The Last of Us 2

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Andre Peschke
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Andre Peschke »

whitespace hat geschrieben: 29. Jun 2020, 12:13 Dünnhäutige Wortklauberei und das sich vor Tatsachen verschließen bringt niemand weiter.
Bitte weniger provokativ im Tonfall und in der Wortwahl (Begriffe wie "Virtue Signaling" sind durch einschlägige Online-Debatten inzwischen in ihrer Warhnehmung heikel).

Andre
philipp_neu
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von philipp_neu »

Hach wieder so ein Spiel auf das ich mich wirklich gefreut habe, nach 1-2 Stunden aber schon die Lust verliere, keine Ahnung warum. Eigentlich will ich es noch Spoilerfrei durchspielen nur um mir die volle 3-Folgen-Dröhnung-Podcast zu geben :D
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mrz
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von mrz »

Lemonbonbon hat geschrieben: 28. Jun 2020, 19:14 Ich habe den Eindruck, dass die hauptsächliche Kritik bei dem Spiel für viele Leute ist, dass Sie sich nicht mit den Charakteren im Spiel identifizieren können oder bereits zu sehr identifiziert haben, und daher extrem ablehnend reagieren. Dieses "man muss sich mit der Figur im Spiel identifizieren können" ist mir schon lange suspekt. Aus meiner Perspektive betrachte ich Spiele generell wohl sehr distanziert, ich sehe einer Spielfigur lediglich bei ihren Handlungen zu, und BIN NICHT diese Person.
SpoilerShow
Insofern hat mich der Abby-Teil nicht wirklich gestört. Ebenso die Golfschlägerszene mit Joel. Nur weil ND diesen Charackter opfert, kann man sich doch nicht persönlich angegriffen fühlen? Auch das Viereck-Drücken in der Sequenz mit Elli und dem Rohr. Nur weil ich als Spieler diese Taste drücken soll, wird die Szene für mich dadurch nicht "intensiver", sondern eher "ja mach halt".
Ist die Wahrnehmung bei vielen Spielern wirklich so anders?

Interessant ist dann eben der Einfluss dieser Handlungen auf die Spielfiguren. Insofern wundert es mich, dass Andre und Sebastian Schwierigkeiten hatten, Zugang zu Ellis Gedankenwelt zu finden; ich finde diese eigentlich sehr eindeutig kommuniziert.
SpoilerShow
Bzgl. des transsexuellen Charakters: Dass es wohl Lev ist, ist mir beim Spielen überhaupt nicht aufgefallen, das habe ich erst hier im Forum gelesen. Wurde das im Spiel konkret genannt? Ich dachte zunächst, dass es eher auf Abby zutreffen würde, aber nur aufgrund des muskulösen Körperbaus kann man darauf ja natürlich auch nicht direkt schließen. Was mich gewundert hat: Kann es sein, dass ND Abbys Charaktermodell erst später in der Entwicklung des Spiel neu designed hat? Bis auf ein oder zwei verbale Erwähnungen ihrer muskulösen Statur nimmt das Spiel keinen Bezug auf ihr Erscheinungsbild, was zu der Frage führt, ob ND das Charaktermodell eher kurz vor Schluss aus welchem Grund auch immer (Provokation, Botschaft etc.?) so eingebaut hat.
SpoilerShow
Lev heißt eigentlich Lily. Hat sich den Kopf rasiert aus Protest - sollte an einen der "Elder" (Dorfältesten) verheiratet werden als "Ehefrau". Und da er sich als "Junge" fühlt hat er sich auch die Haare abgeschnitten. Er hat sich Yara anvertraut, die ihm sagte er soll seine Gefühle unterdrücken und einfach weitermachen"
Amadeus
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Amadeus »

real Troll hat geschrieben: 28. Jun 2020, 11:17
Andre Peschke hat geschrieben: 28. Jun 2020, 10:12 Ich weiß nicht, was du da erwarten würdest?
Ich habe keinen Buchhalterdienst erwartet, bei dem ihr penibel Punkt für Punkt der diversen Vorwürfe, Unterstellungen und von euren Vorlieben abweichenden Perspektivenangebote abhakt. Vielmehr hoffte ich, ihr schenktet der Debatte als Ausdruck der gewachsenen Erheblichkeit des/eines Videospiels euer Augenmerk. Während in vergangenen Jahrzehnten nahezu ausschließlich Bühnenstücke ("Der Stellvertreter"), Filme ("Das große Fressen") und Bücher (Deutschland schafft sich ab") wichtige Debatten initiierten oder zumindest illustrierten, sehe ich im aktuellen Beispiel einen großen Schritt für den weiteren Bedeutungsgewinn des Videopiels in eben diesem Kontext.
Unter High-Involvement Gamern (also alle die hier schreiben und lesen) hat das Spiel Wellen ausgelöst, ja.

