Fantasy Literatur

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Severin
Beiträge: 28
Registriert: 16. Okt 2015, 09:15

Fantasy Literatur

Beitrag von Severin »

Da das Forum noch wenig (nicht) genutzt wird mache ich einfach mal den Anfang:

Ich bin auf der Suche nach Fantasy Literatur und wollte die Schwarmintelligenz der "Bierbuddys" für Empfehlungen nutzen.
Mit Tolkien bin ich in Großteilen durch und auch GRRM ist abgearbeitet.
Jochen lässt zwar immer mal wieder Autoren und Buchtitel fallen, aber beim hören bin ich selten dazu in der Lage diese zu notieren.

Vielen Dank und Prost!

Severin
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Dostoyesque
The Half-Banned
Beiträge: 1154
Registriert: 26. Nov 2015, 13:09
Wohnort: Franklin Terrace, West Baltimore

Re: Fantasy Literatur

Beitrag von Dostoyesque »

Ich versuch die Frage ein bisschen zu umgehen, um eine Planescape Torment Empfehlung einzuschleichen. Ist nämlich im Wesentlichen ein fantastisch geschriebener Fantasyroman von the one and only, Chris "MCA" Avellone, der es schafft, gameplay und Geschichte zu verknüpfen wie es wahrscheinlich kaum ein anderes Spiel davor oder danach geschafft hat. Gibts billig auf Gog, empfehle die auf gog.com angeführte Mod-Anleitung (dauert 15 Minuten) für eine optimierte Erfahrung. Ist mit den Mods auf dem technischen Niveau eines Pillars of Eternity.

Ansonsten bin ich leider wenig hilfreich in Sachen Fantasyliteratur. Meine Freundin schwärmt von der Dark Tower Reihe von Stephen King, for what it's worth. Ich vetraue ihrem Urteil, ist daher bestimmt lesenswert. Song of Ice and Fire ist nach dem Erscheinen von Game of Thrones eine wohl redundante Empfehlung, jedoch bin ich persönlich kein Fan der HBO-Serie, die mMn unheimlich fantasielos inszeniert ist, wohingegen ich die Romane mit großem Interesse gelesen habe. Die Reihe besitzt ihre Längen, aber insgesamt liest es sich so schnell, dass man die Längen auch vergleichsweise schnell überbrückt. Ist immer noch definitiv leichter zu lesen als das mMn doch sehr träge Herr der Ringe, das für mich zumindest irgendwie nie richtig Fahrt aufnimmt und trotz des großen Einflusses auf das Genre in meinen Augen recht überbewertet ist.
Bin was postmoderne Genreliteratur angeht ansonten eher im SciFi/Cyberpunk angesiedelt.
Lo-lo-look at you, poster-r: a pa-pa-pathetic creature of meat and bone, panting and sweating as you r-read through my post. H-how can you challenge a perfect, fat machine? - asfm
Good night, sweet prince, And flights of angels sing thee to thy rest!
Jochen

Re: Fantasy Literatur

Beitrag von Jochen »

Aus dem Stehgreif:

- Die Farseer-Romane von Robin Hobb sind fantastisch. Gibt in der ganzen Fantasy (und offen gestanden auch sonst fast nirgends) so gut gezeichnete Figuren.
- Die Gentlemen Bastards-Reihe von John Lynch: sozusagen Ocean's Eleven in Fantasy und schlicht großartig
- Die First Law-Trilogie von Joe Abercrombie macht Spaß; keine hohe Erzählkunst, aber gute Pulp Fantasy (ich glaube, das Genre hab' ich gerade erfunden)
- Sehr, sehr viele Menschen mögen die Sachen von Patrick Rothfuss sehr, sehr gerne. Ich erwähne das deshalb, weil ich sie nicht so gerne mag. Aber: Der Mann kann wunderbar schreiben und vielleicht gehörst du ja zur Mehrheit
- Quirky "Wir sind ja schließlich Spielenerds"-Tipp: Colin McComb (Co-Autor von Planescape Torment) hat eine ganz anständige Fantasy-Reihe als Ebook veröffentlicht ... heißt, glaube ich, Oathbreaker

