Runde #214: Die Kunst des Schwierigkeitsgrades

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Stuttgarter
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Re: Runde 214: Die Kunst des Schwierigkeitsgrades

Beitrag von Stuttgarter »

Soulaire hat geschrieben: 13. Mai 2019, 09:59
es ist so platt dass es bestimmte Leute in den falschen Hals bekommen könnten ;)
Die Grundidee war eigentlich überhaupt nicht platt - sondern ziemlich geil. Ich dachte, sie hätten es auch tatsächlich so eingesetzt - schade, dass anscheinend doch nicht. Aber okay, die Behauptung "wir machen ja keine politischen Spiele" hätte spätestens da überhaupt nicht mehr gezogen... :ugly:
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Sebastian Solidwork
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Re: Runde 214: Die Kunst des Schwierigkeitsgrades

Beitrag von Sebastian Solidwork »

Bei eigentlich allen Problemanalysen kann ich mit gehen, die fand ich gut herausgearbeitet.
Aber als es dann, auch mit dem adaptiven Schwierigkeitsgrad, um mögliche Lösungen ging, war ich erschreckt wie klein auf einmal der Raum wurde.
Kann ein Problem sein, dass noch zu sehr das, natürlich weit verbreitete, "Spiele sind Rumlaufen mit einer Figur in einer Welt" als implizite Grunddefinition genutzt wurde? Was ist mit z.B. Slay the Spire ? Strategiespiele dieser Art wurden gar nicht angesprochen obwohl auch sie Schwierigkeiten bieten. Oder all die Rogue-lik/tes.
Ich habe verstanden, dass ihr lieber Arbeit im Schweiße eures Angesichts und dauerhaften Verlustangst ausgesetzt werden wollt.
Ein adaptiver Schwierigkeitsgrade würde genau die passende Mitte zwischen Über- und Unterforderung finden, auch als Flow bekannt. Scheint ein anderes Spielverständnis zu sein.

Sehr irritiert war ich auch als Wolfgang sein mehrfach wiederholtes "Es sind doch nur Spiele" am Ende mit Unverständnis erklärt. Gerade er, der postuliert, dass Spiele unsere Gesellschaft verändern können und es bereits tun (wobei ich zustimmte).
Wolfgang, was bräuchtest du noch an besseren Erklärungen um zu verstehen, warum Spiele jetzt schon Leuten so viel bedeuten, dass sie darüber im Internet verbissen diskutieren? Ich selbst sehe auch eher mit Unbehagen, was da passiert, aber ich denke es halbwegs nachvollziehen zu können.
Meiner Einschätzung nach wird, mehr oder weniger erfolgreich, versucht unerfüllte Bedürfnisse zu erfüllen, z.B. Anerkennung und Gruppenzugehörigkeit, die im privaten oder in der Arbeit versagt bleiben. Es sind Rückzugsräume für die Geschädigten unserer Gesellschaft (was die meisten sind) die hier ihre Wunden kompensieren.
Es sind nicht einfach nur "Spiele". Es sind die wärmenden Feuer die Trost spenden und soziale Funktionen erfüllen.
Zuletzt geändert von Sebastian Solidwork am 13. Mai 2019, 21:41, insgesamt 1-mal geändert.
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derFuchsi
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Re: Runde 214: Die Kunst des Schwierigkeitsgrades

Beitrag von derFuchsi »

