Runde #241: Death Stranding - Das denkwürdigste AAA-Spiel dieser Generation - An die Wand gefahren

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gnadenlos
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Re: Death Stranding - Die Doppelfolgen

Beitrag von gnadenlos »

Was mich an dem Experiment am meisten erstaunt ist, dass doch sehr viele User die negative Folge als glaubwürdig einstufen oder nicht einordnen können, welche Folge der wirklichen Stimmung entspricht, obwohl es für mich irgendwie so eindeutig erscheint - ich frage mich aber auch bei Youtube immer, wer den ganzen Jubelpersern ihre vollkommen überzogene Begeisterung abnimmt und sie dafür auch noch mit einem Abo belohnt.

Gibt ganz wenige Youtuber, die für mich regelmäßig eine sich echt anfühlende Begeisterung rüberbringen - HappyConsoleGamer und einige der Leute von Easy Allies haben das IMO ganz gut drauf. AeB nehme ich üblicherweise die Aussagen auch gut ab, was aber hier einfach daran liegt, dass sie sehr viele Spiele auch tatsächlich nicht so toll finden und daher dann auch nicht jeden Monat ein anderes Spiel als das neue GOTY zu verkaufen versuchen.
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IpsilonZ
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Re: Death Stranding - Die Doppelfolgen

Beitrag von IpsilonZ »

Wobei auch in der positiven Folge ich oft das Gefühl hatte, dass ich etwas "too much" raushöre. Grad am Anfang war die Begeisterung so heftig, dass ich das Gefühl habe, dass hier wirklich sehr versucht wurde die Herzchen in den Augen rüberzubringen. Das hatte ich ihnen dann auch nicht ganz so abgenommen. :D
Da es aber dann doch etwas spoilerisch wurde (Grad wo es um die Inszenierung ging und irgendne Szene mit Mads Mikkelsen erwähnt wurde) habe ich die positive Folge abgebrochen.

Aber ich muss sagen, so begeistert ich eh schon von dem Spiel war lerne ich es jeden Tag doch noch mehr zu wertschätzen. Es scheint bei mir einfach alle richtigen Knöpfe zu drücken.

Zum Beispiel habe ich mich bei Horizon Zero Dawn irgendwann geärgert, dass ich mich von der Hauptstory habe abbringen lassen und den ganzen Nebenkram (kleine Quests, Collectibles etc.).erledigt habe. Bei Death Stranding finde ich die Geschichte interessant aber habe auch grad kein Problem damit den nächsten Storyfortschritt um ~10 Stunden aufzuschieben.
Ich will eigentlich auch andere Spiele spielen aber momentan hat DS gefühlt echt das Potential mich noch ein paar Wochen zu unterhalten.
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Brahlam
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Re: Death Stranding - Alle einsteigen in den Hype Train

Beitrag von Brahlam »

Andre Peschke hat geschrieben: 17. Nov 2019, 01:17
Dee'N'bee hat geschrieben: 17. Nov 2019, 01:09 Ach...wollt ich schon öfters mal einwerfen. Man kann die Monster Energy im Privaten Raum ersetzen durch Bier! :D
Ich weiß. Deswegen hasse ich es nicht weniger. :D

Andre
Durch Bundweiser? :ugly:

Mich hat der Podcast überzeugt dem Titel doch eine Chance zu geben, auch wenn nicht alles grün in island, äh Amerika ist.
Neue Gameplay Ansätze müssen unterstützt werden (Vote with your Wallet wie Seb so schön sagte). Noch dazu spielt Mads Mikkelsen mit... :-)

Die Idee mit dem Doppelcast ist auch ein interessanter Ansatz, aber vlt. am Anfang darauf hinweisen, das sorgt sonst für Verwirrung. :-P
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Wudan
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Re: Death Stranding - Die Doppelfolgen

Beitrag von Wudan »

