Habe jetzt mal eine Stunde reingespielt. Ersteindruck: Es ist ein unfokussierteres Journey. Statt einer klar gerichteten Reise hat man relativ offene und in sich geschlossene Areale, in denen man umherhüpft. Spielerisch ist man sehr nah an Journey dran. Es braucht Energie zum Fliegen, die man an Hotspots kriegt. Mitspieler helfen. Wieder viel Musik und Symbolik, schöner Grafikstil, aber alles nichts wirklich Neues.
Größte Neuerung sind wohl die ausgebauten Social Features. Man hat zig Gesten, die man mit der Zeit freischaltet und kann sogar chatten. Erschließt sich mir noch nicht so ganz. Soll es das nächste "Sims Online" sein?
Unabhängig davon finde ich in dem Zusammenhang aber das Geschäftsmodell sehr seltsam. Man kann Freundschaften schließen (die man wiederum durch gemeinsame Gesten wie Handhalten oder Umarmen stärken kann), aber
nur, wenn man dem Mitspieler eine Kerze schenkt. Kerzen kann man sehr langsam in der Spielwelt ergrinden oder per Mikrotransaktion kaufen.
Was werden da denn für Botschaften vermittelt?
- "Freunde kriegst du nur durch materielle Zuwendungen."
- "Hast du Kohle, hast du viele Freunde."
- "Hast du keine Kohle, musst du dich echt abmühen, um überhaupt ein paar wenige Freunde zu kriegen."
- "Freunde muss man sich leisten können. Umarmungen sind teuer."
Komisch ist das insbesondere, da sie in der Präsentation und im Setting des Spiels so offensiv mit ihrer
gewollten Aussage umgehen: "Wir wollen ein NETTES Spiel sein, das POSITIVE zwischenmenschliche Kommunikation fördert, als Kontrapunkt gegen die ganzen BÖSEN entmenschlichenden Spiele." Grundsätzlich ist das ja ein Ansatz, den ich sofort bereit bin, zu unterstützen. Aber er wird meinem Eindruck nach komplett untergraben vom F2P-Modell (wenn nicht sogar in ein ziemlich zynisches Gegenteil verkehrt).
EDIT: Wäre natürlich total meta, wenn sie mit dem Spiel demonstrieren wollen, wie Free-to-play jede noch so positive Botschaft über Freundschaft und Gemeinschaft korrumpiert... scheint mir aber unwahrscheinlich.