Runde #265: Es war einmal in Russland

Alles, was nicht in ein anderes Forum gehört: Hier rein
Forumsregeln
Datenschutzerklärung: https://www.gamespodcast.de/datenschutzerklaerung/
Impressum: https://www.gamespodcast.de/impressum/

Forenregeln und zukünftige Weltverfassung
ART 1: Behandle andere Nutzer mit Respekt.
ART 2: Do NOT piss off the Podcasters

Lies bitte weitere Hinweise hier: viewtopic.php?f=4&t=2789
Benutzeravatar
Tattus
Beiträge: 80
Registriert: 14. Nov 2017, 08:40

Re: Runde #265: Es war einmal in Russland

Beitrag von Tattus »

bluttrinker13 hat geschrieben: 5. Mai 2020, 10:44
Tattus hat geschrieben: 5. Mai 2020, 00:23
bluttrinker13 hat geschrieben: 4. Mai 2020, 19:12 Jedes Stereotyp hat aber wiederum einen ernst zu nehmenden Datenkern, sonst wäre es nutzlos und würde ausselektiert.
Das ist mir ein bisschen allgemein formuliert. Wie Don Mchawi gesagt hat, sind solche Klischees auch immer sich selbst verstärkende Prozesse bei allen Beteiligten und können sich häufig trotz ganz geringen Bezugs zur Wirklichkeit erstaunlich lang halten oder schaffen sich ihre eigene Realität.
Unabhängig davon, wie man das dann werten mag, ist das dann logisch aber auch kein Widerspruch. Wenn sich im Sinne einer self-fulfilling prophecy das Stereotyp anfängt, selbst zu erhalten oder zu verstärken, bewahrt es ja seine Realitätsverankerung ein Stück weit. Außerdem gibt es auch dafür dann irgendwelche Gründe. Anders gesagt, wenn der Russe anfängt sich wie sein Klischee zu verhalten, ein Stück weit, dann hast du wieder den Realitätsbezug. Selbiges natürlich auf Deutsche und alle anderen bezogen.

Grundsätzlich geht es mir hier nur darum, der manchmal etwas reflexhaften Ablehnung von Klischees und Stereotypen etwas entgegenzusetzen. Sie sind nicht nur schlecht und Vorurteilsbehaftet ("Zigeuner" etc), sie sind teilweise auch nützlich, witzig und Teil von kulturellen Identitäten.
Dass Klischees in aller Regel einen Realitätsbezug haben, wollte ich nicht bestreiten, sondern nur hervorheben, dass das eine wechselseitige Beziehung ist.

Nutzen ist für mich assoziativ etwas Positives und für mich implizierte diese Aussage die Wertung, dass jedes Stereotyp einen Nutzen hat. Dem wollte ich widersprechen. Ich gehe aber voll mit, dass Stereotype manchmal auch sinnvoll sein können und Positives bewirken. Häufig passiert wahrscheinlich beides.
bluttrinker13 hat geschrieben: 5. Mai 2020, 10:44 Und genau in den Bereich ist der Podcast imo gegangen, und Mchawis Kritik war inhaltlich tadellos und gut, nur hier im Bezug mE fehl am Platze.
Da ist das Erleben dann wohl einfach unterschiedlich. Gerade wenn der Folgentitel nur von Russland spricht und dann über Erlebnisse in der Ukraine berichtet wird, kann man die generelle Problematik meiner Ansicht nach gut kritisch anmerken.
Benutzeravatar
CurtisCraig
Beiträge: 110
Registriert: 31. Mär 2019, 14:43

Re: Runde #265: Es war einmal in Russland

Beitrag von CurtisCraig »

DickHorner hat geschrieben: 4. Mai 2020, 19:55 Die Folge war echt cringe für mich. Fabulieren über James Bond-Drinks, das blendende Aussehen russischer (?) Sexarbeiterinnen, schwere Waffen (war damit die Handfeuerwaffe gemeint?), tot reiten aller möglichen Klischees, Saufgelage, das Rockstarleben, das man als Producer eben so hat...
Auf ner Party wär das so eine Art von Gespräch wo ich dann einfach weggehen würde.
Für mich war die Folge auf einer Ebene mit dieser Folge über Free2Play mit dem Typen, dem dauernd die Nase lief.
Ist schon interessant wie unterschiedlich Leute die Folge dieses Podcasts auffassen können. Ich hab das absolut gar nicht so gesehen bzw wahrgenommen. Es sind halt Anekdoten die ja nunmal (sofern nicht gelogen wurde, wovon ich aber nicht ausgehe) wirklich erlebt wurden. Und inwiefern kann wirklich erlebtes rumreiten auf Klischees sein ? Ist ein Klischee nicht ein unwahres Vorurteil?
Bild
204863
Benutzeravatar
derFuchsi
Beiträge: 4117
Registriert: 11. Nov 2015, 10:00
Wohnort: Hessen

