Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

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Trugschluss
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Trugschluss »

Andre Peschke hat geschrieben: 14. Jun 2020, 17:24 Es tut dem Thread sicher gut, wenn auch mal hinterfragt wird, ob das hier jetzt eine endlose Abfloge von "Schau mal hier, ich habe wieder eine Schlagzeile entdeckt, die mir missfällt" werden soll. Dann sind 44 Seiten wohl mehr als genug.
Don Mchawi hat geschrieben: 14. Jun 2020, 17:52 Kodex - ja, von mir aus trifft der nicht auf die Webseite zu. Ja, kann man auch kritisieren. Aber das haben wir glaube ich inzwischen auch alle verstanden.
Bleibt halt die Frage nach der Alternative. Es bleibt nicht viel übrig als der wiederholte und wiederholte und wiederholte Hinweis. Passiert dort in den Kommentaren und hier und bestimmt auch woanders. Wie soll man sonst Reichweite für eine Problematik erzeugen?
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Andre Peschke
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Andre Peschke »

Trugschluss hat geschrieben: 14. Jun 2020, 18:07 Bleibt halt die Frage nach der Alternative. Es bleibt nicht viel übrig als der wiederholte und wiederholte und wiederholte Hinweis. Passiert dort in den Kommentaren und hier und bestimmt auch woanders. Wie soll man sonst Reichweite für eine Problematik erzeugen?
In unserer kleinen, kuscheligen Ecke des Internets wird man keine Reichweite für irgendwas erzeugen. Diskussionen sind gut, weil sie das eigene Denken auf den Prüfstand stellen können durch Zuspruch oder Widerrede. Weil man lernen kann, gefühlte Wahrheiten besser zu begründen und zu artikulieren. Damit kann man dann seine Anliegen dort besser vorbringen, wo sie am Ende hingehören - zB und insbesondere bei der GS selbst.

In der Hinsicht finde ich es sogar ganz okay, wenn hier einzelne Steine des Anstosses gepostet und diskutiert werden. Man sieht dann, ob Menschen mit denen man eigentlich übereinstimmt vielleicht zwar die gleichen Wertmaßstäbe haben, aber viel sensibler / unsensibler anwenden, als man selbst. Man kann besser verstehen, warum sich Leute über X oder Y aufregen und für sich selbst bewerten ob man das auch schlimm findet und warum /warum nicht. Es sollte sich nur nicht - wie von Naitomea korrekt angemerkt, nur im Tonfall eben unangebracht formuliert - am Ende einfach nur im Kreis drehen und in eine endlose Lästerparade ausarten.

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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Trugschluss »

Andre Peschke hat geschrieben: 14. Jun 2020, 18:16
Trugschluss hat geschrieben: 14. Jun 2020, 18:07 Bleibt halt die Frage nach der Alternative. Es bleibt nicht viel übrig als der wiederholte und wiederholte und wiederholte Hinweis. Passiert dort in den Kommentaren und hier und bestimmt auch woanders. Wie soll man sonst Reichweite für eine Problematik erzeugen?
In unserer kleinen, kuscheligen Ecke des Internets wird man keine Reichweite für irgendwas erzeugen.
Na ja, es fehlt der Zusatz von mir "Reichweite unter den GameStar-Lesern", empfand ich als zu naheliegend. Die sind hier reichlich vorhanden.
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Don Mchawi »

Wie gesagt - eine zeitlang haben sich ja sogar Redakteur/innen der GS aktiv hier am Gespräch beteiligt. Eine gewisse relevante Reichweite ist ja schon gegeben, zumal ich mir auch vorstellen kann, dass das Forum hier durch seine insgesamt unaufgeregtere Art und mit weniger, aber im Schnitt reiferen Nutzern auch für die genannten GSler vielleicht sogar angenehmer im Austausch ist. Was wiederum die Qualität der Reichweite erhöht.

