Der 2020er Spekulations-Thread

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nachteule
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Der 2020er Spekulations-Thread

Beitrag von nachteule »

In Anlehnung an 10 Jahre Klüger und den Game of Decade Thread: Auf was können wir 2030 für die 2020er zurückblicken?

Da die Zukunft sich eh meist anders entwickelt als man glaubt, insbesondere für längere Zeiträume, darf hier wild spekuliert werden.


Meine Spekulationen:

Alphabet gibt Stadia auf
Meine Einschätzung ist, dass Alphabet keinen langen Atem beweisen wird, da die Firma und die Aktionäre bisher nur Produkte auf Dauer akzeptieren, die kometenhaft schnelle Benutzerzuwächse erreichen konnten. Namentlich: Google Suche und Werbung, YouTube, Android, Chrome Browser und die Verknüpfung zu GMail.


Switch Nachfolger

Vermutlich eher eine für Nintendo Verhältnisse konservative Weiterentwicklung, da man nun den Handheld und stationären Markt an Konsolen gemischt hat. Sofern es einen Durchbruch in der Entwicklung und Akzeptanz von VR gibt, könnte ich mir ein Tripple Switch vorstellen: Handheld, stationäre Konsole und Einschub für eine VR Brille.
Vermutlich komplett falsche Einschätzung, da Nintendo seit DS und Wii mit jeder Konsolengeneration neue Wege gegangen ist.


Weniger Großproduktionen
Die Herstellungsdauer stieg im letzten Jahrzehnt für große Spiele wie GTA, Elder Scrolls, Red Dead Redemption, etc. an, so dass es weniger große AAA(A) Spiele geben wird. Ebenso steigen Produktzyklen dank Service Games (Path of Exile, Warframe, World of Tanks, etc.) immer weiter an, dass es wohl eine Annäherung der großen Spiele zu langfristiger Nutzung als Service Game stattfinden wird.


Das Ende von Individualverkäufen
Spiele, die wir heute bei Steam, GoG und allen anderen Stores kaufen können, werden in Zukunft mehr und mehr in Abos und Streamings angeboten. Um diese interessanter zu gestalten werden Großproduktionen und eingekaufte Studios keine Einzelverkäufe mehr zulassen und sparen sich gleich die Anpassung an verschiedene Plattformen. Neue Studios (Indy Entwickler) werden neue Ideen mehr in kleineren Games
pitchen und sobald sie auf dem Markt einen Erfolg verbuchen können, werden die großen Anbieter versuchen mit Exklusivverträgen diese anzuwerben.


Reine Leveleditoren
Sofern Dreams eine gute Usererfahrung beim Generieren von Spielen ermöglicht, könnte ein Teil unserer Spielezukunft so aussehen, dass es eine begrenzte Anzahl von Editoren gibt, die es jedem ermöglichen, neue Spielideen zu erstellen und eventuell zu monetarisieren.


Bezahlung von Mods
Bei Beyond Good & Evil 2 gab es schon mal die Diskussion von bezahltem User Generated Content. Wenn Ubisoft es schaffen würde, neue Planeten durch Nutzer generieren zu lassen bzw. aufbauend auf durch Nutzer generierte Objekte, Grafiken, Sounds, Musikstücke, etc. könnte eine Bezahlung an die Ersteller stattfinden. Voraussetzung ist natürlich, dass die Konzerne nicht zu gierig sind wie Bethesda oder neuerdings Blizzard.


Augmented Reality Brillen
Sofern diese deutlich leichter und formschöner werden, wird es eine breite Community geben, die das Smartphone für Augmented Reality Spiele nur noch als Internetverbindung nutzen werden. Für LARPS wäre es auch interessant, da die Mitspieler ihrer Rolle entsprechend angezeigt werden. Person stellt einen Ork und einen Zwerg dar. Dank Informationen wie die Umgebung normalerweise aussieht, können die Mitspieler durch ihre Rolle ausgetauscht werden. Die virtuelle Kleiderindustrie wird sicher über neue Einnahmequellen freuen.


Was sind eure (steilen) Erwartungen für dieses Jahrzehnt?
cassikov
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Re: Der 2020er Spekulations-Thread

Beitrag von cassikov »

Den Thread finde ich interessant. Wäre auch toll hiezu einen Sonntags-Cast zu hören.

Streaming
Wahrscheinlich zur Mitte des Jahrzehnts werden sich Streaming Angebote durchsetzen. Nachdem ich am Wochenende festgestellt habe, dass PSNow mit meiner 16.000 Leitung halbwegs nutzbar ist, werden die Geschwindigkeiten für HD Straming 2025 weit verbreitet sein. Wer die Marktführer sein werden, kann ich nicht sagen. Aus heutiger Sicht würde ich auf Steam, Microsoft und Sony setzen. Aber es könnten auch Amazon, Apple oder Tencent sein. Google wird es jedenfalls nicht sein, da sie über keine eigenen Entwicklungshäuser und Marken verfügen.

