Runde #263: Vorurteile

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ragdel
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Re: Runde #263: Vorurteile

Beitrag von ragdel »

Keine Ahnung wie ich die Folge finden soll.
Ich bin echt schockiert und angewidert.

Scheinbar finden die meisten die Folge ja okay, aber ich musste nach den ersten 20 Minuten ausmachen.

Sicher hat jeder Mensch Vorurteile. Die aber einem breiten Publikum so zu präsentieren...
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Corvus
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Re: Runde #263: Vorurteile

Beitrag von Corvus »

Also trotz der Zweifel von euch beiden ist das ganze doch ein echt ordentlicher Podcast geworden. Auf jedenfall war ich gut unterhalten und gerade durch das Selbstspoilern durch das Lesen der Kapitel habe ich mich dann 1,5 Stunden auf die spanneste Diskussion gefreut. Da wurde ich auch nicht enttäuscht. :D

Und Sebastians Aussage kann ich nur zustimmen. Auch wenn die langen Haare schon lange nicht mehr bei mir gelten, muss ich sagen dass der rest der Beschreibung relativ gut passte. Ich selbst seh Rollenspiele immer noch als mein Hauptgenre an, höre relativ viel Folk & Power Metal und würde sagen dass die Beschreibung von Sebastian relativ dem ganzen entspricht. Zeitgleich trifft auch die von Andre beschriebene P&P Runde komplett auf mich und meine Gruppe zu (bis auf das mit der Mancave, wir sind da gemischt). Aber schwarz & bandshirts sind da doch eher die dominierende Form. Nur die langen Haare sind weniger vertreten. :ugly:


Zu den Filmumsetzungen, gerade die von Sebastian genannten HDR Actionspiele auf der PS2 habe ich damals geliebt. Auch die ersten Harry Potter Teile waren damals echt super und haben sogar meine Schwester die sonst nie was mit Spielen anfangen konnte begeistert. Die Serie ist dann bei mir aber auch ins Desinteresse gewandert und glaub ich auch immer beliebiger geworden (also die Spiele zum Film.)

Ansonsten Sebastian, nimm dir doch einfach auch vor auf ein Festival zu gehen. Solltest du dann nächstes Jahr zufällig dich aufs Summerbreeze trauen, dann bist du zumindest herzlich auf ein Bier eingeladen. :D


Zuletzt: Sagt ihr dem armen Maurice denn wenigstens dass ihr hier über ihn lästert? :ugly:
Classical lurker ... not anymore :ugly:
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gnadenlos
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Re: Runde #263: Vorurteile

Beitrag von gnadenlos »

ragdel hat geschrieben: 19. Apr 2020, 20:19 Keine Ahnung wie ich die Folge finden soll.
Ich bin echt schockiert und angewidert.

Scheinbar finden die meisten die Folge ja okay, aber ich musste nach den ersten 20 Minuten ausmachen.

Sicher hat jeder Mensch Vorurteile. Die aber einem breiten Publikum so zu präsentieren...
Da hier sehr oft Worte auf die Waagschale gelegt werden, bin ich wirklich verwundert, dass ein "No Lifer, K-K-K-K-K-Kellerjungfrauen" bei ca. 18:30 einfach durchgewunken wird. Die "kleinen Asiaten" kommen mir bei Sebastian auch ein wenig zu oft, als dass ich es rein dem Thema zugestehen könnte.

Da kommt für mich einfach eine generelle Geringschätzung durch, die aber alleine noch keine Überraschung gewesen wäre - sich über Behinderte lustig zu machen ist da schon nochmal ein anderes Niveau - darüber sollte man eigentlich spätestens mit dem Ende der Pubertät hinaus sein.

Obwohl ich dachte, dass ich ziemlich unempfindlich bin, nicht stottere und keine Visual Novels konsumiere, mich also nicht direkt angesprochen fühle, ist mir dieser Abschnitt extrem negativ aufgestoßen und Sebastian damit um etliche Punkte auf meiner Sympathie-Skala gesunken. Und das durchaus in einer Form, die auch für die Zukunft dauerhaft den Maximalwert beschränkt, um es mal wie in einem RPG auszudrücken.