Aber wenn es eben immer wieder der gleiche Punkt ist, der angebracht wird, bringt das die Diskussion nicht wirklich weiter. Den Punkt kann ich dabei immer wieder neu belegen, wahrscheinlich würden wir hier alle es als inzwischen evident ansehen, dass die GS News keinen Pulitzerpreis verdienen. Aber ich glaube, dass das gar nicht der Knackpunkt ist.
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Jon Zen
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Jon Zen »

Leonard Zelig hat geschrieben: 14. Jun 2020, 11:04
Plankster hat geschrieben: 10. Jun 2020, 14:01 Das sind leider die Folgen dieses Aushöhlen des Journalismus:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... e0847bd02b

Journalist Christoph Sydow begeht Selbstmord nach andauernden massiven politisch und wirtschaftlich gelenkten Angriffen auf seine Person.
In dem Artikel steht doch gar nichts zu den Gründen des Suizids. Beim Googlen seines Namens sind mir jetzt auch nicht besonders viele kritische Artikel aufgefallen.

Bezüglich der Medienvielfalt fand ich folgenden Clip der Anstalt ganz gelungen. Das ist oft mehr Schein als Sein.:
https://youtu.be/Lc5Onb8g4iE
Sie haben zwei Punkte benannt, die das Leben von ihm erschwerten:
1.
Er berlinerte "Det is eben so", wenn Kollegen sich um ihn sorgten wegen all der Anfeindungen aus dem Netz, denen er ausgesetzt war.
2.
Wenn der Newsroom in heller Aufregung war, wenn die Nachrichten sich in einer Terrorlage überschlugen, dann war es Christoph, der das angebliche IS-Bekennervideo wieder und wieder durchsah, diesen blutgetränkten Irrsinn, und nach den Unstimmigkeiten forschte, die die Selbstbezichtigung der Terroristen als Fälschung entlarvte.
2. Hat zu seinem Job gehört, zu 1. kann man Planksters These ableiten (ist aber dennoch eine Behauptung ohne Beweise).

Zum Thema "bashen": Ich kann dem zustimmen, dass es nichts bringt, immer ähnliche News hart zu kritisieren. Das eine Thema "10 News zum gleichen Thema mit wenig Informationen", haben wir ja bereits reichhaltig diskutiert und kritisiert. Weitere Beispiele in diesem Rahmen bringen die Diskussion nicht vorran. Dabei gibt es aber immer wieder Ausnahmen, die sich lohnen zu diskutieren. Auch schlagen manche Posts mittels Halbwissen (wenn man selten auf Gamestar.de unterwegs ist, oder das Magazin nicht kauft, kann man schlecht sachlich diskutieren) und großer Empörung über die Strenge hinaus. Wohlgemerkt manche, deshalb sind Pauchalisierungen über eine Diskussionskultur verletzend.

Dass die Gamestar Redakteure hier nicht mehr mitdiskutieren, kann ich nachvollziehen, weil sie erstens nicht in der Lage und Position sind, die angesprochenen Kritikpunkte in den meisten Fällen zu verbessern. Und zweitens doch etwas überhart angegangen worden sind in wenigen Beiträgen.

Witzigerweise wurde mir gerade dieses Uralt Video im Youtube Feed empfohlen: https://youtu.be/66Vz56rlR6c [Wir antworten unseren größten Kritikern - Talk zur GameStar-Community #2 - "Chefredakteure Andre Peschke und Michael Graf, sowie Community-Manager Philipp Elsner nehmen Stellung zum Feedback einiger der User, die uns am ausdauerndsten kritisieren."] :lol:
Zuletzt geändert von Jon Zen am 15. Jun 2020, 01:23, insgesamt 1-mal geändert.
https://steamcommunity.com/id/Jon-Zen/ | Unsere Biervorräte schwinden dahin, Sire!
Reinhard
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Reinhard »

