The Last of Us 2

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sanftebrise
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von sanftebrise »

Ich bin ganz neu hier, deshalb erstmal ein Hallo an alle. Danke für die 3 tollen Podcasts, habe sie, wie auch TLoU2 selbst, sehr genossen. Ich habe nur eine kleine Anmerkung, die wahrscheinlich nicht sehr wichtig ist, aber ich sie trotzdem hier schreiben wollte:
SpoilerShow
Sebastian erzählt im Podcast #2, das er das zerbrochene Glas toll fand wenn man die Scheiben zerschlägt und man dann auf das Glas tritt. Er meint, er hätte es gut gefunden, wenn man das in die Schleichmechanik eingebaut hätte. Er hat ja leider den ersten Teil nicht gespielt, ich möchte ihm raten es nachzuholen, er ist nämlich einfach großartig. Es gibt im ersten Teil einen Bosskampf zwischen Ellie und dem Chef dieser Kannibalen. In dem Haus liegt überall zerbrochenes Glas und man muss aufpassen, dass man nicht in die Scherben tritt, ansonsten verrät Ellie ihre Position. Warum ND dieses tolle Element gestrichen hat weiß ich nicht, will nur sagen, dass es das Feature im ersten Teil gab. Bei dem ersten Kampf zwischen Abby und Ellie im Theater wurden die Glasscherben dafür mit rasselnden Ketten, die von der Decke hingen, ersetzt.
Ansonsten war ich zum Großteil sehr beeindruckt vom zweiten Teil, wobei ich einige Kritikpunkte mit euch teile. Insgesamt jedoch sehr begeistert. Ellie bleibt für mich einer der besten geschriebenen Charaktere in der heutigen Zeit.

Wie steht ihr denn einer Fortsetzung gegenüber? Glaubt ihr, da gibt es noch einen dritten Teil? Ich würde fast sagen, eigentlich ist alles gesagt.

Macht weiter so, toller differenzierter Podcast! :)
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Andre Peschke
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Andre Peschke »

sanftebrise hat geschrieben: 28. Jun 2020, 14:44
Wie steht ihr denn einer Fortsetzung gegenüber? Glaubt ihr, da gibt es noch einen dritten Teil? Ich würde fast sagen, eigentlich ist alles gesagt.

Macht weiter so, toller differenzierter Podcast! :)
Denke, da sich die Verkaufszahlen ja gut anlassen, wird der kommen. Da kann man ja noch viel erzählen, zB ob Ellie jetzt in dieser Welt einen eigenen Weg findet und wo er sie hinführt oder doch noch zugrunde geht etc.

Super Hinweis im Spoiler - hatte ich ganz vergessen!

Und nochmal vielen Dank! :)

Andre
lnhh
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von lnhh »

Auch grosses Lob, tolle Podcasts, und gleich drei an einem Sonntag :)

Bzgl der Laenge des Spiels, Lob hab ich schon zur Genuege hier geaeussert, aber paar Laengen gabs dann doch, gerade gegen Ende, habe ich mich oft ertappt zu hoffen, dass jetzt doch langsam mal Schluss ist.
Insbesondere das Gameplay im Epilog zog sich wie Kaugummi.
Fuck Tapatalk
Clambone
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Clambone »

Super und vielen dank für deine Meinung... Finde die Lesart einfach Interessant und finde sie funktioniert in diesem Spiel ausgesprochen gut, da sehr bewusst mit den Gefühlsempfindungen gespielt wird. Ihr geht da auch im Kontroversen cast drauf ein wenn ich mich recht entsinne.
Die Metadiskussion im Kopf wird durch diese Gefühlsebene bewusst angereichert, das ist der eigentliche Grund dafür diesen Gedanken nicht unter den Tisch fallen lassen zu wollen.