Sebastian Solidwork hat geschrieben: 13. Mai 2019, 11:39 Sehr irritiert war ich auch als Wolfgang sein mehrfach wiederholtes "Es sind doch nur Spiele." mit Unverständnis erklärt. Gerade er, der postuliert, dass Spiele unsere Gesellschaft verändern können und es bereits tun (wobei ich zustimmte).
Wolfgang, was bräuchtest du noch an besseren Erklärungen um zu verstehen, warum Spiele jetzt schon Leuten so viel bedeuten, dass sie darüber im Internet verbissen diskutieren? Ich selbst sehe auch eher mit Unbehagen, was da passiert, aber ich denke es halbwegs nachvollziehen zu können.
Meiner Einschätzung nach wird, mehr oder weniger erfolgreich, versucht unerfüllte Bedürfnisse zu erfüllen, z.B. Anerkennung und Gruppenzugehörigkeit, die im privaten oder in der Arbeit versagt bleiben. Es sind Rückzugsräume für die Geschädigten unserer Gesellschaft (was die meisten sind) die hier hier Wunden kompensieren.
Es sind nicht einfach nur "Spiele". Es sind die wärmenden Feuer die Trost spenden und soziale Funktionen erfüllen.
Ich habs mir verkniffen aber da du es nun auch ansprichst. Ich fand Wolfgangs Art den Menschlichen Drang nach Gruppenzugehörigkeit als steinzeitlich zu belächeln kommt evtl etwas herablassend rüber, auch wenn es wohl nicht so gemeint war. Es ist nunmal bei vielen Menschen ein Bedürfnis sich zu irgendeiner Gruppe zugehörig zu definieren weil man sich da sicherer oder wohler fühlt. Hier war es nur die Gruppe der Soulslike-Elite die sich durch mögliche Verwässerung des Schwierigkeitsgrades bedroht fühlt (So die Theorie). Zu denen gehöre ich zwar nicht aber ich kann es, da ich es zumindest angespielt habe, gut nachvollziehen (und habe kein Problem damit nicht "dazu" zu gehören).
Draußen in den sozialen Medien und Kommentarspalten geht die Diskussion in größerem Rahmen ab...
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Larnak
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Re: Runde 214: Die Kunst des Schwierigkeitsgrades

Beitrag von Larnak »

Schlagerfreund hat geschrieben: 13. Mai 2019, 09:53 Trotzdem empfinde ich Dark Souls als schwer. Das spiel fordert "einfach" ein durchaus hohes Maß an permanenter Konzentration.
Klar ist es schwer. Aber nicht so unfassbar wahnsinnig schwer, wie man den Eindruck haben koennte, wenn man manchen Konversationen oder Artikeln ueber das Spiel folgt.
Schlagerfreund hat geschrieben: 13. Mai 2019, 09:53 Dazu kommt halt noch dass einem das Spiel ein gutes Maß an Toleranz gegenüber entstehenden Frust abverlangt.
Unter anderem auch das meine ich, wenn ich sage, dass gegen Dark Souls mit dem Kopf gewonnen wird. Geist-besiegt-den-Koerper-Quatsch meine ich hingegen nicht. Ich weiss nicht mal, was das ist :lol:
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Schlagerfreund
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Re: Runde 214: Die Kunst des Schwierigkeitsgrades

Beitrag von Schlagerfreund »

Ich denke da darf man manche Sachen auf der einen Seite nicht auf die Goldwage legen und auf der anderen Seite muss man die differenziert sehen.

Fußball ist letztendlich auch "nur ein Spiel". Trotzdem hat es einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft und es gibt Probleme im Fußball die über das Spiel hinaus gehen wie z.B. Gewalt, Rassismus usw. Da muss man halt konkret gucken um was es geht und um was es nicht geht. So wie ich Wolfgang verstanden habe hat sich der "es ist nur ein Spiel" Kommentar auch eher darauf bezogen das durch z.B. einen optionalen Easy Mode ja nicht die eigene Leistung im "Normal Mode" weniger wird und die Leute sich darüber nicht ernsthaft aufregen sollten.

Gruppenzugehörigkeiten gibt es immer und oft auch unbewusst. Wobei ich grundsätzlich eher bei Wolfgang bin. Besonders wenn Leute sich in vermeintlich elitäre Gruppen einordnen, dann ist mir das auch suspekt. Die Frage ist auch ob eine Gruppe bzw. die Zugehörigkeit sich nur über das ausschließen anderer definiert und wenn ja was die Gründe dafür sind.

