Runde #217: Es ist eine Plage... A Plague Tale: Innocence

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DesireSFM
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Re: Runde #217: A Plague Tale: Innocence

Beitrag von DesireSFM »

Ich kann alle eure Kritikpunkte nachvollziehen, aber mich hat das Spiel atmosphärisch dermaßen gut abgeholt, dass es hinter Katana Zero mein bisheriges Highlight des Jahres ist.
Bei mir kommt allerdings noch der Bonus hinzu, dass ich von dem aktuellen Überhang an Service- & und Open-World-Spielen im AAA-Bereich derartig übersättigt bin, dass ein von Anfang bis Ende in jeder Sekunde durchinszeniertes Storyspiel meiner Spielerseele unglaublich gut getan hat.
Ich hoffe doch auf einen finanziellen Erfolg des Spiels, damit lineare, aber dafür intensive Spiele zumindest im AA-Bereich noch eine Zukunft finden können. Vielleicht finde ich das Spiel deshalb auch einfach nur unterbewusst aus rein markttaktischen Gründen so toll und juble es hoch, wo ich nur kann. ;-)

Eine 10,-€ Empfehlung von Andre finde ich aber schon sehr harsch für das, was man alles geboten bekommt und von ihm ja auch teils gewürdigt wurde. 10,-€ klingen für mich nach absolutem Ramsch und davon ist A Plague Tale doch auch eurer Meinung nach relativ weit entfernt.
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lolaldanee
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Re: Runde #217: A Plague Tale: Innocence

Beitrag von lolaldanee »

Aber 10€ sind doch kein Ramsch, soviel gebe ich für die allerwenigsten Spiele aus, gerade im Kontext dieses Podcasts, wo auch mal gesagt wird, dass Spiele genau 0€ wert sind. DAS ist Ramsch.
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Andre Peschke
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Re: Runde #217: A Plague Tale: Innocence

Beitrag von Andre Peschke »

Rince81 hat geschrieben: 3. Jun 2019, 18:37 Unbenommen. Wie schon gesagt, eure Kritik ist völlig valide und berechtigt. Ich hatte dann aber auch das Gefühl wie Decius, dass ihr es eigentlich garnicht so scheiße fandet am Ende aber gefühlt auf das bereits tote Pferd eingeprügelt habt.
DesireSFM hat geschrieben: 3. Jun 2019, 19:15 Eine 10,-€ Empfehlung von Andre finde ich aber schon sehr harsch für das, was man alles geboten bekommt und von ihm ja auch teils gewürdigt wurde. 10,-€ klingen für mich nach absolutem Ramsch und davon ist A Plague Tale doch auch eurer Meinung nach relativ weit entfernt.


Ich weiß nicht so recht... wenn ich ein Spiel so circa die Hälfte seiner Laufzeit eher ein wenig müselig finde, dann ist das schon "ziemlich nicht so gut". ;) Wenn Amicia und Hugo nicht so knudellig wären und das Artdesign nicht so schön... schwierig. Es geht bei uns ja um die Frage, ob ich ein Spiel jemandem empfehlen würde - da sind 10 EUR für mich die richtige Einstufung (und für mich auch kein Ramsch, sondern eben Titel die ich sehr verhalten empfehle). Könnte ich in die Vergangenheit reisen und mit mir selbst sprechen, würde ich sagen: "Muss nicht sein". Nur weil die Zeit die ich mit "Plague Tale" verbracht habe keine völlige Verschwendung war und das Spiel ein paar echte Highlights enthält muss es nicht empfehlenswert sein.

Weil: Was nehme ich denn mit, aus "A Plague Tale"? Was hat es denn? Tolle Story? Teilweise... aber insgesamt: nein. Tolle Figuren? Schon... teilweise... aber insgesamt: Jein? Ich meine, Amicia und Hugo sind sehr glaubwürdig inszeniert, aber sind sie interessant? Will ich mehr über Amicia erfahren, so wie ich mehr über die Figuren in einem Planescape Torment erfahren will? Fiebere ich bei ihrer Beziehung zu Hugo mit, wie ich es bei Life is Strange Before the Storm bei Max und Rachel teilweise tat? Nein. Tolles Gameplay? Nope. Tolles Artdesign? Ja. Dafür dann ein größeres Endorsement? Aus meiner Perspektive ist meine Einstufung halt genau so korrekt, weil sie bereits ein bisschen gnädig ist: An sich keine Empfehlung, aber dann doch stellenweise zu charmant, um sie komplett zu verweigern. Ob's nun 10, 15 oder 20 Euro sind - da fangen wir dann eine Diskussion an, wie um 80% oder 85% - das ist am Ende relativ egal.

