Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

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Soulaire
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Soulaire »

Stuttgarter hat geschrieben: 15. Sep 2019, 21:34
Jon Zen hat geschrieben: 15. Sep 2019, 21:17
Warum gibt es eigentlich keinen internationalen Verbund von den wichtigsten Spielemagezinen, die sich auf eine gewisse Anzahl gleicher Werte einigen und somit eine gewisse Stärke gegen die Publishern hätten?
Zum Beispiel könnten sie dann sagen: "Wenn ein Magazin einen Vorab-Key bekommt, müssen alle einen bekommen."
Damit könnten die Publisher nicht mehr ihre "Lieblingsmagazine" mit einem früheren Test "beschenken", die Magazine hätten nicht mehr den Interessenskonflikt zwischen Kritik und zukünftigen Vorab-Keys und der Leser würde einen besseren Testbericht (in der Theorie) erhalten.
Dieser Verbund ist gar nicht notwendig. Es würde völlig reichen, wenn sich alle einig wären, ihre Keys selber zu zahlen und erst nach Release zu testen. So wie der Journalist von der Süddeutschen eben auch (siehe oben). :)

Allerdings - wie oben ebenfalls geschrieben: Die allergrößte Kundenmenge WILL das anscheinend gar nicht. Vielleicht sollten sich die ganzen Gamestarhasser (und ja, die Penetranz geht definitiv über "Kritik" hinaus) einfach mal klarmachen, dass sie halt offensichtlich nicht die Zielgruppe der öffentlich für alle zugänglichen Gamestarseite sind. Oder halt für den Plusbereich/das Heft verdammich zahlen. Dann bekommen sie auch besseren Journalismus als im öffentlichen Bereich.

Und zu "wo steht das, dass das nur im Plusbereich gilt" - sorry, da war ich verkürzt. Das steht so in der Tat nirgends. Allerdings liegt es ein bisschen in der Natur der Sache, dass die meisten Kodex-relevanten Sachen im tatsächlich journalistischen Bereich zum tragen kommen. Und das ist nunmal der Plusbereich, nicht die für alle öffentliche News-Seite.
die Gamestar-Redakteure bezeichnen ihr freies Angebot aber immer noch als journalistisches Angebot. Ich finde da liegt gar nichts in der Natur der Sache. Von mir aus kann die Gamestar aber ihre Geschäftspraktiken weiter so fortführen. Aber dann sollen sie das auch so sagen und keinen künstlichen Kodex für den eigenen Schulterklopfer oder das Gewissen ins Leben rufen. Sich als so integer nach außen hinzustellen wenn man es nicht ist, ist einfach nur unredlich.

Ich weiß auch übrigens nicht, wo du hier einen "Hass" herauslesen willst. Eine harte Kritik ist nun mal notwendig um das offen zu legen.
Phazonis
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Phazonis »

Habe mir nochmal das Video in Gänze angeguckt/angehört und versuche da mal chronologisch durchzugehen:
  • Der Umgang mit "sensiblen" Daten: Hier finde ich das Heiko zwar prinzipiell recht hat, aber in diesem Fall total überdramatisiert. Wir sprechen ja von einem Spiel wenige Tage vor dem Release, in sofern wäre ein Leak wahrscheinlich weit weniger schlimm als bei einer Preview. Natürlich muss Gamestar damit vorsichtig umgehen, aber es wäre wahrscheinlich wirklich kein Weltuntergang. Damit verbunden aber auch eine Blauäugigkeit was die Rechtfertigung für das Angeot des NDAs angeht. Hier wird von Heiko auch nur die Professionalität und die Größe angegeben. Also wenn er wirklich glaubt, dass all die anderen Seiten entweder zu unprofessionell oder zu klein waren, dann weiß ich auch nicht mehr was ich dazu sagen soll.
  • Ein Technikcheck zu einem Spiel mit einer Previewfassung: Hier frage ich mich wirklich warum sich da keiner im Büro selbst ein bisschen blöd vorkam. Ich meine Technikchecks sind in der heutigen Zeit sowieso Schall und Rauch, wenn in der nächsten Woche per Patch alles behoben sein kann. Aber wenn ich schon so ein Ding mache, dann doc bitte mit der Releaseversion, weil ich dann zumindest einen klaren Blick auf den technischen Zustand des Produktes gebe, was Leute sich dann kaufen und weil ich darin durchaus einen archivarischen Wert sehe, wenn man eben mal nachvollziehen kann in welch einen guten oder schlechten technischen Zustand ein Produkt erschien. So müsste man in den Technikcheck eigentlich schreiben basierend auf einer Vorabversion und damit absolut irrelevant.
  • NDAs und Spoiler: Befremdlich fand ich auch Heikos Auführungen zu spoilern. Sie entscheiden anhand der Relevanz der Spoiler ob sie das NDA annehmen oder nicht, aber man muss doch erst das NDA unterschreiben um dann das Spiel spielen zu dürfen, also kenne ich doch die Relevanz der einzelnen Spoiler nicht bis ich eh schon unterschrieben habe. Oder sehe ich da was falsch?
Rince81
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Rince81 »