Re: Runde #265: Es war einmal in Russland

Beitrag von derFuchsi »

Beste Anekdotenfolge ich geh kaputt! :lol:
Bild
Don Mchawi hat geschrieben: 4. Mai 2020, 13:32 Dass ich in der Folge auffällt, dass es gar nicht nur um Russland geht, geschenkt. Aber dass ihr bzw insbesondere Ralph das dann weg wischt a la 'passt schon, können wir einfach als Russland benennen' sagt hier viel insb. über Ralphs Ansichten aus.
Wir kommen aus einer Generation da war alles hinter der DDR "Der Russe" und der stand 40 Jahre lang vor der Tür ;)
Don Mchawi hat geschrieben: 4. Mai 2020, 13:32 Ich verstehe, dass es als Fremder in der Region schwer ist, die Länder auseinander zu halten. Die Sprache klingt ähnlich, sie waren in einem Sammlstaat organisiert, die moderne Architektur ist nahezu identisch. Das Ganze aber als Russland zu verkaufen, ist mMn ignorant gegenüber den unterschiedlichen Kulturen und politisch auch ein Statement, das problematisch ist. Dahinter steckt auch russische Darstellung über Jahrhunderte, die intern mit Zwangsassimilisierung und Verfolgung die verschiedenen Kulturen der anderen Länder wie am prominentesten der Ukraine, und nach außen eine scheinbare (Hallo, Fuchsi, jetzt müsste es stimmen :mrgreen: ) Einheit und Gleichheit als Legitimation und Machtprojektion propagierte.

Viel gelernt du hast mein junger Padawan ;)
Don Mchawi hat geschrieben: 4. Mai 2020, 13:32 Was mich aber wirklich stört, ist dass ihr (und leider auch hier insbesondere Ralph) in einer Weise diese Geschichten präsentiert, als seien sie in irgendeiner Weise repräsentativ für die gesamte GUS.

Meine Güte hier geht es bloß um spaßige Anekdoten und nicht um ernsthaften Journalismus. Ich glaube es wurde auch oft genug erwähnt (gefühlt in jedem zweiten Satz) dass das alles sehr subjektiv ist und nicht repräsentativ. Wenn man es nun mal eben so empfunden/erlebt hat? Der Vorwurf ist nun wirklich aus der Luft gegriffen.
Don Mchawi hat geschrieben: 4. Mai 2020, 13:32 Gerade, Minute 47, sagt Andre, dass ihr aufpassen wollt, dass es nicht nur ein abklappern von Klischees wird. Ist es bis jetzt leider geworden, mMn. Und Ralph erzählt daraufhin, wie damals die Mentalität war, dass es so 'in ihren Genen' war. Sorry, habe jetzt eine Stunde rum, ich werd mit der Folge nicht mehr warm.
Kann man auch so verstehen dass das kulturell verankert ist (Durch jahrzehntelange Erziehung oder warum auch immer) und das mit den Genen nicht wörtlich gemeint ist. So habe ich das jedenfalls verstanden und ich denke so wars auch gemeint. Aber die Wortwahl ist in dem Fall eventuell etwas unglücklich das mag sein.
BildBild Bild
Gamer since ~1987 (C64 C / A 2000 / A1200 / PC)
Benutzeravatar
Kesselflicken
Beiträge: 1601
Registriert: 18. Aug 2016, 15:20
Wohnort: Sachsen-Anhalt

Re: Runde #265: Es war einmal in Russland

Beitrag von Kesselflicken »

bluttrinker13 hat geschrieben: 4. Mai 2020, 19:12 Und das deckt sich auch mit Forschungsergebnissen wie Hofstede's Kulturdimensionen:
https://www.hofstede-insights.com/count ... an,russia/
Hier mal als Vergleich, auf Power Distance scored Russland sogar noch höher als Japan.

Wie gesagt, das kann und darf man nicht 1:1 auf die individuelle Ebene übertragen (was Hofstede auch selber immer wieder betont). Aber kulturelle Unterschiede in Neigung zu der Akzeptanz von Machtunterschieden und Autoritäten, natürlich gibt es die. Es versteht sich von selbst dann ebenso, dass sie nicht in Stein gemeißelt sind.