Zu eine dritten Teil kann ich mir kaum vorstellen dass das nicht passiert. Der Buzz den der zweite Teil jetzt generiert rechtfertigt einen dritten Teil sogar als Verlustgeschäft da hier der Prestigewert als Sony exclusive das auffangen dürfte.
Ich persönlich hab da keinen Bock drauf, das wollte ich aber nach Last of us 1 bereits nicht und jetzt freue ich mich auch dass es da ist.
SpoilerShow
Wir haben am Ende offene Fäden bei Dina, Tommy, Lev, Abby und Elli. Das werden die gemacht haben weil ein dritter Teil geplant ist
(nach Herbst und Winter müsste jetzt gefühlt Frühling kommen während der Sommer dann in einer Endsequenz abgearbeitet wird)
sanftebrise
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von sanftebrise »

Wurde das schonmal irgendwo offiziell gesagt, dass ein Dritter Teil kommen soll? Ich würde es sehr begrüßen, auch wenn ich mit dem Ende jetzt zufrieden bin als Abschluss einer Epoche. Ich könnte also auch damit leben, wenn es keinen Dritten Teil gäbe - wünschen würde ich mir ihn trotzdem. (Würde mir diesen dann tatsächlich auch 3 Jahre vorher vorbestellen wenn es ginge 😄)
imanzuel
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von imanzuel »

sanftebrise hat geschrieben: 28. Jun 2020, 16:10 Wurde das schonmal irgendwo offiziell gesagt, dass ein Dritter Teil kommen soll?
https://www.gq-magazine.co.uk/culture/a ... -interview
“As you start wrapping things up, creatively there are fewer and fewer responsibilities and my mind can’t help but think about the next thing,” he says. “So, yeah, the next thing could be a Part III, the next thing could be some new IP.” Ultimately, the best idea wins.
Notiz für mich
2022: 1. Elden Ring 10/10 2. HFW 7/10 3. DL2 6/10
Dragoner
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Dragoner »

Hallo liebes Podcast-Team und liebe Forenmitglieder,
ich möchte gerne die großartige Besprechung im Podcast hier mit ein paar meiner Gedanken ergänzen.

Vorab sei gesagt dass für mich das Spiel eine unglaublich emotionale Erfahrung war. Es war sicher nicht das Spiel mit dem ich am meisten Spaß hatte aber mit Abstand das Spiel mit dem größten emotionalen Impact (bei mir hat so ziemlich jeder Trick der im Podcast als "billig" bezeichnet wurde funktioniert). Dazu sei gesagt, dass ich ein großer Fan des ersten Teils bin (im laufe der Jahre habe ich es bestimmt 5 oder 6 mal durchgespielt) und daher eine große Bindung zu etablierten Charakteren hatte.

Deshalb denke ich kann ich einen der größten Kritikpunkte des Spiels hervorragend nachvollziehen und zwar warum das Spiel gefühlt 5 Stunden zu lang ist. Mir ist es Anfangs schwer gefallen den zweiten zentralen Twist zu akzeptieren bzw. mich emotional darauf einzulassen. Meine Meinung über gewisse Charaktere hat sich dann erst sehr langsam nach erheblicher Spielzeit geändert. Ich denke das ist genau der Punkt den Andre mit den Fokusgruppentests meinte. Ich glaube damit wurde versucht Leute wie mich abzuholen, für die das erste einschneidende Ereignis am Anfang ein schwerer Schlag war.

Allerdings finde ich hat man sich dadurch in ein unauflösbares Dilemma begeben. Da der Spielabschnitt so lang ist müssen die anderen Abschnitte auch recht lang sein um ein gewisses Gleichgewicht herzustellen. Mir fällt dazu der Satz ein "Zeit heilt alle Wunden". Daher denke ich nicht, dass ein kürzeres Spiel zwangsläufig besser wäre, sondern wie im Podcast schon angeklungen ist, dass das ND typische Gameplay auf Spiele mit kürzerer Länge (12-15h) einfach besser passt.

Ein Aspekt der Diskussion im Spoilercast hat mir jedoch gefehlt zu dem ich noch gerne eure Meinung wüsste.
SpoilerShow
Ellie leidet nach den Ereignissen in Jackson und Seattle an PTSD.
Ich finde die Krankheit eigentlich Wahnsinnig gutes Instrument ihren Aufbruch von der Farm zu legitimieren. Besser noch als ihren ursprüngliche Rachefeldzug. Hatte die selben Gefühle teilweise wie sie Sebastian sie beschreibt, dass ich einfach wollte dass Ellie jetzt aufhört und es gut sein lässt. Für mich war ihre Psychische Krankheit ein Identifikationspunkt mit dem der Bruch zwischen mir und was aus Ellie geworden ist verhindert werden konnte. Finde den Vergleich von Neil Druckmann mit einer Drogensucht eigentlich ganz treffend. Meine Frage daher, wie hat sich ihre Krankheit auf eure Sicht auf Ellie als Charakter ausgewirkt?
error42
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von error42 »

Habe bisher nur Teil 1 durch und muß sagen, daß er für mich recht enttäuschend war. Nachdem ich die Querelen um eine vermeintliche "politische Agenda" von TLOU2 weitgehend gemieden hatte (gibt ja derzeit wahrlich wichtigere Themen), habe ich mich sehr gefreut einen eignen Podcast-Teil zu den "Kontroversen" zu sehen und gehofft, daß ich damit in kurzer Zeit einen Überblick über das Thema bekomme und höre was grob vorgefallen ist.

