Runde #224: Kuscheln statt Killen: Beziehungsalltag in Videospielen

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Ines
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Re: Runde #224: Kuscheln statt Killen

Beitrag von Ines »

Andre Peschke hat geschrieben: 28. Jul 2019, 13:45 Und da würde ich sagen, dass Kritik erst geübt wrden sollte, wenn eine gewisse Schwelle überschritten wird, wo eine Kurskorrektur wirklich notwendig ist - einfach weil sonst bei mir eine Übersensibilisierung befördert wird, die am Ende zu einer stärkeren Selbstzensur führt und den Podcast schlechter macht.
Ich meinte dieses "sollte". Ob die Schwelle für eine Kritik für mich überschritten ist, mag ich schon selbst entscheiden. Ob du dem folgst, entscheidest dann du. In dem Fall fand ich eben, dass die Witze zu tief in die Klischee-Kerbe geschlagen haben und die Abgrenzung unzureichend war. Habe schon verstanden, dass das homorvoll sein sollte, ich fand das aber trotzdem nicht witzig.

Zum Thema "Ärzte machen es sich leicht": das kenne ich schon, dass zum Beispiel Hausärzte, die sich nicht so gut auskennen, eine Depression statt einer Angststörung oder so diagnostizieren oder die Depression nur sekundär (aber vorhanden!) ist und Angst oder Trauma dahinter stecken. Aber doe ganze Diskussion könnte man sicher auf alle psychischen Erkrankungen ausweiten und dann hätten wir ganz andere Zahlen.
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Schlagerfreund
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Re: Runde #224: Kuscheln statt Killen

Beitrag von Schlagerfreund »

1. Hatten wir doch auch schon im Podcast? Gibt genug Leute die gehen zum Arzt weil es ihnen Mental nicht gut geht. Der Hausarzt diagnostiziert dann gerne flott eine Depressive Verstimmung und verweist dann an weitere Fachärzte wie Psychologen und Psychiater.

2. Ich habe Randgruppen nicht abgewertet. Meine Aussage war das es faktisch eine Randgruppe ist. Mit dieser Aussage kann man dann machen was man will. Ich wiederhole mich gerne. Die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland ist nicht dauerhaft psychisch krank. Das ist überhaupt nicht wertend gemeint. Wenn du von "uns" schreibst, dann kannst du mich da gerne mit einbeziehen. Ich habe es nur nicht für sinnvoll gehalten da meine eigenen Erfahrungen als Basis zu nehmen. Das ist dann doch etwas zu anekdotisch. Nur weil ich gewisse Erfahrungen gemacht habe, muss da ja nicht bedeuten das sie bei allen anderen Leuten auch so ist.

Guckt man auf 10%, dann bleiben noch 90% über. Wie gesagt handelt es sich hier um eine Randgruppe. Ich kann im Kontext der Episode auch keine Herabwürdigung von Leuten erkennen die unter Depressionen usw. leiden. Wenn es hier eine falsche Darstellung und Herabwürdigung gibt, dann findet sie von Meister Cage statt.
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Andre Peschke
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Re: Runde #224: Kuscheln statt Killen

Beitrag von Andre Peschke »

