Death Stranding - Alle einsteigen in den Hype Train

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Grimwood
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Registriert: 14. Dez 2016, 18:22

Re: Death Stranding - Alle einsteigen in den Hype Train

Beitrag von Grimwood »

Macht einen so fertig, wie das Spiel so gut ankommen kann. Nicht, dass es etwas Neues wäre, dass die Menschen etwas schlechtes mögen, aber dennoch... Ich mein, das Spiel hätte richtig grandios sein/werden können. Gibt viele Zutaten, die dafür sprechen. Aber am Ende war es es nunmal nicht. Und klar, "dass es etwas Neues versucht" ist schon ein großer Punkt, besonders, wenn man sonst nur Schrott konsumiert, dann ist man natürlich selbst schneller begeistert.

Das Spiel wäre grandios, wenn es 4-8 Stunden wäre. The End. Gilt übrigens für fast jedes Spiel. Wenn es zu 95% und für über 40 Stunden eben nicht exakt der gleiche Gameplayloop wäre. Gilt übrigens für fast jedes Spiel.
Wenn so ein Moment, wie am Anfang, wo man die Leiche auf den Berg transportieren muss.. Wenn das das "Ende" wäre.
imanzuel
Beiträge: 3595
Registriert: 8. Feb 2017, 22:58

Re: Death Stranding - Alle einsteigen in den Hype Train

Beitrag von imanzuel »

Grimwood hat geschrieben: 2. Feb 2020, 09:10 Macht einen so fertig, wie das Spiel so gut ankommen kann. Nicht, dass es etwas Neues wäre, dass die Menschen etwas schlechtes mögen, aber dennoch... Ich mein, das Spiel hätte richtig grandios sein/werden können. Gibt viele Zutaten, die dafür sprechen. Aber am Ende war es es nunmal nicht. Und klar, "dass es etwas Neues versucht" ist schon ein großer Punkt, besonders, wenn man sonst nur Schrott konsumiert, dann ist man natürlich selbst schneller begeistert.

Das Spiel wäre grandios, wenn es 4-8 Stunden wäre. The End. Gilt übrigens für fast jedes Spiel. Wenn es zu 95% und für über 40 Stunden eben nicht exakt der gleiche Gameplayloop wäre. Gilt übrigens für fast jedes Spiel.
Bild

;)

Ich würde jetzt noch mehr dazu schreiben, nur fällt mir darauf nichts mehr ein :D Wie man das Spiel z.B. in 8 Stunden oder so packen soll. Im entferntesten Sinne ist DS ein Aufbau-Spiel, bei Minecraft und Konsorten beschwert man sich ja auch nicht, dass man nach ein paar Stunden alles erledigt hat. Sowas braucht Zeit. Und lässt man sämtliche Nebenmissionen weg (die soweit ich mich erinnern kann absolut Optional sind), dann kann man das Spiel locker in 30 Stunden durchrushen. Und selbst da hat es dann imo einen schönen Flow aus unterschiedliche Gebiete und Action-Einlagen.
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IpsilonZ
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Re: Death Stranding - Alle einsteigen in den Hype Train

Beitrag von IpsilonZ »

imanzuel hat geschrieben: 2. Feb 2020, 10:05 Bild

;)

Ich würde jetzt noch mehr dazu schreiben, nur fällt mir darauf nichts mehr ein :D Wie man das Spiel z.B. in 8 Stunden oder so packen soll. Im entferntesten Sinne ist DS ein Aufbau-Spiel, bei Minecraft und Konsorten beschwert man sich ja auch nicht, dass man nach ein paar Stunden alles erledigt hat. Sowas braucht Zeit. Und lässt man sämtliche Nebenmissionen weg (die soweit ich mich erinnern kann absolut Optional sind), dann kann man das Spiel locker in 30 Stunden durchrushen. Und selbst da hat es dann imo einen schönen Flow aus unterschiedliche Gebiete und Action-Einlagen.
Kann man wirklich nicht viel drauf antworten. Er kommt alle paar Monate mal vorbei, kotzt sich aus und verschwindet dann wieder, meist ohne auf irgendwas zu antworten. Wenn das Argument sich schon in erster Linie darum zu drehen scheint, dass etwas die Leute begeistert weil sie halt nur Schrott konsumieren, ist da nicht wirklich ne Diskussionsebene geboten. ^^

