Wertschätzung Dragon Quest Builders 2

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Sami
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Wertschätzung Dragon Quest Builders 2

Beitrag von Sami »

Habe gerade die Wertschätzung zu Ende gehört und kann es kaum fassen, wie wenig tiefgängig diese herausragende Fortsetzung bewertet wurde.
Als ob man ein Auto nur anhand seiner äußeren Erscheinung und der Verarbeitung der Karosserie beurteilt und keinen Meter gefahren ist.

Dragon Quest Builders 2 ist in so vielen Details verbessert und erweitert worden.
Ich habe selten eine Fortsetzung erlebt in der die grundsätzliche Spielmechanik so elementar verbessert wurde.
Da das kaum angesprochen wurde, hier mal eine kleine Auflistung:
- Trennung von Angriff/Waffen- und Werkzeug-Taste
- Ego-Ansicht inkl. vollständig eigener Baumechaniken bzw. Verhaltensweisen (höhere Reichweite aber ohne Area-Effect etc.)
- Wasser wird physikalisch "korrekt" simuliert und kann nicht nur unterhalb der 1.-Ebene liegen.
- Tauchen
- Die Schöpfkelle (die einen enormen Effizienzvorteil beim Bauen bietet)
- Sprinten
- Gleiten mit dem Sowieso-Umhang (extrem effiziente Fortbewegungsart)
- Malroth als festes Teammitglied der sinnvoll mithilft bei Kämpfen oder beim Abbauen
- Dorfbewohner die Mitarbeiten
- Multiplayer
- Allein der Fakt das eine gesamte, frei begehbare, Welt vorhanden ist und nichts mehr verloren geht
und viele, viele Kleinigkeiten in der Spielmechanik in fast allen Bereichen mehr.

Natürlich ist die Story nur bescheuert und über die Qualität der Dialoge brauchen wir gar nicht reden, darum geht es meiner Meinung in diesem Spiel aber auch gar nicht.
Ich sehe die Story, wie Sebastian auch andeutete, nur als ein sehr umfangreiches Tutorial bzw. eine in Story gegossene langsame Progression der Spielinhalte.

Alles in allem bedaure ich Jochen fast dafür die eigentlichen Qualitäten dieses Spiels nicht wirklich erkannt zu haben.
Es ist vielleicht Typ abhängig, aber wenn man nur ein bisschen Freude am erschaffen hat bietet DQB2 wirklich sehr sehr viel Potenzial.
Wer hingegen das Spiel wegen seiner Geschichte spielt, kann fast nur enttäuscht werden.

Sami
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Brahlam
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Re: Wertschätzung Dragon Quest Builders 2

Beitrag von Brahlam »

Wären die Dialoge Optional, oder zumindest Skipable wären diese Jochen auch nicht so auf den Keks gegangen. Wenn schon eine vernachlässigbare Story dann sollte man die auch wegdrücken können. Für mich daher auch ein Grund es nicht zu kaufen... vor allem wenn das 30h so weitergeht. oO

Den Rest bis auf Sprinten, Tauchen und Gleiten hat Jochen aber genannt. Das ist aber schon so derartig Standard das ich das nicht wirklich erwähnenswert finde, nur wenn es fehlen würde, dann wäre es ein weiterer Kritikpunkt.
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Desotho
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Re: Wertschätzung Dragon Quest Builders 2

Beitrag von Desotho »

Nicht wegdrückbare Sachen scheinen teils eine Dragon Quest Spezialität zu sein. :D
Ja sowas ist nervig. Dialoge sollten wegdrückbar sein (muss man ja nicht machen) und was ich auch wichtig finde und bei japanischen Spielen nicht usus ist: Ein automatischer Modus bei dem ich nicht jedesmal drücken muss. So wie es Fire Emblem Three Houses macht ^^
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Axel
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Re: Wertschätzung Dragon Quest Builders 2

Beitrag von Axel »

Nicht zu vergessen, dass das Spiel auch einiges zum Sammeln bietet. Ich habe beispielsweise auf meiner Insel ein großes Aquarium gebaut und streife durch die Inseln und fange die verschiedensten Fische für dieses Aquarium. Der Bauernhof besteht eben nicht nur aus ein paar Pflanzen, man kann auch Tiere finden, welche sich bei guter Pflege selbst fortpflanzen. Und das allerbeste: Die meisten Monster im Spiel lassen sich auch fangen und anwerben. Die bringen dann nochmal einige coole Spezialfunktionen mit.

