Tiefe Charaktere in Videospielen
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- holymoe4237
- Beiträge: 142
- Registriert: 20. Feb 2016, 19:56
Tiefe Charaktere in Videospielen
Kennt ihr tiefe Charaktere in storyzentrierten Videospielen?
Für Literatur (hier: Bücher und Kurzgeschichten) ist mir das als ein Kriterium bekannt, warum ich manche Bücher als von hoher Qualität einschätze - wohlgemerkt: bereits beim Lesen bemerke ich die Qualität, und erst beim konkreten Nachdenken darüber fällt mir auf, dass die Charaktere tief sind (oder vom Erzähler in ihrer Oberflächlichkeit auf eine tiefgründige Weise beschrieben werden).
Als tiefgehende Charaktere empfinde ich solche, die sich im Laufe des Werks entwickeln und/oder einen nachvollziehbaren inneren Konflikt entspinnen. (Entwicklung von Magie- oder Kraftattributen sind für mich persönlich keine Entwicklung des Charakters.)
Ich bin gerade meine Steam-Bibliothek (und uPlay und Origin und EpicStore und GoG) durchgegangen und fand da nur 2-3 Spiele, in denen ich persönlich solche Charaktere gefunden habe: Beginner‘s Guide, Stanley Parable, Brothers. Und The Day The Laughter Stopped. (Ganz ganz vielleicht Celeste? Eher nicht.)
Nicht dazu haben für mich gehört: Witcher 3, AC2, alle GTA-Teile, Bioshock Infinite. Allesamt wurden diese Spiele aber für ihr Writing gelobt und ich weiß nun, was mich an ihnen sehr gestört hat. Ich bin noch nicht durch, daher bitte nicht spoilern; aber ich glaube, auch bei RDR2 entwickelt sich nur ein Verhältnis zwischen Personen, nicht aber die Charaktere selbst. Das geht mir echt auf den Keks.
Kann es sein, dass Schreiber Zynismus und Abgebrühtheit oftmals mit charakterlicher Tiefe verwechseln?
Klar wird das Dilemma von D. Halley (Gamestar) perfekt an einer Kolumne zum 1. AC:Odyssey-DLC gezeigt - aufgrund von spielerischer Freiheit bei der Reihenfolge der Missionen können sich die Charaktere natürlich nicht linear entwickeln, müssen immer ungefähr ähnlich bleiben.
Nun haben das Problem meiner Meinung nach aber auch etwas linearere Spiele wie Edith Finch oder (das mutmaße ich, nachdem ich den Polygon-Review gelesen habe) TLOU2.
Nun:
1. Woran könnte das liegen?
2. Welch Spiele mit tiefen Charakteren kennt ihr?
Für Literatur (hier: Bücher und Kurzgeschichten) ist mir das als ein Kriterium bekannt, warum ich manche Bücher als von hoher Qualität einschätze - wohlgemerkt: bereits beim Lesen bemerke ich die Qualität, und erst beim konkreten Nachdenken darüber fällt mir auf, dass die Charaktere tief sind (oder vom Erzähler in ihrer Oberflächlichkeit auf eine tiefgründige Weise beschrieben werden).
Als tiefgehende Charaktere empfinde ich solche, die sich im Laufe des Werks entwickeln und/oder einen nachvollziehbaren inneren Konflikt entspinnen. (Entwicklung von Magie- oder Kraftattributen sind für mich persönlich keine Entwicklung des Charakters.)
Ich bin gerade meine Steam-Bibliothek (und uPlay und Origin und EpicStore und GoG) durchgegangen und fand da nur 2-3 Spiele, in denen ich persönlich solche Charaktere gefunden habe: Beginner‘s Guide, Stanley Parable, Brothers. Und The Day The Laughter Stopped. (Ganz ganz vielleicht Celeste? Eher nicht.)
Nicht dazu haben für mich gehört: Witcher 3, AC2, alle GTA-Teile, Bioshock Infinite. Allesamt wurden diese Spiele aber für ihr Writing gelobt und ich weiß nun, was mich an ihnen sehr gestört hat. Ich bin noch nicht durch, daher bitte nicht spoilern; aber ich glaube, auch bei RDR2 entwickelt sich nur ein Verhältnis zwischen Personen, nicht aber die Charaktere selbst. Das geht mir echt auf den Keks.