DeepBassnine hat geschrieben: 17. Nov 2019, 23:49 Mein Hauptkritikpunkt ist, dass ich mich bei euren bisherigen Spielebesprechungen immer glaubte darauf verlassen zu können, dass ihr eure persönliche, ehrliche und authentische Meinung zu einem Spiel darlegt. Zusammen mit dem, was ich als langjähriger Hörer über eure (Podcast-)Persönlichkeiten und Spielevorlieben gelernt habe, kann ich ungefähr Einschätzen, wie ein Spiel auf dieser subjektiven Skala einzuordnen ist und ob es etwas für mich sein könnte. Nun sehe ich mich aber regelrecht mich dem Problem konfrontiert, unzuverlässigen Erzählern gegenüberzustehen. Andre, du hast geschrieben:
Andre Peschke hat geschrieben: 17. Nov 2019, 13:48 Und beide male fühlte ich mich 100% authentisch bei der Aufnahme. Nur einmal war es persönlicher, weil es unterm Strich die meiner Meinung nach "richtige" Gewichtung war. Hätte man beides in einen Podcast gesteckt, wäre imo am Ende halt "meine Wahrheit" stehengeblieben. So gibt es aber noch die gleichrangige Gegenposition. Und die ist genauso korrekt, nur für mich und meinen aktuellen Blick auf Spiele und Spielekritik wiederum nicht korrekt. Es war also wahr, aber falsch. :D
Ich glaube euch durchaus, dass ihr beide Positionen authentisch vertreten könnt und keine der beiden Varianten um des Formats Willen "Schauspielen" musstet. Wenn ihr aber nun einen Podcast veröffentlicht, dessen Meinungsbild ihr insgesamt für euch persönlich als "nicht korrekt" empfindet, ist das für mich ein Problem. Zum Beispiel kommt es durchaus vor, dass ich es mal nicht schaffe, alle eure veröffentlichten Folgen zu hören. Ich hätte also durchaus nur eine der beiden Folgen hören und von eurem Experiment nichts mitbekommen können, da ihr auch am Ende der Folgen in keinster Weise darauf hingewiesen habt. Wenn ich also in Zukunft immer hinterfragen müsste, ob ich da gerade euer tatsächliches Meinungsbild gehört habe oder nur eine Perspektive darauf, würde ich euren Podcast wesentlichen weniger gerne hören.
This.
Ich empfinde das ehrlich gesagt sogar als großes Problem. Wenn ihr 2 gegensätzliche Reviews macht und sagt beide seien 100% authentisch, dann kann ich euch das entweder nicht glauben oder muss euch eine gehörige Portion Schizophrenie unterstellen^^ Wenn ihr teilweise die selben Punkte einmal toll und einmal scheisse darstellt, wie geht das zusammen?
Wie mein Vorposter will auch ich mich darauf verlassen können das ihr bei den Besprechungen eure echte, ehrliche Meinung abgebt. Wenn ihr plötzlich 2 Besprechungen mit komplett unterschiedlichen Meinungen abgebt, dann ist das für mich als Hörer ein Problem. Ich würde sogar fast soweit gehen und sagen dass das für mich eure Integrität als Spielekritiker in Frage stellt. Worauf kann ich mich jetzt noch verlassen? Was ist die echte Meinung und was war Tageslaune oder gar nur gespielt? Also... nee. Interessantes Experiment aber für mich müsst ihr das bitte nicht nochmal machen.
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Re: Death Stranding - Die Doppelfolgen

Beitrag von OxKing »

Andre Peschke hat geschrieben: 20. Nov 2019, 08:48
Mama, Deadman, Die-Hardman und Heartman sind ja alle nicht nach ihren Funktionen benannt.

Andre
Aber nach ihren Eigenschaften. 😉
Heartman sein Herz setzt alle X Stunden für X Minuten aus und muss mit dem automatischen Defibrillator an seiner Brust wieder zurückgeholt werden.
Die Hard Man ist offenbar schwer zu töten.
Mama ist ne Mutter und Deadman ist Gerichtsmediziner (mehr sag ich erstmal nicht).

Es gibt ja auch in Echt Nachnamen wie Großmann, Klein oder so,
diese kommen ursprünglich sicher auch nicht aus dem nichts...
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BummsGeordy
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Re: Death Stranding - Die Doppelfolgen

Beitrag von BummsGeordy »

Wudan hat geschrieben: 20. Nov 2019, 15:30 This.
Ich empfinde das ehrlich gesagt sogar als großes Problem. Wenn ihr 2 gegensätzliche Reviews macht und sagt beide seien 100% authentisch, dann kann ich euch das entweder nicht glauben oder muss euch eine gehörige Portion Schizophrenie unterstellen^^ Wenn ihr teilweise die selben Punkte einmal toll und einmal scheisse darstellt, wie geht das zusammen?
Wie mein Vorposter will auch ich mich darauf verlassen können das ihr bei den Besprechungen eure echte, ehrliche Meinung abgebt. Wenn ihr plötzlich 2 Besprechungen mit komplett unterschiedlichen Meinungen abgebt, dann ist das für mich als Hörer ein Problem. Ich würde sogar fast soweit gehen und sagen dass das für mich eure Integrität als Spielekritiker in Frage stellt. Worauf kann ich mich jetzt noch verlassen? Was ist die echte Meinung und was war Tageslaune oder gar nur gespielt? Also... nee. Interessantes Experiment aber für mich müsst ihr das bitte nicht nochmal machen.
ernsthaft?

zunächst einmal ist die Welt sehr selten binär. Es gibt nicht nur richtig oder falsch. schwarz oder weiß. schön oder hässlich. Die Abstufungen und Nuancen sind Teil von Allem. Und gerade in der Kunst treffen häufig auch widersprüchliche Aspekte aufeinander. Das Vereinbaren dieser teils widersprüchlichen Eindrücke gehört doch zu Allem auch im Alltag dazu.

Jeder Mensch um dich herum hat gute wie schlechte Seiten. Und derselbe Mensch kann ein guter Freund von Person A sein und von Person B gehasst werden obwohl es sich um den selben Menschen handelt.

Bei Spielen und Spielkritiken verhält es sich ähnlich. Es gibt da kein endgültigen "das ist gut und jeder muss es gut finden" (oder umgekehrt). Es kommt doch arg auf die persönlichen Vorlieben, die eigene Historie und das eigene Erleben an.

In diesen beiden Podcasts (die ich übrigens großartig finde - danke @Podcaster-Herren :) )werden ja mitnichten die selben Argumente einmal als gänzlich gut und einmal als gänzlich schlecht dargestellt. Es werden unterschiedliche Aspekte beleuchtet, die wenn man sie isoliert betrachtet eben für eine negative bzw eine positive Rezension herhalten. Daraus die Synthese zu ziehen finde ich durchaus machbar. Du kannst nach der Beleuchtung der beiden Extreme (aufgrund unterschiedlicher Punkte) durchaus selbstständig für dich überlegen, ob das denn nun etwas für dich ist oder nicht - das muss dir weder von André noch von Sebastian vorgegeben werden - und das mindert auch nicht deren Integrität.

