The Last of Us 2

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Rigolax
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Rigolax »

Vinter hat geschrieben: 19. Jun 2020, 14:17 (...)
Ergo: Es gibt legtime Kritikpunkte, sowohl am Spiel, als auch an der Handlung. Aber es ist unmöglich, darüber noch ausgewogen zu verhandeln, weil es Leute gibt, die es sich zur Aufgaben gemacht haben, jede berechtigte (und ungerechtfertigte) Kritik im Sinne einer "Anti-SJW"-Propaganda in eine Waffe umzuwandeln. ("weaponizing", wie ein aktuelles Modewort heißt). Und wenn dann 6 bis 12 Stunden nach Erscheinen des Spiels mehr als 3000 negative Metacritic-Userbewertungen eingehen, obwohl das Spiel 25h bis 40h zum durchspielen benötigt und dann dennoch von einigen Leuten hier im Forum so getan wird, als würden da nur Spieler ihrer legitimen Kritik Luft verschaffen, frustriert mich das nur umso mehr. Vor diesem Hintergrund, nicht mal einen Tag nach Release, auf einen Userscore von 3.8 zu zeigen oder auf Kommentare, welche die Story in ihrer Gesamtheit bemängeln, ist intellektuell derart unaufrichtig, dass ich mich ernsthaft frage, wie das selbst in unserem Forum passieren kann.
Und mich frustriert, wenn immer wieder ja schon reflexhaft unterstellt wird, dass negative Kritik Teil einer einer "Maschinerie" sei. Das ist für mich erst einmal eine Verschwörungstheorie. Nun mag es vielleicht einfacher sein, einfache Erklärungen zu finden und zu pauschalisieren (siehe auch den Begriff "Gamergate"), es entspricht mE aber meist nicht der komplexen Realität.

Und ja, ich bleibe dabei, dass ein großer Teil der Kritik legitim sein wird (vlt. aktuell aber nicht der Großteil, ich weiß es nicht sicher). Es geht da auch jedenfalls nicht nur um den Teil erwähnt in deinem Spoilerkasten, sondern um die spätere Ausrichtung im Spiel. Ich zitier dann halt aus dem von mir schon 2mal erwähnten Artikel: https://kotaku.com/here-s-the-deal-with ... 1844086157 (Spoiler für die spätere Hälfte des Spiels)
SpoilerShow
"Based on pre-release materials, it’s fair to expect that you’ll play as Ellie for the bulk of this game. In most of the official screenshots, Ellie is front-and-center. Same for the trailers (save one). Peruse the game’s official listing and you’ll see flavor text about “Ellie’s capabilities,” “Ellie’s journey,” “Ellie’s relentless pursuit of vengeance,” Ellie this, Ellie that. The marketing intent is clear as day: The Last of Us 2 is Ellie’s game.

Thing is, The Last of Us 2 is emphatically not Ellie’s game. Around the 12-hour mark, you stop playing as Ellie and start playing as a woman named Abby, Ellie’s nemesis and the game’s ostensible antagonist. This shouldn’t come as much of a shock; after all, you control Abby for a brief period during some of the opening moments. And Naughty Dog set precedent for character shifts in The Last of Us (when you play as Ellie for a few hours), so picking up as Abby isn’t surprising in and of itself. What’s surprising is that you keep playing as her...and keep playing as her...and keep playing as her. All told, you’ll probably play for at least another dozen hours as Abby."
Ich kann eben verstehen, wenn Leute sich etwas verarscht vorkommen.

Ich möchte aber auch sagen, dass ich damit vermutlich kein Problem hätte. Ich mochte The Last of Us übrigens, habe aber aktuell keine PS4 und auch nicht vor, mir eine oder die PS5 zu kaufen. Generell mach ich mir auch nicht so viel aus Spoilern, daher las ich das alles mit.
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Johpir »