Stuttgarter hat geschrieben: 15. Sep 2019, 21:34 Und zu "wo steht das, dass das nur im Plusbereich gilt" - sorry, da war ich verkürzt. Das steht so in der Tat nirgends. Allerdings liegt es ein bisschen in der Natur der Sache, dass die meisten Kodex-relevanten Sachen im tatsächlich journalistischen Bereich zum tragen kommen. Und das ist nunmal der Plusbereich, nicht die für alle öffentliche News-Seite.
Nach der Logik abonniere ich nachher erstmal Bild+ und erwarte dann dort Journalismus...

Kann es sein, dass du dich bei der Verteidigung der Gamestar gerade etwas verrennst? Ich sag nur "Gamestar Hasser"?
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Rigolax
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Rigolax »

Müssten nicht eigentlich auch Tage vor dem offiziellen Release-Date Details aus dem Spiel durch die Xbox- und PlayStation-Retail-Fassungen geleakt sein, durch Händler, die sich nicht an den "Street Date" gehalten haben, wie immer mal wieder vorkommt? AFAIK müsste das bei der aktuellen Konsolengeneration ja allgemein noch möglich sein. Ich habe mal eben gegoogelt, offenbar soll Borderlands 3 auch offline spielbar sein.

Zu GameStar: Also so eine gewisse Bashing-Kultur gibt's schon, vielleicht vor allem hier im Forum, imho. Bin selbst nicht ganz unschuldig, auf GameStar hacke ich selbst gerne rum, vielleicht, weil sie so ziemlich die größten Games-News-Seite sind und man sich immer mehr erhofft. Teils finde ich die Vorhaltungen aber auch schon etwas überzogen.

Übrigens würde ich deren regulären News-Betrieb (außerhalb von Plus) als journalistischen Hauptteil des Gesamtangebots ansehen. "Journalistisch" ist der Natur ja eh vieles, das ist so ähnlich wie "historisch" ein doch weitläufiger Begriff, ist auch sinniger Weise keiner geschützten Berufsbezeichnung zugeordnet. Es gibt eben eher guten und eher schlechten Journalismus, auch eher subjektiven oder auch eher objektiven (Meinungsjournalismus). Aber das ändert nichts daran, dass es klar eine journalistische Seite ist, auch noch wäre, wenn sie sich nicht selbst als journalistisches Angebot sehen würden, da sie eben klar die Kriterien für Journalismus erfüllen, durch die Art und Weise wie sie Informationen aufarbeiten und präsentieren und Öffentlichkeit schaffen. Gilt halt auch für Bild+.
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Jon Zen
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Jon Zen »

Phazonis hat geschrieben: 15. Sep 2019, 22:14 [*]NDAs und Spoiler: Befremdlich fand ich auch Heikos Auführungen zu spoilern. Sie entscheiden anhand der Relevanz der Spoiler ob sie das NDA annehmen oder nicht, aber man muss doch erst das NDA unterschreiben um dann das Spiel spielen zu dürfen, also kenne ich doch die Relevanz der einzelnen Spoiler nicht bis ich eh schon unterschrieben habe. Oder sehe ich da was falsch?[/list]
Leider hatte Heiko auch keine Lösung für dieses Problem genannt, nur dass sie es mindestens einmal deswegen bereits in einem Rollenspiel ablehnten.
Diesen Punkt als NDA aufzulisten macht nur Sinn bei Vor-Release-Tests. Deswegen wäre meine Vermutung, dass es also meist nur eine bitte ist, oder zeitlich mit einem Datum begrenzt wird (z.B. eine Woche nach Release).
Es geht ja darum, dass auf der ersten Gamestar News Seite nicht steht:
DARTH VADER IST LUKES VATER
...und deswegen niemand mehr ins Kino geht.

