oder es eine neue Sorte von Cola gibt. Der Tagesschau würde man sofort und zurecht Werbung unterstellen. Wenn man in so einer Newssendung neutral einfach runter rattert, was erscheint, ist es natürlich ein Werbeclip. Das ist leider auch Teil der Gamestar-News.
Zur Entlastung: Sie haben auch schon Enthüllungen und Kritischeres berichtet, was über Entwickler oder Publisher aufgedeckt wurde. Die investigative Arbeit kam aber immer von anderen und es wurde mehr als Beobachter vermeldet.

Dass in den Gamestar-News tatsächlich sogar schon Promoclips gelaufen sind, ach was... fangen wir lieber nicht auch noch damit an.
Stuttgarter hat geschrieben: 19. Sep 2019, 19:01 Also wenn ich die Hefte der letzten Monate durchschaue, sind Reviews da der kleinste Teil. Sie sind ein Teil der Gamestar - aber ich hab nicht den Eindruck, dass die Gamestar selbst ihre Hauptaufgabe noch in den Reviews sieht.
Es geht nicht nur um die Tests. Die Gamestar ist allgemein ein Magazin, dass ÜBER die Spieleindustrie berichtet und die Entwicklungen bewertet. Das spiegelt sich in jeder journalistischen Spielart vom Spieletest, über Reportagen bis hin zu Previews.

Und mein Problem ist, dass ich das Gefühl habe, dass die Gamestar sich mehr und mehr als TEIL der Industrie sieht.

Ich wiederhole mich, aber ich empfehle Dir nur einmal so einen Messestream von denen zu schauen. Das ganze Bild ist zugeknallt mit Werbebannern von genau den Firmen, deren Spiele dort eigentlich kritisch betrachtet werden sollten. Und dann die ganzen anderen Sachen, die hier immer wieder aufkommen, nämlich Sponsored Storys, Werbekampagnen, Exklusiv-Storys etc.. worüber ich jetzt nicht wieder eine Debatte lostreten möchte. Und ganz besonders auch die Wertungsinflation.

Und auch hier wieder der Disclaimer: Das machen mittlerweile alle großen Magazine so, aber das macht es nicht besser.
Stuttgarter hat geschrieben: 19. Sep 2019, 19:01 Sogar so gut, dass ich das ganze noch mit 4players, Polyneux-Podcast und Rocket Beans-Meinungen zu Spielen garniere. Ja, ich bin ein wilder Hund.
Das habe ich auch mal gemacht. Nicht nur das, sondern auch noch IGN, The Escapist, Polygon, Kotaku etc.. bis mir dann aufgfallen ist, dass ich mehr ÜBER Spiele lese und schaue, als sie selber zu spielen.
Stuttgarter
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Stuttgarter »

Letztlich werden wir auf keinen grünen Zweig kommen - aber dazu
Andreas29 hat geschrieben: 19. Sep 2019, 20:39 Wenn man in so einer Newssendung neutral einfach runter rattert, was erscheint, ist es natürlich ein Werbeclip.
doch kurz die Anmerkung, dass es ThePod wurmen dürfte, dass sie somit ein ganzes regelmäßiges Format haben, das Du als "Werbeclip" abqualifizierst....
Andreas29

Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Andreas29 »

Stuttgarter hat geschrieben: 19. Sep 2019, 20:44 doch kurz die Anmerkung, dass es ThePod wurmen dürfte, dass sie somit ein ganzes regelmäßiges Format haben, das Du als "Werbeclip" abqualifizierst....
Ich nehme an Du meinst die "The Pod -News". Nun... Touché. Aber wie gesagt, nur weil es andere auch machen, wird es nicht besser. Ich bin auch kein Fan davon, wenn es Sebastian macht. Ich habe ja weiter oben geschrieben, woher ich die Infos bekomme, wenn etwas erscheint.
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Stuttgarter »

Andreas29 hat geschrieben: 19. Sep 2019, 20:49

Ich nehme an Du meinst die "The Pod -News". Nun... Touché. Aber wie gesagt, nur weil es andere auch machen, wird es nicht besser. Ich bin auch kein Fan davon, wenn es Sebastian macht. Ich habe ja weiter oben geschrieben, woher ich die Infos bekomme, wenn etwas erscheint.
Das "Magazin", ja. Und letztlich wollte ich mit dem Satz nur drauf raus, dass manches halt vielleicht doch weniger schwarzweiß ist...
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Lurtz
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Lurtz »

Natürlich gilt der Gamestar-Kodex für alle Inhalte, die unter dem Label "Gamestar" erscheinen. Michael Graf wird ja auch nicht müde, im Gamestar-Forum zu betonen dass News und selbst die Social-Media-Inhalte kein schlechterer Journalismus sind, sondern Journalismus für eine andere Zielgruppe. Genauso wie die Gamestar das sehr selbstbewusst propagiert, braucht man sich nicht über Leute wundern, die das diametral gegensätzlich sehen.
Zumal wenn sich allein hier im Thread über die letzten Wochen mehrere Beispiele finden lassen, wie auch Überschriften von Plus-Inhalten zurückgenommen wurden, weil sie clickbaitig, boulevardesk oder schlichtweg irreführend waren.

