Auf ein Altbier: Fable

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Commander Schleicher
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Auf ein Altbier: Fable

Beitrag von Commander Schleicher »

Hallo zusammen,

ich fand es sehr interessant, wie unterschiedlich meine Erinnerung an Fable und Jochens und Andrés Kritik zu dem Spiel im Podcast ausfallen.

Ich habe Fable damals auf der ersten X-Box gespielt und mir später dann sogar die "Lost Chapters" Version auch nochmal gekauft, da ich wirklich sehr begeistert von dem Spiel war. Für mich ist Teil 1 auch immer noch der beste Teil der Reihe.
Sicher ist es nicht perfekt und es hat definitiv seine Macken, aber für die damalige Zeit war die Mischung und die Anzahl der (teilweise zugegebener Maßen überflüssigen Features) echt was Neues für mich.

Klar, es gab in KotoR schon ein "Gut und Böse" System.
Aber in Fable hat sich tatsächlich das Aussehen verändert und die Bewohner haben auf deinen Ruf reagiert und sogar Deinen Namen (einen von mehreren, die man Freischalten oder mit Ingame-Währung kaufen konnte) gerufen.

Man konnte den Charakter mit Frisuren, Rüstüngen, Tattoos usw. individualisieren. Je nachdem was und wie viel man im Spiel gegessen und gekämpft hat, ist der Charakter auch optisch muskülöser, abgemagerter oder dicker geworden.

Bei meinem Spieldurchgängen damals ist meine Figur auch sichtbar gealtert, am Ende hatte ich einen grauhaarigen sichtbar älteren Helden.

Generell war das optische Feedback eines meiner liebsten Features in Fable! Das gab und gibt es bis heute viel zu selten.
Nicht nur, dass man sieht, welche Waffen und Rüstungen man trägt, auch andere Dinge wirken sich auf das Aussehen des Charakters aus.

Die Interaktionsmöglichkeiten mit den Emotes war - verglichen mit den JRPGs - eine kleine Offenbarung.

Und vor allem das Augenzwinkern bei dem Spiel hat mich damals sehr in seinen Bann gezogen. Seine Trophäen zu präsentieren und bejubelt zu werden, dann der Menschenmenge mit einem Furz zum Auflösen der Menge zu helfen usw.

Für mich war Fable eine Sandbox Light mit all seinen kleinen Systemen und dem Quatsch, den man anstellen konnte - Leute dazu zu bringen dir zu folgen und dann am Altar opfern oder als Schutzschild für die nächsten Gegner zu verwenden, heiraten, unterschiedliche Waffen und Rüstungen auszuprobieren usw.

Für mich war Fable damals einfach ein tolles Gesamterlebnis, dass durch die Mischung seinen besonderen Sog auf mich entfaltete.

Ich habe damals auch die Entwicklertagebücher etc. nicht verfolgt und bin - nur durch den Testbericht informiert - recht frisch und frei an das Spiel rangegangen.

Wie sehr Ihr anderen das?
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Schlagerfreund
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Re: Auf ein Altbier: Fable

Beitrag von Schlagerfreund »

Man altert nicht in dem Sinne. Es gibt immer wieder simple Sprünge der Marke: 10 Jahre später usw. Man kann also nicht dabei zugucken wie man wirklich altert. Das trifft übrigens auch auf eigene Kinder zu. Die altern ebenfalls in Schritten. Hat man die letzte Altersstufe erreicht, dann bleiben die Kinder auch auf ewig ein Baby.
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Commander Schleicher
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Re: Auf ein Altbier: Fable

Beitrag von Commander Schleicher »

Natürlich, aber es ist nicht so, dass man in der Story jetzt bestimmte Punkte hat, an denen ein Zeitsprung durchgeführt wurde.
Mir war damals nicht bewusst, dass das mit dem Aufwerten der Figur zusammen hing und hatte daher das Gefühl nach und nach zu altern.
Dass das nicht kontinuierlich und ohne Sprünge ging, klar.
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Schlagerfreund
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Re: Auf ein Altbier: Fable

Beitrag von Schlagerfreund »