Ich finde die Kritikpunkte einfach viel zu picky. Ich habe mich beispielsweise garnicht als dumm gefühlt. Im Gegenteil: Bei ähnlichen Spielen wie Terraria habe ich mich immer überfordert gefühlt. Und ich habe keine Lust erst externe Wikis zu wälzen um in ein Spiel überhaupt reinzukommen! DQB2 macht das ganz richtig so: Eine Mechanik nach der anderen. Und es sorgt in abwechslungsreichen Quests, dass die Mechaniken eben auch sitzen.

Auch die Kritik am niedrigen Schwierigkeitsgrad finde ich nicht gerechtfertigt. Mal angenommen, die hätten schwere Bossgegner und ein komplexes Kampfsystem integriert: Das wäre doch dem Ziel des Spiels entgegengestanden. Denn man selbst ist ja kein Kämpfer, sondern ein Erbauer. Außerdem hätte ein hoher Schwierigkeitsgrad für Frust bei den Leuten gesorgt, die vor allem an der Baumechanik interessiert sind. So sind die Kämpfe eben eine nette Abwechslung ohne Frustpotential. Den Schwierigkeitsgrad bestimmt man eher selbst in seinen Bauplänen.

Auch kam durch, dass Jochen scheinbar das Spiel nicht lange gespielt hat. Etwa als er meinte, dass man für Teppichblöcke erst umständlich graben muss. Oder das es fumelig wäre in die Tiefe zu graben. Zum einen werden durch Minimedaillen die Kelle aufgewertet und man kann irgendwann ganz einfach Blöcke austauschen. Außerdem bekommt man mit der Zeit mächtige Hammerschläge, mit denen man innerhalb von Sekunden ganze Blockberge abbauen kann. Das kann man auch nutzen um etwa schnell einen Keller auszuheben. Am Anfang ist man bewusst noch beschränkt in der Handlungsfähigkeit.

Und mei, natürlich ist die Story egal und nicht ernstzunehmen. Dass Spiel verkauft seine Story auch nicht als ernst, sondern von Anfang an als: Wir wissen, wir sind völlig gaga. Seh uns auch bitte auch so. Daher finde ich auch diese umfangreiche Kritik an dem „Sexismus“ in der zweiten Insel als völlig übertrieben an. Es wird klar mit Klischees von machohaften Bergbauarbeitern gespielt. Das Spiel gibt sich alle Mühe die Figuren so dermaßen zu überzeichnen und jeglicher Realität zu entrücken, dass man hier echt nicht von Sexismus reden kann (zudem Babs ja als kompetenteste Figur in der Siedlung gezeichnet wird). Das würde allein schon bedingen, dass das Spiel seine Geschichte ernst nimmt. Tut es jedoch nicht. Außerdem ist das so ein winzig kleiner Teil in einem 80+ Stunden Spiel, dass ich diese extreme Kritik hier völlig übertrieben empfinde. Später kommt man beispielsweise zu einer Burg die man wieder neu aufbauen muss. Da sitzt ein König, der sich tierisch drüber aufregt, dass man in seinen Thronzimmer Werkzeug aufbaut und dies als Schreinerei missbraucht. Auch hier ein klassischer Trope über Etikette und Höflichkeitsformen in einem Schloss. Das Spiel ist voll von überzeichneten und klar als nicht ernstgemeinten Klischees.
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Sami
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Re: Wertschätzung Dragon Quest Builders 2

Beitrag von Sami »

Brahlam hat geschrieben: 7. Aug 2019, 09:24 Wären die Dialoge Optional, oder zumindest Skipable wären diese Jochen auch nicht so auf den Keks gegangen. Wenn schon eine vernachlässigbare Story dann sollte man die auch wegdrücken können. Für mich daher auch ein Grund es nicht zu kaufen... vor allem wenn das 30h so weitergeht. oO

