Gewalt

[hundi]

Na,

häufig, wenn ich so die Folgen hören (und ich höre sie ständig, weil sie so unterhaltsam, inspirierend und entspannend sind), denk ich, ich bin die bessere Meckerbacke, zu flach - alles zu flach. In See of Solitude beweist Andre warum er den Job hat. Lässig tiefgreifend in flachen Gewässern. Irgendwie hat See of Solitude das Medium nicht verstanden oder es rückschrittlich neu Interpretiert. Vor der Marketing Proletenwelle haben Computerspiele doch immer Kulturelle Gewalt kritisch thematisiert. Ich liebe das Thema und frage mich häufig wie man Kulturelle Gewalt wirkungsvoll reflektiert.
Mich würde interessieren, welche Spiele haben eurer Meinung nach diese Aufgabe gemeistert haben. Spontan fallen mir ein - und ganz oben sehe ich:

Dark Souls
Mario2
Megaman2


---* wie konntet ihr über Bewegung in spielen philosophieren ohne ein Kampfspiel zu nenne!!! (ich möchte bitte nur einen Thread machen)

[Andre Peschke]

Mich würde interessieren, welche Spiele haben eurer Meinung nach diese Aufgabe gemeistert haben. Spontan fallen mir ein - und ganz oben sehe ich:

Dark Souls
Mario2
Megaman2

Glaube, das ist Erklärungsbedürftig.

Andre

[Schlagerfreund]

Zunächst einmal muss ich gestehen das ich deinen Post nicht ganz verstehe. Kann also sein das ich jetzt auf das falsche Pferd springe.

Ich denke du meinst wirklich kulturelle Gewalt nach dem Gewaltdreieck von John Galtung?

Das Modell kategorisiert Gewalt in jeweils drei Bereiche:
1. Personale Gewalt
2. Strukturelle Gewalt
3. Kulturelle Gewalt

Die Kategorie Kulturelle Gewalt ist dort schwer einzugrenzen weil es sehr fließend in den Bereich der Strukturellen Gewalt geht. Kulturelle Gewalt dient auch oft als Legitimation für andere Formen der Gewaltausübung. So kann es sein das eine Kultur eine Form der Gewaltausübung legitimiert die in anderer Form nicht legitim wäre. Kulturelle Gewalt basiert hier oft auf der Annahme einer Ungleichheit von Gruppen in der meistens die eigene Gruppe als wertvoller dargestellt wird als eine andere Gruppe.

Ist jetzt die Frage ob du dies meinst, oder ob ich komplett im falschen Thema bin.

[hundi]

Hab grad n langen Artikel geschrieben, musste mich dann nochmal einloggen, dann war er weg.

Jetzt mag ich nicht mehr.

Also kurz, bla bla, ne menge - interpretationsspielraum.

Welche spiele stellen eurer Meinung nach - am Besten - Gewalt da?

[Schlagerfreund]

Wäre schon geil wenn du in 1-2 Sätzen auf die Frage antworten könntest. Ansonsten kann man kaum sinnvoll drauf antworten.

[mrz]

Hab grad n langen Artikel geschrieben, musste mich dann nochmal einloggen, dann war er weg.

Jetzt mag ich nicht mehr.

Also kurz, bla bla, ne menge - interpretationsspielraum.

Welche spiele stellen eurer Meinung nach - am Besten - Gewalt da?

Soldier of Fortune

[ClintSchiesstGut]

Interessant finde ich z.B. die Pazifisten Trophäe in Deus Ex - Mankind D.

Da 'hämmert oder schockt' man Gegner ins Land der Träume und erhält am Ende dann eine Pazifisten Trophäe.

Ich bin "friedlich", ich nutze nur Schlagstöcke, EMP Granaten und Schlaf Pfeile. LOL

Natürlich "schlafen" alle 1.457 Gegner bis zum Ende des Spiels und KEINER wurde durch die Bionik lebensgefährlich verletzt.

Dass hat was von Terminator 2, Arni mit seiner Minigun, "Menschliche Verluste 0,0"
NEIN, da wurde keine einzige Arterie getroffen...

[Schlagerfreund]

Der Threadersteller hält es ja leider nicht für nötig seinen Thread ausreichend zu erklären. Von daher gehe ich einfach mal aus der er wirklich kulturelle Gewalt meinte.

