Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

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derFuchsi
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von derFuchsi »

Jon Zen hat geschrieben: 23. Apr 2020, 03:02 Da gefallen mir doch Formate wie Sebastians Magazin um Welten besser!
Sebastians Magazin verwurstet oft auch bloß News die ich meist woanders schon gelesen habe u.A. bei der Gamestar ;)
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Andre Peschke
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Andre Peschke »

Axel hat geschrieben: 23. Apr 2020, 02:16 Müsste das nicht eigentlich direkt andersherum sein? Zumindest ist es das, was ich in den 2000ern exzessiv gelernt und man man mir eingebläut hatte: Egal ob News, Interview oder Artikel - Die Headline ist immer der letzte Arbeitsschritt. Schlicht, damit der eigentliche Inhalt nicht verfälscht wird.
Die Headline kommt auch deswegen zuletzt, weil sie ja der wichtigste Teil einer Nachricht ist. Klassische "News" sind ja eigentlich extrem kurz - etwas, dass sich auch zunehmend auflöst, weil Verweildauer als Metrik bei SEO eine Rolle spielt. Letzterem verdanken wir es, dass inzwischen gern nicht mehr das alte Lead-Schema existiert, bei dem eine Meldung von der Headline abwärts hin immer unwichtiger wird. Stattdessen gibt's gern einen ganzen Absatz Anlesetext, bis man auf die Kerninformation stößt, um diesen Wert zu strecken. Nicht auf GameStar bezogen, übrigens, das ist eine Beobachtung aus einigen US-Medien denen ich folge.

Zur GS: Man müsste sich das glaube ich mal näher anschauen, wie dieser Prozess wirklich aussieht, bevor man sie steinigt. Es klingt in der Beschreibung (Video nicht gesehen) ja ein wenig so, als hätten sie eine Art Pitching-Prozess bei dem Newsredakteure ihre geplanten Meldungen in Form von mehreren Headlines vorschlagen und dann beschließt irgendwer, ob das gemacht und damit auch ausrecherchiert wird. Ich würde vermuten, dass dann auch niemand verpflichtet ist, die gepitchte Headline beizubehalten, wenn sich dann bei der Ausarbeitung rausstellt, dass die oberflächliche erste Recherche ein falsches Bild ergeben hat. In 99% der Fälle dürften die Meldungen ja wirklich sehr schnell erfassbar sein, so dass das die absolute Ausnahme bilden dürfte.

Ich denke, Selektion und Präsentation sind eher Bereiche, in denen man Kritisieren könnte. Aber, wie gesagt: Video nicht gesehen und vllt daher ein dummer Second-Hand-Kommentar? :D

Andre
Reinhard
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Reinhard »

Ich liebe die Gamestar ja wirklich und habe sie oft verteidigt, aber das was da im Moment ablaufen muss stellt unsere Liebe schon auf eine harte Probe. Jemand stellt die Frage warum ein Endzone Artikel plötzlich eine andere Headline hat, dann kommt die Antwort:
"Wenn wir merken, dass unsere Überschrift sich nicht gut auf Google platziert, ändern wir sie. :)"

Wie selbstverständlich diese Antwort rüberkommt lässt mich fragend verbleiben. Ist das mittlerweile wirklich das einzige Kriterium? Google? Ernsthaft? Bitter.
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Heretic
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Heretic »

Reinhard hat geschrieben: 23. Apr 2020, 11:57 Ich liebe die Gamestar ja wirklich und habe sie oft verteidigt, aber das was da im Moment ablaufen muss stellt unsere Liebe schon auf eine harte Probe. Jemand stellt die Frage warum ein Endzone Artikel plötzlich eine andere Headline hat, dann kommt die Antwort:
"Wenn wir merken, dass unsere Überschrift sich nicht gut auf Google platziert, ändern wir sie. :)"

Wie selbstverständlich diese Antwort rüberkommt lässt mich fragend verbleiben. Ist das mittlerweile wirklich das einzige Kriterium? Google? Ernsthaft? Bitter.
Immerhin ist es ehrlich. Plus-Abos und Heftverkäufe scheinen nunmal nicht auszureichen, um über die Runden zu kommen. Gefällt mir auch nicht, aber wenn die Qualität des Artikels stimmt, ist mir die Überschrift egal.
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Lurtz
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Lurtz »