Den Rest bis auf Sprinten, Tauchen und Gleiten hat Jochen aber genannt. Das ist aber schon so derartig Standard das ich das nicht wirklich erwähnenswert finde, nur wenn es fehlen würde, dann wäre es ein weiterer Kritikpunkt.
War das nicht schwimmen können im neuen Spider-Man ein Kritikpunkt? Eher nicht.
Das Argument das etwas "Standard" sei benötigt ein definiertes Gerne mit einigen Vertretern die gewisse Mechaniken als "Standard" etablieren. Man kann ja keinen Shooter-, Fußball- oder Action-Adventure-Standard auf jedes andere Genre übertragen.
Nun gibt es meines Wissens, abgesehen von Minecraft, kaum ähnliche Spiele wie DQB1+2. Hier konnte sich also gar kein "Standard" etablieren.
Somit gibt es hier auch keinen "Standard" der nicht erwähnenswert wäre.
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Sami
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Re: Wertschätzung Dragon Quest Builders 2

Beitrag von Sami »

Axel hat geschrieben: 7. Aug 2019, 09:33 Nicht zu vergessen, dass das Spiel auch einiges zum Sammeln bietet. Ich habe beispielsweise...
Volle Zustimmung!
Daepilin
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Re: Wertschätzung Dragon Quest Builders 2

Beitrag von Daepilin »

Brahlam hat geschrieben: 7. Aug 2019, 09:24 Wären die Dialoge Optional, oder zumindest Skipable wären diese Jochen auch nicht so auf den Keks gegangen. Wenn schon eine vernachlässigbare Story dann sollte man die auch wegdrücken können. Für mich daher auch ein Grund es nicht zu kaufen... vor allem wenn das 30h so weitergeht. oO

Den Rest bis auf Sprinten, Tauchen und Gleiten hat Jochen aber genannt. Das ist aber schon so derartig Standard das ich das nicht wirklich erwähnenswert finde, nur wenn es fehlen würde, dann wäre es ein weiterer Kritikpunkt.
War bei mir der Grund die Demo nach 30min wegzulegen und das Spiel von meiner 'maybe buy' Liste zu werfen.
alex_funke
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Registriert: 7. Aug 2019, 09:41

Re: Wertschätzung Dragon Quest Builders 2

Beitrag von alex_funke »

Lieber Axel,

vielen Dank für deinen ausführlichen Post. Ich habe gerade die Folge zu 95% gehört und bin zu 100% deiner Meinung. Zudem sind mir noch zwei Dinge wirklich stark aufgefallen.

1.) Ja, das Spiel wiederholt in seinen Dialogen wirklich Dinge oft, aber bei den Räumen, die man für Charaktere bauen muss, bekomme ich die Wiederholung nur dann, wenn ich die Person noch einmal anspreche. Aufgrund der Anzahl und Unterschiedlichkeit der Gegenstände, die benötigt werden, ist das für mich allerdings eine Hilfe, weil ich mit das nicht abschreibe oder gar merken kann (ich bin alt). Somit ist das für mich eine Bequemlichkeitsfunktion und kein Indiz, dass mich das Spiel für dumm verkauft (oder ich bin tatsächlich dumm, das ist natürlich nicht grundsätzlich auszuschließen). Die Dialoge sind trotz aller Wiederholungen so charmant, dass ich mit großem Vergnügen und einem (dümmlichen?) Dauergrinsen die teils elendig langen Textboxen sehr aufmerksam gelesen habe, für mich war das eine echt nette Unterhaltung - gerade für diese Art von Spiel.

Nach Jochens Wertschätzung bleibt mir in diesem Punkt ein Fazit: Entweder Jochen interpretiert sein subjektives Empfinden als allgemeingültig oder ich bin tatsächlich noch dümmer als ein 6-jähriges dummes Kind.

Dass man sich bestimmten Dialog-Passagen gefühlt 10 Minuten ausgesetzt sieht, ist entweder ein grobes Versäumnis der Entwickler oder pure künstlerische Absicht. Das halte ich allerdings in beiden Fällen für mindestens maximal unglücklich, allerdings kommt das in den ersten 35 Spielstunden (ca. 50% Spielfortschritt, so weit bin ich aktuell) etwa fünfmal vor, denke ich.