Vor der Marketing Proletenwelle haben Computerspiele doch immer Kulturelle Gewalt kritisch thematisiert. Ich liebe das Thema und frage mich häufig wie man Kulturelle Gewalt wirkungsvoll reflektiert.

Das Videospiele kulturelle Gewalt überhaupt, geschweige denn kritisch behandeln, dass halte ich für eine gewagte These. Letztendlich sind die meisten Spiele so strukturiert das es Gegner gibt die keinen anderen Zweck haben als Gegner zu sein. Da kann man das durchaus als kulturelle Gewalt ansehen das es z.B. in Mario normal ist das grundsätzlich alle Goombas (bis auf ganz wenige Ausnahmen, die dann auch noch alle Hüte tragen) Gegner sind und man auf sie drauf springt.

Eine Serie die das wenn auch etwas ungelenk behandelt hat ist Metro.

SpoilerShow

Gerade bei Metro: Exodus bekommst du das gute Ende auch nur zu sehen wenn du anderen Kulturen mir keiner, oder so wenig Gewalt wie möglich begegnest. Exodus verliert da hier und da manchmal den Faden und verliert sich in absurd unfreiwillig komischen Gewaltexzessen bei dem Bunker voller Kannibalen, versucht aber grundsätzlich glaube ich schon zu vermeiden das alle anderen Kulturen als Schießbudenfiguren anzusehen sind.

[ClintSchiesstGut]

Ach so, dann wären Spiele wie z.B. Far Cry 4 / 5 doch super Beispiele.

Wer etwas "verhindern" will, der wartet einfach an den richtigen Stellen ein paar Minuten.

[hundi]

Wie unhöflich, ich bin hundi und nicht der Threadersteller.
Ich hab einfach so viel zutun deshalb bin ich so selten hier, das ist wirklich unglücklich wenn man ein Gespräch anfängt. Ich machs trotzdem. Weils mich interessiert.
Aber man redet sich ja auch tot wenn man alles erklärt. Das spiel das sich in jedem detail erklärt brächte wohl auch keinen Spaß - Es muss sein. Also das Spiel... See of Solitude erklärt sich eben ständig selbst und das aber nerfig "implizit" (lol). Und tut sonst nix.

Soldier of Fortune - habs gerne gespielt und musste viel lachen. Ich interpretierte es als eine persiflage auf eine persiflage - was man mit Faschismus vernünftiger weise lieber nicht tun sollte. Macht aber sorgloser und verkauft sich daher ( Es hat Gewalt also nicht Wirkungsvoll reflektiert, sondern eben lächerlich gemacht)

Gewaltdreieck von John Galtung ist mir egal. Ich empfinde viel Kunst, als eine Beschwerde an die Gewalt der Kultur, aus der sie Kommt.

Ich meine eben nicht unbedingt das Hirnmasse spritzt wenn so einer Antagonisten Ding in den Kopf geschossen wird... Oder dass ein nachmodellierter Schauspieler möglichst lange, möglichst profund über einen vorgegaukelten Verlust weint. Also weniger die Inszenierung.

Mario taucht halt in den Abfluss um Geld zu sammeln um neue Leben zu bekommen, sein schwieriges leben zu beenden indem er seine Liebe findet. Im Prinzip ist es ein trashcomic der sich über eine Unterschicht amüsiert und den Spieler gleichzeitig freudig in seine Lage versetzt und ihn für Mario kämpfen lässt.

Um ein Beispiel zu nennen... schockierend:
In Mario 2, man kämpft also gegen den Rosa überschminkten Drachen der Hauptsächlich aus einer leuchtenden Gebärmutter besteht, indem man auf die von ihm gespuckten fliegenden Eier springt, sie im Flug aufnimmt und sie ihm ins Gesicht wirft. Das muss man 3 mal tun damit er von der Welt fällt und seine Gebärmutter zurück lässt (man könnte jetzt weinen, wer weiß ob der designer das so erleben musste...), diese nimmt man auf, damit der Riesenvogel, der an einer unüberwindbaren wand klebt, sein Maul öffnet damit in sein maul hinein kriechen kann um darin, in völliger schwärze, mit einigen bekannten Monstern, Glücksspiele um neue leben spielen zu können um dann in eine neue welt zu kommen, die prinzipiell genauso ist wie die davor... ... Welche unterschicht wird hier eigentlich verarscht? Ich sehe das gesellschaftlich noch nicht ausdiskutiert. Ich finde das recht progressiv und auch selten. und auch ziemlich hart. Es ist auch sehr nett, dass hier bei Mario in relativer kürze sehr viel erzählt wird und eben nicht in epischer länge sehr wenig. Es ist prägnant und ich finde( ich mag mich täuschen) auch nach über 30 jahren immernoch überaschend relevant und unangenehm.