Ich kann mich schriftlich leider nicht so ausdrücken wie ich es in einem Gespräch machen würde, ich hoffe ich kann es richtig rüberbringen. Gerade bei Punkt eins frage ich mich, ob wir uns als Konsumenten nicht auch an die Nase fassen müssen.
Zum Beispiel abgeleitet auf die Gamestar, oder den Spielejournalismus im Allgemeinen, muss sich ja jeder Redakteur oder Autor einem Wall von negativen Kommentaren entgegenstellen. Sei es in den jeweiligen Kommentarsektionen, im eigenen Forum, in fremden Foren oder in diversen Blogs. Ich möchte mir nicht mal ansatzweise vorstellen wie es mir gehen würde, wenn jegliche Arbeit meinerseits von fünf Seiten als einfach 'Dreck' oder 'inkompetent' oder schlicht 'falsch' bezeichnet werden würde.
Genau das passiert aber tagtäglich in jeglichem Bereich des Journalismus. Sei es wenn eine Zeitung über die eine Partei etwas positives berichtet - die Gegner schäumen. Umgekehrt natürlich genauso. Gibt man einem Anthem oder F76 niedrige Wertungen, kommen Menschen denen es gefällt und unterstellen einem dass man keine Ahnung hat und zu wenig gespielt hat. Gibt man einem Spiel eine hohe Wertung, kommen Leser und unterstellen dass man das ja nur macht weil es AAA ist. Wie man es macht ist es falsch, ich möchte wirklich mit niemandem in irgendeinem Bereich des Journalismus tauschen, ein 'Watschenbaum' muss ich nicht sein.
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Don Mchawi »

Jon Zen hat geschrieben: 15. Jun 2020, 00:22 Wohlgemerkt manche, deshalb sind Pauchalisierungen über eine Diskussionskultur verletzend.
Ich wollte damit auch nicht pauschal jeden Kritiker im Thread aburteilen. Mir ging es um die Stimmung im Thread, ich würde von der nicht auf jeden User hier schließen wollen und hoffe, dass das auch nicht so rüber kam. Natürlich gibt es hier viele gute und angebrachte Beiträge, die sich auch kritisch zeigen.
Reinhard hat geschrieben: 15. Jun 2020, 00:57 Ich kann mich schriftlich leider nicht so ausdrücken wie ich es in einem Gespräch machen würde, ich hoffe ich kann es richtig rüberbringen. Gerade bei Punkt eins frage ich mich, ob wir uns als Konsumenten nicht auch an die Nase fassen müssen.
Zum Beispiel abgeleitet auf die Gamestar, oder den Spielejournalismus im Allgemeinen, muss sich ja jeder Redakteur oder Autor einem Wall von negativen Kommentaren entgegenstellen. Sei es in den jeweiligen Kommentarsektionen, im eigenen Forum, in fremden Foren oder in diversen Blogs. Ich möchte mir nicht mal ansatzweise vorstellen wie es mir gehen würde, wenn jegliche Arbeit meinerseits von fünf Seiten als einfach 'Dreck' oder 'inkompetent' oder schlicht 'falsch' bezeichnet werden würde.
Genau das passiert aber tagtäglich in jeglichem Bereich des Journalismus. Sei es wenn eine Zeitung über die eine Partei etwas positives berichtet - die Gegner schäumen. Umgekehrt natürlich genauso. Gibt man einem Anthem oder F76 niedrige Wertungen, kommen Menschen denen es gefällt und unterstellen einem dass man keine Ahnung hat und zu wenig gespielt hat. Gibt man einem Spiel eine hohe Wertung, kommen Leser und unterstellen dass man das ja nur macht weil es AAA ist. Wie man es macht ist es falsch, ich möchte wirklich mit niemandem in irgendeinem Bereich des Journalismus tauschen, ein 'Watschenbaum' muss ich nicht sein.
Da sehe ich auch ein Problem, mit dem wir als Gesellschaft erst umgehen lernen müssen. Ich finde nach wie vor, dass Merkel absolut recht hatte, das Internet als Neuland zu bezeichnen. Wir können noch gar nicht richtig abschätzen, wie sich durch dieses Medium unsere Gesellschaft verändert und es wäre sicherlich genauso naiv, nur Positives zu erwarten, wie Schwarzmalerisch, nur mit dem Schlimmsten zu rechnen.
Diese Ambivalenz spiegelt sich im interaktiven Web 2.0 mit Kommentarspalten, Social Media etc exakt wider. Super gut, dass die Schwarmintelligenz zB auf Fehler aufmerksam machen, konstruktives Feedback geben oder die Leser sich an einer Diskussion beteiligen und sie so durch weitere Perpsektiven bereichern können.
Aber genauso bieten sie Platz für Bashing und Negativspiralen, die sich hochschaukeln. Das sind normale gesellschaftliche Dynamiken, stecke ich fünf Leute mit Skepsis zu Person X in den Raum und lasse sie sich darüber austauschen, werden sie wahrscheinlich mit einer viel negativeren Meinung rauskommen. So in etwa funktioniert das auch in manchmal in Commnuityfeedback und dann enstehen diese unschönen Kommentare (damit meine ich jetzt nicht den Thread hier, bei dem ich zwar eine ähnliche Negativspirale wahrnehme, die aber nie auf diese persönliche und rein unsachliche Ebene abdriftet).
Naja und wie du sagst, es gibt immer Leute, die 'dagegen' sind, manchmal mehr, manchmal weniger, manchmal organisiert, manchmal spontan. Ich glaube auch, dass das die eigene Arbeit nicht immer zum Positiven beeinflusst, insbesondere was Selbstwertschätzung und Mut angeht.