2.) Da bin ich schon beim zweiten Punkt. Wie um alles in der Welt schafft man es, die Story in 30+ Stunden durchzuspielen? 30+40, vielleicht. Ich bin sicherlich kein sehr langsamer Leser (oder vielleicht doch? siehe oben), selbst wenn ich alle Dialoge ignoriere und sofort wegdrücke, schaffe ich die Inseln nicht unter 10 Stunden, würde ich schätzen. Wahrscheinlich brauche ich länger, weil ich ja dann nicht weiß, was zu tun ist, ich habe ja die charmanten Texte weggeklickt, die mir verraten, was genau ich zu tun habe. Aber vielleicht bin ich ja dazu einfach zu dumm...

Ach ja, jetzt dann doch noch ein
3.) Ich habe es tatsächlich geschafft, bis jetzt einmal zu sterben (vermutlich aus Dumm...heit… Verdammt!), aber das Spiel will doch tatsächlich nicht aufgrund der Rollenspiel- und Kampfmechaniken herausfordernd sein, im Gegenteil, ein höherer Schwierigkeitsgrad wäre kontraproduktiv für das gesamte Spiel. Die Struktur und die daraus erzielte Abwechslung führen doch dazu, dass Spiel vielmehr gerade deswegen ein so kurzweiliges Vergnügen ist. Bestimmt gibt es dieses Jahr Spiele, die einen höheren Anspruch an seine Rezipienten stellt, aber in Sachen Kurzweiligkeit, Suchtfaktor und Charme fällt mir gerade nichts ein, das mich dieses Jahr mehr begeistert hätte oder wahrscheinlich begeistern wird.

Krasses Gegenbeispiel: Das spielerisch sicherlich forderndere Fire Emblem fühlt sich insgesamt deutlich schwerfälliger und mühsamer an als DQB2. Aber da kann ich mir noch kein Urteil erlauben, ich habe erst etwa vier Stunden investiert. Sicherlich tiefgreifendere Mechaniken und Systeme, auch sehr gut, für mich persönlich besser? Würde ich jetzt zumindest nicht unterschreiben, aber ich bin vielleicht ein zu einfaches Gemüt.

Naja, nix für ungut.
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Terranigma
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Re: Wertschätzung Dragon Quest Builders 2

Beitrag von Terranigma »

Ich habe die Demo vor ein paar Tagen gespielt und war froh, als sie vorbei war. Das Spiel ging mir innerhalb von einer Stunde derart auf den Keks. Natürlich geht es nicht um die Dialoge, aber die Progression ist so langsam. Die Dialoge sind so schlecht. Und das wäre ja verschmerzbar, wenn man quasi schnell den Tutorialabschnitt überspringen und in das Spiel samt seiner Spielmechanik einsteigen könnte. Das ist's aber nicht. Der Anfang auf dem Schiff gehört wohl zu den schlechtesten Einstiegen die ich je in einem Videospiel sah und selbst zum Ende der Demo - ich schätze: 2 Stunden - konnte ich quasi gar nichts machen, sondern mir wurde haarklein gesagt, was ich wie anklicken und wohin bauen soll. Um mal das Wort zu benutzen: ich fand das Spiel enervierend. Anhand der ersten Spielstunden konnte ich das Lob, das man las, in keinsterweise nachvollziehen.

Es ist gut möglich, dass es nach allerlei Stunden gut wird, sobald das Spiel endlich die Klappe hält und mich mal eigenständig etwas tun lässt, aber um das Spiel so lange zu ertragen fehlt mir der Nerv. Ich war zwischendurch wirklich angefressen, für wie unsagbar doof das Spiel mich halten muss, dass es mich nicht nur an die Hand nimmt, sondern auch noch an die Leine legt. Exploration gehört für mich zu dieser Art von Spiel dazu, eben auch etwas ausprobieren zu dürfen. Dragon Quest Builders 2 fühlte sich an als würde jemand eine Kiste voller Lego vor einem ausschütten aber einem dann mit langsamen Stimme haarklein erklären, welchen Klotz man auf welchen Klotz setzen soll. Mehrfach, falls man es vergessen sollte.
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Daepilin
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Re: Wertschätzung Dragon Quest Builders 2

Beitrag von Daepilin »

Wie oben geschrieben, is das auch exakt mein Gefühl mit dem Spiel gewesen.