Dark Tower von King ist übrigens so eine Sache ... fängt lahm an, wird mittendrin mal richtig gut (Wizard and Glass ist wahrscheinlich der beste Fantasy-Roman, über den keiner spricht) und endet unsäglich schlecht. Wenn der Autor es für notwendig hält, dem Leser vor dem großen Finale zu raten, die nächsten Seiten lieber nicht zu lesen, dann ist was faul im ollen Staate Dänemark. Und ja, King tut das tatsächlich. Was irgendwie cool ist, wenn man mal genau darüber nachdenkt.
Edward van
Beiträge: 71
Registriert: 6. Dez 2015, 11:31

Re: Fantasy Literatur

Beitrag von Edward van »

Was ich noch beisteuern kann ist die "Amizaras-Chronik" von Valerian Caithoque.

Wenn man es kategorisieren müsste, ginge es in Richtung der Urban-Fanatsy, also Fanatsy mit Realität vermischt,
ist aber im Gegensatz zu z.B. Harry Potter ein vom Inhalt her wesentlich anspruchsvolleres Buch.
Allein von der Aufmachung her, da es wie ein altes mittelalterliches Buch aufgemacht ist, mit vielen Illustrationen.
Teilweise reale Motive, teilweise auch selber gezeichnet.
Der erste Band umfasst dabei 720 Seiten, der zweie über 800 und der dritte wird sich auch in diesem Bereich befinden.

Worum geht es?
Nun, der eine Handlungsstrang beginnt im Boston des Jahres 1944, wo das 16-jährige Mädchen Raphaela Clark vor Gericht ist,
und gegen ihren Vater aussagen muss, da dieser auf der Anklagebank steht. Eine typische amerikanische Vorstadtfamilie, Mutter
komplett devot, der Vater xenophob und aggressiv in der Erziehung gegenüber der Tochter und der Mutter, in einer Szene tötet
er auch die Katze indem er sie im Teich ertränkt.
Der zweite Handlungsstrang beginnt in Prag im Jahr 2002 und der dortige "Protagonist" oder eher Antagonist ist der Antiquitätenhändler
Atila. Ein eher kleiner, nicht dünner Arsch. Der einen Deal über ein altes japanisches Schwert über die Bühne bringen muss, damit er
seine Schulden bei einem Mafiosi tilgen kann.
Natürlich geht es schief, er erhält ein Stück altes Pergament, auf dem er merkwürdige alchemistisch ausschauende Symbole findet und gerät
unter anderem an eine mysteriöse Frau in die er sich verguckt und plötzlich weg ist.

Sehr Urban, aber wo ist die Fantasy?
Nun, es fällt schwer, darüber etwas zu schreiben ohne zu spoilern, aber soviel sei gesagt. Raphaela Clark sucht nach der Unsterblichkeit und
Atila will unermesslichen Reichtum und beide geraten bei ihren Bestrebungen in Kreise, die im geheimen die Menschheit regieren und leiten
und nicht alle in diesen Kreisen sind menschlich.

Was macht so anspruchsvoller als Harry Potter?
Es werden 40.000 Jahre Menschheitsgeschichte in religiöser, kultureller, mythologischer und historischer Hinsicht verbunden und in einen
Zusammenhang gebracht, was dazu führt, dass man die Bücher wirklich mehrmals lesen muss. Was bei den vielen Seiten zwar erst wie ein
Problem klingt, aber aufgrund der Tatsache, das jedes der Kapitel einen wirklich miesen Cliffhanger aufweist, der einen quasi dazu zwingt
weiterzulesen einen dazu bringt, den ganzen Tag nichts anderes zu machen, als zu lesen.