Im Gegenteil - die Ehrlichkeit beider Seiten empfand ich als äußerst erfrischend und wohltuend :)
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Wudan
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Re: Death Stranding - Die Doppelfolgen

Beitrag von Wudan »

BummsGeordy hat geschrieben: 20. Nov 2019, 18:00 ernsthaft?
Ja, ernsthaft :D
Bei Spielen und Spielkritiken verhält es sich ähnlich. Es gibt da kein endgültigen "das ist gut und jeder muss es gut finden" (oder umgekehrt). Es kommt doch arg auf die persönlichen Vorlieben, die eigene Historie und das eigene Erleben an.
Etwas anderes habe ich ja auch nicht behauptet, ich glaube da hast du mich missverstanden.
In diesen beiden Podcasts (die ich übrigens großartig finde - danke @Podcaster-Herren :) )werden ja mitnichten die selben Argumente einmal als gänzlich gut und einmal als gänzlich schlecht dargestellt.
Ja, doch. Eben das mein ich ja. Wenn zum Beispiel Sebastian in dem einen Podcast die Spielmechanik (sprich die Lieferquests) als fantastisch und süchtigmachend bezeichnet und angibt dass er das gerne noch viel länger gemacht hätte aber das Spiel beenden musste um den Podcast machen zu können, und im nächsten Podcast zu Andre sagt (paraphrasiert) "80 Stunden hast du das gespielt? Ojeh du Armer! Wie kannst du dir das nur antun ich hatte nach 40 schon mehr als genug!", dann muss ich mich ernsthaft fragen ob ihm jemand zwischen den beiden Folgen vielleicht das Gehirn ausgewechselt hat. Das gilt nicht für alle Punkte aber im Grunde kann man schon sagen dass der eine Cast eine Lobpreisung war und der andere ein Verriss. Mal ist die Spielmechanik toll und interessant wenn man sich drauf einlässt und das andere Mal sind es doofe repetetive Fetchquests. Das geht für mich nicht zusammen. Klar - es gibt gute und schlechte Punkte die man durchaus unterschiedlich gewichten kann. Aber dann kann man das doch in nur einer Spielkritik machen in der man alle Seiten gebührend beleuchtet, und nicht 2 Kritiken wo man plötzlich total gegenteiliger Ansicht ist. Und wenn dann noch gesagt wird das beide Ansichten 100% ehrlich und authentisch waren, dann verursacht mir das nicht nur ein leichtes Stirnrunzeln.
Du kannst nach der Beleuchtung der beiden Extreme (aufgrund unterschiedlicher Punkte) durchaus selbstständig für dich überlegen, ob das denn nun etwas für dich ist oder nicht - das muss dir weder von André noch von Sebastian vorgegeben werden
Du das mach ich sowieso, völlig unabhängig vom Podcast ;) Ich seh das mitnichten als Kaufberatung, dazu gehen mein Geschmack und die der Podcaster viel zu weit auseinander, wie ich schon oft festgestellt habe. Aber mich interessiert deren Einschätzung als ernstzunehmende Spielekritiker sehr, aber die kann ich nicht mehr ernst nehmen wenn sie quasi im stundentakt völlig andere Meinungen glaubhaft vertreten können.
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BummsGeordy
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Re: Death Stranding - Die Doppelfolgen

Beitrag von BummsGeordy »

@Wudan:

ich habe die Podcasts jetzt nicht mehr im Detail im Kopf und natürlich habe ich sie nicht im einzelnen seziert und parallel nebeneinander gelegt. Was bei mir hängen bliebt war aber:

Positiv:
Spielmechanik, Motivation, absurde aber irgendwie merkwürdig faszinierende Geschichte

Negativ:
all die ganzen Nervdetails (Monster Energy, Menüs, hakeligkeit) aber vor allem die Teile der Story, so herausstechen, dass sie einen rausgezogen haben.

für mich waren das durchaus Elemente die völlig berechtigt nebenbei und gleichzeitig existieren können.

Ich verstehe zwar was du sagen möchtest, aber bei mir kamen die Podcasts völlig anders an. Das waren keine "jetzt sagen wir etwas Gutes zu Element A" und jetzt sagen wir "mit völliger Ernsthaftigkeit das Genauge Gegenteil zu Element A". Es wurden unterschiedliche Punkte bewertet. Natürlich überschneidet sich manches (es wurde auch im Negativ-Podcast gelobt und und im Positiv-Podcast kritisiert), aber auch hier: man kann ein und die selbe Sache gleichzeitig gut und schlecht finden:

Ich finde die Namen z.B. auf der einen Seite auch völlig lächerlich und bescheuert. Und auch die Tatsache, dass es mir meist bekannte Darsteller waren hat mich irritiert - aber auf der anderen Seite war es in der Zusammenschau genau dieses schräge, was an der Grenze des "das reißt mich heraus" war, das ich faszinierend und bemerkenswert fand.

Vielleicht haben wir die Podcasts einfach unterschiedlich rezipiert oder haben einfach eine unterschiedliche Ansicht, dass es valide ist 2 konträre Meinungen über das selbe Spiel zu haben. :)
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schneeland
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Re: Death Stranding - Die Doppelfolgen

Beitrag von schneeland »

@BummsGeordy:
Da würde ich ein Stück weit schon widersprechen - teilweise waren das genau die gleichen Sachen (Fetchquests süchtigmachend vs. scheiße, mit dem Auto die Berge "hochcheesen" cool vs. die Herausforderung zerstörend); gefühlt war das sogar für einen signifikanten Teil der Dinge so.