Und gerade, wenn jeder sagt, dass man nicht wegen der Story spielt, sondern Aufbau und exploration das highlight ist, kann ich auch direkt minecraft spielen...
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Axel
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Re: Wertschätzung Dragon Quest Builders 2

Beitrag von Axel »

Daepilin hat geschrieben: 7. Aug 2019, 10:29 Und gerade, wenn jeder sagt, dass man nicht wegen der Story spielt, sondern Aufbau und exploration das highlight ist, kann ich auch direkt minecraft spielen...
Nein, weil es sich auf Konsole schrecklich spielen lässt. Zudem kommt ein Großteil der Motivation durch den Wuselfaktor und der Interaktion mit den NPCs. Es ist eben nicht nur Minecraft, sondern hat auch genauso Elemente etwa von Animal Crossing. Minecraft-Welten sind kalt. Die Welt in DQB2 sind durch die zahlreichen NPCs sehr lebendig und bunt.
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Re: Wertschätzung Dragon Quest Builders 2

Beitrag von Daepilin »

Nja, NPCs, Dörfer usw gibt's auch in minecraft, gerade mit mods (dann natürlich nicht auf der Konsole, aber ich fand jetzt nich, dass die dqb2 Demo auf der switch sich so gut gesteuert hat) is die welt auch alles andere als kalt.

Und Nja, bis dato wirkte es auf mich nicht so, dass die NPCs besonders relevante oder tolle Dialoge haben, und Jochen war ja der gleichen Meinung. Nur weil etwas da ist, heißt es nicht, dass es das Produkt besser macht.
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Re: Wertschätzung Dragon Quest Builders 2

Beitrag von ClintSchiesstGut »

Vielen Dank für die unterschiedlichen Meinungen. Nach dem Spielen von Teil 1, kann ich jetzt beruhigt abwarten, bis das Spiel unter 20 Euro kosten wird.

Teil 1 war in Sachen 'Audio Gestaltung' einfach furchtbar.
Die endlos Loops der Musik, ein wahrer Graus nach dem 100. Mal anhören (!)

Bei Teil 1 war ich froh, nur 19,99 Euro gezahlt zu haben.

Ich werde dem Publisher sicher NICHT 60 Euro für Teil 2 auf den Tisch legen.

Ich messe jedes dieser Spiele an Minecraft und wenn man eine 'Qualität', mit voranschreitenden Jahren (2018/2019!), nicht toppen kann, werde ich als Konsolen Spieler sicher KEIN Vollpreis zahlen.

Fazit: Spiel durchaus interessant, allerdings erst im SALE für Konsole.
:whistle:
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Axel
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Re: Wertschätzung Dragon Quest Builders 2

Beitrag von Axel »

Die Demo zeigt doch nur den Anfang. Seinen Charme bekommt das Spiel jedoch erst mit der ersten Storyinsel und die ist nicht mehr Bestandteil der Demo. Und wie man die Dialoge empfindet ist glücklicherweise immer noch Geschmacksache. Ich fande die Dialoge zum großen Teil auch sehr charmant und humorvoll. Aber so ist das eben mit Humor, der ist bei jeden sehr subjektiv. Den kann man nicht allgemeingültig als „das ist dumm“ kritisieren.

Und Mods gelten nicht bei Konsolenspielen. Ich zum Beispiel spiele kaum mehr auf dem PC, sondern hauptsächlich auf der Switch. Und da bietet DQB2 so viel mehr. Besonders was die Liebe zum Detail betrifft. Ihr braucht euch nur mal Guthwulfs Screenshots anzuschauen. Da stinkt Minecraft auf der Switch ganz gewaltig ab.