Als kleine Warnung, die erste Hälfte des ersten Buches ist etwas schleppend und langsam erzählt, gewinnt dann aber durchaus an Fahrt.

Und jedes der Bücher ist das Geld wert. :)

Ich hoffe ich konnte wenigstens einen dafür begeistern sich die Bücher zu besorgen.
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Joss
Beiträge: 105
Registriert: 15. Okt 2015, 13:26
Wohnort: Monkey Island

Re: Fantasy Literatur

Beitrag von Joss »

Robert E. Howard
Know, O prince, that between the years when the oceans drank Atlantis and the gleaming cities, and the years of the rise of the Sons of Aryas, there was an Age undreamed of, when shining kingdoms lay spread across the world like blue mantles beneath the stars...
Da wächst der Bizeps um 1mm pro Seite.
Stick them with the pointy end.
Severin
Beiträge: 28
Registriert: 16. Okt 2015, 09:15

Re: Fantasy Literatur

Beitrag von Severin »

Erstmal danke für die vielen Empfehlungen!
Planescape Torment steht schon länger auf meiner Liste, aber bisher bin ich nicht dazu gekommen... Irgendwann werde ich es aber spielen und lieben, ich warte nur auf den richtigen Zeitpunkt :D

Ich habe mir jetzt den ersten Band der Gentlemen Bastards-Reihe gekauft und fühle mich bisher sehr gut unterhalten!
Und jetzt habe ich mit euren Tipps ja auch Lesestoff für die nächsten 2 Jahre :)
chris
Beiträge: 24
Registriert: 20. Dez 2015, 15:14

Re: Fantasy Literatur

Beitrag von chris »

Die First Law-Trilogie von Joe Abercrombie macht Spaß; keine hohe Erzählkunst, aber gute Pulp Fantasy
Kann man gut runter lesen. Und "Pulp" passt hier ja irgendwie auch wenn man an die alte Pulp Literatur (Sword&Sorcery u.A.) und Comics denkt. Wired Tales zum Beispiel.

Mal ein paar Anregungen von mir:

Die Shannara-Reihe von Terry Brooks. Auch als Tolkien Plagiat verschrien, zu Recht. Dennoch liest sich die Reihe sehr flüssig und fantasievoll und gegen mehrere Sorten Mocca-Sahne-Schokolade hat ja auch niemand was.

Midkemedia von Raimund Feist. Küchenjunge wird Magier und das sehr charmant und atmosphärisch beschrieben. Es gibt dann auch die eine oder andere Sache die man halt auf sich eingehen lassen sollte, aber so gesehen, solide Unterhaltung.

Wer dreckige Dark-Fantasy will: Karl Erich Wagner - Das Buch Kane. Kane ist so eine Art von fieser Möpp, die sich ein Conan aus Hyperborian nicht wünschen würde.

Rothfuss wurde ja schon genannt, alleine von seiner Art zu schreiben, empfehlenswert.
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Riv4n
Beiträge: 3
Registriert: 17. Jan 2016, 16:07

Re: Fantasy Literatur

Beitrag von Riv4n »

Auch wenn es nicht wirklich dem Fantasy Genre zuzuschreiben ist, würde ich hier gerne mal Jochen für seine Wool-Empfehlung danken!

Hab das Buch einfach mal blind für 2,29 für den Kindle gekauft und bin nun nach 500 Seiten mit der ersten Omnibus Edition durch. Eine großartige Geschichte, die mich seit langem mal wieder fesseln konnte und auch durch 500 Seiten englische Literatur fressen ließ. Und selten hab ich in einem Buch so viel (und gute) Anleihen aus Fallout gefunden - gerne mehr von dieser Sorte!
Nimlod
Beiträge: 120
Registriert: 14. Okt 2015, 14:48

Re: Fantasy Literatur

Beitrag von Nimlod »

Nicht ganz das Gleiche wie die bereits erwähnte Reihen, aber Terry Pratchett lohnt sich auf jeden Fall für Fantasy-Fans. Sogar Christian Schmidt mag den Autor, wie er letztens nebenbei fallen gelassen hat. 8-)
Jochen