Heretic hat geschrieben: 23. Apr 2020, 12:05Immerhin ist es ehrlich. Plus-Abos und Heftverkäufe scheinen nunmal nicht auszureichen, um über die Runden zu kommen. Gefällt mir auch nicht, aber wenn die Qualität des Artikels stimmt, ist mir die Überschrift egal.
Wie gesagt, diese Argumentation mit der Wirtschaftlichkeit ist bei einem vorgeblich journalistischen Produkt einfach ein Offenbarungseid. Vor allem wenn man über eine Industrie berichtet, die Lootboxen etc. mit der gleichen Begründung verteidigt.

Der Vergleich zieht auch nicht, denn die Produkte stehen laut Gamestar für sich. Sprich das Heft trägt sich selbst, die Plus-Inhalte tragen sich selbst und die Website muss sich auch selbst tragen. Laut Offiziellen wird da nichts transferiert.
Daneben fiel auch die Bemerkung, dass das Heft für sich momentan schwarze Zahlen schreibt.

Edit: Wobei die Aussage auch keiner näheren Betrachtung standhält. Das Heft besteht ja mittlerweile zum Großteil aus Website-Inhalten (Magazin = Plus-Reportagen, Tests = Website-Tests).
Zuletzt geändert von Lurtz am 23. Apr 2020, 12:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Soulaire
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Soulaire »

Reinhard hat geschrieben: 23. Apr 2020, 11:57 Ich liebe die Gamestar ja wirklich und habe sie oft verteidigt, aber das was da im Moment ablaufen muss stellt unsere Liebe schon auf eine harte Probe. Jemand stellt die Frage warum ein Endzone Artikel plötzlich eine andere Headline hat, dann kommt die Antwort:
"Wenn wir merken, dass unsere Überschrift sich nicht gut auf Google platziert, ändern wir sie. :)"

Wie selbstverständlich diese Antwort rüberkommt lässt mich fragend verbleiben. Ist das mittlerweile wirklich das einzige Kriterium? Google? Ernsthaft? Bitter.
das machen sie auch mit Youtube-Videos. da hat ein Video schonmal 5 verschiedene Titel wenn es sich nicht genug klickt.
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lolaldanee
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von lolaldanee »

Einfach nur traurig. Ich habe die GameStar stets gemocht, aber im letzten halben Jahr haben sie es echt geschafft mich fast gänzlich zu vergraulen. Die Überschriften haben zur Zeit auch wirklich einen neuen Clickbait-Tiefststand erreicht. Schade um all die guten Leute die da immer noch arbeiten. Perlen vor die Säue :/
Es regt mich auch tatsächlich aktiv auf, dass der Klinge und Graf behaupten sie machen keinen Clickbait, wenn es einem SO offensichtlich ins Gesicht springt, dass fast jede Headline mehr oder weniger Clickbait ist, sogar bei den Plus Artikeln! Die können überhaupt nicht mehr anders :(

Das Heft scheint ja immer noch ganz gut zu sein, aber dafür ist die Zeit einfach vorbei. Und Plus konnte mich auch nie so wirklich überzeugen :naughty:
Maliko
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Maliko »

Zuerst einmal zum Thema warum so wenig Platz genutzt wird. Das hat einen ganz einfachen Grund. Im Webdesign gilt eine Contentbreite von 1280px immer noch als Standart. Das Bedeutet das komplette Layout ist auf maximal 1280 Pixel Contentbreite (also der Teil mit den Inhalten) optimiert. Da bringen einem dann auch FullHD oder gar 4k Auflösungen nichts, da für den Content trotzdem nur maximal 1280 Pixel genutzt werden. Ein paar Seiten vorher hat schon mal jemand nen Workaround dafür gepostet.

