Auf ein Altbier: Blade Runner

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imanzuel
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Re: Altbier Blade Runner

Beitrag von imanzuel »

Axel hat geschrieben: 6. Jun 2020, 19:30 Fazit: Pseudo-Kunstscheiße
für die Generation Star Wars
???

Ich kann es ja nachvollziehen, dass man Blade Runner nicht mag. Aber das als "Pseudo-Kunstscheiße" zu bezeichnen ist schon ganz starker Tobak, schon alleine wenn man weder das Ende (bzw. den ganzen Film...) nicht gesehen hat noch anscheinend gar keine Interesse besitzt darüber nachzudenken, was eigentlich den Film ausmacht, bezüglich seinen Themen. Auch die Version wäre wichtig.

Schon alleine wegen seinen ganzen Referenzen (der Film dient ja quasi als Vorlage für Cyberpunk, was ja nicht mal stimmt, das wäre eher Cyber-Noir) hat der Film seinen Kultstatus verdient. Sicherlich ist der Film nicht perfekt, aber das muss er auch nicht sein. Perfekt hingegen ist dafür der Nachfolger ;)
Notiz für mich
2022: 1. Elden Ring 10/10 2. HFW 7/10 3. DL2 6/10
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schneeland
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Re: Altbier Blade Runner

Beitrag von schneeland »

@Axel:
Konkurrierst Du jetzt mit dem Froschi um die meisten Schimpfworte? ;)

Und Blade Runner, 2001 und Co. haben m.E. echt andere Zielgruppen als Kurtzman-New Trek.
"Hello, my friend! Pay a while, and listen!" (BlizzCon 2018)
"And now our RPG even has NPCs!" (Bethesda, E3 2019)
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Axel
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Re: Altbier Blade Runner

Beitrag von Axel »

Ich kann doch nix dafür!! Ich habe gedacht: „Naja, machste Dir mal nen eigenes Bild.“ Also habe ich mich gemütlich hingelegt und mir mein iPad geschnappt. Und ich habe es wirklich nicht bis zum Ende ausgehalten, weil es so öde war. Ich finde auch ganze Design weder umwerfend noch irgendwie faszinierend. Vielleicht liegt es halt auch daran, dass ich in meinem Leben schon sehr viel gesehen habe. Vielleicht kann ich deswegen die Faszination nicht nachvollziehen. Aber ich bin auch niemand, dem die Optik wichtig ist. Präsentiert mir nen gutes Drehbuch und dann guck ich auch Filme von Uwe Boll mit Genuss. Mir nützt sämtliche Kinematographie nix, wenn ich mit den Charakteren nicht mitfiebern kann.
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Gonas
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Re: Altbier Blade Runner

Beitrag von Gonas »

Axel hat geschrieben: 6. Jun 2020, 20:44 Mir nützt sämtliche Kinematographie nix, wenn ich mit den Charakteren nicht mitfiebern kann.
Das ist dann tatsächlich ungünstig. Nicht weil da nur die Optik gut wäre, aber ein großer Teil der 'Erzählung' (Welt, Stimmung, etc.) wird nur über das Optische erzählt. Wenn man dafür nicht empfänglich ist kann ich mir gut vorstellen, dass der Film furchtbar ist.
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bluttrinker13
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Re: Altbier Blade Runner

Beitrag von bluttrinker13 »

Axel hat geschrieben: 6. Jun 2020, 19:30 DAHER haben also Kurtzman & Co. ihre sadistischen Ideen, als sie Star Trek mit Discovery und Picard bis ins unkenntliche vergewaltigten.
Nein, daher haben die die ganz sicher nicht.

Meine Güte, wie kann man nur ernsthaft Picard und Blade Runner auf eine Stufe stellen. :doh:
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schneeland
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Re: Altbier Blade Runner

Beitrag von schneeland »

Ja gut, wenn Optik und Stimmung für Dich einen Film nicht tragen, dann wird's sowohl bei Blade Runner (beide Filme) als auch bei 2001 echt schwer :). Ich wage zu behaupten: generell ist Cyberpunk ein Genre mit viel Style over Substance.

