Feierabendbier - No Man's Sky (die Rückkehr)

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Guthwulf
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Re: Feierabendbier - No Man's Sky (die Rückkehr)

Beitrag von Guthwulf »

Soulaire hat geschrieben: 14. Mai 2020, 21:42
Wudan hat geschrieben: 14. Mai 2020, 21:33
Soulaire hat geschrieben: 14. Mai 2020, 21:24 NMS ist produzeral generiert und damit das Gegenteil von Kreativität, das ist mein Punkt.
Aber das ist doch auch nicht richtig. Die Welten kommen ja nicht einfach so aus dem Algorithmus geplumpst. Auch wenn Aspekte des Spieles prozedual sind, müssen doch trotzdem die Modelle erstmal entworfen und gebaut werden (Steine, Pflanzen, Bäume, Tiere - zumindest deren Bausteine), Schiffsmodelle erstellt werden, Charactermodelle gebastelt werden, Alienrassen entworfen werden, Lore geschrieben, Craftingmechanik entwickelt werden so das sie zusammenpasst und Sinn ergibt, nicht zu vergessen der Soundtrack (der übrigens ziemlich cool und passend ist) - per se zu sagen in dem Spiel steckt keine Kreativität ist einfach nicht korrekt.
da hast du Recht. es gibt auch kreative Rogue-likes mit kreativen Gegner-Designs und kreativen Waffen etc.
Aber gerade das "Handgemachte" finde ich in NMS auch generisch und das könnte genauso in zig anderen Spielen so existieren. NMS hat von Anfang an alles der "Unendlichkeit" untergeordnet, Das war nämlich das Verkaufsargument schlechthin mit so Sätzen wie "man kann alles in diesem Spiel machen". Kreativ werden bedeutet aber immer konkret zu werden, aber genau das wollen sie gar nicht. Man kann alles in diesem Spiel machen, aber deshalb auch gleichzeitig gar nichts, weil es so unkonkret ist.
Also wenn ich meine alten Screenshots so durchblättere (siehe oben) dann empfinde ich persönlich NMS schon als kreativ genug. Für mich als Screenshotjunkie bot es jedenfalls mehr als genug Anreize für virtuelle Fototouren. Ach und auch der Algorithmus selbst ist nicht nur reine Mathematik. Da steckt auch kreative Schaffenskraft drin, den überhaupt zu modellieren damit es am Ende gut zusammenpasst und zu "ansprechenden" Ergebnissen führt. Vielleicht spricht ja da der Mathematiker ich mir, aber das is für mich auch bereits ein Stückweit Kreativität. Natürlich genauso beim Design der Spielmechanismen, der Musik, dem gewählten Artstil, den ganzen Grafikassets. Es hat zumindest seinen ganz eigenen Stil. Ob man den nu "generisch" oder "künstlerisch ansprechend" findet, liegt doch sehr im Auge des Betrachters.
guthwulf04 (Steam), dreosan (PSN), Guthwulf06 (Xbox), Guthwulf16 (Switch: SW-7403-8257-5609)
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Dom Schott
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Re: Feierabendbier - No Man's Sky (die Rückkehr)

Beitrag von Dom Schott »

Flo hat geschrieben: 14. Mai 2020, 21:22 Ich möchte nur zu Protokoll geben, dass ich absolut nachvollziehen kann wie Dom einen Genuss aus seiner art das Spiel zu spielen ziehen kann. Und nicht nur das, ich meine sogar durch seine Beschreibung nun einen Ansatz gefunden zu haben, möglicherweise selbst Genuss aus vermeintlich ereignislosen Spielen ziehen zu können.

Ich habe mich ein bisschen mit Tantra auseinander gesetzt, also dieses europäische Tantra, welches sich um Achtsamkeit, Massagen, Sex, etc. dreht. Es ist sehr interessant welcher neue Zugang sich zur physischer (und emotionaler) Intimität eröffnet, wenn man z.B. massiert wir. Der Deal ist, dass man sich total entspannt, die Wahrnehmungsensibilität auf 11 dreht, und ausschließlich 'empfängt'. Die meisten Menschen versuchen Sex mit den vermeintlich bestaussehendsten Partner zu haben, so als ob die Qualität der Erfahrung vom Aussehen der anderen Person abhängt. Und wenn es zu physischer Intimität kommt, dann fühlen sie sich angespornt, eine möglichst hohe Performance zu bringen. Bei so einer Massage sind diese ganzen Dinge hingegen irrelevant. Das Bewusstsein muss sich zwangsläufig einen anderen Fokuspunkt suchen. Und zwar, alle diese körperlichen und emotionalen Wahrnehmungen, die durch diese Berührungen provoziert werden.