Nun zum Thema Gamestar. Ich bin tatsächlich einer der Leser der ersten Stunde (wenn auch nicht ganz). Meine erste Gamestar war glaube ich die 2/99. Zuerst jeden Monat am Kiosk gekauft, später als Abo. Als dann irgendwann Gamestar Premium kam (der Vorgänger von Gamestar+) habe ich mein Abo gekündigt und mir stattdessen Gamestar Premium inkl. Heftarchiv gekauft (zum einen weil ich dadurch die Seite auch ohne Addblocker Werbefrei bekommen habe und zum anderen weil ich so immer noch an die Hefte gekommen bin und trotzdem weniger im Monat bezahlt habe und nicht mehr immer für ein Jahr im Voraus bezahlen musste). Doch auch ich habe im laufe der Zeit gemerkt, dass vor allem die Qualität der News immer schlechter wurde und ein paar Monate nach dem Verkauf an Webedia habe ich dann mein Gamestar+ Abo gekündigt. Inzwischen besuche ich die Seite gar nicht mehr, weil ich die Titel von den News echt zum kotzen finde. Ich will im Titel lesen worum es in der News geht. Erzählt mir das der Titel nicht, lese ich die News gar nicht erst.

Auch ich beziehe meine gesamten Spieleinfos inzwischen zu 90% von The Pod und nur noch sehr vereinzelt durch andere Medien.
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Ellie
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Ellie »

Andre Peschke hat geschrieben: 23. Apr 2020, 09:20
Axel hat geschrieben: 23. Apr 2020, 02:16 Müsste das nicht eigentlich direkt andersherum sein? Zumindest ist es das, was ich in den 2000ern exzessiv gelernt und man man mir eingebläut hatte: Egal ob News, Interview oder Artikel - Die Headline ist immer der letzte Arbeitsschritt. Schlicht, damit der eigentliche Inhalt nicht verfälscht wird.
Zur GS: Man müsste sich das glaube ich mal näher anschauen, wie dieser Prozess wirklich aussieht, bevor man sie steinigt. Es klingt in der Beschreibung (Video nicht gesehen) ja ein wenig so, als hätten sie eine Art Pitching-Prozess bei dem Newsredakteure ihre geplanten Meldungen in Form von mehreren Headlines vorschlagen und dann beschließt irgendwer, ob das gemacht und damit auch ausrecherchiert wird. Ich würde vermuten, dass dann auch niemand verpflichtet ist, die gepitchte Headline beizubehalten, wenn sich dann bei der Ausarbeitung rausstellt, dass die oberflächliche erste Recherche ein falsches Bild ergeben hat. In 99% der Fälle dürften die Meldungen ja wirklich sehr schnell erfassbar sein, so dass das die absolute Ausnahme bilden dürfte.

Ich denke, Selektion und Präsentation sind eher Bereiche, in denen man Kritisieren könnte. Aber, wie gesagt: Video nicht gesehen und vllt daher ein dummer Second-Hand-Kommentar? :D

Andre
Huhu,

Das läuft so ab, dass die Autoren Themen recherchieren und dann Themen samt drei oder mehr möglicher Headlines dazu pitchen. Überzeugt intern keine Headline, wird die Meldung gekickt. Vor dem Schreiben geht die Recherche dann noch etwas tiefer. Stellt sich dann heraus, dass die Headline so nicht korrekt ist, wird das Thema nochmal zur Diskussion gestellt und im Zweifel gekickt/mit einer neuen Überschrift versehen. Rutscht da was durch, fällt es in der Regel beim Gegenlesen auf, wenn Headline und Text nicht zusammenpassen.

Die Kritik an vielen zu boulevardesken Headlines aktuell ist durchaus berechtigt und kommt auch bei uns und den Newsautoren an. Wir probieren da gerade viel aus und versuchen, ein gesundes Mittelmaß zwischen reiner Information und interessanter Story zu finden. Dieses "Storytelling" in den Headlines ist heutzutage oft notwendig, um sich z.B. über Google Discovery zu platzieren und so neue Leser zu erreichen. Das bedeutet aber nicht, dass man damit nur noch Google-Leser erreichen will und nicht mehr die Stammleserschaft. Ist, wie gesagt, gerade ein Prozess und wir verstehen den Frust intern auch und arbeiten daran, dass sich das wieder bessert. Weil ich es weiter unten gelesen habe: Eine Headline wird generell geändert, wenn sie nicht funktioniert, das ist auch nicht erst seit kurzem so und nicht nur für Google. Es bringt ja nichts, an einer Überschrift festzuhalten, die niemand klicken will. ^^

Liebe Grüße,
Elena
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Soulaire
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Soulaire »

