Die an alten Apple Heimcomputern angelehnte Grafik im kommenden World of Horror? Wunderschön:
Drei unterschiedliche Gattungen an tollen Pixelgrafiken, die eine Gemeinsamkeit haben: Sie sind die Ausnahme. Für mich sind über 95% sämtlicher Pixelgrafiken im Indiebereich langweilig, ja eigentlich auch generisch. Spiele wie Dead Cells etwa: Warum wird Dead Cells so gehypt?
Und damit kommen wir zum eigentlichen Problem, was ich habe:
Nicht nur, dass ein Spiel wie Dead Cells grafisch einschläfernd ist. Es ist so schrecklich aus allen Hype-Themen zusammengestöpselt: Metroidvania, check. Rogue-Lite, Check. Soulslike Kampfsystem, check. Und der Hype ist sicher. Doch von einer eigenen künstlerischen Vision ist nicht viel zu merken. Und so ist das derzeit bei vielen Indiespielen: Pixelgrafiken, weil sie vergleichsweise billig zu realisieren sind und irgendein „Nostalgiegefühl“ befriedigen sollen, ohne sich jedoch festzulegen welches. Dazu kommen die immer gleichen ausgetreten Spielmechaniken, alles wirkt langweilig und beliebig. In der Präsentation wie auch im spielerischen Inhalt!
Was waren das noch für Zeiten, als ich in The Path in eine surrealen Alptraumwelt entführt wurde. Sieht zwar heute nicht mehr so schön aus wie damals, aber das Artdesign sticht auch heute noch heraus. Oder als ich damals meinen ersten iPad bekam und mit Smash Hit eine spielerisch wie audiovisuelle geile Erfahrung machen durfte. Dasselbe Studio sollte ein paar Jahre später eines der bis heute coolsten Synthwave-Spiele veröffentlichen, nicht nur musikalisch sondern eben auch vom visuellen Standpunkt aus gesehen.
Heute dagegen herrscht meiner Ansicht nach generischer Stillstand in allen Aspekten, besonders auch bei Plattformern - eigentlich meinem Lieblingsgenre. Früher hat man sich mal richtig mühe gegeben wie in Giana Sisters: Twisted Dreams oder Mark of the Ninja. Beide mit tollen audiovisuellen Präsentationen. Und beide auch schon wieder geschlagene 7 Jahre alt. Warum gibt es HEUTE im Indiebereich kaum mehr sowas zu sehen?
Und warum macht Shin‘en etwa mit The Touryst ein ödes simples Adventure mit semiguten Geschicklichkeitspassagen und bestenfalls mittelmäßiger Voxel-Optik, wo sie es doch so viel geiler können?
Wenn wir in die Geschichte der Indiespiele der letzten 15 Jahre schauen, dann sehen wir so viele tolle Konzepte, Stile und Ideen. Von Cubis über Superhot bis hin zu Hidden Folks. Man könnte noch viele Titel aufzählen.
Es scheint so, dass man sich mittlerweile auch im Indiebereich der Arbeitsweise von großen Publishern angenähert hat. Yacht Games melkt sein Shovel Knight. Images and Forms schreiben auf jedem Spiel „Steamworld“ ran oder WayForward macht kaum mehr was anderes als die immer gleichen Shantae Spiele. Während andere Entwickler jeden Trend hinterherlaufen. Und nur wenige verwirklichen noch eigene Visionen. Ich finde das ungemein schade alles.