Als wüsste der Großteil der Spieler noch, was in einem monatealten Trailer zu sehen war... geschweige denn, dass es irgendjemand kümmert.
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kami
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von kami »

mart.n hat geschrieben: 19. Jun 2020, 14:32 Das ist genau die Verallgemeinerung, die ich meine. Wir haben die "Guten" und die "Bösen". Und wer das Spiel und seine Storyentscheidungen offenbar nicht lobt, ist einer der Bösen, Rechten, Nazis wie auch immer. Ist nicht wenig überraschend, dass es hier im Forum genau so ist. Und das sogar noch von einem Mod.
Um nur ein Beispiel zu nennen, Maddy Myers wird trotz ihrer kritischen Polygon-Kritik hier nicht als Böse hingestellt. Auch der Autor der Kotaku-Rezi nicht. Der Unterschied zwischen diesen beiden und denen, die hier im Forum kritisiert wurden, sind, sollte eigentlich offensichtlich sein. Ich würde unter letztere all jene mit einordnen, die das Spiel nicht gespielt haben und auch lautstark verkünden, das nicht vorzuhaben, die aber dennoch mit Wonne jedes Gerücht und jeden geleakten Spoiler verwenden, um Stimmung gegen das Spiel zu machen.
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kami
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von kami »

Johpir hat geschrieben: 19. Jun 2020, 14:36 Als wüsste der Großteil der Spieler noch, was in einem monatealten Trailer zu sehen war... geschweige denn, dass es irgendjemand kümmert.
Kann ich mir eigentlich auch nicht vorstellen. Wer sich anhand solch einer Faktenlage aufregt, will sich einfach aufregen.
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von imanzuel »

Vinter hat geschrieben: 19. Jun 2020, 14:30 Ich bin jetzt nicht so firm in den Trailern und will mir die jetzt gerade auch nicht nochmal angucken, aus Spoilergründen.
Dennoch habe ich den Eindruck, dass das eigentlich kein Dealbreaker ist, zumindest nicht, wenn es nicht bereits im Vorfeld das ganze Theater gegeben hätte. Es erscheint mir vielmehr auch nur wieder ein willkommener Grund zu sein, eine Kontroverse zu eskalieren. (Damit meine ich nun nicht explizit dich, sondern den allgemeinen Tenor im Netz) Aber das ist ja gerade mein Problem: Ich kann nicht mehr zwischen legitimer Kritik und Aufregen um des Aufregen Willens differenzieren, weil halt alles vergiftet ist.
Gut, viel bei dem Gejammer im Netz bzw. bei Metacritic geht ja auch um "SJW" und den ganzen Blödsinn. Ich lese mir das bei Metacritic gar nicht erst durch, dass ist verschwendete Zeit.

Ich denke halt das Problem ist und bleibt das (Spoiler für die ersten 2 Stunden, wer die kennt darf draufklicken, der Rest eher nicht ;) ):
SpoilerShow
Bis 2019 hat man von Joel abgesehen vom Ankündigungstrailer nichts gesehen. Der E3-Trailer 2018 suggeriert, dass Ellies Rachefeldzug irgendwas mit Dina zu tun hat. Von Joel hat man da ja aber auch nichts gesehen.

Im Reveal-Date Trailer kam als letzte Szene eben die mit Joel, wo er sagt "dass er Ellie nicht alleine losziehen lässt" - von Dina als Begleiter hat man immer noch nichts gesehen, auch hier ging man davon noch aus das Dina bei der Kellerszene draufgeht.

Selbst in den letzten Story-Trailer kommen Szenen vor, in den Gegenwarts-Joel noch lebt - in dem aber auch hier die Charaktere ausgetauscht wurden. Es ist doch ganz klar was Sony da versucht hat: Joel ist im Spiel, er begleitet in welcher Form auch immer Ellie.

Und jetzt stirbt er in den ersten 2 Stunden, und die Leute sind sauer. Ehrlichgesagt, ich kanns ihnen nicht verübeln. Hätte ich die Spoiler nicht gekannt, hui wäre ich sauer gewesen. Man kann es ja sehen wie man möchte, Joel war nun mal der Hauptcharakter von Teil 1. Das Ellie das Szepter übernommen hat in Teil 2 ist nachvollziehbar, aber muss man wirklich Joel direkt abkratzen lassen? Nach 2 Stunden? Und warum deutet man so extrem an, dass er doch als Partner vorkommt? Viele gingen halt echt davon aus, dass nicht Dina Ellies Partner ist, sondern Joel. Ja war wohl nichts.
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Rigolax »

