Corvus hat geschrieben: ↑22. Jul 2019, 20:20
Vielen Dank
Geht es mir nur mir so oder hat der vollständige Post von Michael Graf doch einen leicht anderen Tenor als der hier gepostete Textausschnitt? Kann natürlich auch nur für mich so wirken, aber für mich klingt es halt erstmal nur so als ob man sich aufgrund von wirtschaftlichen Gründen halt nun genauer überlegen werde, ob man einen Test oder ein Video zu bestimmten Themen macht. Ist natürlich jetzt nicht so toll, aber wie hier schon rausgestellt wurde, dass ist ja leider gerade der Geist der Zeit für die meisten Medien im Internet. Und ein Wirtschaftliches Unternehmen, muss halt leider überlegen ob sich bestimme Sachen rentieren. Das ist leider überall so, für Sachen die sich nicht rentieren müssen, gibt es Vereine und staatliche Einrichtungen.
Ich finde es allgemein mal super all das lesen zu dürfen, nur muss ich da wieder sagen: Liebe Gamestar irgendwas passt mal wieder nicht. Aber alles auf Anfang:
"Für alle, die sich nicht nur für die Spiele selbst, sondern auch für die Hintergründe des schönsten Hobbys der Welt interessieren. Für alle, die jedes Gerücht zum frisch angekündigten Blockbuster aufsaugen und eine seriöse Informationsquelle suchen. Für alle, die neugierig sind, sich über Geheimtipps freuen und auch mal über den Gaming-Tellerrand schauen." (aus dem Gamestarkodex:
https://www.gamestar.de/artikel/wer-wir ... eite2.html)
Also stellen wir mal fest Gamestar möchte ein Magazin für den engagierten Spieler sein. Denjenigen der sich informiert und tief im Hobby drinsteckt. Ok dann gehen wir mit dem Gesichtspunkt jetzt mal an die Haltung des Chefredakteurs bezüglich der Tests ran:
"Tests werden leider immer weniger gelesen, Testvideos immer weniger angeschaut. das ist ein allgemeiner Trend, übergreifend über alle Websites. Wir müssen also insgesamt mehr abwägen, wann sich ein Test und ein Testvideo für uns überhaupt lohnen, und wann es uns mehr bringt, ein anderes Thema oder dasselbe Thema in anderer Form aufzugreifen. Denn Tests sind nun mal ein sehr aufwändiges Format, das liegt in der Natur der Sache. Wenn ein Test dann nur wenige Leser interessiert, ist das leider ein Problem. Das heißt nicht, dass es keine Tests mehr gibt, sondern nur, dass wir bei jedem Spiel gemeinsam in der Redaktionskonferenz abwägen, wie viel wir leisten können. Und, ganz nebenbei: Sobald es wieder mehr Releases gibt, wird es auch wieder mehr Tests geben."
Finde ich ja erstmal gut, dass er so ehrlich ist, aber im letzten Satz müssen wir wohl doch Bullshitdecodierung betreiben, denn nein lieber Michael es gibt genügend Releases sogar im "Sommerloch", was natürlich stimmt ist, dass sie meist weniger bekannte Spiele sind, was dann natürlich mit dem Rest deiner Aussagen ein sehr schlüssiges Bild ergibt. Ihr müsst halt die Spiele testen, bei dennen ihr auch halbwegs viele Klicks bekommt.
Und aus diesem Fakt folgt für mich leider ein klarer Widerspruch zu eurem Kodex: Denn welche Spiele werden das denn dann sein die Tests bekommen? Richtig hauptsächlich AAA und Indiespiele, wenn sie dann mal erfolgreich genug werden, dass man sowas rechtfertigen kann. Aber genau diese Art von Tests sind dann doch für eure Zielgruppe ziemlich unbrauchbar oder? Braucht ein Spieler der tief im Hobby steckt wirklich noch einen Test von CoD oder Assassins Creed, wenn man nach eurer Definition davon ausgehen kann, dass er zumindest sehr wahrscheinlich einen der Vorgänger gespielt haben wird? Braucht jemand euren Test zu Banished, der ja wahrscheinlich erst dann erscheint wenn das Spiel groß und bekannt geworden ist und jeder engagierte Spieler wahrscheinlich schon aus anderen Quellen davon gehört hat? Ich würde ja behaupten nein, den braucht zumindest jemand der von sich aus Interesse am Hobby zeigt nicht wirklich.
Und das ist leider mal wieder ein sehr exemplarisches Beispiel, was wohl sehr schön erklärt warum es immer wieder so stark diskutiert wird. Die Gamestar beweist, zumindest im Webseitenbereich, leider immer wieder, dass sobald ein Konflikt zwischen ihren eigenen Idealen (durch den Kodex formuliert) und der Wirtschaftlichkeit entsteht die Wirtschaftlichkeit immer siegt.