Es eröffnet sich ein ganz neuer Wahrnehmungshorizont, und wenn man das öfter macht, dann trainiert man eine Sensibilität für die Nuancen 'innerer' Wahrnehmungen. Man erschließt sich eine art emotionaler innerer Welt, durch die man sich gewissermaßen schlendernd oder auch zielgerichtet bewegen kann. Also, man kann eine spezifische körperliche Erfahrung anstreben, so wie man in einen Teeladen gehen, und ein ganz bestimmtes Aroma suchen kann, wenn man die entsprechende Wahrnehmung geschärft und kultiviert hat.

Das beste daran ist, dass man damit selbst die agency (gibt's dafür ein deutsches Wort?) über die Erfahrung übernimmt. Man ist dem Medium nicht mehr ausgeliefert. Man kann fast sagen, es ist emanzipierend. Das Medium ist nur noch das Werkzeug, um die Empfindung anzustoßen. Die Empfindungen um die es ja eigentlich wirklich geht. Wegen denen man eine Leidenschaft zu Computerspielen aufgebaut hat. Nicht wegen der Grafik oder dem Schwierigkeitsgrad, sondern wegen dem, was diese Dinge in einem anstoßen.

Ich habe ein paar ruhigere Spiele in meinem Steamaccount, aber ich habe bisher nie die Ruhe gefunden, mich darauf einzulassen. Aber wenn man ihnen mit dem selben Ansatz begegnet wie bei solchen Tantra Ritualen, dann könnte ich mir vorstellen, dass das klappt. Also den Fokus auf die innere Entspannung (oder was auch immer sich einstellen mag) richten, anstatt darauf warten, dass man von aussen mit irgendeinem oberflächlichen Dosengefühlen gefüttert wird. Sehr interessant! Danke für diese Inspiration!


Dom ist der Tantralehrer der Spielekritik!
Oh wow, die Zeilen werde ich noch ein paar Mal lesen :D
Katzen sind super, Zitronenlimo auch und Archäologie ebenfalls.
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Numfuddle
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Re: Feierabendbier - No Man's Sky (die Rückkehr)

Beitrag von Numfuddle »

The Pod hat eine mehrteilige Serie über Peter Molyneux gemacht, der, gut dokumentiert und nahezu gerichtsfest, von Beginn seiner Karriere an gewohnheitsmäßig gelogen und betrogen hat. Man konnte sich jedoch dort trotz der detaillierten Aufarbeitung von Molyneuxs Biographie nie dazu durchringen das auch so auszusprechen und hat immer wieder Entschuldigungen und Rechtfertigungen gefunden um Molyneuxs pathologische Lügerei in irgendeiner Form zu rechtfertigen und sei es auch nur mit überbordendem Enthusiasmus oder mit „der Peter, der ist halt so“.

Sean Murray begegnet man aber nicht mit dem gleichen Wohlwollen sondern da ist natürlich alles Gesagte offensichtlich Lug und Betrug gewesen und Hello Games hat selbstverständlich nur aus den niedersten Motiven gehandelt. Da gilt auch das Engagements das Hello Games über die letzten Jahre in das Spiel gesteckt hat nicht als mildernder Umstand gegenüber einem Molyneux der unbequeme halbgare Projekte oder gleich ganze Entwicklerstudios schneller ablegt als man Godus sagen kann.

Auch sonst hatte ich nicht den Eindruck dass André und Sebastian irgendwie ergebnisoffen oder gar mit irgendeiner Ernsthaftigkeit an das Thema herangegangen sind. André war eine einzige Sarkasmus-Machine der sich selbst für Sticheleien gegen Doms ehrliche Zuneigung zum Spiel nicht zu schade war und ansonsten war nach 5 Minuten schon klar, dass 2 Gesprächspartner das Spiel schon doof fanden bevor es cool war und es deshalb auch nicht nötig haben sich nochmal neu mit dem aktuellen Stand auseinanderzusetzen. Da war Andres Aussage zu Vr schon das einzige Highlight der Folge.