Stärkere Zielgruppenorientierung
Im Zuge der Streamingangebote wird stärker auf Nischentitel Wert gelegt, um unterschiedliche Kundengruppen auf die jeweilige Plattformen zu holen. Hierzu erwarte ich, dass auch klassische AAA Hersteller "kleinere" Titel herstellen werden. Auch um Produktionskosten zu senken. Microsoft baut seinen Gamepass ja bereits so aus, mit der Übername von InXile und Obsidian wurden bereits Entwickler übernommen, die zielgruppengerechte AA-Titel veröffentlichen sollen. Dieser Trend wird anhalten und zeigt sich ja auch bei Netflix uns Ko. Die Veröffentlichung von großen Blockbustern wir abnehmen, da mit steigenen Produktionskosten auch das Risiko steigt. Bei den großen Marken werden wir vermehrt GTA oder Halo Strategien sehen. Also Blockbuster, die sich über eine lange Zeit verkaufen und sich über einen langen Zeitraum monetarisieren lassen. Meine Vermutung ist, dass auch jährliche Marken wie Call of Duty, Assassin's Creed, ja auch Sportspiele wie FiFa und Co in ein Abo oder eine stärkere Langzeitmonetarisierung überführt werden.

Hypetrain vs Shitstorm
Social Media ist gleichzeitig Fluch und Segen. Während sich schnell positive Hypetrains erzeugen lassen, kann die Enttäuschung schnell im Shitstorm enden. Gerade in einer Industrie, die stark von Fankulturen abhängig ist. Bioware, Bethesda und Blizzard haben zudem gezeigt, wie schnell man den eigenen Unternehmensruf nachhaltig schädigen kann. Für die 2020er erwarte ich, dass die Hypewellen und Shitstürme im Gaming leider weiter zunehmen werden.

Plattform-Strategien
Auch wenn sich das Streaming nicht voll durchsetzen sollte, vermute ich, dass sich Spieleplattformen stärker herausbilden werden. Xbox, Playstation, Steam, vielleicht noch Nintendo. Versionsnummern der eigenen Konsolen werden verschwinden. Aus heutiger Sicht vermute ich, dass Xbox Series X und PS5 die letzten ihrer Art sein werden. Danach wird es nur noch Xbox und Playstation geben, auf denen alle Spiele der vorherigen Konsolen laufen werden (ggfs. sogar ohne eigene Hardware). Zudem werden Spiele auf optischen Medien bis 2030 verschwinden.

Problemfall Nintendo
Meine Vermutung ist, dass Nintendo im Laufe des Jahrzehnts in schwieriges Fahrwasser gerät. Technisch hinken sie bereits weit hinter den anderen Herstellern zurück und nur die Rettung in den Handheldbereich hat sie vorerst vor einer Krise bewahrt. Die Spiele und die hausinternen Marken sind weiterhin qualitativ super. Keine Frage. Dennoch erwarte ich, dass Nintendo Schwierigkeiten haben wird eigenständig auf den Streamingservice umzustellen. Spätestens zur Mitte des Jahrzehnts wird sich das Unternehmen entscheiden müssen, ob sie weiterhin eigene Hardware produzieren wollen oder Zulieferer für andere Plattformen werden möchte. Eine Übernahme oder sogar Pleite ist aber nicht zu erwarten.

World of Warcraft
Hätte mich 2005 jemand gefragt, ob WoW bis 2020 läuft, ich hätte nur mit dem Kopf geschüttelt. Jetzt im Februar 2020 denke ich aber, dass das Spiel auch bis 2030 durchhalten wird. Ggfs. werden Anpassungen in Grafik und Benutzeroberfläche durchgeführt, aber auch in 10 Jahren werden Millionen Menschen WoW spielen.

E-Sport
Die Entwicklung des E-Sports wird weiter voranschreiten. 2030 werden wir eine Situation haben, in dem nicht der E-Sport das Olympische Komitee fragt, ob Dota, CS, etc. an den Olympischen Spielen teilnehmen kann, sondern umgekehrt die Sportvereinigungen die E-Sport Ligen anflehen werden an den Veranstaltungen teilzunehmen. Derzeit liegt der weltweite Umsatz von E-Sport bei unter einer Milliarde $ (https://de.statista.com/themen/3993/esports/). 2030 wird dies eine Multimillarden $ Industrie.
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Axel
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Re: Der 2020er Spekulations-Thread

Beitrag von Axel »

Streaming wird sich genauso durchsetzen wie in der Musikindustrie: Höchstens bedingt.
Und bevor ihr jetzt schreit, zwei Zahlen. Bandcamp ist seit 2013 profitabel unterwegs. Eine Plattform also in der Musik gekauft wird. Spotify dagegen macht bis heute Verluste. Die sind nach wie vor von Investoren abhängig und stehen keinesfalls auf eigenen Beinen. Ich erwarte sogar, dass Spotify im Laufe des Jahrzehnts abgewickelt wird. Und dabei sprechen wie ja nur vom Audiostreaming, wo die Hürde technisch ziemlich klein ist. Trotzdem wollen viele Musikfans Musik eben lieber dauerhaft kaufen.

