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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Verfasst: 17. Mai 2020, 11:35
von Axel
vicsbier hat geschrieben: 17. Mai 2020, 11:27 MIr ging es mehr um Sprachwahl im Sinne von "Aufreger" für ein junges, actionorientiertes Publikum, welches sich dann kontrovers austauscht bzw mit diesem "Wissen" in der eigenen Gruppe punkten kann. Das die Artikel Inhaltsleer sind, fällt denke ich jedem älteren Leser sofort auf. Für die Jugend ist ein solcher Artikel m.E. mehr ein willkommener Diskussionsansatz ;-)

Die Artikel dienen also nicht der Wissensvermittlung, sondern der Unterhaltung.
1. Irgendwie gruselige Verallgemeinerung über „die Jugend“. Ob heutige Jugendliche so „actionorientiert“ sind, wage ich mal zu bezweifeln. Da gibt es genauso unterschiedliche Charaktere wie überall anders auch. ;)

2. Als ob Jugendliche die Gamestar lesen (!). Die sind auf ganz anderen Plattformen unterwegs. ;)

3. Was sind dann eigentlich Angebote wie Bunte oder andere Yellopress? Die werden ja auch eher von der Zielgruppe 40+ konsumiert. ;)

Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Verfasst: 17. Mai 2020, 13:10
von Asphyx
vicsbier hat geschrieben: 17. Mai 2020, 11:27 Die Artikel dienen also nicht der Wissensvermittlung, sondern der Unterhaltung.
Wie gesagt, es spricht ja grundsätzlich nichts dagegen, inhaltsleere und oberflächliche Artikel mit coolen Headlines zu bringen, die bloß der Unterhaltung dienen sollen. Nur wenn man dann behauptet, kritischen Journalismus mit Qualitätsanspruch zu machen, und die Artikel dank dieser Headlines nach außen vermitteln, sie HÄTTEN einen Informationswert, dann ist das m.E. eine Irreführung der LeserInnen. Man kann halt nicht zugleich der Spiegel und die Gala sein...

Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Verfasst: 17. Mai 2020, 17:17
von LegendaryAndre
Asphyx hat geschrieben: 17. Mai 2020, 13:10
vicsbier hat geschrieben: 17. Mai 2020, 11:27 Die Artikel dienen also nicht der Wissensvermittlung, sondern der Unterhaltung.
Wie gesagt, es spricht ja grundsätzlich nichts dagegen, inhaltsleere und oberflächliche Artikel mit coolen Headlines zu bringen, die bloß der Unterhaltung dienen sollen. Nur wenn man dann behauptet, kritischen Journalismus mit Qualitätsanspruch zu machen, und die Artikel dank dieser Headlines nach außen vermitteln, sie HÄTTEN einen Informationswert, dann ist das m.E. eine Irreführung der LeserInnen. Man kann halt nicht zugleich der Spiegel und die Gala sein...
Ich weiß nicht ob man das überhaupt so sagen kann. Die Gamestar hat zwar nachgelassen was die Anzahl qualitativ guter Artikel betrifft und mag ihrem eigenen Kodex nicht ganz gerecht werden, aber insgesamt gibt es auch immer noch ausreichend gute Reportagen, Artikel und Tests zu finden. Außerdem sind dort auch noch einige gute Redakteure beschäftigt, was man nicht vergessen sollte. Dass die Kritikpunkte die hier vorgebracht werden ihre Daseinsberechtigung haben, bezweifle ich nicht, allerdings finde ich dass das nur eine einseitige Sichtweise darstellt und man dabei wohl auch gerne vergisst was immer noch gut gemacht wird.
Müsste ich eine für die Gamestar typische Wertung vergeben, würde ich sagen dass sie heute irgendwo bei 70 liegt, während sie sich früher im 90-er Bereich bewegt hat. Ich denke es ist der Preis dafür, eine breitere Masse ansprechen zu wollen / müssen (Kapitalismus), indem man den lockeren Unterhaltungsteil ausgebaut hat und (auch) oberflächlichere News schreibt um mehr Clicks zu generieren.

