Kotaku G/O Media - Streit über automatische Werbung?

[ganga]

Hi! Ich bin da noch nicht so ganz durch gestiegen aber über Jason Schreier (der Kotaku Autor) darauf aufmerksam geworden. Anscheinend hat G/O Media, denen unter anderem Kotaku gehört auf deren und auf anderen Seiten damit begonnen nervige automatische Werbung auszuspielen (zumindest verstehe ich das so). Daraufhin haben anscheinend mehrere Seiten wie Kotaku, Gizmodo oder Deadspin (kenne ich nicht) dazu News veröffentlicht, dass Ihnen (den Autoren) die Werbung nicht passt. Diese Meldungen wurden anscheinend wiederum entfernt und ein Deadspin Autor gefeuert. Dagegen wehrt sich unter anderem die GMG Union.

Habt ihr davon was mibekommen? Hab ich das Ganze überhaupt richtig verstanden? Eure Meinung dazu?


Hier ein Artikel dazu:
https://www.thedrum.com/news/2019/10/29 ... newsbrands

[schneeland]

So habe ich das auch mitbekommen. In den Artikeln stand übrigens drin, man möge sich beim Management/den Eignern beschweren.

Nachdem Jason Schreier gerade (via Twitter) schreibt

I don't know what's going to happen next, but to everyone who has read and supported our work at Kotaku over the years, thank you

scheint also auch mit persönlichen Problemen zu rechnen.

[ganga]

Hatte den Eindruck dass Schreier da bereit ist seinen Job zu riskieren. Er würde ja auch problemlos nen neuen finden.

[DexterKane]

Tja, wenn Schreier geht, kann man Kotaku auch aus den Bookmarks löschen.
Dann sind da (bis auf Cecilia) nur noch Lifeblogger und Clickbaiter...

[Dr. Zoidberg [np]]

Hatte den Eindruck dass Schreier da bereit ist seinen Job zu riskieren. Er würde ja auch problemlos nen neuen finden.

Wenn ich den Tweet hier richtig deute, dann ist er jetzt in dem Zuge auch der GMG Union beigetreten

Krasser Shit jedenfalls, ist mir heute auch bereits über den Weg gelaufen

[Dr. Zoidberg [np]]

Earlier today, @JimSpanfeller, CEO of G/O Media, fired our colleague and longtime Deadspin Deputy Editor Barry Petchesky. This will not stand. We will have updates soon.

https://twitter.com/gmgunion/status/1189232634880286721

Hi! I’ve just been fired from Deadspin for not sticking to sports.

https://twitter.com/barry/status/1189224064788979712

[Andre Peschke]

Hi! I’ve just been fired from Deadspin for not sticking to sports.

https://twitter.com/barry/status/1189224064788979712

Kontext hierzu: https://www.thedailybeast.com/go-media- ... -to-sports

Die Kotaku-Schwesterseite Deadspin hatte die Werbepolitik wohl vorher bereits ebenfalls öffentlich angeprangert.

Andre

[Darkcloud]

Tja, wenn Schreier geht, kann man Kotaku auch aus den Bookmarks löschen.
Dann sind da (bis auf Cecilia) nur noch Lifeblogger und Clickbaiter...

Ja er ist da mit einer der wenigen Gründe warum ich den Feed aboniert hab. Noch gar nicht so lange weil Kotaku für mich Jahrelang eine Seite war die eigentlich für ihren inhaltsleeren Clickbaitmüll bekannt war und außerhalb von ein paar wenigen Artikeln ist das halt auch schlicht so.

[DickHorner]

Was in Dreiteufelsnamen ist automatische Werbung?

[Darkcloud]

Was in Dreiteufelsnamen ist automatische Werbung?

Wenn man den Link aus dem Threadtitel folgt, wird es klarer. Es geht um automatisch abgespielte Videos. Absoluter Dreck abseits von Videoseiten der leider immer mehr Einzug hält. Gerade mobil nervig. Wer das unter Chrome mobil weghaben will, unter Einstellungen, Seiteneinstellungen, Media und dann Autoplay deaktivieren.

[Dr. Zoidberg [np]]

Im aktuellen Fall geht es glaube ich auch noch darum, dass die mit Ton abgespielt werden

[Jon Zen]

Und ich dachte, dass automatische Werbung die User schneller vertreibt als Paywalls?