Stimme sonst zu, der ganze Gameplay-Loop und die Progression waren echt gelungen und grad die Beschwerlichkeit in der Fortbewegung und das Überwinden der Hindernisse waren für mich ein Punkt, der das Spiel so toll gemacht hat. Die Befriedigung die ich irgendwann verspürt hatte, als ich ein ziemlich effizientes Zipline Netzwerk aufgebaut hatte hätte so nicht in ein 8-10 Stunden-Spiel gepasst.
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Dicker
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Re: Death Stranding - Alle einsteigen in den Hype Train

Beitrag von Dicker »

Nach ziemlich genau 50h und Botenstufe 242 habe ich das Ende von Death Stranding hinter mich gebracht. Gut, dass ich am Abend davor nach den Credits abgebrochen hatte, es wäre sonst eine sehr kurze Nacht geworden. Ich werde mich jetzt auf ein paar verbleibende To Do's stürzen und vor allem noch die letzten schwarzen Flecken auf der Karte aufdecken. Ich würde das nicht machen, wenn ich das Spiel nicht gerne spielen würde. Aber, ja da kommt ein aber, das Spiel macht einiges richtig, hat aber auch so seine Probleme.

Warnung: kleinere Gameplay Spoiler voraus

Pros
+ unverbrauchte Gameplaymechaniken, die anfangs nicht so sexy klingen, aber dann doch ihren Reiz haben, einfach weil die zugrunde liegenden Systeme gut designt wurden
+ ganz eigene Atmosphäre und unverbrauchtes Setting (hat mich gerade am Ende an Neon Genesis Evangelion erinnert)
+ Open World mit toller Weitsicht und Bergen, die sich wirklich groß anfühlen (dachte anfangs, die seien nur Kulisse)
+ die Progression ist sehr gut gewählt, immer wenn es droht langweilig zu werden, bekommt man ein neues Gameplayelement und das bis sehr spät ins Spiel hinein
+ die Seilrutschen, es gibt nichts befriedigenderes
+ der Multiplayer ist nicht perfekt, ergänzt das Spiel aber super

Neutral
* so verrückte und anders die Lore um den Gestrandeten Tod auch ist, ich fand sie zu abgedreht, und hatte selten die willing suspension of disbelieve
* die eigentliche Geschichte ist dabei geradezu zahm, hier etwas Verrat, da eine mysteriöse Person mit dunkler Vergangenheit, das kann Kojima doch besser
* Die Spielanschnitte rund um Mads Mikelsen (ihr wisst welche). Einerseits eine nette Abwechslung, andererseits einfach nur irgendwie belanglos und wie ein Fremdkörper im Spiel
* es ist nicht wirklich klar, was man im MP von anderen Spielern zu sehen bekommt und was andere Spieler von mir sehen. Gefühlt wurden nur ca. 10-15 meiner Gebäude übertragen, alle anderen haben 0 Likes
* und wieso bin ich der einzige, der Straßen baut? 4 oder 5 Straßenabschnitte wurden nicht von mir gebaut. Das kann doch so nicht sein oder ist so gewollt. Irgendwie unglücklich gelöst