Am tiefsten beeindruck hat mich eigentlich die Leistung eines vermeintlich kleinen Studios mit vermutlich kleinem Budget, einen so gutaussehenden Titel auf die Beine zu stellen und dabei erst nach der Hälfte der Laufzeit so langsam ins Straucheln zu geraten. Stark. Cool. Ich wäre superstolz an deren Stelle und das zu recht. Ich wünsche mir auch, dass sie sehr erfolgreich sind mit "A Plague Tale", weil ich gespannt bin, was die als nächstes produzieren. Aber darum geht's halt nicht.

Andre
Lansbury

Re: Runde #217: A Plague Tale: Innocence

Beitrag von Lansbury »

Ich weiß nicht so recht... wenn ich ein Spiel so circa die Hälfte seiner Laufzeit eher ein wenig müselig finde, dann ist das schon "ziemlich nicht so gut". ;) Wenn Amicia und Hugo nicht so knudellig wären und das Artdesign nicht so schön... schwierig. Es geht bei uns ja um die Frage, ob ich ein Spiel jemandem empfehlen würde - da sind 10 EUR für mich die richtige Einstufung (und für mich auch kein Ramsch, sondern eben Titel die ich sehr verhalten empfehle). Könnte ich in die Vergangenheit reisen und mit mir selbst sprechen, würde ich sagen: "Muss nicht sein". Nur weil die Zeit die ich mit "Plague Tale" verbracht habe keine völlige Verschwendung war und das Spiel ein paar echte Highlights enthält muss es nicht empfehlenswert sein.

Weil: Was nehme ich denn mit, aus "A Plague Tale"? Was hat es denn? Tolle Story? Teilweise... aber insgesamt: nein. Tolle Figuren? Schon... teilweise... aber insgesamt: Jein? Ich meine, Amicia und Hugo sind sehr glaubwürdig inszeniert, aber sind sie interessant? Will ich mehr über Amicia erfahren, so wie ich mehr über die Figuren in einem Planescape Torment erfahren will? Fiebere ich bei ihrer Beziehung zu Hugo mit, wie ich es bei Life is Strange Before the Storm bei Max und Rachel teilweise tat? Nein. Tolles Gameplay? Nope. Tolles Artdesign? Ja. Dafür dann ein größeres Endorsement? Aus meiner Perspektive ist meine Einstufung halt genau so korrekt, weil sie bereits ein bisschen gnädig ist: An sich keine Empfehlung, aber dann doch stellenweise zu charmant, um sie komplett zu verweigern.[...]


Da liegt halt die natürliche Krux, die bei so einem Projekt nicht ausbleibt. Kaum einer hier spielt Spiele beruflich, wenige hier habe alle die Titel gespielt, auf die sich André bezieht etc.

Man verfolgt das Projekt ja, wegen der professionellen Expertise. Und da bleibt es natürlich nicht aus, dass eine ehrliche Meinung der Rezensenten nicht immer deckungsgleich mit den eigenen Erfahrungen sein kann.

Es geht meiner Meinung nach als Hörer mehr um Einordnung, bei der man die Erfahrung der Podler immer mit der Maßgabe genießen muss, dass da auch schon ein gewisser Grad an "Erfahrung", "Vorbelastung" etc. herrscht.

Solche Diskurse sind generell immer schwierig zu führen, da auch die persönliche, individuelle Empfindung eine Rolle spielt, ganz unabhängig davon, ob ich es berufliche mache, Hobbyspieler bin oder bisher nie über Pong hinausgekommen bin. Natürlich entsteht da bei vielen Leuten eine Meinungsschere, so klein oder groß sie auch sein mag.

Daher sollte man auch nicht sein eigenes Spielempfinden nach einer Folge als "gekontert" auffassen, als hätte man Kötel statt Rosinen im eigentlich guten Essen gehabt. Wie gesagt, die Erfahrungsschere ist da halt der spezielle Faktor, den man aber auch nicht zu sehr gewichten sollte.