Ich weiß aber nicht, ob sich das überhaupt ändern lässt. Diese Stimmen gab es immer, sie sind nur durchs Internet sichtbarer und finden sich einander leichter, wodurch sie lauter werden und sich eben hochschaukeln. Zu starke Moderation ist auch nicht das Wahre, dann fühlen sich die User (teilweise sicher auch zurecht) zu sehr kontrolliert/gefiltert etc. Finds ein schweres Thema und sehe da ehrlicherweise nicht, wie es besser werden kann.
JanTenner
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von JanTenner »

Ich glaube der Ärger über die Website der Gamestar entsteht aus dem Missverständnis, dass man als Leser einer werbefinanzierten Website deren Kunde wäre und irgendwelche Ansprüche hätte. Die Kunden eines solchen Angebots sind die Werbetreibenden und die Seite / der Inhalt wird darauf optimiert deren Anforderungen zu Erfüllen (z.B. hohe Klickzahlen durch SEO und Clickbait).
Trugschluss
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Trugschluss »

JanTenner hat geschrieben: 15. Jun 2020, 10:00 Ich glaube der Ärger über die Website der Gamestar entsteht aus dem Missverständnis, dass man als Leser einer werbefinanzierten Website deren Kunde wäre und irgendwelche Ansprüche hätte. Die Kunden eines solchen Angebots sind die Werbetreibenden und die Seite / der Inhalt wird darauf optimiert deren Anforderungen zu Erfüllen (z.B. hohe Klickzahlen durch SEO und Clickbait).
Das ist doch kein Missverständnis. Ohne zufriedenen und wiederkehrenden Leser ergibt es dieses Modell doch überhaupt keinen Sinn. Können die werbefinanzierte Website und die Werbetreibenden ja gerne aufbauen, ein Modell zum Gelddrucken ohne Leser, die die Werbung sehen. :lol:
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Decius »