Nach 20 Minuten wird der Podcast dann aber IMO besser und weniger fremd-schämig.
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CurtisCraig
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Re: Runde #263: Vorurteile

Beitrag von CurtisCraig »

gnadenlos hat geschrieben: 19. Apr 2020, 21:15
ragdel hat geschrieben: 19. Apr 2020, 20:19 Keine Ahnung wie ich die Folge finden soll.
Ich bin echt schockiert und angewidert.

Scheinbar finden die meisten die Folge ja okay, aber ich musste nach den ersten 20 Minuten ausmachen.

Sicher hat jeder Mensch Vorurteile. Die aber einem breiten Publikum so zu präsentieren...
Da hier sehr oft Worte auf die Waagschale gelegt werden, bin ich wirklich verwundert, dass ein "No Lifer, K-K-K-K-K-Kellerjungfrauen" bei ca. 18:30 einfach durchgewunken wird. Die "kleinen Asiaten" kommen mir bei Sebastian auch ein wenig zu oft, als dass ich es rein dem Thema zugestehen könnte.
Ich kann wirklich nicht nachvollziehen wieso sich hier manche beleidigt fühlen können. Zunächst mal hat Sebastian ja nicht gesagt : "die SIND ALLE so!" sondern das man sich vorurteilsmäßig solche Menschen eben so vorstellt. Und ganz ehrlich , da hat er nicht ganz unrecht. Ein Kumpel, der war tatsächlich so ein *räusper* Kellerkind, wie im Vorurteil angenommen. Lebte im Keller im Elternhaus, saß den ganzen Tag am Rechner, Waifu Poster an der Wand. Das ganze Programm eben.

Natürlich sind nicht alle so, keinesfalls. Aber mal ganz ehrlich : irgendwo müssen solche Vorurteile ja auch herkommen. Viele kommen ja nicht von ungefähr.

Hinzu kommt noch, wenn man Kellerkind sagt, oder meinetwegen auch Kellerjungfrau, weiss jeder direkt was gemeint ist. Wie würdest du denn eine Person mit solch einem Lebensstil politisch korrekt beschreiben ?

Und wo liegt das Problem bei den kleinen Asiaten ? Sie sind nun mal eben durchschnittlich kleiner als beispielsweise wir Europäer. Zudem hat er es ja nichtmal böse gesagt!? "Diese verdammten kleinen Asiaten!" - Das wäre ein Satz an dem man anstoß nehmen könnte. Ich finde es kommt ganz darauf an -wie- man etwas sagt. Der Ton macht die Musik. Das habe ich mir von meinen Eltern viel zu oft anhören dürfen.
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Andre Peschke
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Re: Runde #263: Vorurteile

Beitrag von Andre Peschke »

gnadenlos hat geschrieben: 19. Apr 2020, 21:15 bin ich wirklich verwundert, dass ein "No Lifer, K-K-K-K-K-Kellerjungfrauen" bei ca. 18:30 einfach durchgewunken wird.
Ich glaube das war wirklich von Seb selbst gestottert und nicht vorsätzlich als Gag - das kommt durchaus vor.

Weiter: er sagt ja wenige Sekunden später, dass das natürlich vorsätzlich übertrieben im Ausdruck war. Und selbst ohne diese konkrete Feststellung sollte ja klar sein, dass wir da absichtlich ein wenig demonstrativ auf die Kacke gehauen haben. Die Übertreibung ins Absurde musste imo auffallen.

Andre
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Heretic
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Re: Runde #263: Vorurteile

Beitrag von Heretic »

Ich denke, dass die mit solch vehementer Inbrunst vorgetragenen Vorurteile deren Dümmlichkeit betonen soll und keinesfalls die wahre Meinung der Podcaster widerspiegelt. Da kann es schonmal passieren, dass man übers Ziel hinausschießt. Ich als langhaariger, immer schwarz tragender Altmetaller, der zwar weder mit Visual Novels oder Glubschaugenzeugs etwas anfangen kann, "Doki Doki Literature Club" aber sehr gut fand (man sollte ein Spiel schon komplett durchspielen, wenn man darüber ablästern will ;)), konnte den Podcast jedenfalls hören, ohne Mordgelüste zu kriegen.