Commander Schleicher hat geschrieben: 4. Sep 2019, 12:16 Natürlich, aber es ist nicht so, dass man in der Story jetzt bestimmte Punkte hat, an denen ein Zeitsprung durchgeführt wurde.
Mir war damals nicht bewusst, dass das mit dem Aufwerten der Figur zusammen hing und hatte daher das Gefühl nach und nach zu altern.
Dass das nicht kontinuierlich und ohne Sprünge ging, klar.
Das war aber eines der vielen Versprechen von Peter "Münchhausen" Molyneux. Du siehst niemandem beim altern zu. Du siehst das Leute alt/älter geworden sind. Das ist ein massiver Unterschied. Genau wie der Quatsch mit dem Baum pflanzen. Das macht man an genau einer vorgesehene Stelle und es gibt dann genau einen Zeitsprung der ein Ergebnis zeigt.
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Commander Schleicher
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Re: Auf ein Altbier: Fable

Beitrag von Commander Schleicher »

Schlagerfreund hat geschrieben: 4. Sep 2019, 12:23
Commander Schleicher hat geschrieben: 4. Sep 2019, 12:16 Natürlich, aber es ist nicht so, dass man in der Story jetzt bestimmte Punkte hat, an denen ein Zeitsprung durchgeführt wurde.
Mir war damals nicht bewusst, dass das mit dem Aufwerten der Figur zusammen hing und hatte daher das Gefühl nach und nach zu altern.
Dass das nicht kontinuierlich und ohne Sprünge ging, klar.
Das war aber eines der vielen Versprechen von Peter "Münchhausen" Molyneux. Du siehst niemandem beim altern zu. Du siehst das Leute alt/älter geworden sind. Das ist ein massiver Unterschied. Genau wie der Quatsch mit dem Baum pflanzen. Das macht man an genau einer vorgesehene Stelle und es gibt dann genau einen Zeitsprung der ein Ergebnis zeigt.
Da ich die Münchhausen-Geschichten von Molyneux damals aber nicht kannte, habe ich das als cooles Feature und nicht als eingedampftes Versprechen wahrgenommen.
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Alienloeffel
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Re: Auf ein Altbier: Fable

Beitrag von Alienloeffel »

Jochen trifft den Nagel auf den Kopf wenn er sagt, dass viele (mich eingeschlossen) Fable zu einer Zeit gespielt haben, als man noch nicht so viele andere Rollenspiele kannte einfach weil man recht jung war. Man kannte die Versprechungen nicht und hat diese dementsprechend auch nicht erwartet. Viele der Kritik kann ich objektiv nachvollziehen, fällt bei mir aber wenig ins Gewicht, eben weil es zu der Zeit ein für mich wahnsinnig innovatives Spiel war.
Was ich nach wie vor sehr an dem Spiel schätze ist der angesprochene märchenhafte Ton. Das äußert sich im Soundtrack, der Optik und der gesamten Erzählweise und gibt dem ganzen Spiel eine sehr angenehme Leichtfüßigkeit. Das habe ich seitdem in der Form nicht mehr gesehen und denke da immer gerne an Fable zurück. Die Möglichkeiten mögen seinerzeit nach mehr ausgesehen haben als sie am Ende waren, aber das hat mich seinerzeit nicht gestört. Das Gameplay war aber für die damalige Zeit doch recht gut? Ich glaube für die vielen Emoticons usw gab es zu der Zeit noch keine gut erschlossenen Lösungen auf Konsole, oder irre ich mich da?
Ich habe Fable in sehr angenehmer Erinnerung, bin da aber auch durch Kindheitserinnerungen sehr verklärt. Es ist auf keinen Fall das beste Rollenspiel aller Zeiten, aber es hat auch nach heutigen Maßstäben Aspekte die erwähnenswert und immernoch toll sind, insbesondere die Atmosphäre und der generelle Ton.

Ich kenne im übrigen niemanden der Fable II besser fand. Einen vierten Teil fände ich schön, aber nur wenn er sich auf den ersten Teil bezieht und dessen leichtfüßigen Märchen flair nach heutigen Maßstäben umsetzen kann. Da braucht es auch keine exorbitante Open world.
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Gonas
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Re: Auf ein Altbier: Fable

Beitrag von Gonas »

Ja, das Spiel ist ansich mittelmäßig und vieles darin hat an und für sich keinen Mehrwert. Trotzdem finde ich das Spiel so charmant, dass ich es einfach mögen muss. Es gibt einfach so viele nette Ideen.