@Larnak
Der Ruf kommt glaube ich zum Teil von der Presse. Für ein Review ist oft nicht sehr viel Zeit da und wenn der Reviewer dann nicht weit kommt, dann kann man sich schon einen Teil dazu denken. Ansonsten ist es natürlich auch einfach ein Hype der da entsteht und da wird gerne auch mal etwas übertrieben.

Das mit den Geist besiegt Körper meine ich das es Leute gibt die z.B. einfach nicht über die Fähigkeiten verfügen gewisse Anforderungen in Spielen zu erfüllen. Da kann man sich auch noch so anstrengen oder "Mühe geben". Ich kann auch keine 500kg heben, da kann ich mir noch so viel Mühe geben.
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Re: Runde 214: Die Kunst des Schwierigkeitsgrades

Beitrag von mfj »

IpsilonZ hat geschrieben: 12. Mai 2019, 23:31
mfj hat geschrieben: 12. Mai 2019, 22:06 Sehr interessanter Podcast, bislang.
Grad bissi zu müde, alle vorangegangenen Posts zu lesen aber eine Frage: Hat denn wer von From Software sich dazu geäußert, oder machen die Spieler das unter sich aus, reden vom Wunsch des Entwicklers rein interpretatorisch?

Falls es dazu nen Beitrag hier gibt, diesen ignorieren. Schaue in besserer Verfassung nochmal alles durch..

LG-Hy
Grad mal rumgegooglet. Und Miyazaki (Also der Kopf hinter Demon's Souls, Dark Souls 1 & 3, Bloodborne und teilweise Sekiro) ist ziemlich konsistent, dass es ihm nicht darum geht aus Prinzip schwere Spiele zu machen sondern den Spielern das Gefühl zu geben Hindernisse überwunden zu haben und einen Erfolg errungen zu haben.
...
Danke dir sehr!
Hat mir die Recherche abgekürzt, sehr nett von dir!

Dann deckt sich das ja durchaus mit der Wahrnehmung der Verteidiger des Schwierigkeitsgrades. War warscheinlich auch so zu erwarten, aber man weiss ja nie recht, ob man wirklich für andere spricht, solange diese sich nicht selbst äußern.

Tatsächlich war mir das nicht so bewusst, dass es da arge Diskussionen darüber gibt.
Mir selbst ist das schnuppe, solange es noch Alternativen gibt.
Kann es durchaus aushalten, wenn es Spiele gibt, die mir zu schwer oder zu aufwendig zu erlernen sind. Gibt ja genug andere, die meinen Geschmack und meine Vorlieben besser treffen. Und diesbezüglich gibt es ja noch weitere Aspekte, als nur Schwierigkeitsgrade.

Lieben Gruß - Hy
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mfj
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Re: Runde 214: Die Kunst des Schwierigkeitsgrades

Beitrag von mfj »

Schlagerfreund hat geschrieben: 13. Mai 2019, 12:26 Gruppenzugehörigkeiten gibt es immer und oft auch unbewusst. Wobei ich grundsätzlich eher bei Wolfgang bin. Besonders wenn Leute sich in vermeintlich elitäre Gruppen einordnen, dann ist mir das auch suspekt. Die Frage ist auch ob eine Gruppe bzw. die Zugehörigkeit sich nur über das ausschließen anderer definiert und wenn ja was die Gründe dafür sind.
An der Stelle im Podcast musste ich ganz stark an andere, sich durch Überlegenheit definierende Gruppen denken. Und dann klar an Rassismus, Imperialismus, Patriachat, Religion und dergleichen mehr...

Jetzt nicht unbedingt mit dem Rückschluss, alle Soulsfanatiker wären dem zuzuordnen, aber schon, dass der exkludierende Faktor im Grunde derselben Quelle entspringt.

