[Sammelthread] Das Magazin mit Sebastian
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Re: [Sammelthread] Das Magazin mit Sebastian
Willkommen , das Magazin kommt tatsächlich immer erst später, da Sebastian möglichst immer die komplette Woche abdecken will .
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da ist es auch schon
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da ist es auch schon
- Sebastian Solidwork
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Re: [Sammelthread] Das Magazin mit Sebastian
Das Magazin ist frei verfügbar.
Ich weiß nicht ob das Absicht oder ein Fehler ist.
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Re: [Sammelthread] Das Magazin mit Sebastian
Kommt drauf an. Eine Firma steht auch für bestimmte Werte und Überzeugungen - und wenn Du als Angestellter öffentlich eine andere Überzeugung/andere Werte vertrittst, kann das - je nach Arbeitsvertrag - durchaus unvereinbar sein. Entscheidend ist in meinen Augen, ob Du das als "Repräsentant" der Firma machst. Privataccount - dürfte kein Problem sein. Account, der mit Deiner Firma in Verbindung gebracht wird (und wenn Du nur "Job XY bei YZ" reinschreibst) - kann zu Problemen führen.Floki hat geschrieben: ↑13. Sep 2021, 17:13 Mal so als Feedback zu der Meldung bzgl. des CEOs, der sich positiv zu Texas Abtreibungsgesetz geäußert hat.
Bin ich der einzige Hörer, der das Vorgehen der Firma bedenklich findet? Ich meine klar, amerikanisches Arbeitsrecht ist halt anders und deutlich lascher, aber nur weil einer eine Meinung hat, die einem nicht passt, ihn gleich rauszuwerfen, finde ich zum einen arg überzogen und wirkt auch wie Wasser auf die Mühlen derer, die eine heutige cancle culture unterstellen.
Als extremes Beispiel: Versuch mal, als Priester öffentlich zu sagen, dass Du nicht an die Auferstehung glaubst.
(Ja, nicht übertragbar, schon klar - aber es dürfte klarsein, worauf ich rauswill, hoffe ich.)
Auch das ist übrigens nix neues - auch, wenn die, die immer von "cancel culture" reden, gerne so tun. "Neu" ist allerhöchstens, dass dank sozialer Medien die gesamte Menschheit mehr Gelegenheit als früher hat, sich öffentlich ins Abseits zu schießen. Aber an und für sich ist nur "neu", dass auch erzkonservative bis reaktionäre Meinungen zu entsprechenden Reaktionen führen können. Als linker/progressiver Mensch kennst Du das schon seit Jahrzehnten.
Mein Ratschlag an alle wäre ja einfach, nicht einfach zu allem öffentlich den eigenen Senf dazu geben, nur weil mans KANN. Ja, ich weiß, Meinungsfreiheit und so. Aber die hat noch nie bedeutet, dass man zu allem eine Meinung haben MUSS, die der Rest der Welt auch erfahren muss.
Re: [Sammelthread] Das Magazin mit Sebastian
Der Mann hat doch von der Meinungsfreiheit gebraucht gemacht - aber die Firma eben auch von ihrer VertragsfreiheitFelidae hat geschrieben: ↑13. Sep 2021, 17:22 Mein Ratschlag an alle wäre ja einfach, nicht einfach zu allem öffentlich den eigenen Senf dazu geben, nur weil mans KANN. Ja, ich weiß, Meinungsfreiheit und so. Aber die hat noch nie bedeutet, dass man zu allem eine Meinung haben MUSS, die der Rest der Welt auch erfahren muss.
Re: [Sammelthread] Das Magazin mit Sebastian
Richtig. Aber genau DAS ist ja das, was neuerdings "Cancel culture" genannt wird.Smutje187 hat geschrieben: ↑13. Sep 2021, 17:52Der Mann hat doch von der Meinungsfreiheit gebraucht gemacht - aber die Firma eben auch von ihrer VertragsfreiheitFelidae hat geschrieben: ↑13. Sep 2021, 17:22 Mein Ratschlag an alle wäre ja einfach, nicht einfach zu allem öffentlich den eigenen Senf dazu geben, nur weil mans KANN. Ja, ich weiß, Meinungsfreiheit und so. Aber die hat noch nie bedeutet, dass man zu allem eine Meinung haben MUSS, die der Rest der Welt auch erfahren muss.