Ich habe mich glaube ich noch nie so über einen Podcast von euch geärgert und dabei bin ich nicht mal passionierter NMS Spieler.

Ich frage mich warum ihr euch des Themas überhaupt angenommen habt wenn ihr so offensichtlich absolut desinteressiert seid es ernsthaft anzugehen und zwei der Gesprächspartner an dieser Art von Crafting und Survival Spielprinzip schon grundsätzlich kein Interesse haben.

Wäre die Zeit nicht besser in ein anderes Thema investiert gewesen?
Raptor 2101
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Re: Feierabendbier - No Man's Sky (die Rückkehr)

Beitrag von Raptor 2101 »

Numfuddle hat geschrieben: 16. Mai 2020, 00:02 [... komischer Rant...]

Wäre die Zeit nicht besser in ein anderes Thema investiert gewesen?
Der Titel des Podcastes (und dieses Threads) beginnt mit Feierabendbier. Es war das erklärte "Versprechen" genau das zu tun, was du hier kritisierst. Insofern war die Zeit gut investiert. Ich fand den Rant von Andre und Sebastian, die durchaus unterschiedlichen Interpretation und vor allem den ungezwungene Ton durchaus angenehm. Das war keine Wertschätzung oder Reportage...

das einzige was mich interessieren würde: wie lange hielt der VR Bonus an...
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Soulaire
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Re: Feierabendbier - No Man's Sky (die Rückkehr)

Beitrag von Soulaire »

eines muss man Sean Murray lassen. mit seiner "Aktion" hat er es wohl geschafft mehr Geld zu machen als Peter Molyneux es in seiner ganzen Karriere mit dieser Vorgehensweise zustande gebracht hat. NoManSky hat bei Release jedes AAA-Game outgesaled. Angeblich soll es in der Release-Woche sogar vergleichbar mit den Verkaufszahlen eines GTA-Releases gewesen sein. Und das als Vollpreis-Spiel.
er wird in Zukunft darauf verzichten können den Weg eines Molyneux nachzuahmen (hoffen wir es). finanziell hat er definitiv ausgesorgt wie man hört.
TheDome
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Re: Feierabendbier - No Man's Sky (die Rückkehr)

Beitrag von TheDome »

Bin da ganz ehrlich bei Andre. Der Typ hat meiner Meinung nach bewusst gelogen und war ja glaub ich auch davor ein höheres Tier bei einem anderen Entwickler. Er wusste somit auch wie der Hase läuft. :D
Bin auch noch etwas angefressen weil es mich auch 60€ gekostet hat :(

Das Video von Internet Historian kann ich auch nur empfehlen!
Das ist echt toll gemacht.
Numfuddle
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Re: Feierabendbier - No Man's Sky (die Rückkehr)

Beitrag von Numfuddle »

Raptor 2101 hat geschrieben: 16. Mai 2020, 12:42
Der Titel des Podcastes (und dieses Threads) beginnt mit Feierabendbier. Es war das erklärte "Versprechen" genau das zu tun, was du hier kritisierst. Insofern war die Zeit gut investiert. Ich fand den Rant von Andre und Sebastian, die durchaus unterschiedlichen Interpretation und vor allem den ungezwungene Ton durchaus angenehm. Das war keine Wertschätzung oder Reportage...

das einzige was mich interessieren würde: wie lange hielt der VR Bonus an...
Ich fand es über weite Strecken Zeitverschwendung und relativ sinnentleert.

André mag die Art von Spiel ja schon von vornherein nicht und hat das auch schon oft genug mitgeteilt und innerhalb der ersten 5 Minuten hieß sinngemäss „wir machen das weil unsere Community lange darum gebettelt hat“ und „es ist immer noch das gleiche Spiel deshalb hab ich da nicht großartig Zeit investiert“

Danach war Andres Rolle über weite Strecken jede aufkommende Diskussion in gehörig Sarkasmus und Ironie zu ertränken oder gemeinsam mit Sebastian jede positive Äußerung von Dom zum Spiel mit „wie kann man nur so falsch liegen“ Unglauben zu kommentieren.

Ohne den VR Einschub wäre der Erkenntnisgewinn nahe Null gelegen.

Ist ja schön dass es nochmal die generelle Meinung auch in diesem Thread bestätigt hat aber ich hatte über weite Strecken den Eindruck das 2 von 3 Podcastern zum Thema wenig beitragen konnten oder wollten und vermutlich ein anderes Thema zum Feierabendbier sinnvoller gewesen wäre.