Das ist auch der stärkste Grund, weshalb ich the Pod und deren Protagonisten so sehr schätze. Das Einbetten der Spielethemen in größerere, für alle relevanten, gesellschaftlichen Zusammenhänge. Auch wenn Wolfgang das an der Stelle nicht behauptet hatte, war die Argumentation doch recht eindeutig.

Der Teufel steckt im Detail....

LG-Hy
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Schlagerfreund
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Re: Runde 214: Die Kunst des Schwierigkeitsgrades

Beitrag von Schlagerfreund »

mfj hat geschrieben: 13. Mai 2019, 13:55
Schlagerfreund hat geschrieben: 13. Mai 2019, 12:26 Gruppenzugehörigkeiten gibt es immer und oft auch unbewusst. Wobei ich grundsätzlich eher bei Wolfgang bin. Besonders wenn Leute sich in vermeintlich elitäre Gruppen einordnen, dann ist mir das auch suspekt. Die Frage ist auch ob eine Gruppe bzw. die Zugehörigkeit sich nur über das ausschließen anderer definiert und wenn ja was die Gründe dafür sind.
An der Stelle im Podcast musste ich ganz stark an andere, sich durch Überlegenheit definierende Gruppen denken. Und dann klar an Rassismus, Imperialismus, Patriachat, Religion und dergleichen mehr...

Jetzt nicht unbedingt mit dem Rückschluss, alle Soulsfanatiker wären dem zuzuordnen, aber schon, dass der exkludierende Faktor im Grunde derselben Quelle entspringt.

Das ist auch der stärkste Grund, weshalb ich the Pod und deren Protagonisten so sehr schätze. Das Einbetten der Spielethemen in größerere, für alle relevanten, gesellschaftlichen Zusammenhänge. Auch wenn Wolfgang das an der Stelle nicht behauptet hatte, war die Argumentation doch recht eindeutig.

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LG-Hy
Glaube man muss jetzt nicht so tief in Kiste greifen. Im Podcast ist ja auch im Zusammenhang der Begriff Clan gefallen. Da musste ich natürlich direkt an Clans in Spielen denken. Ich spiele bzw habe recht viel ArmA 2 und 3 gespielt. Bei ArmA 3 bin ich bei knapp 3.000 Spielstunden. Ich habe mich damals vor 5 Jahren bewusst entschiedenen einen Clan zu suchen der nicht "deutsch" ist. Da gab es zwar eine Ausnahme, aber da hat es zeitlich nicht gepasst. Meiner Erfahrung nach gibt es gerade im deutschsprachigen Bereich dort einen sehr verbreiteten (pseudo) Elitismus. Das hat alles (meistens) nix mit so krassen Sachen wie z.B. Rassismus zu tun, aber dort habe ich auch in dem Bereich für sich genommen viel Quatsch und negativen Unsinn erlebt. Natürlich gibt es das international auch, aber ich habe das da in dieser Dichte nie erlebt.

Klar grenzen wir uns über unsere eigene Definition dort auch ab, aber wir haben verschiedenen Angebote die zum Teil auch offen sind (public server) und letztendlich sehen wir uns auch nicht als komplett festgenagelt an. Spielweise und Fokus haben sich in den letzten 5 Jahren dort immer mal verschoben.
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Re: Runde 214: Die Kunst des Schwierigkeitsgrades

Beitrag von Larnak »

Schlagerfreund hat geschrieben: 13. Mai 2019, 12:26 Der Ruf kommt glaube ich zum Teil von der Presse. Für ein Review ist oft nicht sehr viel Zeit da und wenn der Reviewer dann nicht weit kommt, dann kann man sich schon einen Teil dazu denken. Ansonsten ist es natürlich auch einfach ein Hype der da entsteht und da wird gerne auch mal etwas übertrieben.
Auf jeden Fall. Funktioniert auch super als Schlagzeile und Aufhaenger fuer diverseste Artikel und Top-Listen ("Die 10 schwersten Bosse", "die 100 unmoeglichsten Gegner", "die 1000 uebermaechtigsten Grashalme").
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johnnyD
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Re: Runde 214: Die Kunst des Schwierigkeitsgrades

Beitrag von johnnyD »

Ich würde davon Abstand nehmen, das Thema Schwierigkeitsgrade allein an den Souls Spielen fest zu machen. Fängt bei mir scho wie erwähnt bei Dirt Rally an ohne Rückspulfunktion, wobei "verstellbarer Schwierigkeitsgrad" je nach Spieltyp und Spiel unterschiedlich umgesetzt werden kann :).