Kann es sein, dass Schreiber Zynismus und Abgebrühtheit oftmals mit charakterlicher Tiefe verwechseln?
Klar wird das Dilemma von D. Halley (Gamestar) perfekt an einer Kolumne zum 1. AC:Odyssey-DLC gezeigt - aufgrund von spielerischer Freiheit bei der Reihenfolge der Missionen können sich die Charaktere natürlich nicht linear entwickeln, müssen immer ungefähr ähnlich bleiben.
Nun haben das Problem meiner Meinung nach aber auch etwas linearere Spiele wie Edith Finch oder (das mutmaße ich, nachdem ich den Polygon-Review gelesen habe) TLOU2.
Nun:
1. Woran könnte das liegen?
2. Welch Spiele mit tiefen Charakteren kennt ihr?
- lolaldanee
- Beiträge: 2102
- Registriert: 2. Jun 2016, 14:05
Re: Tiefe Charaktere in Videospielen
Alle Begleiter aus Neverwinter Nights 2 - Mask of the Betrayer
Alle Begleiter aus allen Mass Effekt Titeln
Der gesammte Cast aus Planescape Torment natürlich, sogar inklusive des Maincharacters
Aus Baldurs Gate 2 auch der eine oder andere
das sind so die ersten die mir einfallen
Alle Begleiter aus allen Mass Effekt Titeln
Der gesammte Cast aus Planescape Torment natürlich, sogar inklusive des Maincharacters
Aus Baldurs Gate 2 auch der eine oder andere
das sind so die ersten die mir einfallen
Re: Tiefe Charaktere in Videospielen
Würdet Ihr Max Payne dazuzählen? Von Teil 1 bis Teil 3 ist da schon eine Dynamik in seinem Zynismus, finde ich.
Re: Tiefe Charaktere in Videospielen
Der Protagonist aus Disco Elysium. Tiefer wirds kaum, zumindest wenn der Spieler das will. Man kann die Figur natürlich auch eher eindimensional entwickeln.
“Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away.” Philip K. Dick
- lolaldanee
- Beiträge: 2102
- Registriert: 2. Jun 2016, 14:05
Re: Tiefe Charaktere in Videospielen
Grandia 2 ist mir grade noch in den Kopf geschossen, da gibts tatsächlich auch Charactere die nicht oberflächlich sind. Vor allem die Roboter-Begleiterin, Transhumanismus und so
- nachtgiger
- Beiträge: 168
- Registriert: 25. Jan 2019, 08:42
Re: Tiefe Charaktere in Videospielen
1. Ich glaube es liegt auch daran, dass die Story (und damit die Charakterdarstellung und -entwicklung) häufig nur Nebenprodukt sind und neben Gameplay/Setting zurückstecken müssen.
2. Red Dead Redemption 2s Dutch ist ein tiefgründiger Charakter, dessen Motivationen eigentlich bis zum Schluss ambiguos bleiben. Die Charakterentwicklung der Hauptperson Arthur Morgan ist zwar eher klassisch, aber durchwegs gut und nachvollziehbar in Szene gesetzt und sehr emotional.
2. Red Dead Redemption 2s Dutch ist ein tiefgründiger Charakter, dessen Motivationen eigentlich bis zum Schluss ambiguos bleiben. Die Charakterentwicklung der Hauptperson Arthur Morgan ist zwar eher klassisch, aber durchwegs gut und nachvollziehbar in Szene gesetzt und sehr emotional.
Re: Tiefe Charaktere in Videospielen
Diverse Charaktere aus Disco Elysium, Last Of Us, Red Dead Redemption, Walking Dead (und andere Telltale Adventures), Persona 4 oder 5, Planescape Torment, Life Is Strange, The Last Guardian, ein paar Charaktere aus Final Fantasy Spielen, To The Moon und viele mehr (gerne auch in Indietiteln). Mir fällt da eigentlich ne ganze Menge ein.
guthwulf04 (Steam), dreosan (PSN), Guthwulf06 (Xbox), Guthwulf16 (Switch: SW-7403-8257-5609)
Re: Tiefe Charaktere in Videospielen
Mir kommt da spontan Clementine aus "The Walking Dead" in den Sinn. Die macht schon allein aus dem Grund eine für ein Computerspiel beachtliche Entwicklung durch, weil man ihr quasi beim Aufwachsen zuschaut. Und auch beim Gameplay wird sie vom passiv agierenden Anhängsel zum spielbaren Hauptcharakter.