zackzackab hat geschrieben: 28. Jul 2019, 23:27 Der Wunsch, dass zB ich mich in Fällen wie diesem mit der Kritik zurückhalten möge, damit Du im Podcast nicht zurückhaltender wirst, enthält für mich außerdem einen Wertungswiderspruch: die Idee, dass idealerweise der Eine sich (in bestimmten Fällen) selbst zensieren möge, damit der André (sorry, could not resist) es nicht muss.
Ich seh das eher als ein ganz normales Geben und Nehmen. Ich habe in der Vergangenheit schon oft auf Feedback reagiert und mich entsprechend um Anpassung bemüht. Umgekehrt würde ich halt sagen, dass auf "eurer" Seite Anstrengung unternommen werden muss, nicht allzu niedrigschwellige Kritik anzubringen um ein Klima zu erhalten, in dem wir möglichst ungezwungen sprechen können und damit die Zeit da ist, auf Kritik einzugehen. Denn - wie man sieht - ich will das ernst nehmen und darauf auch reagieren, sei es wie hier erklärend oder durch weitere Kurskorrekturen.
Claudine_Salome hat geschrieben: 29. Jul 2019, 07:55 Ich meinte dieses "sollte". Ob die Schwelle für eine Kritik für mich überschritten ist, mag ich schon selbst entscheiden. Ob du dem folgst, entscheidest dann du.
Ich hab ja nie deine Autonomität infrage gestellt - wie auch. ^^ Aber im Zwischenmenschlichen geht's doch eben um Rücksichtnahme. Du wirst doch ständig bewerten, wo du Kritik übst, wann und in welcher Form. Wenn wir da aber keine gemeinsame Basis finden, wird's halt schwierig. Aber wir sind uns offensichtlich nicht nur uneinig, DAS überhaupt etwas erhebliches vorgefallen ist, sondern auch noch ob der Grad der Verfehlung dann auch noch eine öffentliche Kritik notwendig macht. Nicht dramatisch, auch unterschiedliche Gewichtungen sind normal. Ich wollt's bei der Gelegenheit mal schreiben, weil der Gedankengang bzgl. der Toleranzschwelle für Kritik mir immer mal wieder durch den Kopf gegangen ist. Und weil's ja sinnvoll ist dem anderen Mitzuteilen, wenn man unterschiedliche Grenzwerte feststellt. Ob darauf dann Rücksicht genommen wird - da entscheiden wir alle selbst.

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Re: Runde #224: Kuscheln statt Killen

Beitrag von Stuttgarter »

Axel hat geschrieben: 29. Jul 2019, 00:56 Ich meine, ihr habt auch schon bei weit weniger eingelenkt, Stichwort Mädchenbier. Es ist doch einfach nur die Bitte, sich dem Thema bewusst zu sein. Und jetzt wird so ein Hinweis als Aufruf zur Selbstzensur verstanden? Versteh ich ehrlich nicht.
An dem Punkt wundere ich mich auch - es ist grad mal paar Wochen her, dass Jochen wegen zwei, drei Kritikern, die sich Sorgen um Sebastians Wohlergehen gemacht haben (wegen irgend nem blöden Spruch, der eindeutig als Gag erkennbar war), angekündigt hat, zukünftig sowas dann zu schneiden. Und im Nachgang hat er dann offenbart, dass eh schon ne Menge Gefrotzel regelmäßig rausgecuttet wird.

Insofern versteh ich in der Tat nicht, warum dem vereinzelten Communitywunsch nach weniger Gefrotzel unter drei Freunden offensichtlich Rechnung getragen wird, dem gut begründeten Wunsch nach sensiblerem Umgang mit einer schweren Krankheit aber wohl nicht.
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Andre Peschke
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Re: Runde #224: Kuscheln statt Killen

Beitrag von Andre Peschke »

Stuttgarter hat geschrieben: 29. Jul 2019, 09:43 Insofern versteh ich in der Tat nicht, warum dem vereinzelten Communitywunsch nach weniger Gefrotzel unter drei Freunden offensichtlich Rechnung getragen wird, dem gut begründeten Wunsch nach sensiblerem Umgang mit einer schweren Krankheit aber wohl nicht.
Die Sache mit dem Mädchenbier war recht eindeutig und auf eine solche einzelne Begrifflichkeit zu verzichten: Wurscht. Umgekehrt bestärkt dieser Einwand ja eher meine These, dass es zu einer überbordenden Selbstzensur führt, wenn dieser Grad von Feingliederigkeit jetzt überall angelegt wird und eine Korrektur qua Präzedenzfall eingefordert wird.