Ansonsten ist der äußerlich in gewisser Weise uniform anmutende gemeine Metaller mit Matte (oder den Resten davon) und Bandshirt keineswegs gleichgeschaltet. Die Geschmäcker und Ansichten sind da genauso vielfältig wie die Spielarten des Metal. Darunter findet man viele sehr aufgeschlossene Gesellen, die auch für andere Musikrichtungen offen sind. Ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass viele Mainstream-Pop oder Schlagerfans weit weniger offen sind und außerhalb ihres Wohfühlbereichs kaum etwas kennen. Aber das ist wohl auch nur ein Vorurteil und innerhalb der Metalszene ist dieses Phänomen ebenfalls anzutreffen.

Mit der Gothic-Szene hab' ich recht wenig Berührungspunkte, aber ich kann mich noch gut an ein Konzert an Silvester im Jahr 1999 in Ilmenau erinnern. Da spielten die Inchtabokatables, Atrocity und als Headliner Lacrimosa. Dementsprechend bestand fast das gesamte Publikum aus Gothics. War schon ein geiler Anblick, als Unmengen schwarzgekleideter Gestalten gleichzeitig aus dem Zug traten und eine Prozession gen Innenstadt bildeten. Da wurde an vielen Gardinen nervös gezupft. Dabei hätten die lieben Ilmenauer überhaupt keinen Grund zur Furcht gehabt... :mrgreen:

Edit:
Eine Frage hätte ich aber noch: Wer ist eigentlich dieser "Karl of Duty", von dem Sebastian immer spricht..? :D
Zuletzt geändert von Heretic am 19. Apr 2020, 22:53, insgesamt 3-mal geändert.
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Axel
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Re: Runde #263: Vorurteile

Beitrag von Axel »

Naja, ich finde aber auch, dass Sebastian in den ersten 20 Minuten sehr über die Strenge geschlagen hat. Vorurteile hin oder her. Da war schon etwas an Geringschätzung rauszuhören. Das wirkte auch auf mich wie so ein Bully damals in der Schule. Und der ganze Part hat da auch echt fiese Assoziationen geweckt. Allgemein finde ich, dass man nie von einem Unterhaltungsmedium auf dessen Rezepienten schließen sollte. Stichwort Killerspieldebatte. ;)

Ich stell mir auch gerade vor wie diese Minuten wohl wirken auf jemanden, der den Podcast gerade erst kennenlernt...
Zuletzt geändert von Axel am 19. Apr 2020, 22:53, insgesamt 1-mal geändert.
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CurtisCraig
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Re: Runde #263: Vorurteile

Beitrag von CurtisCraig »

Axel hat geschrieben: 19. Apr 2020, 22:47

Ich stell mir auch gerade vor wie diese Minuten wohl wirken auf jemanden, der den Podcast gerade erst kennenlernt...
Ich wäre vermutlich direkt Backer geworden. Ich mag Menschen die sagen was sie denken.
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Andre Peschke
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Re: Runde #263: Vorurteile

Beitrag von Andre Peschke »

Axel hat geschrieben: 19. Apr 2020, 22:47 Naja, ich finde aber auch, dass Sebastian in den ersten 20 Minuten sehr über die Strenge geschlagen hat. Vorurteile hin oder her. Da war schon etwas an Geringschätzung rauszuhören. Das wirkte auch auf mich wie so ein Bully damals in der Schule. Und der ganze Part hat da auch echt fiese Assoziationen geweckt. Allgemein finde ich, dass man nie von einem Unterhaltungsmedium auf dessen Rezepentien schließen sollte. Stichwort Killerspieldebatte. ;)
Und wieder erinnere ich dich daran, dass gerade du immer beklagt hast, dass wir im Vergleich zu früher nicht mehr so rock&roll sind. ;)

