meieiro hat geschrieben: ↑5. Mär 2020, 20:20
Mal ne Frage zu den alten Teilen. Ich hab die damals nicht gespielt. Denkt ihr dass man die heute ohne Nostalgie noch spielen kann? Ich hab überlegt, ob ich das nachholen sollte, aber hab a bisschen Angst, dass das heut zu Tage einfach viel zu sperrig ist.
Da werden die Meinungen natürlich weit auseinandergehen. Persönlich würde ich sagen, daß man beide Teile heute noch sehr gut spielen kann.
BG1 läßt sich viel Zeit das Setting und die Geschichte aufzubauen und was die Fähigkeiten des eigenen Charakters und der Begleiter angeht dauert es auch recht lange, bis man da ein größeres Arsenal hat. Das wird nicht nach jedermanns Geschmack sein, aber für mich macht es BG1 zu einem der atmosphärischsten cRPGs überhaupt, weil der Aufstieg "von ganz unten" gut zur Geschichte paßt. Technisch würde ich von der Originalversion abraten (teilweise sehr hakelig). Entweder ein Mod verwenden, das den Content von BG1 in die Engine von BG2 überführt (klingt kompliziert, ist aber ganz einfach und führt zu keinen Problemen beim Spielen) oder die Enhanced Edition nehmen.
BG2 started dagegen in jeder Beziehung gleich von Anfang an voll durch und ist insgesamt deutlich länger als BG1. Allerdings bedeutet das eben auch, daß man sozusagen nicht am wirklichen Beginn der Geschichte einsteigt. Hier kann man ohne Probleme auch die Originalversion spielen, aber die EE hat einige Annehmlichkeiten.
Hinweis zu den Enhanced Editions: die fügen einige neue Begleiter hinzu. Wenn es Dir aus historischem Interesse wichtig ist, möglichst nahe am Original zu sein, dann solltest Du Dich vorher kurz informieren, welche Begleiter neu sind und diese dann vermeiden. Ich finde die neuen Begeleiter fügen sich aber alles in allem gut in den alten Content ein (wobei ich auch kein BG-Experte bin); persönlich hätte ich kein Problem mit denen.
Insgesamt würde ich für Leute, die sich für die historische Entwicklung von cRPGs interessieren, auf jeden Fall zu BG1 raten. Ist schon interessant zu beobachten, wie Bioware im Laufen von BG1 und BG2 die "Bioware-Formel" entwickelt hat.