Es war ja nicht mal ein guter „Dachlatten“-Verriss sondern eher so ein Thema das nach 10 Minuten schon totgelaufen war.
Raptor 2101
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Re: Feierabendbier - No Man's Sky (die Rückkehr)

Beitrag von Raptor 2101 »

Numfuddle hat geschrieben: 16. Mai 2020, 14:07
Raptor 2101 hat geschrieben: 16. Mai 2020, 12:42
Der Titel des Podcastes (und dieses Threads) beginnt mit Feierabendbier. Es war das erklärte "Versprechen" genau das zu tun, was du hier kritisierst. Insofern war die Zeit gut investiert. Ich fand den Rant von Andre und Sebastian, die durchaus unterschiedlichen Interpretation und vor allem den ungezwungene Ton durchaus angenehm. Das war keine Wertschätzung oder Reportage...

das einzige was mich interessieren würde: wie lange hielt der VR Bonus an...
Ich fand es über weite Strecken Zeitverschwendung und relativ sinnentleert.

André mag die Art von Spiel ja schon von vornherein nicht und hat das auch schon oft genug mitgeteilt und innerhalb der ersten 5 Minuten hieß sinngemäss „wir machen das weil unsere Community lange darum gebettelt hat“ und „es ist immer noch das gleiche Spiel deshalb hab ich da nicht großartig Zeit investiert“

Danach war Andres Rolle über weite Strecken jede aufkommende Diskussion in gehörig Sarkasmus und Ironie zu ertränken oder gemeinsam mit Sebastian jede positive Äußerung von Dom zum Spiel mit „wie kann man nur so falsch liegen“ Unglauben zu kommentieren.

Ohne den VR Einschub wäre der Erkenntnisgewinn nahe Null gelegen.

Ist ja schön dass es nochmal die generelle Meinung auch in diesem Thread bestätigt hat aber ich hatte über weite Strecken den Eindruck das 2 von 3 Podcastern zum Thema wenig beitragen konnten oder wollten und vermutlich ein anderes Thema zum Feierabendbier sinnvoller gewesen wäre.

Es war ja nicht mal ein guter „Dachlatten“-Verriss sondern eher so ein Thema das nach 10 Minuten schon totgelaufen war.
Da muss ich wiedersprechen. Ok es war von Anfang des Podcast klar, dass Seb und Andre das spiel nicht mögen, aber wie genüsslich sie auch jeden noch so zaghaften versuch von Dom, das Spiel "gut zu reden" im keim erstickt haben, war schon köstlich. Das Spiel ist halt nicht ganz scheiße und hat seine Nische (wie ED zb) es braucht halt Spieler die sich drauf einlassen (oder welche mit VR).
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Axel
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Re: Feierabendbier - No Man's Sky (die Rückkehr)

Beitrag von Axel »

Ich bin da bei Numfuddle. Mir hat Dom im Podcast irgendwie auch leid getan. Warum muss man ehrliche Freude über ein Spiel mit so viel Zynismus begegnen? Andre und Sebastian wirken mir in letzter Zeit wie diese zynischen alten Spieleredakteure. Besonders, wenn sie mit neuen Strömungen aus dem Gaming konfrontiert werden. Ich muss aber auch ehrlich sagen, dass mir in letzter Zeit Zynismus immer unangenehmer wird, egal wo mir das begegnet. Liegt vielleicht auch an ner persönlichen Entwicklung. Ich war früher mal viel zynischer und habe dann irgendwann versucht dran zu arbeiten, weil ich es mit der Zeit selbst unangenehm empfand bei mir. Umso unangenehmer empfinde ich mittlerweile aber auch Zynismus bei anderen und ich kann mich mit ehrlicher und neugieriger Freude von Dom sehr viel mehr identifizieren.