Diesen Teil finde ich aus klassischer "Produkttestersicht" zwar nachvollziehbar, aber in einer echten Kritik sollte auf jeden relevanten Teil eines Spiels eingeangen werden.
Wenn jetzt also die Gamestar den "Spoilerpart" des Gamespodcasts "kopieren" würden, dürften sie bei manchen Spielen keinen Vorab-Key erhalten, weil dies der NDA verbietet? :ugly:
Naja, Borderlands 3 hätte das aber (wie ausdrücklich mehrfach gesagt wurde) nicht betroffen, weil es "nur" eine "Bitte" war.
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Stuttgarter »

Rince81 hat geschrieben: 16. Sep 2019, 00:38
Nach der Logik abonniere ich nachher erstmal Bild+ und erwarte dann dort Journalismus...

Kann es sein, dass du dich bei der Verteidigung der Gamestar gerade etwas verrennst? Ich sag nur "Gamestar Hasser"?
Wenn Du mir schlüssig darlegst, inwiefern es statthaft ist, eine konkrete Aussage zu einer konkreten Zeitschrift einfach mal allgemein auf irgendwas anderes zu übertragen?

Und sorry, aber hier im Forum wird die Gamestar nicht einfach nur kritisiert. Sie wird gehasst. Lauter Polyneux-Redakteure hier, hm? ;)
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Wudan
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Wudan »

Stuttgarter hat geschrieben: 16. Sep 2019, 01:09 Und sorry, aber hier im Forum wird die Gamestar nicht einfach nur kritisiert. Sie wird gehasst. Lauter Polyneux-Redakteure hier, hm? ;)
Na komm das ist aber jetzt auch übertrieben. Ich würd sogar sagen das in Gamestars eigenen Kommentarbereichen mehr GS gehatet wird als hier^^
Für mich persönlich kann ich sagen das ich GS keinesfalls hasse. Ich habe viel zu kritisieren aber es gibt durchaus auch Sachen die ich echt mag. Den GS Podcast hör ich sehr gerne. Marice Weber ist ein klasse Redakteur, Michael Graf und ein paar andere find ich auch gut und sehr sympathisch. Es gibt ja durchaus auch Gutes! Aber es gibt halt auch immer wieder Dinge die echt aufstoßen, oft ist es die News Sektion, und das kann man ja auch ruhig deutlich sagen. Das ist ja nicht gleich Hass. Wenn man die Seite hasst macht man sie gar nicht erst auf.
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von derFuchsi »

Jon Zen hat geschrieben: 16. Sep 2019, 00:55 Es geht ja darum, dass auf der ersten Gamestar News Seite nicht steht:
DARTH VADER IST LUKES VATER
...und deswegen niemand mehr ins Kino geht.
Hey Spoilertags nutzen!!!111!1einself!! :naughty:
Stuttgarter hat geschrieben: 16. Sep 2019, 01:09 Und sorry, aber hier im Forum wird die Gamestar nicht einfach nur kritisiert. Sie wird gehasst. Lauter Polyneux-Redakteure hier, hm? ;)
Die heftige Kritik zeigt nur wie lieb alle die Gamestar im Grunde haben und sie uns nicht egal ist. Da werden halt die dunklen Stellen besonders diskutiert. Das ist in etwa wie bei der Witcher-Folge damals :)
Wenn niemand mehr über die GS redet sollte man sich Sorgen machen...
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von lnhh »

