[Sammelthread] Der 10$-Goodie Thread

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Mauswanderer
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Re: [Sammelthread] Der 10$-Goodie Thread

Beitrag von Mauswanderer »

Rince81 hat geschrieben: 3. Okt 2022, 19:02
bluttrinker13 hat geschrieben: 3. Okt 2022, 17:38 Weil ich's versprochen hatte...
Die Nordstory-Ausgabe finde ich nicht mehr, aber diese WDR Doku hat ein ähnliches Thema. Ist zwar von 2013, meines Erachtens aber immernoch aktuell, also wie die Verteilung von Arbeit und Einnahmen aussieht:
https://www.youtube.com/watch?v=mt2doWWnqTY

Soll keine Rechtfertigung sein, nur zur Erklärung dienen, was für Disparitäten auf dem schönen Rügen vorlagen, und noch vorliegen.

Und to be sure, absolut kein Grund, nicht hinzufahren. Obwohl wie gesagt ich eher den Darß empfehlen würde. :D
Ebenfalls sehr empfehlenswert ist die aktuelle Doku "Wem gehört mein Dorf", leider aktuell nicht mehr in den Mediatheken.
https://www.youtube.com/watch?v=9GUqiT4ZCbg

Man muss bei sowas auch ganz offen sagen, dass das natürlich auch 30 Jahren nach der "Wiedervereinigung" auch ein wirtschaftlicher Ost-West Konflikt ist, die Filetstücke sind praktisch allesamt von Investoren aus den alten Ländern gekauft worden und das wirkt selbstverständlich nach. Ich bin weit davon entfernt das Wählen von Nazis zu rechtfertigen und Teile der AfD sind genau das. Die (demokratische) Frustration vieler Menschen hat aber Ursachen. Ich würde mir nur Wünschen, dass die Leute diese anders kommunizieren würden. Ich bin heilfroh über das Ende der DDR aber auch am 03.10. muss man sagen, es war keine "Wiedervereinigung", es war ein Anschluss und ein anschließender Ausverkauf. Und das ist bis heute nicht aufgearbeitet.
Mir erschließt sich in deiner Argumentation nicht ganz der Zusammenhang zum Zulauf, den die Neonazis aus den Reihen der Ostdeutschen erfahren. "Ausländer raus" ist ja nun keine Antwort auf Fehler der Wiedervereinigung oder wirtschaftliche Schwäche. Viel problematischer ist IMHO der kulturelle Aspekt. Chauvinismus, Nationalismus und Ausländerfeindlichkeit wurden in der DDR auf eine Art und Weise offiziell "gedeckelt", die sie gleichzeitig lebendig gehalten hat. Man betreibt ja keine Bemühungen gegen etwas, was es gar nicht geben kann, denn der antifaschistische Schutzwall hält die ganzen Nazis ja im Westen.
Drei Dekaden nach der Wiedervereinigung (oder, wie du es nennst, den "Anschluss" Ost-Deutschlands) sehe ich keinen Bezug dieser mehr zum heutigen Rechtsextremismusproblem. Es sind ja auch nicht bloß "Arbeitslose" oder "Abgehängte". In Dresden hat die AfD bei der letzten BT-Wahl wieviel geholt? 18 Prozent? In Essen waren es 8 Prozent, bei deutlich höherer Erwerbslosigkeit.
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Re: [Sammelthread] Der 10$-Goodie Thread

Beitrag von Rince81 »