Warum werden solche Spiele eigentlich so schnell nach 30 Minuten oder so abgeurteilt? In einem Stardew Valley kommt der eigentliche Spaß ja auch erst nach ein paar Stunden, wenn die eigene Farm nicht mehr ganz so schrecklich aussieht und sich die Spielmöglichkeiten weiter öffnen.
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Terranigma
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Re: Wertschätzung Dragon Quest Builders 2

Beitrag von Terranigma »

Stardew Valley macht von Anfang an Spass. Das dominant Gefühl während der ersten zwei Stunden bei Dragon Quest Builders 2 war allerdings Langeweile, Langsamkeit und so ein Hauch von "Für wie doof hält mich dieses Spiel eigentlich?" Es machte keinerlei Spass. Gut möglich, dass das nach 10 Stunden anders ist. Aber ich werde mich nicht 10 Stunden derart quälen. Da werfe ich lieber noch einmal Stardew Valley an, das unterbricht den Spielfluss nicht derart penetrant, sondern lässt mich sehr schnell in Ruhe, sodass ich die Welt und Mechanik eigenständig entdecken kann.
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Axel
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Re: Wertschätzung Dragon Quest Builders 2

Beitrag von Axel »

Terranigma hat geschrieben: 7. Aug 2019, 10:55 Gut möglich, dass das nach 10 Stunden anders ist. Aber ich werde mich nicht 10 Stunden derart quälen.
Nicht nach 10 Stunden, sondern direkt nach dem Demo-Teil. Die Demo ist echt nicht gut gewählt, weil es genau gar nichts von den ganzen faszinierenden Möglichkeiten und die tiefgründigen Systemen sowie Abhängigkeiten im Spiel zeigt.
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Terranigma
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Re: Wertschätzung Dragon Quest Builders 2

Beitrag von Terranigma »

Die Wertschätzung legt allerdings nahe, dass das langsame Pacing das Spiel über so bleibt und es lange dauert, ehe ich freier agieren darf. Das bestätigt meinen Eindruck aus der Demo, die sehr zäh war. Dass das Spiel nach der Demo einige Gänge hochschaltet kann ich mir nicht vorstellen.

Ich rede nicht von den Möglichkeiten des Spiels, sondern davon, ab wann ich sie denn alle nutzen kann. Dass ich die Features erst durch die Progression in der Handlung freischalte legt nahe, dass es sehr, sehr lange dauert bis sich mir alle Möglichkeiten eröffnen. In so einem Genre will ich aber nach meinem eigenen Tempo spielen. Das ist etwa so, als könne ich in Stardew Valley erst nach dem ersten Jahr Bäume und erst nach dem zweiten Jahr Ställe bauen. Ich will mein Tempo selbst besitmmen.

Die Demo tritt auf die Bremse und Jochens Aussage, dass sich das auch später nicht ändert, bestätigt meinen Eindruck vom Spiel. Der zähe Spielfluss und das langsame Tempo stören mich, nicht fehlende Möglichkeiten.
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echtschlecht165
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Re: Wertschätzung Dragon Quest Builders 2

Beitrag von echtschlecht165 »

ich widerspreche Jochen in fast jedem Punkt, und nominiere DQB2 als GOTY of ever best alltimes.
Einzig die nichtwegklickbaren Dialoge sind wahrlich ein Ärgernis, vorallem in den Szenen wo man 15sec lang 2 Zeiler lesen muss.

Aber grade die Story empfand ich eigentlich als relativ erfrischend und rührend.
Also ich habe in meinem Leben bei weitem dümmere Stories gespielt als diese Geschichte um eine Freundschaft zwischen einem Meisterbauer und dem Meister der Zerstörung.
SpoilerShow
Gerade das Ende, als Malroth seine erste Heilwurzel herstellt, und damit seinen Freund rettet, fand ich in all seiner Kruden Präsentation sehr rührend. Überhaupt hat sich Malroth bei mir einen Platz im Herzen gesichert als einer der liebenswürdigsten Sidekicks in Games.
Wie er mir immer leidgetan hat, wenn er wieder mal erfolglos am Werktisch hantierte. Auch seine Sicht auf die Welt entlockte mir immer wieder einen Schmunzler.
Die Art, wie die Texte geschrieben wurden, und auch die alberne Art des Humors mit den vielen dümmlichen Wortspielen, muss man sicher mögen.
Mich holt sowas aber total ab. :D
Aber ich fand auch die ganze Story rund um Babs extrem lustig und habe die Stripteasebar gerne gebaut. Sexistisch empfand ich da nicht wirklich was.