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Re: Runde #224: Kuscheln statt Killen

Beitrag von Stuttgarter »

Andre Peschke hat geschrieben: 29. Jul 2019, 10:00
Stuttgarter hat geschrieben: 29. Jul 2019, 09:43 Insofern versteh ich in der Tat nicht, warum dem vereinzelten Communitywunsch nach weniger Gefrotzel unter drei Freunden offensichtlich Rechnung getragen wird, dem gut begründeten Wunsch nach sensiblerem Umgang mit einer schweren Krankheit aber wohl nicht.
Die Sache mit dem Mädchenbier war recht eindeutig und auf eine solche einzelne Begrifflichkeit zu verzichten: Wurscht. Umgekehrt bestärkt dieser Einwand ja eher meine These, dass es zu einer überbordenden Selbstzensur führt, wenn dieser Grad von Feingliederigkeit jetzt überall angelegt wird und eine Korrektur qua Präzedenzfall eingefordert wird.

Andre
Sorry, wenn ichs nicht klar genug formuliert habe - mir gings nicht ums "Mädchenbier". Dass (vor allem) Jochen das aufgegeben hat, begrüße ich sehr. Sondern es war irgend ne Kleinigkeit vor paar Wochen, wo Jochen einfach ne freche Bemerkung gemacht hat, die wirklich nur Sebastian und niemanden sonst auf dem Kieker hatte. Was ja der entscheidende Unterschied zum "Mädchenbier" ist - der Begriff verunglimpft halt immer gleich zwei Parteien, nicht nur den direkt angesprochenen.

Und ja, mein erster Gedanke war auch, "Mir kann mans anscheinend auch nicht recht machen". :) Und der zweite war dann, "Der Unterschied ist halt, ob Ihr Euren untereinander flapsig-frotzeligen Ton beschneidet, weil ein paar Hörer mit Eurer Gesprächsdynamik nicht klarkommen - oder ob Ihr bei wirklich sensiblen Themen mal nen Schnitt ansetzt".

Um meinen Standpunkt ganz klar zu sagen: Ich steh bekanntermaßen tierisch auf Eure ersten 20 bis 30 Sonntagspodcasts, als Ihr wirklich noch gar kein Blatt vor den Mund genommen habt. (Ich weiß, eine Folge ist im Giftschrank gelandet - aber das, was Ihr online gestellt habt, wirkt sehr unbearbeitet.) Insofern wär mein persönlicher Traum, dass Ihr - zumindest in den stammtischartigen Formaten - gar keine Selbstzensur ausübt. Der oben zitierte Vorfall bezog sich, soweit ich mich erinnere, aufs "Feierabendbier". Aber wenn Ihr schon glaubt, es tun zu müssen, fänd ichs schöner, wenn Ihr es bei tatsächlich gesellschaftlich schwierigen Themen tut als bei letztlich harmloser Frotzelei unter Kumpels. :)
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MrSnibbles
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Re: Runde #224: Kuscheln statt Killen

Beitrag von MrSnibbles »

Stuttgarter hat geschrieben: 29. Jul 2019, 09:43
Axel hat geschrieben: 29. Jul 2019, 00:56 Ich meine, ihr habt auch schon bei weit weniger eingelenkt, Stichwort Mädchenbier. Es ist doch einfach nur die Bitte, sich dem Thema bewusst zu sein. Und jetzt wird so ein Hinweis als Aufruf zur Selbstzensur verstanden? Versteh ich ehrlich nicht.
An dem Punkt wundere ich mich auch - es ist grad mal paar Wochen her, dass Jochen wegen zwei, drei Kritikern, die sich Sorgen um Sebastians Wohlergehen gemacht haben (wegen irgend nem blöden Spruch, der eindeutig als Gag erkennbar war), angekündigt hat, zukünftig sowas dann zu schneiden. Und im Nachgang hat er dann offenbart, dass eh schon ne Menge Gefrotzel regelmäßig rausgecuttet wird.