- Sebastian Solidwork
- Beiträge: 1358
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Re: Tiefe Charaktere in Videospielen
Florence
Auch weil ich die emotional relevanten Handlungen des Charakters tatsächlich ausführe. Nicht als simple QuickTimeEvents sondern als empathische Brücke um mir die Bedeutung zu vermitteln.
Anstatt wie sonst nur passiv Filmchen, Bilder oder Text über die Charaktere zu konsumieren.
Auch weil ich die emotional relevanten Handlungen des Charakters tatsächlich ausführe. Nicht als simple QuickTimeEvents sondern als empathische Brücke um mir die Bedeutung zu vermitteln.
Anstatt wie sonst nur passiv Filmchen, Bilder oder Text über die Charaktere zu konsumieren.
„Schönheit ist auch immer ethisches Empfinden.“
Umweltschutz beginnt im Geldsystem.
Fix the system!
Der Sinn des Lebens ist, dass Menschen voller Sinn das niemals wissen müssen. - Gunter Dueck in Omnisophie
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- holymoe4237
- Beiträge: 142
- Registriert: 20. Feb 2016, 19:56
Re: Tiefe Charaktere in Videospielen
Könntest du das an einem Beispiel, vielleicht aus Red Dead 2 und Life Is Strange, etwas ausführen?Guthwulf hat geschrieben: ↑16. Jun 2020, 11:24 Diverse Charaktere aus Disco Elysium, Last Of Us, Red Dead Redemption, Walking Dead (und andere Telltale Adventures), Persona 4 oder 5, Planescape Torment, Life Is Strange, The Last Guardian, ein paar Charaktere aus Final Fantasy Spielen, To The Moon und viele mehr (gerne auch in Indietiteln). Mir fällt da eigentlich ne ganze Menge ein.
Ich tat mir bei Max aus Life is strange etwas schwer, sie als tiefen Charakter zu empfinden: Sie ist halt lieb und tut immer das Richtige. The End.
Da fand ich Chloe hingegen tatsächlich glaubwürdiger und auch von der Vielfalt ihrer Charakterzüge (Entfremdung von der Mutter durch Stiefvater, Abschließen mit ihrem Leben in der Rollstuhl-Zeitlinie etc.) her wesentlich besser geschrieben.
- holymoe4237
- Beiträge: 142
- Registriert: 20. Feb 2016, 19:56
Re: Tiefe Charaktere in Videospielen
Kannst du das etwas ausführen?
Ich finde die Charaktere zwar fast durchwegs sympathisch, wirklich tief finde ich davon allerdings nur einen - Mordin Solus und sein innerer Konflikt angesichts der Genophage. Auch entwickelt er sich spürbar von ME 2 zu ME 3. Er findet so seine innere Erlösung.
- philoponus
- Beiträge: 2585
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Re: Tiefe Charaktere in Videospielen
Finde die Entwicklung der Protagonistin in Horizon Zero Dawn durchaus beachtlich.
Re: Tiefe Charaktere in Videospielen
Würde auch sagen, dass die meisten Charaktere eher oberflächlich, teils besser als bei anderen Rollenspielen, aber halt trotzdem nicht 'tief'. Allerdings würde ich nicht nur Mordin sondern auch Liara zu den tieferen zählen. Ich finde die Veränderung ihres Charakters vom ersten bis zum dritten Teil bemerkenswert groß ohne unglaubwürdig zu wirken.holymoe4237 hat geschrieben: ↑16. Jun 2020, 14:47Kannst du das etwas ausführen?
Ich finde die Charaktere zwar fast durchwegs sympathisch, wirklich tief finde ich davon allerdings nur einen - Mordin Solus und sein innerer Konflikt angesichts der Genophage. Auch entwickelt er sich spürbar von ME 2 zu ME 3. Er findet so seine innere Erlösung.
Aber auch Leute wie Miranda haben finde ich eine sehr interessante Hintergrundgeschichte und Motivationen die weit über das hinaus gehen was man anfangs erkennen kann.