Die 2-3 Minuten, die darüber gesprochen wurde (der Rest dieses 10-Minuten-Segments war ja den Leaks gewidmet) haben mich dann genauso ahnungslos zurückgelassen wie ich in den Podcast reingegangen bin.

Als absolutes Minimum hättet Ihr ja kurz die diversen Positionen benennen können und warum das aus Eurer Sicht keine weitere, genauere Besprechung verdient. Der Hinweis darauf, daß kein Werk ganz frei von politischer Aussage sein kann, ist ja eine aus Literatur, Film, etc. altbekannte Binsenweisheit, wurde im Podcast schon mehrfach zitiert und scheint mir in diesem Kontext eher Debattenbeitrag als Information über eine Debatte zu sein. Wenn ich über eine politische Kontroverse informiert werden möchte, dann will ich ja nicht wissen ob eine der beiden Seiten "recht" hatte und ggf. welche, sondern mich interessiert welche Fragen diskutiert wurden, von wem, in welcher Form und in welchen Foren, welche Kreise das gezogen hat, ob bekannte, relevante Akteure daran teilgenommen haben und auf welcher "Seite", wie Entwickler/Publisher darauf reagiert haben, ob es sich in längerwährende Debatten einfügt und ob es eine wie auch immer geartete Wirkung entfaltet hat, vielleicht sogar über das Medium Computerspiel hinaus.

Außerdem ist der allgemeine Hinweis auf den zwingenden politischen Gehalt von Spielen auch kein "silver bullet" mit dem sich jede Kritik bzgl. einer politischen Ausssage entkräften ließe. Wenn jemand sagt "mir paßt die politische Aussage von Spiel X nicht" geht ja die Antwort "kein Spiel ist völlig frei von einer politischen Aussage" irgendwie auch inhaltlich am Thema vorbei. Aber das nur am Rande.
sanftebrise
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von sanftebrise »

imanzuel hat geschrieben: 28. Jun 2020, 16:19
sanftebrise hat geschrieben: 28. Jun 2020, 16:10 Wurde das schonmal irgendwo offiziell gesagt, dass ein Dritter Teil kommen soll?
https://www.gq-magazine.co.uk/culture/a ... -interview
“As you start wrapping things up, creatively there are fewer and fewer responsibilities and my mind can’t help but think about the next thing,” he says. “So, yeah, the next thing could be a Part III, the next thing could be some new IP.” Ultimately, the best idea wins.
Ich danke dir.
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Guthwulf
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Guthwulf »

Zu den Podcasts: Ich bin ja ehrlich gesagt doch ziemlich enttäuscht. Habe gar nix groß zu meckern über eure Besprechung. 8-) War alles so rational, ausgewogen und nachvollziehbar argumentiert. ;) Ich stimme euch bei einigen Punkten natürlich nicht zu, sehe aber, aus welcher Perspektive ihr kommt. So alles in allem... toller 3 teiliger Podcast zu The Last Of Us 2 :clap: :dance:

Ja, die Rachestory in TLOU2 ist im Grundsatz ein ziemlich ausgelutschtes Klischee und TLOU2 bedient sich vieler bekannter Tropes. Das war aber auch schon bei Teil 1 so. Der hatte außerdem auch erhebliche Pacingprobleme, bei dem sich das Gameplay wie Kaugummi zog (z.B. Phase nach Prolog, bis Joel auf Ellie trifft oder die Zeit in der QZ wo sie später Henry und Sam treffen und stundenlang nur noch gegen Menschen kämpfen). Auch Teil 1 rennt schon oft ohne Rücksicht auf Verluste auf den nächsten emotionalen Moment zu.