[Vinter]

Die Gamergate Trottel sind auf Twitter natürlich vor Freude aus dem Häuschen. Da kann man sich bei der Gelegenheit dann auch mal gut selbst versichern, aus welcher Richtung das Gekrächze über "Keine Politik in unseren Spielen" kommt (nur, falls man sich da wirklich noch nicht sicher war....)

In dem Kontext: Neues Right-Wing-Meme: Learn to code.
https://newrepublic.com/amp/article/153 ... ssion=true

When I smelled the putrid odor of a brigade attack, I decided to do a little research into the origins of this sudden, and plainly coordinated, bombardment of “learn to code” tweets. (There were also death threats and a flood of anti-Semitic Instagram comments.) It was a fairly simple operation: I clicked over to 4chan’s /pol/ board and searched for the phrase.

In a thread entitled “HAPPENING - Huffpo / Buzzfeed / other MSM garbage (((journalists))) FIRED,” which discussed the extant and impending layoffs, there were dozens of responses laying out the “learn to code” plan.

“Learn to code is what should be spammed over and over. Fuck these elitist cunts,” wrote one user.

“Reminder to tell all the fired fucks to learn to code,” wrote another.

“I’m not ready to declare victory until these maggots are killing themselves with a live stream,” wrote a third.

[Dr. Zoidberg [np]]

Die Gamergate Trottel sind auf Twitter natürlich vor Freude aus dem Häuschen. Da kann man sich bei der Gelegenheit dann auch mal gut selbst versichern, aus welcher Richtung das Gekrächze über "Keine Politik in unseren Spielen" kommt (nur, falls man sich da wirklich noch nicht sicher war....)

In dem Kontext: Neues Right-Wing-Meme: Learn to code.
https://newrepublic.com/amp/article/153 ... ssion=true

Musste deswegen heute über Jasons letzten Tweet schmunzeln:

Got some bad news for all the alt-right chuds spamming my Twitter feed today: 1) Kotaku is still alive and fighting; 2) I already know how to code

https://twitter.com/jasonschreier/statu ... 7760080898

[Lurtz]

Und ich dachte, dass automatische Werbung die User schneller vertreibt als Paywalls?

Videos sind eines der wenigen Werbeformen mit denen man noch relativ viel Geld verdienen kann. Ist das übliche Internetwerbewettspiel zwischen Entwertung der Werbung, neuen Werbeformen und Verärgern der User.

Wenn man das auf deutsche Redaktionen umlegen würde müssten ja die meisten deutschen Journalisten streiken

[kami]

Hoffe, das Thema wird im nächsten Splitscreen-Podcast besprochen. Aber Schreier meinte ja schon mal, dass man den Podcast im Zweifel auch ohne Kotaku fortsetzen würde.

[Decius]

Videos sind eines der wenigen Werbeformen mit denen man noch relativ viel Geld verdienen kann. Ist das übliche Internetwerbewettspiel zwischen Entwertung der Werbung, neuen Werbeformen und Verärgern der User.

Wenn man das auf deutsche Redaktionen umlegen würde müssten ja die meisten deutschen Journalisten streiken

Aber doch auch nur, weil man mit solchen Autoplay-Geschichten jetzt noch potemkinsche Dörfer vorgaukeln kann von "wird von xyz Leuten gesehen!". Da alle Browser flächendeckend anfangen Autoplay zu blocken (auch mobil) ist das innerhalb kürzester Zeit hoffentlich komplett tot und man muss eine neue BS-Metrik zum vorgaukeln von erfolgreicher Werbung finden. Ich hatte gehofft, das wäre damals, als das bei Facebook aufgeflogen ist, endgültig gestorben, aber das waren wohl "nur" die unsäglichen 1:1 Videos extra für FB, wo man sich den großen Reibach erhofft hatte (und im Zuge dessen den großen Kahlschlag bei allen Nicht-Video-Redakteuren gemacht hat, weil lesen tut eh keiner mehr. Videoschauen wohl auch nicht).