Ich würde jetzt nicht so weit gehen zu sagen, dass die Podcaster nur ihr Fähnchen in den Wind hängen, aber mich insofern Wudan anschließen, dass bei mir, wie schon vor ein paar Seiten erwähnt, der Eindruck, den ich mitnahm, nicht war "hier werden unterschiedliche Seiten einer Medaille", sondern einfach kognitive Dissonanz.
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OxKing
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Re: Death Stranding - Die Doppelfolgen

Beitrag von OxKing »

Eines muss man der Podcast Episode ja lassen,
sie spaltet die Meinungen genau so wie das Spiel.
Von daher ist das Ziel wohl erreicht.

Ich hätte mir eher ein Gespräch zu dritt gewünscht mit pro, kontra und einer vermittelnden oder unentschlossenen Stimme.
Ich verstehe Andre wenn er sagt er hat beide Meinungen.
Ich bin mir ja auch nicht sicher was ich von dem Spiel halten soll.
Es ist einfach zu weit außerhalb der Norm um sagen zu können ob es jetzt gut ist oder nicht. Ich bin selber erstaunt dass es mir Spaß macht, obwohl ich grind und abarbeiten von Aufgaben hasse.
Gleichzeitig mag ich aber auch Dinge zu erledigen, damit sie erledigt sind um etwas zu reparieren. Dieser Wiederaufbau Amerikas und das zusammenbringen der Leute in dem Spiel spricht mich halt genau an. Dann dieses "noch eben das das und das erledigen, dann ist es gut" isn't das selbe Prinzip wie bei einem Civilization das "noch eine Runde".
Durch die Verknüpfung des Online Aspekts hat man auch das Gefühl dass man wirklich anderen beim Aufbau hilft und dass man Teil von einer größeren Anstrengung ist.
Daher sind die stumpfen Lieferaufgaben die mir in einem anderen Spiel ziemlich auf den Sack gehen würden als Spiel plötzlich befriedigend.
Von daher muss ich sagen dass Kojima wohl wirklich ein begnadeter Gamedesigner ist.

Andersrum nerven aber die ganzen Animationen und Mini Cutscenes bei jeder Lieferung. Und selbst das Verhalten der Menüs, die einen immer wieder rauswerfen obwohl man noch andere Aufgaben annehmen oder Funktionen auslösen will.
Ich habe ein Paket abgugeben, noch zwei leere Behälter zu recyclen, eine neue Aufgabe anzunehmen und muss noch zwei Objekte hergestellt haben. Dann darf ich 5 mal wieder das Menü aufmachen um 3 mal von Mini Cutscenes unterbrochen zu werden.

Oder wenn man Objekte vom Rucksack benutzt.
Nach 2 - 3 ist der ganze Rucksack so Fragmentiert dass man das Menü öffnen muss, den Punkt Fracht auswählen, die Kategorie Rücken auswählen, Dreieck drücken und den dialog mit ok bestätigen muss. WTF? Wieso macht das Spiel das nicht selbst im Hintergrund für mich?

Und irgendwie hat man das Gefühl das das Spiel mit sowas im Laufe der Entwicklung noch viel schlimmer war und da nachträglich schon viel geglättet wurde.
Nur leider noch lange nicht genug.

Der Ruheraum, eines der fürchterlichsten Konzepte von "Menü" der ganzen Videospielgeschichte.
Erinnert mich irgendwie an Peter Molineuxs Black and White.
Das auch ohne Menüs auskommen sollte und man deshalb Gesten und die Maus als Hand einsetzen sollte.
Künstlerisch kann man den Gedanken anerkennend nachziehen
aber das Konzept scheitert in der Realität. Einfach überambitioniert.
Ist wohl ein Problem von Star Spieledesignern die sich als Künstler begreifen. 🙄

Dieses Spiel erzeugt halt an vielen Fronten das Gefühl einer Hassliebe.
In ein paar Bereichen ist es ein Meisterwerk, gleichzeitig aber höchstens ein 75% Spiel dessen künstlerischen Konzepten ihm im Weg stehen.
Ohne diesen wäre es aber auch nicht das selbe und in der Gesamtheit wahrscheinlich noch schlechter.
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gnadenlos
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Re: Death Stranding - Die Doppelfolgen

Beitrag von gnadenlos »

OxKing hat geschrieben: 21. Nov 2019, 02:50Dieses Spiel erzeugt halt an vielen Fronten das Gefühl einer Hassliebe.
In ein paar Bereichen ist es ein Meisterwerk, gleichzeitig aber höchstens ein 75% Spiel dessen künstlerischen Konzepten ihm im Weg stehen.
Ohne diesen wäre es aber auch nicht das selbe und in der Gesamtheit wahrscheinlich noch schlechter.
An welchen Stellen ist das Spiel denn höchstens ein 75% Spiel? Weil ein paar Abläufe im Menü umständlich (Mini-Cutscenes + mehrfaches Aufrufen vom Menü) gestaltet sind? Oder weil nicht das Budget und die Manpower eines Assassins Creed oder RDR2 für die Gestaltung der Spielwelt vorhanden waren?