Ich habe dennoch Zweifel, dass die kognitiven Dissonanzen, mit denen uns New Trek plagt, in diesen Filmen ihren Ursprung haben.
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Heretic
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Re: Altbier Blade Runner

Beitrag von Heretic »

Gonas hat geschrieben: 6. Jun 2020, 20:49 Das ist dann tatsächlich ungünstig. Nicht weil da nur die Optik gut wäre, aber ein großer Teil der 'Erzählung' (Welt, Stimmung, etc.) wird nur über das Optische erzählt. Wenn man dafür nicht empfänglich ist kann ich mir gut vorstellen, dass der Film furchtbar ist.
Und dann noch auf 'nem iPad-Briefmarkenbildschirm geschaut. Da krieg' ich Schnappatmung. :mrgreen:
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Feamorn
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Re: Altbier Blade Runner

Beitrag von Feamorn »

Heretic hat geschrieben: 6. Jun 2020, 21:56
Gonas hat geschrieben: 6. Jun 2020, 20:49 Das ist dann tatsächlich ungünstig. Nicht weil da nur die Optik gut wäre, aber ein großer Teil der 'Erzählung' (Welt, Stimmung, etc.) wird nur über das Optische erzählt. Wenn man dafür nicht empfänglich ist kann ich mir gut vorstellen, dass der Film furchtbar ist.
Und dann noch auf 'nem iPad-Briefmarkenbildschirm geschaut. Da krieg' ich Schnappatmung. :mrgreen:
Ja... Wobei ich auch schon bedauere, dass einem bei einem vornehmlich optischen Medium eben jene Optik egal ist...

Aber gibt ja auch Leute, denen bei Spielen die Interaktion "egal" ist... :think:

Nimmt halt jeweils einen nicht unwesentlichen Teil des Werkes aus der Betrachtung heraus, wieviel man da verpasst...
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Axel
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Re: Altbier Blade Runner

Beitrag von Axel »

Heretic hat geschrieben: 6. Jun 2020, 21:56
Gonas hat geschrieben: 6. Jun 2020, 20:49 Das ist dann tatsächlich ungünstig. Nicht weil da nur die Optik gut wäre, aber ein großer Teil der 'Erzählung' (Welt, Stimmung, etc.) wird nur über das Optische erzählt. Wenn man dafür nicht empfänglich ist kann ich mir gut vorstellen, dass der Film furchtbar ist.
Und dann noch auf 'nem iPad-Briefmarkenbildschirm geschaut. Da krieg' ich Schnappatmung. :mrgreen:
Ähhh, Junge!!!!1

Es soll heute auch Menschen geben OHNE TV-Gerät. ;) Aber das muss ich ja niemanden sagen, der knallhart JEDES Controllerspiel auf'm Rechner mit Maus und Tastatur durchprügelt. :ugly:
Wobei ich auch schon bedauere, dass einem bei einem vornehmlich optischen Medium eben jene Optik egal ist...
Als ob Optik das einzige wäre, was einen Film trägt. Die Drehbuchschreiber. Musiker und Schauspieler dieser Welt werden es Dir danken.
Wie gesagt: Was will ich mit Optik, wenn alles andere doof ist. Ist beim Film genauso wie beim Game. Da bin ich konsequent!
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Feamorn
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Re: Altbier Blade Runner

Beitrag von Feamorn »

Axel hat geschrieben: 6. Jun 2020, 23:02
Wobei ich auch schon bedauere, dass einem bei einem vornehmlich optischen Medium eben jene Optik egal ist...
Als ob Optik das einzige wäre, was einen Film trägt. Die Drehbuchschreiber. Musiker und Schauspieler dieser Welt werden es Dir danken.
Wie gesagt: Was will ich mit Optik, wenn alles andere doof ist. Ist beim Film genauso wie beim Game. Da bin ich konsequent!
Habe ich mich keinen Wort gesagt, dass es das Einzige wäre, was zählt.

Noch einmal in anderen Worten.
Film ist nun einmal ein optisches Medium, da findet eben unter Umständen ein nicht zu unterschätzender Teil der Erzählung durch die Bilder, Bildgestaltung und Bildkomposition statt. Wenn man sich dann hinstellt und das ignoriert, ignoriert man eben unter Umständen einen beträchtlichen Teil des Inhalts eines Werkes.
Damit reduziere ich mit keinem Wort die Relevanz von Schauspiel, Drehbuch oder Musik. Das liest Du da rein, und finde ich in deiner Formulierung tatsächlich schon ziemlich bösartig. Auf der Ebene ist eine Kommunikation oder gar Diskussion sinnlos.
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Axel
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Re: Altbier Blade Runner

Beitrag von Axel »