Re: Fantasy Literatur

Beitrag von Jochen »

Nimlod hat geschrieben:Nicht ganz das Gleiche wie die bereits erwähnte Reihen, aber Terry Pratchett lohnt sich auf jeden Fall für Fantasy-Fans. Sogar Christian Schmidt mag den Autor, wie er letztens nebenbei fallen gelassen hat.
Es wäre, glaube ich, ein beachtliches empathisches Kunststück, Terry Pratchett nicht zu mögen. Seine Romane sind geradezu unerhört liebenswert. Und das sage ich als Nicht-Fan, weil sie mir bei aller Liebenswertigkeit eben auch ein bisschen zu ... ähnlich sind. Würde übrigens jederzeit "Good Omens" empfehlen (die Kollaboration zwischen Pratchett und Gaiman). Kenne niemanden, der das nicht mag. Ob es auf diesem Planeten wohl jemanden gibt, der das nicht mag? Und was das wohl für ein Jemand wäre?
Nimlod
Beiträge: 120
Registriert: 14. Okt 2015, 14:48

Re: Fantasy Literatur

Beitrag von Nimlod »

Jochen hat geschrieben:
Nimlod hat geschrieben:Nicht ganz das Gleiche wie die bereits erwähnte Reihen, aber Terry Pratchett lohnt sich auf jeden Fall für Fantasy-Fans. Sogar Christian Schmidt mag den Autor, wie er letztens nebenbei fallen gelassen hat.
Es wäre, glaube ich, ein beachtliches empathisches Kunststück, Terry Pratchett nicht zu mögen. Seine Romane sind geradezu unerhört liebenswert. Und das sage ich als Nicht-Fan, weil sie mir bei aller Liebenswertigkeit eben auch ein bisschen zu ... ähnlich sind. Würde übrigens jederzeit "Good Omens" empfehlen (die Kollaboration zwischen Pratchett und Gaiman). Kenne niemanden, der das nicht mag. Ob es auf diesem Planeten wohl jemanden gibt, der das nicht mag? Und was das wohl für ein Jemand wäre?
Ja, kann ich dir nur zustimmen. Sogar was die Ähnlichkeit angeht. Ich habe nur ungefähr die Hälfte gelesen, dann wird es einfach etwas ähnlich, wie du schon sagtest. Dann sollte man einfach ein paar Monate warten, dann kann man sich wieder eines zu Gemüte ziehen. Ich würde mich aber trotzdem als Fan bezeichnen. Das ist dann aber wohl eher Definitionssache.
Bei Christian Schmidt hätte ich wohl noch hinzufügen sollen, dass er die Bücher mag, obwohl er ansonsten eigentlich nicht so auf Fantasy steht, dann macht meine Aussage sogar etwas Sinn. ;)

Allerdings kann ich nicht mal beurteilen, wie gut seine Bücher tatsächlich sind. Immerhin begehe ich den Frevel, die auf Deutsch zu lesen. Ich habe aber den Eindruck, dass die sehr gut übersetzt sind und ob ich alle Nuancen im Englischen verstehen würde, möchte ich eh bezweifeln. :P
Jochen

Re: Fantasy Literatur

Beitrag von Jochen »

Ich habe Pratchett schon seit vielen Jahren nicht mehr auf Deutsch gelesen, insofern kann ich über die Übersetzungsqualität wenig sagen. Aber ich kann mir schlechterdings kaum vorstellen, dass der Humor vollständig übersetzbar ist, dafür spielt Pratchett einfach zu gerne (und zu gut) mit der englischen Sprache. Müsste mir mal eine deutsche Version anschauen, aber alleine bei dem Gedanken graut's mir vor dem deutschen Monster namens Buchpreisbindung.
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SANTAtheGREY
Beiträge: 9
Registriert: 23. Nov 2015, 15:16