Mein größtes Problem mit diesen Review-Experimenten - die es ja auch an anderen Stellen im Netz gibt, da das Spiel wohl so sehr fasziniert, dass es den kleinen Künstler in den Autoren weckt - ist, dass eine solche Darstellung dem Spiel nicht gerecht wird. Gerade da es genügend Ignoranten gibt, die das Spiel ohne es gespielt zu haben als "Walking Simulator" verunglimpfen, wäre es aus meiner Sicht die Aufgabe jedes seriösen Reviews den Leser/Hörer unverfälscht (ohne solche Experimente) über dieses Meisterwerk des Gamedesigns aufzuklären.

Denn was diese Spiel in seiner Open World in den Punkten Motivation und Progression abliefert ist nun mal Referenz-Klasse und sollte daher von jedem auch nur im Ansatz interessierten Spieler erfahren werden. Das kombiniert mit dem Social-Feature, das auch über alles vergleichbare hinausgeht, macht das Spiel zum MUST PLAY, für jeden der ein breitgefächertes Genre-Interesse und keine strikte Open World Abneigung hat.

Wie sollen solche schwerwiegenden Pluspunkte durch ein paar Umständlichkeiten in der Bedienung der Menüs ausgehebelt werden, was eine solche "Zwei Herzen wohnen in meiner Brust."-Darstellung rechtfertigen würde? Man sieht doch im Negativ-Podcast auch sofort, dass Übertreibungen und Kraftausdrücke an allen Ecken und Enden nötig waren um hier einen Gleichstand künstlich herbeizuführen. Zumindest sollte das jeder sehen, der das Spiel selbst schon erlebt hat.

Das Problem ist, dass Nichtspieler offenbar nicht so klar erkennen wie das Spiel tatsächlich bei den Testern angekommen ist, so dass das Review durch diesen Kunstgriff seiner "Informationspflicht" über ein außergewöhnlich gutes und herausragendes Spiel, das einige Aspekte in Videospielen einen weiteren großen Schritt voranbringt, nicht gerecht wird.
Zuletzt geändert von gnadenlos am 21. Nov 2019, 10:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Andre Peschke
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Re: Death Stranding - Die Doppelfolgen

Beitrag von Andre Peschke »

gnadenlos hat geschrieben: 21. Nov 2019, 09:58 Man sieht doch im Negativ-Podcast auch sofort, dass Übertreibungen und Kraftausdrücke an allen Ecken und Enden nötig waren um hier einen Gleichstand künstlich herbeizuführen.
Du kannst es noch so oft wiederholen, es wird dadurch nicht richtig.

Ich finde, es wird dem Spiel erst recht nicht gerecht, wenn man all seine Schwachpunkte und seine Sperrigkeit ausklammert. Das Abbrechen der Cutscenes ist keine Kleinigkeit, das ist dein endloser, ewigwährender Begleiter. Die Menge an Cutscenes und Holo-Blabla im Spiel ist für manche Spieler zu recht eine Belästigung. Das wir beide da unterm Strich was rausgezogen haben ist keine universell übertragbare Tatsache. Die Progression besteht gegen Ende nur noch aus neuen Waffensystemen, die eigentlich keiner braucht. Die Bola-Gun, selbst auf LV1, erfährt durch Gummigeschoss-MGs keine derart tolle Aufwertung. Tatsächlich wird's eigentlich nur konventioneller. Die Sternchen-Progression hat meistens nach 3 Sternen ihr Pulver verschossen. Die ständige Rückkehr in den Ruheraum inkl. des damit verbundenen Fast-Travel kann man legitim nervig finden. Die BT-Encounter kann man leigitim als sehr schwach empfinden. Gerade gegen Ende waren sie für mich eher störend, als bereichernd.

Ich finde das Spiel auch wirklich super. Das würde von mir weit mehr als 75% bekommen - das ist eh so eine "Die Wahrheit liegt in der Mitte"-Wertung. Die Wahrheit liegt aber eben nicht in der Mitte: Das Spiel ist für den richtigen Spielertypus hervorragend und für alle anderen ist es einfach nix. Genau deswegen ist es so cool, weil es ein Spiel ist, das sich eben traut für einen erheblichen Teil der Menschen Scheiße zu sein. Es wäre nicht so gut, wenn es das nicht täte. Und IMO wird man ihm eben nicht gerecht, wenn man so tut, als wäre das anders. Das entwertet nur den Mut, das Spiel genau so zu machen.

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Re: Death Stranding - Die Doppelfolgen

Beitrag von gnadenlos »