War ja erleichtert, dass am Ende noch kurz erwähnt wurde, dass es auch viele gute Elemente im Spiel gibt. Hervorheben möchte ich da die Rätseltüren. Finde die genial, vor allem da sie eben nicht nur Rätsel sind sondern man durch sie über das Spiel, die Welt und ihre Mechaniken nachdenken muss. Schade, dass ich sowas danach nichtmehr gesehen habe.
ZiggyStardust
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Re: Auf ein Altbier: Fable

Beitrag von ZiggyStardust »

Alienloeffel hat geschrieben: 4. Sep 2019, 15:31 Ich kenne im übrigen niemanden der Fable II besser fand.
Mir hat der zweite Teil besser gefallen, weil dank der höheren Hardware-Power der märchenhafte Look viel besser rüberkam und weil die Erwartungshaltung nicht mehr so groß war wie beim Vorgänger. Hatte auch einen total charmanten Prolog. Vielleicht sollte ich Fable Anniversary nochmal ne Chance geben (Remake des ersten Teils mit der Unreal Engine 3), auch wenn die Performance nicht so toll sein soll.

Der Hype um das erste Fable war ziemlich groß damals. Die Gamepro hatte sogar eine Titelstory mit mehreren Videos und einem Tipps-Booklet als Beilage. Und Jahre vorher geisterte es ja schon als Project Ego durch die Branche.

Bin mal auf den Podcast gespannt, ist ja eigentlich zu konsolig und simpel für Jochen, den alten Hardcore-Rollenspieler. Schon mehr Action-Adventure als Rollenspiel.
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Axel
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Re: Auf ein Altbier: Fable

Beitrag von Axel »

Alienloeffel hat geschrieben: 4. Sep 2019, 15:31 Was ich nach wie vor sehr an dem Spiel schätze ist der angesprochene märchenhafte Ton. Das äußert sich im Soundtrack, der Optik und der gesamten Erzählweise und gibt dem ganzen Spiel eine sehr angenehme Leichtfüßigkeit. Das habe ich seitdem in der Form nicht mehr gesehen und denke da immer gerne an Fable zurück.
Kein Rollenspiel, sondern abgeschlossenes Episoden-Adventure: Kings Quest. War damals eine Fortsetzung des Sierra-Klassikers und der Versuch Activisions die Sierra-Marke als Adventure-Publisher allgemein wieder zu beleben. Blieb aber nur bei diesem einen Titel. Dieser ist aber sehr märchenhaft, trifft in den verschiedenen Episoden unterschiedliche Töne, da Episoden von King Graham (Protagonist des ersten Kings Quest aus den 80ern) aus den verschiedenen Epochen erzählt werden.

Spielerisch wirkt es erst wie eines der Telltale-Devirate jener Zeit. Bietet jedoch erheblich mehr Gameplay und Puzzles! Die erste Episode ist kostenlos, also einfach mal reinspielen. Leider war das Spiel damals nicht sonderlich erfolgreich (fand auch kaum in der Spielepresse statt), somit hat man in den folgenden Episoden gesehen, wie das Budget immer kürzer wurde. Das heißt: Auch die Episoden wurden immer kürzer.

Achtung beim Kauf: Hier unbedingt die Complete Collection kaufen, da nur dort der Story-Epilog vorhanden ist. Activision halt... :roll:
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Alienloeffel
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Re: Auf ein Altbier: Fable

Beitrag von Alienloeffel »

ZiggyStardust hat geschrieben: 4. Sep 2019, 16:10
Alienloeffel hat geschrieben: 4. Sep 2019, 15:31 Ich kenne im übrigen niemanden der Fable II besser fand.
Mir hat der zweite Teil besser gefallen, weil dank der höheren Hardware-Power der märchenhafte Look viel besser rüberkam und weil die Erwartungshaltung nicht mehr so groß war wie beim Vorgänger. Hatte auch einen total charmanten Prolog. Vielleicht sollte ich Fable Anniversary nochmal ne Chance geben (Remake des ersten Teils mit der Unreal Engine 3), auch wenn die Performance nicht so toll sein soll.

Der Hype um das erste Fable war ziemlich groß damals. Die Gamepro hatte sogar eine Titelstory mit mehreren Videos und einem Tipps-Booklet als Beilage. Und Jahre vorher geisterte es ja schon als Project Ego durch die Branche.

