Nachgeforscht: Wissenschaftliche Studien verstehen - Teil 1&2
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- Andre Peschke
- Beiträge: 9847
- Registriert: 9. Jan 2016, 16:16
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Re: Nachgeforscht: Wissenschaftliche Studien verstehen - Teil 1
Wundervoller, leerreicher Thread. Kurz danke an euch alle. Diese Diskussion ist alles, was ich mir für Nachgeforscht je gewünscht habe. #bestesSpieleforum
Andre
Andre
- Blaight
- Lord Moderator of the Isles, First of his name
- Beiträge: 1553
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Re: Nachgeforscht: Wissenschaftliche Studien verstehen - Teil 1
Dadurch, dass hier natürlich viele ü30er sind, gibt es auch n großes Potential dafür, dass hier Wissenschaftler mit etwas Erfahrung rumhängen. Ich finde wir sollten uns bei Dir bedanken, dass es Dir ein Anliegen ist dieses Programm mit Helge zu machen, Dich durch Paper zu quälen, um der Diskussion und der kulturellen Reflektion von Games ein bisschen mehr abzugewinnen!
- Andre Peschke
- Beiträge: 9847
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Re: Nachgeforscht: Wissenschaftliche Studien verstehen - Teil 1
Klar, aber es ist ja nicht selbstverständlich sich die Zeit zu nehmen sein Wissen zu teilen und so eine Diskussion im Nachhinein zu bereichern.
Das ist sehr nett, der Dank gebührt aber vor allem Helge, der das ja alles für...etwas weniger als seinen üblichen Stundenlohn macht. Ich bin vor allem erfreut, dass es wirklich Resonanz findet, weil gerade diese Folge war ja durchaus nicht easy listening. Und eben begeistert, dass es wirklich hilft meinen Horizont zu erweitern und evtl. eben auch für den einen oder anderen Hörer etwas ist, dass seine Perspektive erweitert. Nicht nur im Podcast, sondern eben auch hier.
Andre
- bluttrinker13
- Beiträge: 4898
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Re: Nachgeforscht: Wissenschaftliche Studien verstehen - Teil 1
Helge macht ja hier auch einen wirklich wichtigen, gleichzeitig normalerweise völlig unentgeltlichen Job: Wissenschaftskommunikation leisten, aka, dem normalen Bürger Einblicke in die Psychologie und das Denken sowie Vorgehensweisen der Wissenschaft zu geben!
Ich persönlich stehe dem auch positiv gegenüber, und hab das selbst schon gemacht. Seien das Artikel für Gehirn & Geist oder aber ein Vortrag über Parapsychologie für die Kinderuni (das hat Laune gemacht).
Es bleibt aber festzuhalten dass es innerhalb des Elfenbeinturms dafür (noch) oft nichts Handfestes gibt, und nicht wenige Kollegen mit dem Kopf schütteln. Mehrfach habe ich zu meiner Promotionszeit von manchen den Spruch gehört "Wer sich für die Lehre aufopfert kann seine Karriere auch gleich ad acta legen", da man eben Zeit investiert die dann nicht mehr für die Forschung zur Verfügung steht. Sachlich ist das Argument nicht unberechtigt, für den Kinderuni-Vortrag habe ich damals in der Endphase meiner Promotion fast eine Woche investiert, um mich in Zombie-Rituale, Tetrodoxin-Wirkweisen, Pareidolie und Untersuchungen zu Geisterwahrnehmungen reinzulesen. Da würden manche nur mit dem Kopf schütteln, und weiter an ihren Papern schreiben.
Letztlich aber jedermanns eigene Setzung und nicht nur macht Vermittlung Spaß, sie lohnt sich mE auch persönlich und auf lange Sicht. Lehre wird auch in Berufungskommissionen immer wichtiger, und Wissenschaftskommunikation ist mittlerweile sogar ein eigentständiger Beruf. Aber angesichts dieses immer noch verbreiteten Kopfschüttelns in der community - Hut ab, Helge!
Ich persönlich stehe dem auch positiv gegenüber, und hab das selbst schon gemacht. Seien das Artikel für Gehirn & Geist oder aber ein Vortrag über Parapsychologie für die Kinderuni (das hat Laune gemacht).
Es bleibt aber festzuhalten dass es innerhalb des Elfenbeinturms dafür (noch) oft nichts Handfestes gibt, und nicht wenige Kollegen mit dem Kopf schütteln. Mehrfach habe ich zu meiner Promotionszeit von manchen den Spruch gehört "Wer sich für die Lehre aufopfert kann seine Karriere auch gleich ad acta legen", da man eben Zeit investiert die dann nicht mehr für die Forschung zur Verfügung steht. Sachlich ist das Argument nicht unberechtigt, für den Kinderuni-Vortrag habe ich damals in der Endphase meiner Promotion fast eine Woche investiert, um mich in Zombie-Rituale, Tetrodoxin-Wirkweisen, Pareidolie und Untersuchungen zu Geisterwahrnehmungen reinzulesen. Da würden manche nur mit dem Kopf schütteln, und weiter an ihren Papern schreiben.