Für alle anderen Gamer handelt es sich um gewöhnliches AAA-Game. Fragt ruhig mal eure Gamer-Freunde außerhalb unserer Gaming-Bubble dazu.

In der Gesellschaft ist der Einfluss oder Impact oder die Bedeutung des Spiels gleich Null. Nicht vorhanden.
Amadeus
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Amadeus »

Andre Peschke hat geschrieben: 28. Jun 2020, 12:31
real Troll hat geschrieben: 28. Jun 2020, 11:48 Während im letzten Jahr nur noch jeder zweite Haushalt in Deutschland mindestens ein Buch erwarb (50% Nichtleser), haben wir auf der anderen Seite ein vielfach besprochenes und offenkundig bereits jetzt millionenfach erworbenes Videospiel, das aktuelle Kontroversen in seiner dramaturgischen Anlage antizipiert und in seiner Rezeption fortführt.
Okay, verstanden. Das hätte für mich den Rahmen der ohnehin aufwendigen Besprechung gesprengt. Kann man an anderer Stelle machen.

Andre
Interessanter Punkt.

Nur unterliegt real Troll da vielleicht einem starken Bias.
Der Buchmarkt in Deutschland ist 3x so groß wie der Gamingmarkt nach Umsatz: 9,2b zu 3,5b Euro.
https://www.domradio.de/themen/kultur/2 ... eutschland

Nach Anzahl Titel sind wir bei Faktor 9:
360 Mio zu 45 Mio

Gesellschafter Einfluss wird nochmal einseitig deutlich darüber liegen.

Ergo: Es ist schön, dass sich Spiele so positiv entwickeln. Und das die gesellschaftliche Anerkennung zunimmt. Aber das TLOU2 der Gesellschaft Impulse geben kann, ich weiß ja nicht.
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Andre Peschke
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Andre Peschke »

Amadeus hat geschrieben: 29. Jun 2020, 14:06 Ergo: Es ist schön, dass sich Spiele so positiv entwickeln. Und das die gesellschaftliche Anerkennung zunimmt. Aber das TLOU2 der Gesellschaft Impulse geben kann, ich weiß ja nicht.
Es wäre zumindest durchaus eine Diskussion wert, auch wenn man am Ende zu dem Ergebnis kommt, dass hier keine Impulse gesetzt wurden. Die Wahrnehmung in der Gamerblase mal einem Realitätscheck zu unterziehen, wäre in sich spannend. Ich würde aus dem Bauch raus glauben, alle anderen Medien haben alle Impulse die da vielleicht gesetzt wurden schon vor Jahrzehnten durchgekaut und lächeln da nur müde über ein Spiel, dass ja nichtmal das Alleinstellungsmerkmal "Interaktivität" großartig beansprucht. Ein "American Psycho" (Buch) findet die Gewalt in TLOU2 ja vermutlich "niedlich". Film und TV finden den Sex prüde. Die Idee eines Zyklus von Gewalt und ein Blick auf die menschlichen Abgründe etc - Filme wie "A History of Violence" haben das schon bedeutend eleganter behandelt und sind TLOU2 in Punkto "rohe Autentizität" etc weit voraus. Aber wer weiß, ob diese Auffassung einer näheren Betrachtung standhält?

Ich hatte übrigens noch eine langweiligere Interpretation des Spiels im Angebot:
SpoilerShow
Nämlich, dass man an Ellie die Phasen von (u.a.) häuslicher Gewalt durchexerziert:

- Person wird Opfer von Gewalt
- Person wird selbst zum Täter
- Person fühlt sich schuldig (siehe die Szenen mit Dina)
- Person rationalisiert die Gewalt / sucht die Schuld beim Opfer (immer wieder sagt Ellie "das war dumm" - zum Hund, zu der asiatischen Soldatin die sie als erstes tötet )
- Person sucht nach neuen Vorwänden für Gewalt ("schau, wozu du mich gezwungen hast!")