"Storytelling"!? Was kommt als nächstes? Der Anspruch Kunst zu sein vielleicht?
Gebt doch zu dass das alles kommerziell getrieben ist und dass das nur noch sehr wenig mit klassischem Journalismus zu tun hat...
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Ellie
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Ellie »

Soulaire hat geschrieben: 23. Apr 2020, 12:53 "Storytelling"!? Was kommt als nächstes? Der Anspruch Kunst zu sein vielleicht?
Gebt doch zu dass das alles kommerziell getrieben ist und dass das nur noch sehr wenig mit klassischem Journalismus zu tun hat...
Storytelling heißt in dem Fall ja nur, dass man eine Headline spannender formuliert. Man nutzt zum Beispiel statt "Update 13.50.00 für Monster Hunter World auf dem PC erschienen" "Neues Update lässt Monster Hunter World auf dem PC mit der Konsolenversion gleichziehen". Da steckt jetzt nicht per se weniger Info drin oder mehr Clickbait, die Info wird nur interessanter verpackt und teilweise sogar schon eingeordnet. Man lernt in der zweiten Version ja auch schon mehr über den Kontext, der in der ersten Variante fehlt. Beide teilen mir aber mit, dass ein Update für die PC-Version erschienen ist.

Die Gefahr, dass diese Headlines übers Ziel hinausschießen existiert durchaus, was ich oben ja auch klar sage. Für mich ist diese Art der Headline nicht aus Prinzip schlecht oder baity, aber man muss eben aufpassen und darf nicht übers Ziel hinausschießen, was uns aktuell nicht immer gelingt. Kommerziell getrieben war das Ganze schon immer, was nicht heißt, dass man keinen Wert auf eine korrekte Informationsvermitltung legt.

Liebe Grüße,
Elena
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Soulaire
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Soulaire »

Ellie hat geschrieben: 23. Apr 2020, 13:02
Soulaire hat geschrieben: 23. Apr 2020, 12:53 "Storytelling"!? Was kommt als nächstes? Der Anspruch Kunst zu sein vielleicht?
Gebt doch zu dass das alles kommerziell getrieben ist und dass das nur noch sehr wenig mit klassischem Journalismus zu tun hat...
Storytelling heißt in dem Fall ja nur, dass man eine Headline spannender formuliert. Man nutzt zum Beispiel statt "Update 13.50.00 für Monster Hunter World auf dem PC erschienen" "Neues Update lässt Monster Hunter World auf dem PC mit der Konsolenversion gleichziehen". Da steckt jetzt nicht per se weniger Info drin oder mehr Clickbait, die Info wird nur interessanter verpackt und teilweise sogar schon eingeordnet. Man lernt in der zweiten Version ja auch schon mehr über den Kontext, der in der ersten Variante fehlt. Beide teilen mir aber mit, dass ein Update für die PC-Version erschienen ist.

Die Gefahr, dass diese Headlines übers Ziel hinausschießen existiert durchaus, was ich oben ja auch klar sage. Für mich ist diese Art der Headline nicht aus Prinzip schlecht oder baity, aber man muss eben aufpassen und darf nicht übers Ziel hinausschießen, was uns aktuell nicht immer gelingt. Kommerziell getrieben war das Ganze schon immer, News wurden ja auch früher nicht nur aus Spaß geschrieben.

Liebe Grüße,
Elena
für mich wird da eindeutig der Versuch unternommen klare Begriffe umzudichten um ihnen eine neue Bedeutung zu geben.
Klickbait bleibt Klickbait.
klingt alles schön, unter der Oberfläche ändert sich hingegen nichts bzw. wird es noch schlimmer.
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Ellie »

Soulaire hat geschrieben: 23. Apr 2020, 13:10
Ellie hat geschrieben: 23. Apr 2020, 13:02
Soulaire hat geschrieben: 23. Apr 2020, 12:53 "Storytelling"!? Was kommt als nächstes? Der Anspruch Kunst zu sein vielleicht?
Gebt doch zu dass das alles kommerziell getrieben ist und dass das nur noch sehr wenig mit klassischem Journalismus zu tun hat...
Storytelling heißt in dem Fall ja nur, dass man eine Headline spannender formuliert. Man nutzt zum Beispiel statt "Update 13.50.00 für Monster Hunter World auf dem PC erschienen" "Neues Update lässt Monster Hunter World auf dem PC mit der Konsolenversion gleichziehen". Da steckt jetzt nicht per se weniger Info drin oder mehr Clickbait, die Info wird nur interessanter verpackt und teilweise sogar schon eingeordnet. Man lernt in der zweiten Version ja auch schon mehr über den Kontext, der in der ersten Variante fehlt. Beide teilen mir aber mit, dass ein Update für die PC-Version erschienen ist.