Bei den Souls Spielen würd ich mich sogar dazu hinreißen lassen und es als ein wesentliches Merkmal eben jenes Spiels festzumachen, quasi das Markenzeichen. Hier weiß ich dann zumindest als Kunde, dass das eben schwer ist, also wirklich schwer. Wo hingegen bei mir unbekannten, Nicht-Souls-Spielen nicht automatisch zu erkennen ist, dass hier keine Stellschraube vorhanden ist und ob dann binnen 2 Stunden (wenn überhaupt möglich im jeweiligen Shop) erkennbar ist, dass das für mich nicht zum Ziel führt. Gelöhnt hab ich dann nämlich trotzdem bis zu 70 Taler
"Wenn man den Sumpf trocken legen will, darf man nicht die Frösche fragen!"
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sleepnt
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Re: Runde 214: Die Kunst des Schwierigkeitsgrades

Beitrag von sleepnt »

johnnyD hat geschrieben: 13. Mai 2019, 18:07 Ich würde davon Abstand nehmen, das Thema Schwierigkeitsgrade allein an den Souls Spielen fest zu machen.
Dieses Thema ist, glaube ich, primär an der Relevanz festzumachen. Schaue ich mir Dirt Rally oder Super Meat Boy an, ist es mir egal, ob sie schwer sind, da mir das Genre schon nicht zusagt.

Aber bei einem Action-Adventure oder Action-RPG wie Souls-Titel oder Sekiro hört man ständig, wie toll sie wären und es ist einem Genre (Adventure/RPG/Action) zugeordnet, dass viele anspricht. Dann möchte man es aber vielleicht erfahren und hat aber Berührungsängste. Nicht umsonst wurde ich erst mit Dark Souls 2 von einem Freund bequatscht - ich hatte ebenso diese Berührungsangst.

Und es ist schwierig zu erwarten, dass alle es erst Mal 10 Stunden spielen, bevor sie endgültig urteilen. Nicht jeder ist jeder Sportart zugetan, sie auch umzusetzen, trotz Faszination und Interesse.

Ich finde es auch Mühselig immer über das Aushängeschild Souls zu diskutieren, aber ich kann es gleichzeitig völlig verständlich.
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Heretic
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Re: Runde 214: Die Kunst des Schwierigkeitsgrades

Beitrag von Heretic »

johnnyD hat geschrieben: 13. Mai 2019, 18:07Wo hingegen bei mir unbekannten, Nicht-Souls-Spielen nicht automatisch zu erkennen ist, dass hier keine Stellschraube vorhanden ist und ob dann binnen 2 Stunden (wenn überhaupt möglich im jeweiligen Shop) erkennbar ist, dass das für mich nicht zum Ziel führt. Gelöhnt hab ich dann nämlich trotzdem bis zu 70 Taler
Deswegen sei Deck13 nochmal ausdrücklich dafür gepriesen, eine Demo zu "The Surge" herausgebracht zu haben. Die hat zwar in meinem Fall dazu geführt, dass ich das Spiel nicht gekauft habe (die Sache mit dem Schwierigkeitsgrad halt :mrgreen: ), aber das hätte auch anders ausgehen können. Ohne Demo hätte ich es niemals angerührt.