Feamorn hat geschrieben: 6. Jun 2020, 23:26
Film ist nun einmal ein optisches Medium, da findet eben unter Umständen ein nicht zu unterschätzender Teil der Erzählung durch die Bilder, Bildgestaltung und Bildkomposition statt.
Das mag ja sein, sollte meiner Ansicht nach aber nur unterstützend der Fall sein. Nehmen wir mal einen Gruselfilm. Da ist natürlich eine schauerlische Atmosphäre sehr wichtig und förderlich! Aber: Das muss dann auch mit einem glaubhaften Drehbuch und tollen Charakteren gefüllt werden. Als Negativbeispiel kann man ja mal Moffats Dracula für die BBC Anfang des Jahres anführen. Was die Atmosphäre betrifft: Top! Jedoch wird das von einem derart lächerlichen und unlogischen Drehbuch konterkariert, dass die Optik da auch nichts mehr hilft. Das Ding ist eine erzählerische Katastrophe, vor allem hintenraus.

Andererseits habe ich auch schon Filme gesehen mit keinen nennenswerten Budget und wo dementsprechend die Optik auch nicht toll ist. Die Wiesbadener Tatorte mit Ulrich Tukur sind da Paradebeispiele. Da sind die Nebendarsteller mies, da ist die Optik mies, da merkt man das die da beim HR kein Geld haben. Aber Ulrich Tukur selbst trägt die ganzen Filme mit seinem Charisma, mit seinem genialen Schauspieltalent und die Drehbücher inklusive Dialoge sind echte Unterhaltungsgranaten!

Optik ist der Zuckerguss auf einem Film, aber nicht dessen Basis. Ich kann viel eher schlechte Optik sowie schlechteres Handwerk bei Schnitt und Kamera wegblenden wenn mir Schauspieler und Drehbücher gefallen als umgekehrt. Deswegen kann ich heute auch noch Babylon 5 wirklich genießen, auch wenn die Effekte wirklich grausam gealtert sind.
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Feamorn
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Re: Altbier Blade Runner

Beitrag von Feamorn »

Axel hat geschrieben: 6. Jun 2020, 23:57
Feamorn hat geschrieben: 6. Jun 2020, 23:26
Film ist nun einmal ein optisches Medium, da findet eben unter Umständen ein nicht zu unterschätzender Teil der Erzählung durch die Bilder, Bildgestaltung und Bildkomposition statt.
Das mag ja sein, sollte meiner Ansicht nach aber nur unterstützend der Fall sein. Nehmen wir mal einen Gruselfilm. Da ist natürlich eine schauerlische Atmosphäre sehr wichtig und förderlich! Aber: Das muss dann auch mit einem glaubhaften Drehbuch und tollen Charakteren gefüllt werden. Als Negativbeispiel kann man ja mal Moffats Dracula für die BBC Anfang des Jahres anführen. Was die Atmosphäre betrifft: Top! Jedoch wird das von einem derart lächerlichen und unlogischen Drehbuch konterkariert, dass die Optik da auch nichts mehr hilft. Das Ding ist eine erzählerische Katastrophe, vor allem hintenraus.

Andererseits habe ich auch schon Filme gesehen mit keinen nennenswerten Budget und wo dementsprechend die Optik auch nicht toll ist. Die Wiesbadener Tatorte mit Ulrich Tukur sind da Paradebeispiele. Da sind die Nebendarsteller mies, da ist die Optik mies, da merkt man das die da beim HR kein Geld haben. Aber Ulrich Tukur selbst trägt die ganzen Filme mit seinem Charisma, mit seinem genialen Schauspieltalent und die Drehbücher inklusive Dialoge sind echte Unterhaltungsgranaten!

Optik ist der Zuckerguss auf einem Film, aber nicht dessen Basis. Ich kann viel eher schlechte Optik sowie schlechteres Handwerk bei Schnitt und Kamera wegblenden wenn mir Schauspieler und Drehbücher gefallen als umgekehrt. Deswegen kann ich heute auch noch Babylon 5 wirklich genießen, auch wenn die Effekte wirklich grausam gealtert sind.
Hm, empfinde ich anders. Also, dass es bloß "Zuckerguss" sein soll.
Du kannst ja rein über die Optik auch extrem viel Handlung und Aussagen vermitteln. Klar kann ein gutes Drehbuch schlechte Optik ausgleichen, oder ein guter Schauspieler einen Film weitestgehend tragen, aber meiner Meinung nach können eben auch gute Bilder (Kamera, Schnitt und/oder Ausstattung) Schwächen in den anderen Bereichen ausgleichen.
Ich empfinde es als recht hart zu sagen, dass einem der eine Faktor völlig egal ist und dann daraus abzuleiten, dass ein Film völlig Scheisse sei, wenn er in dem Bereich dann gerade großes leistet. Und ja, Blade Runner ist insbesondere in der Ebene eben herausragend gewesen, das hat ja sogar Paul im Podcast eingeräumt. Blade Runner und 2001 waren absolut stilprägend für alles danach. Natürlich ist auch vieles immer vom Geschmack abhängig, es ist auch selbstverständlich okay, einen Film wie Blade Runner nicht zu mögen, ich persönlich mag ihn auch abseits der Optik, wobei ich die Komponenten halt auch nicht wirklich trennen kann und will, aber solchen Werken die Qualität deshalb abzusprechen, finde ich ungerechtfertigt.