Mauswanderer hat geschrieben: 4. Okt 2022, 09:36 Mir erschließt sich in deiner Argumentation nicht ganz der Zusammenhang zum Zulauf, den die Neonazis aus den Reihen der Ostdeutschen erfahren. "Ausländer raus" ist ja nun keine Antwort auf Fehler der Wiedervereinigung oder wirtschaftliche Schwäche.
Ist es auch nicht. Es ist mehrheitlich Frust und Protest, es denen "da oben" zeigen und einen Denkzettel verpassen. Klappt mit der Linken nicht mehr, also nimmt man die AfD. Um es ganz deutlich zu sagen, im Osten fehlen imho gefestigte demokratische Traditionen. Der ist vom NS-Reich in die DDR Diktatur geschlittert und die geforderte schnelle Wiedervereinigung hat eine wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bruch und Trauma erzeugt, von denen man sich bis heute nicht erholt hat.
Viel problematischer ist IMHO der kulturelle Aspekt. Chauvinismus, Nationalismus und Ausländerfeindlichkeit wurden in der DDR auf eine Art und Weise offiziell "gedeckelt", die sie gleichzeitig lebendig gehalten hat.
Ganz sicher nicht verkehrt aber imho nicht Ursache für das Wahlverhalten. Zeigt imho nur, dass es auch hinter dem "antifaschistischen Schutzwall" Ausländerfeindlichkeit gab.
Drei Dekaden nach der Wiedervereinigung (oder, wie du es nennst, den "Anschluss" Ost-Deutschlands) sehe ich keinen Bezug dieser mehr zum heutigen Rechtsextremismusproblem. Es sind ja auch nicht bloß "Arbeitslose" oder "Abgehängte". In Dresden hat die AfD bei der letzten BT-Wahl wieviel geholt? 18 Prozent? In Essen waren es 8 Prozent, bei deutlich höherer Erwerbslosigkeit.
Bei jeder wirtschaftlichen Karte, egal ob Vermögen, Arbeitslosigkeit, Einkommen, Renten, etc., etc. siehst du nach wie vor die alte Grenze - drei Dekaden nach der Wiedervereinigung. Es geht eben nicht nur um Erwerbslosigkeit. Dresden und Sachsen ist in meinen Augen auch bei ostdeutschen Problemen ein Sonderfall.
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Re: [Sammelthread] Der 10$-Goodie Thread

Beitrag von Blaight »

bluttrinker13 hat geschrieben: 2. Okt 2022, 22:11 Jep, war genau da. 😁

Grüße, Blaight!

Edit: on topic, Jungs, keiner von euch schon mal auf Rügen, Usedom, oder dem Darß gewesen? 🤔

Edit 2: Sebbe sicherlich. Ogott, das mit dem Quallenschmeissen kenn ich och noch. Bspw Rügen, Schaabe. Da gab's die jeden Sommer. Man war wirklich bescheuert, als Kind.
Grüße! Ich fühle mich im Moment motiviert, hier mal wieder aufzutauchen.

Übrigens bin ich bei Quallen auch nur mäßig empört was Sebastian getan hat: diese Diploblasten sind ja keine komplexen Tiere.

zum Thema Möwen: eine entfernt bekannte von mir ist mit ihrem Welpen am Meer spazieren gewesen, das war irgendeine sehr kleine Hunderasse. Long story short: die Möwe hat den Hund geklaut und aufs Meer getragen. Kein Hund mehr da.
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Re: [Sammelthread] Der 10$-Goodie Thread

Beitrag von Mauswanderer »

Rince81 hat geschrieben: 4. Okt 2022, 10:59
Bei jeder wirtschaftlichen Karte, egal ob Vermögen, Arbeitslosigkeit, Einkommen, Renten, etc., etc. siehst du nach wie vor die alte Grenze - drei Dekaden nach der Wiedervereinigung. Es geht eben nicht nur um Erwerbslosigkeit. Dresden und Sachsen ist in meinen Augen auch bei ostdeutschen Problemen ein Sonderfall.
Ich behaupte ja nicht, dass es keine Unterschiede mehr gäbe. Das wäre auch kaum erwartbar angesichts der Bedeutung der Mittelstandsgründungen der Nachkriegszeit für die heutige westdeutsche Wirtschaft, die man so ja nicht einfach wiederholen kann. Daraus ergeben sich auch große Teile der Vermögensunterschiede, Unternehmensbesitzer ziehen das Durchschnittsvermögen hoch.