Naja, ich warte dann mal weiter auf "Venetica 2". ;)
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mfj
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Re: Runde 214: Die Kunst des Schwierigkeitsgrades

Beitrag von mfj »

Schlagerfreund hat geschrieben: 13. Mai 2019, 14:10 Glaube man muss jetzt nicht so tief in Kiste greifen....
Völlig richtig.
War nur so'n Gedanke...
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MrSnibbles
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Re: Runde 214: Die Kunst des Schwierigkeitsgrades

Beitrag von MrSnibbles »

johnnyD hat geschrieben: 13. Mai 2019, 18:07 Bei den Souls Spielen würd ich mich sogar dazu hinreißen lassen und es als ein wesentliches Merkmal eben jenes Spiels festzumachen, quasi das Markenzeichen.
Ich würde sogar das Fass aufmachen, dass der Schwierigkeitsgrad als Markenzeichen bei den Soulsspielen zu kurz greift. Die Spiele sind nicht einfach so etwas wie dice Flagschiffe der schierigen Spiele. Ich erinnere mich nicht mehr konkret, aber Wolfgang hat am Ende des Podcasts einen Vorschlag für eine Änderung an Spielen abgelehnt, weil diese nun zu weit in das Spiel sebslt und dessen Geschichte eingreifen würde.

Ich sage genau das passiert, wenn man den Soulsspielen ihren Schwierigkeitsgrad nimmt. Sekiro und Demon's Souls kenne ich nicht aber alle anderen Soulsspiele handeln von Verzweiflung und Verzagen. In Dark Souls kämpft man gegen Windmühlen und gegen Horden von Gegnern die and er Aufgabe, die der Spieler bekommt gescheitert sind und dadurch korrumpiert wurden. In Bloodborne geht es um die Mosnterjagd, die den Jäger so vereinnahmt, dass er selbst zum Monster werden kann. Diese Intensität und Verzweiflung tragen die Spiele mMn ganz bewusst in die reale Welt zum Spieler hin. Man kann das Argument aufmachen, dass es in Dark Souls eine Spielmechanik gibt, die einen zum Hollow macht - zu einem derjenigen gescheiterten Untoten die wahnsinnig geworden sind. Das passiert wenn man aufgibt und ads Spiel nicht mehr weiterspielt (ist nicht meine These, habe ich von reddit). Die Vereinnahmung der Jagd bei Bloodborne passiert mir selsbt in der echten Welt wenn ich abends vor dem Schlafengehen und morgens beim Aufstehen daran denke wie ich den nächsten Boss lege.

Der Schwierigkeitsgrad ist bei den Soulsspielen also viel enger mit der Story verwoben und schlägt sogar eine Brücke vom Spiel in die reale Welt. Deswegen wäre es für mich ein viel härterer Eingriff, ein leichtes Dark Souls zu entwickeln als wenn z.B. Cuphead oder Super Meat Boy einfacher wären.
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Schlagerfreund
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Re: Runde 214: Die Kunst des Schwierigkeitsgrades

Beitrag von Schlagerfreund »

Ich denke das die inzwischen ja zum Genre gewordenen Soulslikes sich schon hauptsächlich über ihren Schwierigkeitsgrad definieren. Auf die Story habe ich das zumindest selber nie groß bezogen. Dafür ist mir wahrscheinlich auch die Story zu nebulös und wenn ich ehrlich bin auch zu schlecht erzählt. Story in diesen Spielen, wäre aber für mich eine komplett andere Diskussion die ich hier jetzt nicht aufmachen will.