Andre Peschke hat geschrieben: 21. Nov 2019, 10:31Ich finde, es wird dem Spiel erst recht nicht gerecht, wenn man all seine Schwachpunkte und seine Sperrigkeit ausklammert. Das Abbrechen der Cutscenes ist keine Kleinigkeit, das ist dein endloser, ewigwährender Begleiter. Die Menge an Cutscenes und Holo-Blabla im Spiel ist für manche Spieler zu recht eine Belästigung. Das wir beide da unterm Strich was rausgezogen haben ist keine universell übertragbare Tatsache. Die Progression besteht gegen Ende nur noch aus neuen Waffensystemen, die eigentlich keiner braucht. Die Bola-Gun, selbst auf LV1, erfährt durch Gummigeschoss-MGs keine derart tolle Aufwertung. Tatsächlich wird's eigentlich nur konventioneller. Die Sternchen-Progression hat meistens nach 3 Sternen ihr Pulver verschossen. Die ständige Rückkehr in den Ruheraum inkl. des damit verbundenen Fast-Travel kann man legitim nervig finden. Die BT-Encounter kann man leigitim als sehr schwach empfinden. Gerade gegen Ende waren sie für mich eher störend, als bereichernd.
Klar hat das Spiel seine Mängel und noch Optimierungspotential - selbst bei meinem GOAT Breath of the Wild könnte ich etliche Kritikpunkte und Verbesserungsmöglichkeiten aufführen. Ich finde aber nicht, dass diese mehr als ein paar Prozentpunkte Abzug oder eben die Erwähnung in einem ansonsten positiven Review rechtfertigen. Ihr habe die Mängel ja durchaus auch im positiven Podcast erwähnt und nicht verschwiegen - dort aber halt viel sinnvoller gewichtet als im negativen Podcast. Sollte diese Gewichtung nicht auch eine der Aufgaben eines Reviews sein? Speziell in einem Review das einen subjektiven Eindruck ohne Anspruch auf Objektivität darstellt.
Ich finde das Spiel auch wirklich super. Das würde von mir weit mehr als 75% bekommen - das ist eh so eine "Die Wahrheit liegt in der Mitte"-Wertung. Die Wahrheit liegt aber eben nicht in der Mitte: Das Spiel ist für den richtigen Spielertypus hervorragend und für alle anderen ist es einfach nix.
Ist das wirklich so eine Besonderheit bei dem Spiel? Klar ist das Spiel nichts für Spieler mit stark beschränkter Zeit oder für Spieler die mit Open World nichts anfangen können und es gerne sehr linear und mit Action im Sekundentakt haben, aber wenn es danach geht müsste man für sehr viele Spiele einen Negativ-Podcast bringen und kein Open World Titel dürfte eine uneingeschränkte Empfehlung bekommen.
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Andre Peschke
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Re: Death Stranding - Die Doppelfolgen

Beitrag von Andre Peschke »

gnadenlos hat geschrieben: 21. Nov 2019, 10:56 Ist das wirklich so eine Besonderheit bei dem Spiel?
Ich dachte, wir sind uns einig, dass das Spiel was besonderes ist, dass es nicht so leicht in gängige Schubladen passt etc. Und ja, IMO setzt es sich viel leichter zwischen die Stühle, als andere Titel. Ich würde nicht einfach sagen: "Wenn du eine ruhigere Gangart magst, dann ist das dein Spiel". Es entzieht sich IMO generalisierenden Klassifizierungen weit mehr, als üblich. Und wie gesagt: Das ist IMO eine Stärke. Es hat einen viel breiteren Korridor innerhalb dessen sich das Erleben abspielen kann - je nach Präferenzen, aber auch je nach Nutzung.
gnadenlos hat geschrieben: 21. Nov 2019, 10:56dort aber halt viel sinnvoller gewichtet als im negativen Podcast.
Du versteifst dich halt hart darauf, dass die Gewichtung, die deinem Empfinden entspricht, tatsächlich "sinnvoller" ist. Das impliziert für mich eine Objektivität, eine "richtige" Sicht, die nicht existiert. Darum geht's bei der ganzen Geschichte mit den zwei Podcasts ja: Diese Illusion aufzubrechen, es gäbe nur eine Wahrheit. Wenn du das infrage stellst, strampelst du nur gegen den Strom, IMO. Ich will dich da nicht missionieren - du kannst gern denken, dass Death Stranding entweder super ist, oder "man hat sich auf das Spiel nicht eingelassen / man mag diese Art Spiel einfach nicht" etc. Aber für mein Empfinden ist das eine Sackgasse. Das kann ich jeder gegenläufigen Meinung überstülpen. Da bräuchte es zwingende Argumente, warum man die aus meiner Sicht ambivalenten Dinge in dem Spiel eben doch nur auf eine Art und Weise beurteilen und erfahren kann. Und die existieren IMO nicht - aber ich lass mich gern überzeugen.

Und klar: Wir hätten das gleiche Experiment auch schon an anderer Stelle machen können. Hier schien es nur besonders passend - nicht einzig und allein passend. Es geht ja fast immer um unterschiedliche Grade, nicht um kategorische Unterschiede.

Und natürlich kann man gern sagen, dass das am Ende voll trivial war, was wir da illustrieren wollten etc. Aber die Tatsache, dass wir eigentlich einer Meinung sind, aber dennoch diese Diskussion führen, nur weil ich zusätzlich eine zweite Perspektive auf das Spiel angeboten habe, ist zumindest aus meiner Sicht ein durchaus bemerkenswerter (TM) Effekt. Es ist ja nichtmal so, dass der negative Podcast so vernichtend wäre. Ich hab bei den beiden Live-Auftritten sogar ulkiger Weise mehrere Menschen getroffen, die mir gesagt haben, dass sie gerade diese Perspektive sehr neugierig auf das Spiel gemacht hat.

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Re: Death Stranding - Die Doppelfolgen

Beitrag von gnadenlos »

Andre Peschke hat geschrieben: 21. Nov 2019, 11:17 Ich dachte, wir sind uns einig, dass das Spiel was besonderes ist, dass es nicht so leicht in gängige Schubladen passt etc. Und ja, IMO setzt es sich viel leichter zwischen die Stühle, als andere Titel. Ich würde nicht einfach sagen: "Wenn du eine ruhigere Gangart magst, dann ist das dein Spiel". Es entzieht sich IMO generalisierenden Klassifizierungen weit mehr, als üblich. Und wie gesagt: Das ist IMO eine Stärke. Es hat einen viel breiteren Korridor innerhalb dessen sich das Erleben abspielen kann - je nach Präferenzen, aber auch je nach Nutzung.
Ich finde zwar, dass es etwas Besonderes ist, weil es eben in einigen Aspekten bisherige Grenzen sprengt und eine neue Referenz darstellt, wenn ich mir in meinen Stammforen die Eindrücke der mir bekannten User durchlese, kann ich aber trotzdem ein Muster erkennen, bei wem das Spiel zündet und bei wem nicht.