Rigolax hat geschrieben: 16. Sep 2019, 00:46 Müssten nicht eigentlich auch Tage vor dem offiziellen Release-Date Details aus dem Spiel durch die Xbox- und PlayStation-Retail-Fassungen geleakt sein, durch Händler, die sich nicht an den "Street Date" gehalten haben, wie immer mal wieder vorkommt? AFAIK müsste das bei der aktuellen Konsolengeneration ja allgemein noch möglich sein.
Sind sie ja auch. Kannst ja auf reddit, resetera quer lesen. Da sind immer mal wieder Leute mit Konsolenfassungen dazwischen und berichten.
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Rince81 »

Stuttgarter hat geschrieben: 16. Sep 2019, 01:09 Wenn Du mir schlüssig darlegst, inwiefern es statthaft ist, eine konkrete Aussage zu einer konkreten Zeitschrift einfach mal allgemein auf irgendwas anderes zu übertragen?
Dein Vergleich sagt, dass hinter der Paywall ein völlig anderes Kozept verfolgt wird als vor der Paywall. Die Aussage macht in der Werbung von neuen Kunden so wenig Sinn wie bei Bild+ ein Angebot wie beim Spiegel zu erwarten. Gleiches bei deinem Hinweis, dass sich die Gamestar hinter ihrer Paywall sehr wohl an ihren Kodex hält - der aber gleichzeitig dummerweise nicht ihr Plus Kodex ist, sondern der für die gesamte Dachmarke gilt - der aber, selbst nach deiner Aussage schlicht nicht eingehalten wird. Es ist statthaft weil deine Argumentation immer wieder darauf lautet, dass Gamestar+ mit dem freien Content so gar rein überhaupt gar nichts gemein hat und das stimmt nicht. Es ist beides das Angebot einer Webseite und für beides gilt dem eigenen Selbstverständnis nach ihr Kodex...
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Stuttgarter »

Rince81 hat geschrieben: 16. Sep 2019, 11:49 Dein Vergleich sagt, dass hinter der Paywall ein völlig anderes Kozept verfolgt wird als vor der Paywall. Die Aussage macht in der Werbung von neuen Kunden so wenig Sinn wie bei Bild+ ein Angebot wie beim Spiegel zu erwarten. Gleiches bei deinem Hinweis, dass sich die Gamestar hinter ihrer Paywall sehr wohl an ihren Kodex hält - der aber gleichzeitig dummerweise nicht ihr Plus Kodex ist, sondern der für die gesamte Dachmarke gilt - der aber, selbst nach deiner Aussage schlicht nicht eingehalten wird. Es ist statthaft weil deine Argumentation immer wieder darauf lautet, dass Gamestar+ mit dem freien Content so gar rein überhaupt gar nichts gemein hat und das stimmt nicht. Es ist beides das Angebot einer Webseite und für beides gilt dem eigenen Selbstverständnis nach ihr Kodex...
Ganz ernsthaft - ich hab keinerlei Ahnung, ob die Gamestar im free content ihren Kodex einhält oder nicht, mit dem free content beschäftige ich mich nicht. Da hier wieder und wieder behauptet wird, sie würde es nicht tun, hab ich zugunsten des Forums mal unterstellt, dass es da vermutlich auf jeden Fall Streitfälle geben dürfte, die man so oder so beurteilen kann. Was ich persönlich beurteilen kann, ist das Heft (das ja praktisch deckungsgleich mit dem Plus-Content ist) - und da hab ich noch nix entdeckt, was dem Kodex meiner Ansicht nach widersprechen würde. Daraus kannst Du aber nicht wirklich ableiten, dass das auch bei BILD+ so der Fall wäre.

Was mich an den ganzen Gamestardebatten hier im Forum letztlich (nur) stört - die Gamestar hat hier quasi den Stand, den EA bei Spielern allgemein hat. Die können machen, was sie wollen - und es wird sofort nach dem Haar im Suppenfass gesucht. Oder einfach gleich ganz ohne suchen dagegengewettert. Machen die alles richtig? Nö. Natürlich nicht. Aber sie sind auch bei weitem nicht so derartig abgrundtief schlecht, wie es dieser Thread hier (und auch andere) vermuten lässt. Speziell Heiko wird mal einfach komplett abgewatscht für seine Arbeit - dabei hat der nach Jochens Weggang vor allem das weiterentwickelt, was Jochen angestoßen haben dürfte. Unter Jochen wurde der Magazinteil thematisch erweitert - unter Heiko wurde das dann massiv ausgebaut. Mittlerweile gibts in der Gamestar noch und noch Hintergrundberichte, die so oder so ähnlich auch in einer WASD stehen könnten. Thematisch. Dort wären sie anders geschrieben, klar. Aber der Tellerrand wurde massiv verbreitert. Sie überarbeiten immer wieder ihr Wertungssystem - die letzte große Änderung war jene, für pay2win, ekligen Lootboxeneinsatz etc. abzuwerten, teilweise bis zu 15 Prozent. Das hat beispielsweise EA durchaus schon zu spüren gekriegt. Aber hier nennt man sie trotzdem "Werbeblättchen".