Wenn man den Kontext ausblendet, klar. Aber sorry, dann ist man einfach an der Stelle einem Missverständnis aufgesessen. Es wurden ja sogar Disclaimer ausgesprochen. Es geht gerade um Vorurteile - natürlich sind die stellenweise dumm und fragwürdig - selbst wenn man sie nicht zu Unterhaltungszwecken aufbauscht. Aber wer denkt, ich würde wirklich VN-Spieler ins Register für Sexualstraftäter eintragen wollen, ist dann einfach nicht wirklich aufmerksam bei der Sache gewesen. :D

Ich will keinem Vorschreiben, dass er das gut finden muss. Wie immer tut es mir natürlich leid, wenn sowas so rüber kommt - will ich ja nicht. Die Kritik kann ich aber nicht nachvollziehen. Bzw, nicht akzeptieren - ich verstehe schon wie sie zustande kommt, aber ich halte sie für überzogen.

Andre
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gnadenlos
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Re: Runde #263: Vorurteile

Beitrag von gnadenlos »

CurtisCraig hat geschrieben: 19. Apr 2020, 22:37 Hinzu kommt noch, wenn man Kellerkind sagt, oder meinetwegen auch Kellerjungfrau, weiss jeder direkt was gemeint ist. Wie würdest du denn eine Person mit solch einem Lebensstil politisch korrekt beschreiben ?
In jedem Fall würde ich nicht stotternde Menschen mit Außenseitern in einen Topf werfen - auch wenn das natürlich zum Teil zutrifft, da gerade eine solche Denk- und Vorgehensweise durch Mitmenschen die betroffenen Menschen ins soziale Abseits drängt.

Wobei mich im Prinzip beides stört - aber eine Behinderung ins Spiel zu bringen, nur weil man selbst mit Anime und japanischer Nerd-Kultur nichts anfangen kann, ist halt besonders "low".
CurtisCraig hat geschrieben: 19. Apr 2020, 22:37Und wo liegt das Problem bei den kleinen Asiaten ? Sie sind nun mal eben durchschnittlich kleiner als beispielsweise wir Europäer.
Klein ist eher negativ belegt, wie Dir Trump sicher bestätigen kann. Nicht umsonst muss im Kapitalismus immer alles groß sein und wachsen. Und auch das Schönheitsideal sieht bei Männern eine gewisse Mindestgröße vor.

Im Zusammenhang "Visual Novel", "Anime" und "Otaku" ist die Körpergröße von Asiaten überhaupt nicht von Bedeutung, von daher macht das "klein" nur im Zusammenhang mit der geäußerten Geringschätzung Sinn und ist daher klar negativ zu verstehen.
Andre Peschke hat geschrieben: 19. Apr 2020, 22:41 das war wirklich von Seb selbst gestottert und nicht vorsätzlich als Gag - das kommt durchaus vor.
Ernsthaft? Das wäre schon ein sehr merkwürdiger Zufall, dass Sebastian in allen bisherigen Folgen nie in einer solchen Form gestottert hat und gerade bei "No Lifer - Kellerjungfrauen" plötzlich zu stottern beginnt. Außer er hätte früher wirklich gestottert und dieses Wort hätte eine Art Trigger bei ihm ausgelöst - wäre das der Fall glaube ich aber nicht, dass er überhaupt eine solche Einstellung entwickelt und zu dieser Wortwahl gegriffen hätte.

Und ja, mir ist klar, dass hier bewusst voll rausgehauen wurde, bis hin in die leichte Übertreibung - aber gerade dann kommt halt oft auch die innere Einstellung raus, weil der übliche Filter nicht mehr existiert.
Zuletzt geändert von gnadenlos am 19. Apr 2020, 23:50, insgesamt 1-mal geändert.
Maschendraht
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Re: Runde #263: Vorurteile

Beitrag von Maschendraht »

ich muss auch mal kurz ein Gscheidhaferl sein, weil Sebastian von Asiaten als "Rasse" sprach (und dabei selbst nach Worten gesucht hat). Aus biologischer Sicht gibt es beim Menschen keine Rassen. Die moderne Genetik hat gezeigt, dass es diese angeblichen Rassen schlicht nicht gibt.
https://www.bpb.de/politik/extremismus/ ... -gar-nicht

und zu dem King Kong-Game, das Andre zu hoch gewertet hat: nein, das war schon richtig so. Ich fand das damals auch richtig gut. Der T-Rex war damals schon furchterregend und es war richtig spannend, wenn man seine letzten Spieße aufklaubt, während die Raptoren um einen herumrennen. Außerdem gab es auch die King Kong-Level, in denen man es den Sauriern heim zahlen konnte. So konnte man T-Rexe z. B. töten, indem man sie packte und den Kiefer auseinander riss. Und was kann es Besseres geben, als einem T-Rex den Kiefer auseinder zu reißen?