...
Den Hype kannte ich nicht. Ich wusste nur, dass mein Kumpel das in der Gamepro gesehen hatte und sich das für die Xbox besorgt hat. Ab dann haben wir das nächtelang bei ihm gespielt, kannten aber auch sonst keinen der das gespielt hatte. Internet hatten wir noch nicht zur freien Verfügung :D
Den zweiten musste ich auf einem unfassbar beschissenen Bildschirm im Auslandssemester spielen, da hat mir die Grafik nichts gebracht. Ich hatte beim zweiten auch eher hohe Erwartungen. Der Prolog und generell die erste Hälfte war wirklich nett und hat Spaß gemacht, aaaaaber
SpoilerShow
Die Story in der zweiten Hälfte ist nicht nur simpel (wie im Erstling), sondern unbefriedigend und langweilig. Erst sucht man sich diese drei Leute aus fragwürdigen Gründen zusammen und dann landet man WIEDER in einem Knast und wird total aus allem herausgerissen? Der Antagonist im ersten war zwar flach, aber zumindest glaubwürdig böse und für mein 12 jähriges absolut glaubwürdig. Der im zweiten war einfach nur unfreundlich und auch unspektakulär. Dann das unbefriedigende Ende obendrauf und die völlig unerfüllten Schwurbeleien der Mystery Oma (Ich fands erst so cool, dass das die Schwester aus dem Ersten ist), von der dann aber nur mehr unklares Gebrabbel kam... die Liste ist lang. Ich war am Ende sehr enttäuscht von der Geschichte die völlig unbefriedigend zu Ende ging. Außerdem hatte man als Nahkämpfer so ein Arnie-Kinn, das war hässlich :D
Das Anniversary läuft auf meinem Rechner sehr gut, ich habs zwar nur angespielt, fands aber immernoch toll. Vielleicht müsste ich dem Zweiten noch mal ne Chance geben ;)
Axel hat geschrieben: 4. Sep 2019, 16:16
Alienloeffel hat geschrieben: 4. Sep 2019, 15:31 Was ich nach wie vor sehr an dem Spiel schätze ist der angesprochene märchenhafte Ton. Das äußert sich im Soundtrack, der Optik und der gesamten Erzählweise und gibt dem ganzen Spiel eine sehr angenehme Leichtfüßigkeit. Das habe ich seitdem in der Form nicht mehr gesehen und denke da immer gerne an Fable zurück.
Kein Rollenspiel, sondern abgeschlossenes Episoden-Adventure: Kings Quest. War damals eine Fortsetzung des Sierra-Klassikers und der Versuch Activisions die Sierra-Marke als Adventure-Publisher allgemein wieder zu beleben. Blieb aber nur bei diesem einen Titel. Dieser ist aber sehr märchenhaft, trifft in den verschiedenen Episoden unterschiedliche Töne, da Episoden von King Graham (Protagonist des ersten Kings Quest aus den 80ern) aus den verschiedenen Epochen erzählt werden.

Spielerisch wirkt es erst wie eines der Telltale-Devirate jener Zeit. Bietet jedoch erheblich mehr Gameplay und Puzzles! Die erste Episode ist kostenlos, also einfach mal reinspielen. Leider war das Spiel damals nicht sonderlich erfolgreich (fand auch kaum in der Spielepresse statt), somit hat man in den folgenden Episoden gesehen, wie das Budget immer kürzer wurde. Das heißt: Auch die Episoden wurden immer kürzer.

Achtung beim Kauf: Hier unbedingt die Complete Collection kaufen, da nur dort der Story-Epilog vorhanden ist. Activision halt... :roll:
Davon hatte ich mal gehört, da sah das Gameplay aber nicht sooo interessant aus. Wenn die erste Episode kostenlos ist, muss ich da wohl trotzdem mal reinschauen. Fragt sich nur wann :D
ZiggyStardust
Beiträge: 813
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Re: Auf ein Altbier: Fable

Beitrag von ZiggyStardust »

Alienloeffel hat geschrieben: 4. Sep 2019, 16:43 [Das Anniversary läuft auf meinem Rechner sehr gut, ich habs zwar nur angespielt, fands aber immernoch toll.
Ach, gibts das auch für PC? Hatte das irgendwie als Xbox-360-Titel abgespeichert und mich nur an die Reviews erinnert, die kritisiert haben, dass wegen der für die Xbox 360 zur hohen Auflösung von 1080p die Framerate nicht optimal sei.
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