Übrigens auch faszinierend, dass mir hier von einem Mod unterstellt wird, "intellektuell unaufrichtig" zu sein und sich dann gewundert wird, wie "das selbst in unserem Forum passieren kann". Wundert euch nicht, wenn das hier (noch mehr) zu einer Echokammer wird.
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von imanzuel »

kami hat geschrieben: 19. Jun 2020, 14:34 Trailer manipulieren immer, das ist ja ihr Zweck. Sie waren nie gedacht, auseinander genommen und analysiert zu werden, sondern um einen groben und natürlich attraktiven Eindruck vom Produkt, sei Film oder Serie oder Spiel, zu bekommen. Häufig werden Szenen gezeigt, die im fertigen Film nicht oder anders zu sehen sind, Beispiel Rogue One. Es will mir nicht einleuchten, wie jemand empört sein kann, bloß weil er eine bestimmte Person an einer bestimmten Stelle im Trailer gesehen hat und es im fertigen Spiel jemand anders ist.
Schönes Beispiel mit Rogue One. Seit dem schaue ich mir quasi keine Trailer mehr an. Wozu auch, wenn die Szenen zeigen, die so im Film nie vorkommen? Man sieht etwas, bildet sich darauf etwas ein "was passieren könnte", kommt zu dem Entschluss das es sich lohnt das zu schauen... und stellt fest das es in die Richtung nie ging, weil die Szenen gar nicht mehr vorkamen. Gratulation :ugly:

(Rogue One ist aber ein wirklich sehr schönes Beispiel. Der eine Dialog mit Vader der fehlt, das Zustürmen auf die AT-ATs, die Szene mit dem Tie-Jäger auf den Turm - die besten Szenen im Trailer (im Trailer, nicht im Film) kamen nie im Film vor, das ist eine Leistung, die muss man erstmal hinkriegen)

Nein, ich kann dieser Argumentation nicht folgen. Wenn ein neues Mario-Spiel angekündigt wird, in dem man Mario durch die Gegend hoppeln sieht, man aber das ganze Spiel über Bowser spielt, dann fühle ich mich da schon ein bisschen verarscht. ;)
Zuletzt geändert von imanzuel am 19. Jun 2020, 14:49, insgesamt 1-mal geändert.
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kami
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von kami »

@Imanzuel
Ich hab die Spoiler nicht gelesen, war nicht sauer, sondern die Szene hat so gewirkt, wie sie wirken sollte. Allerdings verstehe ich Sonys Geheimniskrämerei auch nicht wirklich, immerhin gehört das quasi zur Prämisse des Spieles. Was erhoffte man sich denn davon?
Und zu deinem Beispiel: Alle Trailer legten nahe, dass man mit Ellie spielt, und genau das tut man. Die Empörung könnte ich verstehen, wenn man jetzt als Clicker losziehen müsste.
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Andreas29 »

Cthalin hat geschrieben: 19. Jun 2020, 11:07 Ich fürchte halt, dass mit diesen Argumenten auch viele Menschen getroffen werden, die diesen Deppenvereinen eben nicht angehören. Ist halt wieder dieses Lagerdenken, wenn man das so über einen Kamm schert. :|
Und dann einfach auch ne 0 oder 1 geben?

Ich will keine Verallgemeinerungen machen, aber hier zeigt sich schon wieder, dass ein nicht besonders kleiner Teil der Gamer-Community einfach nicht erwachsen werden will. Die wollen, dass die Spiele auf dem kulturellem Wert der 90er stehen bleiben. Vor allem männlich sind und vor Testosteron sprudeln.

Wenn es diese angeblich so große schweigende Mehrheit der "vernünftigen" Gamer gibt, wäre jetzt der Zeitpunkt die Klappe aufzumachen.
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Doendoe
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Doendoe »

imanzuel hat geschrieben: 19. Jun 2020, 14:48Nein, ich kann dieser Argumentation nicht folgen. Wenn ein neues Mario-Spiel angekündigt wird, in dem man Mario durch die Gegend hoppeln sieht, man aber das ganze Spiel über Bowser spielt, dann fühle ich mich da schon ein bisschen verarscht. ;)
Ah, danke für dieses Beispiel. :) Da gab es doch schon ein Spiel, das genau das gemacht hat: Metal Gear Solid 2! Da gab es auch ein Geschrei, das allerdings nicht so lautstark war, da es noch kei Twitter gab. Ich habe das Jahre später ohne dieses Vorwissen gespielt und liebte es. :D
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Heretic
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Heretic »

Rigolax hat geschrieben: 19. Jun 2020, 14:35 Und mich frustriert, wenn immer wieder ja schon reflexhaft unterstellt wird, dass negative Kritik Teil einer einer "Maschinerie" sei. Das ist für mich erst einmal eine Verschwörungstheorie. Nun mag es vielleicht einfacher sein, einfache Erklärungen zu finden und zu pauschalisieren (siehe auch den Begriff "Gamergate"), es entspricht mE aber meist nicht der komplexen Realität.

