Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

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derFuchsi
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von derFuchsi »

Tom hat geschrieben: 15. Sep 2019, 06:17 Zur Zulässigkeit von NDAs uns sonstigen Vereinbarungen gibt es übrigens einen guten mittlerweile fast 10 Jahre alten Text von Boris Schneider-Johne, manchen vielleicht noch bekannt aus seinen Powerplay-/PCPlayer-/XBox- oder Spieleverteranenpodcastzeiten, der das Thema eher aus Sicht der Industrie betrachtet:

https://web.archive.org/web/20160401123 ... hives/1801
:clap:
Danke fürs ausbuddeln.
Schade dass Boris sich privat komplett zurückgezogen hat.
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Stuttgarter
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Stuttgarter »

Tom hat geschrieben: 15. Sep 2019, 06:17
Zur Zulässigkeit von NDAs uns sonstigen Vereinbarungen gibt es übrigens einen guten mittlerweile fast 10 Jahre alten Text von Boris Schneider-Johne, manchen vielleicht noch bekannt aus seinen Powerplay-/PCPlayer-/XBox- oder Spieleverteranenpodcastzeiten, der das Thema eher aus Sicht der Industrie betrachtet:

https://web.archive.org/web/20160401123 ... hives/1801
Danke, sehr guter Text!

Und nebenbei mal wieder ein Beleg dafür, warum der - früher von hauptsächlich Jochen oft angeführte - Journalist der Süddeutschen nunmal alles selber bezahlt. Egal ob Hotel bei einem Presseevent oder Theaterticket bei der Theaterpremiere.

Mein einziger Einwand wäre - man könnte das ganze dadurch sauberer gestalten, dass das Embargo einfach grundsätzlich gilt. Egal ob Jubelkritik oder Verriss. Bei Filmen wird das in der Regel meines Wissens so gemacht - da gibts einfach ein Datum, bis zu dem nichts erscheinen darf. Gar nichts. Dadurch entsteht dann gar nicht erst die Verlockung, vielleicht doch noch drei Pünktchen mehr zu geben um dafür dann fünf Tage früher dran zu sein. Aber wie Boris auch richtig schreibt: Diese moralische Entscheidung trifft jede Redaktion, jeder einzelne Journalist. Nicht die Spielepublisher. Denn es beißt keine Maus keinen Faden ab: Bis zum Release haben Publisher die komplette Kontrolle über ihr Produkt.

Und somit ist es letztlich der einzelne Spieler, der drüber entscheidet, ob sich korrupte Berichterstattung durchsetzt oder nicht. Offensichtlich sind Spieler in der breiten Masse an "so schnell wie möglich" statt an "so wahrheitsgetreu wie möglich" interessiert. Und das kriegen sie dann halt auch.

Und dann kommen auch noch besondere Spezialisten, die einer Gamestar gründlich erklären, was sie anders machen muss, um nicht mehr "scheiße" zu sein. Die aber selbst nicht mal bereit sind, für die Gamestar Geld auszugeben. Bei Wahlen sagt man ja oft, "Wer nicht wählen geht, darf sich hinterher auch nicht beschweren". Das gilt mindestens genauso hier - wer für eine Publikation kein Geld ausgibt, hat auch keinerlei Recht, irgendwelche Veränderungen einzufordern.
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Schlagerfreund
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Schlagerfreund »

Entsprechende Embargos gibt es ja auch in der Spielebranche. Wobei ich in der Theorie solche Embargos sogar gut fände, wenn sie wirklich für alle gleich gelten würden. Es könnte nämlich zu besseren Reviews führen.

Voraussetzung wäre aber dann das man alle Magazine, Journalisten usw. gleich behandelt was den Zugang angeht. Nehmen wir mal an alle Review Versionen würden z.B. 10 Tage vor Release raus gehen und das Embargo endet dann von mir aus 3 Tage vor dem Release. Das würde zumindest in der Theorie den Druck nehmen das man immer ganz schnell vor der Konkurrenz sein Review veröffentlicht.

Schöne Theorie, aber ich denke das in der Praxis diverse Publisher (gerade bei großen Titeln) bewusst hier direkt oder indirekt für Druck sorgen. Mit wem man sich "gut verstehst", dem gibt man wohl auch eher mal Zugang zu einer Preview Version und auch eher die Review Version.
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Vinter
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Vinter »

Afaik werden alle gleich behandelt, wenn es ein Embargo gibt. Jedesmal, wenn ich bislang ein Embargo bekommen habe, galt das auch für alle anderen, d.h. unsere Artikel gehen zeitgleich mit Gamestar, Kotaku und Co online.