Beim Tod von Mel stößt sie dann an die Grenzen dessen, was sie noch rationalisieren kann.

Finde ich aber weniger passend. Kann mir aber vorstellen, dass das ein wenig Pate stand bei Druckman & Co., weil dieses "selber schuld! Hättest du mich halt nicht angegriffen (nachdem ich hier eingebrochen bin mit dem Vorsatz zumindest eure Freunde zu töten)" zieht sich schon durch.
Auch ein interessanter Punkt den ich gerade in meinen Notizen sehe und über den wir dann gar nicht gesprochen haben: Wir haben in der Vergangenheit Berichte gelesen darüber, wie traumatisierend die Entwicklung harter Gewaltspiele am Beispiel "Mortal Kombat X" & Co. für manche Entwickler war, die über Monate brutale Szenen recherchieren und in 3D-Modelle und Animationen etc umsetzen mussten. Irgendwer hat das hier vorher im Thread auch schonmal angeschnitten, glaube ich. Wenn wir das mit der Crunch-Diskussion verheiraten...

Andre
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Lurtz
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Lurtz »

https://twitter.com/jasonschreier/statu ... 0287034368

Jason Schreiers Fehde mit gefühlt jedem, der an TLOU2 beteiligt war, geht weiter :ugly:
Children are dying.
That's a succinct summary of humankind, I'd say. Who needs tomes and volumes of history? Children are dying. The injustices of the world hide in those three words.
Amadeus
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Amadeus »

Andre Peschke hat geschrieben: 29. Jun 2020, 14:41
Amadeus hat geschrieben: 29. Jun 2020, 14:06 Ergo: Es ist schön, dass sich Spiele so positiv entwickeln. Und das die gesellschaftliche Anerkennung zunimmt. Aber das TLOU2 der Gesellschaft Impulse geben kann, ich weiß ja nicht.
Es wäre zumindest durchaus eine Diskussion wert, auch wenn man am Ende zu dem Ergebnis kommt, dass hier keine Impulse gesetzt wurden. Die Wahrnehmung in der Gamerblase mal einem Realitätscheck zu unterziehen, wäre in sich spannend.
Sehr gerne.
Mach du mal. :D

Ein undogmatisches 1 Min Kurzreview:
https://www.3sat.de/kultur/kulturzeit/t ... 2-100.html
Interessanterweise wird Ellie nicht in Kämpfen gezeigt, die aktiv von ihr ausgehen.
Und natürlich ohne eine einzige Marketing-Phrase. :lol:
real Troll
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von real Troll »

Amadeus hat geschrieben: 29. Jun 2020, 13:38 Für alle anderen Gamer handelt es sich um gewöhnliches AAA-Game. Fragt ruhig mal eure Gamer-Freunde außerhalb unserer Gaming-Bubble dazu.
medienvergleichende Rückfrage:
Hast du denn den Eindruck, die Gesamtheit der Leserschaft sei bei einer der vergangenen Buchkontroversen als Partizipanten impliziert worden?

Ich habe gar keine Generaldefinition zur Hand, ab welcher Teilnehmermenge tatsächlich "die Gesellschaft" miteinander debattiert und möchte auch gar nicht mit einer fertigen Definition in eine Diskussion einsteigen. Diese hilft mir bestenfalls, am Ende jener etwas näher zu kommen. Mit meinen angebrachten Vergleichen zur Breite und Intensität der Meinungsfindung rund um "The Last of Us 2" sehe ich dieses Spiel indes unter den denkbaren Kandidaten, die das Medium Videospiel als Debattenbeiträge erbracht hat.
Ist es am Ende doch nur ein Lüftchen, das ich wegen meiner Froschperspektive mit einem Sturm verwechsle? Kann ja sein, aber das hätte ich nicht nur deklamiert, sondern gerne argumentiert. Andre hat ja schon in ein, zwei Kommentaren zu erkennen gegeben, dass er das Thema doch ganz interessant fände.
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philoponus
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von philoponus »