Persönlich hätte ich auch eine Gamestar mit einem Christian Schmidt (oder Jochen) als Chefredakteur und all meinen Lieblingsredakteuren favorisiert, die hochwertigen Journalismus liefern, aber wahrscheinlich hätte das die wirtschaftliche Lage gar nicht zugelassen. Man hat ja lange Zeit anhand der Computerbild Spiele gesehen, dass Qualität von der Mehrheit gar nicht so sehr gewürdigt wird und viele nicht verstehen was den Unterschied zwischen gutem und mittelmäßigem Journalismus ausmacht oder es für den Kauf / den Konsum einfach nicht relevant ist. So manch einer sieht auch lieber ein lustiges Let's Play und will gar keinen Test oder eine Preview. Ich denke die heutige Gamestar ist das Produkt der eigenen Marktforschung und wirtschaftlich geprägt. Wenn man über manche Dinge hinwegsieht, findet man aber auch noch etwas von dem, was die Gamestar einst ausgemacht hat und mit Herzblut sind sicher einige Redakteure trotzdem noch dabei.

Im Übrigen ist es doch so, dass man bei anderen Seiten, die kritische und gute Artikel liefern ebenso auch schwache und mittelmäßige Texte findet. Die Gamestar steht vielleicht auch deshalb so stark in der Kritik, weil sie einstmals für viele das Non-Plus-Ultra dargestellt hat. Das war aber auch in einer Zeit in der sie die Anlaufstelle Nr. 1 für Spieleinformationsbeschaffung war, was heute undenkbar wäre (Rückgänge bei Zeitschriften, mehr Konkurrenz etc.). Um des Friedens willen sollte man vielleicht akzeptieren, dass sich manche Dinge verändert haben und notfalls einfach nicht mehr auf die Seite gehen. Es gibt ja auch Alternativen! Oder schreibt der Gamestar direkt! Vielleicht wird ja der eine oder andere Aufruf berücksichtigt.

Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Verfasst: 18. Mai 2020, 11:54
von derFuchsi
Ich lese so gut wie keine englischsprachigen Seiten zum Thema und außer Gamestar und 4Players fällt mir halt gerade nicht mehr viel ein auf dem hiesigen Markt das ich lesen wollen würde.

Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Verfasst: 18. Mai 2020, 14:34
von Lurtz
Ich würde die Anfangszeiten der Gamestar jetzt auch nicht verklären. Vieles ist heute sicher besser. Wer mal eine alte Ausgabe aufschlägt, wird entsetzt sein wie wenig Text die Artikel bei verschwenderischem Layout oft haben.
Und wenn man die Helden seiner Jugend mit heutigen Augen mal Klassiker wie UT oder Age of Empires spielen sieht, wird einem auch klar, dass das Niveau früher nicht so sonderlich hoch war und der heutige Genreexperte sein Genre wahrscheinlich mehr draufhat als die damaligen Universalgelehrten :D
Auch die Phase des super objektiv errechneten Wertungssystems fand ich ziemlich furchtbar. Sowas wie einen Magazinteil gab es dagegen gar nicht, es war eben geballte Kaufberatung, oft schlichtweg ob die Spiele überhaupt funktionieren oder nicht.

Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Verfasst: 18. Mai 2020, 15:42
von Sanity Assassin
Ich muss sagen, dass mich vieles, was hier an Kritik aufgeführt wird, erheblich weniger stört als scheinbar viele. Aber ich habe auch in anderen Threads den Eindruck gewonnen, dass ich von Games-Journalismus scheinbar etwas andere Dinge erwarte als andere Forumsuser. Ich bin sehr großer Fan des Essay-Formats, wie es auf Seiten wie Polygon, Kotaku und RPS häufig anzutreffen ist, und freue mich jedes Mal, wenn die GS auch etwas in diese Richtung macht, weil ich für mich einfach festgestellt habe, dass dieses sehr subjektive Behandeln von Spielen meinem eigenen Spieleerlebnis viel näher kommt als der klassische "Produkttest". Ich muss nicht über alle Details und Stärken und Schwächen eines Spieles vorher Bescheid wissen, aber ich will wissen, was die Redakteure ganz individuell begeistert oder abgeschreckt hat (und seien es kleinste Randdetails), das kann ich dann mit meinen eigenen Vorstellungen abgleichen und mir so ein Bild machen. Mir gefällt auch sehr, dass z.B. RPS genau wie The Pod keine Wertungen vergibt, sondern gute Spiele nur mit dem Stempel "bestest best" auszeichnet, und dass die Tests keinerlei feste Rahmung haben (Wertungskasten, Meinungskasten), sondern dass es am Text an sich liegt, mir zu sagen, wie das Spiel denn nun ist. Das funktioniert alles natürlich vor allem in einem personenfokussierten Modell, wo man die Redakteure irgendwann kennt und einschätzen kann, wo deren Geschmack sich verglichen mit dem eigenen positioniert. Aber grundsätzlich finde ich, die GS macht das nicht so schlecht. Ich nutze die Seite selbst allerdings auch nur, wenn ich News zu einem bestimmten Thema suche, ansonsten sind meine Berührungspunkte Youtube und der Podcast - und da erfüllt vieles genau dieses Bedürfnis.
Ansonsten habe ich GS und die erwähnten Seiten in einem RSS-Feed, wo ich oft nur die Überschriften lese, um zu sehen, ob mich ein Thema interessiert; und so schlimm, wie das Clickbait-Thema hier dargestellt wird, sehe ich es da zum allergrößten Teil nicht. In der Regel schaffen die Headlines es ganz gut, mir zu vermitteln, ob ich den Artikel lesen will oder nicht, und selten denke ich hinterher, dass das jetzt überhaupt nichts mit der Überschrift zu tun hatte - bzw. denke ich eher, wie neulich bei den Hot Dogs in Star Citizen, dass der Artikel evtl. handwerkliche Schwächen dahingehend hat, mir zu sagen, worum es denn jetzt geht. Aber das passiert auf einer Journalismus-Plattform zwangsläufig manchmal. Vielleicht ist mein Anspruch an diese Meldungen auch einfach nicht hoch - wenn da jemand einen lustig aussehenden Glitch gefilmt hat, reicht mir das ggf. schon aus. :D
Ich finde z.B. Listicles auch nicht irre dramatisch, solange sie entweder unterhaltsam gemacht sind oder mir einen guten Überblick über ein Thema verschaffen können. Im Gegenteil, wenn ich etwa "couch coop ps4" google, bin ich froh, wenn da etwas von der Gamestar/Gamepro auftaucht und ich nicht auf irgendwelche unbekannten anderen Seiten gehen muss.
Was das viele Spekulieren angeht: das ist m.M.n. kein Problem der Gamestar, das ist ein Problem der heutigen Popkultur. Erinnert ihr euch an die letzten Staffeln GoT? Es ist inzwischen doch halber Volkssport, jeden Fetzen Material ins kleinste Detail zu zerlegen und zu spekulieren, was das bedeuten könnte - etwas, was die Hersteller ihrerseits wissen und mit "versteckten" Botschaften, Easter Eggs, Teasern, "Leaks" etc. selbst befeuern, so dass sich die Spirale immer schneller dreht und es inzwischen fast fahrlässig wäre, das nicht zu tun, weil die Macher genau zu diesem Zweck vorher zeigen, was sie zeigen. Mir gibt das auch wenig, weil mir dieses kleinteilige Zerlegen oft einfach den Spaß am großen Ganzen raubt, aber so funktioniert für viele Menschen halt Nerdtum im 21. Jahrhundert, und ich kann der GS keinen Vorwurf machen, dass sie das dann bedient. Zumal ich den Redakteuren auch durchaus abnehme, dass sie das selbst spannend finden. Und auch hier gilt: sowas kann man besser oder schlechter machen, da kommt es dann auf den Einzelfall an, weniger aufs Prinzip.

Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Verfasst: 18. Mai 2020, 16:20
von Lurtz
Plankster hat geschrieben: 18. Mai 2020, 16:06 Was du beschreibst ist eine normale Entwicklung. Natürlich sind die Standards höher als 1999.
1954 sind die Fussballer im WM-Finale 3km getrabt. Heute musst du in der 3. Liga schon 10km sprinten um mithalten zu können.
Trotzdem würde sowohl ein Günther Netzer als auch ein Heinrich Lenhardt jeweils auch heute oben dabei sein können.
Sicher, ein Lenhardt schreibt ja auch immer noch regelmäßig Artikel für den Magazinteil. War ja auch nur speziell darauf bezogen, dass es früher vermeintlich so viel besser war.
Ich frage mich, ob irgendwann der Markenkern von Gamestar so ausgehöhlt ist, dass das Unternehmen in sich zusammenfällt? Weil es wird ja auf einem Qualitätsversprechen aufgebaut, welches oft einfach nicht vorhanden ist.
Nicht solange die Mehrheit über Feeds und Algorithmen auf einzelne Artikel geht. Aber auch unabhängig davon gibt es im deutschen Markt ja keine so wirkliche Alternative. Der Name Gamestar wird schon noch viel bedeuten, siehe auch wie The Pod und Stay Forever zu Beginn davon gezehrt haben über Gamestar relativ bekannt geworden zu sein.
Auch ist mir nicht klar, warum sich Redakteure hier und auch bei auf der Gamestar Webseite verteidigen. Es ist mir/uns allen?/allen? klar, warum so gehandelt wird, wie gehandelt wird. Man konnte sich zwischen Qualitätsjournalismus und Boulevard entscheiden und hat für sich zweiteres gewählt. Ich habe 15 Jahre die Gamestar gelesen - zuerst monatlich die Printausgabe und dann zusätzlich die Webseite - aber nun sehe ich hinter jedem gepublishten Artikel entweder überproporationale Klicksgenerierung oder Industrieanbiederung. Also ein umgekehrtes Markenimage. Wenn heute etwas von Gamestar kommt, gehe ich erstmal davon aus, dass es "negativ" (falsch, verzerrend, Werbehintergrund, Clickbait, usw) ist. Während ich früher davon ausgegangen bin, dass alles "positiven" Wert hat. Das war natürlich ein jahrelanger Prozess, den man sich als Gamestar "hart erarbeitet" hat. Wenn es nur vielen so geht bzw. so gehen wird, dass sie im Markenimage die Treppe runterwandert, dann war es das früher oder später.
Das ist jetzt schon eine sehr vorwurfsvolle Sicht. Ich finde es spannend, wenn sie hier mitdiskutieren, wieso muss man da von Verteidigen sprechen? Sie machen das sicher in ihrer Freizeit und aus eigenen Stücken, nicht weil der Chef mit der Peitsche hinter ihnen steht, da muss man ihnen das jetzt nicht so auslegen.

