Was sind aktuell die beliebtesten/bekanntesten Versionen von Auto Chess?
Momentan läuft es da auf einen Dreikampf hinaus:
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Auto Chess von Drodo (den Entwicklern der ursprünglichen Mod) gibt es aktuell für Mobile, bald auch für PC.
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Dota Underlods von Valve ist auf Mobile und PC in der Open Beta.
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Teamfight Tactics von Riot geht diese Woche auf PC in die offene Beta (zunächst als Modus im Client von League of Legends).
Alle drei sind momentan ziemlich groß. Riot hat natürlich die größte initiale Basis und den Twitch-Zuschauerzahlen nach könnten sie auch das Rennen machen. Es bleibt aber abzuwarten. Letztlich kommt viel darauf an, wer langfristig und kontinuierlich den besten Support liefert. Balancing-Updates, zusätzlichen Content, Set-Rotationen etc.
Wie unterscheiden sich diese Versionen?
Oberflächlich: Underlords arbeitet mit Dota-Helden, TFT mit LoL-Helden, Auto Chess mit Pseudo-Dota-Helden.
Polishing: Auto Chess ist die weiteste Version. Die Entwickler haben Monate lang an der Mod gefeilt, bevor sie ihre Standalone-Variante veröffentlicht haben. Dementsprechend ist das Balancing dort aktuell am rundesten. Das werden Valve und Riot vermutlich schnell aufholen. Aktuell bringen sie fast täglich Balancing-Updates. Auch in Sachen Metagame (Battle Pass, Progress, Cosmetics) ist Auto Chess klar vorne. Bei Underlords und TFT geht es noch um die Arbeit am Kernspiel (deshalb "Beta").
Spielerisch:
Underlords ist sehr nah an der Original-Mod (bzw. an Auto Chess). Gerüchteweise hat Valve noch originelle Pläne (beispielsweise existieren die namensgebenden "Underlords" im Spiel noch nicht, sollen aber wohl später eine zentrale Rolle spielen), bislang hält man sich aber sehr nah an der Vorlage. Ein paar Helden unterscheiden sich hier und da. Größte Abweichung gegenüber dem Vorbild ist das Item-System, das weniger zufällig ist und stärker durch Spieler-Entscheidungen getrieben. Man wählt nach jeder Creep-Runde ein Item aus statt zufällig 0 bis X Items aus den Creeps zu bekommen. Jeder Held kann auch nur eines (statt 6) Items tragen. Einerseits erhöht das die Konsistenz, andererseits verfällt es meines Erachtens etwas zu weit ins simplifizierte andere Extrem, was oft in recht flachen, eindeutigen Entscheidungen endet.
Teamfight Tactics geht da schon eher eigene und teils deutlich komplexeres Wege. Das Spielfeld ist in Hexagone statt in Quadrate unterteilt. Alle Items sind miteinander kombinierbar und führen zu unterschiedlichen Ergebnissen (im Original gibt es nur ganz bestimmte Rezepte, bei Underlords gar keine). Die Duelle mit den anderen Spielern sind hier tatsächliche Duelle, d.h. beide Spieler beobachten den gleichen Kampf (im Original sowie bei Underlords wird jeweils eine "NPC-Kopie" des gegnerischen Boards erzeugt, gegen die gekämpft wird, es kann also zugleich Spieler A gegen B und B gegen A gewinnen, weil sie unterschiedliche Instanzen des Duells erleben). Und dann gibt es da noch das "Carousel", bei dem Spieler aus einer sich im Kreis drehenden Auswahl an Helden wählen dürfen, in dem sie in das "Karussell" hinein laufen. Dabei wählen sie in umgekehrter Reihenfolge ihres verbleibenden Lebens, d.h. Spieler, die hinten liegen, bekommen den früheren Pick. Das ist einerseits eine nette Aufhol-Mechanik und spannend anzusehen, andererseits in seiner Anforderung an Geschwindigkeit und Geschicklichkeit seltsam losgelöst vom restlichen Spiel.
Gibt es Pay to Win Elemente oder wie kann/soll der Spieler bezahlen?
Bei Auto Chess gibt es Avatare, Emojis, Spielfelder und dergleichen. Alles rein kosmetisch und ohne spielerische Relevanz.
TFT wird auf ähnliche Aspekte setzen. Avatare gibt es auch dort bereits (denen eine etwas größere Relevanz zukommt, da meine Gegner sie ja im Duell mit mir oder auf der "Carousel-Insel" auch direkt zu Gesicht bekommen).
Über Underlords weiß man noch nichts Genaues, aber wenn Valve nicht ganz doof ist und seine Spieler (nach Artifact schon wieder) vertreiben will, werden sie sich hüten, da in irgendeiner Form Pay-To-Win einzubauen.
Welche würdet ihr einem totalen Anfänger in diesem Gebiet empfehlen?
Auto Chess ist vergleichsweise poliert und bietet einen recht behutsamen Einstieg (zu Beginn spielt man gegen Bots und lernt erstmal gemütlich die Mechanik kennen).
Wer tief in Dota steckt, wird dank der bekannten Helden wahrscheinlich in Underlords schneller reinkommen. Spielerisch ist es nah am Original, in Sachen Balancing und Polish wahrscheinlich in Kürze auf einem ähnlichen Niveau. Letztlich auch eine Geschmacksfrage (Auto Chess: bunt und grell, Underlords: gesetzt und düster).
TFT ist kompliziert und wohl nur für harte LoL-Fans der "richtige" Einstieg.
Muss ich das Grundspiel z.B. Dota kennen um die Auto Chess Version z.B. Dota Underlords spielen/verstehen zu können?
Nein. Es hilft in Nuancen, da einige mechanische Details des Kampfsystems auf Dota aufsetzen (z.B. in Aspekten wie Armor, Magic Resist). Das kriegt man aber auch über den ein oder anderen Guide mit (und die mathematischen Details sind ohnehin zunächst nicht relevant, um das Spiel zu erlernen).