JanTenner hat geschrieben: 15. Jun 2020, 10:00 Ich glaube der Ärger über die Website der Gamestar entsteht aus dem Missverständnis, dass man als Leser einer werbefinanzierten Website deren Kunde wäre und irgendwelche Ansprüche hätte. Die Kunden eines solchen Angebots sind die Werbetreibenden und die Seite / der Inhalt wird darauf optimiert deren Anforderungen zu Erfüllen (z.B. hohe Klickzahlen durch SEO und Clickbait).
Beides sind Kunden, wie auch bei Zeitungen seit Jahrhunderten (oder auch beim Fernsehen/Radio), wo der Werbetreibende zahlt und der Leser damit das Angebot günstiger kriegt. Ohne den Leser hat der Verlag nix an den Werbetreibenden zu verkaufen, ohne Werbetreibenden wäre es dem Leser zu teuer. Die Änderung jetzt ist halt, dass a) der Werbetreibende besser weiß was funktioniert und was nicht und b) der Kunde oft gar nichts mehr direkt zahlen muss (außer bei Premium/Abo/Spende/Pur/Gold), weil er mit der Information für den Werbekunden indirekt zahlt. Das Verhältnis hat sich verschoben, aber ist nicht verschwunden.
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derFuchsi
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von derFuchsi »

Leonard Zelig hat geschrieben: 14. Jun 2020, 11:04 Bezüglich der Medienvielfalt fand ich folgenden Clip der Anstalt ganz gelungen. Das ist oft mehr Schein als Sein.:
https://youtu.be/Lc5Onb8g4iE
Ich vermisse den Pispers, der hat das vor Jahren schon erzählt
https://www.youtube.com/watch?v=xyJ76WRMC4A
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Asphyx
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Asphyx »

Naitomea hat geschrieben: 14. Jun 2020, 08:47 Ich finde, der Circle Jerk hier ist eine absolute Peinlichkeit für das gesamte Forum.
Deine Meinung. Offenbar nicht die dutzender anderer Diskutanten, sonst hätte der Thread nicht bereits soviele Seiten. Offenbar auch nicht die Meinung der Forenbetreiber, sonst hätten sie ihn wohl schon längst geschlossen. Es steht Dir selbstverständlich frei, ihn nicht zu lesen, wenn er Dich so stört.
Naitomea hat geschrieben: 14. Jun 2020, 08:47 Wir wissen alle, wenn man hier nur das Wort Gamestar durch The Pod austauschen würde, würde es Bans ohne Ende hageln.
Erstens glaube ich das nicht, weil die hier formulierte Kritik in der Regel sehr konkret, klar argumentiert und mit Beispielen belegt ist - bloßes Bashing sieht anders aus. Manchmal kommt etwas Amüsement durch, das allerdings weniger hämisch ist, als vielmehr - wie z.B. in meinem Fall - einer Art Facepalm vor der Absurdität mancher Vorgänge gleichkommt. Ähnlich wie wenn man über eine Filmszene lacht, die gar nicht inhärent lustig ist, aber irgendwie total daneben. Ich kann nicht ausschließen, dass der eine oder andere User der Gamestar gegenüber grundsätzlich feindselig eingestellt ist (was ich allerdings albern fände), aber ich denke, die meisten hier sind enttäuschte Leser oder ehemalige Leser, die (genau deswegen) teils durchaus emotional diskutieren, wie der Zustand bzw. die Entwicklung der Zeitschrift ist.
Zweitens glaube ich es nicht, weil The Pod nunmal wesentlich transparenter, journalistisch integrer und glaubwürdiger arbeitet als es die Gamestar aktuell tut, und sich ähnlicher Kritik gar nicht öffnet. Und selbst wenn es so wäre, denke ich nicht, dass man den Usern einen Maulkorb verpassen würde, solange die Kritik sachlich und der Ton angemessen bliebe. Soviel Vertrauen habe ich in die Jungs.
Naitomea hat geschrieben: 14. Jun 2020, 08:47 Unter der Maßgabe, dass Jochen schon wegen viel sanfter formulierte Kritik kein Bock mehr aufs Forum und es verlassen hatte, kann ich mir nicht erklären, wie man dieses Gebashe gegen den alten Arbeitgeber rechtfertigen will.
Du interpretierst da etwas in Jochens Worte hinein, das er so gar nicht gesagt hat. Davon abgesehen: indem sich die Gamestar öffentlichkeitswirksam den sogenannten Kodex verpasst hat, hat sie selbst Standards definiert, an denen sie auch zu messen ist. Ein öffentlicher Diskurs darüber ist legitim, dafür ist ein Forum da, auch und insbesondere hier (weil hier eine quasi ausschließlich aus Gamern bestehende Community diskutiert). "Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar." (Ingeborg Bachmann)
Der Thread existiert nun schon eine ganze Weile, und nicht nur hat sich niemand von The Pod daran gestört, sondern es haben sogar bereits Gamestar-Redakteure (Dimitry Halley, Elena Schulz) mitdiskutiert, und selbst die haben freundlich, sachlich und durchaus kritikfähig reagiert, und nicht etwa beleidigt. Dein Vorwurf des "Bashings" ist meines Erachtens nicht haltbar. Und was Andre, Jochen und Sebastian angeht: die haben mal für Gamestar gearbeitet, aber keinen Bluteid geschworen, die Ehre der Zeitschrift selbst dann zu verteidigen, wenn Kritik nachweislich angebracht ist.
Naitomea hat geschrieben: 14. Jun 2020, 08:47 Davon, dass die Gamestar jetzt auch noch an Selbstmorden von anderen JournalistInnen schuld sein soll, fang ich gar nicht erst an.
Wer behauptet das? Diese Aussage hätte ich gerne mal von Dir belegt...