Und wenn sie wirklich mit Spaß bei der Arbeit sind, ist es doch umso besser. Ich nehme den beiden das absolut ab, auch wenn je nach Format natürlich die Auswirkungen der Company Policy erkennbar sind.
Dimi schreibt klasse Artikel und ist in den Podcasts, wo sie auch mal etwas freier von der Leber reden können, auch immer absolut treffend in seinen Analysen.

Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Verfasst: 19. Mai 2020, 09:12
von Don Mchawi
Lurtz hat geschrieben: 18. Mai 2020, 14:34 Ich würde die Anfangszeiten der Gamestar jetzt auch nicht verklären. Vieles ist heute sicher besser. Wer mal eine alte Ausgabe aufschlägt, wird entsetzt sein wie wenig Text die Artikel bei verschwenderischem Layout oft haben.
Und wenn man die Helden seiner Jugend mit heutigen Augen mal Klassiker wie UT oder Age of Empires spielen sieht, wird einem auch klar, dass das Niveau früher nicht so sonderlich hoch war und der heutige Genreexperte sein Genre wahrscheinlich mehr draufhat als die damaligen Universalgelehrten :D
Auch die Phase des super objektiv errechneten Wertungssystems fand ich ziemlich furchtbar. Sowas wie einen Magazinteil gab es dagegen gar nicht, es war eben geballte Kaufberatung, oft schlichtweg ob die Spiele überhaupt funktionieren oder nicht.
Och, die Videos sind halt auch hart gestellt. Von UT hab ich keinen Peil, aber bei Age sieht mans ja direkt an den Settings (Deathmatch, kein Kriegsnebel) und dass sie bewusst sich nur auf Absprache angreifen. Besonders schön bei Minute 5:50 rum, wenn Jörg angeblich ohne dass Heinrich es gemerkt haben soll, auf seiner Flussseite eine ganze Basis gebaut hat. Interessanterweise hat er schon alles aufgebaut, aber gar keine Dorfbewohner auf der Flussseite, sondern nur Soldaten. Die Dorfbewohner will er erst jetzt rüber fahren - wer auch immer dann die Gebäude gebaut haben soll :ugly:

Diese Multiplayerduellvideos haben mir damals unglaublich viel Spaß beim Zusehen gemacht und auch viel Einblick in die Spiele gegeben. Empire Earth war damals zB auch echt spannend oder Stronghold. Find es fast schade, dass sie das gar nicht mehr machen, bzw nur bei Fifa, wo ich aber jetzt nicht soviele neue Eindrücke vom Spiel bekomme.
Jedenfalls find ich die Videos eigentlich heute nicht schlechter als damals, die Auflösung eine AoE2 zu Release dann schon eher. :mrgreen:

Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Verfasst: 19. Mai 2020, 09:55
von Lurtz
Ich glaube auf Empire Earth war ich fast nur wegen des Gamestar-Multiplayer-Videos massiv gehypet :D Leider war das Spiel dann eine große Enttäuschung :ugly: Allein das Interface war furchtbar kalt und steril, auch beim Aufbaupart kam nie die Atmosphäre eines Age of Empires auf.