Was mittlerweile allerdings mehr und mehr passiert ist, dass die "Großen" ihre Muster ein paar Wochen vor Release haben und auch ihre Artikel bereits vor dem Release online stellen, während wir Kleinen erst zum Release bemustert werden - und dementsprechend mit dem Artikel erst fertig sind, wenn das Spiel schon fast wieder aus der Aufmerksamkeit verschwunden ist...
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Schlagerfreund
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Schlagerfreund »

Wie du ja gesagt hast, ist es faktisch halt keine Gleichbehandlung.
Rince81
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Rince81 »

Stuttgarter hat geschrieben: 15. Sep 2019, 12:28 Und dann kommen auch noch besondere Spezialisten, die einer Gamestar gründlich erklären, was sie anders machen muss, um nicht mehr "scheiße" zu sein. Die aber selbst nicht mal bereit sind, für die Gamestar Geld auszugeben. Bei Wahlen sagt man ja oft, "Wer nicht wählen geht, darf sich hinterher auch nicht beschweren". Das gilt mindestens genauso hier - wer für eine Publikation kein Geld ausgibt, hat auch keinerlei Recht, irgendwelche Veränderungen einzufordern.
Was ist das denn für ein Argument? :ugly:

Wenn es mir in einem Imbiss nicht schmeckt gehe ich auch nicht täglich da essen um weiterhin feststellen zu können, dass das Essen völlig fad war...
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Schlagerfreund
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Schlagerfreund »

"Rechte" hat da natürlich niemand. Die Gamestar kann veröffentlichen wie und was sie will.

Trotzdem darf auch jemand der keine Magazin für Geld kauft eine Analyse vornehmen und daraus resultierend Aussagen treffen. Das kann dann auch eine Forderung der Form sein wie:

Wenn ihr euren eigenen Kodex nicht einhaltet, dann sehe ich keinen Grund dafür euch direkt finanziell zu unterstützen.

Läuft für mich ja hier auch nicht anders. Ich habe mir auch erstmal einen Eindruck verschafft, bevor ich dann das Projekt hier finanziell durch ein Abo unterstütze. Wären gewisse Dinge anders, dann hätte ich das nicht getan. Da ist für mich persönlich Glaubwürdigkeit wichtig.

Gerade das Feedback warum jemand etwas nicht finanziell unterstützt ist für Firmen und Projekte auch nicht gerade unwichtig. André hatte ja auch mal den Einwurf gebracht das man grundsätzlich an Wachstum interessiert sein sollte um unvermeidbare Verluste abzumildern. Gerade in dem Zusammenhang wäre es doch auch für die Gamestar wichtig zu sehen wie sie Leute erreicht die sie nicht bzw. nicht mehr erreicht.
Stuttgarter
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Stuttgarter »

Rince81 hat geschrieben: 15. Sep 2019, 18:48
Was ist das denn für ein Argument? :ugly:

Wenn es mir in einem Imbiss nicht schmeckt gehe ich auch nicht täglich da essen um weiterhin feststellen zu können, dass das Essen völlig fad war...
Ich hab nicht gesagt, dass Du täglich da essen sollst. Nur, dass Du kein Anrecht hast, nur die Gratisproben abzustauben und da dann was anderes zu verlangen, weil Dir die Gratisproben nicht schmecken.
Stuttgarter
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Stuttgarter »

Schlagerfreund hat geschrieben: 15. Sep 2019, 19:02
Wenn ihr euren eigenen Kodex nicht einhaltet, dann sehe ich keinen Grund dafür euch direkt finanziell zu unterstützen.
Sie halten ihren Kodex ein. Nur halt im Bezahlbereich. Wir drehen uns im Kreis.
Rick Wertz
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Rick Wertz »

Ich bin seit Jahren Abonnent der Gamestar Plus (und war seit ~1998 Magazinabonnent) - und mir gefallen diese eigenartigen Bedingungen von Publishern genauso wenig. Und selbstverständlich darf man auch ein Angebot kritisieren, für das man nicht bezahlt. Selbst Gratisproben im Supermarkt kann man für schlecht befinden!
Stuttgarter
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Stuttgarter »

Rick Wertz hat geschrieben: 15. Sep 2019, 19:35 Selbst Gratisproben im Supermarkt kann man für schlecht befinden!
Natürlich. Aber nicht verlangen, dass man stattdessen den feinen französischen Käse umsonst bekommt. Genau das wird hier aber getan - es wird verlangt, dass die Gamestar den Qualitätsjournalismus kostenlos raushaut.
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Schlagerfreund
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Schlagerfreund »

Das hat für mich weniger mit "Qualität" zu tun, als für das was in dem Fall als Minimum betrachte.
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Wudan
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Wudan »