Der Dark souls Multiplayer ist eine epische Idee - nicht weil es Geil ist, sondern weil es wahr ist. Blasphemous hat keine epische Idee, nicht einmal eine Idee oder ein Grund (Mein Gott, hat mich das geärgert)

usw.


"Wer etwas "verhindern" will, der wartet einfach an den richtigen Stellen ein paar Minuten. " - ja, sowas. Habs selber nie gespielt gibs da noch mehr solcher beispiele in der Reihe?

[Andreas29]

Mario taucht halt in den Abfluss um Geld zu sammeln um neue Leben zu bekommen, sein schwieriges leben zu beenden indem er seine Liebe findet. Im Prinzip ist es ein trashcomic der sich über eine Unterschicht amüsiert und den Spieler gleichzeitig freudig in seine Lage versetzt und ihn für Mario kämpfen lässt.

Um ein Beispiel zu nennen... schockierend:
In Mario 2, man kämpft also gegen den Rosa überschminkten Drachen der Hauptsächlich aus einer leuchtenden Gebärmutter besteht, indem man auf die von ihm gespuckten fliegenden Eier springt, sie im Flug aufnimmt und sie ihm ins Gesicht wirft. Das muss man 3 mal tun damit er von der Welt fällt und seine Gebärmutter zurück lässt (man könnte jetzt weinen, wer weiß ob der designer das so erleben musste...), diese nimmt man auf, damit der Riesenvogel, der an einer unüberwindbaren wand klebt, sein Maul öffnet damit in sein maul hinein kriechen kann um darin, in völliger schwärze, mit einigen bekannten Monstern, Glücksspiele um neue leben spielen zu können um dann in eine neue welt zu kommen, die prinzipiell genauso ist wie die davor... ... Welche unterschicht wird hier eigentlich verarscht? Ich sehe das gesellschaftlich noch nicht ausdiskutiert. Ich finde das recht progressiv und auch selten. und auch ziemlich hart. Es ist auch sehr nett, dass hier bei Mario in relativer kürze sehr viel erzählt wird und eben nicht in epischer länge sehr wenig. Es ist prägnant und ich finde( ich mag mich täuschen) auch nach über 30 jahren immernoch überaschend relevant und unangenehm.

... also, um mal eine Annäherung zu schaffen: Warum interpretierst Du das streben nach Reichtum (Münzen sammeln) als ein Kommentar zur Unterschicht? Sind es nicht meistens reiche Menschen, die noch reicher werden wollen? Und strebt Mario nach Reichtum oder ist es Mittel zum Zweck um seine Liebe zu retten? Nimmt Wario nicht diese nach Reichtum strebende Position ein? Ich sehe das eher als Kapitalismuskritik (ironischerweise von Nintendo).

Wenn Du auf abgefahrene Interpretationen stehst, empfehle ich Dir "The Game Theorists", da gibt es auch zu Mario und dem Thema Kapitalismus/Kommunismus = https://www.youtube.com/watch?v=WKW7cZ9WCFk

Also empfindest Du die Gewalt gegen z.B. Gumbas kulturell legitimiert, weil das Spiel rechtfertigt es für Geld zu tun? Puh. Das ist alles ganz schön herbeigezogen, um es freundlich auszudrücken...

Und mit Verlaub, aber Du schreibst wirklich ziemlich wirr. Ich meine, was sollen wir mit so einem Satz machen:

Der Dark souls Multiplayer ist eine epische Idee - nicht weil es Geil ist, sondern weil es wahr ist.

???

Das Problem ist, dass Du oft sagst, WIE Du etwas bewertest, aber nicht WARUM.

[ClintSchiesstGut]

Also eines meiner Top 10 Spiele, überhaupt, wäre ein solches Spiel.
Da es aber auf einer 'Liste' steht, nenne ich es mal mit Andeutungen: "Xbox 360 Spiel, davon der 2. Teil, übersetzt: Blutschuss"

Dort werden "Alkoholismus und Gewalt" auf die Spitze getrieben, dennoch ein interessantes Spiel für Erwachsene.

[JanTenner]

Also Condemned 2: Bloodshot.