Lieder ist das mein einziges beispiel für eine gelungene Film-Umsetzung
Zuletzt geändert von Maschendraht am 19. Apr 2020, 23:54, insgesamt 2-mal geändert.
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Inquisitor
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Re: Runde #263: Vorurteile

Beitrag von Inquisitor »

gnadenlos hat geschrieben: 19. Apr 2020, 23:37 Und ja, mir ist klar, dass hier bewusst voll rausgehauen wurde, bis hin in die leichte Übertreibung - aber gerade dann kommt halt oft auch die innere Einstellung raus, weil der übliche Filter nicht mehr existiert.
:shock: Meinst Du das wirklich ernst?
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Feamorn
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Re: Runde #263: Vorurteile

Beitrag von Feamorn »

Andre Peschke hat geschrieben: 19. Apr 2020, 22:41
gnadenlos hat geschrieben: 19. Apr 2020, 21:15 bin ich wirklich verwundert, dass ein "No Lifer, K-K-K-K-K-Kellerjungfrauen" bei ca. 18:30 einfach durchgewunken wird.
Ich glaube das war wirklich von Seb selbst gestottert und nicht vorsätzlich als Gag - das kommt durchaus vor.
So hatte ich es auch wahrgenommen. Zumal er später an anderer Stelle nochmal stottert. Das ist recht normal und auch nicht extrem übertrieben gewesen, kann den Punkt daher auch überhaupt nicht nachvollziehen. (Habe als Kind selbst stark gestottert und hab heute noch Momente in denen ich merke "urgs, das nächste Wort wird nicht rauskommen", mittlerweile habe ich gelernt, dann schnell "on-the-fly" den geplanten Satz abzuändern oder innezuhalten, wobei selbst dann das Wort meist nicht raus mag und "ersetzt" werden muss. Ich hab das von Sebastians Seite jedenfalls nicht die Spur negativ wahrgenommen. Das war schnell geredet, überzeichnet und ist dadurch vermutlich in der Ausgabeverarbeitung unter die Räder gekommen, ohne Absicht.)

Mir ist das jedenfalls nur aufgefallen, weil ich das hier gerade gelesen hatte, als die Folge lief.
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Re: Runde #263: Vorurteile

Beitrag von dadadave »

Beim Thema Japan und Videospielstories habe ich manchmal den Eindruck, dass alles Erdenkliche herangezogen wird, um ja keine Wertung vornehmen zu müssen. Sieht man oft z.B. beim Thema Sexualität (Schutzalter, Einvernehmlichkeit). Spannend wär in dem Zusammenhang mal zu hören, welchen Stellenwert Games in Japan haben, weil ich glaube, dass das einen grossen Einfluss auf deren Qualität (jetzt nicht nur gut/schlecht, sondern deren allgemeine Beschaffenheit) haben könnte.

Ich erinnere mich mal gelesen zu haben, dass Videospiele zwar durchaus sehr verbreitet seien, aber auch heute noch total als Kinderkram gälten. Vielleicht spielten Erwachsene noch beim Pendeln in der U-Bahn, um die Zeit zu vertreiben, aber sie läsen keine Feuilletonartikel darüber. Diese veränderte Wahrnehmung im Westen, in der Spiele (sehr) langsam als Kulturgüter mit Potenzial akzeptiert werden (hallo peinliche "das kann ja gar nicht Kunst sein"-Diskussion, an die 10 Jahre klüger neulich schmerzhaft erinnerte :D) und auch ernsthaft diskutiert werden, in der es für Erwachsene Menschen ein akzeptables Hobby geworden ist, zu zocken; Das sei dort noch ganz anders. Wie es effektiv ist, kann ich nicht beurteilen, aber es würde einiges mehr erklären als das häufig erwähnte, apologetische "ist schwierig zu übersetzen, ne, und überhaupt, ist halt eine ganz andere Kultur!" Japanische Schriftsteller und Regisseure waren für westliche Konsumenten jedenfalls begreifbar genug, um sehr als Geschichtenerzähler geschätzt zu werden.