So differenziert das weltbeste Spieleforum an vielen Punkten betrachtet, analysiert, wertet - so sehr versagt es, wenn es um eine nüchterne Betrachtung der Gamestar geht.
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Rince81 »

Stuttgarter hat geschrieben: 16. Sep 2019, 15:28 Ganz ernsthaft - ich hab keinerlei Ahnung, ob die Gamestar im free content ihren Kodex einhält oder nicht, mit dem free content beschäftige ich mich nicht. Da hier wieder und wieder behauptet wird, sie würde es nicht tun, hab ich zugunsten des Forums mal unterstellt, dass es da vermutlich auf jeden Fall Streitfälle geben dürfte, die man so oder so beurteilen kann. Was ich persönlich beurteilen kann, ist das Heft (das ja praktisch deckungsgleich mit dem Plus-Content ist) - und da hab ich noch nix entdeckt, was dem Kodex meiner Ansicht nach widersprechen würde. Daraus kannst Du aber nicht wirklich ableiten, dass das auch bei BILD+ so der Fall wäre.
Wohl deutlich über 90% der hier geäußerten Kritik bezieht sich auf den Free-Content. Die findest du einerseits unfair - andererseits beschäftigst du dich mit dem nicht. Wie soll man da argumentieren?
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Schlagerfreund
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Schlagerfreund »

Zu mal ich es auch etwas unfair finde zu sagen das der "free content" faktisch umsonst für den Leser ist.

Zunächst einmal verdient die Gamestar auch mit geschalteter Werbung. Hier mal die kurze Nebenfrage, ob die Printausgabe eigentlich noch Werbung beinhaltet? Ebenfalls profitiert die Gamestar auch von Leuten die Kommentare schreiben, sowohl auf der Homepage und insbesondere via Social Media. Da machen dann nämlich die Leser und Kommentatoren Werbung für die Gamestar.

Liebe ich die Gamestar und kritisiere sie deswegen? Nein. Aber ich erkenne die Position der Gamestar an und sie ist nach wie vor das reichweitenstärkste Magazin in dem Bereich. Daraus leite ich auch eine gewisse Verantwortung ab. Ansonsten verdient sie diese Rolle meiner Meinung nach nicht. Dazu kommt auch noch die Ebene das die Gamestar halt selbst ihre Reichweite nutzt um selber gerne mal zu tönen, aber dann an den eigenen Ansprüchen scheitert.
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Heretic
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Heretic »

Stuttgarter hat geschrieben: 16. Sep 2019, 15:28 Ganz ernsthaft - ich hab keinerlei Ahnung, ob die Gamestar im free content ihren Kodex einhält oder nicht, mit dem free content beschäftige ich mich nicht.
Doch, tust du. Oder liest du etwa keine Tests und schaust keine Testvideos? :D

Ok, als Leser der Printausgabe bezahlen wir auch für Tests. Und die sind für meinen Anspruch qualitativ meist völlig in Ordnung. Ausnahmen bestätigen die Regel, aber das passiert auch woanders. Die News auf der Webseite sind für mich nur teilweise interessant, aber die GS hat halt entschieden, auch News zu beispielsweise Filmen und Serien zu bringen. Kann ich mit leben, muss ja nicht draufklicken. Und sicherlich findet man gelegentlich eine Clickbait-Überschrift, die laut Kodex nicht sein dürfte. Die wird dann in den Kommentaren meist direkt bemeckert und daraufhin geändert. Ist jetzt auch nicht soooo dramatisch.
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Stuttgarter »

