Tuhnafisch hat geschrieben: ↑15. Okt 2021, 08:16
Mal als Frage in den Raum an die, die Disco Elysium gespielt haben.
Ist es euch auch schwer gefallen das Konstrukt der Welt in der es spielt zu begreifen?
Man liest/hört halt nur von Land X,Y, Z und Krieg F.
Aber dadurch fehlt es mir schwer das ganze zu begreifen und fühlen.
Anders als in Witcher z. B. Wo man diese Länder dan. Doch mal besucht oder Personen aus diesen Ländern trifft.
Meine Interpretation der Welt ist die, dass man selbst, bzw. auch durch getroffene Entscheidungen, entscheiden kann, was von diesen möglichen Realitäten die ist, in der man sich befindet.
Wenn man sich für eine nüchtern, realistische Welt entscheidet, findet man eine eher nüchterne, relatische Welt vor. Wenn man sich für das Überirdische entscheidet, wird man diese Welt vorfinden, usw.. Das Spiel bietet hierbei viele Möglichkeiten der Realtitäten.
Wenn man es in unsere Welt überträgt: Die europäischen Menschen im Mittelalter hatten eine völlig andere Vorstellung, wie unsere Welt funktioniert, wie z.B. Gott in das Geschehen eingreift. Man kannte Bakterien nicht und hatte eine andere Vorstellung davon, wie sich Krankheiten verbreiten. Dadurch wurden die Handlungen aller beeinflusst.
Das revolutionistische Weltbild ist ein anderes Beispiel, wie man die Gesellschaft völlig anders wahrnehmen kann, als die Mehrheit der westlichen Gesellschaft.
Disco Elysium bildet dieses Konstrukt, vereinfacht aber dennoch komplex, in seinem Gedankenkabinett ab. Man entscheidet sich aktiv dafür, wie sehr man sich für die Welt außerhalb des Falls interessiert (und für welche). Wenn man sagt: "ist mir egal, was die alle labern, ich interessiere mich nur für den Fall", ist das eine legitime Spielweise.
Was das "objektive Worldbuilding" anbelangt, also das mit den anderen Ländern, Kriege, usw.: Das ist Hintergrundwissen, um die Welt etwas immersiver zu gestalten. Aber auch da gilt: Dem Spieler ist es überlassen, wie sehr er/sie sich dafür interessiert.