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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Andre Peschke »

Asphyx hat geschrieben: 15. Jun 2020, 11:54 Wer behauptet das? Diese Aussage hätte ich gerne mal von Dir belegt...
Das kann nicht passieren, da der Account (s.o.) gesperrt wurde. Insofern würde ich daher auch bitten, nicht mehr auf das Posting einzugehen, da Naitomea ja nun nichts mehr erwidern kann.

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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Asphyx »

Plankster hat geschrieben: 15. Jun 2020, 11:57 Der Hauptunterschied ist, ob man angegriffen wird, weil man seinen Job als Journalist macht (wie Christoph Sydow) oder ob man kritisiert wird, weil man seinen Pflichten als Journalist nicht nachkommt.
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Rince81 »

derFuchsi hat geschrieben: 15. Jun 2020, 11:16 Ich vermisse den Pispers, der hat das vor Jahren schon erzählt
https://www.youtube.com/watch?v=xyJ76WRMC4A
Was Pispers da vor seinem vermeintlich linken Bildungsbürgerpublikum so erzählt hält im Regelfall einem Faktencheck nicht stand. Ich wäre daher immer vorsichtig seine "Bühnenprogramme" in Diskussionen als Beleg oder Beitrag einzuführen.
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von kami »

Ist leider auch bei der Anstalt gelegentlich so. Da werden Verbindungen gezogen, die bei genauerer Betrachtung äußerst vage sind und kaum für das verantwortlich gemacht werden können, was die Autoren vermitteln wollen. Gab z.B. mal eine Sendung über einen neoliberalen Thinktank, ich glaube die Hayek-Gesellschaft, die mir natürlich auch sehr suspekt ist, deren von der Anstalt dargestelltes spinnengleiches Netz aber nach ein bisschen Recherche deutlich an Dramatik und Gefährlichkeit verliert. Sowohl Pispers als auch die Zwei von der Anstalt gefallen sich ein wenig sehr in der Rolle der Doom And Gloom-Propheten.
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Asphyx »

Andre Peschke hat geschrieben: 15. Jun 2020, 12:01
Asphyx hat geschrieben: 15. Jun 2020, 11:54 Wer behauptet das? Diese Aussage hätte ich gerne mal von Dir belegt...
Das kann nicht passieren, da der Account (s.o.) gesperrt wurde. Insofern würde ich daher auch bitten, nicht mehr auf das Posting einzugehen, da Naitomea ja nun nichts mehr erwidern kann.