Insofern versteh ich in der Tat nicht, warum dem vereinzelten Communitywunsch nach weniger Gefrotzel unter drei Freunden offensichtlich Rechnung getragen wird, dem gut begründeten Wunsch nach sensiblerem Umgang mit einer schweren Krankheit aber wohl nicht.
Das sehe ich anders. Während sowohl beim Mädchenbier als auch im anderen Fall ironische / nett gemeinte Beleidigungen ausgesprochen wurden, wurde sich im Podcast nicht über Depressionen lustig gemacht sondern über die Erzählweise von David Cage. Ich erinnere mich nicht an den genauen Wortlaut aber ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, es würde sich auch nur annähernd - wenn auch nur im Spaß - über Depressionen lustig gemacht. Es ging um die klaffende Inkonsistenz der Erzählung. Das ist für mich ein fundamentaler Unterschied.
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Re: Runde #224: Kuscheln statt Killen

Beitrag von Stuttgarter »

MrSnibbles hat geschrieben: 29. Jul 2019, 10:13
Das sehe ich anders. Während sowohl beim Mädchenbier als auch im anderen Fall ironische / nett gemeinte Beleidigungen ausgesprochen wurden, wurde sich im Podcast nicht über Depressionen lustig gemacht sondern über die Erzählweise von David Cage. Ich erinnere mich nicht an den genauen Wortlaut aber ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, es würde sich auch nur annähernd - wenn auch nur im Spaß - über Depressionen lustig gemacht. Es ging um die klaffende Inkonsistenz der Erzählung. Das ist für mich ein fundamentaler Unterschied.
Nur nehmen das in dem Fall zwei Betroffene und eine Expertin auf dem Gebiet halt anders wahr.

Mir gehts letztlich ja auch nur um den Widerspruch, dass vorauseilend Rücksicht drauf genommen werden soll, dass einige Hörer zu sensibel sind, mitzuerleben, wie Sebastian Jochen einen "Trottel" nennt (das Beispiel nannte Jochen auch in dem damaligen Thread) - aber wenn eine Psychologin tatsächlich sagt, dass der Umgang mit dem Thema "Depression" nicht optimal war, das nicht zu "vorauseilender Selbstzensur" führen soll.

Das passt für mich einfach nicht ganz.
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MrSnibbles
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Re: Runde #224: Kuscheln statt Killen

Beitrag von MrSnibbles »

Ich hab's mir jetzt gerade nochmal angehört. Es mag für vorbelastete Menschen anders klingen, für mich klang der Abschnitt einwandfrei nach Lästerei über eine furchtbare Geschichte die komplett fehlinszeniert ist. Wenn man das mit der Brille "angemessene Beschribung von Depressionen" hört kann man die geäußerte Kritik nachvollziehen. Allerdings hieße das für mich im Umkehrschluss, dass die Podcaster alles was sie sagen auf mögliche Trigger überprüfen müssten und zu jedem Thema, das sie streifen ausführlich nach recherchieren müssen. Es ging hier schlicht nicht um die Beschreibung einer Krankheit es ging um die Inszenierung des Spiels und es war für mich erkennbar KEINE Passage in der die Darstellung der Krnakheit an sich kritisiert wurde.
Ist ein schwieriges Thema. Ich befürchte irgendwer ist bei jedem Thema getriggert. Daher plädiere ich eher für mehr Gefrotzel und eine höhere Trotteldichte mit insgesamt respektvollem Umgang mit schwierigen Themen. Letzteres ist natürlich eine extrem subjektive Trennlinie.
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Re: Runde #224: Kuscheln statt Killen

Beitrag von Stuttgarter »