Und so schätze ich auch viele Gamer ein: Viele wollen nach wie vor Spiele kaufen. Gibt sogar eine nicht kleine Fraktion, die nach wie vor nur Retail kaufen will. Also nicht mal digital. Die etwas für das Regal haben und Spiele auf diese Weise archivieren und sammeln wollen. Auch wenn der Streamingmarkt größer werden wird, wird er jedoch den Kaufmarkt nicht ablösen, sondern eher ergänzen. Man wird einfach beides nutzen, sofern man es technisch kann. Denn sehe ich noch lange nicht, wo flächendeckend die Bandbreite für Spielestreaming herkommen soll. Nicht solange in der Politik noch die schwarze Null herrscht und sämtliche Investitionen Jahr für Jahr verschoben werden. Außerdem ist Streaming auch nicht unbedingt klimaneutral!

Und bevor man den großen Streamingboom ausruft, lohnt ein Blick auf die Filmbranche. Hier ist Netflix äußerst defizitär unterwegs. Will heißen, die haben Schulden in Milliardenhöhe. Da erwarte ich ebenfalls, dass die irgendwann abgewickelt werden. Und auch die anderen zahlreichen Anbieter fressen sich gerade gegenseitig den Markt auf. Bevor also der große Startschuss fällt und man Milliarden investiert, wird man wohl noch abwarten wie sich das in der Filmbranche einpendeln wird.

Ich bin also äußerst skeptisch was Streaming betrifft.
Sanity Assassin
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Re: Der 2020er Spekulations-Thread

Beitrag von Sanity Assassin »

Axel hat geschrieben: 17. Feb 2020, 16:41 Trotzdem wollen viele Musikfans Musik eben lieber dauerhaft kaufen.
Dass Spotify Verluste macht, heißt aber keineswegs, dass das hier zutrifft, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass es das nicht tut. Wir sind meines Wissens musikalisch ja teilweise in ähnlichen Bereichen unterwegs, wo das etwas anders aussieht als im Mainstream, aber ich kenne in meinem Alter nicht eine einzige andere Person, die regelmäßig Tonträger kauft, und bei mir hat das auch schon erheblich nachgelassen. Inzwischen kaufe ich nur noch Alben, die bei Spotify ihre Klasse bewiesen haben, Blindkäufe tätige ich überhaupt nicht mehr.
Soll heißen: sicher gibt es eine Grundmenge an Musikhörern, die weiter Tonträger wollen, aber für den größten Teil ist Streaming genau die Lösung, die sie suchen. Wie sich das am Ende auf Anbieterseite gestaltet, tut da erstmal nichts zur Sache.

Zum Thema allgemein noch als Randnotiz: ich hatte gestern noch eine Diskussion mit einem Freund darüber, dass es mich ankotzt, wenn Filme/Serien nur auf DVD erhältlich sind und nicht digital, weil ich auf keinen Fall einen physischen Datenträger rumliegen haben will. :D
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DickHorner
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Re: Der 2020er Spekulations-Thread

Beitrag von DickHorner »

Axel hat geschrieben: 17. Feb 2020, 16:41 Streaming wird sich genauso durchsetzen wie in der Musikindustrie: Höchstens bedingt.
Und bevor ihr jetzt schreit, zwei Zahlen. Bandcamp ist seit 2013 profitabel unterwegs. Eine Plattform also in der Musik gekauft wird. Spotify dagegen macht bis heute Verluste. Die sind nach wie vor von Investoren abhängig und stehen keinesfalls auf eigenen Beinen. Ich erwarte sogar, dass Spotify im Laufe des Jahrzehnts abgewickelt wird. Und dabei sprechen wie ja nur vom Audiostreaming, wo die Hürde technisch ziemlich klein ist. Trotzdem wollen viele Musikfans Musik eben lieber dauerhaft kaufen.