Letztlich aber jedermanns eigene Setzung und nicht nur macht Vermittlung Spaß, sie lohnt sich mE auch persönlich und auf lange Sicht. Lehre wird auch in Berufungskommissionen immer wichtiger, und Wissenschaftskommunikation ist mittlerweile sogar ein eigentständiger Beruf. Aber angesichts dieses immer noch verbreiteten Kopfschüttelns in der community - Hut ab, Helge!
- schneeland
- Beiträge: 1247
- Registriert: 22. Apr 2018, 15:41
Nachgeforscht: Wissenschaftliche Studien verstehen - Teil 2
Ich bin noch nicht ganz mit der Folge durch, daher nur kurz angemerkt (bevor ich es wieder vergesse): bei der Diskussion der statistischen Analyse hätte man vielleicht noch die Effektgröße/-stärke mit einbeziehen können - die hätte ja auch auf mathematischer Ebene dann das Problem der zwar statistisch signifikanten, aber letztlich wenig relevanten Ergebnisse erfasst, das André im letzten Drittel des Podcasts aufgeworfen hat.
(zu allem weiteren dann später oder morgen)
(zu allem weiteren dann später oder morgen)
"Hello, my friend! Pay a while, and listen!" (BlizzCon 2018)
"And now our RPG even has NPCs!" (Bethesda, E3 2019)
"..." (E3 2020, entfallen)
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"..." (E3 2020, entfallen)
-
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Re: Nachgeforscht: Wissenschaftliche Studien verstehen - Teil 2
Ich hab die Folge noch nicht gehört, bin aber gespannt.
Weiß nicht, ob es erwähnt wurde, aber hier gibt es die Studie legal als Volltext, falls man eben etwas nachlesen oder sich die Effektstärken raussuchen möchte.
https://www.researchgate.net/publicatio ... e_Violence
Weiß nicht, ob es erwähnt wurde, aber hier gibt es die Studie legal als Volltext, falls man eben etwas nachlesen oder sich die Effektstärken raussuchen möchte.
https://www.researchgate.net/publicatio ... e_Violence
Re: Nachgeforscht: Wissenschaftliche Studien verstehen - Teil 2
Die Folge hat mir äußerst gut gefallen. Tatsächlich könnte ich mir das hervorragend als mehr oder weniger regelmäßiges Format vorstellen, in dem Andre und Helge aktuelle und thematisch relevante Paper analysieren. Das dürfte allerdings viel Rechercheaufwand und Zeit kosten, also vermutlich ein eher unrealistischer Wunsch.
- Blaight
- Lord Moderator of the Isles, First of his name
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Re: Nachgeforscht: Wissenschaftliche Studien verstehen - Teil 2
Das könnten wir eigentlich auch hier im forum mal machen...ich bin kein Psychologe aber so eine Art Journal Club hier wäre mal über cool...
- Andre Peschke
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Re: Nachgeforscht: Wissenschaftliche Studien verstehen - Teil 1&2
Hallo, bzgl. Cupp: das mit dem P ist richtig, hatte ich Andre auch geschrieben mit der Bitte das herauszuschneiden, was aber vermutlich aus Zeitmangel durchgegangen ist . Sorry für den Fehler und danke für die Richtigstellung, vg Helge
Zuletzt geändert von Helge Thiemann am 18. Jun 2019, 16:50, insgesamt 1-mal geändert.
- Andre Peschke
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Re: Nachgeforscht: Wissenschaftliche Studien verstehen - Teil 1&2
Fuck, nein, wenn war es Dummheit. Ich dachte, ich hätte...Helge Thiemann hat geschrieben: ↑18. Jun 2019, 16:47 Hallo, das mit dem P ist richtig, hatte ich Andre auch geschrieben mit der Bitte das herauszuschneiden, was aber vermutlich aus Zeitmangel durchgegangen ist . Sorry für den Fehler und danke für die Richtigstellung, vg Helge
Andre
- schneeland
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Re: Nachgeforscht: Wissenschaftliche Studien verstehen - Teil 2
Ich habe auch nur gefährliches Halbwissen (ein paar Jahre Human-Computer Interaction-Forschung), aber spannend klingt das allemal. Wäre auch eine gute Gelegenheit, meine Paper-Lesekompetenz mal wieder etwas zu erhöhen.
