Runde #275: Wie lange ist zu lang?

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mrz
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Re: Runde #275 Wie lange ist zu lang?

Beitrag von mrz »

Guthwulf hat geschrieben: 12. Jul 2020, 17:08 Höre grad rein... und möchte zur Frage mal kurz meine initialen Gedanken kundtun (bevor ich weiterhöre) :dance:

Bei Spielen, gibt es für mich das Problem gar nicht. Nur umgedreht, wenn ein Spiel "zu kurz" ist und ich eigentlich Lust hätte weiterzuspielen.

Aber "zu lang"? Das impliziert, dass ich unbedingt das Ende sehen muss, aber ich spiele Spiele in der Regel nicht, um sie "durchzuspielen", sondern weil mir das Spielen an sich Spaß macht und weil ich gerne mehr Zeit mit den Charakteren oder in der Welt verbringen möchte. Ich lasse mich grad bei Open World Spielen eh gerne in die Welt reinfallen und empfinde meine Zeit darin auch nicht als "verschwendet", selbst wenn ich mal keine konkreten Fortschritte mache. Ich kann mich auch völlig zufrieden geben mit nem langen und völlig ereignislosen Spaziergang durch den Wald in Kingdom Come Deliverance. Bringt mir dann halt etwas Entspannung (und Screenshots). Ich setze mir halt im Zweifelsfall selber Ziele. Und wenn mir ein Spiel grad nichts bietet, was ich im Moment möchte, dann lasse ich es halt erstmal liegen. Zu manchen Spielen kehre ich auch nie wieder zurück. War das Spiel dann zu lang oder lag es an mir, weil ich seitdem Lust auf andere Dinge hatte?

Aber das setzt natürlich voraus, dass ich Spiele in meinem Tempo und meiner Zeit spielen kann, ohne Druck einer Deadline für die Abgabe eines Testes oder ohne Druck auch alle Aspekte eines Spieles im Test besprechen zu können. Ich glaube daran liegt wirklich ein großer Fallstrick für alle, die Spiele testen. Bestes Beispiel für mich neben dem Anfangs im Podcast schon genannten Red Dead Redemption 2 wäre für mich noch Alien Isolation. Ich fands zu kurz... vieeeeeeel zu kurz. Hätte gerne noch sooo viel mehr Zeit in dieser großartigen Welt verbracht, aber das Spiel ist einfach zu Ende gegangen. Wenn man hingegen das Spiel mit Zeitdruck durchspielt... oh je... Das muss schiefgehen.
Es gibt wenig Spiele, die mich mit ihren Credits überrascht und "wanting" more gelassen haben. Bei allen anderen war diese "JETZT WILL ICH ABER AUCH MAL FERTIG WERDEN" für min das letzte Viertel, wenn nicht drittel

Einzige, wo ich mich "wanting" more erinnere, was zum "perfekten" Zeitpunkt aufgehört hat war:
Portal 1
Call of Duty 1 auf PC (das hat mich damals so geflashed. Hab ich an einem Nachmittag durchgespielt und dann gab's Abendessen und ich so "Ja, nur kurz das Level, is gleich vorbei -> Credits)

Ansonsten Spiele mit super Länge in der Vergangenheit:
Titanfall 2
Super Hot
RE2 Remake
(Bin gerad bei RE3 Remake, soll ja auch nur 6 Stunden sein)

Mich verlieren so Bretter wie Persona oder so eher, weil ich denke "Naja, lohnt ja eh nicht. Habe jetzt 90-120min Zeit, gibt keinen Progress, ich komme nicht richtig in die Story rein, da verbrenne ich meine Zeit. Die Leuchtturmmomente liegen zu weit auseinander, das Moment-to-Moment Gameplay is nicht "engaging" genug, sondern es lebt von seiner "Größe" bzw seinem "Scale"

Ich habe aber auch noch nie dieses von Dom oder Dir beschriebene "Zeit in der Welt verbringen wollen" empfunden. Für mich sind das alles keine Orte. kA - kann das nicht erklären, aber für mich bleibt da immer so ne krasse Distanz und abstrakt. Nehme die Figuren da auch selten als Charaktere war. Haben für mich meist soviel Bedeutung wie der Hut auf dem Monopoly Brett vs das Auto auf dem Monopoly Brett.