Bloß ist das in meinen Augen nicht der Grund, warum Ostdeutschland ein größeres Problem mit Rechtsextremismus hat. Im Westen hat man (sowohl staatlich als auch zivilgesellschaftlich) vielerorts ziemlich hart gekämpft, um Neonazis und ihre Ansichten kleinzuhalten bzw., wo lokal begrenzt notwendig, wieder kleinzubekommen. Das war, genau wie die vorhergehende Entnazifizierung, auch nicht immer perfekt, aber der breite Konsens des "Nie wieder Nazis" war über weite (besonders gesellschaftsformende) Strecken eindeutig. Im Osten gab es diese Bemühungen aber gar nicht, ganz im Gegenteil. Die Eigenwahrnehmung als Tätervolk mag anfangs ähnlich ausgeprägt gewesen sein, es wurde bloß nicht viel draus gemacht. Öffentlichkeitswirksam "Nazi sein" ging natürlich nicht, weil die waren ja alle "drüben", aber man hat sich auch viel Mühe gegeben, bloß keine Anwandlungen davon zu sehen. Wenn man mal ein paar Exemplare hatte, die schlicht nicht mehr zu ignorieren waren, wurden die gerne auch mal in den Westen geschafft, um dort destabilisierend zu wirken, natürlich ausgestattet mit Mitteln und Kontakten.
So haben sich völlig unbehelligt Netzwerke gebildet, erhalten und auf Graswurzelebene auch gewirkt. Mit den Fehlern der Wiedervereinigung war der Boden natürlich zeitweilig besonders nährreich dafür, aber das waren in meinen Augen nur "günstige" Begleitumstände, keine Ursachen. Der Westen (und damit meine ich natürlich vor allem, aber nicht nur, Westdeutschland) hätte entschiedener gegen Rassismus im ehemaligen Ostblock vorgehen müssen, insbesondere durch massive Aufklärung, gerade auch über die eigene Geschichte. Mir ist aber auch verständlich, warum man den Moment nicht damit belasten wollte, zumal das Problem damals zumindest auf kurze Sicht irrelevant schien. Ich hätte das damals an gleicher Position vermutlich auch nicht als vordringlich betrachtet.
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Re: [Sammelthread] Der 10$-Goodie Thread

Beitrag von Voigt »

Ich glaube das "ist doch eh alles die gleiche Soße" ein gewichtiger Grund war. Wir hatten ja auch Ost-CDU, war bloß Teil der Blockpartei und eher egal.

Es gab große Hoffnung, da man ja die West-CDU aus Tagesschau kannte, und das "die Partei des Wirtschaftswachstums" war. Daher wurde did ja initial überwältigend gewählt. Dann kam bloß die Enttäuschung der Treuhand.
Dazu noch die ganzen CDU Skandale die noch weiter dazukamen, dann die Ost-SPD war ja Teil der SED, Umweltschutz war eher unwichtig, insbesondere wenn Windräder die schönen Landschaften zerstören sollen, und dann bleibt nich viel übrig.

Einige wählen Linke, für viele isr Linke aber "nie wieder".

Jetzt da es "die Alternative" AfD wählt, gibt es endliche mal ne "andere" Partei, die zumindest vorgibt sich um Ostdeutsche zu kümmern, und direkt Denkzettel mitgibt.
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Re: [Sammelthread] Der 10$-Goodie Thread

Beitrag von Rince81 »