Man sollte eher die verschiedenen Auffassungen begrüßen, eventuell drüber nachdenken oder auch liegen lassen. Denn belehrt soll hier eh niemand werden, weshalb das auch andersrum nicht funktionieren wird. Eindruck ist Eindruck, und der Begriff hat bestimmt auch seinen verdienten Ursprung, wenn ich während des Schreibens mal so drüber nachdenke :D
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Leonard Zelig
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Re: Runde #217: A Plague Tale: Innocence

Beitrag von Leonard Zelig »

DesireSFM hat geschrieben: 3. Jun 2019, 19:15 Eine 10,-€ Empfehlung von Andre finde ich aber schon sehr harsch für das, was man alles geboten bekommt und von ihm ja auch teils gewürdigt wurde. 10,-€ klingen für mich nach absolutem Ramsch und davon ist A Plague Tale doch auch eurer Meinung nach relativ weit entfernt.
Finde es sowieso schwierig, dass an einem Euro-Wert festzumachen. Es gab Zeiten, da waren auch 10€ für mich viel Geld, die ich nicht für ein nur gutes Spiel ausgegeben hätte. Und in anderen Zeiten hatte ich kein Problem damit 90€ für die Collector's Edition eines Spiels auszugeben, das jetzt nicht gerade das Rad neu erfindet. Insbesondere für Familienväter ist Zeit glaube ich viel wichtiger als Geld. Und da hat ein Spiel, das in 12 Stunden zu schaffen ist, deutliche Vorteile im Vergleich zu einem 100-Stunden-Brocken.
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Andre Peschke
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Re: Runde #217: A Plague Tale: Innocence

Beitrag von Andre Peschke »

Leonard Zelig hat geschrieben: 3. Jun 2019, 21:31 Finde es sowieso schwierig, dass an einem Euro-Wert festzumachen.
Weswegen ich ja dafür werben würde, dass 2 Std Besprechung nicht auf diesen Eurowert zu reduzieren sind und er eben auch, wie oben beschrieben, eher als Gradmesser der Empfehlung gelesen werden kann.

Andre
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Desotho
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Re: Runde #217: A Plague Tale: Innocence

Beitrag von Desotho »

Andernfalls könnte man die Podcasts auch einfach auf einen Satz wie "Für 10 EUR im Sale ok" kürzen ^^

Gab auch schon Meinungen in Wertschätzungen *octohusthusthustxenohusthust* denen ich mich echt nicht anschließen konnte. Sofern sie begründet sind, sollte man sowas aber abkönnen und einschätzen können was das für den eigenen Geschmack bedeutet.

Etwas irrational fand ich eigentlich nur Jochens Meinung zur Sprache/Akzent, wo dann aber André schön reingegrätscht ist.

Und es ist auch gar nicht schlimm ein Spiel mit Fehlern ganz dolle lieb zu haben :)
El Psy Kongroo
imanzuel
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Re: Runde #217: A Plague Tale: Innocence

Beitrag von imanzuel »

Hab mir den Podcast noch nicht angehört (weil ich es vorher spielen wollte), habe es jetzt beendet und fand es... okay? Keine Ahnung, aber wenn man so manche Online-Bewertungen von Nutzern durchliest (Amazon und Steam ist da ganz vorne dabei) könnte man meinen das wäre ein absoluter GotY-Kandidat. Und davon ist es meiner Meinung nach meilenweit entfernt.

Im Endeffekt war es ein besserer Walking-Simulator (abzüglich 1-2 Abschnitte, glaube Kapitel 6 und das zweite weiß ich nicht mehr, die da ein bisschen ausbrechen) mit viel zu viele Stealth-Passagen. In dem Moment, wo es "aktiver" wird und man die interessanteren Fähigkeiten bekommt, ist das Spiel auch schon wieder vorbei. Schade. Das ganze Crafting-System war eigentlich wie immer bei solchen Spielen nutzlos und unnötig, irgendeinen Anspruch hat das Spiel ja auch nicht. Spielt sich ja schon fast von selber, und selbst wenn man mal eine Stelle hängen bleibt (und da wollte ich nur die Gegend anschauen, wirklich! :ugly: ) wird vom Charakter auch noch genau gesagt, was man machen muss.

Technisch war es gut, nicht überragend, aber einige Set-Pieces waren schon großartig (Kapitel 5 z.B.). Synchro (deutsch) war merkwürdig. Dafür dass es im 14. Jh. oder so spielt reden die teilweise ganz schön modern :ugly: Story und Charaktere fand ich auch maximal gut, ich halt das Problem dass ich kaum emotional mitgenommen bin, wenn jemand stirbt den ich vielleicht in 30 Minuten des Spiels auf dem Bildschirm hatte.

