Guthwulf hat geschrieben: ↑11. Jun 2020, 09:49
Jon Zen hat geschrieben: ↑10. Jun 2020, 23:30Auch erfrischend empfinde ich Yu-Gi-OH (im Vergleich zu den Online-Kartengames).
Das ist eines der wenigen physischen und digitalen Kartenspiele, die ich noch nicht gespielt habe. Ich finde das Kartendesign so unglaublich gräßlich, dass ich es einfach nicht über mich bringe, dem Spiel mal eine Chance zu geben. Yu-Gi-OH ist natürlich daneben auch berüchtigt für den P2W Aspekt. Kann richtig teuer werden, da ein kompetetives Deck zu bauen. Anderes Kartenspiel, in das ich nicht reingekommen bin, wäre Force Of Will. Das hat zwar durchaus coole Artworks, aber einfach vieeeel zu viel Text (in absoluter Winzschrift) auf den Karten. Wenn du nen Roman schreiben musst, um die Funktionsweise einer Karte und seine Spielmechaniken zu erklären, stimmt was nicht mit deinem Spieldesign. Bushido macht das auch gerne. Coole Artworks aber ganze Textwüsten auf Ihren Karten. Nix mit simpler Eleganz.
Gut gefallen in den letzten Jahren haben mir die Ansätze von Keyforge und Star Wars Destiny:
Bei Keyforge kaufst du (für wenig Geld) ein fertiges prozedural generiertes einzigartiges Deck (du bist der Einzige in der ganzen Welt, der genau dieses Deck hat). Du darfst das auch nicht ändern. Musst halt lernen, dein Deck bestmöglich auszureizen (oder ein zweites kaufen und hoffen, dass das besser ist). Sehr einsteigerfreundlich (Zum Turnier gehen, für ein paar Euro ein Zufallsdeck kaufen und gucken wie weit man kommt) aber natürlich gar nix für Deckbauer.
Zum physischen Yu-Gi-Oh: Ja, kompetitive Decks fangen bei 150-200€ an und können die 1000€ Marke erreichen. Das liegt auch an den Sidedecks. Ein Turnier-Match besteht aus einem Best of 3, nach jedem Spiel kann man sein Deck mittels der 15 Karten im Sidedeck an das gegnerische anpassen. Das senkt zwar den RNG Faktor, aber auf der anderen Seite sind das oft generische (sprich jedes Deck kann sie verwenden) Karten, mit einem bestimmten Zweck. Weil sie von jedem Decktypus eingesetzt werden können, möchte jeder Spieler die Karten haben, aber oft sind diese (etwa das erste Jahr nach deren erscheinen) nur in den seltenen Ultra und Secret Rare Varianten aus den Standard Booster verfügbar. Wenn dann noch die anderen Karten aus dem Booster uninteressant sind, kann eine solche Karte, die man bis zu 3x haben möchte, dann 50-100€ kosten, wie aktuell Blitzsturm (
https://www.cardmarket.com/de/YuGiOh/Pr ... ning-Storm). Über Yu-Gi-Oh Pro sind zwar alle Karten kostenlos, aber die Darstellung ist (ohne eigene Setups) echt hässlich.
Keyforge hört sich interessant an, müsste ich mal ausprobieren.
Zu Legends of Runeterra.
Ich habe den Expeditions Modus auch mal ausprobiert. Mit Brom und Swain. Im Nachhinein habe ich gelesen, dass Brom der schwächste aller Helden für den Expedtions Modus sei, aber zusammen mit Swain kann man ihn Buffen. Swains Karten fügen den eigenen Karten Schaden zu, um ihnen entweder mehr Angriff zu geben (praktisch für Brom) oder dem gegnerischen Nexus Schaden zuzufügen.
Broms Karten buffen die beschädigten eigenen Einheiten, was eine gute Synergie mit Swain ist.
Allerdings kannte ich viele von Swains Karten als 1:1 Clone vom Hearthstone Warrior. Der 2 Mana 2/2, der einer befreundeten Einheit 1 Schaden macht und sie dafür mit 2 Angriff bufft, heißt in Hearthstone Cruel Taskmaster.
Aber Legends of Runeterra verbessert den "Arena-Modus", indem es den Spieler ein
intelligentes Drafting durchlaufen lässt, d.h. die Picks passen sich an das eigene Deck an. Auch das man später nach jedem Spiel weitere Anpassungen vornehmen darf, ist eine gute Idee. Und dass man nur nach 2 Niederlagen in Folge verliert (außer beim letzten Kampf) bringt gleich schon etwas Spannung rein, wenn man die erste Partie verliert... so wie ich gegen eine gute Combo (eine Einheit, die die Fähigkeit hat, dass alle Zaube 2x ausgeführt werden + Winter's Breath "Kill all ememies with Frostbite, then Frostbite all enemies"). Da war mein Board futsch.
Eine zweite Niederlage hatte ich noch ausgerechnet gegen die Pilze eines Teemo Deck und Teemos Nexus überlebt mit 1 HP! Da kamen die schlimmsten Erinnerungen aus League of Legends wieder hoch.
Trotzdessen konnte ich die 7 Siege einfahren, weil es sich sehr ähnlich, wie der Arena Modus von Hearthstone spielt (habe dort weit mehr als 2000 Siege
). Man muss zuerst gut curven (also das Mana ausnutzen), und klug traden. Einheiten sind besonders gut, wenn sie gute Statuswerte mit wenigen Bedingungen verknüpfen, weil sie deswegen konstanter ihren Job erledigen können. Tendenziell gibt es weniger Removal, weswegen starke Einheiten im Lategame oft den Sieg bringen.