Die Gefahr, dass diese Headlines übers Ziel hinausschießen existiert durchaus, was ich oben ja auch klar sage. Für mich ist diese Art der Headline nicht aus Prinzip schlecht oder baity, aber man muss eben aufpassen und darf nicht übers Ziel hinausschießen, was uns aktuell nicht immer gelingt. Kommerziell getrieben war das Ganze schon immer, News wurden ja auch früher nicht nur aus Spaß geschrieben.

Liebe Grüße,
Elena
für mich wird da eindeutig der Versuch unternommen klare Begriffe umzudichten um ihnen eine neue Bedeutung zu geben.
Klickbait bleibt Klickbait.
klingt alles schön, unter der Oberfläche ändert sich hingegen nichts bzw. wird es noch schlimmer.
Clickbait steht ja letztlich dafür, dass ein Artikel nicht das hält, was seine Headline verspricht. Ist die News oben dann für dich Clickbait, auch wenn sie das Informationsversprechen einhält? Für mich klingt das eher so, als hättest du ein Problem mit dieser Art Headline unabhängig vom Clickbait.
Reinhard
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Reinhard »

Ellie hat geschrieben: 23. Apr 2020, 13:02
Soulaire hat geschrieben: 23. Apr 2020, 12:53 "Storytelling"!? Was kommt als nächstes? Der Anspruch Kunst zu sein vielleicht?
Gebt doch zu dass das alles kommerziell getrieben ist und dass das nur noch sehr wenig mit klassischem Journalismus zu tun hat...
Storytelling heißt in dem Fall ja nur, dass man eine Headline spannender formuliert. Man nutzt zum Beispiel statt "Update 13.50.00 für Monster Hunter World auf dem PC erschienen" "Neues Update lässt Monster Hunter World auf dem PC mit der Konsolenversion gleichziehen". Da steckt jetzt nicht per se weniger Info drin oder mehr Clickbait, die Info wird nur interessanter verpackt und teilweise sogar schon eingeordnet. Man lernt in der zweiten Version ja auch schon mehr über den Kontext, der in der ersten Variante fehlt. Beide teilen mir aber mit, dass ein Update für die PC-Version erschienen ist.

Die Gefahr, dass diese Headlines übers Ziel hinausschießen existiert durchaus, was ich oben ja auch klar sage. Für mich ist diese Art der Headline nicht aus Prinzip schlecht oder baity, aber man muss eben aufpassen und darf nicht übers Ziel hinausschießen, was uns aktuell nicht immer gelingt. Kommerziell getrieben war das Ganze schon immer, was nicht heißt, dass man keinen Wert auf eine korrekte Informationsvermitltung legt.

Liebe Grüße,
Elena
Hallo Elena,

erstmal danke für deine Reaktion, die News Headline die du als Beispiel angibst lautet auf der Website aber: "Monster Hunter World PC-Version holt fast 2 Jahre nach Release die Konsolen ein" und war heute genau so eine die mich in die Irre geführt hat. Ich dachte dass damit die Spielerzahlen gemeint waren, da ja nichts von einem Update da stand/steht.
Ich muss auch zugeben dass ich von deinen oben genannten Beispielen das erste ansprechender finden würde - aber ich bin da anscheinend nicht repräsentativ.

Edit: ich möchte noch erwähnen dass ich nicht die Person bin die das unter dem Artikel bemängelte. Das würde ich anders ausdrücken.
Zuletzt geändert von Reinhard am 23. Apr 2020, 14:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Andre Peschke
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Andre Peschke »

Soulaire hat geschrieben: 23. Apr 2020, 12:53 "Storytelling"!? Was kommt als nächstes? Der Anspruch Kunst zu sein vielleicht?
Gebt doch zu dass das alles kommerziell getrieben ist und dass das nur noch sehr wenig mit klassischem Journalismus zu tun hat...
Bitte Regel #1 beachten: Nicht einfach anblaffen, sondern Argumente ausformulieren.