Zudem kommen noch zwei weitere Punkte zum Tragen. Zum einen dürfte die Gamestar für viele, mich eingeschlossen, das letzte große "Mainstream"-Spielemagazin sein - die anderen sind schlichtweg noch viel schlimmer in ihrer Ausrichtung oder völlig irrelevant. 4players kann man vielleicht noch dazu zählen, denen ist der Personalmangel und eine gewisse Ausrichtungsänderung hin zu mehr Videos aber auch deutlich anzumerken. Sprich auch wenn die Gamestar viel kritisiert wird, sie bringt immerhin noch Inhalte, die überhaupt beachtenswert sind.

Und zum anderen ist die Gamestar, wie die Redaktionsleitung ebenfalls nicht müde wird zu betonen, als Marke so stark wie nie. Man hat stabil über 12.000 Plus-Abonnenten, der Youtube-Kanal ist der größte Gaming-Kanal Europas, die Social-Media-Auftritte werden beackert, man hat so viele Mitarbeiter wie nie, etc.
Das heißt man tritt hier nicht auf einen am Boden Liegenden ein, der sich nicht wehren kann, sondern man kritisiert da ein sehr erfolgreiches, auf aktuelle Medienformen ausgerichtetes, gut Geld verdienendes Unternehmen.

Disclaimer:
Ich bin seit Jahren Plus-Abonennt, habe sogar den Alt-Abonenntenstatus als früheres Premium-Mitglied. Dennoch halte ich viele Gamestar-Unternehmungen für mindestens kritikwürdig und habe schon öfter überlegt, ob ich die Marke trotz vieler guter Inhalte wirklich noch finanziell unterstützen möchte.
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DexterKane
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von DexterKane »

Lurtz hat geschrieben: 20. Sep 2019, 13:30 Und zum anderen ist die Gamestar, wie die Redaktionsleitung ebenfalls nicht müde wird zu betonen, als Marke so stark wie nie. Man hat stabil über 12.000 Plus-Abonnenten, der Youtube-Kanal ist der größte Gaming-Kanal Europas, die Social-Media-Auftritte werden beackert, etc.
Das heißt man tritt hier nicht auf einen am Boden Liegenden ein, der sich nicht wehren kann, sondern man kritisiert da ein sehr erfolgreiches, auf aktuelle Medienformen ausgerichtetes, gut Geld verdienendes Unternehmen.
Ehrlich gemeinte Frage: Ist das viel?
Klar 60k € im Monat klingt erstmal nach viel Geld, aber bei dem Personal/den Fixkosten die dahinter stehen, ist das glaub ich weniger, als man denkt.
Ich hab zuletzt erst wieder irgendwo gesehen, dass irgendwelche Influencer solche Summen für 1 Werbevideo in den Arsch geblasen kriegen.

Ich kenn mich in der Branche gar nicht aus, aber wenn ich jetzt mal annehme, dass Plus und Heft ungefähr gleich viel machen, haben die vielleicht gar keine andere Wahl.
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Andreas29

Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Andreas29 »

DexterKane hat geschrieben: 20. Sep 2019, 13:40 Klar 60k € im Monat klingt erstmal nach viel Geld,
Ich habe gerade einen Schrecken bekommen und nachgeschaut: Es sind 60€ im Jahr!

Macht 720,000€ im Jahr, durch das Plus-Abo. Das Heft macht im Jahr ungefähr 2,400,000 Mio€ wobei man hier Herstellungskosten abziehen muss.
Wenn die Zahlen, die Michael Graf nennt der Wahrheit entsprechen, finde ich das wirklich äußerst beachtlich und ich würde sagen, dass die Umstellung auf bezahlten digitalen Journalismus gut voranschreitet.
DexterKane hat geschrieben: 20. Sep 2019, 13:40 Ich hab zuletzt erst wieder irgendwo gesehen, dass irgendwelche Influencer solche Summen für 1 Werbevideo in den Arsch geblasen kriegen.
Also. Ich kann dir sagen, dass Influencer für 60€ morgens nicht mal den kleinen Zeh im Bett rühren. Die Top-Leute (Gronkh, Bibi etc..) kriegen für einzelne Tweets teilweise fünfstellige Beträge.
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DexterKane
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von DexterKane »

Andreas29 hat geschrieben: 20. Sep 2019, 14:02 (...)
Hallo Andreas,

wir meinen das gleiche, aber reden trotzdem aneinander vorbei.

60k € ist kurz für 60 kilo €, also die englische Kurzform von 60.000 €.