Mauswanderer hat geschrieben: 4. Okt 2022, 12:07 Bloß ist das in meinen Augen nicht der Grund, warum Ostdeutschland ein größeres Problem mit Rechtsextremismus hat. Im Westen hat man (sowohl staatlich als auch zivilgesellschaftlich) vielerorts ziemlich hart gekämpft, um Neonazis und ihre Ansichten kleinzuhalten bzw., wo lokal begrenzt notwendig, wieder kleinzubekommen. Das war, genau wie die vorhergehende Entnazifizierung, auch nicht immer perfekt, aber der breite Konsens des "Nie wieder Nazis" war über weite (besonders gesellschaftsformende) Strecken eindeutig. Im Osten gab es diese Bemühungen aber gar nicht, ganz im Gegenteil. Die Eigenwahrnehmung als Tätervolk mag anfangs ähnlich ausgeprägt gewesen sein, es wurde bloß nicht viel draus gemacht.[...]
So haben sich völlig unbehelligt Netzwerke gebildet, erhalten und auf Graswurzelebene auch gewirkt. Mit den Fehlern der Wiedervereinigung war der Boden natürlich zeitweilig besonders nährreich dafür, aber das waren in meinen Augen nur "günstige" Begleitumstände, keine Ursachen.
Die Entnazifizierung lief sowohl im Osten als auch im Westen eher mit dem Mantel des Schweigens drüber - auch im Westen hat man in den Fünfzigern und Sechzigern fleißig verdrängt und ignoriert. Das hat sich dann durch die 68 geändert. Die DDR hatte eine kaputte Erinnerungskultur, da diese die eigenen Widerstandskämpfer als Opfer und Helden ins Zentrum stellte, dafür andere Opfer komplett ignorierte und ohnehin der selbst erklärte Gegenentwurf zum NS-Staat war, der laut Propaganda in Bonn fortlebte. Ich konnte in der dritten klasse genau sagen, wer Ernst Thälmann war und wo und wie er ermordet wurde - von Juden hatte ich aber da noch nie gehört. Ich habe die DDR Propaganda in der Grundschule noch miterlebt. :?

Aber was die Konsequenzen und insbesondere den Teil mit den Netzwerken betrifft. Das stimmt so in meinen Augen einfach nicht.
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Re: [Sammelthread] Der 10$-Goodie Thread

Beitrag von Mauswanderer »

Rince81 hat geschrieben: 4. Okt 2022, 12:43
Mauswanderer hat geschrieben: 4. Okt 2022, 12:07 Bloß ist das in meinen Augen nicht der Grund, warum Ostdeutschland ein größeres Problem mit Rechtsextremismus hat. Im Westen hat man (sowohl staatlich als auch zivilgesellschaftlich) vielerorts ziemlich hart gekämpft, um Neonazis und ihre Ansichten kleinzuhalten bzw., wo lokal begrenzt notwendig, wieder kleinzubekommen. Das war, genau wie die vorhergehende Entnazifizierung, auch nicht immer perfekt, aber der breite Konsens des "Nie wieder Nazis" war über weite (besonders gesellschaftsformende) Strecken eindeutig. Im Osten gab es diese Bemühungen aber gar nicht, ganz im Gegenteil. Die Eigenwahrnehmung als Tätervolk mag anfangs ähnlich ausgeprägt gewesen sein, es wurde bloß nicht viel draus gemacht.[...]
So haben sich völlig unbehelligt Netzwerke gebildet, erhalten und auf Graswurzelebene auch gewirkt. Mit den Fehlern der Wiedervereinigung war der Boden natürlich zeitweilig besonders nährreich dafür, aber das waren in meinen Augen nur "günstige" Begleitumstände, keine Ursachen.
Die Entnazifizierung lief sowohl im Osten als auch im Westen eher mit dem Mantel des Schweigens drüber - auch im Westen hat man in den Fünfzigern und Sechzigern fleißig verdrängt und ignoriert. Das hat sich dann durch die 68 geändert. Die DDR hatte eine kaputte Erinnerungskultur, da diese die eigenen Widerstandskämpfer als Opfer und Helden ins Zentrum stellte, dafür andere Opfer komplett ignorierte und ohnehin der selbst erklärte Gegenentwurf zum NS-Staat war, der laut Propaganda in Bonn fortlebte. Ich konnte in der dritten klasse genau sagen, wer Ernst Thälmann war und wo und wie er ermordet wurde - von Juden hatte ich aber da noch nie gehört. Ich habe die DDR Propaganda in der Grundschule noch miterlebt. :?
Ja, die Entnazifizierung war in weiten Teilen eine faktische Amnestie, nicht zuletzt auch aus Zeitgründen. Geht vielleicht auch gar nicht anders, siehe Amerikanischer Bürgerkrieg, aber rückblickend hätte man sich von den Westalliierten natürlich schon ein noch umfassenderes Durchgreifen und vor allem einen längeren Atem gewünscht.

