Ich verstehe nicht wie man überhaupt auf die Idee kommt, die Forderung nach einem Easy-Mode der Forderung gleichzusetzen Ich will das Spiele für mich gemacht werden. Diese Forderung ist erstmal nur eine Forderung das Spiel erfahrbar zu machen, denn das muss ich ja erstmal schaffen, um mir ein Urteil darüber bilden zu können. Und auch da wenn man meint Easy-Mode zerstört mein Kunstwerk, dann nimmt das der Legitimität der Forderung nach mehr Schwierigkeitsoptionen nichts weg.
dadadave hat geschrieben: ↑16. Dez 2019, 00:58
Natürlich besteht auch die Chance, dass Leute bei einem One-Size-Fits-All-Schwierigkeitsgrad vom Spiel abprallen. Das tun sie auch von der Musik eines Schönbergs oder der Prosa eines Proust oder Joyce, den Filmen eines Tarkovsky oder so. Dort kommt's irgendwie keinem in den Sinn, eine Zugänglichkeit für den kleinsten gemeinsamen Nenner zu fordern. Oft kommt bei einem solchen Vergleich der Einwand, es könne ja trotzdem jeder den Film in ganzer Länge schauen oder alle Wörter in den jeweiligen Büchern lesen, in schwierigen Spielen gehe dies hingegen nicht. Dieser Einwand basiert aber auf der reichlich naiven Vorstellung, der Wert eines Werks bestehe hauptsächlich in seiner sinnlichen Wahrnehmung, das reiche dann schon. Und er ignoriert völlig, dass viele Menschen in der Praxis genausowenig fähig oder bereit sind*, z.B. ein ultralanges, sperriges Buch zu lesen, wie viele nicht fähig oder willens sind, sich an einem superschwierigen Spiel abzurackern.
Hast du auch nur ein paar Minuten über diese Analogie nachgedacht? Denn dann sollten die die Löcher in ihr auffallen durch die man ganze LKWs fahren kann.
Ja auch Bücher mussten und müssen sich heute noch dieser Frage der Zugänglichkeit stellen, besonders als Kulturgut. Die Frage ist nur deshalb nicht mehr relevant, weil unser Bildungsapparat jedem das nötige Handwerkszeug( im Sinne des Deuschunterrichts) mitgibt, sodass man heute eben sagen kann, das Medium ist ausreichend zugänglich. Aber auch das war ein Prozess bei dennen die wichtigsten Personen, die ihn voranbrachten heute geehrt werden. In Deutschland zum Beispiel ein Martin Luther, der sich eben die Arbeit machte die Bibel ins deutsche zu übersetzen. Da hätten bestimmt auch einige Geistliche gesagt, aber da geht doch nicht ich habe mich nur durch den Lateinkurs gebissen, damit ich am Ende die Bibel lesen kann. Das gehört zum Lesen der göttlichen Schrift dazu! MMh komisch sind sehr ähnliche Argumente wie die die in diesem Thread fallen und alle genauso unfundiert, ziehe da jeder die Schlussfolgerungen die er möchte.
Der Film musste auch durch mehrere Jahre erst Inszenierungen entwickeln die es dem Zuschauer möglich machen gut zu folgen, also auch da fand Entwicklung statt.
Und vorallen um deine Analogie auch nur in die Nähe einer Glaubwürdigkeit zu bringen müsste man sie komplett verändern. Ein Buch versperrt einem ja nicht die nächsten Seiten, wenn man nicht schnell genug liest. Ein Film verlangt nicht ihn ohne Pause und Rückspulen am Stück zu gucken. Aber ein Spiel nimmt sich raus zu sagen, wenn du diesen Boss nicht schaffst geht es nicht weiter fertig. Damit ist auch der EInwand mit der rein sinnlichen Wahrnehmung vom Tisch, denn ja es kann passieren, dass ich das Buch aufgrund von literarischen Mitteln nicht verstehe, aber ich kann es eben zumindest in seiner Gänze lesen. Das Spiel erlaubt das nicht.