MrSnibbles hat geschrieben: 29. Jul 2019, 10:55
Ist ein schwieriges Thema. Ich befürchte irgendwer ist bei jedem Thema getriggert. Daher plädiere ich eher für mehr Gefrotzel und eine höhere Trotteldichte mit insgesamt respektvollem Umgang mit schwierigen Themen. Letzteres ist natürlich eine extrem subjektive Trennlinie.
Dazu zitiere ich mich mal frech selbst. :)
Stuttgarter hat geschrieben: 29. Jul 2019, 10:12 Um meinen Standpunkt ganz klar zu sagen: Ich steh bekanntermaßen tierisch auf Eure ersten 20 bis 30 Sonntagspodcasts, als Ihr wirklich noch gar kein Blatt vor den Mund genommen habt. (Ich weiß, eine Folge ist im Giftschrank gelandet - aber das, was Ihr online gestellt habt, wirkt sehr unbearbeitet.) Insofern wär mein persönlicher Traum, dass Ihr - zumindest in den stammtischartigen Formaten - gar keine Selbstzensur ausübt. Der oben zitierte Vorfall bezog sich, soweit ich mich erinnere, aufs "Feierabendbier". Aber wenn Ihr schon glaubt, es tun zu müssen, fänd ichs schöner, wenn Ihr es bei tatsächlich gesellschaftlich schwierigen Themen tut als bei letztlich harmloser Frotzelei unter Kumpels. :)
Wir meinen also durchaus dasselbe. :)
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Ines
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Re: Runde #224: Kuscheln statt Killen

Beitrag von Ines »

Ach, mir ist das nicht so wichtig, ich wollte nur im Rahmen der Diskussion hier einwerfen, dass ich das nicht angemessen fand. Zur Selbstzensur soll das nicht führen, auch wenn ich mir natürlich einen sensiblen Umgang mit sensiblen Themen in den Medien wünschen würde. Mir macht es vielmehr zu schaffen, dass aus der Tatsache, dass wir das kritisiert haben, jetzt so eine große Sache gemacht und gesagt wird, diese Kritik sei zu feingliedrig und sollte nicht stattfinden. Es ist völlig okay, wenn du, André, sagst, du hast die Kritik verstanden, willst aber die Spontaneität im Podcast nicht gefährden und gewichtest deshalb anders. Ich würde mir nur wünschen, nicht dafür kritisiert zu werden, dass ich eine Kritik äußere. Puh.
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Schlagerfreund
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Re: Runde #224: Kuscheln statt Killen

Beitrag von Schlagerfreund »

Niemand hat gesagt das diese Kritik nicht geäußert werden kann. Und wer Kritik äußert, der muss auch immer damit rechnen das seine eigene Kritik kritisiert wird.
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Re: Runde #224: Kuscheln statt Killen

Beitrag von Stuttgarter »

Schlagerfreund hat geschrieben: 29. Jul 2019, 11:47 Niemand hat gesagt das diese Kritik nicht geäußert werden kann. Und wer Kritik äußert, der muss auch immer damit rechnen das seine eigene Kritik kritisiert wird.
Naja, André meinte schon, dass Kritik erst dann geäußert werden sollte, wenn eine gewisse Schwelle überschritten sei.
Andre Peschke hat geschrieben: 28. Jul 2019, 13:45 Und da würde ich sagen, dass Kritik erst geübt wrden sollte, wenn eine gewisse Schwelle überschritten wird, wo eine Kurskorrektur wirklich notwendig ist - einfach weil sonst bei mir eine Übersensibilisierung befördert wird, die am Ende zu einer stärkeren Selbstzensur führt und den Podcast schlechter macht.
Zuletzt geändert von Stuttgarter am 29. Jul 2019, 11:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Runde #224: Kuscheln statt Killen

Beitrag von Schlagerfreund »

Stuttgarter hat geschrieben: 29. Jul 2019, 11:49
Schlagerfreund hat geschrieben: 29. Jul 2019, 11:47 Niemand hat gesagt das diese Kritik nicht geäußert werden kann. Und wer Kritik äußert, der muss auch immer damit rechnen das seine eigene Kritik kritisiert wird.
Naja, André meinte schon, dass Kritik erst dann geäußert werden sollte, wenn eine gewisse Schwelle überschritten sei. Was hier seiner Meinung nach nicht der Fall sei.
Das verstehe ich nicht ganz: Kritik soll nur geäußert werden, wenn du sie am Ende teilst?
Wut? Wo schreibe ich das? Ich wünsche mir Augenmaß, wann Kritik geäußert wird. Kleine Verfehlungen einfach mal durchgehen lassen.
Das ist dann doch eher das was es ist. Ein persönlicher Wunsch.
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Re: Runde #224: Kuscheln statt Killen

Beitrag von Voigt »

Ich habe die Folge in zwei Teilen gehört und bin erst jetzt durch. Beim ersten Teil hatte ich bis zur Stelle gehört, wo der erste Sohn in Heavy Rain verstarb. Erst heuten den zweiten Teil, wie sich Ethan nach dem Tod des Sohnes verhielt.