Und so schätze ich auch viele Gamer ein: Viele wollen nach wie vor Spiele kaufen. Gibt sogar eine nicht kleine Fraktion, die nach wie vor nur Retail kaufen will. Also nicht mal digital. Die etwas für das Regal haben und Spiele auf diese Weise archivieren und sammeln wollen. Auch wenn der Streamingmarkt größer werden wird, wird er jedoch den Kaufmarkt nicht ablösen, sondern eher ergänzen. Man wird einfach beides nutzen, sofern man es technisch kann. Denn sehe ich noch lange nicht, wo flächendeckend die Bandbreite für Spielestreaming herkommen soll. Nicht solange in der Politik noch die schwarze Null herrscht und sämtliche Investitionen Jahr für Jahr verschoben werden. Außerdem ist Streaming auch nicht unbedingt klimaneutral!

Und bevor man den großen Streamingboom ausruft, lohnt ein Blick auf die Filmbranche. Hier ist Netflix äußerst defizitär unterwegs. Will heißen, die haben Schulden in Milliardenhöhe. Da erwarte ich ebenfalls, dass die irgendwann abgewickelt werden. Und auch die anderen zahlreichen Anbieter fressen sich gerade gegenseitig den Markt auf. Bevor also der große Startschuss fällt und man Milliarden investiert, wird man wohl noch abwarten wie sich das in der Filmbranche einpendeln wird.

Ich bin also äußerst skeptisch was Streaming betrifft.
Das ist in erster Linie eine Generationenfrage und die Generation Kaufen stirbt aus.
Die Musikindustrie schreibt seit Dekaden der Verluste und Abschreibungen wieder schwarze Zahlen. Das ist einzig und allein streaming zu verdanken.
Wenn Du erwartest, dass alle Entitäten mit Schulden in Milliardenhöhe abgewickelt werden, solltest Du lieber keinen Blick auf das Thema Staatsverschuldung werfen - nach Deiner Logik wird im Laufe des kommenden Jahrzehnts die ganze Welt abgewickelt werden. So funktioniert Wirtschaft nicht.


Streaming ist gekommen um zu bleiben, es wird kein zurück mehr geben.


P.s. Schon mal in letzter Zeit einen aktuellen Titel Retail gekauft? Was war denn in der Box? Nur der Zettel mit dem Key oder ne CD mit Installer vom Download Client und der Zettel mit dem Key?
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Axel
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Re: Der 2020er Spekulations-Thread

Beitrag von Axel »

DickHorner hat geschrieben: 18. Feb 2020, 19:10 P.s. Schon mal in letzter Zeit einen aktuellen Titel Retail gekauft? Was war denn in der Box?
Cartridges für meine Switch. :)
DickHorner hat geschrieben: 18. Feb 2020, 19:10 Streaming ist gekommen um zu bleiben, es wird kein zurück mehr geben.
Wie willst Du eigentlich Streaming klimaneutral bekommen? Das wird in den nächsten Jahrzehnten entscheiden wie wir leben. Das MUSS entscheiden, wenn wir und unsere Kinder noch auf diesen Planeten leben wollen.
Sanity Assassin hat geschrieben: 17. Feb 2020, 19:06 Dass Spotify Verluste macht, heißt aber keineswegs, dass das hier zutrifft, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass es das nicht tut. Wir sind meines Wissens musikalisch ja teilweise in ähnlichen Bereichen unterwegs, wo das etwas anders aussieht als im Mainstream, aber ich kenne in meinem Alter nicht eine einzige andere Person, die regelmäßig Tonträger kauft, und bei mir hat das auch schon erheblich nachgelassen. Inzwischen kaufe ich nur noch Alben, die bei Spotify ihre Klasse bewiesen haben, Blindkäufe tätige ich überhaupt nicht mehr.
Soll heißen: sicher gibt es eine Grundmenge an Musikhörern, die weiter Tonträger wollen, aber für den größten Teil ist Streaming genau die Lösung, die sie suchen. Wie sich das am Ende auf Anbieterseite gestaltet, tut da erstmal nichts zur Sache.
Es geht mir nicht um digital vs. physisch. Da bin ich was Musik betrifft auch seit 15 Jahren digital unterwegs. Aber ich will halt digital kaufen und behalten. Das ist mir wichtig und das scheint halt auch echt vielen anderen genauso wichtig zu sein, wenn man sich so die Nutzerzahlen bei Bandcamp anschaut, die weltweit viele Millionen Menschen aufweist. Was man hat, hat man. Es gibt ja auch beispielsweise Monate, wo es finanziell weniger gut steht und man Abos beendet. Und da ist es doch schön, wenn man digitale Alben besitzt, die man dann hören kann. Auch geht es ja in dem Fall darum die Musiker und Labels zu unterstützen. Was bei Streaming eben nicht passiert, wenn wir mal außerhalb des Mainstreams schauen.
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Re: Der 2020er Spekulations-Thread

Beitrag von Rince81 »