Re: Tiefe Charaktere in Videospielen
Mordin Solus wäre vermutlich auch unter meinen Favouriten bei den Begleitern in Mass Effect. Allerdings hat jedes Mass Effect auch ziemliche Rohrkrepierer als Begleiter. Mir sind ansonsten noch Liara und Tali sehr ans Herz gewachsen und natürlich auch Garrus, die coole Sau. Aber ob das jetzt "tiefe" Charaktere sind? Es sind zumindest symphatische Charaktere und keine komplett flachen Abziehbilder... manchmal reicht das ja schon.holymoe4237 hat geschrieben: ↑16. Jun 2020, 14:47Kannst du das etwas ausführen?
Ich finde die Charaktere zwar fast durchwegs sympathisch, wirklich tief finde ich davon allerdings nur einen - Mordin Solus und sein innerer Konflikt angesichts der Genophage. Auch entwickelt er sich spürbar von ME 2 zu ME 3. Er findet so seine innere Erlösung.
Read Dead 2 habe ich nicht genug gespielt, aber John Marston aus Teil 1 ist schon ein sehr facettenreicher, innerlich zerrissener Charakter, der im Laufe des Spiels auch eine spürbare Entwicklung durchmacht. Und ja, bei Life Is Strange meine ich in erster Linie Chloe und beziehe dabei auch das SpinOff "Before The Storm" mit ein. Auch einige Nebencharaktere zeigen bei näherer Betrachtung durchaus interessante Facetten (sei es der Stiefvater, Drogendealer, Nathan, Victoria oder Rachel), die sie aus den erwarteten Stereotypen ausbrechen lassen.holymoe4237 hat geschrieben: ↑16. Jun 2020, 14:45Könntest du das an einem Beispiel, vielleicht aus Red Dead 2 und Life Is Strange, etwas ausführen?
Ich tat mir bei Max aus Life is strange etwas schwer, sie als tiefen Charakter zu empfinden: Sie ist halt lieb und tut immer das Richtige. The End.
Da fand ich Chloe hingegen tatsächlich glaubwürdiger und auch von der Vielfalt ihrer Charakterzüge (Entfremdung von der Mutter durch Stiefvater, Abschließen mit ihrem Leben in der Rollstuhl-Zeitlinie etc.) her wesentlich besser geschrieben.
guthwulf04 (Steam), dreosan (PSN), Guthwulf06 (Xbox), Guthwulf16 (Switch: SW-7403-8257-5609)
Re: Tiefe Charaktere in Videospielen
Auch wenn es oben schon kurz genannt wurde
Persona 4
Weniger der Main Protagonist, aber fast sämtliche Social Links, also Freunde und Bekannte mit denen man sich beschäftigt machen eine Entwicklung durch die oft eine erstaunliche Tiefe und Nachvollziehbarkeit haben.
Bedeutend mehr und komplexer als im Nachfolger, hier sticht Teil 4 wirklich herraus.
Persona 4
Weniger der Main Protagonist, aber fast sämtliche Social Links, also Freunde und Bekannte mit denen man sich beschäftigt machen eine Entwicklung durch die oft eine erstaunliche Tiefe und Nachvollziehbarkeit haben.
Bedeutend mehr und komplexer als im Nachfolger, hier sticht Teil 4 wirklich herraus.
Re: Tiefe Charaktere in Videospielen
Edna aus „Edna bricht aus“! Der beste Charakter, der je für ein Spiel geschrieben wurde!
Re: Tiefe Charaktere in Videospielen
Die Yakuza Spiele fallen mir da ein.
Taiga Saejima war z.b. ein Charakter den ich echt gehasst habe. Irgendwann in Yakuza 4 kam dann eine Stelle im Spiel die den Charakter für mich um 180 Grad gedreht hat.
Und solche Charaktere hat die Reihe immer wieder.
Natürlich gibt es auch weniger gut gelungene Beispiele. Kazuma Kiryuist z.b. nicht gerade das charakterliche Highlight und Haruka haben Sie in den späteren Teilen irgendwie zum naiven Dummchen degradiert was ich echt schade fand.
Taiga Saejima war z.b. ein Charakter den ich echt gehasst habe. Irgendwann in Yakuza 4 kam dann eine Stelle im Spiel die den Charakter für mich um 180 Grad gedreht hat.