Ich bin aber immernoch etwas verwirrt.

Im ersten Teil redeten die doch darüber das Ethan nix macht und dafür seine Frau alles. Dass sein Zeitfressender Job nicht als zeitfressend inszeniert wurde. Da wurde sich über die Erzählstruktur belustigt.

Danach wurde bloß erwähnt, dass er nach dem Tod ein noch größeres Wrack ist, und allesss um ihn herum zerfällt, aber bloß als Fortsetzung des Verhaltens was er davor schon zeigte.

In den Threaddiskussionen klang es jetzt so, dass eine Depression und damit Antriebslosigkeit ja sehr verständlich nach dem Tod des eigenes Kindes wäre.
Aber darum ging es doch garnich in der Folge, da ging es doch um Ethan mit beiden Kindern, der sich zu Hause entspannt, freudig mit seinen Kindern spielt und sexuellen Trieb gegenüber seineer Frau zeigt.

Bin jetzt kein Experte, aber für mich erscheint die Phase nicht depressiv.


Aber noch eine allgemeine Kritik an der Folge. Ich habe nich ganz verstanden um welche Bezziehung es genau ging beiß Heavy Rain Abschnitt in der Folge. War mehr ein En Detail zu Heavy Rain, und möglicherweise der gezeigten Familienstruktur, aber in die Beziehungsfolgr hat es nicht so gepasst, fanf ich. Hätte gerne weggelassen werden können, um auch Folge etwas zu straffen.
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Schlagerfreund
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Re: Runde #224: Kuscheln statt Killen

Beitrag von Schlagerfreund »

Heavy Rain diente da ja absichtlich als Negativbeispiel. The Darkness als quasi historisches Beispiel in dem Spiele angefangen haben sich um so etwas zu kümmern. Den Abschluss machten dann die Spiele von Naughty Dog die als positive Beispiele genannt worden sind.

Aber danke das du uns hier wieder etwas on track bringst. Bei Heavy Rain ging es ja darum das dieses Spiel so schlecht ist realistische Beziehungen zu zeigen. das gelingt dem Spiel besonders in der Anfangsphase mit den genannten Szenen der Ehe nicht und wird später auch wie im Podcast erwöhnt noch plumper wenn die Journalistin natürlich auch total geil auf Ethan ist. Die Krönung war dann der Spruch am Grab des Kindes.
mark208

Re: Runde #224: Kuscheln statt Killen

Beitrag von mark208 »

Da ich auch persönlich betroffen bin, Bruder starb mit 13 bei Verkehrsunfall, ich war selbst 12, möchte ich hier doch eine Lanze für die Moderatoren brechen, ich habe zu keiner Zeit das Gefühl gehabt, dass man sich über das Schicksal des Protagonisten lustig macht sondern eben über die Art und Weise wie das Spiel das versucht rüberzubringen, vorher `Übermensch, jetzt gar nichts mehr. Und die Kritik ging für mich eher in die Richtung des Klischeehaften und nicht dass der Typ überhaupt abgestürzt ist.
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Filusi
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Re: Runde #224: Kuscheln statt Killen

Beitrag von Filusi »

Ich fand es wunderbar, dass hier nochmal sehr präsent The Witcher 3 und deren Beziehungen angesprochen und erläutert wurden, was auch mein erster Gedanke war!
Nina bitte krall dir diese Beziehungen mal (egal in welchem Format), gerade die von Geralt, Yen und ihrem "Etwas mehr" (oh man ich bekomme schon wieder so ne wohlige Gänsehaut *love*), das wär awsome!