Wie willst du denn eine CD, DVD oder Cartridge klimaneutral bekommen?
Um beim Beispiel Switch zu bleiben. Ich wage zu bezweifeln, dass der Download eines Spiels aus dem eShop klimaschädlicher ist, als die Produktion der Cartridge, Verpackung und die Logistik das Ding zum Käufer zu bringen...
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Jon Zen
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Re: Der 2020er Spekulations-Thread

Beitrag von Jon Zen »

KI generierte Grafik Assets
Zukunftsmusik, deswegen ein wenig Spekulation :lol: :
Eine solche Technologie besitzt aus Kostengründen einen hohen Anreiz, sie zu entwickeln. Ich stelle mir vor, dass in Zukunft z.B. die Ubisoft Mitarbeiter nicht mehr mit ihren Fotoapperaten in Dschungel gehen müssen, dann dort Bilder von den gewünschten Assets schießen, dann diese zu den Grafikern schicken, usw. und so fort bis dann der gewünschte Baum, Felsen, oder Jaguar entsteht, animiert und im Level platziert wird (wie z.B. hier beschrieben: https://discover.therookies.co/2019/03/ ... ideo-game/).
Stattdessen wird man mit Dronen über die jeweiligen Gebiete fliegen, die schießen dann hochauflösende Bilder, welche dann an das Studio gesandt werden. Dort kann dann dieses KI-gesteuerte Asset Programm aus dem Bildmaterial den Asset Baukasten erstellen. Falls es nur Teilaufnahmen gibt, kann sie ähnliche Gegenstände kombinieren, um so der Realität möglichst nahe zu kommen (vgl. z.B. die Portrait KI: https://t3n.de/news/ki-stylegan-generat ... s-1201068/). Alles was der Mensch dann noch tun müsste, wären die Kameras an die gewünschten Gegenstände zu führen und dann mit dem Baukasten weiterzuarbeiten.
Für fiktiven Gegenstände könnte die KI dann aus Zeichnungen Grafik-Assets erstellen.
Das Studio, welche eine solche Technologie zuerst effizient verwenden kann, wird einen großen Kostenvorteil gegenüber der Konkurrenz haben, welche heutige AAA Titel viel kostengünstiger machen würden. Außerdem würden große Open-World-Spiele leichter zu entwickeln und weniger repetitiv werden.
Langfristig könnten Indieentwickler auch darauf zugreifen, um so dann hervorragend aussehende Titel mit kleinen Teams erstellen zu können.
Ob es so etwas schon in den 20ern geben wird? Ich würde auf erste Ansätze Tippen. Bis man mit einer Drohne durch New York fliegen kann und man ohne zutun eine leicht verfremdete 3D Stadt wie durch Zauberhand erstellt hat (wie z.B. Liberty City aus GTA - nur viel größer und detailreicher), wird wohl noch etwas dauern.
Aber nutzt nicht schon der neue Flight Simulator davon Ansätze? --> https://www.gamestar.de/videos/flight-s ... 00132.html
https://steamcommunity.com/id/Jon-Zen/ | Unsere Biervorräte schwinden dahin, Sire!
BodoIllgner
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Re: Der 2020er Spekulations-Thread

Beitrag von BodoIllgner »

Sicherlich werden Spiele auf optischen Medien bis 2030 verschwinden. Die Konsolen werden aktualisiert und eine integrierte Plattform wird verfügbar sein, die alle vorhandenen und vorherigen Spiele vereinfacht. Gleichzeitig wird die Spielsucht der Menschen bis 2030 ihren Höhepunkt erreichen.
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mart.n
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Re: Der 2020er Spekulations-Thread

Beitrag von mart.n »

Axel hat geschrieben: 17. Feb 2020, 16:41 Streaming wird sich genauso durchsetzen wie in der Musikindustrie: Höchstens bedingt.
Und bevor ihr jetzt schreit, zwei Zahlen. Bandcamp ist seit 2013 profitabel unterwegs. Eine Plattform also in der Musik gekauft wird. Spotify dagegen macht bis heute Verluste. Die sind nach wie vor von Investoren abhängig und stehen keinesfalls auf eigenen Beinen. Ich erwarte sogar, dass Spotify im Laufe des Jahrzehnts abgewickelt wird. Und dabei sprechen wie ja nur vom Audiostreaming, wo die Hürde technisch ziemlich klein ist. Trotzdem wollen viele Musikfans Musik eben lieber dauerhaft kaufen.

Und so schätze ich auch viele Gamer ein: Viele wollen nach wie vor Spiele kaufen. Gibt sogar eine nicht kleine Fraktion, die nach wie vor nur Retail kaufen will. Also nicht mal digital. Die etwas für das Regal haben und Spiele auf diese Weise archivieren und sammeln wollen. Auch wenn der Streamingmarkt größer werden wird, wird er jedoch den Kaufmarkt nicht ablösen, sondern eher ergänzen. Man wird einfach beides nutzen, sofern man es technisch kann. Denn sehe ich noch lange nicht, wo flächendeckend die Bandbreite für Spielestreaming herkommen soll. Nicht solange in der Politik noch die schwarze Null herrscht und sämtliche Investitionen Jahr für Jahr verschoben werden. Außerdem ist Streaming auch nicht unbedingt klimaneutral!