Was Teil 1 für mich persönlich trotzdem zum Meisterwerk (und einem meiner Lieblingsspiele machte) waren andere Punkte, vornehmlich die Nuancen und meisterhafte Inszenierung, dank derer aus den Stereotypen plötzlich natürliche und interessante Charaktere wurden, denen man gerne folgen wollte. Natürlich hatten die sich langsam entwickelnde Vater Tochter Beziehung zwischen Joel und Ellie, die Ambivalenz im Charakter von Joel und das meisterhafte Ende extrem hohen Anteil an der Wirkung. Das Ende war aber eher glücklicher Zufall (und ursprünglich nicht so geplant). Habe generell das Gefühl, dass bei Naughty Dog die Stories von sehr wechselhafter Qualität sind und die Wirkung von eher subtileren Nuance in der Inszenierung und den kleineren Story-/Gameplaymomenten abhängt.

Bei TLOU2 weiß ich noch nicht, wo es für mich am Ende landet. Bisher funktioniert es hervorragend, aber es hängt natürlich ab, wie sie das jetzt weiterentwickeln und ob sie es auch diesmal schaffen, die Kurve trotz Klischees und emotionaler Manipulation zu bekommen. Die emotionale Verbundenheit zu Ellie funktioniert für mich (bisher). Klar tut sie schreckliche Dinge, aber ich verstehe auf sychologischer und menschlicher Ebene, warum sie glaubt, so handeln zu müssen. Darin liegt ja grad die Tragik ihrer Geschichte. Es wäre aber auch keine zu große Überraschung, wenn das Pendel am Ende diesmal doch in die andere Richtung schwingt und ND sich hier mit Ihren Ambitionen übernommen und in den zahllosen Rewrites ein Stück Weit verloren haben. Bisher finde ich höchstens schade, dass die Zombies, Postapocalypse und das World Building durch den Fokus auf die Rachegeschichte so in den Hintergrund rücken.

Naughty Dog Formel: Die haben sie definitiv inzwischen. Ich sehe deutlich mehr Verbesserungen als Andre im Spielgefühl von TLOU2 zu TLOU1, aber kann nicht abstreiten, dass die Formel hier auch wieder sehr deutlich zu Tage tritt. Man merkt, dass sie "Ihren" Stil inzwischen gefunden und bis zur Schmerzgrenze optimiert haben. Dadurch wirds natürlich auch bissel vorhersehbar. Der Seattle Open World Abschnitt funktioniert für mich deshalb nur so mittelgut. Bei den linear inszenierten Abschnitten, haben Sie mehr Einfluss und individuelle Möglichkeiten um z.B. Überraschungen einzubauen. Der Open World Abschnitt wirkt hingegen klar formelhaft. Stört mich bisher aber auch noch nicht.
Andre Peschke hat geschrieben: 28. Jun 2020, 14:51
sanftebrise hat geschrieben: 28. Jun 2020, 14:44 Wie steht ihr denn einer Fortsetzung gegenüber? Glaubt ihr, da gibt es noch einen dritten Teil? Ich würde fast sagen, eigentlich ist alles gesagt.
Denke, da sich die Verkaufszahlen ja gut anlassen, wird der kommen.
Denke ich auch. Sie haben ja auch bei Teil 1 damals Stein und Bein geschworen, dass die Geschichte um Joel und Ellie auserzählt und keine Fortsetzung geplant ist. Die Verlockung des Geldes halt. :whistle:
Clambone hat geschrieben: 28. Jun 2020, 14:22Ich würde insbesondere im allerletzen Teil die Gewalt auch garnicht mehr so hervorheben. Es geht hier eher darum wie die Leere der Protagonistin erfühlbar wird. Der Weg zu dem Ziel hat alle Bedeutung verloren, die Leere ist so groß geworden dass alles Bedeutlungslos wird außer das Ziel. (sowohl für Elli, wie auch für alle Spieler*innen die nur noch zum nächsten Storyabschnitt wollen).
Schöne Interpretation! Das wäre auch meine Lesart und Erwartungshaltung!
Dragoner hat geschrieben: 28. Jun 2020, 16:20ich möchte gerne die großartige Besprechung im Podcast hier mit ein paar meiner Gedanken ergänzen.
Willkommem im Forum als aktiver Nutzer und danke fürs Teilen deiner Gedanken :)
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philoponus
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von philoponus »

mrz hat geschrieben: 25. Jun 2020, 17:52
philoponus hat geschrieben: 25. Jun 2020, 17:43 Die Charaktere treffen immer wieder nicht nachvollziehbare Entscheidungen, die man selbst auch überhaupt nicht beeinflussen kann. Ich könnte viele Beispiele bringen, lasse das aber aus Spoilergründen.
Das lese ich immer wieder u.a. auch "plotholes" und "pretentious", Aber nie Beispiele. Bin wohl zu doof. Würde mich Mal freuen. Gerne in Spoiler Tags. Bin gerade
SpoilerShow
auf dem Boot zur Insel mit Abby nach dem Encounter mit Tommy, wo Melly stirbt
Als schreibfauler Mensch: Ich bewerte die Story 1:1 so, wie Andre heute im Spoilerpodcast. Er bringt auch viele Beispiele, die ich unterschreiben würde. Auch sonst ist ja unsere Bewertung des Spiels fast identisch.
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philoponus
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von philoponus »