Rince81 hat geschrieben: 16. Sep 2019, 16:14 Wohl deutlich über 90% der hier geäußerten Kritik bezieht sich auf den Free-Content. Die findest du einerseits unfair - andererseits beschäftigst du dich mit dem nicht. Wie soll man da argumentieren?
Also ich les hier eigentlich immer nur "die Gamestar" als solches - und geh dann zwangsläufig davon aus, dass alles gemeint ist.
Schlagerfreund hat geschrieben: 16. Sep 2019, 16:53 Zu mal ich es auch etwas unfair finde zu sagen das der "free content" faktisch umsonst für den Leser ist.

Zunächst einmal verdient die Gamestar auch mit geschalteter Werbung. Hier mal die kurze Nebenfrage, ob die Printausgabe eigentlich noch Werbung beinhaltet? Ebenfalls profitiert die Gamestar auch von Leuten die Kommentare schreiben, sowohl auf der Homepage und insbesondere via Social Media. Da machen dann nämlich die Leser und Kommentatoren Werbung für die Gamestar.
Warum ist etwas, was mich kein Geld kostet, für mich nicht mehr umsonst, wenn die Gamestar durch Werbung daran verdient? Die Logik versteh ich nicht. Für das normale Gamestar.de zahl ich keinen Ct - ganz egal, ob dort Werbung geschaltet wird oder nicht und ob ich dort kommentiere oder nicht.

Im Heft gibt es natürlich noch Werbung. Aber auch dadurch wird das Heft für mich nicht teurer oder billiger.
Heretic hat geschrieben: 16. Sep 2019, 17:00 Doch, tust du. Oder liest du etwa keine Tests und schaust keine Testvideos? :D

Ok, als Leser der Printausgabe bezahlen wir auch für Tests. Und die sind für meinen Anspruch qualitativ meist völlig in Ordnung. Ausnahmen bestätigen die Regel, aber das passiert auch woanders. Die News auf der Webseite sind für mich nur teilweise interessant, aber die GS hat halt entschieden, auch News zu beispielsweise Filmen und Serien zu bringen. Kann ich mit leben, muss ja nicht draufklicken. Und sicherlich findet man gelegentlich eine Clickbait-Überschrift, die laut Kodex nicht sein dürfte. Die wird dann in den Kommentaren meist direkt bemeckert und daraufhin geändert. Ist jetzt auch nicht soooo dramatisch.
Tests ja im Heft - Videos so gut wie nie. :)

Dass die Gamestar auch Fehler macht - siehe mein Absatz in dem Kommentar oben. Ich hab denen selbst schon oft genug Mails geschrieben und Sachen kritisiert. Und wär das hier das Gamestarforum, würd ich es normal finden, dass hier undifferenziert die Gamestar als solche einfach dauernd als Prügelknabe herhalten muss. Aber wie oben angemerkt - das Forum hier ist eigentlich besser. Und wenns nur dadurch erreicht werden könnte, dann evtl. wirklich regelmäßig zu betonen, dass man nur den öffentlichen Bereich der Seite "gamestar.de" meint statt "die Gamestar" als solche. Dann würd ich nämlich meine Klappe halten, weil ich dazu rein gar nix sagen kann. Aber die "Gamestar" hat sich seit der Zeit, als ein gewisser Jochen G. dort kurz Chefredakteur war, derart drastisch zum Positiven entwickelt, dass ich dieses ständige Draufhauen auf "die Gamestar" als ganzes hier einfach nicht unkommentiert lassen kann. :)
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Rince81 »

Heretic hat geschrieben: 16. Sep 2019, 17:00 Die News auf der Webseite sind für mich nur teilweise interessant, aber die GS hat halt entschieden, auch News zu beispielsweise Filmen und Serien zu bringen. Kann ich mit leben, muss ja nicht draufklicken.
Ich denke, dass hier ein viel tiefer liegendes "Grundübel" liegt, welches aber seit 2015 quasi systemimmanent und nicht änderbar ist.