Und bevor man den großen Streamingboom ausruft, lohnt ein Blick auf die Filmbranche. Hier ist Netflix äußerst defizitär unterwegs. Will heißen, die haben Schulden in Milliardenhöhe. Da erwarte ich ebenfalls, dass die irgendwann abgewickelt werden. Und auch die anderen zahlreichen Anbieter fressen sich gerade gegenseitig den Markt auf. Bevor also der große Startschuss fällt und man Milliarden investiert, wird man wohl noch abwarten wie sich das in der Filmbranche einpendeln wird.

Ich bin also äußerst skeptisch was Streaming betrifft.
Nimm's mir nicht übel, aber Zukunftsforscher solltest du vielleicht nicht werden. :) Ich höre ja auch Nische und habe auch einen Bandcamp Account, aber Musik Streaming ist wie Video Streaming nicht mehr vom Markt wegzudenken. Hier einmal eine kleine Statistik dazu:

Bild

Und nur, weil es immer ein paar Leute geben wird, die noch Platten kaufen, wird die Masse trotzdem über Streaming gehen. Und auch ein Netflix wird nicht abgewickelt werden, nur weil sie Minus machen. Da werden Unsummen investiert ins Programm u.ä., deshalb machen die Minus. Solange da mit dem Aktienkurs, dem Nutzerwachstum usw. alles passt, wird das auch kein Problem sein.

Zum Thema: meine Theorie ist, dass sich die ganz großen wie Microsoft oder Amazon deutlich mehr ins Geschäft einmischen als jetzt. Am Microsoft Gaming Pass sieht man schon gut, wo die Reise hingeht. Profitabel ist das bestimmt nicht, aber das ist MS halt egal da es nur um Marktanteile geht. Denke der Vertrieb von Software wird (abseits von CE Versionen) nur noch digital stattfinden und davon ein immer größer werdender Teil über Abomodelle im Stream.

Die AAA Games werden immer mehr Richtung Massenmarkt gehen und für die Core Gamer immer uninteressanter werden. Dafür wird es ein Erstarken der AA Games werden, die von den Abomodellen stark profitieren werden.
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Leonard Zelig
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Re: Der 2020er Spekulations-Thread

Beitrag von Leonard Zelig »

mart.n hat geschrieben: 5. Mär 2020, 08:15 Und nur, weil es immer ein paar Leute geben wird, die noch Platten kaufen, wird die Masse trotzdem über Streaming gehen. Und auch ein Netflix wird nicht abgewickelt werden, nur weil sie Minus machen. Da werden Unsummen investiert ins Programm u.ä., deshalb machen die Minus. Solange da mit dem Aktienkurs, dem Nutzerwachstum usw. alles passt, wird das auch kein Problem sein.
Ich könnte mir vorstellen, dass Megakonzerne wie Disney Netflix irgendwann schlucken oder vom Markt verdrängen werden. Aber das wird die Zeit zeigen.

An ein schnelles Ende von Retailversionen glaube ich nicht. Diese dürfte es noch bis Ende des Jahrzehnts geben. 100 Gigabyte herunterladen ist in vielen Teilen der Welt immer noch mit viel Zeitaufwand verbunden. Dass es Spiele nur noch via Streaming gibt, kann ich mir auch nicht vorstellen. Dafür verdienen die Studios zu viel mit der digitalen Distribution ihrer Spiele bei Steam, Epic etc. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass man Spielestreaming so gut skalieren kann wie Video- und Musikstreaming. Bei letzteren müssen ja nur die Daten geliefert werden, aber bei Spielestreaming muss erst ein Bild von der GPU gerendert werden. Wie soll das funktionieren wenn 30 Millionen Menschen am Launchtag gleichzeitig GTA VI via Streaming zocken möchten?
cassikov hat geschrieben: 17. Feb 2020, 16:15 Problemfall Nintendo
Meine Vermutung ist, dass Nintendo im Laufe des Jahrzehnts in schwieriges Fahrwasser gerät. Technisch hinken sie bereits weit hinter den anderen Herstellern zurück und nur die Rettung in den Handheldbereich hat sie vorerst vor einer Krise bewahrt. Die Spiele und die hausinternen Marken sind weiterhin qualitativ super. Keine Frage. Dennoch erwarte ich, dass Nintendo Schwierigkeiten haben wird eigenständig auf den Streamingservice umzustellen. Spätestens zur Mitte des Jahrzehnts wird sich das Unternehmen entscheiden müssen, ob sie weiterhin eigene Hardware produzieren wollen oder Zulieferer für andere Plattformen werden möchte. Eine Übernahme oder sogar Pleite ist aber nicht zu erwarten.
Ich glaube der Großteil der Switch-Besitzer interessiert sich nicht für technische Daten und immerhin kann die Konsole selbst Titel wie The Witcher 3 abspielen. Mit dem Chip der Nachfolgerkonsole irgendwann 2022/2023 dürften selbst so Sachen wie Cyberpunk 2077 kein Problem sein. Also absolut ausreichend für Otto-Normalzocker.
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mart.n
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Re: Der 2020er Spekulations-Thread