In der SBZ hat man extrem umfassend durchgegriffen, dabei aber die Entnazifizierung nicht zuletzt auch als Deckmantel genutzt, um andere "Unliebsame" loszuwerden.
Aber was die Konsequenzen und insbesondere den Teil mit den Netzwerken betrifft. Das stimmt so in meinen Augen einfach nicht.
Die meisten Neonazis kamen aus der "jungen Arbeiterklasse", waren gut in Schule, Lehre und Arbeit und stammten aus gutem, ja parteitreuem DDR-Elternhaus. Sie waren zu stabiler, effizienter Organisation und Netzwerkknüpfung fähig und lernten schnell, sich auszubreiten. Diese Neonazis waren nicht nur mit den besonders aktiven und oft brutalen Skinheads verbunden, sondern befanden sich in allen Jugendkulturen und dem Fußballhooliganmilieu.
https://www.bpb.de/themen/deutsche-teil ... -neonazis/
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Re: [Sammelthread] Der 10$-Goodie Thread

Beitrag von Rince81 »

Mauswanderer hat geschrieben: 4. Okt 2022, 13:02
Aber was die Konsequenzen und insbesondere den Teil mit den Netzwerken betrifft. Das stimmt so in meinen Augen einfach nicht.
Die meisten Neonazis kamen aus der "jungen Arbeiterklasse", waren gut in Schule, Lehre und Arbeit und stammten aus gutem, ja parteitreuem DDR-Elternhaus. Sie waren zu stabiler, effizienter Organisation und Netzwerkknüpfung fähig und lernten schnell, sich auszubreiten. Diese Neonazis waren nicht nur mit den besonders aktiven und oft brutalen Skinheads verbunden, sondern befanden sich in allen Jugendkulturen und dem Fußballhooliganmilieu.
https://www.bpb.de/themen/deutsche-teil ... -neonazis/
Argument. Ich hatte dein
So haben sich völlig unbehelligt Netzwerke gebildet, erhalten und auf Graswurzelebene auch gewirkt.
als politisch und gesellschaftlich. deutlich höher angehängt verstanden. In dem Bereich Fußball und so gab es sowas natürlich.
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Re: [Sammelthread] Der 10$-Goodie Thread

Beitrag von Mauswanderer »

Rince81 hat geschrieben: 4. Okt 2022, 13:11
Mauswanderer hat geschrieben: 4. Okt 2022, 13:02
Aber was die Konsequenzen und insbesondere den Teil mit den Netzwerken betrifft. Das stimmt so in meinen Augen einfach nicht.
Die meisten Neonazis kamen aus der "jungen Arbeiterklasse", waren gut in Schule, Lehre und Arbeit und stammten aus gutem, ja parteitreuem DDR-Elternhaus. Sie waren zu stabiler, effizienter Organisation und Netzwerkknüpfung fähig und lernten schnell, sich auszubreiten. Diese Neonazis waren nicht nur mit den besonders aktiven und oft brutalen Skinheads verbunden, sondern befanden sich in allen Jugendkulturen und dem Fußballhooliganmilieu.
https://www.bpb.de/themen/deutsche-teil ... -neonazis/
Argument. Ich hatte dein
So haben sich völlig unbehelligt Netzwerke gebildet, erhalten und auf Graswurzelebene auch gewirkt.
als politisch und gesellschaftlich. deutlich höher angehängt verstanden. In dem Bereich Fußball und so gab es sowas natürlich.
Dann habe ich mich unglücklich ausgedrückt. Diese Auswüchse gab es vor allem am Rande der Wahrnehmung der breiten Bevölkerung, aber durchaus noch so dicht dran, dass es zur Normalisierung von Fremdenhass und Co. in breiteren Schichten beitragen konnte. Dieses Problem ist ja auch längst nicht DDR-exklusiv, gleiches gab es in der BRD auch. Dort war aber die grundsätzliche Problemwahrnehmung ausgeprägter und der Widerstand gegen solche Umtriebe gesellschaftlich viel breiter, was eben dieser Normalisierung rechtradikalen Gedankenguts in gewissem Maße entgegenstand.
Wolfgang
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Re: [Sammelthread] Der 10$-Goodie Thread