Würde dem Spiel vielleicht eine 7/10 geben. Preislich hätten die sich eher an Hellblade (also 30 Euro) orientieren sollen, 45 dafür, dass es auch kein Wiederspielwert und extrem kurz ist, ist schon eine Ansage.
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Schlagerfreund
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Re: Runde #217: A Plague Tale: Innocence

Beitrag von Schlagerfreund »

GOTY ist es nun wirklich nicht aber wie gesagt fühlte ich mich in den 10-12 Stunden auch für die 45€ gut unterhalten.

Wie gesagt fand ich das hier viel allgemeine Kritik am Medium (nicht unberechtigt) teilweise sehr stark auf das Spiel bezogen wurde und es hier da quasi herhalten musste weil es man es gerade gespielt hat.

Das Spiel selbst hat für mich halt letztendlich ein recht schwaches Gameplay weil viel zu einfach und ohne Anspruch. Da ist mir ein Hellblade lieber bei dem ich mir öfter mal gewünscht hätte es würde mehr combat geben, weil ich den eigentlich recht gelungen fand. Bei Plague Tale war das Gameplay für mich dann eigentlich nur das Mittel zum Zweck weil halt viel zu einfach.
imanzuel
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Re: Runde #217: A Plague Tale: Innocence

Beitrag von imanzuel »

Schlagerfreund hat geschrieben: 4. Jun 2019, 12:20 GOTY ist es nun wirklich nicht aber wie gesagt fühlte ich mich in den 10-12 Stunden auch für die 45€ gut unterhalten.
Wie kommt man auf 12 Stunden? Steam sagt bei mir 7 Stunden :D Edit: Playnite sagt 8, der dürfte genauer messen.
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Re: Runde #217: A Plague Tale: Innocence

Beitrag von Rince81 »

imanzuel hat geschrieben: 4. Jun 2019, 12:32 Wie kommt man auf 12 Stunden? Steam sagt bei mir 7 Stunden :D Edit: Playnite sagt 8, der dürfte genauer messen.
Steam sagt mir 11 Stunden.
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Schlagerfreund
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Re: Runde #217: A Plague Tale: Innocence

Beitrag von Schlagerfreund »

War ne grobe Schätzung. Steam sagt 10 Stunden und denke die Tendenz ist eher bei der 11. Habe mir auch relativ viel die Spielwelt angeguckt. Denke wenn ich es einfach so durchgespielt hätte, dann wäre ich auch bei 8-9 gewesen.
JJos
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Re: Runde #217: A Plague Tale: Innocence

Beitrag von JJos »

Sebastian war ja heute gut dabei. Hunde, Hintern und hineinrichen...weiter so Herr Stange. Die beiden Herren bisher(ich schreibe, nachdem ich die ersten zehn Minuten gehört habe) gut in Zaum gehalten...
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lolaldanee
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Re: Runde #217: A Plague Tale: Innocence

Beitrag von lolaldanee »

Oh ja, der Stange war sehr wertvoll für diesen Podcast als Gegengewicht
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GrauerGonzo
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Re: Runde #217: A Plague Tale: Innocence

Beitrag von GrauerGonzo »

Für mich war das Spiel bereits mit dem Tod des Hundes gestorben...

Schlachtet von mir aus so viele Menschen dahin wie ihr wollt, aber lasst die Finger von dem Hund!

Ja, da bin ich etwas eigen... ;)
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Pac-man
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Re: Runde #217: A Plague Tale: Innocence

Beitrag von Pac-man »

Ich fand' die Kritik im Podcast sehr berechtigt.

Ich mag immersive Spiele, die Grafik ist ansehnlich, das Setting hat mich angesprochen, daher habe ich bereits kurz nach Release zugeschlagen. Nach knapp 2 Stunden hat mich das simple und teils sogar nervige Gameplay allerdings dazu gebracht das Spiel bei Steam zu refunden (mein erster Refund). Zudem ging mir der kleine Junge eher auf die Nerven als dass ich ihn niedlich fand.