Beitrag von mart.n »

Leonard Zelig hat geschrieben: 5. Mär 2020, 09:29
mart.n hat geschrieben: 5. Mär 2020, 08:15 Und nur, weil es immer ein paar Leute geben wird, die noch Platten kaufen, wird die Masse trotzdem über Streaming gehen. Und auch ein Netflix wird nicht abgewickelt werden, nur weil sie Minus machen. Da werden Unsummen investiert ins Programm u.ä., deshalb machen die Minus. Solange da mit dem Aktienkurs, dem Nutzerwachstum usw. alles passt, wird das auch kein Problem sein.
Ich könnte mir vorstellen, dass Megakonzerne wie Disney Netflix irgendwann schlucken oder vom Markt verdrängen werden. Aber das wird die Zeit zeigen.

An ein schnelles Ende von Retailversionen glaube ich nicht. Diese dürfte es noch bis Ende des Jahrzehnts geben. 100 Gigabyte herunterladen ist in vielen Teilen der Welt immer noch mit viel Zeitaufwand verbunden. Dass es Spiele nur noch via Streaming gibt, kann ich mir auch nicht vorstellen. Dafür verdienen die Studios zu viel mit der digitalen Distribution ihrer Spiele bei Steam, Epic etc. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass man Spielestreaming so gut skalieren kann wie Video- und Musikstreaming. Bei letzteren müssen ja nur die Daten geliefert werden, aber bei Spielestreaming muss erst ein Bild von der GPU gerendert werden. Wie soll das funktionieren wenn 30 Millionen Menschen am Launchtag gleichzeitig GTA VI via Streaming zocken möchten?
Ich hab mich wahrscheinlich unklar ausgedrückt: ich rede (schreibe) gerade nicht in Einsen und Nullen. Natürlich wird es noch Retail Spiele geben, genau so wie Platten, CDs und Blu Rays. Aber wenn wir von der Masse reden, wird der digitale Markt meiner Einschätzung nach deutlich (!) größer sein als er heute schon ist. Bzgl des Streamings hatte ich eh jetzt so verstanden, dass man schon ab 16 MBit einigermaßen gut spielen können wird. Das hab ich ja sogar in einem 500 Leute Dorf. Ist ein bisschen schwer sowas vorauszusagen, aber es kommt doch nur auf die Übertragungsgeschwindigkeit an. Was dann in den Serverfarmen an Hardware läuft, sollte gut skalierbar und damit irrelevant sein.
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Re: Der 2020er Spekulations-Thread

Beitrag von Leonard Zelig »

mart.n hat geschrieben: 5. Mär 2020, 10:58 Was dann in den Serverfarmen an Hardware läuft, sollte gut skalierbar und damit irrelevant sein.
Vielleicht fehlt mir das technische Hintergrundverständnis dafür, aber in der Theorie kann doch ein einziger Server hunderttausende Netflix-Nutzer gleichzeitig beliefern, wenn nur der Datendurchsatz groß genug ist. Aber wenn diese Leute stattdessen etwas spielen muss doch für jeden Nutzer individuell ein Bild gerendert werden. Ein Server mit hundert RTX 2080 Super GPUs kann doch nicht gleichzeitig für 100.000 Nutzer ein Bild rendern. Wird das nicht zum Problen, wenn die Nutzerzahlen deutlich steigen? Aktuell nutzen ja vielleicht ein paar Tausend Menschen gleichzeitig Stadia. Aber das wird sich ändern, wenn Stadia genauso leicht erreichbar ist wie YouTube, weil sie z.B. auf ein werbefinanziertes Modell umsteigen.
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Re: Der 2020er Spekulations-Thread

Beitrag von DexterKane »