Und ja, ich bleibe dabei, dass ein großer Teil der Kritik legitim sein wird (vlt. aktuell aber nicht der Großteil, ich weiß es nicht sicher).
Auf mich wirkt es ein wenig seltsam, wenn ein Spiel so kurz nach Release mit Unmengen an (teils extremen) Wertungen und Reviews regelrecht zugeschissen ('tschuldigung) wird. Zumal es kein Spiel ist, das man in fünf, sechs Stunden durchspielen kann. Wie viele dieser Reviewer haben das Spiel tatsächlich durchgespielt? Um die Story angemessen bewerten zu können, muss man auch das Ende kennen. Da liegt die Vermutung imo nicht fern, dass es den meisten Leuten nur ums Hypen bzw. Niedermachen des Spiels geht.

Zum Thema Trailer:
Im Filmbereich ist es doch seit geraumer Zeit Usus, in Trailern quasi die gesamte Story zu spoilern. Will man das tatsächlich so haben? Mit falschen Szenen die Leute auf eine falsche Fährte zu locken ist sicherlich auch nicht das Gelbe vom Ei. Finde ich aber weit weniger schlimm, als wichtige Twists bereits im Trailer zu bringen.
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

imanzuel hat geschrieben: 19. Jun 2020, 14:25 Das Problem aber ist: Es wurden Szenen extra manipuliert. Ich weiß nicht ob du in Seattle die Szene schon gesehen hast, aber eine relevante (ich würde sagen DIE relevante) Szene aus einem Trailer wurde halt massiv gefaket. Anstelle von Person A ist da Person B zu sehen, die exakt das gleiche sagt wie Person A. Exakt das selbe. Da wurden Szenen entworfen, gedreht und aufgenommen, die so nie vorkommen sollen. Ausschließlich fürs falsche Marketing.

In der Kotaku-Spoiler-Review wird das ja auch angesprochen:
While I understand the purpose of this ruse, on a professional level I find it annoying—I don’t like the idea that I can’t trust a developer to show me their actual game, especially in a hands-on context. Now that I’ve played the game, the marketing felt misleading as a way to drum up hype. Sony and Naughty Dog are of course free to market their game however they like, but, looking back, the choice to rely on mystery rather than what’s actually in the game feels like a cheap trick.
Ich finde das jetzt nicht so problematisch. Das wurde ja bei Avengers: Endgame auch gemacht und ich könnte mich jetzt nicht erinnern, dass es da einen großen Aufschrei gegeben hätte. Bei Filmtrailern ist es sogar recht häufig, dass da Szenen gezeigt werden, die im Nachhinein dann doch der Schere zum Opfer fallen. Und wenn man den Trailer synchronisiert schaut wird ja alles sogar noch schlimmer, weil Synchronisation des Trailers und Synchronisation des Films zwei unterschiedliche Vorgänge sind
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Rigolax »

Heretic hat geschrieben: 19. Jun 2020, 14:55
Rigolax hat geschrieben: 19. Jun 2020, 14:35 Und mich frustriert, wenn immer wieder ja schon reflexhaft unterstellt wird, dass negative Kritik Teil einer einer "Maschinerie" sei. Das ist für mich erst einmal eine Verschwörungstheorie. Nun mag es vielleicht einfacher sein, einfache Erklärungen zu finden und zu pauschalisieren (siehe auch den Begriff "Gamergate"), es entspricht mE aber meist nicht der komplexen Realität.

Und ja, ich bleibe dabei, dass ein großer Teil der Kritik legitim sein wird (vlt. aktuell aber nicht der Großteil, ich weiß es nicht sicher).
Auf mich wirkt es ein wenig seltsam, wenn ein Spiel so kurz nach Release mit Unmengen an (teils extremen) Wertungen und Reviews regelrecht zugeschissen ('tschuldigung) wird. Zumal es kein Spiel ist, das man in fünf, sechs Stunden durchspielen kann. Wie viele dieser Reviewer haben das Spiel tatsächlich durchgespielt? Um die Story angemessen bewerten zu können, muss man auch das Ende kennen. Da liegt die Vermutung imo nicht fern, dass es den meisten Leuten nur ums Hypen bzw. Niedermachen des Spiels geht.
Klar, in einer "besseren" Welt würden sie das Spiel durchspielen, danach noch ein paar Tage drüber nachdenken, und dann eine differenzierte und fundierte Kritik verfassen. Tatsächlich geht's bei (Nutzer-)Kritiken doch aber viel mehr um das "Gefühl".