Ich vergess immer, dass das vielleicht nicht jeder kennt, aber bei mir auf Arbeit reden alle so... :)
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Andreas29

Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Andreas29 »

DexterKane hat geschrieben: 20. Sep 2019, 14:10 Ich vergess immer, dass das vielleicht nicht jeder kennt, aber bei mir auf Arbeit reden alle so... :)

Nun... ich kenne es... habe es aber übersehen :mrgreen:
JanTenner
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von JanTenner »

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Einfach fünf mal ungekennzeichnete Werbung als News rausballern.
Qualitätsjournalismus :D
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CheeseChurch
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von CheeseChurch »

sogar inklusive Rechtschreibfehler, wenn das nicht für Qualität spricht! (Flliegen,...)
the funniest thing about this particular signature is that by the time you realize it doesn't say anything it's to late to stop reading it
lnhh
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von lnhh »

JanTenner hat geschrieben: 30. Sep 2019, 10:48 Bild
Einfach fünf mal ungekennzeichnete Werbung als News rausballern.
Qualitätsjournalismus :D
Und du bist die sicher, dass Microsoft hier bezahlt hat? ...

Ich gehe einfach davon aus, dass Gamestar das bringt, was viel geklickt wird.
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von JanTenner »

lnhh hat geschrieben: 30. Sep 2019, 13:23 Und du bist die sicher, dass Microsoft hier bezahlt hat? ...

Ich gehe einfach davon aus, dass Gamestar das bringt, was viel geklickt wird.
Vermutlich nicht unmittelbar... Nur zu einem Anspiel-Event eingeladen mit allem was so dazugehört.
Vor allem aber klingen die Überschriften nicht sehr differenziert und schöner hätte Microsofts PR Abteilung das auch nicht formulieren können.
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Gonas »

JanTenner hat geschrieben: 30. Sep 2019, 13:33
lnhh hat geschrieben: 30. Sep 2019, 13:23 Und du bist die sicher, dass Microsoft hier bezahlt hat? ...

Ich gehe einfach davon aus, dass Gamestar das bringt, was viel geklickt wird.
Vermutlich nicht unmittelbar... Nur zu einem Anspiel-Event eingeladen mit allem was so dazugehört.
Vor allem aber klingen die Überschriften nicht sehr differenziert und schöner hätte Microsofts PR Abteilung das auch nicht formulieren können.
Verstehe ja den Wunsch das neutraler zu formulieren, aber ich nehme mal an, dass der Redakteur schon sehr begeistert von dem Spiel war (hab die Artikel jetzt nicht gelesen). Guter Stil ist es definitiv nicht.
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Heretic
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Heretic »

JanTenner hat geschrieben: 30. Sep 2019, 10:48 [...]
Einfach fünf mal ungekennzeichnete Werbung als News rausballern.
Qualitätsjournalismus :D
Alles gelesen? Auch die zwei Plus-Artikel? ;)

Die Überschriften wirken übertrieben, da stimme ich zu. Aber "ungekennzeichnete Werbung" halte ich auch für eine leichte Übertreibung. Behaupte ich einfach mal, ohne die entsprechenden Artikel gelesen zu haben. Mich interessieren Flugsimulatoren nämlich so gar nicht. :D
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Wudan
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Wudan »

Heretic hat geschrieben: 30. Sep 2019, 14:01 Alles gelesen? Auch die zwei Plus-Artikel? ;)

Die Überschriften wirken übertrieben, da stimme ich zu. Aber "ungekennzeichnete Werbung" halte ich auch für eine leichte Übertreibung. Behaupte ich einfach mal, ohne die entsprechenden Artikel gelesen zu haben. Mich interessieren Flugsimulatoren nämlich so gar nicht. :D
"ungekennzeichnete Werbung" ist sicherlich eine Zuspitzung, ja. Aber für diese Einordnung ist is im Grunde belanglos was in den Artikeln im einzelnen drin steht, weil die Headline das ist was in den Köpfen hängen bleibt, insbesondere wenn es Plus-Artikel sind die ein großer Teil gar nicht lesen kann. Für die Leute bleibt eben nur hängen das MS die perfekte Startbahn gebaut hat und das sich das fliegen "echt" anfühlt. Beides sind mindestens ebenso Übertreibungen wenn man die Worte "perfekt" und "echt" für Videogames benutzt. Neutraler wäre gewesen "So sehen die Startbahnen aus", und die eigentliche Bewertung dann erst im Artikel. Aber in dieser Form kann man durchaus sagen das die Headlines werbenden Charakter haben.
Andreas29

Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Andreas29 »

Nun. Wenn die Gamestar dafür nicht bezahlt worden ist (was ich aufgrund der fehlenden Kennzeichung hoffe) tun sie alles dafür, dass der Eindruck entsteht. Soviel muss man einfach sagen. Gleichzeitig 5 Einzelmeldungen mit ausschließlich positiven... ja eher euphorischen Formulierungen wie "perfekt", "spannendstes Spiel der nächsten Jahre", "realistischste Flugsimulation aller Zeiten" und einem direkten Zitat des Entwicklers als Headline rauszuhauen, ist nicht gerade differenzierter, kritischer Journalismus.

Wie immer muss man nur in andere journalistische Bereiche verschieben, um zu sehen, wie undenkbar sowas eigentlich ist. Stellt euch vor die ARD würde ein Video auf Youtube veröffentlichen, mit der Überschrift: "Fünf Gründe, warum die SPD die beste Partei aller Zeiten ist".
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