Um mal ein anderes kontroverseres Beispiel zu bringen, dem jüngsten Mad Max wird unheimlich oft vorgeworfen, nur Action zu haben, kein klassische Handlung. Dabei hat der Film alles, was jeder andere Film auch hat, World Building, Charakterentwicklung, sozialen Kommentar, nur eben fast ausschließlich über die Bilder entwickelt. Das muss man nicht mögen, aber zu sagen, dass es nicht vorhanden ist, nur weil er auf audiovisueller Ebene klotzt und sich in Sachen Dialogen zurückhält, ist eben nicht wirklich gerechtfertigt.

Und ganz wichtig finde ich hier nochmal herauszustellen, dass ich nicht zwangsläufig die "Qualität" der Bilder meine, sondern eben alles was dazu gehört, die Kameraarbeit, der Schnitt, wie beide den Blick lenken, die Bildkomposition und Ausstattung, die ebenfalls zur Stimmung beitragen und die alle zusammen selbst Aussagen treffen und Geschichten erzählen können. Effekte und Politur sind nur ein kleiner Teil des Ganzen. Das kann man in einer Hochglanz-Hundertmillionen-Produktion genauso erreichen wie mit einer grobkörnigen Schwarz-Weiß-Studentenproduktion mit Handkamera.

Ich brauche auch keine tolle Optik, ich liebe alte Filme mit alten Effekten, ich liebe Kammerspiele wie 12 Angry Men, ich mag eigentlich fast alle Spielarten des Films. Aber ich schätze eben auch sehr, wenn ein Film bei den Bildern "all-in" geht, und sich komplett darüber definiert, denn daher kommt der Film in seinen Ursprüngen ja tatsächlich auch, der Stummfilm basiert ja ausschließlich auf Bildern (die Schauspieler berühren ja alle Ebenen, Bild, Ton, Darbietung des Inhalts).


PS: Hab zwar lange keinen Tatort mehr gesehen, aber ja, die mit Tukur waren in der Regel sehr fein. :)
Johpir
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Re: Altbier Blade Runner

Beitrag von Johpir »

Wer Kinofilme auf nem Ipad schaut, hört wahrscheinlich auch Musik durch die Smartphone-"Lautsprecher". Oder trinkt Wein aus Plastikbechern. Es gibt Dinge, die sollte man nicht tun.
Nichts für ungut ;)
ZiggyStardust
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Re: Altbier Blade Runner

Beitrag von ZiggyStardust »

Es lässt sich nur schwer leugnen, dass viele "Gamer" einen sehr schlichten Geschmack haben. Action statt Arthouse. Bei anspruchsvollen Filmen von Fellini, Antonioni und Bergmann würden viele wohl schon nach fünf Minuten abdrehen. Auch bei anderen Medien sieht es nicht viel besser aus. Da wird lieber irgendwelcher Fantasy-Kitsch gelesen anstatt anspruchsvoller Literatur oder Sachbücher. Die Publisher wissen das natürlich dank ihrer Marktforschung und anders als in Hollywood gibt es nur selten intellektuell anspruchsvolle Spiele. Das viel gelobte Disco Elysium war das Debütwerk eines Teams aus Estland. Sowas hätten die klassischen Publisher niemals durchgewunken. Da hätte das Management gesagt "90% unserer Kunden haben laut Marktforschung keine Tageszeitung mehr abonniert und dann wollt ihr ausgerechnet diese Menschen zutexten? Viel Glück, ihr werdet es brauchen".
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Re: Altbier Blade Runner

Beitrag von JanTenner »