Und ja, die Auflösung ist heftig. Die 15 fps-Framerate auch :lol:

Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Verfasst: 19. Mai 2020, 10:06
von derFuchsi
Sanity Assassin hat geschrieben: 18. Mai 2020, 15:42 Ich muss sagen, dass mich vieles, was hier an Kritik aufgeführt wird, erheblich weniger stört als scheinbar viele. Aber ich habe auch in anderen Threads den Eindruck gewonnen, dass ich von Games-Journalismus scheinbar etwas andere Dinge erwarte als andere Forumsuser.
anscheinend ;)

SCNR :D

Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Verfasst: 19. Mai 2020, 11:39
von Sanity Assassin
derFuchsi hat geschrieben: 19. Mai 2020, 10:06
Sanity Assassin hat geschrieben: 18. Mai 2020, 15:42 Ich muss sagen, dass mich vieles, was hier an Kritik aufgeführt wird, erheblich weniger stört als scheinbar viele. Aber ich habe auch in anderen Threads den Eindruck gewonnen, dass ich von Games-Journalismus scheinbar etwas andere Dinge erwarte als andere Forumsuser.
anscheinend ;)

SCNR :D
Scheiße. :D Ich hatte das nur am Rande mitbekommen, aber eigentlich schon genug, dass ich es dann im Kopf hatte. Hat wohl nicht lang gehalten.

Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Verfasst: 19. Mai 2020, 18:50
von Soulaire
sehr interessant:
https://medienbiene.com/2020/05/19/erst ... htig-sind/

möchte gar nicht wissen, was größere "Geld-Geber" dann im Gegenzug bekommen. da tun sich regelrecht Abgründe auf.
ein paar Werbe-Slogans aus dem Gamestar Video: "auch kinder-gerecht" oder "vertraut aber dennoch frisch, taktisch und dynamisch"

Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Verfasst: 19. Mai 2020, 19:12
von Jon Zen
Soulaire hat geschrieben: 19. Mai 2020, 18:50 sehr interessant:
https://medienbiene.com/2020/05/19/erst ... htig-sind/

möchte gar nicht wissen, was größere "Geld-Geber" dann im Gegenzug bekommen. da tun sich regelrecht Abgründe auf.
Wenn du als Gamestar Plus User die Sponsored Stories ausgeschaltet hat, sollte man dieses ganze Zeug nicht sehen. "Neue" Abgründe sehe ich nicht, allerdings zeigt es, dass "sponsored Stories" sehr wohl die journalistische Unabhängigkeit in der Außenwahrnehmung beeinflussen können, sei es nur ein falsch gesetzter Haken und der Artikel erscheint ohne Sponsored Tag als normaler Artikel oder Video.
Sponsored Stories, von Redakteuren eines Verlages geschrieben, sind für mich - überspitzt formuliert - nur eine andere - geistige - Form von Prostitution, mit vorgetäuschtem Orgasmus.
Btw. steht folgedes im Werbeartikel:
Disclaimer: MisBits wird von 3BlackDot und Pow Wow Entertainment in Zusammenarbeit mit Webedia veröffentlicht.
Medienbiene sehe ich kritisch, weil er anscheinend einen persönlichen Groll gegen die Gamestar hegt, weswegen er nicht unabhängig & sachlich schreibt, sondern mit einer Intention, der Gamestar zu schaden. Das finde ich schade.

Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Verfasst: 19. Mai 2020, 19:20
von Soulaire
Jon Zen hat geschrieben: 19. Mai 2020, 19:12
Soulaire hat geschrieben: 19. Mai 2020, 18:50 sehr interessant:
https://medienbiene.com/2020/05/19/erst ... htig-sind/

möchte gar nicht wissen, was größere "Geld-Geber" dann im Gegenzug bekommen. da tun sich regelrecht Abgründe auf.
Wenn du als Gamestar Plus User die Sponsored Stories ausgeschaltet hat, sollte man dieses ganze Zeug nicht sehen. "Neue" Abgründe sehe ich nicht, allerdings zeigt es, dass "sponsored Stories" sehr wohl die journalistische Unabhängigkeit in der Außenwahrnehmung beeinflussen können, sei es nur ein falsch gesetzter Haken und der Artikel erscheint ohne Sponsored Tag als normaler Artikel oder Video.
Sponsored Stories, von Redakteuren eines Verlages geschrieben, sind für mich - überspitzt formuliert - nur eine andere - geistige - Form von Prostitution, mit vorgetäuschtem Orgasmus.
ich hab mal misbits gegoogelt und bin auf News gegangen. weil das Spiel so unbedeutend ist, berichten anscheinend in letzter Zeit nur Seiten, die diesem Unternehmen angehören. am meisten die Gamestar. als selbst ernannte Journalisten eine Bankrotterklärung. den kleinen Disclaimer unter dem Text kann ich auch nicht akzeptieren. Es sollte sofort erkenntlich sein dass es sich um reine Werbung handelt (zum Beispiel in der Überschrift), aber das ist hier nicht der Fall. das Video finde ich aber sogar noch schlimmer.

Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Verfasst: 19. Mai 2020, 20:15
von imanzuel
Danke für den Link zu dem neuen Blogeintrag.

Tja, schön das es auch im Text erwähnt wird. Bei kleinen, nischigen Spielen (ETS hat ja nur einen avg. von 22k...) oder VR-Zeugs (300 avg. von Boneworks) wird nichts berichtet. "Lohnt sich nicht, liest keiner". Wenn das Spiel aber zu Webedia gehört, wird aber ordentlich in die Tasten gehämmert. Letzte News zu Misbits war vor 3 Wochen, insgesamt ist die Anzahl an Einträgen bei der GameStar für das Spiel überraschend hoch. Für ein Spiel das keine Sau spielt. Die sollen halt einfach zugeben, dass es am Konzern liegt, ansonsten blamieren die sich damit komplett.

Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Verfasst: 19. Mai 2020, 20:15
von lnhh
Uff. Nach dem grenzwertigen pay2win Clickbait letztens, der defacto Tiefpunkt der Gamestar. Schade.

Einzig der Podcast ist noch gut.

Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Verfasst: 19. Mai 2020, 20:34
von Axel
Jon Zen hat geschrieben: 19. Mai 2020, 19:12 Medienbiene sehe ich kritisch, weil er anscheinend einen persönlichen Groll gegen die Gamestar hegt, weswegen er nicht unabhängig & sachlich schreibt, sondern mit einer Intention, der Gamestar zu schaden. Das finde ich schade.
Die Leute, die damals den Bildblog gegründet haben, haben das bestimmt auch nicht aus purer Liebe zum Axel-Springer-Verlag getan. ;) Der Antrieb ist in dem Falle ja doch zweitrangig! Wichtig ist die Ausführung und die ist bei der Medienbiene ja durchaus fair und ausgewogen. Er vergleicht halt das Ergebnis mit den von Gamestar selbst gegebenen Kodex.


Zu Misbits: Wenn man bedenkt, dass das Video aus dem März stammt und man bis Anfang April diese Kampagne allgemein gefahren hat, wundern mich die Zahlen auf Steam: Noch nicht mal 350 User Reviews bei einem kostenlosen Spiel? Das ist wirklich extrem niedrig, wenn nicht desaströs!
Wenn man jetzt fies wäre, könnte man ja die Frage stellen: Welchen Einfluss - und damit auch Relevanz - hat die Gamestar eigentlich noch? Ich meine damit explizit nicht Reichweite, sondern Einfluss. Also das Menschen sich mit einem Spiel beschäftigen, weil sie auf der Gamestar davon gelesen haben oder nen Video geschaut haben. Als Publisher würde ich mir das sehr genau anschauen und entsprechende Schlüsse ziehen. ;)

Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Verfasst: 19. Mai 2020, 20:48
von DickHorner
@Inhh: Echt, findest Du? Muss gestehen, dass ich den irgendwann nicht mehr anhören konnte. Die sicherlich nicht komplett ernst gemeinten Beleidigungen von Maurice Weber in Richtung seines Chefs, Michael Graf, wurden immer häufiger und auch immer heftiger, das war dann irgendwann so unangenehm fremdschämig für mich, das ging einfach nicht mehr.

Der Link von Soulaire... Ist doch häufig so, wochenlang sponsored content und dann der gnädige Test. Kannste vergessen.

Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Verfasst: 19. Mai 2020, 21:28
von Sanity Assassin
Ich finde den Tonfall in diesem Thread bei aller inhaltlich angebrachten Kritik gerade wieder extrem unangenehm.

Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Verfasst: 19. Mai 2020, 21:29
von Gonas
Sanity Assassin hat geschrieben: 19. Mai 2020, 21:28 Ich finde den Tonfall in diesem Thread bei aller inhaltlich angebrachten Kritik gerade wieder extrem unangenehm.
Zustimmung.