Wer das Spiel lieber ansieht als selber spielt, der/dem empfehle ich das LP von Christopher Odd:

https://www.youtube.com/playlist?list=P ... o8G7aEBRsI
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Andre Peschke
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Andre Peschke »

Dragoner hat geschrieben: 28. Jun 2020, 16:20 Ein Aspekt der Diskussion im Spoilercast hat mir jedoch gefehlt zu dem ich noch gerne eure Meinung wüsste.
SpoilerShow
Ellie leidet nach den Ereignissen in Jackson und Seattle an PTSD.
Ich finde die Krankheit eigentlich Wahnsinnig gutes Instrument ihren Aufbruch von der Farm zu legitimieren. Besser noch als ihren ursprüngliche Rachefeldzug. Hatte die selben Gefühle teilweise wie sie Sebastian sie beschreibt, dass ich einfach wollte dass Ellie jetzt aufhört und es gut sein lässt. Für mich war ihre Psychische Krankheit ein Identifikationspunkt mit dem der Bruch zwischen mir und was aus Ellie geworden ist verhindert werden konnte. Finde den Vergleich von Neil Druckmann mit einer Drogensucht eigentlich ganz treffend. Meine Frage daher, wie hat sich ihre Krankheit auf eure Sicht auf Ellie als Charakter ausgewirkt?
Ich fand das, wie im Podcast geschildert, viel zu dünn. Man erfährt es konkret aus einem Tagebucheintrag und durch eine Traumsequenz. Das wird mir zu sehr hingeworfen, ohne das eine wirkliche Auseinandersetzung stattfindet.

Das Motiv "die Gewalt ist auch wie eine Krankheit" ist durchgehend da und auch psychische Gewaltfolgen. Aber das ist so Action-Movie-Konsequenz. Es zittern die Hände kurz, die Stimmung ist down - ab zum nächsten Massaker.

Da kommt bei mir einfach kein guter, roter Faden an. Das wirkt alles so eingesprenkelt.

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Andre Peschke
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Andre Peschke »

error42 hat geschrieben: 28. Jun 2020, 16:31 Wenn ich über eine politische Kontroverse informiert werden möchte, dann will ich ja nicht wissen ob eine der beiden Seiten "recht" hatte und ggf. welche, sondern mich interessiert welche Fragen diskutiert wurden, von wem, in welcher Form und in welchen Foren, welche Kreise das gezogen hat, ob bekannte, relevante Akteure daran teilgenommen haben und auf welcher "Seite", wie Entwickler/Publisher darauf reagiert haben, ob es sich in längerwährende Debatten einfügt und ob es eine wie auch immer geartete Wirkung entfaltet hat, vielleicht sogar über das Medium Computerspiel hinaus.
Auf der Seite der "politische Agenda"-Kontroverse wusste ich wirklich nicht, was ich sonst noch dazu sagen sollte, ohne das es mir zu dumm wird. Bzw. ich bin auf den Vorwurf, man habe die diversen Charaktere selbstzweckhaft bzw. im Dienste einer Agenda und nicht im Dienste der Geschichte eingebaut, im Spoilercast besprochen.

Die ganze Diskussion im weiteren - zumindest insofern sie mir im Rahmen der Kontroverse begegnet ist - ist mir offengestanden zu dumm. Die hat meine Zeit nicht verdient und diese Argumente wiederhole ich nicht auch noch im Podcast. Wenn ich dabei etwas übersehen habe, was wirklich konkret mit dem Spiel zu tun hat, mag man mich darauf gern hinweisen. Aber das meiste ist auf dem Niveau von "The Quartering", was wir weiter vorne im Thread schon diskutiert haben, und dafür ist mir meine Zeit zu schade.