Der Vergleich mit einem Super Meat Boy oder mit einem Cuphead hinkt da ein wenig. Beide Spiele haben nämlich praktisch keine Story und die Story ist absolut unwichtig. Die Spiele fühlen sich auch wesentlich kompetitiver an. Gerade bei Super Meat Boy geht es letztendlich auch nicht nur darum ein Level zu schaffen, sondern es so schnell wie möglich zu schaffen. Da will man einfach überall das schöne +A Rating haben.
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Re: Runde 214: Die Kunst des Schwierigkeitsgrades

Beitrag von Nachtfischer »

MrSnibbles hat geschrieben: 14. Mai 2019, 09:04 Der Schwierigkeitsgrad ist bei den Soulsspielen also viel enger mit der Story verwoben und schlägt sogar eine Brücke vom Spiel in die reale Welt. Deswegen wäre es für mich ein viel härterer Eingriff, ein leichtes Dark Souls zu entwickeln als wenn z.B. Cuphead oder Super Meat Boy einfacher wären.
Spannender Punkt! Davon unberührt bleibt ja aber Wolfgangs Punkt vom Beginn der Folge, dass "schwer" für jeden etwas anderes bedeutet. Der eine würde also genauso "Verzweiflung und Verzagen" in einem theoretischen Easy-Mode verspüren, wie es der andere im aktuell existierenden Spiel tut.
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Re: Runde 214: Die Kunst des Schwierigkeitsgrades

Beitrag von derFuchsi »

Man kann das generell nicht pauschalisieren und sollte das von Fall zu Fall betrachten.
Bei Souls bin ich mit mir im reinen dass ich da irgendwann nicht weiter gespielt habe. Mir war klar dass da ein anderer Schwierigkeitsgrad für mich dieses oben beschriebene Gefühl von Verzweiflung kaputt macht. Einzig die Kritik dass man dann ein Spiel gekauft hat das man nicht spielt kann ich gelten lassen. Wenn ich es nicht wesentlich später billig im Sale gekauft hätte sondern releasenah dann würde ich mich vielleicht doch ärgern. Oder mich doch durchbeißen wer weiß ;).
Beim letzten DOOM dagegen war ich mir nicht zu schade nach 2/3 den Schwierigkeitsgrad runterzuregeln weil ich da des Spiels langsam müde wurde und fertig werden wollte. Da war ich tatsächlich dankbar für den variablen Schwierigkeitsgrad. Weiß nicht ob ich das Spiel dann nach 2/3 liegen gelassen hätte um es "später mal fertig zu spielen" (Was üblicherweise fast nie passiert). Ich habe auch keinen Spaß daran CIV im möglichst hohen Schwierigkeitsgrad zu knacken. Lieber spiele ich entspannt gegen eine noch nervige aber kontrollierbare KI.

Es gab übrigens vor Kurzem bei Gamestar im Heft bzw als Plus Artikel einen Beitrag zum Thema Schwierigkeitsgrad.
Der Aspekt auf was genau sich denn "schwierig" bezieht ist interessant. In der Regel bezieht sich Schwierigkeit einfach nur auf die nötige Geschicklichkeit und das ist vielleicht doch etwas schade und einfallslos.
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Re: Runde 214: Die Kunst des Schwierigkeitsgrades

Beitrag von MrSnibbles »

Nachtfischer hat geschrieben: 14. Mai 2019, 10:17
MrSnibbles hat geschrieben: 14. Mai 2019, 09:04 Der Schwierigkeitsgrad ist bei den Soulsspielen also viel enger mit der Story verwoben und schlägt sogar eine Brücke vom Spiel in die reale Welt. Deswegen wäre es für mich ein viel härterer Eingriff, ein leichtes Dark Souls zu entwickeln als wenn z.B. Cuphead oder Super Meat Boy einfacher wären.
Spannender Punkt! Davon unberührt bleibt ja aber Wolfgangs Punkt vom Beginn der Folge, dass "schwer" für jeden etwas anderes bedeutet. Der eine würde also genauso "Verzweiflung und Verzagen" in einem theoretischen Easy-Mode verspüren, wie es der andere im aktuell existierenden Spiel tut.
Das stimmt, deswegen ist es auch ein schwieriges Thema. Wenn man mir die Chance geben würde während des Spiels den Schwierigkeitsgrad zu wechseln, wäre der genannte Verzweiflungsaspekt völlig zerbröckelt. Lässt man mich nur zu Beginn wählen, muss das Gamedesign so gut sein, dass ich nach spätestens 20Min weiß ob ich mich verwählt habe (z.B. mit einem ersten Miniboss). Aber auch wenn man mich wählen lässt müsste mir das Spiel schon sehr deutlich kommunizieren, dass es schwer gespielt werden will (Darkest Dungeon tut das zum Beispiel, dort habe ich den Schwierigkeitsgrad direkt heruntergestellt mangels Erfahrung mit dieser Art Spiel). Ohne Führung durch den entwickler hätte ich jedenfalls nicht zwei Spielstunden auf den ersten Black Knight in DS1 eingeprügelt ohne leichter neuzustarten.
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DexterKane
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Re: Runde 214: Die Kunst des Schwierigkeitsgrades