Selbst so ein krasses Erlbenis wie Half-Life Alyx dieses Jahr, das ich als GOTY sehen würde, weil es das erste Mal für mich überhaupt VR war, war zu lang objektiv betrachtet. (Hab kein Problem mit VR. Habe Continious Movement und 5h am Stück gespielt) Aber vom Pacing halt.
Voigt
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Re: Runde #275 Wie lange ist zu lang?

Beitrag von Voigt »

Mir würde als Beispiel für "zu kurzes" Spiel Dark Souls 3 einfallen. Einfach weil die vorigen Teile Dark Souls 1 und 2 um einiges länger waren (auch in Dark Souls Remastered nochmal spielen habe ich mehr als doppelt so lange wie Dark Souls 3 zum ersten mal spielen gebraucht).

Denke das funktioniert am ehsten bei Sequels von eher Nischenspielen. Venn man schon voriges Spiel hatte was gut gefüllt länger war, es kaum Alternativen für mehr gibt, dann der Nachfolger kommt der die Nische zwar füllt, aber im Vergleich zum vorigen Teil um einiges kürzer ist, dabei aber den selben Preis abruft.

Ansonsten für alleinstehnde Spiele, am ehsten Early Access Spiele, wo es halt harten Cut im Spiel gibt, weil es noch nicht fertig entwickelt wurde.
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lolaldanee
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Re: Runde #275 Wie lange ist zu lang?

Beitrag von lolaldanee »

Alle alle alle Spiele sind zu lang. Alle! Selbst Portal 1 ist zu lang, hätte man gern das letzte Drittel noch straffen können
Außer House of the Dying Sun, das muss das einzige Spiel der letzten Jahre gewesen sein das zu kurz war, aber das war auch wirklich in 3 Stunden oder so durchgespielt, was für ne Space Sim eeeecht wenig ist

Spiele die genau dir richtige Länge hatten fallen mir spontan wirklich gar keine ein, aber echt nicht ein einziges in meiner ganzen Spielehistorie
Dragon Age 2 kommt einem Spiel mit der genau richtigen Länge vlt noch am nähsten... ja OK DA2, da hab ich sogar noch ganz gern die DLCs gespielt im Anschluss

Absolutes Negativbeispiel: Rogue Legacy, habe 40 Std gebraucht, und ungefähr für 6-7 Std hatte das Spiel genug Abwechslung :/
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Guthwulf
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Re: Runde #275 Wie lange ist zu lang?

Beitrag von Guthwulf »

So Folge zu Ende gehört. Schöne Folge, allerdings am Ende wenig Stoff zum diskutieren. Wurde irgendwie alles in der Folge schon behandelt. Habe grad bei Doms Aussagen und dem "Spiele als Heimat" Ausflug die ganze Zeit bekräftigend mit dem Kopf genickt. Thema insgesamt schön und umfassend behandelt. Danke für die Folge!

PS.: Nen Feierabendbier von Andre zu Divinity Original Sin 2 wäre nen Traum :)
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Sebastian Solidwork
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Re: Runde #275 Wie lange ist zu lang?

Beitrag von Sebastian Solidwork »

Ich hatte den Eindruck, dass ihr beim Besprechen von Fabians Artikel Geschichte immer nur als passiv konsumierte versteht.
Für mich steckt da drin, dass narrative Spiele ihr Geschichte doch mit narrativer Mechanik erzählen sollen. Konstant.
(Was möglicherweise nicht sehr gut mit vielen Mainstream-Spiele-Geschichten geht.)

Mechanisch sind die meisten großen Spiele im Wesentlichen Shooter/Action. Ihre "mechanische"/emergente Story dreht sich nur ums Töten, aber nicht um zwischenmenschliche Interaktion. Das wird mit unter anderem Zwischensequenzen notdürftig drangeklebt.
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Darkcloud
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Re: Runde #275 Wie lange ist zu lang?

