Runde #275: Wie lange ist zu lang?

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Wudan
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Re: Runde #275 Wie lange ist zu lang?

Beitrag von Wudan »

Andre Peschke hat geschrieben: 14. Jul 2020, 17:45 Weiß nicht, ob das zählt, aber ich erinnere mich, dass ich das eingeschränkte Quicktravel in Witcher 3 auch irgendwie gut fand, weil es mich gezwungen hat mehr zu reiten und dadurch die Skala und Geographie der Welt besser auf mich wirken konnte. Ist also der Dungeon interessant genug, kann es IMO das Gefühl von Präsenz in der Welt stärken.

In 99% der Fälle ist die Welt aber nicht interessant genug, dass das den Nachteil aufwiegt. :D
Welt ja, Dungeon nein würde ich sagen. Eine Welt kann für mich durchaus interessant genug gestaltet sein so das ich sie auch gerne oft durchreite, auch da stellt sich manchmal das Gefühl der Vertrautheit und spezieller Erinnerungen ein. Aber "Dungeon" in dem Sinne... näh.. hab ich glaub ich noch keinen einzigen gesehen den es gelohnt hätte noch ein zweites mal durchzulatschen.
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Andre Peschke
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Re: Runde #275 Wie lange ist zu lang?

Beitrag von Andre Peschke »

Wudan hat geschrieben: 14. Jul 2020, 18:21 Welt ja, Dungeon nein würde ich sagen. Eine Welt kann für mich durchaus interessant genug gestaltet sein so das ich sie auch gerne oft durchreite, auch da stellt sich manchmal das Gefühl der Vertrautheit und spezieller Erinnerungen ein. Aber "Dungeon" in dem Sinne... näh.. hab ich glaub ich noch keinen einzigen gesehen den es gelohnt hätte noch ein zweites mal durchzulatschen.
War auch eher ein "theoretisch wär's wohl möglich"-Ding. Vielleicht "Arx Fatalis" und "Metro 2033"? Sind ja beides eigentlich reine Dungeons. :D Wobei mich in Metro alles außer der ersten "Siedlung" auch eher gelangweilt hat.

Andre
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Wudan
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Re: Runde #275 Wie lange ist zu lang?

Beitrag von Wudan »

Trugschluss hat geschrieben: 14. Jul 2020, 18:17 Kann ich mich gar nicht dran erinnern. :think: Was hat man da geholt?
Uff... jetzt muss ich selber tief in meinem Gedächtnis kramen :D Dabei fallen mir sogar 2 Sachen ein. Das was ich meinte war glaub ich das Sniper Rifle das man später braucht um Sniper Wolf zu bekämpfen. Da muss man doch in diesen "Pacman-Keller" zurück der ziemlich am Anfang war. Dann gibts am Ende noch das (sogar noch nervigere) zurück laufen um diese Keycard (PAL Key?) auf verschiedene Temperaturen zu kriegen (zwar nicht ganz so weit, aber dafür gleich zwei mal - einmal aufheizen und einmal frosten).
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Heretic
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Re: Runde #275 Wie lange ist zu lang?

Beitrag von Heretic »

In Stealth-Spielen wie "Alien: Isolation" finde ich Backtracking sogar sinnvoll. Wenn ich meine Umgebung wie meine Westentasche kenne, klappt's viel besser mit der Schleicherei und dem Verstecken. Aber in "Alien: Isolation" haben mir sogar die Speicherpunkte gefallen. Und die hasse ich normalerweise wie die Pest. Quicksave ftw!

Bei Spielen wie dem im Podcast genannten "Blair Witch" finde ich es dagegen ermüdend, wenn ich gefühlt endlos durch ähnlich anmutende Gebiete latschen muss. Und das ist ja nichtmal Backtracking, sondern mehr Copy Paste mit minimalen Veränderungen. In "Blair Witch" war ich heilfroh, endlich aus dem Wald herauszukommen. Nur um dann festzustellen...
SpoilerShow
...dass das anfangs so abwechslungsreich und gruselig erscheinende Hexenhaus ähnliche Ausmaße wie der Wald zu haben scheint. Spielzeitstreckung galore! :mrgreen:
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Wudan
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Re: Runde #275 Wie lange ist zu lang?