War halt wie der Film "Verrückt nach Mary".
In Stein gemeißelt
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Axel
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Re: Wertschätzung Dragon Quest Builders 2

Beitrag von Axel »

Terranigma hat geschrieben: 7. Aug 2019, 11:08 Ich rede nicht von den Möglichkeiten des Spiels, sondern davon, ab wann ich sie denn alle nutzen kann. Dass ich die Features erst durch die Progression in der Handlung freischalte legt nahe, dass es sehr, sehr lange dauert bis sich mir alle Möglichkeiten eröffnen. In so einem Genre will ich aber nach meinem eigenen Tempo spielen. Das ist etwa so, als könne ich in Stardew Valley erst nach dem ersten Jahr Bäume und erst nach dem zweiten Jahr Ställe bauen. Ich will mein Tempo selbst besitmmen.
Das macht aber Sinn. Und wenn man möchte, kann man anhand der Progression auch ein wenig die Evolution der Menschheit erkennen. Echt jetzt, ohne Mist!

1. Am Anfang steht das nichts. Der Mensch kommt gerade auf die Erde.
2. In der ersten Insel erlernt der Mensch einfaches Bauernleben. Seine eigene Nahrung zuzubereiten und erste Häuser zu bauen. Sesshaft zu werden.
3. Zwischen erster und zweiter Insel kommt (wenn man will) die Domestizierung von Tieren.
4. Auf der zweiten Insel erlernen Menschen die Verarbeitung von Materialien wie Kupfer, Silber und Gold. Das Zeitalter des Bergbaus beginnt.
5. Der Mensch führt Kriege und muss lernen Verteidigungsanlagen zu bauen.

Und so weiter. Das ganze spiegelt sich auch in den Objekten wieder. Dienen Anfangs nur einfache Fackeln als Lichtquellen, baut man später prunkvolle Lampen und leuchtet Straßen mit Laternen aus.

Nein, Du kannst nicht von Anfang an alles bauen. Aber das Pacing ist dennoch nicht langsam, sondern in fast jeder Quest wird Dir ein neues kleines, aber häufig wichtiges, Detail der Mechaniken beigebracht. Am Ende kannst Du so dermaßen komplexe Welten voller unterschiedlichster Mechaniken bauen, dass Du dann merkst: Gut, dass mir das Spiel alles einzeln beigebracht hat. Weil man erst dann erkennt, wie viel eigentlich ineinander läuft. Und wie befriedigend es ist jedes noch so kleine Detail zu kennen und anwenden zu können. Wenn Dir das Spiel alles am Anfang vorwerfen würde was es zu bieten hat und sagen würde „mach mal!“... jede Wette das Du nie alles entdecken könntest. Und hoffnungslos überfordert wärst.

In gewisser Weise ist DQB2 der Mr. Miyagi der Craftingspiele. Miyagi hat Daniel LaRusso Karate ja auch durch Autowaschen und Boden polieren beigebracht! :ugly: Und Daniel wurde Champ!
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Brahlam
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Re: Wertschätzung Dragon Quest Builders 2

Beitrag von Brahlam »

Sami hat geschrieben: 7. Aug 2019, 09:58 War das nicht schwimmen können im neuen Spider-Man ein Kritikpunkt? Eher nicht.
Das Argument das etwas "Standard" sei benötigt ein definiertes Gerne mit einigen Vertretern die gewisse Mechaniken als "Standard" etablieren. Man kann ja keinen Shooter-, Fußball- oder Action-Adventure-Standard auf jedes andere Genre übertragen.
Nun gibt es meines Wissens, abgesehen von Minecraft, kaum ähnliche Spiele wie DQB1+2. Hier konnte sich also gar kein "Standard" etablieren.
Somit gibt es hier auch keinen "Standard" der nicht erwähnenswert wäre.
Äpfel mit Birnen zu vergleichen schwächt dein Argument eher als das es das stärkt, auch absichtliches Missverstehen dient dem nicht. Wenn jemand über Obst redet muss man ja auch nicht erklären das Fische nicht mit einbezogen sind.

Wenn es Wasser in einem Minecraft Clone gibt, das man sogar selbst verteilt, und dann nicht darin schwimmen kann, es also eine Blockade darstellt dann wäre es ein zusätzliches Ärgernis. Das man darin schwimmen oder tauchen kann, finde ich nicht extra erwähnenswert, das sollte die logische Konsequenz sein, alles andere wäre vom Gamedesign her unsinnig.
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