Beitrag von Darkcloud »

Hm ZU lang direkt hab ich sehr selten. Meist ist es dann eher, dass ein Spiel Stellen hat die nerven oder das ich es generell gar nicht so spaßig finde aber es noch an dem Punkt ist, dass ich nicht aufhöre. Manchmal ist das auch so wenn ich ein Spiel mit der Prämisse es nur schnell mal durchzuspielen anfange und danach zum nächsten will. Wolfenstein 2 war zum beispiel so ein Spiel in dem mir jedes Feuergefecht um das 2-3 Fache zu lang war.

Das ich von nem Spiel gerne mehr hätte gibt es öfter aber das ist selten mit dem Gefühl, dass es länger sein könnte. Das hab ich nur wenn ich das Gefühl hab, dass da was Fehlt oder ich das Gameplay noch gerne mehr ausreizten würde. Final Fantasy VII Remake hatte zum beispiel einige Stellen das ich sagen würde, dass Spiel könnte 10h kürzer sein aber gleichzeitig hätte ich gerne nach dem 2. Durchgang auf Hard und der Platiniumtrophäe noch mehr gehabt. Halt mehr interessante Kämpfe. Das ganze Spiel war halt vom Setting doch reduziert.

Ich muss auch sagen, ich kann mir kein Vollpreisspiel vorstellen, bei dem ich sag das ist 5-6h lang und das wär mir dann genug. Es gibt ein paar kürzere Spiele bei denen ich sag, dass hat gepasst aber die sind dann halt maximal 20€ teuer.
Coti86
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Re: Runde #275 Wie lange ist zu lang?

Beitrag von Coti86 »

Guthwulf hat geschrieben: 13. Jul 2020, 18:52 PS.: Nen Feierabendbier von Andre zu Divinity Original Sin 2 wäre nen Traum :)
Dem kann ich nur mit einem vehementen UNBEDINGT zustimmen. Am besten dann wieder mit Jochen gemeinsam ;)
imanzuel
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Re: Runde #275 Wie lange ist zu lang?

Beitrag von imanzuel »

Ich empfinde zu lange Spiele eigentlich nur, wenn entweder das Gameplay sich ständig wiederholt (The Last of Us 2 z.B.) oder die Story absolut nicht zum Ende kommt - sollte das Gameplay aber passen (also der erste Fall nicht eintreten), dann ist das irgendwie zu verzeihen. Solange es das Gameplay hergibt, kann ein Spiel für mich gar nicht zu lange sein. Abzüge am Ende falls die Story aber gestreckt wirkt gibt es trotzdem, auch wenn ich das Spiel nicht als zu lang empfinden würde.

Zählt eigentlich zu lang (bzw. zu kurz) auch, wenn das Spiel z.B. nur eine Hauptstory hat, die 5 Stunden lang ist, aber noch (generische) Nebenmissionen, die die Spielzeit auf insgesamt 30 Stunden strecken würden? Weil Rage 2 wurde ja angesprochen. Während ich die gesamte Spielzeit definitiv nicht als zu kurz wahrgenommen habe, war die Länge der Kampagne halt echt enttäuschend. Das Gameplay hätte da problemlos noch ein paar Stunden getragen. Ist das Spiel also zu kurz, weil eben kurze Kampagne, oder zu lang, weil die Kampagne zu früh erledigt wurde und der Rest Zeitstrecker ist?

Mal ein paar Beispiele für Spiele, die ich als zu kurz (oder unvollständig, und damit "nicht zu lang") einstufen würde:

- Resident Evil 3 Remake: Manche Charaktere wurden zu schnell abgehandelt (Brad z.B.), andere kamen zu wenig vor (Nemesis). 2 Stunden mehr hätten dem Spiel durchaus gut getan.

- House Flipper, siehe Beispiel oben. Die Hauptmissionen(?) habe ich echt gerne gespielt, war da extrem enttäuscht das nach 10 Stunden oder so die alle erledigt waren und man dann nur noch eine Art freies Spiel hat. Hab da aufgehört zu spielen, auch wenn ich es echt noch gerne weitergespielt hätte - aber Missionen.