Beim Thema Visual Novel musste ich mit einem gewissen Schmunzeln an Planescape: Torment und Disco Elysium denken. Hab noch nie eine Visual Novel gespielt, weil mich nur ganz wenig reizen konnte, was ich gesehen hab (dieses Valhall Cyberpunk Bartender Dingens, die relative neuen Vampire (also WOD) Visual Novels), ist wohl schon nochmal ein anderes Genre, aber als Beispiele für gute, extrem textlastige Videospiele, die einen Mehrwert zur Buchform liefern könnte man die beiden schon durchgehen lassen.
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gnadenlos
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Re: Runde #263: Vorurteile

Beitrag von gnadenlos »

Inquisitor hat geschrieben: 19. Apr 2020, 23:41
gnadenlos hat geschrieben: 19. Apr 2020, 23:37 Und ja, mir ist klar, dass hier bewusst voll rausgehauen wurde, bis hin in die leichte Übertreibung - aber gerade dann kommt halt oft auch die innere Einstellung raus, weil der übliche Filter nicht mehr existiert.
:shock: Meinst Du das wirklich ernst?
Ja, das ist für mich wie Alkohol. Man wird enthemmter und sagt Dinge die man sonst unterdrücken würde - man sagt aber nicht Dinge, die man so nicht im Kopf hat. Auch im Vollsuff wird ein normaler Mensch z.B. keine Nazi-Parolen herausbrüllen.
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Re: Runde #263: Vorurteile

Beitrag von Inquisitor »

gnadenlos hat geschrieben: 19. Apr 2020, 23:55 Ja, das ist für mich wie Alkohol. Man wird enthemmter und sagt Dinge die man sonst unterdrücken würde - man sagt aber nicht Dinge, die man so nicht im Kopf hat. Auch im Vollsuff wird ein normaler Mensch z.B. keine Nazi-Parolen herausbrüllen.
Ich bin nicht Deiner Meinung. Ich finde es sogar ehrlich gesagt äußerst übergriffig bei Personen, die nur man durch einen Podcast kennt (Meine Vermutung), solche Dinge zu unterstellen, deshalb wollte ich Deine Äußerungen nicht unwidersprochen stehen lassen.
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Mastertronic
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Re: Runde #263: Vorurteile

Beitrag von Mastertronic »

Ehrlich @ gnadenlos - ist heute der Pseudo political correctness Tag ?? Sofern Du den Podcast regelmäßig verfolgst solltest Du ja eigentlich wissen wie Seb tickt und wie sein Humor ist ...oder verteidigst Du hier gerade die DOA Volleyball Konumenten?? dann verstehe ich Deine Empörung natürlich..
Martin Lehnert
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Re: Runde #263: Vorurteile

Beitrag von Martin Lehnert »

Uiuiui- ich hab selbst in meinem Kommentar noch einen Bezug zur tatsächlich etwas problematischen Crysis-Anekdoten-Folge hergestellt, aber der Bezug war nur als Witz gemeint, da ich die Aussagen über Asiaten in dieser Folge hier als erkennbar ironisch empfunden habe. Es gibt kaum ein besseres Mittel gegen Vorurteile, als diese mit gnadenloser und ins Lächerliche abgleitenden Übertreibungen zu entlarven, und genau das hat nach meinem Empfinden Sebastian hier gemacht, indem er mit seinen Aussagen derart auf die Kacke gehauen hat.
Da diesen Punkt aber offensichtlich ein paar Hörer anders aufgefasst haben (was ich zugegebenermaßen nicht ganz nachvollziehen kann), will ich hier klar eine Lanze für die Podcaster brechen um zu zeigen, dass das mitnichten allen so übel aufgestoßen ist. Ich befürchte bei einer solchen Sache, dass die Kritik und Vorwürfen mancher sensibleren Hörer trotz aller Relativierung und eigener Überzeugung Spuren bei dem Empfänger hinterlässt, und das fände ich in diesem Fall wirklich sehr schade. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es keine besonders gute Ausgangsposition ist, beim podcasten das Gefühl zu haben, dass jedes Wort auf die Goldwaage gelegt werden könnte und dadurch Hemmungen entstehen. Hier vertraue ich auf Sebastians und Andres Professionalität und möchte diese unterstütze mit einem deutlichen „Daumen hoch“ unterstützen.
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Axel
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Re: Runde #263: Vorurteile