Es ist mit Sicherheit kein schlechtes Spiel und man merkt, dass viel Herzblut rein geflossen ist. Aber Sebastians Uncharted Vergleich passt leider doch zu gut. Das Gameplay ist repetetiv, simpel und hat mich in seiner Formelhaftigkeit aus der eigentlich sehr schick inszenierten Spielwelt heraus gerissen. Da ich beispielsweise The Last of Us genial fand und mich das eher simple Gameplay dort nicht gestört hatte, hat mich das doch etwas überrascht. Aber ich hatte nach 2 Stunden kein Bedürfnis weiter zu spielen.
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Sebastian Solidwork
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Re: Runde #217: A Plague Tale: Innocence

Beitrag von Sebastian Solidwork »

Auch wenn mir mehr die Perspektive von Andre und Jochen zusagt, hat mich Sebastian's abweichende Meinung als Gegenpol gefreut. Das hat einen guten Kontrast ergeben. Er kann über die unstimmigen Details hinwegsehen an denen sich Andre und Jochen stören. Beides valide.

So wie in der Folge sehe auch ich auch hier ähnlich unterschiedliche Meinungen.
Ich denke das letztlich alle valide und gleich berechtigt sind - nur halt unterschiedlich. Jeder mit seiner eigenen Perspektive (vor allem das letzte Bild mit dem Fernglas).
Es kann mehr als eine geben! :o (Was mich an dem einen zusammengefassten Metascore von Metacritic zweifeln lässt)
„Schönheit ist auch immer ethisches Empfinden.“

Umweltschutz beginnt im Geldsystem.
Fix the system!

Der Sinn des Lebens ist, dass Menschen voller Sinn das niemals wissen müssen. - Gunter Dueck in Omnisophie
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Wudan
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Re: Runde #217: A Plague Tale: Innocence

Beitrag von Wudan »

So, endlich hab ich das Spiel nun auch durch und konnte endlich den Podcast nachhören (gut das ich damit gewartet hab, ich fand nämlich schon den nicht-spoiler Teil ziemlich spoilerig^^ ).

Die Balance in dem Cast war sehr gut und es war sehr gut das Sebastian mit seiner positiven Einstellung zum Spiel dabei war und damit bisschen eine Gegenposition eingenommen hat. Während Sebastian mir das Spiel bisschen zu gut fand, fanden Jochen und Andre das Spiel bisschen zu schlecht, insofern hat sich das gut ausgeglichen :)

Unterm Strich kann ich mich vielen genannten Kritikpunkten aber anschliessen. Während das Spiel zuerst wirklich sehr schön war, hab ich mir die letzten ca. 3 Stunden wirklich gewünscht es würde jetzt endlich fertig sein. Es hat dann einfach gelangt, die Spielmechaniken gingen mir zusehends mehr auf den Senkel und irgendwie hatte ich das Gefühl das nur noch alle nur möglichen Kombinationen durchexerziert werden. Und der vermaledeite Endkampf war die fucking HÖLLE! Das war sowas von krass unnötig und sowas von nervig, ich war wirklich drauf und dran das Spiel auf den letzten paar Metern hinzuschmeissen. Aber dann hat mich dann doch bisschen die Ehre gepackt und ich dachte "Nein, ich habs jetzt bis hier hin gespielt, ich werds jetzt nicht 3m vor dem Ende abbrechen nur wegen dem Endampf". Aber oh Gott hab ich da geflucht!

Ich war allerdings überrascht das Hugo bei allen Podcastern so gut weg gekommen ist. Es mag vielleicht daran liegen das ichs auf deutsch gespielt hab und ich die Vertonung eher mittelmäßig fand, aber dieses kleine Scheisskind hat mich zu Tode genervt! :D Und zwar von Anfang an! Kinder in Spielen sind bei mir oft eh bisschen problematisch, und Hugo hat mir wieder genau gezeigt warum. Der hatte wirklich alles was ich an Kindern in Spielen hasse! Immer dieses nervig weinerliche "Amicia! Amicia! Amicia hier Amicia dort, oh was ist denn das schau mal eine Windmühle! Sind die Männer böse Amicia? Werden die Männer uns weh tun Amicia?" JA MEIN GOTT ICH WEISS, SEI ENDLICH STILL! :D

Das Kind hat mir echte Aggressionen beschert. Der Teil des Spieles den man ohne Hugo spielt hat mir wirklich mit Abstand am allermeisten Spaß gemacht. Da fand ich das Game an vielen Stellen richtig geil. Und was kommt danach? Ein Abschnitt wo man nur Hugo spielt :| Danke Merkel!