- Deus Ex Mankind Divided: Die Handlung wurde einfach zu schnell erledigt, gerade das letzte Drittel des Spiels. Da hätte man locker nochmal 5-10 Stunden anhängen können, das Gameplay hätte es hergegeben.

- Metal Gear Solid 5: Kapitel 3.

- Devil May Cry 5 (alternativ auch 1, 3 und 4): Einfach zu kurz. Bzw. die haben das Glück, das man es gut nochmal durchspielen kann. Hätte mich aber wenig gestört, wenn es nochmal ein paar Stunden länger gegangen wäre.

Um mal eine paar Beispiele zu nennen. Entweder fühlen sich die Stories nicht abgeschlossen an, oder das Gameplay ist so gut, dass ich da noch gerne mehr gesehen hätte.
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Voigt
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Re: Runde #275 Wie lange ist zu lang?

Beitrag von Voigt »

Mir fällt gerade auch noch ein Beispiel für ein zu kurzes Spiel ein: From Dust
Indiespiel von Ubisoft, was mir vom Konzept und Interaktion der Spielmechaniken mega gefallen hat, und es sehr schade finde dass es da nie mehr gab. Nich mehr Karten, kein Nachfolger nix.
Hätte es sehr gern gehabt wenn das Spiel weiter ausgebaut gewesen wäre.
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Sebastian Solidwork
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Re: Runde #275 Wie lange ist zu lang?

Beitrag von Sebastian Solidwork »

Voigt hat geschrieben: 14. Jul 2020, 00:50 Mir fällt gerade auch noch ein Beispiel für ein zu kurzes Spiel ein: From Dust
Indiespiel von Ubisoft, was mir vom Konzept und Interaktion der Spielmechaniken mega gefallen hat, und es sehr schade finde dass es da nie mehr gab. Nich mehr Karten, kein Nachfolger nix.
Hätte es sehr gern gehabt wenn das Spiel weiter ausgebaut gewesen wäre.
From Dust habe ich auch sehr gemocht. Schade, dass es nur die Kampagne gab. Etwas darüber hinaus wäre schön gewesen. Endlosmodus, "Skirmish"-Karten, Multiplayer...

Hier fand ich die Form einer Kampagne total unpassend, höchstens als Tutorial geeignet. Sie beschränkt das Erfahren der Mechanik künstlich. Sicher könnte man noch mehr Herausforderungen damit gestalten und Interessantes ausprobieren.

Öfter beschränken mir Geschichten das Spielen einer interessanten Mechanik. Solche Spiele sollten eher Solo- und/oder Multiplayer-Partien haben.
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EgonOlsen
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Re: Runde #275 Wie lange ist zu lang?

Beitrag von EgonOlsen »

Ein paar Spiele die mir direkt eingefallen sind zum Thema „zu lang“.

Far Cry 3
Ein Spiel mit der „Ubisoft Formel“ zu nennen ist zwar plakativ, trifft aber absolut zu. Ich hatte die ersten Stunden viel Spaß, war zwar am Ende der ersten Insel schon etwas ermüdet von diesem Spiel und freute mich auf das baldige Ende. Leider musste ich dann erfahren das es noch eine zweite Insel gibt, die absolut Überflüssig ist und die Formelhaftigkeit noch deutlicher hervorhebt.

Half-Life 2
Das Spiel ist rein von der Handlung nicht zu lang, aber die Level sind es. „Water Hazard“ und „Highway 17“ nerven einfach nur und auch „Ravenholm“ wird viel zu schnell repetitiv.

Heroes of Might & Magic 5 & 7
In beiden Spielen, eigentlich auch in Teil 3 (Teil 6 nie gespielt) sind viele Missionen in den Kampagnen viel zu lang. Ich hatte mit allen Heroes Spielen viel Spaß, mein Problem ist aber das fast jede Karte am Ende einer sehr langen Questkette genau wie zu Beginn ausschaut. In CIV z.B. sehen ich am Ende mein großes Reich und weiß warum ich 10-20h in eine Karte gesteckt habe. Die Heroes Spiele haben mir dieses Gefühl nie geben.
rammmses
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Re: Runde #275 Wie lange ist zu lang?