Beitrag von Wolfgang »

Rince81 hat geschrieben: 3. Okt 2022, 19:02 Ich bin heilfroh über das Ende der DDR aber auch am 03.10. muss man sagen, es war keine "Wiedervereinigung", es war ein Anschluss und ein anschließender Ausverkauf. Und das ist bis heute nicht aufgearbeitet.
Woher sollten denn die Investitionen für den Aufbau Ost kommen?
Die Grundlagen für ca. 80% der Vermögen der Deutschen wurden vor 1950 gelegt. Ich nehme mal an, das geht in Ostdeutschland gegen 0. Also konnte nur eine Seite Geld für Investitionen bereitstellen.
Des weiteren sind 1/3 der dt. Staatsschulden direkt auf die Wiedervereinigung zurückzuführen.

Wäre beides nicht erfolgt, dann wäre das wirtschaftliche Delta halt nicht signifikant prozentual zweistellig, dann wären die neuen Bundesländer auf dem Level von Polen oder Tschechien.

Und das der 1:1 Umtausch von DDR-Mark zu D-Mark ein riesiges Geschenk an die Ostdeutschen Bürger und die Westdeutschen Unternehmen zu Lasten von Westdeutschen Bürgern und Ostdeutschen Unternehmen war, darf man auch nicht vergessen.
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Re: [Sammelthread] Der 10$-Goodie Thread

Beitrag von Rince81 »

Wolfgang hat geschrieben: 4. Okt 2022, 14:10 Woher sollten denn die Investitionen für den Aufbau Ost kommen?
Geld war nie das Problem. In der Realität hat aber teilweise ein Abbau Ost eingesetzt indem über Nacht der Markt für Ostprodukte komplett eingebrochen ist. Lag natürlich an den Ostdeutschen selbst, die lieber die shiny Produkte aus der Westwerbung haben wollten. Das aber Westhersteller ihre potenzielle Konkurrenz aufgekauft und abgewickelt haben, war vielleicht nicht ideal. Imho müsste das ganze Thema der Treuhand und der Verwertung des DDR Vermögens wissenschaftlich und öffentlich nachvollziehbar aufgearbeitet werden. Völlig klar, dass es keinerlei Vorlagen gab und damit natürlich Fehler passieren mussten aber das Thema ist für viele Ältere im Osten ein absolutes Reizthema. Da braucht es eine offene gesellschaftliche Diskussion ob und was dabei falsch gelaufen ist und vor allem in welchem Umfang.
Die Grundlagen für ca. 80% der Vermögen der Deutschen wurden vor 1950 gelegt. Ich nehme mal an, das geht in Ostdeutschland gegen 0. Also konnte nur eine Seite Geld für Investitionen bereitstellen.
Und wo war da der Unterschied? Fakt ist, dass die USA den Westeuropa und Deutschland mit dem Marshallplan wieder aufgebaut haben, während die DDR Reparationen an die Sowjetunion geleistet hat und dort abgebaut wurde. Da gerade das Thema Reparationen an Polen wieder aktuell ist, ist es auch wieder erwähnenswert, dass die DDR nach dem 2WK die Hauptreparationslast getragen hat und Industrie und Infrastruktur durch die Russen flächendeckend abgebaut und abtransportiert wurde. Da redet kein Mensch mehr drüber. Ich bin in einem Dorf in Mecklenburg aufgewachsen. Da gab es einen Bahndamm, in den Dörfern der Umgebung auch noch kleine Bahnhofsgebäude aber keine Eisenbahn - die Gleise wurden 1947 abgebaut.
Wäre beides nicht erfolgt, dann wäre das wirtschaftliche Delta halt nicht signifikant prozentual zweistellig, dann wären die neuen Bundesländer auf dem Level von Polen oder Tschechien.
Vielleicht wäre ohne sofortigen unmittelbaren Beitritt zur Bundesrepublik und der DM der massive Abbau der Industrie verhinderbar gewesen, durch eine Sonderwirtschaftszone oder wie auch immer man das nennen mag. War aber damals nicht machbar, der Demospruch ging: Kommt die DM nicht zu uns, kommen wir zu ihr". Wirtschaftlich wäre das für den Osten vielleicht besser gewesen. Heute hast du im Osten vielerorts Lebenshaltungskosten wie im Westen - aber im Schnitt nicht das Einkommen...
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Re: [Sammelthread] Der 10$-Goodie Thread