Nun halte ich es tatsächlich aber nicht für per se illegitim, ein Spiel zu bewerten, das man nicht durchgespielt hat. (Gab auch afaik Filmkritiken u.a. von Ebert, wenn aus einem Film rausgegangen wurde.) Zudem erachte ich es auch nicht per se für illegitim, eine Meinung über ein Spiel zu haben, ohne es selbst gespielt zu haben, also u.a. anhand von Streams und Inhaltsangaben, auch im Abgleich mit der zuvor generierten Erwartungshaltung (des Marketings) -- wobei dann schon sehr fraglich ist, ob man das bei Metacritic bewerten sollte...

Ich las bei Metacritik übrigens ein sehr kritisches Review, das sich direkt auf das Ende bezog, mit Details davon. Wundert mich auch, wo der das herhat. Manche sind vielleicht auch extrem schnell.
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

imanzuel hat geschrieben: 19. Jun 2020, 14:48 Nein, ich kann dieser Argumentation nicht folgen. Wenn ein neues Mario-Spiel angekündigt wird, in dem man Mario durch die Gegend hoppeln sieht, man aber das ganze Spiel über Bowser spielt, dann fühle ich mich da schon ein bisschen verarscht. ;)
Nachvollziehbar, aber ich glaube, dass das eine Situation ist, in der man es gar nicht richtig machen kann. Zeigst du den Twist, wird es Leuten nicht gefallen, zeigst du ihn nicht, gibt es ebenfalls Leute, denen es nicht gefällt. Egal was du machst, es wird irgendwo falsch sein.
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Vinter »

Rigolax hat geschrieben: 19. Jun 2020, 15:09 Ich las bei Metacritik übrigens ein sehr kritisches Review, das sich direkt auf das Ende bezog, mit Details davon. Wundert mich auch, wo der das herhat. Manche sind vielleicht auch extrem schnell.
Vermutlich von dem extrem umfangreichen Leak, der jede(?) Zwischensequenz beinhaltet.
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Cthalin
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Cthalin »

Andreas29 hat geschrieben: 19. Jun 2020, 14:51
Cthalin hat geschrieben: 19. Jun 2020, 11:07 Ich fürchte halt, dass mit diesen Argumenten auch viele Menschen getroffen werden, die diesen Deppenvereinen eben nicht angehören. Ist halt wieder dieses Lagerdenken, wenn man das so über einen Kamm schert. :|
Und dann einfach auch ne 0 oder 1 geben?

Ich will keine Verallgemeinerungen machen, aber hier zeigt sich schon wieder, dass ein nicht besonders kleiner Teil der Gamer-Community einfach nicht erwachsen werden will. Die wollen, dass die Spiele auf dem kulturellem Wert der 90er stehen bleiben. Vor allem männlich sind und vor Testosteron sprudeln.

Wenn es diese angeblich so große schweigende Mehrheit der "vernünftigen" Gamer gibt, wäre jetzt der Zeitpunkt die Klappe aufzumachen.
Den Rest des Beitrags hast du hoffentlich auch gelesen, wo ich darauf eingehe, dass man halt die geschriebene Kritik trennen sollte vom restlichen kindischen Verhalten des 0er-Wertens. ;) Ja, es gibt viele Idioten da draußen. Spiegelt sich halt in sowas wie dem Review-Bombing wieder, aber das ist ganz sicher nicht "ein nicht besonders kleiner Teil der Gamer-Community". Diese "Community" (ich bezweifle stark dass es sowas überhaupt gibt, dafür ist das Ganze viel zu divers) ist halt einfach soviele Male größer, als dass ein paar tausend Idioten weltweit den Ruf so schädigen sollten. Differenziert doch bitte einfach zwischen normalen Spielern und reaktionären Idioten, die ganz sicher nicht nur im Gaming-Bereich ihres Lebens so "tolle" Ansichten vertreten. Das hat nix mit "Gamer sind alle blöd" zutun, herrje.