Beitrag von rammmses »

Stimme der grundsätzlichen Thematik zu, insbesondere das letzte Assasssins Creed fand ich auch viel zu lang, bei RDR2 hat es die Spielwelt und Charaktere für mich über die epische Länge getragen.

Spiele, die zu kurz sind, gibt es aber sehr wohl finde ich. Mal ein paar Beispiele:

Mass Effect 1 hat nur etwa 10 Stunden Haupt-Story-Content, eröffnete damals ein tolles neues Universum, ein paar mehr Planeten mit Quality Content hätten nicht geschadet. Das war in den Nachfolgern besser.

Mafia 2 war zu kurz. Nein, ich habe nicht den Open-World-Sammelkram vermisst, aber das macht große Sprünge in der Handlung und viele Missionen sind sehr gerafft, während es gleichzeitig viele langwierige Autofahrten gibt. Da wäre mehr drin gewesen.

Zuletzt Resident Evil 3 war viel zu kurz, da fehlten nicht nur entscheidende Szenarien und Bosskämpfe des Originals, durch viele Areale wurde man geradezu durchgehetzt oder sie bestanden nur aus wenigen Gängen (Kanalisation), das war ein erheblicher Rückschritt zum 2er Remake in der Hinsicht. Außerdem war die Mechanik so gut, das hätte locker die doppelte Spielzeit getragen.

Noch ein Gedanke zum Thema: Nur ein Bruchteil der Spieler spielt Spiele tatsächlich durch, das wird durch Sales und Abo-Dienste noch viel schlimmer. Spielzeit ist also ein sehr relativer und eher theoretischer Wert im Sinne von "ich könnte ja so viel Zeit damit verbringen", wie bei den klassischen "ich warte auf die GOTY mit allen DLCs im Sale"-Käufern, die es dann aber natürlich erst recht nie durchspielen. Spielzeit fällt dem Ottonormalspieler erst negativ auf, wenn der Abspann kommt und man noch Bock hat, also wenn es zu kurz ist. Alles andere wird doch sowieso vorher abgebrochen.
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Re: Runde #275 Wie lange ist zu lang?

Beitrag von meieiro »

rammmses hat geschrieben: 14. Jul 2020, 14:20 Noch ein Gedanke zum Thema: Nur ein Bruchteil der Spieler spielt Spiele tatsächlich durch, das wird durch Sales und Abo-Dienste noch viel schlimmer. Spielzeit ist also ein sehr relativer und eher theoretischer Wert im Sinne von "ich könnte ja so viel Zeit damit verbringen", wie bei den klassischen "ich warte auf die GOTY mit allen DLCs im Sale"-Käufern, die es dann aber natürlich erst recht nie durchspielen. Spielzeit fällt dem Ottonormalspieler erst negativ auf, wenn der Abspann kommt und man noch Bock hat, also wenn es zu kurz ist. Alles andere wird doch sowieso vorher abgebrochen.
Das sehe ich etwas anders. Ich möchte ja evtl. wissen, wie die Geschichte ausgeht, daher möchte ich es nicht abbrechen. Wenn sich das aber ewig hinzieht, bis da wieder mal was passiert, dann ist das Spiel einfach zu lange.

Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal das Gefühl hatte, das Spiel war zu kurz und ich hätte nach dem Abspann noch Lust auf mehr.
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Wudan
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Re: Runde #275 Wie lange ist zu lang?

Beitrag von Wudan »

imanzuel hat geschrieben: 13. Jul 2020, 22:57 - House Flipper, siehe Beispiel oben. Die Hauptmissionen(?) habe ich echt gerne gespielt, war da extrem enttäuscht das nach 10 Stunden oder so die alle erledigt waren und man dann nur noch eine Art freies Spiel hat. Hab da aufgehört zu spielen, auch wenn ich es echt noch gerne weitergespielt hätte - aber Missionen.
Bei Houseflipper von "Missionen" zu sprechen lässt mich ein wenig schmunzeln^^
Aber davon ab: Kann es sein das es hier Interpretationsspielraum gibt? Ich selber habe eigentlich das Freie Spiel als "Hauptmission" betrachtet und die Aufträge eher als erweitertes Tutorial in dem nach und nach alle Möglichkeiten eingeführt werden.
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Wudan
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Re: Runde #275 Wie lange ist zu lang?