Es gibt (wie immer) auch Ausreißer, die z.B. BOTW mochten und in DS den Einstieg nicht gefunden haben, aber im Großen und Ganzen sind es schon die Leute, die generell Spaß mit non-linearen und ruhigeren Spielen haben, die dann auch DS großartig (häufig GOTY-Plus-Bereich) finden - diese können auch viel besser das außergewöhnlich starke Progressions-System wertschätzen als Spieler deren Vorlieben in anderen Bereichen liegen.

Von daher würde ich nicht sagen, dass das Spiel so außergewöhnlich in Bezug auf seine enthaltenen (Sub)genres und Elemente ist, dass man an einer Einordnung von geeigneten Spielertypen zwangsläufig scheitern muss.
Die Progression besteht gegen Ende nur noch aus neuen Waffensystemen, die eigentlich keiner braucht. Die Bola-Gun, selbst auf LV1, erfährt durch Gummigeschoss-MGs keine derart tolle Aufwertung. Tatsächlich wird's eigentlich nur konventioneller. Die Sternchen-Progression hat meistens nach 3 Sternen ihr Pulver verschossen.
Das ist z.B. ein Punkt bei dem man IMO schon überkritisch herangehen muss, um das als Schwäche einzuordnen. Ich spiele wirklich viel aus dem Open World Bereich und trotzdem fällt es mir schwer ein Spiel zu nennen, das auch nur annähernd eine so motivierende und langanhaltende Progression bietet, die oft das ganze Spielgefühl und Gameplay beeinflusst.
gnadenlos hat geschrieben: 21. Nov 2019, 10:56dort aber halt viel sinnvoller gewichtet als im negativen Podcast.
Du versteifst dich halt hart darauf, dass die Gewichtung, die deinem Empfinden entspricht, tatsächlich "sinnvoller" ist.
Stimmt, das habe ich ungeschickt formuliert. Entscheidend wäre in dem Zusammenhang natürlich nicht mein Empfinden, sondern Dein Empfinden und somit Deine subjektive Gewichtung gewesen. Und die geht ja zumindest doch ein wenig in meine Richtung, wenn jetzt nicht plötzlich der Plot-Twist kommt, dass Du eigentlich mehr hinter dem negativen Review stehst. :)
Darum geht's bei der ganzen Geschichte mit den zwei Podcasts ja: Diese Illusion aufzubrechen, es gäbe nur eine Wahrheit. Wenn du das infrage stellst, strampelst du nur gegen den Strom, IMO. Ich will dich da nicht missionieren - du kannst gern denken, dass Death Stranding entweder super ist, oder "man hat sich auf das Spiel nicht eingelassen / man mag diese Art Spiel einfach nicht" etc. Aber für mein Empfinden ist das eine Sackgasse. Das kann ich jeder gegenläufigen Meinung überstülpen. Da bräuchte es zwingende Argumente, warum man die aus meiner Sicht ambivalenten Dinge in dem Spiel eben doch nur auf eine Art und Weise beurteilen und erfahren kann. Und die existieren IMO nicht - aber ich lass mich gern überzeugen.
Ich hatte ein wenig den Eindruck, dass ihr Euch - mangels eigenem Empfinden - nicht die Kritikpunkte herausgepickt habt, die in der Praxis viele Spieler vom Spiel abstoßen, sondern versucht habt diese Ablehnung des Spiels über eine Überbetonung der Euch aufgefallenen Kritikpunkte herauszuarbeiten. Dadurch bekommt man IMO bei Hören des negativen Podcasts nicht wirklich die Gründe, die eine Kaufwarnung rechtfertigen, sondern überbetonte Mängel, die Euch persönlich den Spielspaß gerade nicht in relevantem Umfang genommen haben.
Aber die Tatsache, dass wir eigentlich einer Meinung sind, aber dennoch diese Diskussion führen, nur weil ich zusätzlich eine zweite Perspektive auf das Spiel angeboten habe, ist zumindest aus meiner Sicht ein durchaus bemerkenswerter (TM) Effekt.
Ich würde die Idee auch nicht als schlecht bezeichnen, nur gibt es halt in diesem Fall echt schon viel zu viele Reviews denen es nicht gelungen ist das Spiel richtig einzufangen.

Nachdem ich zuerst gar kein Interesse am Spiel hatte und die Auftritte im Vorfeld eher peinlich fand, habe ich kurzfristig dann doch Interesse bekommen als ich das mit dem Open World Charakter mitbekommen habe und bestimmt 10 Stunden Reviews gelesen/geschaut - nur ganz wenige konnten dabei aber auch nur im Ansatz vermitteln was das Spiel so großartig und außergewöhnlich macht - diese Lücke hättet Ihr mit Eurem Podcast ein wenig füllen können, statt mit den gegensätzlichen Podcasts eher noch eines auf die Verwirrung draufzusetzen.