Auch den Hate gegenüber Hello Games konnte ich nie nachvollziehen. Die hatten vorher mit den beiden Joe Danger Titeln fantastische Spiele abgeliefert. Das NMS doof gestartet war, ja mein Gott. Ist bei vielen anderen Spielen doch auch so, dass die Entwicklung dann noch ewig weiter geht. Da finde ich einen Chris Roberts mit seinem Star Citizen Millionengrab viel krimineller! Da ist bis heute kaum was spielbares gekommen - während NMS ein mittlerweile gut entwickeltes Spiel ist.
llllllllll
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Re: Feierabendbier - No Man's Sky (die Rückkehr)

Beitrag von llllllllll »

Ich kann Numfuddle nur beipflichten. Für mich ein enttäuschender Podcast. Man merkt das Andre sich ernsthaft mit dem Spiel auseinandergesetzt hat. Den Eindruck hatte ich bei Sebastian nicht. Ich meine mich zu erinnern, er sagt an einer Stelle im Podcast, dass er es lediglich nur zum Release einen Nachmittag und kurz vor dem Pocast einen Nachmittag gespielt hat und das ist einfach zu wenig wenn man was über die Verbesserungen/ Neuerungen im Spiel erzählen möchte, die später im Verlauf überhaupt erst vorkommen. Da hilft dann auch der Hinweis von Andre zu Beginn des Podcasts nicht, dass man dem Format geschuldet nicht erwarten könne, dass das Spiel in allen Details gespielt wurde - aber wenn sowas bei rauskommt, dann ist's wahrscheinlich besser man lässt es gleich.

Zwei Beispiele. Erstens, die Storykampagne mit den Atlasbasen kam, soweit ich mich erinnere, kaum bis gar nicht im Podcast vor. Dabei ist das eine ziemlich große Ergänzung zum Spiel. Kein Shakespeare, aber philosophisch angehaucht mit einem Touch Odyssee 2001 passt das schon gut in NMS rein. Das Spiel bietet hier also schonmal mehr Endgame als nur auf ein S-Klasse Raumschiff zu warten.

Zweitens, Sebastian vertritt über weite Strecken die Ansicht, dass die prozedural generierte Welt durch die Basenbau und Crafting Features obsolet wird. Es stimmt zwar, dass man durch den Basenbau nicht mehr so rastlos ist, wie in der Release Fasssung bei der man weniger auf Planeten machen konnte, aber das trifft halt trotzdem die Spielweise viele Leute in NMS schlecht. Es ist eher so, dass einen der Basenbau zum Erkunden treibt. Denn wer ernsthaft eine Basis bauen möchte, der hat typischerweise genaue Vorstellung wie er das machen möchte, wie der Planet auszusehen hat und welche Rohstoffe das System haben soll. Bis man sein "Traumsystem" gefunden hat muss man schon ganz schön viel erkunden. Man zieht mit seiner Flotte von System zu System auf der Suche nach der perfekten Heimatwelt - ein bisschen wie in Kampfstern Galactica. Ein klassisches Science Fiction Motiv bei dem das "Einsam im Weltraum" Gefühl meiner Ansicht nach nicht verloren geht.

Es wird sehr viel auf dem Punkt herumgeritten, dass die prozedurale Generierung nicht abwechslungsreich genug ist und dadurch das Versprechen des endlosen Erkundens nicht eingehalten wird. Das hat früher gestimmt und stimmt auch weiterhin. Allerdings hat sich NMS auch hier deutlich verbessert. Ich tue mich echt schwer damit die harschen Kommentare von Sebastion über die Repetitiviät der Spielwelt zu hören wenn ich weiß, dass er an dem angesprochenen Nachmittag wahrscheinlich noch nichtmal über die - ich nenns mal Standardsysteme - der gelben Sonnen rausgekommen ist, also die drei vier typen die es auch zum Release schon gab. Es wurden aber deutlich mehr Planetentypen hinzugefügt und Abwechslung mit gelegentlicher Überraschung geschaffen.

Es dauert schon seine Zeit bis man alle exotischen Welten, wie z.B. die Glaswelten, Blasenwelten, mechanischen Planeten, Elektronik/Schlauchwelten etc. mal gesehen hat. Und da sind schon ein paar coole dabei. Klar, Andre hat schon recht, irgendwann hat man alles gesehen, und die variieren auch nicht so stark mit dem Zufallsgenerator. Aber das dauert seine Zeit. Bei mir warens ca. 80h bis ich mir dachte, ok, jetzt hast du alle Grundtypen gesehen, die Story gespielt und ne coole Basis gebaut - "fertig". Das ist doch eine echt anständige Spielzeit. Und wer Spaß am Basenbau und am Ausbau der eigenen Flotte hat, der kann da locker nochmal 50h reinstecken.
Zuletzt geändert von llllllllll am 17. Mai 2020, 14:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Kesselflicken
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Re: Feierabendbier - No Man's Sky (die Rückkehr)