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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Soulaire »

Andre Peschke hat geschrieben: 23. Apr 2020, 13:15
Soulaire hat geschrieben: 23. Apr 2020, 12:53 "Storytelling"!? Was kommt als nächstes? Der Anspruch Kunst zu sein vielleicht?
Gebt doch zu dass das alles kommerziell getrieben ist und dass das nur noch sehr wenig mit klassischem Journalismus zu tun hat...
Bitte Regel #1 beachten: Nicht einfach anblaffen, sondern Argumente ausformulieren.

Andre
gut, dann halte ich mich komplett raus aus der Diskussion.
kann sich jeder sein eigenes Bild machen...
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derFuchsi
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von derFuchsi »

Ellie hat geschrieben: 23. Apr 2020, 13:12 Clickbait steht ja letztlich dafür, dass ein Artikel nicht das hält, was seine Headline verspricht. Ist die News oben dann für dich Clickbait, auch wenn sie das Informationsversprechen einhält? Für mich klingt das eher so, als hättest du ein Problem mit dieser Art Headline unabhängig vom Clickbait.
Da gibts ja schon seit jeher Streit über die Definition von Klickbait. Meist wird ja entgegen der offiziellen Definition schon eine etwas reißerischere Überschrift als Klickbait bezeichnet. Am Ende ist es wohl einfach das Gefühl irgendwie aufs Glatteis geführt worden zu sein.
Ich möchte solche Artikel bzw Headlines nicht schreiben müssen mit dem Balanceakt eine neugierig machende Überschrift zu finden die aber noch nicht als Klickbait interpretiert wird.
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Mutantenjupp »

Ich finde es sehr interessant zu sehen, wie man bei Zeitschriften/Magazinen die Änderung des Geschäftsmodells von "free for all" auf neue Modelle umsetzt. Von dem anfänglichen "Wie wollen mir mit Inhalten Geld verdienen?" wird nun auch die Frage gestellt "Mit welchen Inhalten wollen wir in welcher Form Geld verdienen?".
Und das Ganze ist eigentlich ein selbst geschaffenes Problem, da man anfänglich auf eine reine Finanzierung durch Online Werbung gesetzt hat. Und die Online Werbeindustrie dann mit immer "besserem" Tracking das ursprüngliche Geschäftsmodell kaputt gemacht hat. Und seit dem rennen die Online Plattformen - deren Basis bisher das Leben einer Litfaßsäule war - panisch herum und experimentieren sowohl mit Einnahmequellen als auch mit Inhalten.
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derFuchsi
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von derFuchsi »

In einer idealen Welt würden relevante Infos direkt in der Überschrift vermittelt und für mehr Hintergrundinfos wäre dann der Artikel zu lesen.
Aber in unserer Welt verdient man damit halt kein Geld - schade.
Betrifft ja alle, nicht nur die Gamestar.
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Vinter
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Vinter »

Natürlich gibt es immer Schweregrade von Clickbait. Das kennen wir bereits aus der analogen Welt, wo auf den Titelseiten der Illustrierten immer irgendwelche Dramen suggeriert werden, die sich im Artikel selbst als Alltäglichkeit herausstellen.

Clickbait, wenn auch in einer milderen Form, ist für mich aber auch bereits, wenn in der Headline gezielt die entscheidende Information vorenthalten wird. Bei dem etwas weiter oben erwähnten Beispiel zu Monster Hunter kann man imho annehmen, dass es sich dabei lediglich um eine ungünstige Formulierung handelt.

Aber Headlines wie "PC-Releases: Diese Woche kehren Serien zurück, mit denen wir nicht gerechnet hätten" sind für mich eindeutig Clickbait. Die News mag dann tatsächlich dieses neue Spiel erwähnen, aber die Headline verschweigt XCom Chimera Squad ja ganz offensichtlich nur, damit man auf die News klicken muss. (Abgesehen davon, dass die Ankündigung des Spiels, mit dem nicht gerechnet wurde, bereits einige Tage vorher auf der Gamestar stand....)
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