Beitrag von DexterKane »

Laflamme hat geschrieben: 12. Mai 2019, 18:04 johnnyD hat es schon gebracht, ich habe mich ebenfalls im Podcast wiedergefunden als jemand der den Winterspring Frostsaber gegrindet hat. Voraussetzung war wie schon gesagt die Exalted-Stufe bei den Wintersaber Trainers und du hattest drei Quests, die pro Turnin 15 Reputationspunkte brachten. Um von Neutral zu Exalted zu kommen brauchst du 42.000 Punkte. Insgesamt habe ich dann so 3-4 Monate in Winterspring verbracht um den verdammten Tiger zu bekommen. (War auch der einzige, den man als Human reiten konnte, die restlichen waren meines Wissens nach exklusiv für Nelfs.) Ich hatte den dann als fünfter am Server; zwei aus meiner Gilde, die gegen Ende mitgemacht haben als sechste und siebente.

Ich war dann schon ziemlich sauer als die Belohnung für die Turnins auf glaub ich 240 Reputation erhöht, das Grinding trivial wurde. Das war dann aber mehr ein "wieso bekommen die das Tier auf so einfache Art und Weise wenn ich mich anstrengen musste" als dass ich es denen nicht gegönnt hätte.

Natürlich, wenn man sich das Gesamtbild ansieht ist es auch vollkommen wurscht, wenn World of Warcraft sowieso geschätzt 400 Mounts bietet und flugfähige wesentlich nützlicher sind.
Ha!
Den hab ich nach X Jahren immer noch im Rucksack. Obwohl die das inzwischen auf "an 30 Tagen tägliche Quest machen" reduziert haben konnte ich mich da nie zu durchringen. :)
Ja, zu manchen Dingen kann mich selbst mein Copletionist Gen nicht bringen (z.B. die 3 fehlenden Scherbenwelt Questgebiete für den Protodrachen zu machen).
Relax, it's North-Korea. The nation state equivalent of the short-bus. - Sterling Archer
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Re: Runde 214: Die Kunst des Schwierigkeitsgrades

Beitrag von Nachtfischer »

MrSnibbles hat geschrieben: 14. Mai 2019, 10:56Wenn man mir die Chance geben würde während des Spiels den Schwierigkeitsgrad zu wechseln, wäre der genannte Verzweiflungsaspekt völlig zerbröckelt. Lässt man mich nur zu Beginn wählen, muss das Gamedesign so gut sein, dass ich nach spätestens 20Min weiß ob ich mich verwählt habe (z.B. mit einem ersten Miniboss).
Meines Erachtens sollten Spieler eben nicht wählen. Damit würden sie lediglich den Job des Designers übernehmen. Wenn die intendierte Erfahrung (auch) am Schwierigkeitsgrad hängt, dann muss sich selbiger an den jeweiligen Rezipienten anpassen. Das wäre jedenfalls die ideale Lösung. Andernfalls bleibt nur der Ansatz “one size fits all”, den ja auch die Souls-Spiele fahren (nur eben statt “für den Durchschnittsgamer passend” nach der Maxime “für den Durchschnittsgamer schwer”).
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