Leonard Zelig hat geschrieben: 5. Mär 2020, 11:57
mart.n hat geschrieben: 5. Mär 2020, 10:58 Was dann in den Serverfarmen an Hardware läuft, sollte gut skalierbar und damit irrelevant sein.
Vielleicht fehlt mir das technische Hintergrundverständnis dafür, aber in der Theorie kann doch ein einziger Server hunderttausende Netflix-Nutzer gleichzeitig beliefern, wenn nur der Datendurchsatz groß genug ist. Aber wenn diese Leute stattdessen etwas spielen muss doch für jeden Nutzer individuell ein Bild gerendert werden. Ein Server mit hundert RTX 2080 Super GPUs kann doch nicht gleichzeitig für 100.000 Nutzer ein Bild rendern. Wird das nicht zum Problen, wenn die Nutzerzahlen deutlich steigen? Aktuell nutzen ja vielleicht ein paar Tausend Menschen gleichzeitig Stadia. Aber das wird sich ändern, wenn Stadia genauso leicht erreichbar ist wie YouTube, weil sie z.B. auf ein werbefinanziertes Modell umsteigen.
Genau das war auch für mich immer der große Stolperstein, auch wenn ich von Hardware nur sehr bedingt Ahnung habe.
Ein Netflix hat seine Kosten ja hauptsächlich in der Produktion, indem es z.B. XX Millionen für die Produktion vom Witcher ausgibt. Die Kosten für das hosten der 8 Videodateien sind zwar nicht nichts, dürften aber im Vergleich vernachlässigbar sein.

Bei Stadia lager ich ja aber meine gesamte Rechenleistung an Google aus. Das halte ich a) für bei weitem nicht so einfach skailerbar und b) durch Rechenleistung, Stromkosten, Wartung, Overhead sehe ich nicht, dass man da für 15 €/Monat irgendwie kostendeckend, geschweige den profitabel ist.

Lieg ich da mit einem Bauchgefühl so falsch?
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schneeland
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Re: Der 2020er Spekulations-Thread

Beitrag von schneeland »

Netflix hat schon eine relative elaborierte Infrastruktur, inklusive einem Satz eigener Frameworks für Microservice-Entwicklung und -Betrieb sowie Machine Learning zur Nutzeranalyse - das wird nicht umsonst sein. Und teilweise haben sie wohl auch Agreements mit einigen Provider, was die Bereitstellung von Kapazitäten angeht. Aber das dürfte trotzdem immer noch deutlich unter den Produktions- bzw. Lizenzierungskosten für die Inhalte liegen.

Ansonsten ist das Bauchgefühl aber m.E. korrekt - Video hat grundsätzlich eine 1:n-Verteilung und selbst wenn die Nutzer unterschiedliche Teile anschauen, kann man den Content entsprechend auf der Welt verteilen. Bei Spielen wüsste ich nicht, wie das funktionieren sollte, weil die dargestellten Inhalte ja signifikant vom Benutzer abhängen (und alles vorzuberechnen dürfte deutlich zu aufwendig sein).
"Hello, my friend! Pay a while, and listen!" (BlizzCon 2018)
"And now our RPG even has NPCs!" (Bethesda, E3 2019)
"..." (E3 2020, entfallen)
nachteule
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Re: Der 2020er Spekulations-Thread

Beitrag von nachteule »

Zumindest bei Netflix konnte man über die Jahre verfolgen wie diese ihre Infrastruktur aufgebaut haben. Da sie selbst nicht genügend Serverkapazitäten hatten, wurde auf Amazon Web Services gesetzt und man konnte dadurch genügend Leistung einfach dazu schalten. Zu Beginn der 2010er hatten dann allerdings die Leitungen in den USA dafür nicht mehr ausgereicht. Lösung: Man hat an wichtigen Knotenpunkten Hardware bereitgestellt, die die aktuell gefragten Filme / Serien vorhielten. Keine Ahnung, ob das heute noch so gehandhabt wird. Was man so mal hörte, war, dass für jeden Film eine Mini VM gestartet wird, um eine bessere Auslastung hinzubekommen.

Bei Spielen wird dieser Weg nicht so ganz funktionieren. Da werden in Zukunft wohl mehrere Dinge zusammenkommen, die das ermöglichen werden:
- Dank dem Hype um KI werden Berechnungen auf Server Hardware kostengünstiger und auch in Form von Grafikkarten zur Verfügung gestellt. Nvidia hat dem frühzeitig einen kleinen Riegel vorgeschoben, in dem man Machine Learning nur noch mit den teuren Karten zulässt. https://www.golem.de/news/treiber-eula- ... 31848.html
- Mit der Einführung von Raytracing könnte das Hosten von Multiplayer Spielen im Streaming von der Rechenleistung her günstiger werden. Wenn man wie es normalerweise bei Raytracing sein sollte, eh alle Lichtstrahlen berechnen muss, bekommt jeder der Spieler seinen Teilausschnitt der Karte. Spekulativ könnten dann die Karten größer und mehr Spieler auf der Karte gleichzeitig agieren. Inwieweit dies spielerisch sinnvoll einsetzbar ist, ist eine andere Frage.
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