Re: [Sammelthread] Das Magazin mit Sebastian
Also der hat anscheinend durch den Tweet eigenhändig ein paar wichtige wichtige Verträge des Unternehmens zerschossen ...Floki hat geschrieben: ↑13. Sep 2021, 17:13 Mal so als Feedback zu der Meldung bzgl. des CEOs, der sich positiv zu Texas Abtreibungsgesetz geäußert hat.
Bin ich der einzige Hörer, der das Vorgehen der Firma bedenklich findet? Ich meine klar, amerikanisches Arbeitsrecht ist halt anders und deutlich lascher, aber nur weil einer eine Meinung hat, die einem nicht passt, ihn gleich rauszuwerfen, finde ich zum einen arg überzogen und wirkt auch wie Wasser auf die Mühlen derer, die eine heutige cancle culture unterstellen.
Also selbst wenn die Firma geschlossen seine Meinung teilen würde, alleine das wäre ein guter Grund.
Re: [Sammelthread] Das Magazin mit Sebastian
Gibson hat sich in seinem Tweet als "Pro-Life-Spieleentwickler" bezeichnet. Da könnte man schon daraus schließen, dass das ganze Unternehmen so tickt. Die Mitarbeiter sehen's offensichtlich anders und wollen mit der Pro-Life-Bewegung nicht in einen Topf geworfen werden.Floki hat geschrieben: ↑13. Sep 2021, 17:13 Mal so als Feedback zu der Meldung bzgl. des CEOs, der sich positiv zu Texas Abtreibungsgesetz geäußert hat.
Bin ich der einzige Hörer, der das Vorgehen der Firma bedenklich findet? Ich meine klar, amerikanisches Arbeitsrecht ist halt anders und deutlich lascher, aber nur weil einer eine Meinung hat, die einem nicht passt, ihn gleich rauszuwerfen, finde ich zum einen arg überzogen und wirkt auch wie Wasser auf die Mühlen derer, die eine heutige cancle culture unterstellen.
Und irgendwie wäre es auch unfreiwillig komisch, wenn eine Pro-Life-Firma ausgerechnet mit Spielen wie "Killing Floor" oder "Maneater" Erfolge feiern würde.
Re: [Sammelthread] Das Magazin mit Sebastian
Ich denke, dass nicht alle Meinungen gleich viel wert sind. Meinungen können arg beschränkt sein, weil sie Tatsachen nicht oder nur selektiv beachten oder aus religiösen, sittlichen, ideologischen, sonst welchen Gründen Tatsachen verzerren. Das sind dann Meinungen, die die Freiheit in der Lebensgestaltung von Mitmenschen unnötig stark einschränken.
Das Abtreibungsthema ist zwar komplex, auch weil es moralisch und potentiell religiös so aufgeladen ist, ich finde diese 6-Wochen- bzw. "Heartbeat"-Regelung aber im obigen Sinne beschränkt, weil sie Tatsachen nicht hinreichend beachtet, nämlich den Entwicklungsprozess eines Embryos bzw. dann später Fötus. Die Regelung steht daher in einem Missverhältnis zu einer erstrebenswerten Freiheit in der Lebensgestaltung von (potentiell) Schwangeren, vor allem auch da nach 6 Wochen oftmals noch nicht einmal klar sein kann, dass man schwanger ist und man dann ad hoc die Abtreibung organisieren müsste, und auch weil eine auszutragende Schwangerschaft eine große Belastung darstellen kann. Das erste Trimester einer typischen Schwangerschaftsdauer, 12 Wochen, würde ich als erstrebenswerten Minimalkonsens werten. Es wurde sich ja selbst bei den religiösen Hardlinern in den USA mehr oder weniger darauf geeinigt, dass überhaupt nicht entstandenes, weil verhütetes Leben nicht zu verbieten ist (sonst gäbe es auch arg viele Kinder). Warum sollte man bei einem noch keinesfalls lebensfähigen, falls in dem Moment frühgeborenen, derart unterentwickelten, in dem Sinne nur potentiellem Leben bei einem kaum detektierbaren "Herzschlag", in der gängigen amerikanischen Rechtsfiktion gesetzt auf 6 Wochen, die Grenze ziehen. Das ist doch einfach (auch) nur willkürlich.