Stuttgarter hat geschrieben: 15. Sep 2019, 12:28 Und dann kommen auch noch besondere Spezialisten, die einer Gamestar gründlich erklären, was sie anders machen muss, um nicht mehr "scheiße" zu sein. Die aber selbst nicht mal bereit sind, für die Gamestar Geld auszugeben. Bei Wahlen sagt man ja oft, "Wer nicht wählen geht, darf sich hinterher auch nicht beschweren". Das gilt mindestens genauso hier - wer für eine Publikation kein Geld ausgibt, hat auch keinerlei Recht, irgendwelche Veränderungen einzufordern.
Nö. Andersrum wird ein Schuh draus. Wenn das Angebot gut ist, überleg ich mir gerne dafür Geld auszugeben. Wenn mir das Angebot von vorneherein nicht gefällt, warum sollte ich dann Geld investieren in der Hoffnung dass dann das Angebot irgendwann gut wird oder um mir das Recht Kritik zu üben zu erkaufen? So funktioniert das nicht.
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Rince81 »

Stuttgarter hat geschrieben: 15. Sep 2019, 19:33
Schlagerfreund hat geschrieben: 15. Sep 2019, 19:02
Wenn ihr euren eigenen Kodex nicht einhaltet, dann sehe ich keinen Grund dafür euch direkt finanziell zu unterstützen.
Sie halten ihren Kodex ein. Nur halt im Bezahlbereich. Wir drehen uns im Kreis.
Wir halten uns an unsere selbstauferlegten Regeln - außer wenn wir es nicht tun...
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Rince81 »

Stuttgarter hat geschrieben: 15. Sep 2019, 19:39 Natürlich. Aber nicht verlangen, dass man stattdessen den feinen französischen Käse umsonst bekommt. Genau das wird hier aber getan - es wird verlangt, dass die Gamestar den Qualitätsjournalismus kostenlos raushaut.
Das verlangt hier niemand.
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Soulaire
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Soulaire »

Stuttgarter hat geschrieben: 15. Sep 2019, 19:33
Schlagerfreund hat geschrieben: 15. Sep 2019, 19:02
Wenn ihr euren eigenen Kodex nicht einhaltet, dann sehe ich keinen Grund dafür euch direkt finanziell zu unterstützen.
Sie halten ihren Kodex ein. Nur halt im Bezahlbereich. Wir drehen uns im Kreis.
wo steht dass der Kodex nur für den Bezahl-Bereich zählt?
das wäre dann ja noch weniger ernst zu nehmen, wenn sie das nur anwenden wenn es ihnen gerade in den Kram passt...
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Jon Zen
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Jon Zen »

Soulaire hat geschrieben: 15. Sep 2019, 21:02
Stuttgarter hat geschrieben: 15. Sep 2019, 19:33
Schlagerfreund hat geschrieben: 15. Sep 2019, 19:02
Wenn ihr euren eigenen Kodex nicht einhaltet, dann sehe ich keinen Grund dafür euch direkt finanziell zu unterstützen.
Sie halten ihren Kodex ein. Nur halt im Bezahlbereich. Wir drehen uns im Kreis.
wo steht dass der Kodex nur für den Bezahl-Bereich zählt?
das wäre dann ja noch weniger ernst zu nehmen, wenn sie das nur anwenden wenn es ihnen gerade in den Kram passt...
Das steht nirgends und wurde nie gesagt.
Für mich ist das Borderlands Thema zu stark aufgeblasen worden und wegerückt von einer sachlichen Diskussion und von einer Lösung.

Warum gibt es eigentlich keinen internationalen Verbund von den wichtigsten Spielemagezinen, die sich auf eine gewisse Anzahl gleicher Werte einigen und somit eine gewisse Stärke gegen die Publishern hätten?
Zum Beispiel könnten sie dann sagen: "Wenn ein Magazin einen Vorab-Key bekommt, müssen alle einen bekommen."
Damit könnten die Publisher nicht mehr ihre "Lieblingsmagazine" mit einem früheren Test "beschenken", die Magazine hätten nicht mehr den Interessenskonflikt zwischen Kritik und zukünftigen Vorab-Keys und der Leser würde einen besseren Testbericht (in der Theorie) erhalten.
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Stuttgarter »