Andre
Völlig klar, ich hatte den Kommentar bloß geschrieben, ehe ich an die Stelle im Thread gelangt war, wo du die Sperre ausgesprochen hast. ;)
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Asphyx »

Man kann jetzt wieder einwenden, ich würde bloß erneut ein Beispiel hervorzerren, darauf zeigen und rufen "Seht her, was sie jetzt schon wieder angestellt haben!" - aber ich tue es trotzdem, weil dieses Beispiel für mich so exemplarisch zeigt, was bei Gamestar gerade so falsch läuft, und wie weit sie sich von den selbst verordneten Standards entfernt haben.

Am 13.6. erschien auf Steam die Early Access-Version von Torchlight III. Am selben Tag erschien auf der Gamestar-Webseite im Rahmen der Aktion "Find your next game" eine Preview von Dimitry Halley (https://www.gamestar.de/artikel/torchli ... 58786.html), die im Tenor durchaus positiv klang, zumindest was das Spiel selbst anging. Da ich Torchlight II mit großem Vergnügen gespielt hatte, ging ich positiv gestimmt mal auf Steam, um mir anzusehen, ob ich vielleicht in die EA-Version investieren wollte. Erstaunt musste ich feststellen, dass bei bereits über 1.500 Steam-Reviews der Tenor "größtenteils negativ" war, was Dimis Prognose doch stark zuwiderlief. Bei genauerer Betrachtung stellte sich heraus, dass die EA-Version Multiplayer only war, aber unter horrenden Serverproblemen litt. Zudem wurden auch unbefriedigendes Gameplay, oberflächliche Skilltrees, Bugs, die Anmutung eines Mobile- oder Free-to-play-Spiels (was es ursprünglicvh ja auch werden sollte) usw. bemängelt.

Im Kommentarthread zur GS-Preview habe ich die Frage gestellt, warum denn in der Preview auf kein einziges dieser Probleme oder auf die negativen Reviews hingewiesen wurde, und bekam von Dimi zur Antwort:
"Weil der Artikel nicht auf der Early-Access-Version basiert. Wie du auch am letzten Satz erkennen kannst "Wir werden ebenfalls einen Blick reinwerfen und informieren euch zeitnah, ob sich der Kauf von Torchlight 3 jetzt schon lohnt."
Es wird morgen einen größeren Stream zu dem Thema geben, in dem wir vor dem gegenwärtigen Zustand des Spiels warnen."


Auch bezüglich meiner Nachfrage, auf welcher Version die Preview denn dann beruhe und warum man nicht einfach damit abgewartet hätte, bis man die EA-Version selbst ausprobieren konnte, wurde ich auf den "großen Stream" am Folgetag vertröstet.
Tatsächlich erschien erst am 15.6. ein Folgeartikel (https://www.gamestar.de/artikel/torchli ... 58852.html) von Dennis Zirkler, der vor der EA-Version von Torchlight III warnt. Der Multiplayerzwang und die anfängliche Unspielbarkeit wegen ständiger Serverabbrüche werden genannt, auch etliche andere Kritikpunkte der Steam-Reviewer und auch einiger Gamestar-Leser werden angeführt. Am Ende kommt noch ein Kommentarkasten von Dimi, wo er in einem Nebensatz den Offenbarungseid leistet:
"Auf Basis von Interviews und ausführlichem Gameplay-Material lautete unsere ursprüngliche Prognose nämlich: Da steckt eigentlich ein tolles Spiel drin."