[SebastianStange]

Soweit ich es damals noch in der Zeit der künstlich aufgeblähten Klicks auf einer Website kenne, als Bildergalerien und in zahlreiche Unterseiten zerhackte Artikel die Norm waren, reagiert die Werbebranche sehr träge, fast schon widerwillig auf solche Tricks und künstlich aufgeblähte Performance-Metriken. Wahrscheinlich, weil zwischen Auftraggeber (Firma mit Produkt/Dienstleistung) und Website (Welche die Werbung integriert) immer noch mindestens ein, meistens mehrere Unternehmen geschaltet sind, die allesamt von hohen Klick- und Viewzahlen leben. Und am Ende berichtet vielleicht auch der Marketing-Manager einer Deofirma im Zweifel lieber extrem hohe Reichweiten seines sauteuren Werbeclips beim internen Review-Meeting und nicht gerade, dass ein gutes Stück der Views unfreiwillig waren.

Hmm... aber das ist nur meine amateurische Sicht der Dinge. Ich bin da nie tiefer eingestiegen und das ist ein weites Feld - mit Autionsplattformen für Werbeflächen, Targeting, Startups und Millioneninvestitionen ohne Ende, mit wöchentlich neuen Tricks und Kniffen. Ich hab schon öfters mit Online-Werbern gesprochen, bin aber geistig immer an dem Punkt ausgestiegen, wo nur noch buzzwords kamen.

Bin nun gespannt, wie es mit der Kotaku-Crew weitergeht. Um den Schreier mache ich mir ja keine Sorgen, aber die Site besteht ja nicht nur aus ihm. Hmm...

Cheers!

[Andre Peschke]

Absoluter Dreck abseits von Videoseiten der leider immer mehr Einzug hält.

Kann sogar auf Videoseiten nerven. Die aktuelle Netflix-App auf meinem Smart-TV zum Beispiel spielt IMMER einen Trailer ab. Ich kann da nicht einfach mal das Home-Menü öffnen und den Cursor irgendwo abstellen, ohne das es losplärrt. Was dazu führt, dass ich jetzt immer die App verlasse, weil es mir auf den Zeiger geht.

Andre

[screamingblood]

Soweit ich es damals noch in der Zeit der künstlich aufgeblähten Klicks auf einer Website kenne, als Bildergalerien und in zahlreiche Unterseiten zerhackte Artikel die Norm waren, reagiert die Werbebranche sehr träge, fast schon widerwillig auf solche Tricks und künstlich aufgeblähte Performance-Metriken. Wahrscheinlich, weil zwischen Auftraggeber (Firma mit Produkt/Dienstleistung) und Website (Welche die Werbung integriert) immer noch mindestens ein, meistens mehrere Unternehmen geschaltet sind, die allesamt von hohen Klick- und Viewzahlen leben. Und am Ende berichtet vielleicht auch der Marketing-Manager einer Deofirma im Zweifel lieber extrem hohe Reichweiten seines sauteuren Werbeclips beim internen Review-Meeting und nicht gerade, dass ein gutes Stück der Views unfreiwillig waren.

Hmm... aber das ist nur meine amateurische Sicht der Dinge. Ich bin da nie tiefer eingestiegen und das ist ein weites Feld - mit Autionsplattformen für Werbeflächen, Targeting, Startups und Millioneninvestitionen ohne Ende, mit wöchentlich neuen Tricks und Kniffen. Ich hab schon öfters mit Online-Werbern gesprochen, bin aber geistig immer an dem Punkt ausgestiegen, wo nur noch buzzwords kamen.

Bin nun gespannt, wie es mit der Kotaku-Crew weitergeht. Um den Schreier mache ich mir ja keine Sorgen, aber die Site besteht ja nicht nur aus ihm. Hmm...

Cheers!

Ich hab ja beruflich ein wenig mit den Entscheidern zu tun - und ganz ehrlich? Ja, verdammt, das trifft es auf den Punkt. Durch alle Geschäftsbereiche hindurch - es wird viel zu oft nur im Silo gedacht und im Zweifel alles getan, um die eigenen Kennzahlen zu erreichen. Wenn dann etwa ich als Kampagnenverantwortlicher für dieses Werbevideo nach meinen Klicks gemessen werde, werde ich die auf Teufel komm raus boosten. Ein ganzheitlicher Ansatz, den Leuten hier etwa klarmachen, dass damit aber am Ende die Marke und im worst case der Absatz darunter leidet, ist jedesmal eine Herkules-Aufgabe.