Beitrag von Kesselflicken »

Fand die Folge eigentlich nett. Hin und wieder höre ich einen guten Rant sehr gern :D . Bezüglich des "Zynismus" erinenre ich gerne daran, dass sich manch einer diese alte "Punk Rock-Zeit" zurückgewünscht hat. Denke auch nicht, dass Dom hier irgendwem leid tun muss. So gut wie wir glauben die Crew zu kennen, letztendlich können glaube die wenigsten hier in ihre Köpfe schauen. Wenn Dom sich unwohl gefühlt hat, dann hoffe ich doch, dass das nach/während der Aufnahme zur Sprache kam.

Den Vergleich eines "Feierabendbiers" mit der "En Detail"-Themenwoche zu Peter Molyneux halte ich auch für... sagen wir mal gewagt. Wenn man da eine gleichermaßen abgewogene und detaillierte Beurteilung von Sean Murrays Aussagen erwartet, hat man imo die falsche Erwartungshaltung.
direx1974
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Re: Feierabendbier - No Man's Sky (die Rückkehr)

Beitrag von direx1974 »

Das war "No Man's Sky" 2016 ... und das ist es immer noch ... leider ...

https://www.youtube.com/watch?v=IF3vAlIpsr0
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zetdeef
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Re: Feierabendbier - No Man's Sky (die Rückkehr)

Beitrag von zetdeef »

Ich habs nach dem Podcast nochmal probiert, Klassik-Playlist angeschmissen und No Mans Sky gespielt...
Und ich werd einfach nicht warm mit dem Spiel, so groß, so leer, so beliebig....Nee, da spiele ich lieber sowas wie Subnautica oder Outer Wilds.
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Jon Zen
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Re: Feierabendbier - No Man's Sky (die Rückkehr)

Beitrag von Jon Zen »

Ich finde auch den Teil wichtig, als André Dom widersprach, als dieser die "Lügen" des Entwicklers rechtfertigen wolte. Da kann ein Entwickler das beste Spiel aller Zeiten entwickeln, wenn er zuvor die Käuferschaft schamlos belogen hat, um z.B. genügend Geld für die Fertigstellung zu sammeln, ist das trotzdem unlauter und sollte man nicht schönreden.
Dann lieber die Dinge bennenen, warum man das Spiel trotzdem mag (hat Dom ja auch gemacht).
https://steamcommunity.com/id/Jon-Zen/ | Unsere Biervorräte schwinden dahin, Sire!
Voigt
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Re: Feierabendbier - No Man's Sky (die Rückkehr)

Beitrag von Voigt »

Also wenn man den damaligen Trailer heute anschaut, sieht das immernoch nach einem coole Spiel aus: https://youtu.be/nLtmEjqzg7M

Dichte sinnvolle Flora und lebhafte Fauna, dynamisches Universum. Als ich dann mal selber spielte (einige Monate nach Release ohne Geld ausgegeben zu haben), war es schon ziemlich meh. Oberfläche nichtma so aktiv wie Spore, Universum nichtma so aktiv wie Freelancer.

Da ist ein Starbound noch besser, und so gut ist das auch nich.

In einer Inhaltslosen leeren Welt rumzulaufen um zu entschleunigen kann man überall, da braucht es keine 60€ für ein Spiel.

Trotzdem würde ich gerne von Andre selber wissen: Du mochtest ja Kingdom Come aufgrund der dort vorherrschenden Entschleunigung, hast aber hier bei No Man Sky, die "Entschleunigung" als Qualitätsmerkmal kategorisch ausgeschlossen. Was war der Unterschied?
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schneeland
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Re: Feierabendbier - No Man's Sky (die Rückkehr)

Beitrag von schneeland »