Wenn man sich die ganzen Diskussionen auf Spieler-Ebene auf Metacritic und in Foren ansieht, ist es sowieso geradezu peinlich, was für eine Kontroverse das Spiel überhaupt lostreten konnte. Lars von Trier wurde hier ja im Thread mal erwähnt. Der will vermutlich Spiele machen wenn er sieht, wie billig da noch ein richtiger Aufschrei zu haben ist. :D

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Axel
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Axel »

Andre Peschke hat geschrieben: 28. Jun 2020, 18:25 Lars von Trier wurde hier ja im Thread mal erwähnt. Der will vermutlich Spiele machen wenn er sieht, wie billig da noch ein richtiger Aufschrei zu haben ist. :D
Bring diverse Spieleentwickler nicht noch auf Gedanken. Ich als Spieleentwickler der auf Publicity aus wäre würde ja ein „Rampage - The Game“ machen, wo man natürlich in Bill Williamsons Rolle schlüpft und man dauerballernd am laufenden Band Uwe Bolls politische Rants verbreitet! Also im wesentlichen das was man in Rampage 2+3 gesehen hat. :ugly:

Uuuhhh, was würde DAS für Skandal sondergleichen geben...
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mrz
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von mrz »

Andre Peschke hat geschrieben: 28. Jun 2020, 17:14
Dragoner hat geschrieben: 28. Jun 2020, 16:20 Ein Aspekt der Diskussion im Spoilercast hat mir jedoch gefehlt zu dem ich noch gerne eure Meinung wüsste.
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Ellie leidet nach den Ereignissen in Jackson und Seattle an PTSD.
Ich finde die Krankheit eigentlich Wahnsinnig gutes Instrument ihren Aufbruch von der Farm zu legitimieren. Besser noch als ihren ursprüngliche Rachefeldzug. Hatte die selben Gefühle teilweise wie sie Sebastian sie beschreibt, dass ich einfach wollte dass Ellie jetzt aufhört und es gut sein lässt. Für mich war ihre Psychische Krankheit ein Identifikationspunkt mit dem der Bruch zwischen mir und was aus Ellie geworden ist verhindert werden konnte. Finde den Vergleich von Neil Druckmann mit einer Drogensucht eigentlich ganz treffend. Meine Frage daher, wie hat sich ihre Krankheit auf eure Sicht auf Ellie als Charakter ausgewirkt?
Ich fand das, wie im Podcast geschildert, viel zu dünn. Man erfährt es konkret aus einem Tagebucheintrag und durch eine Traumsequenz. Das wird mir zu sehr hingeworfen, ohne das eine wirkliche Auseinandersetzung stattfindet.

Das Motiv "die Gewalt ist auch wie eine Krankheit" ist durchgehend da und auch psychische Gewaltfolgen. Aber das ist so Action-Movie-Konsequenz. Es zittern die Hände kurz, die Stimmung ist down - ab zum nächsten Massaker.

Da kommt bei mir einfach kein guter, roter Faden an. Das wirkt alles so eingesprenkelt.

Andre
Bin "leider" noch bei Teil 2 - find ihn bis jetzt aber sehr gut. Freue mich morgen auf den Spoiler-Part. Heute schaffe ich das denke ich nicht mehr.
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Andre Peschke
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Andre Peschke »

Axel hat geschrieben: 28. Jun 2020, 18:41 Bring diverse Spieleentwickler nicht noch auf Gedanken. Ich als Spieleentwickler der auf Publicity aus wäre würde ja ein „Rampage - The Game“ machen, wo man natürlich in Bill Williamsons Rolle schlüpft und man dauerballernd am laufenden Band Uwe Bolls politische Rants verbreitet! Also im wesentlichen das was man in Rampage 2+3 gesehen hat. :ugly:

Uuuhhh, was würde DAS für Skandal sondergleichen geben...
Gabs doch schon, mit diesem School-Shooting-Game. Wurde dann halt nur direkt von Steam geschmissen. Oder das gute alte "Super Columbine Massacre RPG" - siehe Podcast. Beim Skandal ist das Computerspiel halt leider immer noch mehr Olaf Ittenbach als Lars von Trier. ^^

Andre
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Soulaire
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Soulaire »

Ich für meinen Teil finde die Gewalt in TLOU2 problematisch weil sie so "stumpf" ist bzw. uninspiriert wirkt.. Ein Lars von Trier hingegen schafft es einen mehrmals (manchmal auch nicht) zu überraschen und irgendetwas zu machen was noch nie dagewesen ist und einen in tiefe Gefilde zu führen. TLOU2 hat das nicht geschafft und man kann auch keine eigene Handschrift von Neil Druckmann erkennen, über die man in einem größeren Kontext noch reden könnte. mal ganz davon abgesehen dass das meiste nur auf einer filmischen Ebene passiert....
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Amadeus »

Teil 1 gehört:
Exzellent. Herausragend. Erwartungen weit übertroffen. :clap:
Vielen Dank Euch beiden.