Falls es dir aber nur um die "Gene" ging, sorry für's offtopic.
Überhaupt kein Grund für eine Entschuldigung. Danke für den Link, das war mal sehr aufschlussreich. Aus meiner anekdotischen Beobachtung würde ich das sogar bestätigen wollen. In meiner Heimat gab und gibt es eine sehr starke russische/kasachische Community und auch in meiner Klasse waren zwei Russlanddeutsche und ein Kasachstandeutscher. Alles drei eher Alphatiere, die auch schon mal grob wurden, wenn man nicht spurte. Und wenn ältere Brüder von denen dabei waren, benahmen die sich ebenso. Mir gings tatsächlich um die plumpe Formulierung.
ElFabio hat geschrieben: 4. Mai 2020, 19:59 Das ist vielleicht engstirnig oder egoistisch oder keine Ahnung was, aber ich glaube nicht, dass ich damit alleine dastehe.
Varus hat geschrieben: ↑Montag 4. Mai 2020, 18:06
Er hat gefühlt meine Gedanken verbalisiert. Das Stöhnen bei den wirklich triefenden Klischees
Freie Interpretation von Dir.
Daher auch das "gefühlt". ;) Dass ich mir nicht anmaße Sebastians Gefühlswelt aus diesen kurzen Gesprächseinwürfen abzuleiten hielt ich für selbstverständlich. Und nein, deine Meinung/dein Interesse ist nicht engstirnig und egoistisch, aber die der Leute, die die Folge als grenzwertig empfanden eben auch nicht.
Benutzeravatar
Jon Zen
Beiträge: 2863
Registriert: 10. Jul 2017, 02:51
Wohnort: Hessen

Re: Runde #265: Es war einmal in Russland

Beitrag von Jon Zen »

Als Funfact zu Russlands Städte:
Es wurde eine Stadt - ich meine Woronesch - im Bezug auf die Einwohnerzahl mit Berlin (3,6mio) verglichen.
Stimmt nicht (ist auch nicht schlimm :lol: ), weil Russland (bzw. die UdSSR) ihre Stadtgrößen sehr genau planten. So gibt es nur 2 Städte, die mehr als 2 Millionen Einwohner haben mit Sankt Petersburg (5mio) und Moskau (12 Mio) und 13 Städte (darunter Woronesch) mit 1-1,6 mio Einwohner. Also insgesamt 15 Millionenstädte. Dann geht es sehr schnell (4 Ausnahmen) herunter auf etwa 650 tausend Einwohner, wo dann die nächsten "Zentren" folgen.
Erinnert ein wenig an die verschiedenen Ausbaustufen der Städte von Civ oder Total War. :lol: :
Vergleich: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der ... n_Russland

Edit: Die Einwohnerzahlen Russlands als "Funfact" zu bezeichnen ist im historischen Rahmen leider nicht lustig - weil Millionen Menschen ihre Heimatorte verlassen mussten, um in vielen dieser Planstädte angesiedelt zu werden - aus wirtschaftlichen, aber auch aus politischen Gründen.
https://steamcommunity.com/id/Jon-Zen/ | Unsere Biervorräte schwinden dahin, Sire!
Benutzeravatar
Puschkin
Beiträge: 556
Registriert: 5. Jun 2016, 11:26

Re: Runde #265: Es war einmal in Russland

Beitrag von Puschkin »

Ich kann mich der Kritik von Don Mchawi auch anschließen. Ich glaube die Form hat den Inhalt den Rest gegeben:
Die Anekdotenfolgen früher waren nie so lang und irgendwann "wusste man schon was als nächstes kommt",
das ist natürlich mehr aus Hindsight betrachtet, da in der Rückschau alle etwas verschwimmen.
Und die Flugzeuganekdoten waren Todeslangweilig!
Do not play devil’s advocate unless you have passed the bar
and are currently representing Satan in a court of law.
Insanity
Beiträge: 558
Registriert: 4. Nov 2018, 12:43

Re: Runde #265: Es war einmal in Russland

Beitrag von Insanity »

Mir tat Sebastian etwas leid in dieser ansonsten launigen Folge; der arme Kerl hatte gefühlt nur 1% Redezeit...
Bildung ist gut, aber Bier ist guter!
BigBB
Beiträge: 250
Registriert: 22. Mai 2017, 13:03

Re: Runde #265: Es war einmal in Russland

Beitrag von BigBB »

Och, ich glaube, Sebastian redet nur, wenn er auch wirklich was zu dem Thema zu sagen hat. Daher...passt das schon.