Einige Beispiele, die mich bei der Story besonders gestört haben. Könnte eine lange Liste machen:
SpoilerShow
1. Joel war im ersten Teil ein ausgesprochen skeptischer Überlebenskünstler. An einer Stelle erkennt er sofort eine Falle als Hinterhalt und fährt weiter usw. Die Sicherheitsmaßnahmen in Jackson (Patrouillen usw.) zeigen klar, dass alle Bewohner dort wissen, wie gefährlich die Welt draußen ist. Trotzdem läuft Joel dann wie ein ein hoch naives Greenhorn in die Falle zu einer wildfremden Gruppe und lässt sich wehrlos umbringen. Gleichzeitig natürlich auch lächerlich unwahrscheinlich, dass sich die beiden genauso "zufällig" über den Weg laufen.

2. Die Verwandlung von Abby hin von "Super Soldatin mit vielen Freund*innen" hin zu "Ich bringe jetzt zwei Tage später hemmungslos alle meine Ex-Freunde um, die mir über den Weg laufen, weil ich zwei arme Teenager getroffen habe" finde ich nicht überzeugend.

3. Die beiden Konfrontationen zwischen Elli und Abby fand ich beide sehr albern durch die übertriebene Gewalt. Hat mich an Wrestling-Shows erinnert, was ich gar nicht ernst nehmen kann. Hat emotional genau das Gegenteil des Intendierten erreicht bei mir.

4. Dass Lev seine Mutter versehentlich durch einen Unfall umbringt, ist so billig...

5. Die Motivation Ellis finde ich nicht konsistent. Ihre Entscheidungen sind oft dümmer als ihr Charakter (vom ersten Teil her kommend) eigentlich sein sollte. Einmal sieht sie in einem Flashback Joel, und bringt deshalb dann jemanden um. Am Ende sieht sie Joel und lässt Abby dann deshalb leben...

6. Die beiden Fraktionen fand ich sehr klischeehaft.
Weil das Polishing immer so gelobt wird (und das zurecht), fand ich es sehr komisch, dass Elli und Abbi immer ständig angezündete Bomben mit brennender Zündschnur in den Rucksack stecken, wenn man die Waffe wechselt. Eine Kleinigkeit natürlich, aber das sieht man sehr oft und ist doch eher lächerlich. Verstehe nicht, warum man ausgerechnet hier bei so hoher Sichtbarkeit keine realistische Animation macht, während man in so viele entlegene Details, die man leicht übersehen kann, so viel Aufwand steckt.
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ingonaut
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von ingonaut »

Mir fällt noch etwas ein, wo ich dir Kritik im Podcast nicht nachvollziehen konnte: Die Loot-Animationen.

Die sind nicht sehr fix, das ist richtig. Aber ich finde das total gut.
Ich bin so viel mehr Teil der Spielwelt und die Handlung ist nicht soooo gamey gestaltet wie in anderen lootintensiven Spielen. Außerdem sind die Arme der Protagonist*innen eigentlich schon immer lang genug, so dass auch relativ wild Kram eingesammelt wird, ohne das er/sie direkt davor steht. Das ist für mich total immersiv. Gerade auch, weil das Looten dadurch in Situationen, wo noch Gegner auf der Map sind, viel "spannender" ist. So entstehen ja (theoretisch) Entscheidungen, ob ich in Gefahr looten will, oder lieber nicht/später. Das ist für mich auch ein Aspekt von Survival-Gaming.

Ich verstehe in dem Kontext auch eure (immer wiederkehrende) Kritik an RDR2 nicht, wo das Looten ja noch langsamer war. Ich spiele gerne Spiele, in denen ich mich wirklich als elementarer Bestandteil der Spielwelt fühlen kann. Das konnte ich vorher noch nie so, wie bei RDR2 und das ist hier ansatzweise so ähnlich. Das muss einem nicht gefallen, klar. Aber das war ja eine bewusste Entscheidung der Entwickler und sie ist hier auch nur konsequent.