Beitrag von Axel »

Andre Peschke hat geschrieben: 19. Apr 2020, 22:58 Die Kritik kann ich aber nicht nachvollziehen. Bzw, nicht akzeptieren - ich verstehe schon wie sie zustande kommt, aber ich halte sie für überzogen.
Bei mir ist das Assoziation. Also ich weiß, dass ihr tolerante, coole Menschen seid. Aber gerade in den ersten 20 Minuten hat Sebastian halt quasi 1:1 wiederholt, was ich mir damals in den 90ern als vollkommen ernstgemeinte Beleidigungen anhören durfte. Wenn man sich damals für Games, Computer, Science Fiction und „seltsame Musik“ interessierte, war man halt nicht bei den coolen Kids, sondern krasser Außenseiter. Wenn dazu halt noch etwas molliger gebaut war, tatsächlich auch gestottert hat und auch sonst sehr introvertiert war, dann hat das ebenfalls viel Angriffsfläche geboten. Inklusive fiese Beleidigungen wie „Kellerkind“.

Der Rest war ja auch schön „Rock & Roll“, weil Ihr Euch in Vorurteilen gegenüber leblosen Medien gewälzt habt. Das ist cool. Weniger cool ist es aber in gleicher Form über Fans bestimmter Medien zu sprechen. Da finde ich schon, dass da ein Unterschied da ist.
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gnadenlos
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Re: Runde #263: Vorurteile

Beitrag von gnadenlos »

Mastertronic hat geschrieben: 20. Apr 2020, 00:27 Ehrlich @ gnadenlos - ist heute der Pseudo political correctness Tag ?? Sofern Du den Podcast regelmäßig verfolgst solltest Du ja eigentlich wissen wie Seb tickt und wie sein Humor ist ...oder verteidigst Du hier gerade die DOA Volleyball Konumenten?? dann verstehe ich Deine Empörung natürlich..
Was ist daran Pseudo? Weil es nicht eine der gewohnten Randgruppen ist, die hier verunglimpft wurde und für die sofort das halbe Forum in Schutzstellung gehen würde?

Und ja, im Zweifel würde ich auch Freunde von japanischen Nerd-Genres verteidigen, wobei ich das noch ansatzweise als künstlerische Freiheit und Überzeichnung im Rahmen des Themas durchgehen lassen würde, obwohl ich durchaus glaube, dass es sich mit Sebastians ehrlicher, ungefilterter Meinung zu weiten Teilen deckt und daher den kompletten ersten Teil des Podcast als unangenehm empfand.

In dem Fall hat mich aber besonders das mit dem Stottern gestört (der Rest war nur der unschöne Rahmen/Kontext) und dass Sebastian gerade zufällig bei diesem Wort stottert, ist für mich keine besonders wahrscheinliche Erklärung. Sowas ist nie witzig und würde ich auch jedem Comedian und Filmemacher vorwerfen, wenn er eine Behinderung zum Entertainment missbraucht. Zum Beispiel finde ich es auch furchtbar, wenn Comedians verschiedene Rollen einnehmen und eine davon dann der lispelnde Volltrottel ist - und das ist halt in etwa das was hier bei mir an dieser Stelle des Podcasts angekommen ist.
Zuletzt geändert von gnadenlos am 20. Apr 2020, 04:21, insgesamt 2-mal geändert.
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