Leider (da so die Hürde sehr hoch liegt) oder mMn sogar besonders großartig, dass die Bücher als Grundlage dessen unumgänglich sind und so noch mehr Tiefe bieten.

Aber wiederum toll, wie die Entwickler die Charaktere und Beziehungen auffangen und zu einem gebührendem Ende führen. Sapkowski hat hier mMn leider, bis auf seine inoffizielle Hochzeitsfeier, die wiederum aber rein emotional genial ist, leider etwas versagt bzw. wie so oft zu viel offen gelassen.

Die Liebe zum emotionalen Detail der Entwickler kann ich gar nicht genug loben, sie haben bei mir genau den Ton der Charaktere und ihren Umgang miteinander getroffen und so wirklich etwas sehr Schönes geschaffen. Gerade bei Yen haben sie sich übertroffen, geht sie über Leichen und lässt sie Geralt oftmals in offenen Gesprächen mit mehreren Gesprächspartnern gerade Höhergestellten oftmals schlecht fast wie einen kleinen unbedarften Jungen aussehen, so ist sie in intimen Gesprächen dann wiederum ganz anderes oder lässt ihrer Liebe zu Ciri auch offen, ohne Verstellung, freien Lauf.

Allein die Szene als Geralt Ciri nach Kaer Morhen bringt und Yen Ciri erblickt, in wildem Lauf den Hof erstürmt und Ciri regelrecht bei der ersten Umarmung herumteißt.
Toll! *love*
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olipool
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Re: Runde #224: Kuscheln statt Killen

Beitrag von olipool »

Die Idee zu der Folge hat mir gut gefallen, ich dachte jedoch, dass es um ganze Spielmechaniken geht und nicht nur um einzelne Szenen. Aber wurscht. Ich habe bislang auch erst die Hälfte gehört, möchte jedoch aus drängenden Gründen ein Anmerkung zu The Darkness bzw. eurem Statement machen, dass ihr es komisch fandet, dass der Geburtstagskuchen unangeschnitten bleibt.

Ich kenne das Spiel und die Szene nicht, daher bitte meine Fehleinschätzung ggf. zu entschuldigen. Vom Hören her fand ich die Tatsache des unangeschnittenen Kuchens großartig und habe zwei für mich sehr schöne "Deutungen" dazu.

1. Der Kuchen als Symbol für das Normale, den Alltag das "Kuschelige", das versucht wird, in dem "kaputten" Leben einzubauen. Letztenendes scheitern aber diese Bemühungen und die Einsicht muss siegen, dass dafür kein Platz ist. Das ist so, sorry für den mir zuerst einfallenden Vergleich, wie seinem schwerkranken Kind zum Geburtstag noch ein Fahrrad zu schenken, über das es sich freut, aber damit nicht mehr fahren kann und bald verstirbt und das Fahrrad nun unbenutzt da steht.

2. Der Kuchen als Symbol für das Normale etc. der aber nur solange diese Scheinrealität aufrecht erhalten kann, wie er existiert. Sobald er gegessen wird, existiert er nicht mehr. Daher wird er aufgehoben, um auch diese Realität möglichst lange aufrecht zu erhalten. Das ist wie, wieder ein dummer Vergleich, wenn jemand geschieden ist und seinen Ehering noch weiter trägt.

Die 1. Variante gefällt mir dabei besser, da melancholischer :)
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Andre Peschke
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Re: Runde #224: Kuscheln statt Killen

Beitrag von Andre Peschke »

olipool hat geschrieben: 1. Aug 2019, 22:13 möchte jedoch aus drängenden Gründen ein Anmerkung zu The Darkness bzw. eurem Statement machen, dass ihr es komisch fandet, dass der Geburtstagskuchen unangeschnitten bleibt.
Das war nur ein Gag, dass Nina und ich beide so verfressen sind, dass wir das nicht-direkt-Anschneiden komplett unverständlich finden. ;)

Gute Deutungen dennoch.

Andre
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