Beitrag von derFuchsi »

Andre Peschke hat geschrieben: 3. Okt 2022, 11:25
bluttrinker13 hat geschrieben: 2. Okt 2022, 22:11 Jungs, keiner von euch schon mal auf Rügen, Usedom, oder dem Darß gewesen? 🤔
Nope. Muss gestehen, ich bin bei Rügen durch das AFD-Wahlergebnis auch irgendwie abgeschreckt. Hörte aber bereits, das sei landschaftlich schon hübsch da.

Andre
Was hast du da jetzt angerichtet im Thread :doh:
Jetzt gehts hier erstmal seitenweise um das Thema AFD super gemacht ;)
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Re: [Sammelthread] Der 10$-Goodie Thread

Beitrag von Andre Peschke »

derFuchsi hat geschrieben: 4. Okt 2022, 16:03 Was hast du da jetzt angerichtet im Thread :doh:
Jetzt gehts hier erstmal seitenweise um das Thema AFD super gemacht ;)
Wir sind und bleiben halt der Bildungspodcast, selbst wenn wir es nicht wollen, ahnen oder auch nur inhaltlich selbst beitragen.

Andre
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Re: [Sammelthread] Der 10$-Goodie Thread

Beitrag von Voigt »

Und überhaupt welches Thema hat die AfD den super gemacht? :P
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Re: [Sammelthread] Der 10$-Goodie Thread

Beitrag von Mauswanderer »

Voigt hat geschrieben: 4. Okt 2022, 17:21 Und überhaupt welches Thema hat die AfD den super gemacht? :P
"Prominente Mitglieder der Linke-BT-Fraktion umdrehen"? :think:
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Re: [Sammelthread] Der 10$-Goodie Thread

Beitrag von Rince81 »

Mauswanderer hat geschrieben: 4. Okt 2022, 17:23 "Prominente Mitglieder der Linke-BT-Fraktion umdrehen"? :think:
Die entsprechenden Mitglieder hatten schon immer was quer sitzen... :ugly:
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Re: [Sammelthread] Der 10$-Goodie Thread

Beitrag von Mauswanderer »

Rince81 hat geschrieben: 4. Okt 2022, 17:26
Mauswanderer hat geschrieben: 4. Okt 2022, 17:23 "Prominente Mitglieder der Linke-BT-Fraktion umdrehen"? :think:
Die entsprechenden Mitglieder hatten schon immer was quer sitzen... :ugly:
Touché! :D
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Re: [Sammelthread] Der 10$-Goodie Thread

Beitrag von derFuchsi »

Jaja Satzzeichen retten Leben ich weiß :roll:
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Re: [Sammelthread] Der 10$-Goodie Thread

Beitrag von Maestro84 »

Mich würde übrigens in einer kommenden Folge mit dem Dominik durchaus interessieren, wie dufte die Haushaltsherren- oder -damen eigentlich die ganze Umzieherin so finden? Katzen sind ja eigentlich lieber beständig an einem Ort, zumindest so typische Dorffreigängerkatzen. Mag bei Wohnungskatzen anders sein.
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Re: [Sammelthread] Der 10$-Goodie Thread

Beitrag von derFuchsi »

Bin im ganzen Leben noch nicht so oft umgezogen wie Dom seit ich ihn vom Podcast kenne. Ist ja schon ein Running Gag, zieht Dom demnächst wieder um und wie lange gibt es diesmal wieder kein Internet :lol:
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