Varus hat geschrieben: 17. Mai 2020, 11:56 Fand die Folge eigentlich nett. Hin und wieder höre ich einen guten Rant sehr gern :D . Bezüglich des "Zynismus" erinenre ich gerne daran, dass sich manch einer diese alte "Punk Rock-Zeit" zurückgewünscht hat. Denke auch nicht, dass Dom hier irgendwem leid tun muss. So gut wie wir glauben die Crew zu kennen, letztendlich können glaube die wenigsten hier in ihre Köpfe schauen. Wenn Dom sich unwohl gefühlt hat, dann hoffe ich doch, dass das nach/während der Aufnahme zur Sprache kam.
Nachdem ich die Folge heute endlich mal gehört habe, kann ich mich dem anschließen. Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass Doms Position zu kurz kam. Im Gegenteil: durch die unterschiedlichen Positionierungen hat der Podcast wirklich gewonnen. Insofern gilt einmal mehr: mehr Dom ist immer gut :D. Und so wie in dieser Folge darf das Feierabendbier gern häufiger sein - hat für mich sehr gut funktioniert, inbesondere nachdem sich das Ganze am Ende auch nicht tot lief, sondern es nochmal einen (VR-)Twist gab.
"Hello, my friend! Pay a while, and listen!" (BlizzCon 2018)
"And now our RPG even has NPCs!" (Bethesda, E3 2019)
"..." (E3 2020, entfallen)
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Alienloeffel
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Re: Feierabendbier - No Man's Sky (die Rückkehr)

Beitrag von Alienloeffel »

Mir hat die Folge gut gefallen. Der Ton passt da zum Feierabendbier. André hat ja nicht nur gelästert sondern ehrliche Faszination bekundet und gerade der Twist mit vr fand ich sehr nett und vor allem als Indiz, dass es nicht nur um Verriss geht. Auch den Gegensatz von André und Sebastian zu Dom fand ich unterhaltsam.
Das zeigt btw auch, warum ich es so mag das Dom mittlerweile regelmäßig zu hören ist: Er bringt sehr eigene Perspektiven mit und kann diese sehr gut erklären, ob man diese teilt oder nicht. Das finde ich wirklich spannend.
Das die Spitzen kumpelhaftes geblödel sind würde ich auch nicht anzweifeln.
Michi123
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Re: Feierabendbier - No Man's Sky (die Rückkehr)

Beitrag von Michi123 »

Gibt aktuell einen schönen Bericht/Nachtest im Plus Abo von der Gamestar:
https://www.gamestar.de/artikel/no-mans ... 63026.html
Der Autor ein gewisser Dom Schott ;).
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derFuchsi
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Re: Feierabendbier - No Man's Sky (die Rückkehr)

Beitrag von derFuchsi »

Da fällt mir wieder eine interessante Sache ein über die ich immer wieder stolpere im Zusammenhang mit Spielen die aus Exploration und Crafting bestehen. Angefangen bei Minecraft über sowas wie Conan Exiles oder Ark bis eben NMS. Irgendwann kommt der Moment an dem ich spätestens durch einen Rückschlag die Geduld verliere "Ich mach das alles doch jetzt nicht nochmal!?". Dann umgehe ich das ganze Crafting und Ressourcen sammeln per Cheat/Kreativmode etc (im Singleplayer darf ich das) und baue den gewünschten Kram ohne die nervige Ressourcensammelei. Und das ist in der Regel der Moment an dem für mich das ganze Kartenhaus zusammenfällt und ich merke dass vom Spiel nicht mehr viel übrig bleibt und ich die Lust komplett verliere. Warum soll ich mir in mühseliger tagelanger Arbeit eine Ressourcenfarm zusammenbasteln und den Kram evtl noch mühselig irgendwo verkloppen um an Geld zu kommen wenn ich das einfacher und schneller haben kann. Irgendwann kommt garantiert der Moment an dem ich das denke. Irgendwo hab ich da wohl einen Riss in der Schüssel :D
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Heretic
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Re: Feierabendbier - No Man's Sky (die Rückkehr)

Beitrag von Heretic »

derFuchsi hat geschrieben: 27. Okt 2020, 12:24 Da fällt mir wieder eine interessante Sache ein über die ich immer wieder stolpere im Zusammenhang mit Spielen die aus Exploration und Crafting bestehen. Angefangen bei Minecraft über sowas wie Conan Exiles oder Ark bis eben NMS. Irgendwann kommt der Moment an dem ich spätestens durch einen Rückschlag die Geduld verliere "Ich mach das alles doch jetzt nicht nochmal!?".
Und ich frage mich meist nach kürzester Zeit: "Warum mache ich das alles überhaupt?! Ich will einfach nur die Welt erkunden, stattdessen maloche ich hier wie blöde!" :mrgreen:

Survival + Crafting geht mir zunehmend auf den Geist. Leider scheinen sich die entsprechenden Mechaniken immer mehr auch in "normalen" Spielen abseits der Nische zu etablieren.
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