ZiggyStardust hat geschrieben: 7. Jun 2020, 12:41 Es lässt sich nur schwer leugnen, dass viele "Gamer" einen sehr schlichten Geschmack haben.
Muss man ja nur mal in den 'Was hört ihr gerade'-Thread schauen :mrgreen:
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mrz
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Re: Altbier Blade Runner

Beitrag von mrz »

Heißt im Umkehrschluss aber nicht, dass Blade Runner gut ist. :shrug:
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Axel
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Re: Altbier Blade Runner

Beitrag von Axel »

Johpir hat geschrieben: 7. Jun 2020, 11:18 Wer Kinofilme auf nem Ipad schaut, hört wahrscheinlich auch Musik durch die Smartphone-"Lautsprecher".
Na stell Dir mal vor: Ein iPad hat Bluetooth! Und hier stehen wundervolle Bluetooth Lautsprecher. Es tut mir ja leid, dass sich mein Leben so selten um Fernsehen dreht, dass ich schlicht kein solches Gerät brauche. Warum diskreditiert das mein Geschmack wie ich Filme und Serien wahrnehme? Ich kann auch auf einem iPad Pro eine optisch brillante Serie wie The Expanse durchaus zu schätzen wissen. Dazu brauche ich kein überdimensioniertes 55 Zoll Monster in meiner kleinen Wohnung. ;)

Und vielleicht gönne ich mir ja demnächst ne VR Quest. Dann hätte ich ja mal wieder echtes Kino-Feeling, wenn ich will. Ohne meine Wohnung sinnlos zuzustellen. ;)
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mrz
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Re: Altbier Blade Runner

Beitrag von mrz »

Axel hat geschrieben: 7. Jun 2020, 13:14
Johpir hat geschrieben: 7. Jun 2020, 11:18 Wer Kinofilme auf nem Ipad schaut, hört wahrscheinlich auch Musik durch die Smartphone-"Lautsprecher".
Na stell Dir mal vor: Ein iPad hat Bluetooth! Und hier stehen wundervolle Bluetooth Lautsprecher. Es tut mir ja leid, dass sich mein Leben so selten um Fernsehen dreht, dass ich schlicht kein solches Gerät brauche. Warum diskreditiert das mein Geschmack wie ich Filme und Serien wahrnehme? Ich kann auch auf einem iPad Pro eine optisch brillante Serie wie The Expanse durchaus zu schätzen wissen. Dazu brauche ich kein überdimensioniertes 55 Zoll Monster in meiner kleinen Wohnung. ;)

Und vielleicht gönne ich mir ja demnächst ne VR Quest. Dann hätte ich ja mal wieder echtes Kino-Feeling, wenn ich will. Ohne meine Wohnung sinnlos zuzustellen. ;)
kA wieviel Platz bei dir TVs brauchen. Meiner braucht soviel Platz wie n Bilderrahmen. :ugly:
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Re: Altbier Blade Runner

Beitrag von Axel »

mrz hat geschrieben: 7. Jun 2020, 13:28 kA wieviel Platz bei dir TVs brauchen. Meiner braucht soviel Platz wie n Bilderrahmen. :ugly:
Nur sind meine Wände ja schon mit tollen Bildern bedeckt. ;) Nein, es geht mir schlicht darum: Wozu soll ich was in meine Wohnung stellen oder hängen was ich nicht brauche? Ich habe seit 10 Jahren kein TV Gerät mehr und ich vermisse nix.
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Re: Altbier Blade Runner

Beitrag von mrz »

Plankster hat geschrieben: 7. Jun 2020, 13:41
ZiggyStardust hat geschrieben: 7. Jun 2020, 12:41 Es lässt sich nur schwer leugnen, dass viele "Gamer" einen sehr schlichten Geschmack haben. Action statt Arthouse. Bei anspruchsvollen Filmen von Fellini, Antonioni und Bergmann würden viele wohl schon nach fünf Minuten abdrehen. Auch bei anderen Medien sieht es nicht viel besser aus.

Ich würde zu dem Schluss kommen:
Im Vergleich zu allen anderen Künsten ist die Visibilität und sind die Marktanteile von intellektuell anspruchsvollen Werken nirgendwo so gering wie bei Computergames.

Aber wir wollen ja nicht off-topic werden! :D
vllt sollte man "Artsy Fartsy" nicht mit "intellektuell anspruchsvoll" gleichsetzen.

Gerade eSports Titel (SC2/SCBW, Duel in Arena Shootern, CS) sind intellektuell anspruchsvoll. Halt nur nicht so stimulierend vllt wie ein Museumbesuch oder Citizen Kane.
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