Erschwerend hinzu kommt, dass das Spiel meist Skills abverlangt, die mit dem Alter auch noch schlechter werden, wie eben Reaktionsgeschwindigkeit und ähnliches. Also noch besser wir haben ein Medium, was mit steigendem Alter der Audienz immer weniger oder gar nicht mehr rezitiert werden kann.
Aber vor Allen ist es ein Problem, weil große Teile der Spieler ihr Medium auf eine Stufe mit Film und Buch geschoben haben wollten, nämlich als Kulturmedium. Und ohne da persönlich zu werden, aber ich bin mir auch sehr sicher, dass viele die hier jetzt solche Beiträge schreiben auf dieser Seite waren. Und zu einem Kulturmedium gehört es eben dazu es den Leuten einfach erfahrbar zu machen, deswegen unterhalten wir zum Beispiel Bibliotheken. Vielleicht sollten dann die Leute sich mal mehr Zeit nehmen über ihre Forderungen nachzudenken, denn wenn man das nicht will oder wie in vielen Beiträgen beschrieben die künstlerische Freiheit unbegrenzt gelten soll, dann hätte man diesen Schritt nicht gehen dürfen.
MrSnibbles hat geschrieben: ↑16. Dez 2019, 11:12
Zum Thema "Geisteswissenschaften kosten Steuergeld und sollten deswegen dem Steuerzahler dienen" fällt mir ehrlich gesagt nichts ein. Ich bin Wissenschaftler im technischen Bereich, also laut dem Posting auf der guten Seite, die auch wieder Geld reinbringt. Ich halte eine derartige Sicht auf die Wissenschaft aber für sehr problematisch. Die (Haupt-)aufgabe von Wissenschaft ist nicht, dem Steuerzahler Rechenschaft zu leisten, sondern Erkenntnis zu gewinnen. Dabei sollte so einfach wie möglich formuliert werden aber nicht aus dem Grund, dass der Steuerzahler seinen Geldwert zurückbekommt.
Hey wenn du das nächste mal Bezug nimmst einfach die Zitierungsfunktion verwenden, denn sonst könnte sowas untergehen. Du kannst ja meinen Ellenlangen Text einfach zusammenkürzen auf den einen Absatz auf den du Bezug nimmst.
Ich wollte damit nur noch ein für mich sehr starkes Argument dafür liefern, warum besonders die Geisteswissenschaft sich um bessere Kommunikation kümmern muss. Ist bei Weitem nicht das einzige, aber dieser im Podcast vorhanden Aussage, dass müssen wir ja nur machen, weil wir im Gegensatz zur Naturwissenschaft keine konkreten Ergebnisse liefern ist halt Mist. Die Naturwissenschaft sollte sich und bemüht sich ebenso, dass ihre Sprache nicht sinnlos komplex wird, also auch da keine Ausrede. Es kommt halt nur als erschwerender Fakt der Geisteswissenschaft hinzu, dass eigentlich fast ihr ganzes von der Allgemeinheit finanziert werden muss. Gerade deshalb sollte die Geisteswissenschaft sich eigentlich sagen wir haben ein noch dringlicheres Anliegen unsere Kommunikation leicht lesbar zu halten und sollten dabei am Besten auch besser sein als die Naturwissenschaft. Und es würde schon mal sehr helfen, wenn man eben offen nach außen kommuniziert ja das ist uns ein Anliegen, weil es richtig ist Kommunikation nicht zur Elitenbildung zu nutzen und wir arbeiten aktiv daran das zu vermeiden.
Das ich damit nicht an der Wichtigkeit von Unabhängigkeit der Forschung sägen will sollte klar sein.
Numfuddle hat geschrieben: ↑16. Dez 2019, 11:22
Wissenschaft muss präzise sein um über den Gegenstand der Forschung diskutieren zu können und das geht widening jeder Fachdisziplin nicht ohne bestimmte Formulierungen und Jargon.
Das ist beim Theorycrafting im MMO auch nicht anders.
Klar nur sollte und muss meiner Meinung nach eine ständige Kontrolle da sein, die eben sicherstellt, das Fachsprache eben auch wirklich nur der Präzision dient. Das sie das an manchen Stellen nicht tut hat der Podcast exemplarisch leider bewiesen, wie ich im 1. Post beschrieb.