RDR2 und TLOU (2) trauen sich einiges und muten den Spielern spielerisch und erzählerisch auch einiges zu. Das ist doch fantastisch und es unterscheidet sich von anderen Spielen so sehr, weil dort die "Zumutung" meist nur im harten Schwierigkeitsgrad oder der KI liegt. Und das dann auch noch im AAA-Segment. Ich freue mich total über diese Vielfalt. Und ich fühle mich hier als 40+jähriger auch so viel angemessener abgeholt, als bei vielen anderen Spielen.
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Andre Peschke
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Andre Peschke »

ingonaut hat geschrieben: 29. Jun 2020, 18:21 Mir fällt noch etwas ein, wo ich dir Kritik im Podcast nicht nachvollziehen konnte: Die Loot-Animationen.
Also...ich verstehe, wenn man das anders empfindet. Ich sehe auch deinen Punkt. Aber ist es schwer nachzuvollziehen, wenn wir ca 6 Std Schubladenöffnen öde finden? Ich finde: Nein. :D

Andre
Dragoner
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Dragoner »

Andre Peschke hat geschrieben: 29. Jun 2020, 09:26
SpoilerShow
Ja, stimmt. Das Wasser als riesiges Taufbecken - sehr gute Beobachtung. Etwas, dass ich im Podcast gar nicht mehr erwähnt habe ist auch die Symbolik mit der Motte. Die symbolisiert ja (IMO) die selbstzerstörerischen Tendenzen (Gewalt), die Joel an Ellie vererbt hat (die Motte, die ins Licht fliegen "muss" und dann verglüht). Die Motten sieht man in den Ladebildschirmen ja ebenfalls konstant, es werden glaaaube ich sogar nach und nach mehr, während die Gewalt weitere Kreise zieht. Und am Ende lässt Ellie die Gitarre (und die Motte) hinter sich.
Finde die Symbolik der Motte auch sehr stark und fand es daher sehr interessant, dass es ursprünglich gar nicht so gedacht war. Neil Druckmann hat in einem Interview gesagt dass sie ursprünglich gar keine Symbolik hinter der Motte hatten, sondern einfach eine externe Tattookünstlerin beauftragt hatten ein Tattoo zu designen. Das Tattoo mit Motto und Farn hat dann einfach gut gefallen und um die Idee für das Tattoo zu erklären haben sie die Motte dann auf der Gitarre platziert. Erst später haben sie dann die Symbolik erkannt. Für die Interpretation spielt das selbstverständlich keine Rolle finde es aber toll wie hier eher zufällig ein Leitmotiv für das ganze Spiel entstanden ist.
imanzuel
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von imanzuel »

Karak/ACG hat sein Review veröffentlicht, welche gut die KI-Probleme zeigt. Außerdem hat er als einer der wenigen das Embargo nicht unterschrieben und darauf verzichtet, Karak enttäuscht mal wieder nicht :clap:
https://www.youtube.com/watch?v=mz1Ofe7Lj20
Notiz für mich
2022: 1. Elden Ring 10/10 2. HFW 7/10 3. DL2 6/10
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Dee'N'bee
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Dee'N'bee »

Andre Peschke hat geschrieben: 29. Jun 2020, 18:39
ingonaut hat geschrieben: 29. Jun 2020, 18:21 Mir fällt noch etwas ein, wo ich dir Kritik im Podcast nicht nachvollziehen konnte: Die Loot-Animationen.
Also...ich verstehe, wenn man das anders empfindet. Ich sehe auch deinen Punkt. Aber ist es schwer nachzuvollziehen, wenn wir ca 6 Std Schubladenöffnen öde finden? Ich finde: Nein. :D

Andre
Also...ich bin im zweiten Durchlauf und mich stört es immernoch nicht :lol:
Ich mach das gerne, ich liebe looten und in The Last of us ist es imo perfekt. Ich kann aber auch verstehen wenn euch das nach einer gewissen Zeit gestört hat

Hab in den Optionen "Automatisches Aufheben" gefunden, was sehr praktisch ist und einen Tastendruck spart. Und in hektischen Kämpfen beim vorbeilaufen etwas aufzuklauben ist super
Rince81
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Rince81 »

philoponus hat geschrieben: 29. Jun 2020, 17:35 Einige Beispiele, die mich bei der Story besonders gestört haben. Könnte eine lange Liste machen:
SpoilerShow
1. Joel war im ersten Teil ein ausgesprochen skeptischer Überlebenskünstler. An einer Stelle erkennt er sofort eine Falle als Hinterhalt und fährt weiter usw. Die Sicherheitsmaßnahmen in Jackson (Patrouillen usw.) zeigen klar, dass alle Bewohner dort wissen, wie gefährlich die Welt draußen ist. Trotzdem läuft Joel dann wie ein ein hoch naives Greenhorn in die Falle zu einer wildfremden Gruppe und lässt sich wehrlos umbringen. Gleichzeitig natürlich auch lächerlich unwahrscheinlich, dass sich die beiden genauso "zufällig" über den Weg laufen.