Mir persönlich missfällt lediglich die Richtung die das Ganze in der Diskussionskultur einschlägt. Hier brachte jemand das Beispiel mit dem Ghostbusters Remake, bei dem jedwede Kritik mit dem Argument "das sind ja alles Sexisten!" abgeschmettert wurde - dabei war der Film einfach schlecht gemacht und geschrieben. Und das Gleiche passiert hier auch wieder. Wenn ich bei Twitter lese, wie sich süffisant von oben herab darüber amüsiert wird, dass die ganzen bösen Hater halt alles nur sexistische Kleinkinder sind weil sie das Spiel nicht abfeiern und zeitgleich TLOU2 von der Presse als das Meisterwerk schlechthin betitelt wird, ja da geht einem die Hutschnur hoch. Weil man heute einfach keine ruhige, faktenbasierte Diskussion mehr führen kann. Alles is einfach ne emotionale Kampagne mit jeweiliger Agenda, egal ob links oder rechts. *sigh*
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Andreas29 »

Cthalin hat geschrieben: 19. Jun 2020, 15:15 Ja, es gibt viele Idioten da draußen. Spiegelt sich halt in sowas wie dem Review-Bombing wieder, aber das ist ganz sicher nicht "ein nicht besonders kleiner Teil der Gamer-Community".
Das kann man halt immer sagen: "Die kleine laute Minderheit". Aber wenn der Diskurs doch klar von der Seite geprägt wird, die offenbar nicht mehr fähig zu einer differenzierten Meinung ist und das Bild der Gamer-Community in der Öffentlichkeit prägt, muss ich mich fragen, warum diese angebliche schweigende Mehrheit nicht anfängt zu sprechen. Das wird offenbar geduldet, dass sich ein kleiner Teil von Ewiggestrigen einer gewissen kulturellen Entwicklung von Spielen vehement verschließt.
Cthalin hat geschrieben: 19. Jun 2020, 15:15Das hat nix mit "Gamer sind alle blöd" zutun, herrje.
Also wir befinden uns in der Bubble. Wir wissen, dass es eben Licht UND Schatten gibt, wie überall in der Gesellschaft. Außerhalb unserer Bubble werden Gamer als quengelnde Kleinkinder wahrgenommen, die die progressiven Entwicklungen der letzten Jahre nicht wollen. Die immer noch eine "Get out of my Treehouse" Mentalität haben und Spiele als Privileg eines Männerbundes sehen und für die Spiele keine Kunst sind, sondern reine Unterhaltung, die strikt apolitisch zu sein hat.

Egal wo ich schaue: Wenn in der General Interest Presse über das Gaming an sich geschrieben wird, kommen die Spieler nie gut weg.
Cthalin hat geschrieben: 19. Jun 2020, 15:15Weil man heute einfach keine ruhige, faktenbasierte Diskussion mehr führen kann.
Und das machen die Schreihälse, die TLOUS2 gerade review bomben und mit Häme überziehen?

Ich bin übrigens auch der festen Überzeugung, dass die Leute, die jetzt z.B. bei Metacritic 0 geben und die Story kritisieren das nur vorschieben und auch aus "Das ist SJW-Teufelszeug" so schlecht bewerten. Davon abgesehen, dass es keiner auf der Welt gerade rein zeitlich durchgespielt haben kann...
Der Rest ist so nett und buchstabiert es dann gleich aus, was sehr unterhaltend sein kann, wäre es nicht so traurig.
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Voigt »

Find es immer interessant wie Leute über Sachverhalte fest oder gar felsenfest überzeugt sein können.
Da spricht aber wohl auch der Agnostiker aus mir. Kann vieles wahrscheinlich halten aber bin nie von etwas felsenfest überzeugt.
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Heretic »

Plankster hat geschrieben: 19. Jun 2020, 15:21 BTW:
Der New York Times Artikel ist nun da: (nicht wie falschlicherweise von einem Nutzer hier "berichtet" vor Tagen, um meine Statements zu untergraben!)
https://www.nytimes.com/2020/06/19/busi ... eview.html

Es ist exzellent.
Solch ein Bericht lässt faktisch fast alles deutschspachige lächerlich aussehen.
Umfassend wird alles journalistisch Berichtenswerte reingepackt.