Mal abgesehen davon, dass das Gameplay-Material so ausführlich nicht gewesen sein kann, wenn all die von Spielern angeführten Kritikpunkte dabei nicht aufgefallen sind, finde ich es überaus bemerkenswert (tm), dass man bei GS mittlerweile Previews offenbar auf Basis von Entwicklerinterviews und ein paar gezeigten Videos schreibt, ohne zumindest darauf hinzuweisen. Dass auf diese Art gewonnene Infos nicht unbedingt für bare Münze zu nehmen sind, sollte in der Branche inzwischen sattsam bekannt sein.
Und noch bemerkenswerter finde ich, dass nicht nur in der Preview, sondern auch im Artikel über den schlechten Zustand der EA-Version jeglicher Hinweis fehlt, dass ein Gamestar-Redakteur je selbst Hand an das Spiel gelegt hätte. In der Preview beruft man sich ausschließlich auf Aussagen der Entwickler, in deren "Widerruf" ausschließlich auf Aussagen von Steam- und Gamestar-Usern.

Es tut mir leid, aber für dieses journalistische Selbstverständnis fällt mir echt kein freundlicheres Wort ein als "erbärmlich".
Das Um und Auf einer Zeitschrift wie der Gamestar ist das Vertrauen ihrer Leser, dass die angebotene Information verlässlich ist und journalistisch sorgfältig erarbeitet wird. Dieses Vertrauen fehlt mir mittlerweile komplett. Ich habe daher nach langem Zögern nun für mich die Konsequenzen gezogen und mein Plus-Abo gekündigt, weil ich sowas beim besten Willen nicht mehr finanziell unterstützen will und kann.
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von derFuchsi »

Ich kenne das Spiel nicht aber zumindest für die Serverprobleme gäbe es ja die Erklärung das er eine andere Testversion gespielt haben könnte die dann natürlich keine Serverprobleme hatte weil ja nur ausgewählte Personen darauf Zugriff haben.
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Dimitry Halley »

Ich hab mich schon gewundert, wann du die Sau hier durchs Dorf treibst^^ Torchlight 3 ist blöd gelaufen, aber dahinter steckt keine böse journalistische Verschwörung, die durch irgendeinen Offenbarungseid zutage tritt.

Die FYNG-Initiative der GameStar soll vielversprechende Spiele vorstellen. Diese Spielvorstellungen basieren mal auf Interviews, mal auf echtem Gameplay, mal auf Steam/Reddit/Blogs, mal auf privaten Vorlieben der Redakteure. Wir wollen Spielen das Rampenlicht geben, die sonst im Mainstream-Wust untergehen. Und so haben wir auch nach Interviews und B-Roll von Max Schaefer (Diablo 1 & 2) gedacht: Cool, stellen wir das Spiel doch mal vor. Sollte das Konzept Wirklichkeit werden, könnte das ja echt cool werden.

Dass am gleichen Samstag eine Early-Access-Version erscheint, die technisch aus der Hölle stammt - jau, das war blöd, aber schlicht nicht abzusehen. Hätten wir mit der Spielvorstellung warten sollen? Ja, definitiv. Aber das war mein "Educated Guess" zum Wochenende, dass die Entwickler Torchlight 3s zweite Chance ja wohl nicht dermaßen versemmeln werden, dass mein "Hey das könnte cool werden"-Artikel sich plötzlich wie eine Karikatur liest^^

Der ursprüngliche Plan: Wir stellen das Konzept des Spiels auf Basis von Interviews und Co. vor -> Und prüfen nach dem Early-Access-Release zum Wochenstart, ob es den Versprechen gerecht wird. Der Text markiert das ja auch, auch wenn da mehr Deutlichkeit sicher sinnvoll gewesen wäre. Der Plan hat sich dann halt erledigt.

TL;DR: Bei Torchlight 3 ist viel schief gelaufen, was durchaus am Verschiebungs- und Planungschaos der aktuellen Zeit liegt. Wir haben uns dafür entschuldigt. Sind in einem 30-Minuten-Stream drauf eingegangen. Und ja, da können wir jetzt wieder den Untergang der Preview-Berichterstattung fordern, aber da die Resonanz auf FYNG-Previews in 9 von 10 Fällen überbordend positiv ausfällt, werden wir dieser Forderung nicht nachkommen. Auch wenn so ein schwarzes Schaf natürlich sehr ärgerlich ist. Für alle.
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