Davon ab hat der Ex-CEO von Tripwire in seinem Tweet nicht explizit für seine Firma gesprochen, sondern "as a pro-life game developer". Das kann man implizit als für seien Firma sprechend sehen, muss man (sollte man?) aber nicht. Man müsste sich schon fragen, warum in gleicher Position es keinerlei Problem wäre, wenn er sich "pro-choice" ausgesprochen hätte, also als Gegner des Gesetzes bzw. der Supreme-Court-Entscheidung. Seine politische Position liegt offenkundig zumindest in der texanischen Gesellschaft im Overton-Fenster, ist dort Gesetz und auch höchstrichterlich/bundesrechtlich als [edit: quasi/vorerst] verfassungskonform bestätigt. Ich würde daher fragen, welche Art von Toleranz "die" Spieleindustrie hier zeigt und welche "Werte" vorgelebt werden sollten. Opposition, ja, gerne scharf kritisieren, aber Boykott und Rücktrittsforderungen bei derartigen grundsätzlich "legitimen" (wenn auch -- siehe obiger Absatz -- imho arg beschränkten) Positionen?
Sicherlich schwingt bei dem Thema allerdings auch arg viel mit, Frauenrechte allgemein und religiöses (evangelikales) Hardlinertrum. Man müsste daher fragen, um was es überhaupt geht: "Pro-Life"/"Pro-Choice" sind im US-Diskurs oftmals eher Symbole, bei denen es tatsächlich weniger um Sachfragen geht. -- Außerdem gab es noch andere Vorwürfe gegen den Ex-CEO, ich habe die Details aber gerade nicht präsent und will das eben nicht auch noch ausführlicher kommentieren, daher lass ich es so stehen.
Das Abtreibungsthema ist zwar komplex, auch weil es moralisch und potentiell religiös so aufgeladen ist, ich finde diese 6-Wochen- bzw. "Heartbeat"-Regelung aber im obigen Sinne beschränkt, weil sie Tatsachen nicht hinreichend beachtet, nämlich den Entwicklungsprozess eines Embryos bzw. dann später Fötus. Die Regelung steht daher in einem Missverhältnis zu einer erstrebenswerten Freiheit in der Lebensgestaltung von (potentiell) Schwangeren, vor allem auch da nach 6 Wochen oftmals noch nicht einmal klar sein kann, dass man schwanger ist und man dann ad hoc die Abtreibung organisieren müsste, und auch weil eine auszutragende Schwangerschaft eine große Belastung darstellen kann. Das erste Trimester einer typischen Schwangerschaftsdauer, 12 Wochen, würde ich als erstrebenswerten Minimalkonsens werten. Es wurde sich ja selbst bei den religiösen Hardlinern in den USA mehr oder weniger darauf geeinigt, dass überhaupt nicht entstandenes, weil verhütetes Leben nicht zu verbieten ist (sonst gäbe es auch arg viele Kinder). Warum sollte man bei einem noch keinesfalls lebensfähigen, falls in dem Moment frühgeborenen, derart unterentwickelten, in dem Sinne nur potentiellem Leben bei einem kaum detektierbaren "Herzschlag", in der gängigen amerikanischen Rechtsfiktion gesetzt auf 6 Wochen, die Grenze ziehen. Das ist doch einfach (auch) nur willkürlich.
Davon ab hat der Ex-CEO von Tripwire in seinem Tweet nicht explizit für seine Firma gesprochen, sondern "as a pro-life game developer". Das kann man implizit als für seien Firma sprechend sehen, muss man (sollte man?) aber nicht. Man müsste sich schon fragen, warum in gleicher Position es keinerlei Problem wäre, wenn er sich "pro-choice" ausgesprochen hätte, also als Gegner des Gesetzes bzw. der Supreme-Court-Entscheidung. Seine politische Position liegt offenkundig zumindest in der texanischen Gesellschaft im Overton-Fenster, ist dort Gesetz und auch höchstrichterlich/bundesrechtlich als [edit: quasi/vorerst] verfassungskonform bestätigt. Ich würde daher fragen, welche Art von Toleranz "die" Spieleindustrie hier zeigt und welche "Werte" vorgelebt werden sollten. Opposition, ja, gerne scharf kritisieren, aber Boykott und Rücktrittsforderungen bei derartigen grundsätzlich "legitimen" (wenn auch -- siehe obiger Absatz -- imho arg beschränkten) Positionen?