Es ist kein Opionion Piece. Man kann nicht wirklich übergreifende Wertungen des Autors herausdestillieren.
Man kann solch einen Artikel aber doch nicht mit Testberichten der Spielemagazine vergleichen, die als Kaufberatung dienen sollen. Diesen Artikel würde ich lesen wollen, nachdem ich das Spiel gespielt habe. Hätte ich das noch vor, würde ich mir nach der Lektüre jetzt in den Arsch beißen, weil da nunmal derbe Spoiler drinstehen.
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Cthalin »

Andreas29 hat geschrieben: 19. Jun 2020, 15:35 Das kann man halt immer sagen: "Die kleine laute Minderheit". Aber wenn der Diskurs doch klar von der Seite geprägt wird, die offenbar nicht mehr fähig zu einer differenzierten Meinung ist und das Bild der Gamer-Community in der Öffentlichkeit prägt, muss ich mich fragen, warum diese angebliche schweigende Mehrheit nicht anfängt zu sprechen. Das wird offenbar geduldet, dass sich ein kleiner Teil von Ewiggestrigen einer gewissen kulturellen Entwicklung von Spielen vehement verschließt.
Sieh dich um. Egal bei was, es ist nie anders. Weil hierzulange rechte Parolen und Parteien lauthals rumkrakeelen, würdest du dich doch auch nicht als Nazi beschimpfen lassen wollen, nur weil du nicht auf jeder Gegendemo dabei bist, oder? Oder scheinbar kann keiner die Frau Bundeskanzlerin leiden. Trotzdem wurde die 16 Jahre lang immer wieder gewählt.
Schweigende Masse hast du immer und überall. Nur weil irgendwer laut ist, heißt das nicht dass er recht hat oder den Diskurs bestimmt. Nur den Extremisten das Feld zu überlassen ist halt falsch. Klar darf sich jeder gegen eine andere Meinung äußern, aber doch bitte nicht gleich wieder ganze Gruppen anhand von irgendeinem Argument in einen Topf werfen, kommt nie gut an.
Andreas29 hat geschrieben: 19. Jun 2020, 15:35 Also wir befinden uns in der Bubble. Wir wissen, dass es eben Licht UND Schatten gibt, wie überall in der Gesellschaft. Außerhalb unserer Bubble werden Gamer als quengelnde Kleinkinder wahrgenommen, die die progressiven Entwicklungen der letzten Jahre nicht wollen. Die immer noch eine "Get out of my Treehouse" Mentalität haben und Spiele als Privileg eines Männerbundes sehen und für die Spiele keine Kunst sind, sondern reine Unterhaltung, die strikt apolitisch zu sein hat.

Egal wo ich schaue: Wenn in der General Interest Presse über das Gaming an sich geschrieben wird, kommen die Spieler nie gut weg.
Das ist leider richtig. Genauso sind für viele Westeuropäer aber auch Anhänger des Islam allesamt gewalttätige Irre. Dass das beides Quatsch ist wissen wir doch. Hier darf man gerne Medienkritik üben, immer wieder. Solange sich die öffentliche Darstellung nicht ändert, wird sich auch am Bild was viele Menschen ohne große Berührungspunkte mit der Materie haben nichts ändern.
Andreas29 hat geschrieben: 19. Jun 2020, 15:35 Und das machen die Schreihälse, die TLOUS2 gerade review bomben und mit Häme überziehen?
Nochmal: Ich bin vollkommen bei dir, dass das Unsinn ist. Es ist dummes Verhalten das halt angelernt wurde von einer Gesellschaft die nur noch schwarz/weiß denken kann. Es ging aber die ganze Zeit darum dieses gesellschaftliche Problem von der eigentlichen Kritik an dem Spiel zu trennen, siehe unten...
Andreas29 hat geschrieben: 19. Jun 2020, 15:35 Ich bin übrigens auch der festen Überzeugung, dass die Leute, die jetzt z.B. bei Metacritic 0 geben und die Story kritisieren das nur vorschieben und auch aus "Das ist SJW-Teufelszeug" so schlecht bewerten. Davon abgesehen, dass es keiner auf der Welt gerade rein zeitlich durchgespielt haben kann...
Der Rest ist so nett und buchstabiert es dann gleich aus, was sehr unterhaltend sein kann, wäre es nicht so traurig.
...what the heck?! Du regst dich über "Schreihälse" auf, pauschalisierst hier aber jedwede Kritik an der Story als illegitim, weil das sind ja alles nur verkappte misogyne Hater. Geiler Dreipunktewurf.
Desweiteren wurde hier schon mehrfach darauf hingewiesen, dass das Spiel bereits seit mindestens gestern in einigen Teilen der Welt verfügbar war. Konsolen-Retail-Game eben, Streetdates werden da ständig gebrochen.
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