Jon Zen hat geschrieben: 15. Sep 2019, 21:17
Warum gibt es eigentlich keinen internationalen Verbund von den wichtigsten Spielemagezinen, die sich auf eine gewisse Anzahl gleicher Werte einigen und somit eine gewisse Stärke gegen die Publishern hätten?
Zum Beispiel könnten sie dann sagen: "Wenn ein Magazin einen Vorab-Key bekommt, müssen alle einen bekommen."
Damit könnten die Publisher nicht mehr ihre "Lieblingsmagazine" mit einem früheren Test "beschenken", die Magazine hätten nicht mehr den Interessenskonflikt zwischen Kritik und zukünftigen Vorab-Keys und der Leser würde einen besseren Testbericht (in der Theorie) erhalten.
Dieser Verbund ist gar nicht notwendig. Es würde völlig reichen, wenn sich alle einig wären, ihre Keys selber zu zahlen und erst nach Release zu testen. So wie der Journalist von der Süddeutschen eben auch (siehe oben). :)

Allerdings - wie oben ebenfalls geschrieben: Die allergrößte Kundenmenge WILL das anscheinend gar nicht. Vielleicht sollten sich die ganzen Gamestarhasser (und ja, die Penetranz geht definitiv über "Kritik" hinaus) einfach mal klarmachen, dass sie halt offensichtlich nicht die Zielgruppe der öffentlich für alle zugänglichen Gamestarseite sind. Oder halt für den Plusbereich/das Heft verdammich zahlen. Dann bekommen sie auch besseren Journalismus als im öffentlichen Bereich.

Und zu "wo steht das, dass das nur im Plusbereich gilt" - sorry, da war ich verkürzt. Das steht so in der Tat nirgends. Allerdings liegt es ein bisschen in der Natur der Sache, dass die meisten Kodex-relevanten Sachen im tatsächlich journalistischen Bereich zum tragen kommen. Und das ist nunmal der Plusbereich, nicht die für alle öffentliche News-Seite.
Zuletzt geändert von Stuttgarter am 15. Sep 2019, 21:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Schlagerfreund
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Schlagerfreund »

Stuttgarter hat geschrieben: 15. Sep 2019, 21:34
Jon Zen hat geschrieben: 15. Sep 2019, 21:17
Warum gibt es eigentlich keinen internationalen Verbund von den wichtigsten Spielemagezinen, die sich auf eine gewisse Anzahl gleicher Werte einigen und somit eine gewisse Stärke gegen die Publishern hätten?
Zum Beispiel könnten sie dann sagen: "Wenn ein Magazin einen Vorab-Key bekommt, müssen alle einen bekommen."
Damit könnten die Publisher nicht mehr ihre "Lieblingsmagazine" mit einem früheren Test "beschenken", die Magazine hätten nicht mehr den Interessenskonflikt zwischen Kritik und zukünftigen Vorab-Keys und der Leser würde einen besseren Testbericht (in der Theorie) erhalten.
Dieser Verbund ist gar nicht notwendig. Es würde völlig reichen, wenn sich alle einig wären, ihre Keys selber zu zahlen und erst nach Release zu testen. So wie der Journalist von der Süddeutschen eben auch (siehe oben). :)

Und zu "wo steht das, dass das nur im Plusbereich gilt" - sorry, da war ich verkürzt. Das steht so in der Tat nirgends. Allerdings liegt es ein bisschen in der Natur der Sache, dass die meisten Kodex-relevanten Sachen im tatsächlich journalistischen Bereich zum tragen kommen. Und das ist nunmal der Plusbereich, nicht die für alle öffentliche News-Seite.
Zu mal es zumindest nach meinem Wissensstand keine Reviews hinter der Paywall gibt.
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Soulaire
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Soulaire »

das wäre nur eine kosmetische Korrektur ohne eine wirkliche Auswirkung. Die wenigen Spielemagazine mit einer kritischen Sichtweise würden dann immer noch benachteiligt werden. Weil Spiele-Hersteller mit den exclusiven Deals eben immer noch zu den Großen gehen wo sie dann am besten wegkommen.
Man müsste viel radikaler werden und Wertungen mit jeglichen Abhängigkeitsverhältnissen zur Industrie gar nicht mehr ernst nehmen. Auch sowas wie Metacritic ist schlicht nicht brauchbar, wenn man von einer neutralen Kritik spricht. Wenn dann noch eine große "Fan-Base" einer Reihe oder eines Studios mit Erwartungen hinzukommt, ist die Wertung von vorne rein schon fest definiert.
Deswegen wird ein Cyberpunk 2077 bei der Gamestar auch eine 90+ bekommen, egal wie gut oder schlecht es letztendlich sein wird. Die Werbung und das Exklusive von CDPR dort + der Fan-Hype, werden dazu führen, das der Spielinhalt zweitrangig ist.
Für eine Veränderung in absehbarer Zeit steckt in dem Geschäft einfach viel zu viel Geld drin und dem "Gamer" scheint das auch relativ egal sein ob Wertungen gekauft sind oder nicht.
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