Sicherlich schwingt bei dem Thema allerdings auch arg viel mit, Frauenrechte allgemein und religiöses (evangelikales) Hardlinertrum. Man müsste daher fragen, um was es überhaupt geht: "Pro-Life"/"Pro-Choice" sind im US-Diskurs oftmals eher Symbole, bei denen es tatsächlich weniger um Sachfragen geht. -- Außerdem gab es noch andere Vorwürfe gegen den Ex-CEO, ich habe die Details aber gerade nicht präsent und will das eben nicht auch noch ausführlicher kommentieren, daher lass ich es so stehen.
Zuletzt geändert von Rigolax am 14. Sep 2021, 12:15, insgesamt 1-mal geändert.
Re: [Sammelthread] Das Magazin mit Sebastian
Die Frage ist eher, ob bei diesem Gesetz Toleranz wirklich angebracht ist. Dass selbst bei Vergewaltigung oder Inzest keine Ausnahmen gemacht werden sollen, halte ich für mehr als nur fragwürdig. Inzwischen klagt ja auch die US-Regierung gegen das laut Justizminister Garland eindeutig verfassungswidrige Gesetz.Rigolax hat geschrieben: ↑13. Sep 2021, 20:26 Seine politische Position liegt offenkundig zumindest in der texanischen Gesellschaft im Overton-Fenster, ist dort Gesetz und auch höchstrichterlich/bundesrechtlich als verfassungskonform bestätigt. Ich würde daher fragen, welche Art von Toleranz "die" Spieleindustrie hier zeigt und welche "Werte" vorgelebt werden sollten.
Re: [Sammelthread] Das Magazin mit Sebastian
Wie oben schon geschrieben - das einzig entscheidende ist, ob er es mit einem Account gemacht hat, der ihn in Verbindung zu der Firma setzt/ob es evtl. sogar ein offizieller Firmenaccount war. Dann ist es eben nicht mehr nur seine private Meinung. Wenn Du bei Facebook angibst, "Arbeitet bei Netto" und dann öffentlich gegen Migranten hetzt, wirst Du früher oder später auch ein Mitarbeitergespräch führen dürfen.Rigolax hat geschrieben: ↑13. Sep 2021, 20:26 Davon ab hat der Ex-CEO von Tripwire in seinem Tweet nicht explizit für seine Firma gesprochen, sondern "as a pro-life game developer". Das kann man implizit als für seien Firma sprechend sehen, muss man (sollte man?) aber nicht. Man müsste sich schon fragen, warum in gleicher Position es keinerlei Problem wäre, wenn er sich "pro-choice" ausgesprochen hätte, also als Gegner des Gesetzes bzw. der Supreme-Court-Entscheidung.
Der Firma sind aufgrund des Tweets Geschäftspartner verloren gegangen. Es ist absolut nachvollziehbar, dass sie reagiert. Und eine Firma hat nunmal eine offizielle Außendarstellung. Wenn Du Dich gegen die positionierst, musst Du nunmal mit Konsequenzen rechnen.
Irgendwie ist der Punkt "Ich darf alles sagen und tun, muss aber auch die Konsequenzen erdulden" in den letzten Jahren komplett aus dem Bewusstsein verschwunden. Egal, obs um angebliche Meinungsfreiheit/Cancel culture, angeblichen "Impfzwang durch die Hintertür" oder was weiß ich noch alles geht. Nein, es gibt keine KONSEQUENZLOSE Freiheit. Sondern es gilt immer Rosa Luxemburg.
Re: [Sammelthread] Das Magazin mit Sebastian
"Komplett aus dem Bewusstsein verschwunden" ist meiner Ansicht, wie man rationale Dialoge führt, Menschen mit abweichenden Ansichten überzeugt oder in demokratischen Gesellschaften nötigenfalls überstimmt. Nicht mit Soft Power, mit Boykotten und Rücktrittsrufen, einer Form des moralisierenden Populismus, unterstützt von sich genehm progressiv positionierenden Firmen.