Und solche Charaktere hat die Reihe immer wieder.
Natürlich gibt es auch weniger gut gelungene Beispiele. Kazuma Kiryuist z.b. nicht gerade das charakterliche Highlight und Haruka haben Sie in den späteren Teilen irgendwie zum naiven Dummchen degradiert was ich echt schade fand.
El Psy Kongroo
Re: Tiefe Charaktere in Videospielen
Computerspiele geben dem Spieler die Möglichkeit dem eigenen Charakter so tief, wie nur möglich zu gestalten.
Begrenzt ist das durch die Fantasy des Spielers und durch die Vorgaben, die ein Spiel macht. Z.B. ist ein Sheppard in Mass Effect sehr stark ausdefiniert. Er erlangt eine tiefe durch die getroffenen Entscheidungen und durch die Geschichte, die die Triologie erzählt. Letztlich mag Sheppard tief sein, allerdings ist jeder Sheppard eines jeden Spielers ziemlich ähnlich und in seiner Persönlichkeit (seiner Moral und seinen Motiven) durch die Autoren beschränkt.
Je weniger ein Hauptcharakter vom Spiel ausdefiniert wird, desto eher kann man seinen eigenen Helden mit eigenen Motiven kreieren. Ein Beispiel mag hier Tyranny sein (ohne das dumme Postkarten-was-passiert-danach-Ende ), ein anderes Gothic 1+2. Diese Hauptcharaktere können vom Spieler flach und ohne Hintergedanken gespielt werden, aber sie bieten auch eine große Interpretationsebene. Mit Fantasie und Hingabe erschafft man einen tieferen Charakter auf einer anderen, intrinsischeren, Ebene, als ihn die meisten Autoren je erschaffen könnten.
Begrenzt ist das durch die Fantasy des Spielers und durch die Vorgaben, die ein Spiel macht. Z.B. ist ein Sheppard in Mass Effect sehr stark ausdefiniert. Er erlangt eine tiefe durch die getroffenen Entscheidungen und durch die Geschichte, die die Triologie erzählt. Letztlich mag Sheppard tief sein, allerdings ist jeder Sheppard eines jeden Spielers ziemlich ähnlich und in seiner Persönlichkeit (seiner Moral und seinen Motiven) durch die Autoren beschränkt.
Je weniger ein Hauptcharakter vom Spiel ausdefiniert wird, desto eher kann man seinen eigenen Helden mit eigenen Motiven kreieren. Ein Beispiel mag hier Tyranny sein (ohne das dumme Postkarten-was-passiert-danach-Ende ), ein anderes Gothic 1+2. Diese Hauptcharaktere können vom Spieler flach und ohne Hintergedanken gespielt werden, aber sie bieten auch eine große Interpretationsebene. Mit Fantasie und Hingabe erschafft man einen tieferen Charakter auf einer anderen, intrinsischeren, Ebene, als ihn die meisten Autoren je erschaffen könnten.
https://steamcommunity.com/id/Jon-Zen/ | Unsere Biervorräte schwinden dahin, Sire!
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- Beiträge: 660
- Registriert: 16. Mär 2019, 13:18
- Wohnort: West NRW
Re: Tiefe Charaktere in Videospielen
Die tiefste Bindung sehe bei Lee und Clementine aus The Walking Dead von Tell Tale.
Wobei Clementine die bedeutendere Rolle hat, gerade bis zur letzten Staffel.
Wobei Clementine die bedeutendere Rolle hat, gerade bis zur letzten Staffel.
Re: Tiefe Charaktere in Videospielen
Was ich auch immer noch sehe ist, dass ein Charakter sehr früh im Spiel stirbt und dann logischerweise jede emotionale Bindung fehlt.
In Assassins Creed Origins war das z.b. der Fall. In Odyssee haben sie dann offenbar zumindest ein wenig draus gelernt gehabt.
Ging mir aber z.b. auch bei dem Kind aus Last of Us so.
In Assassins Creed Origins war das z.b. der Fall. In Odyssee haben sie dann offenbar zumindest ein wenig draus gelernt gehabt.
Ging mir aber z.b. auch bei dem Kind aus Last of Us so.
El Psy Kongroo