Ansonsten aber gerne weiter so - lieber ein Experiment, das ich nicht 100%ig passend/gelungen finde, als den Fehler des AAA-Bereichs zu replizieren und alles möglichst massentauglich glattzubügeln.
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Andre Peschke
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Re: Death Stranding - Die Doppelfolgen

Beitrag von Andre Peschke »

gnadenlos hat geschrieben: 21. Nov 2019, 13:01 diese Lücke hättet Ihr mit Eurem Podcast ein wenig füllen können, statt mit den gegensätzlichen Podcasts eher noch eines auf die Verwirrung draufzusetzen.
Ich hab mit wirklich vielen Menschen gesprochen und die absolut einhellige Meinung war: Die beiden Podcasts haben den Menschen ein besseres Bild vermittelt und mehr Interesse geweckt. Selbst hier im Forum ist die Verwirrung absolut unterrepräsentiert. Ich gestehe ein, dass sie ein Ergebnis sein kann und das eine Irritation sogar gewollt war. Aber das als Fazit drunterzuschreiben widerspricht dem bisherigen Feedback.

Ich will auch echt nicht behaupten, dass sei nun die perfekteste Erfassung des Spiels und das ich an diesen makellosen Podcasts keinerlei Fehler finde. Aber ich bin nach wie vor überzeugt davon und habe weit, weit mehr Bestätigung als Ablehnung erfahren. Der Doppelpodcast hatte auch mit Abstand die meisten positiven Leserzuschriften seit langem - sogar mehr als die Peter-Molyneux-Folgen (was fast schon wieder schade ist, angesichts des Aufwand-Ertrag-Verhältnisses in dieser Hinsicht :D).

Aber ich würde nochmal betonen: Ihr seid ALLE schlau genug zu verstehen, was da passiert. Ein paar wenige erwischt es auf dem falschen Fuß (Podcasts werden nunmal auch mit sehr unterschiedlichen Graden von Aufmerksamkeit und Ablenkung konsumiert), aber das passiert auch ständig beim Verständnis einzelner Episoden.
gnadenlos hat geschrieben: 21. Nov 2019, 13:01 Ansonsten aber gerne weiter so - lieber ein Experiment, das ich nicht 100%ig passend/gelungen finde, als den Fehler des AAA-Bereichs zu replizieren und alles möglichst massentauglich glattzubügeln.
Danke dafür!

Andre
OxKing
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Re: Death Stranding - Die Doppelfolgen

Beitrag von OxKing »

Die 75% sind natürlich nur so dahingesagt.
Für viele heißt 75% ja schon fast schlechtes Spiel.
So meine ich es aber absolut nicht. Vielleicht eher 80-85?
Von einer Hundert (perfektes Spiel) ist es jedenfalls weit entfernt, in erster Linie wegen der nervigen Ecken die ich aber auch Andre aufgezählt hatte.
Auch bin ich noch lange nicht durch. Jage zu viele Sterne für mein Hosenbein. 😅

Jedenfalls bereue ich nicht fast 300€ dafür ausgegeben zu haben,
weil ich bis dato noch keine Playstation besessen habe. 😁
Dabei ist es auch mein erstes Kojima Spiel. Ich fand es aber nach 10 Stunden Let's plays gucken so interessant dass ich den Schritt gewagt habe.

Es macht ziemlich viel Spaß, verfluchen tue ich es aber mittlerweile bei jeder mini Cutscene die ich zum 1000. Mal ansehen oder umständlich skippen muss.
Ich denke ein entsprechender Termin patch könnte das Spiel für mich locker in den 90er Bereich hieven.
Bin wie gesagt aber auch noch nicht durch.
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derFuchsi
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Re: Death Stranding - Die Doppelfolgen

Beitrag von derFuchsi »

Ohgott wer kauft sich denn eine Konsole extra für ein Spiel das auch auf dem PC erscheint (Wenn auch etwas später). Da war aber jemand wirklich gehypet :lol:
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IpsilonZ
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Re: Death Stranding - Die Doppelfolgen

Beitrag von IpsilonZ »

Wirklich stören von den Cutscenes tut mich eigentlich nur die, wenn der Scanner BTs sichtet. Die Cutscene ist jedes mal so lang und so unnötig und reißt total aus dem Spielgeschehen.

Das kleine Zimmer/die Hubwelt das man hat finde ich zum Beispiel großartig. Wenn ich mich dort befinde ist das echt immer so n bisschen wie ein Moment um Luft zu holen, sich zu sortieren, schön auf leeren Magen n paar Dosen Monster Energy zu trinken, zu duschen etc. Das hat für mich wirklich immer etwas von nem kleinen Morgenritual.
Dass man die Duschszene mit 3-4 Skips überspringen muss, welche jeweils drei Knopfdrücke benötigen, ist natürlich extrem dumm gelöst. Stört mich nicht so sehr wie der Scanner mit den BTs, ist aber halt einfach nicht gut. Aber sonst mag ich es dort echt gerne.
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Simon
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Re: Death Stranding - Die Doppelfolgen

Beitrag von Simon »

derFuchsi hat geschrieben: 21. Nov 2019, 14:23 Ohgott wer kauft sich denn eine Konsole extra für ein Spiel das auch auf dem PC erscheint (Wenn auch etwas später). Da war aber jemand wirklich gehypet :lol:
Du lachst, aber es geht noch schlimmer. Ich hab mir die PS4 damals für Fallout 4 gekauft. :roll: Zum Glück hat die sich seitdem noch durch andere Spiele bezahlt gemacht. :lol:

@Topic: Ich war zuerst auch leicht verwirrt, als ich morgens 2 Sonntagsfolgen in der App hatte, aber nach dem Anhören muss ich sagen: Gefällt mir, für mich ist das Experiment geglückt. :clap:
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