Re: [Sammelthread] Das Magazin mit Sebastian
Rationale Argumente sind doch schon seit Unzeiten unter Feuer aus der konservativen Ecke, erinnert sich niemand mehr an Aktienpropaganda und den Feldzug gegen die gesetzliche Rente? Alles nix neues
Re: [Sammelthread] Das Magazin mit Sebastian
Viel Spaß beim rational dialogisieren mit reaktionären religiösen Fanatikern. Wenn Du die überzeugt hast, kannst Du direkt danach mit Impfgegnern, Nazis und militanten Tierschützern weitermachen. Der Dank der Welt ist Dir gewiss.Rigolax hat geschrieben: ↑13. Sep 2021, 21:49 "Komplett aus dem Bewusstsein verschwunden" ist meiner Ansicht, wie man rationale Dialoge führt, Menschen mit abweichenden Ansichten überzeugt oder in demokratischen Gesellschaften nötigenfalls überstimmt. Nicht mit Soft Power, mit Boykotten und Rücktrittsrufen, einer Form des moralisierenden Populismus, unterstützt von sich genehm progressiv positionierenden Firmen.
Re: [Sammelthread] Das Magazin mit Sebastian
Warum schrieb ich wohl "Menschen mit abweichenden Ansichten überzeugt oder in demokratischen Gesellschaften nötigenfalls überstimmt"?
Re: [Sammelthread] Das Magazin mit Sebastian
Muss ich überlesen haben. Vermutlich, weil der Gedanke in letzter Konsequenz drauf rausläuft, alle Rothaarigen zu köpfen, wenn sich nur eine Mehrheit dafür findet.
- Leonard Zelig
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Re: [Sammelthread] Das Magazin mit Sebastian
Das Problem der amerikanischen Gesellschaft ist, dass sie sich ja noch nicht mal mehr bei den Fakten einig werden. Gab da letztens einen ganz guten Kommentar bei CNN:Rigolax hat geschrieben: ↑13. Sep 2021, 21:49 "Komplett aus dem Bewusstsein verschwunden" ist meiner Ansicht, wie man rationale Dialoge führt, Menschen mit abweichenden Ansichten überzeugt oder in demokratischen Gesellschaften nötigenfalls überstimmt. Nicht mit Soft Power, mit Boykotten und Rücktrittsrufen, einer Form des moralisierenden Populismus, unterstützt von sich genehm progressiv positionierenden Firmen.
https://edition.cnn.com/videos/politics ... nr-vpx.cnn
Wie soll man mit Leuten in solchen Facebook-Gruppen noch kommunizieren?
https://twitter.com/oneunderscore__/sta ... 1100646405
Beim Thema Abtreibung es über die Verbotsschiene regeln zu wollen, ist auch nur Symbolpolitik für die rechte Stammwählerschaft. Dann fahren die Frauen für die Abtreibung einfach in Bundesstaaten mit anderen Gesetzen. Offenbar ist es nur entscheidend, dass es nicht in Texas geschieht. Man könnte die Anzahl Abtreibungen ja auch senken indem man Sachen wie bezahlten Mutterschaftsurlaub, Kindergeld und kostenlose KITAs per Gesetz beschließt.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."
www.gamersglobal.de
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Re: [Sammelthread] Das Magazin mit Sebastian
Ja, genau, das meinte ich damit. "In letzter Konsequenz" laufen deine Gedanken meiner Ansicht nach auf eine Ochlokratie, eine gewissermaßen unechte Demokratie hin, wo das Recht des 'moralisch Stärkeren' gilt.
Die Diskussion ist mir aber hier zu unterkomplex.
Re: [Sammelthread] Das Magazin mit Sebastian
Welche Regelungen bzgl. Abtreibungslegalität man für sinnvoll und vertretbar hält, sei mal außen vorgelassen. Was halt gar nicht geht, ist, die Bevölkerung per Gesetz zu privaten Kopfgeldjägern zu ernennen, die etwaige Verdachtsfälle melden können/sollen, wo jemand gegen diese Regelungen verstoßen haben könnte. Egal, was man selber nun von Abtreibung hält, wer nicht versteht, warum so ein Gesetz absolut inakzeptabel ist, den würde ich bei mir auch nicht arbeiten lassen wollen, da ja offenbar die geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigt ist.