Beitrag von Wudan »

Floki hat geschrieben: 14. Jul 2020, 16:22 Oh man, Dom. Backtracking dankend annehmen? Auf die Idee muss man mal kommen. :-)

Für mich ist das einfacher faules/günstiges Recycling. Nervt mich immer, wenn es mir auffällt.
Sehe ich anders. Es kommt tatsächlich immer darauf an wie es angewandt wird und wie es im Kontext der Handlung Sinn ergibt. Viele kritisierten Backtracking in Life is Strange (1), dabei hat es absolut Sinn ergeben, da die Handlung in einer Kleinstadt spielt und es dadurch völlig logisch ist das man manche Orte mehrmals aufsucht. Zumal es sehr stark dabei geholfen hat eine Bindung zu der Stadt und deren Bewohner aufzubauen. Generell kann richtig angewandtes Backtracking dazu führen das man sich irgendwann mit der Umgebung vertraut fühlt, was durchaus positiv sein kann.

Dann wiederum gibt es Backtracking-Verbrechen wie in Metal Gear Solid 1, wo man gegen Ende des Spiels tatsächlich nochmal ganz zum Anfang zurück geschickt wird um irgendeinen Gegenstand zu holen. Witzigerweise sagt da selbst der Protagonist Solid Snake empört "Was?! ich muss ganz dahin zurück??" :D Und so sehr ich das Spiel liebe, diese Extrarunde durch bereits durchgespielte Level nervt mich bis heute.
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DexterKane
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Re: Runde #275 Wie lange ist zu lang?

Beitrag von DexterKane »

Wudan hat geschrieben: 14. Jul 2020, 16:33 Sehe ich anders. Es kommt tatsächlich immer darauf an wie es angewandt wird und wie es im Kontext der Handlung Sinn ergibt. Viele kritisierten Backtracking in Life is Strange (1), dabei hat es absolut Sinn ergeben, da die Handlung in einer Kleinstadt spielt und es dadurch völlig logisch ist das man manche Orte mehrmals aufsucht. Zumal es sehr stark dabei geholfen hat eine Bindung zu der Stadt und deren Bewohner aufzubauen. Generell kann richtig angewandtes Backtracking dazu führen das man sich irgendwann mit der Umgebung vertraut fühlt, was durchaus positiv sein kann.
Das wird aber in 99% der Fälle nicht gemeint sein, zumindest verstehe ich unter dem, was Du beschreibst, kein Backtracking.

Backtracking ist, wenn man 25 Minuten einen Dungeon gespielt hat und am Ende nicht bequem zurückteleportieren, oder über einen Geheimgang zurück zum Ausgang kommt, sondern 5 Minuten durch die ganzen Gänge wieder zurücklaufen muss.

Und wenn darin jemand einen Mehrwert sieht, darf er ihn mir gerne erklären. :D
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Wudan
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Re: Runde #275 Wie lange ist zu lang?

Beitrag von Wudan »