2. Die Verwandlung von Abby hin von "Super Soldatin mit vielen Freund*innen" hin zu "Ich bringe jetzt zwei Tage später hemmungslos alle meine Ex-Freunde um, die mir über den Weg laufen, weil ich zwei arme Teenager getroffen habe" finde ich nicht überzeugend.
Zumindest bei zwei Punkten möchte ich faktisch widersprechen.
SpoilerShow
1. Es war keine Falle - es war Zufall. Nichts was die Spinnensinne hätte aktivieren können und selbst wenn nicht, sie waren auf der Flucht und dann war es zu spät. Shit happens...

2. Ihre Freunde waren die ehemaligen Fireflies. Auch Isaac erwähnt in dem Gespräch mit Abbey über Owen, die "Salt Lake City Crew" und deren Bindung. Ich denke da waren die Loyalitäten von vornherein klar - Abby hat ja auch nicht eine Sekunde gezögert um entgegen dem Befehl von Isaac nach Owen zu suchen.
Die "Gesendet von meinem HTC11 Life mit Tapatalk"-Signatur
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Corvus
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Corvus »

So mit dem Podcast bin ich noch nicht ganz durch, aber LoU2 hab ich gestern nachdem ich gesehen habe dass ihr direkt 3 Folgen raushaut, dann kurzer hand durchgespielt.
SpoilerShow
Der gesamte Abby Tag innerhalb von 13 Stunden war dann auch ein bisschen viel. Ach man wird alt. :ugly:
Generell schließe ich mich der allgemeinen Aussage an, dass Spiel leicht zu lang war an, auch als ich gemerkt habe dass die ersten Szenen auf der Farm nicht das Ende sind hab ich kurzzeitig gestöhnt, die letzen beiden Kämpfe habe ich dann auch einfach nur noch laut gelöst und bin wie Andre es so schön beschrieben hat von der optimalen Strategie abgewichen, auch wenn ich nicht verkrampft habe versuchen zu stealthen. Aber irgendwann war es doch einfach ein bisschen viel.
Alles in allem fand ich das Spiel sehr unterhaltsam, über die technische Leistung muss man nicht diskutieren. Auch ich hab auf einer Vanilla PS4 gespielt und das Ding ist nicht in Flammen aufgegangen. :ugly: Auch Bugfrei war das Spiel, nur einmal hatte ich ein lustiges Clipping Problem beim Springen ins Wasser. Das war aber wie Sebastian sagte eher amüsant als ärgerlich.

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Rince81 hat geschrieben: 29. Jun 2020, 19:24
philoponus hat geschrieben: 29. Jun 2020, 17:35 Einige Beispiele, die mich bei der Story besonders gestört haben. Könnte eine lange Liste machen:
SpoilerShow
1. Joel war im ersten Teil ein ausgesprochen skeptischer Überlebenskünstler. An einer Stelle erkennt er sofort eine Falle als Hinterhalt und fährt weiter usw. Die Sicherheitsmaßnahmen in Jackson (Patrouillen usw.) zeigen klar, dass alle Bewohner dort wissen, wie gefährlich die Welt draußen ist. Trotzdem läuft Joel dann wie ein ein hoch naives Greenhorn in die Falle zu einer wildfremden Gruppe und lässt sich wehrlos umbringen. Gleichzeitig natürlich auch lächerlich unwahrscheinlich, dass sich die beiden genauso "zufällig" über den Weg laufen.