Re: [Sammelthread] Das Magazin mit Sebastian
Wobei der Ex-CEO sich nicht explizit auf die "Kopfgeld"-Regelung des Gesetzes bezogen hatte, sondern wohl eher auf die 6-Wochen-Regel: "Proud of #USSupremeCourt affirming the Texas law banning abortion for babies with a heartbeat." (https://twitter.com/RammJaeger/status/1 ... 6670901250) -- Allerdings kann/sollte man das wohl nicht trennen.
Es ist aber auch ein Problem dieses Vorfalls imho, dass es alles eher vage Statements sind, also auch die Distanzierungen bzw. im Fall von Shipwright Studios der Boykott. Da geht's um abstrakt "values" bei Tripwire als Firma (https://twitter.com/TripwireInt/status/ ... 0289613824), unspezifiziert "women's rights" bei Torn Banner (https://twitter.com/TornBanner/status/1 ... 9314724864) und noch abstrakter "good conscience" bei Shipwright Studios (https://twitter.com/shipwrightstdio/sta ... 6560202754).
---
Ich merk grad, ich war hier gestern nicht ganz korrekt, wonach das Gesetz "auch höchstrichterlich/bundesrechtlich als verfassungskonform bestätigt" sei. Tatsächlich hat sich das US-Verfassungsgericht offenbar gar nicht spezifisch zur Verfassungskonformität geäußert, sondern das Gesetz nur vorerst durchgewunken. Faktisch gilt es damit vorerst aber quasi als verfassungskonform, schätze ich.
Es ist aber auch ein Problem dieses Vorfalls imho, dass es alles eher vage Statements sind, also auch die Distanzierungen bzw. im Fall von Shipwright Studios der Boykott. Da geht's um abstrakt "values" bei Tripwire als Firma (https://twitter.com/TripwireInt/status/ ... 0289613824), unspezifiziert "women's rights" bei Torn Banner (https://twitter.com/TornBanner/status/1 ... 9314724864) und noch abstrakter "good conscience" bei Shipwright Studios (https://twitter.com/shipwrightstdio/sta ... 6560202754).
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Ich merk grad, ich war hier gestern nicht ganz korrekt, wonach das Gesetz "auch höchstrichterlich/bundesrechtlich als verfassungskonform bestätigt" sei. Tatsächlich hat sich das US-Verfassungsgericht offenbar gar nicht spezifisch zur Verfassungskonformität geäußert, sondern das Gesetz nur vorerst durchgewunken. Faktisch gilt es damit vorerst aber quasi als verfassungskonform, schätze ich.
Re: [Sammelthread] Das Magazin mit Sebastian
Otis hat geschrieben: ↑14. Sep 2021, 10:31 Welche Regelungen bzgl. Abtreibungslegalität man für sinnvoll und vertretbar hält, sei mal außen vorgelassen. Was halt gar nicht geht, ist, die Bevölkerung per Gesetz zu privaten Kopfgeldjägern zu ernennen, die etwaige Verdachtsfälle melden können/sollen, wo jemand gegen diese Regelungen verstoßen haben könnte. Egal, was man selber nun von Abtreibung hält, wer nicht versteht, warum so ein Gesetz absolut inakzeptabel ist, den würde ich bei mir auch nicht arbeiten lassen wollen, da ja offenbar die geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigt ist.
Ich finde nicht, dass man die Abtreibungslegalität außen vor lassen sollte. In 50 Jahren ist dies eines der Gesetze wo sich die zukünftige Gesellschaft fragen wird warum man Abtreibungsverbote mal als Normalität angesehen hat. Ein Gesetz, das die Rechte und Würde der Frauen so herabsetzt ist in sich schon ein Affront. Das Kopfgeld ist nur die Kirsche obendrauf. Dass ein Unternehmen sagt, dass er einen CEO mit solchen Werten nicht verantworten kann ist doch absolut richtig. Diese Werte wird er ja auch in anderen Entscheidungen einfließen lassen.