Ich glaube es wird sehr deutlich, wenn man die Webseite von Computec (ua. 4Players und PC Games) mit der von Webedia (ua. Gamestar und Gamepro) vergleicht. Das eine ist die Webseite eines mehr oder weniger klassischen Verlages, die andere die einer Marketingagentur. Welche welche ist dürfte jeder erkennen...
https://www.computec.de/
https://webedia-group.de/

Webedia listet unter den Partnern/Kunden als "WER UNS VERTRAUT" ua. EA, Blizzard, Sony Playstation, Netflix, Warner und Disney und man bietet "Brand Publishing" an.

Das ist für mich ein grundlegender Interessenkonflikt für den "unabhängigen Journalismus" und zumindest für mich Grund genug bei jeder Serien- oder Filmnews erstmal Content Marketing zu vermuten und als zweites, dass es sich auch gut klickt...
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Stuttgarter »

Aber nochmal grundsätzlich, und damit verabschiede ich mich erstmal aus dem Thread auch : Ein entscheidender Punkt hier im Thread und auch an anderen Stellen ist ja, dass bestimmte Dinge von "der Gamestar" gefordert werden, was sie machen sollen. Und bei einigen dieser Forderungen ist die korrekte Antwort dann halt, "Genau das macht die Gamestar bereits - nur halt nicht free for all, sondern hinter einer Paywall".
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Rince81 »

Stuttgarter hat geschrieben: 16. Sep 2019, 17:40 Aber nochmal grundsätzlich, und damit verabschiede ich mich erstmal aus dem Thread auch : Ein entscheidender Punkt hier im Thread und auch an anderen Stellen ist ja, dass bestimmte Dinge von "der Gamestar" gefordert werden, was sie machen sollen. Und bei einigen dieser Forderungen ist die korrekte Antwort dann halt, "Genau das macht die Gamestar bereits - nur halt nicht free for all, sondern hinter einer Paywall".
Fordern tut niemand - aber erwarten und zwar, dass man sich an den selbst gegebenen Kodex hält. Hinter der Paywall tun sie das aber ist für mich kein einleuchtendes Argument...
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Wudan
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Wudan »

Stuttgarter hat geschrieben: 16. Sep 2019, 17:40 Aber nochmal grundsätzlich, und damit verabschiede ich mich erstmal aus dem Thread auch : Ein entscheidender Punkt hier im Thread und auch an anderen Stellen ist ja, dass bestimmte Dinge von "der Gamestar" gefordert werden, was sie machen sollen. Und bei einigen dieser Forderungen ist die korrekte Antwort dann halt, "Genau das macht die Gamestar bereits - nur halt nicht free for all, sondern hinter einer Paywall".
Um nochmal kurz auf die Argumentation einzugehen, ich glaube nicht das z.B. The Pod so erfolgreich gewachsen wäre wenn sie in den ordentlichen Content nur für Patreons anbieten würden während in den freien AeB Casts nur Boulevardscheiss rausgeballert wird. Hier werden ja auch nicht für kostenfreie und kostenpflichtige Inhalte komplett andere Maßstäbe bzw. ein anderer "Kodex" angewandt.

Nebenbei klingt dieses "Ich habe keine Probleme denn ich bin ja Premium" ein wenig nach einer ziemlich elitären Sichtweise in meinen Ohren^^
Stuttgarter
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Stuttgarter »

Wudan hat geschrieben: 16. Sep 2019, 18:33 Nebenbei klingt dieses "Ich habe keine Probleme denn ich bin ja Premium" ein wenig nach einer ziemlich elitären Sichtweise in meinen Ohren^^
Darauf doch noch kurz - in gewisser Weise macht ThePod dasselbe; sonntags ist dank seiner Grundidee "Stammtischgespräch" reinster Boulevard.

Und nein, mein Argument ist nicht, "ich hab keine Probleme", sondern "Wenn Du Qualitätsjournalismus willst, musst Du halt auch dafür zahlen". Das kann man für "elitär" halten - aber es ist nunmal die Grundphilosophie unsres Wirtschaftsystems. Ich war lang genug (anderthalb Jahre lang) kein Backer von ThePod (wegen Patreon) - aber ich war dann halt auch damit zufrieden, die Kostenlosinhalte zu konsumieren. Und hab nicht verlangt, dass gefälligst auch die Reportagen für mich kostenlos zur Verfügung gestellt werden sollen.
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