:-)
Maestro84
Beiträge: 738
Registriert: 10. Feb 2016, 17:42

Re: Runde #265: Es war einmal in Russland

Beitrag von Maestro84 »

Puh. Ich merke hier wieder mal, dass doch einige Mimosen hier aktiv sind, die auf jedes Stöckchen anspringen. Mohrenkopf? Panik. Ein Witz über Russland? Aber deren Opfer im Zweiten Weltkrieg. Fliegen von Frankfurt nach Breslau? Klimasünde. Werden solche Menschen eigentlich alt, wenn ständig ein Herzinfarkt droht? Leute, einfach mal durch die Hose atmen.
BigBB
Beiträge: 250
Registriert: 22. Mai 2017, 13:03

Re: Runde #265: Es war einmal in Russland

Beitrag von BigBB »

BlackSun84 hat geschrieben: 9. Mai 2020, 10:48 Puh. Ich merke hier wieder mal, dass doch einige Mimosen hier aktiv sind, die auf jedes Stöckchen anspringen. Mohrenkopf? Panik. Ein Witz über Russland? Aber deren Opfer im Zweiten Weltkrieg. Fliegen von Frankfurt nach Breslau? Klimasünde. Werden solche Menschen eigentlich alt, wenn ständig ein Herzinfarkt droht? Leute, einfach mal durch die Hose atmen.
Fast genau meine Gedanken als ich den Thread hier das erste mal angeschaut hatte. Ich wollte es nur nicht schreiben.
Also, danke dafür. :mrgreen:
Benutzeravatar
Vinter
Foul Tarnished
Beiträge: 5061
Registriert: 25. Jan 2016, 02:50

Re: Runde #265: Es war einmal in Russland

Beitrag von Vinter »

BlackSun84 hat geschrieben: 9. Mai 2020, 10:48 Puh. Ich merke hier wieder mal, dass doch einige Mimosen hier aktiv sind, die auf jedes Stöckchen anspringen. Mohrenkopf? Panik. Ein Witz über Russland? Aber deren Opfer im Zweiten Weltkrieg. Fliegen von Frankfurt nach Breslau? Klimasünde. Werden solche Menschen eigentlich alt, wenn ständig ein Herzinfarkt droht? Leute, einfach mal durch die Hose atmen.
Ich finde, das geht auch in einer etwas freundlicheren Art und Weise. Bitte achte auf einen respektvollen Tonfall.
Spieleankündigungen und - updates 2024

Alle Spiele
Alle Streams
Benutzeravatar
lolaldanee
Beiträge: 2101
Registriert: 2. Jun 2016, 14:05

Re: Runde #265: Es war einmal in Russland

Beitrag von lolaldanee »

Großartige Folge, ich hab mich königlich amüsiert :) Mehr Ralf, meeehr

Dass ihr SO konsequent die Ukrainer als Russen deklariert habt, war tatsächlich etwas befremdlich
Rick Wertz
Beiträge: 1194
Registriert: 13. Apr 2018, 10:40

Re: Runde #265: Es war einmal in Russland

Beitrag von Rick Wertz »

BlackSun84 hat geschrieben: 9. Mai 2020, 10:48 Puh. Ich merke hier wieder mal, dass doch einige Mimosen hier aktiv sind, die auf jedes Stöckchen anspringen. Mohrenkopf? Panik. Ein Witz über Russland? Aber deren Opfer im Zweiten Weltkrieg. Fliegen von Frankfurt nach Breslau? Klimasünde. Werden solche Menschen eigentlich alt, wenn ständig ein Herzinfarkt droht? Leute, einfach mal durch die Hose atmen.
Andere als "Mimose" zu deklarieren, dann aber offensichtlich nicht mit anderen Meinungen zurecht zu kommen halte ich doch für etwas bizarr.

Persönlich fand ich diese Anekdotenfolge auch sehr eigenartig und habe sie recht bald abgedreht.
oilrumsick
Beiträge: 128
Registriert: 7. Okt 2019, 19:37

Re: Runde #265: Es war einmal in Russland

Beitrag von oilrumsick »

Großartige Folge. Ich vermisse ja das Anektoden Format ein bisschen, aber das war ein würdiger Ersatz dafür. Bitte mehr davon.
lnhh
Beiträge: 2133
Registriert: 11. Jul 2016, 11:11
Wohnort: Frankfurt am Main

Re: Runde #265: Es war einmal in Russland

Beitrag von lnhh »

Klasse Folge :)
Fuck Tapatalk
Benutzeravatar
Tempest
Beiträge: 112
Registriert: 18. Jul 2017, 21:22

Re: Runde #265: Es war einmal in Russland

Beitrag von Tempest »

Auch von mir Daumen hoch. Fand die Folge sehr unterhaltsam.
Benutzeravatar
bluttrinker13
Beiträge: 4873
Registriert: 4. Jun 2016, 22:44

Re: Runde #265: Es war einmal in Russland

Beitrag von bluttrinker13 »

Habe das aufgrund der recht spannenden Diskussionen hier ganz vergessen zu erwähnen:

Auch von mir ein thumbs up für diesen Erlebnisbericht, und ich persönlich würde gern mehr davon hören.

Ralf's Erzählungen haben auch einen alten Traum von mir wiedererweckt: Zugfahren in Russland. Einmal quer mit der Transsibirischen oder so...
Ach ja.
Antworten