Zu der komischen Traumsequenz muss ich sagen das mich das völlig verwirrt hat. Irgendwie war schon klar das es ein Traum ist, aber es war komisch eingebaut und wirkte irgendwie deplaziert. Und als es dann zu Hugo gewechselt ist, hab ich erstmal wirklich lange gebraucht um zu realisieren dass es nun kein Traum mehr ist! Ich hab echt ne ganze Zeit lang mit Hugo gespielt und fragte mich wann der dumme Traum denn nun endlich zuende ist^^ Aber vielleicht lag das an mir, ich fands jedenfalls komisch gemacht.

Andere Kritikpunkte wie die "Rätsel" empfand ich eigentlich nicht so. Dadurch das ich alles an Loot einfach aufgehoben hab ohne überhaupt zu schauen was es ist, hat mir das nicht viel zur Rätsels Lösung verraten. Ein paar dieser Passagen fand ich wirklich gut und intelligent gemacht. Dass das Spiel ein "besserer Walking Simulator" sei, dem würde ich allerdings wehement widersprechen. Schlauchig ja (was in dem Fall gut ist), aber ich hätts mir fast bisschen mehr als Walkingsim gewünscht weils mir Stellenweise doch bisschen zu viel Gefuddel war.

Unterm Strich bleibts trotzdem ein echt nettes Spiel, eine echt tolle Leistung von dem jungen Studio und als erstes eigenes größeres Projekt absolut respektabel. Da bin ich gespannt was in Zukunft noch kommt von denen (Aber bitte kein 2. Teil, das waren jetzt erstmal genug Ratten).
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kami
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Re: Runde #217: A Plague Tale: Innocence

Beitrag von kami »

Viele der Kritikpunkte waren nachvollziehbar, nicht jedoch Jochens Gemecker über die Synchro. Gewünscht von ihm waren akzentfreie Synchro, die es in Form der deutschen Vertonung gibt, oder gleich französische Sprachausgabe, die es auch gibt. Er spielt jedoch die englische Synchro mit charmantem Minimalakzent und kritisiert dort, das seine Präferenzen nicht bedient werden. Ich würde ein Spiel in einem französischen historischen Setting eigentlich immer deutsch spielen, die fantastischen Sprecher der englischen Vertonung haben mich dann aber doch für diese entscheiden lassen, und ich hasse normalerweise Fake-Akzente. Die hier klingen authentisch und sind angenehm unauffällig.
Auch die Kritik am letzten Endgegner begreife ich nicht. Der ist sowohl visuell als auch spielerisch sehr originell gestaltet und verlangt danach, in seinem Verhalten analysiert zu werden, was aber weniger kompliziert ist, als es zunächst aussieht. Fand eher die letzten zwei Level an sich etwas mühselig, einfach weil hier plötzlich mehr Action angesagt ist als im ganzen Spiel zuvor. Und auf Action ist die Spielmechanik nur suboptimal ausgelegt.
Zuletzt noch eine kleine Kritik an Jochens Herangehensweise generell, der ab der Hälfte des Podcast dezent gelangweilt bis genervt wirkte und plötzlich an Sachen herummeckerte, ohne das in irgendeiner Weise zu begründen. So beispielsweise die Rattentornados, die ihn aus unbekanntem Grund irgendwie genervt haben. Ich fand sie eigentlich ziemlich cool und angemessen widerlich.
“Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away.” Philip K. Dick
Rince81
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Re: Runde #217: A Plague Tale: Innocence

Beitrag von Rince81 »

kami hat geschrieben: 28. Jun 2019, 12:04
Auch die Kritik am letzten Endgegner begreife ich nicht. Der ist sowohl visuell als auch spielerisch sehr originell gestaltet und verlangt danach, in seinem Verhalten analysiert zu werden, was aber weniger kompliziert ist, als es zunächst aussieht.
Spieldesign aus der Hölle. Ich möchte bei einem neuen Gegner zumindest beim ersten Anlauf das Gefühl haben den lesen und schaffen zu können. Ob einem das dann gelingt steht auf einem anderen Blatt. Ich behaupte mal ganz einfach ohne weiteren Beleg, dass NIEMAND auf der ganzen weiten Welt diesen Gegner im normalen Schwierigkeitsgrad im ersten Anlauf geschafft hat. Denn dieser Kampf lässt sich nur durchs praktisch nur durchs Durchsterben analysieren.
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