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- Registriert: 12. Okt 2018, 20:14
Re: Nachgeforscht: Wissenschaftliche Studien verstehen - Teil 1&2
@ Andre: Alles gut . Ich hätte es ja auch fehlerfrei erzählen können. Wobei, Andre, jetzt können wir es doch sagen - es war ein geplanter Fehler, um zu schauen, ob die Community aufmerksam zuhört. Und wie soll es anders sein: Tata - sofort gemerkt! Bei der weltbesten Community hätte ich es auch nicht anders erwartet
- bluttrinker13
- Beiträge: 4898
- Registriert: 4. Jun 2016, 22:44
Re: Nachgeforscht: Wissenschaftliche Studien verstehen - Teil 1&2
Apropos geplanter Fehler:
Beim Publizieren ist es nicht unüblich (und bei Dissertationsverteidigungen sowieso), absichtlich leicht ausbesserbare Fehler, oder eher: Lücken, einzubauen. Nennt sich reviewer bait. Kann gut funktionieren, der Vorteil ist, dass man dann die Kritik schon absehen kann, damit kontrollierter macht und die Lösung in der Schublade hat. Machen nicht wenige in dem Business.
Beim Publizieren ist es nicht unüblich (und bei Dissertationsverteidigungen sowieso), absichtlich leicht ausbesserbare Fehler, oder eher: Lücken, einzubauen. Nennt sich reviewer bait. Kann gut funktionieren, der Vorteil ist, dass man dann die Kritik schon absehen kann, damit kontrollierter macht und die Lösung in der Schublade hat. Machen nicht wenige in dem Business.
Re: Nachgeforscht: Wissenschaftliche Studien verstehen - Teil 1&2
Ein anderer Grund für geplante Fehler ist die Angst die Reviewer könnten die Ergebnisse selber nachvollziehen und dann schneller veröffentlichen.
Das wird besonders bei Veröffentlichungen gemacht die einen großen Impact erwarten lassen.
Das wird besonders bei Veröffentlichungen gemacht die einen großen Impact erwarten lassen.
- Blaight
- Lord Moderator of the Isles, First of his name
- Beiträge: 1553
- Registriert: 2. Jun 2016, 10:41
Re: Nachgeforscht: Wissenschaftliche Studien verstehen - Teil 1&2
Das wird bei Biologen gelegentlich auch gemacht: Kontrollen mitlaufen lassen, die der Reviewer auf jeden Fall als wichtig erachtet, aber noch nicht nennen. Diese Kontrollen sind häufig im Nachgang sehr aufwendig zu machen, und manche Reviewer sind gelegentlich auf Schikane aus.bluttrinker13 hat geschrieben: ↑19. Jun 2019, 19:10 Apropos geplanter Fehler:
Beim Publizieren ist es nicht unüblich (und bei Dissertationsverteidigungen sowieso), absichtlich leicht ausbesserbare Fehler, oder eher: Lücken, einzubauen. Nennt sich reviewer bait. Kann gut funktionieren, der Vorteil ist, dass man dann die Kritik schon absehen kann, damit kontrollierter macht und die Lösung in der Schublade hat. Machen nicht wenige in dem Business.
Bluttrinker bist Du Psychologe oder was genau? Also Spezialisierung?
- bluttrinker13
- Beiträge: 4898
- Registriert: 4. Jun 2016, 22:44
Re: Nachgeforscht: Wissenschaftliche Studien verstehen - Teil 1&2
Jo Pyschologe. Spezialisierung: allet.
@biaaas: Guter Punkt, das wird nur im high tier Bereich gemacht, wo die harten Bandagen wohnen, habe ich aber auch schon mitbekommen.
Grundsätzlich möchte ich noch mal unterstreichen: solche absichtlichen Lücken bei jeder Art von Verteidigung (Master, PhD, etc) mit zu bedenken, es lohnt sich.
@biaaas: Guter Punkt, das wird nur im high tier Bereich gemacht, wo die harten Bandagen wohnen, habe ich aber auch schon mitbekommen.
Grundsätzlich möchte ich noch mal unterstreichen: solche absichtlichen Lücken bei jeder Art von Verteidigung (Master, PhD, etc) mit zu bedenken, es lohnt sich.
- Blaight
- Lord Moderator of the Isles, First of his name
- Beiträge: 1553
- Registriert: 2. Jun 2016, 10:41
Re: Nachgeforscht: Wissenschaftliche Studien verstehen - Teil 1&2
Auf jeden Fall, und dannnatürlich schon Folien vorbereitet haben. ich hab über 50% meiner Verteidigung mit Fragen verbracht, von denen ganz klar war, dass mein Vortrag sie offensichtlich offen gelassen hat.
- bluttrinker13
- Beiträge: 4898
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Re: Nachgeforscht: Wissenschaftliche Studien verstehen - Teil 1&2
Nicht unbedingt, kommt auch ein bisschen darauf an wie viel Paranoia im Spiel ist.bluttrinker13 hat geschrieben: ↑20. Jun 2019, 19:32 @biaaas: Guter Punkt, das wird nur im high tier Bereich gemacht, wo die harten Bandagen wohnen, habe ich aber auch schon mitbekommen.