2. Die Verwandlung von Abby hin von "Super Soldatin mit vielen Freund*innen" hin zu "Ich bringe jetzt zwei Tage später hemmungslos alle meine Ex-Freunde um, die mir über den Weg laufen, weil ich zwei arme Teenager getroffen habe" finde ich nicht überzeugend.
Zumindest bei zwei Punkten möchte ich faktisch widersprechen.
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1. Es war keine Falle - es war Zufall. Nichts was die Spinnensinne hätte aktivieren können und selbst wenn nicht, sie waren auf der Flucht und dann war es zu spät. Shit happens...
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Ich muss Rince da zustimmen, Joel flieht ja gemeinsam mit Abby vor einer Horde von Infizierten und sie sagt ja, dass ihre Gruppe einen geschützen und gesicherten Bereich hat. Das dies eine Falle für Joel & Thommy ist weiß natürlich Abby, aber zu dem Zeitpunkt ist ja noch nicht mal dem Spieler klar, wen Abby sucht. Wie sollte das Joel merken ;)
So jetzt muss ich erstmal den Podcast zuende hören, bevor ich mich weiter zu den Interpretationen von Sebbe & Andre äußern kann. :ugly: Die beiden haben es aber auch übertrieben.
Classical lurker ... not anymore :ugly:
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Lurtz
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Lurtz »

imanzuel hat geschrieben: 29. Jun 2020, 19:14 Karak/ACG hat sein Review veröffentlicht, welche gut die KI-Probleme zeigt. Außerdem hat er als einer der wenigen das Embargo nicht unterschrieben und darauf verzichtet, Karak enttäuscht mal wieder nicht :clap:
https://www.youtube.com/watch?v=mz1Ofe7Lj20
Solche Leute sollten echt mehr Anerkennung dafür bekommen, dass sie den Zinober nicht mitmachen. Bei den VKZ dienen die Reviews doch eh nicht wirklich der Kaufberatung, doppelt unsinnig also, dass jeder unbedingt zum Stichtag sein Review draußen haben muss.
Klar, die Klickzahlen werden zu dem Release wohl dennoch die höchsten sein.
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Lemonbonbon
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von Lemonbonbon »

Was mich ganz allgemein interessieren würde: Was haltet ihr von der ganzen Lootmechanik? Das betrifft auch andere Spiele. Könnt ihr einfach zum nächsten Spielabschnitt weitergehen oder fühlt ihr euch einem Zwang ausgesetzt, alles abzusuchen, um nicht irgendwo diese Pillen/Schrauben für Upgrades rumliegen zu lassen? In diesen Momenten wurde das Spiel für mich zur Arbeit, weil ich dann immer zuerst herauszufinden versuche, wo der eigentliche Haupweg ist, um diesen ersteinmal nicht weiterzugehen. Stattdessen klappere ich dann das Gebiet systematisch ab. Im Grunde kann man so auch nicht die Grafik bewundern, weil man ständig mit der Kamera auf Regale fixiert durch den Level rennt. Ist fasst zwanghaft und stört für mich den Spielfluss.
imanzuel
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Re: The Last of Us 2

Beitrag von imanzuel »

Lemonbonbon hat geschrieben: 29. Jun 2020, 21:16 Was mich ganz allgemein interessieren würde: Was haltet ihr von der ganzen Lootmechanik? Das betrifft auch andere Spiele.
Geht so, kommt aber auch immer auf den Schwierigkeitsgrad an. Bei TLoU 2 habe ich trotz hohen eingestellten Schwierigkeitsgrad fast immer volle Munition und Crafting-Zeugs gehabt, da habe ich irgendwann mal aufgehört die Gebiete komplett abzusuchen. Auf andere Spiele bezogen, mir wäre es da immer lieber wenn es wenig, dafür sinnvolles Zeug zu sammeln gibt. The Last of Us 1 macht es da imo perfekt, da passt der Mix aus Schwierigkeitsgrad (Survival), eher kleinere Levels und sinnvollen Loot. Es wäre bei mir wohl im zweiten Teil in Arbeit übergegangen, wenn ich nicht volles Equipment gehabt hätte, weil die Level doch deutlich größer und verwinkelter sind.

Den Punkt mit der Grafik kann ich absolut nachvollziehen, geht mir nämlich genau so. Es gehört für mich aber auch zu einem guten Leveldesign dazu, dass sammelbare Gegenstände nachvollziehbar und sichtbar platziert werden und man nicht mit der Lupe jeden Winkel der Karte absuchen muss.
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2022: 1. Elden Ring 10/10 2. HFW 7/10 3. DL2 6/10
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