Re: Fantasy Literatur

Beitrag von SANTAtheGREY »

Jochen hat geschrieben: - Die Farseer-Romane von Robin Hobb sind fantastisch. Gibt in der ganzen Fantasy (und offen gestanden auch sonst fast nirgends) so gut gezeichnete Figuren.
Das kann ich nur unterschreiben, ich bin immer ganz verzückt wenn du (Ich hoffe ich darf duzen?) die Farseer Romane im Podcast erwähnst. Meine absolute lieblings Fantasy Reihe. Ich habe noch nie einen so behutsamen und genialen Aufbau von Figuren gesehen. Allerdings habe ich mal einen Blick in die deutsche Übersetzung geworfen und.. naja. Ich mags nicht sonderlich wenn die Namen übersetzt werden. Und in dieser Reihe ist das irgendwie besonders komisch.

Was ich zusätzlich noch empfehlen kann:
- Die "Mistborn" Trilogie von Brandon Sanderson. Der Mann weiß einfach wie man große Welten baut und darin spannende Geschichten erzählt. "Elantris" von ihm ist auch gut, allerdings recht kurz. Ich hab ja gerne 3000+ Seiten^^
- Die "Percy Jackson" Reihe (10 Bände) von Rick Riordan. Wer Harry Potter mochte hat hiermit sicher eine Menge Spaß. Genau wie HP ziemlich leichte Kost, aber sehr unterhaltsam.
- Die "Bartimaeus" Reihe von Jonathan Stroud. Ebenfalls kurzweiliger Lesespaß.
-"Die Elfen" Reihe von Bernhard Hennen. Was?! Auch mal ein deutscher Autor? Umso besser. Ist schon länger her das ich die gelesen hab, aber ich habe nur sehr gute Erinnerungen daran.

Etwas losgelöst davon:
- Die "How to train your Dragon" Reihe von Cressida Cowell. Ok, das sind eigentlich Kinderbücher. Und den ersten paar Teilen merkt man das auch deutlich an. Aber so unwahrscheinlich das auch klingt: Das ist eine wirklich geniale Reihe.
Wer mal ein gutes Beispiel für "Chekhov's gun" braucht, kann diese Reihe mal lesen. Und so albern die ersten Bücher sind, so tragisch sind dann die letzten. Und man kann alle 12 in einer Woche durchlesen, was ja auch ganz nett ist :).

Ach ja und da ist noch dieses ziemlich obskure "Lord of the Rings" von einem gewissen "JRR Tolkien". Kennt vermutlich keiner, aber man soll den kleinen Autoren ja auch mal ne Chance geben. :P
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Adahn
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Registriert: 3. Feb 2016, 07:20

Re: Fantasy Literatur

Beitrag von Adahn »

Jochen hat geschrieben:
Nimlod hat geschrieben:Nicht ganz das Gleiche wie die bereits erwähnte Reihen, aber Terry Pratchett lohnt sich auf jeden Fall für Fantasy-Fans. Sogar Christian Schmidt mag den Autor, wie er letztens nebenbei fallen gelassen hat.
Es wäre, glaube ich, ein beachtliches empathisches Kunststück, Terry Pratchett nicht zu mögen. Seine Romane sind geradezu unerhört liebenswert. Und das sage ich als Nicht-Fan, weil sie mir bei aller Liebenswertigkeit eben auch ein bisschen zu ... ähnlich sind. Würde übrigens jederzeit "Good Omens" empfehlen (die Kollaboration zwischen Pratchett und Gaiman). Kenne niemanden, der das nicht mag. Ob es auf diesem Planeten wohl jemanden gibt, der das nicht mag? Und was das wohl für ein Jemand wäre?
Persönlich finde ich ja nicht, dass jedes Terry Pratchett-Buch unbedingt lesenswert ist, aber mit Good Omens macht man auf keinen Fall was falsch. Ich war absolut überrascht, wie gut sich die beiden Autoren dabei ergänzen und doch jeder seinen eigenen Stil einbringen kann.
Lesenswert finde ich dazu auch dieses Interview mit Neil Gaiman, wie überhaupt alles, was er schreibt (mit scheißegal, ob ich hier als Fanboy erscheine :D ) http://www.bbc.com/news/magazine-30512620.
Darin kann man nachlesen, wie Neil sich an die Entstehungsgeschichte des Romans erinnert.
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Adahn
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Re: Fantasy Literatur