Cons
- Die Steuerung, vor allem der Fahrzeuge, ist ein Graus. Wenn man nicht will, dass der Spieler damit überall hin kann, macht man das anders. Aber nicht so, dass man an jedem Stein unrealistisch hängen bleibt oder das Auto sich komplett um 180° dreht
- so Kleinigkeiten, wie dass man Fahrzeuge nur in einem bestimmten Bereich um ein Terminal parken darf. Ist man zu nah, funktioniert das Terminal nicht. Ist man zu weit weg, erkennt es die Fracht im Auto nicht
- Die Menüs und Menüstrukturen aus der Hölle. Für das UX-Design war wohl keine Zeit mehr oder man sich viel zu spät Gedanken darüber gemacht, wie man all die Systeme dem Spieler vernünftig zugängig machen kann
(warum kann ich mein Auto eigentlich so voll laden, dass ich mit meiner Fracht am Rücken nicht mehr einsteigen kann. Da muss ich immer alles umständlich umräumen)
- der viele Zeitregen nervt. Hat man sich bei Zelda noch über die zerbrochenen Waffen aufgeregt, ist imo noch nerviger. Ich verstehe, wie bei Zelda, warum es ihn gibt, trotzdem nervig
- die ganzen kleinen Zwischensequenzen, die man im schlimmsten Fall nicht skippen kann (z.B. beim Recyceln)
- die Erklärung der MULES fand ich sehr, sehr dämlich und an den Haaren herbeigezogen
- generell fand ich die MULES nur nervig und störend, hab ihr Lager nie gelootet und mich auch nicht daran vorbeigeschlichen, das hat eh nie funktioniert
- mit den BTs bin ich besser klargekommen, aber beim Abarbeiten von normalen Lieferungen war sie mehr störend, als eine Gameplaybereicherung
- die narrative Dissonanz, wenn einem erfahrenen Boten diverse Mechanismen und Dinge aus der Welt erklärt werden müssen. Hat mich jedes mal rausgebracht
- es gibt neben den Bunkern in der Welt wirklich wenig zu entdecken
- kurz vor dem Ende kommt man in ein neues Gebiet, das mir sehr gut gefallen hat, dort verbringt man aber leider nur wenig Zeit. Schade, verschwendetes Potential
- die Bosskämpfe am Ende fand ich nicht gut, die haben mir keinen Spaß gemacht. Gerade der Kampfe gegen [ISPOILER]Higgs war irgendwie lächerlich. Der Typ hat eine Waffe und Superkräfte und ich kann ihn mit meinen Fäusten KO schlagen[/ISPOILER]
allgemeines Story Spoiler ohne das EndeShow
Wie oben schon geschrieben, von der Story bin ich nicht so angetan. Es wird dem Spieler viel mysteriöses und unerklärliches vorgesetzt, das gar nicht erklärt werden will. Die gesamten Grundkonzepte rund um den Gestrandeten Tod habe ich vielleicht nicht richtig verstanden. Egal, ich kann mit dem ganzen Kram rund um die Fuge, die Strände und den ganzen Fischen und dem Teer irgendwie nicht so viel anfangen.
Die Motivation von Higgs war mir bis zum Ende nicht klar, selten so einen schwachen Bösewicht gesehen. Er taucht einfach auf, erzählt kryptisches Zeug und ist am Ende auch noch nicht wirklich relevant. Echt Schade, der Schauspieler macht das nämlich super. Warum hasst er Sam (hab seine Hütte gefunden)? Warum sprengt er Städte in die Luft? Das wird alles nicht wirklich klar und ist am Ende auch egal.
Dann das Geheimnis um die BBs. Ich dachte da sei mehr, außer dass sie eben von der Regierung missbraucht werden, um chirale Netzwerk zu bauen. So wirkliche WTF Momente hatte ich eigentlich nicht, alles war irgendwie im Rahmen dessen, was vorher angedeutet wurde, so erwartbar. Genauso wie Cliffs Geschicht. Er übt Rache, weil ihm sein Baby genommen wurde. Was nur nicht klar ist, ist die Verbindungen zu den anderen Figuren, aber die ist auch nicht wirklich spannend.
Und dann ist da die Figur Amelie, zu der zumindest Sam eine tiefe Verbindung hat. Das Spiel hat es aber nie geschafft mir die Verbindung glaubhaft darzustellen. Für mich war sie immer einfach seltsam cringy. Allein, dass sie so klischeehaft mit ihrem roten Kleid und gutem Aussehen gestaltet wurde, stößt mir negativ auf. Weiß gar nicht wie ich das besser erklären soll. Das etwas mit Amelie nicht stimmt, merkt man ja schon früh im Spiel. Das bringt mich zum Ende.
Spoiler zum Ende des SpielsShow
Das ganze Ende lässt mich auch zwiegespalten zurück. Das Konzept der Extinction Entity fand ich auch sehr seltsam. Warum sollte eine einzelne zufällige Person die Macht haben, alles Leben auszulöschen? Klar, man kann sagen, das ist einfach so, aber ich finde das irgendwie unbefriedigend. Die Verbindung zu BB ist da deutlich besser. Dessen Tod ist mir zwar nicht mega nah gegangen, aber immerhin etwas.
Aber was ich nicht verstanden habe, ist Sam jetzt Lou? Ne, das gibt ja keinen Sinn, Lou ist ja eigentlich Louise. Aber das ubprüngliche BB wurde dann von der Präsidentin grobgezogen. Was für ein BB hatte dan aber Sam? Und was meinte Cliff dann am Ende zu Sam, bevor er stirbt. Und wieso kann er ihm überhaupt was sagen. Und was sollte diese Sequenz in der man BB durch die Fuge steuert.