DexterKane hat geschrieben: 14. Jul 2020, 16:43
Wudan hat geschrieben: 14. Jul 2020, 16:33 Sehe ich anders. Es kommt tatsächlich immer darauf an wie es angewandt wird und wie es im Kontext der Handlung Sinn ergibt. Viele kritisierten Backtracking in Life is Strange (1), dabei hat es absolut Sinn ergeben, da die Handlung in einer Kleinstadt spielt und es dadurch völlig logisch ist das man manche Orte mehrmals aufsucht. Zumal es sehr stark dabei geholfen hat eine Bindung zu der Stadt und deren Bewohner aufzubauen. Generell kann richtig angewandtes Backtracking dazu führen das man sich irgendwann mit der Umgebung vertraut fühlt, was durchaus positiv sein kann.
Das wird aber in 99% der Fälle nicht gemeint sein, zumindest verstehe ich unter dem, was Du beschreibst, kein Backtracking.
Ich persönlich auch nicht. Dennoch hab ich das genau so als Kritikpunkt des öfteren gelesen.
Generell wird schnell "Backtracking" geschrien sobald ein Screen mehrmals verwendet wird oder man einen Ort zwei mal aufsuchen muss. Sehe ich oft nicht so und ich finde die Erwartungshaltung mancher Leute das ein Spiel nur unique Screens haben darf die man nur ein mal begeht oft übertrieben und Fehl am Platze.
Backtracking ist, wenn man 25 Minuten einen Dungeon gespielt hat und am Ende nicht bequem zurückteleportieren, oder über einen Geheimgang zurück zum Ausgang kommt, sondern 5 Minuten durch die ganzen Gänge wieder zurücklaufen muss.
DAS ist das allerschlimmste :D Da werf ich auch gern jede Logik über Bord und das kann meinetwegen absolut unplausibel sein warum es auf der anderen Seite des Dungeons noch eine Hintertür gibt die einfach ins freie führt, aber ich WILL diesen Schnellausgang dort haben sonst tobe ich^^
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Sebastian Solidwork
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Re: Runde #275 Wie lange ist zu lang?

Beitrag von Sebastian Solidwork »

Wudan hat geschrieben: 14. Jul 2020, 16:56
Backtracking ist, wenn man 25 Minuten einen Dungeon gespielt hat und am Ende nicht bequem zurückteleportieren, oder über einen Geheimgang zurück zum Ausgang kommt, sondern 5 Minuten durch die ganzen Gänge wieder zurücklaufen muss.
DAS ist das allerschlimmste :D Da werf ich auch gern jede Logik über Bord und das kann meinetwegen absolut unplausibel sein warum es auf der anderen Seite des Dungeons noch eine Hintertür gibt die einfach ins freie führt, aber ich WILL diesen Schnellausgang dort haben sonst tobe ich^^
Geht es vielleicht doch darum ein interessantes Spiel zu spielen und sich Langeweile zu ersparen? ;) (Ja)

Einen "echte Welt"-Anspruch sehe ich hier als problematisch. Echte/Plausible Welt bedeutet auch immer etwas Langeweile.
Und auch kein Film zeigt komplett jeden Moment der Charaktere. Wo hat man mal Jack Bauer in 24 mal auf dem Klo gesehen? Uninteressantes wird ausgelassen.
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Andre Peschke
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Re: Runde #275 Wie lange ist zu lang?

Beitrag von Andre Peschke »

DexterKane hat geschrieben: 14. Jul 2020, 16:43 Backtracking ist, wenn man 25 Minuten einen Dungeon gespielt hat und am Ende nicht bequem zurückteleportieren, oder über einen Geheimgang zurück zum Ausgang kommt, sondern 5 Minuten durch die ganzen Gänge wieder zurücklaufen muss.

Und wenn darin jemand einen Mehrwert sieht, darf er ihn mir gerne erklären. :D
Weiß nicht, ob das zählt, aber ich erinnere mich, dass ich das eingeschränkte Quicktravel in Witcher 3 auch irgendwie gut fand, weil es mich gezwungen hat mehr zu reiten und dadurch die Skala und Geographie der Welt besser auf mich wirken konnte. Ist also der Dungeon interessant genug, kann es IMO das Gefühl von Präsenz in der Welt stärken.

In 99% der Fälle ist die Welt aber nicht interessant genug, dass das den Nachteil aufwiegt. :D

Andre
Trugschluss
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Re: Runde #275 Wie lange ist zu lang?

Beitrag von Trugschluss »

Wudan hat geschrieben: 14. Jul 2020, 16:33 Dann wiederum gibt es Backtracking-Verbrechen wie in Metal Gear Solid 1, wo man gegen Ende des Spiels tatsächlich nochmal ganz zum Anfang zurück geschickt wird um irgendeinen Gegenstand zu holen. Witzigerweise sagt da selbst der Protagonist Solid Snake empört "Was?! ich muss ganz dahin zurück??" :D Und so sehr ich das Spiel liebe, diese Extrarunde durch bereits durchgespielte Level nervt mich bis heute.
Kann ich mich gar nicht dran erinnern. :think: Was hat man da geholt?
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