Alles an einem Tag aufgenommen? :lol:

Wurde Euch das Spiel zum vorzeitigen Review auch angeboten?

Bezüglich die Medien wussten nicht, was sie erwartete: Muss man das NDA unterschreiben bevor man das Spiel erhält? Oder kann man sich das überlegen, und ins Spiel reinspielen bzw. durchspielen?

Bezüglich der gefakten Trailer:
Es gibt (zumindest in Deutschland) das Werberecht mit seinen diversen Gesetzen.
Paragraph 5 UWG: Irreführende geschäftliche Handlungen.
"Unlauter handelt, wer eine irreführende geschäftliche Handlung vornimmt, die geeignet ist, den Verbraucher oder sonstigen Marktteilnehmer zu einer geschäftlichen Entscheidung zu veranlassen, die er andernfalls nicht getroffen hätte. Eine geschäftliche Handlung ist irreführend, wenn sie unwahre Angaben enthält oder sonstige zur Täuschung geeignete Angaben über folgende Umstände enthält"

Sony Interactive Entertainment wird zumindest den Produktpreis erstatten müssen, wenn einem das mit Joel das Spielerlebnis versaut hat.
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Andre Peschke
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Andre Peschke »

Dragoner hat geschrieben: 28. Jun 2020, 16:20 bei mir hat so ziemlich jeder Trick der im Podcast als "billig" bezeichnet wurde funktioniert
Es sei auch nochmal betont: Billiger Trick bedeutet nicht ineffektiv. Natürlich funktioniert das auch bei mir - wie im Podcast ja geschildert. Ein Jumpscare ist auch ein billiger Trick - bedeutet nicht, dass ich nicht zusammenzucke oder dass das nicht seinen Platz hat, wie die Klischees auch. Das ist nur etwas, was von der Kritik IMO keinen großen Applaus bekommen sollte, weil es unser Job ist nach mehr zu verlangen als Varianten von bekannter Emotions-Best-Practice. Bzw würde ich das nicht tun, müsste die Einordnung eben kategorisch subjektiv erfolgen (wie sehr hat es bei mir gewirkt?) und da käme ich zum gleichen Ergebnis: Gut, nicht großartig.
Soulaire hat geschrieben: 28. Jun 2020, 18:48 Ich für meinen Teil finde die Gewalt in TLOU2 problematisch weil sie so "stumpf" ist bzw. uninspiriert wirkt.. Ein Lars von Trier hingegen schafft es einen mehrmals (manchmal auch nicht) zu überraschen und irgendetwas zu machen was noch nie dagewesen ist und einen in tiefe Gefilde zu führen. TLOU2 hat das nicht geschafft und man kann auch keine eigene Handschrift von Neil Druckmann erkennen, über die man in einem größeren Kontext noch reden könnte. mal ganz davon abgesehen dass das meiste nur auf einer filmischen Ebene passiert....
Das ist auch ein guter Punkt. Bei den einzelnen Aspekten von TLOU 2 ist es bei mir so:

Als Kommentar auf Gewalt - funktioniert schlecht, hat keine Lösung für ludonarrative Problemstellung
Als Charakterdrama über Empathie: Gut mit Upgrade zu Sehr Gut weil ambitionierte Struktur auf AAA-Niveau
Als Horror-Action-Popcornkino mit viel Gewalt: Fantastisch, wo es voll in diese Richtung schwenkt
Als reines Charakterdrama: Okay bis gut... je nach Charakter
Amadeus hat geschrieben: 28. Jun 2020, 18:51 Alles an einem Tag aufgenommen? :lol:
Jopp. Von 13 bis 18 Uhr am Freitag.
Amadeus hat geschrieben: 28. Jun 2020, 18:51Wurde Euch das Spiel zum vorzeitigen Review auch angeboten?
Keine Ahnung, so weit sind wir nicht gekommen, weil wir da schon abgelehnt hatten.

Andre
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