Ich bin vom Ende echt verwirrt. War bis zu den Credits noch alles klar, ist das pures Chaos.
Trotz der langen Liste an Kritikpunkten, ich hatte meinen Spaß mit dem Spiel und konnte es stellenweise nicht aus der Hand legen, weil es so eien Sog aufgebaut hat. Ähnlich ging es mir auch mit Zelda BotW. Das hat auch ganz viele berechtigte Kritikpunkte und funktioniert als Gesamtwerk trotzdem super. So ist es hier auch. Nur nicht ganz so gut wie Zelda.


Zum Abschluss ein paar Anekdoten/Fails/Best Practices:

Das Spiel hat so viele Spielmechaniken, ich hab erst 10h vor Ende bemerkt, dass man mehrere Likes auf einmal geben kann.
Ich dachte auch immer, dass in den Bunkern keine chiralen Kristalle gespeichert sind, weil da eine 1 als Einheit im Menü steht, aber das steht nur für die Packgröße 1.
Die Wetteranzeige habe ich erst nach 2/3 der Spielzeit entdeckt (also ich wusste, dass es sie geben muss, wusste nur nicht, wie man sie aktiviert).
Und das Packseil habe ich nur einmal benutzt, beim Kampf gegen Higgs.
Und dass man sein Auto platzsparender packen kann, wenn man Materialien in größerem Packmaß nimmt (also statt 10x 5 kg 1x 50 kg), ist mir erst nach den Credits aufgefallen. Hätte mir viel hin und her fahren beim Straßenbau abgenommen.
Und wann ich BTs genau sehen kann, hab ich bis heute nicht verstanden.
Dr_Hasenbein
Beiträge: 1031
Registriert: 13. Dez 2016, 00:01

Re: Death Stranding - Alle einsteigen in den Hype Train

Beitrag von Dr_Hasenbein »

„Kojima doesn’t want you to suffer, he wants you to reduce the suffering of others“. Dieses Zitat aus Girlfriend Review fasst für mich sehr gut zusammen, wieso die „Umständlichkeit“ in Death Stranding Sinn ergeben :) Ich liebe dieses Spiel. Es ist das beste Spiel, dass ich je gespielt habe, weil es so anders war und die Andersartigkeit nicht mit einem Oldschool Indiecharme erkauft hat und ich vermute, es wird für lange Zeit kein Spiel geben, dass diese Besonderheit haben und mich so überraschen wird, etwas völlig neues zu entdecken.
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