Beitrag von Adahn »

Zwei ältere Romane, die zumindest im englischen Original sehr empfehlenswert sind (und mir grade einfallen), sind "Talion. Revenant" von Michael Stackpole, und "The Riddle Master" von Patricia McKillip.
Letzteres ist eine Trilogie, die alleine schon wegen ihrer Sprache jedem gefallen wird, der Patrick Rothfuss zurecht für den begnadedsten Fantasyautor unserer Zeit hält :)
Aus der Sparte Ist-das-eigentlich-noch-Fantasy-oder-ist-das-nicht-Science-Fiction würde ich dann unbedingt noch Frank Herberts "Dune", Gene Wolfes "The Book of the New Sun", Dan Simmons "The Hyperion Cantos" sowie "Ilium", Phillip Pullmans "His Dark Materials" (nicht von dem schlechten Film abschrecken lassen!), Neil Stephensons "Snow Crash" und "A Canticle for Leibowitz" von Walter M. Miller jr. empfehlen.
Für eine kleine, hoffentlich spoilerfreie Inhaltsandeutung würde ich die Titel einfach mal bei goodreads.com suchen, oder halt direkt bei Amazon.

Ich hoffe, dass sich hier niemand auf den Schlips getreten fühlt, wenn ich anmerken muss, dass ich hier nur die englischen Titel verwendet habe und auch nicht für die Qualität der deutschen Übersetzungen bürgen kann.
Würde mich freuen, wenn der Ein oder Andere in meiner (unvollständigen) Liste auch was für sich entdeckt :)
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Vinter
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Re: Fantasy Literatur

Beitrag von Vinter »

Ich geh das Problem mal anders an:
Ich bin öfters über Malazan Book of the Fallen gestolpert als eine weitere Fantasyreihe in der Genialität von Game of Thrones.
Und ich kann dazu nur sagen: Lass die Finger davon.

Das Buch liest sich wie ein Püree aller gängigen Fantasyklischees. Der Autor beschränkt sich darauf, irgendwelchen wirren Fantasynamen zu erfinden und fallen zu lassen in dem Versuch, etwas zu erzeugen, was er wohl "geheimnisvoll" nennen würde. Hinzu kommen platte Dialoge, völlig unnachvollziehbare Handlungen (Motto: "Mmmmh ich glaub wir brauchen mal 'ne Sexszene...") und austauschbare Charaktere (Der Soldat, die Magierin....). Geh in die Buchhandlung, nimm aus jedem Fantasybuch eine einzelne Seite und kleb sie gemeinsam in Einband. Das Ergebnis dürfte sich ungefähr so lesen wie Malazan.

Ganz, ganz übles Machwerk.
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rumpel
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Re: Fantasy Literatur

Beitrag von rumpel »

Jochen hat geschrieben:Ich habe Pratchett schon seit vielen Jahren nicht mehr auf Deutsch gelesen, insofern kann ich über die Übersetzungsqualität wenig sagen. Aber ich kann mir schlechterdings kaum vorstellen, dass der Humor vollständig übersetzbar ist, dafür spielt Pratchett einfach zu gerne (und zu gut) mit der englischen Sprache. Müsste mir mal eine deutsche Version anschauen, aber alleine bei dem Gedanken graut's mir vor dem deutschen Monster namens Buchpreisbindung.
Die Übersetzungsqualität hat mehr Schattierungen als ein Regenbogen.
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