Dass Klischees in aller Regel einen Realitätsbezug haben, wollte ich nicht bestreiten, sondern nur hervorheben, dass das eine wechselseitige Beziehung ist.bluttrinker13 hat geschrieben: ↑5. Mai 2020, 10:44Unabhängig davon, wie man das dann werten mag, ist das dann logisch aber auch kein Widerspruch. Wenn sich im Sinne einer self-fulfilling prophecy das Stereotyp anfängt, selbst zu erhalten oder zu verstärken, bewahrt es ja seine Realitätsverankerung ein Stück weit. Außerdem gibt es auch dafür dann irgendwelche Gründe. Anders gesagt, wenn der Russe anfängt sich wie sein Klischee zu verhalten, ein Stück weit, dann hast du wieder den Realitätsbezug. Selbiges natürlich auf Deutsche und alle anderen bezogen.Tattus hat geschrieben: ↑5. Mai 2020, 00:23Das ist mir ein bisschen allgemein formuliert. Wie Don Mchawi gesagt hat, sind solche Klischees auch immer sich selbst verstärkende Prozesse bei allen Beteiligten und können sich häufig trotz ganz geringen Bezugs zur Wirklichkeit erstaunlich lang halten oder schaffen sich ihre eigene Realität.bluttrinker13 hat geschrieben: ↑4. Mai 2020, 19:12 Jedes Stereotyp hat aber wiederum einen ernst zu nehmenden Datenkern, sonst wäre es nutzlos und würde ausselektiert.
Grundsätzlich geht es mir hier nur darum, der manchmal etwas reflexhaften Ablehnung von Klischees und Stereotypen etwas entgegenzusetzen. Sie sind nicht nur schlecht und Vorurteilsbehaftet ("Zigeuner" etc), sie sind teilweise auch nützlich, witzig und Teil von kulturellen Identitäten.
Nutzen ist für mich assoziativ etwas Positives und für mich implizierte diese Aussage die Wertung, dass jedes Stereotyp einen Nutzen hat. Dem wollte ich widersprechen. Ich gehe aber voll mit, dass Stereotype manchmal auch sinnvoll sein können und Positives bewirken. Häufig passiert wahrscheinlich beides.
Da ist das Erleben dann wohl einfach unterschiedlich. Gerade wenn der Folgentitel nur von Russland spricht und dann über Erlebnisse in der Ukraine berichtet wird, kann man die generelle Problematik meiner Ansicht nach gut kritisch anmerken.bluttrinker13 hat geschrieben: ↑5. Mai 2020, 10:44 Und genau in den Bereich ist der Podcast imo gegangen, und Mchawis Kritik war inhaltlich tadellos und gut, nur hier im Bezug mE fehl am Platze.