Beitrag von Wudan »

Also als Beispiel für "zu lang" fällt mir spontan noch Mass Effect: Andromeda ein.
Das hatte ich nämlich kürzlich nochmal gespielt, dabei hat es mir sehr viel mehr Spaß gemacht als beim ersten Mal. Wahrscheinlich weil ich wusste was ich von dem Spiel erwarten kann und was nicht, und nicht den ME-Trilogie Maßstab angelegt hab sondern das Spiel einfach so genommen hab wie es ist. Und ich muss sagen dass es in Teilen schon echt gut ist! Im Nachhein kommt es mir etwas zu Unrecht abgewatscht vor.

Jedenfalls find ich da auch die ersten 10-15 Stunden echt gut, bis man dann in dieses Meer von 100 völlig uninteressanten Nebenmissionen entlassen wird bis dann viele Stunden später das Spiel wieder Fahrt aufnimmt. Also 20 Stunden weniger hätten dem Spiel sehr gut getan, wenn man sich auf das Wesentliche konzentriert hätte und nicht auf Teufel komm raus die Spielzeit mit unwichtigem Beiwerk gestreckt hätte.

Fairerweise muss man aber auch sagen dass das meiste dieses Beiwerks tatsächlich optional ist. Was okay ist wenn man das weiss, was man beim ersten Durchgang logischerweise nicht tut.
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Andre Peschke
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Re: Runde #275 Wie lange ist zu lang?

Beitrag von Andre Peschke »

Heretic hat geschrieben: 14. Jul 2020, 19:05Bei Spielen wie dem im Podcast genannten "Blair Witch" finde ich es dagegen ermüdend, wenn ich gefühlt endlos durch ähnlich anmutende Gebiete latschen muss. Und das ist ja nichtmal Backtracking, sondern mehr Copy Paste mit minimalen Veränderungen. In "Blair Witch" war ich heilfroh, endlich aus dem Wald herauszukommen. Nur um dann festzustellen...
Der "Witz" an der Sache ist ja: Der Wald soll ja desorientieren. Also muss da alles irgendwie gleich aussehen. Das ist auch per se keine schlechte Idee. Teilweise funktioniert das auch mit seiner "Hier war ich doch schon? Nein, doch nicht. Das kenne ich nicht. Oh, Moment, doch, das kenne ich, aber es sieht anders aus?!"-Nummer.

Aber vom Pacing her ist essszszs zzzz zzzz zz

Andre
JanTenner
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Re: Runde #275 Wie lange ist zu lang?

Beitrag von JanTenner »

Warum bekommt Assassins Creed Odyssey eigentlich immer so viel Shittalk ab :D Ich habe mit großem Vergnügen das Hauptspiel 2 mal zu 100% komplettiert und die DLCs alle einmal. (Jede Quest, jedes Symbol auf der Karte abgehakt). Die Story hat mich dabei höchstens so mittel interessiert aber das Gameplay finde ich einfach fantastisch. Die Umgebung auskundschaften, Gegner markieren und einen nach dem anderen mit den Skills meines Charakters ausschalten und dabei Schatztruhen usw looten. Das Ganze in einer wunderschönen, abwechslungsreichen Welt. Überhaupt habe ich null Verständnis für das Genörgel an der 'Ubisoft-Formel'. Ich liebe sowohl Assassins Creed als auch Far Cry. Wer darauf keine Lust hat kann ja was anderes Spielen. Ich möchte aber sehr gerne alle 1-2 Jahre einen neuen Teil mit neuen Setting aber dem bekannten Gamplay bekommen.
Voigt
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Re: Runde #275 Wie lange ist zu lang?

Beitrag von Voigt »

Da gibt es zwei Punkte zum ansprechen.

Ich habe lange sehr gerne Assasins Creed gespielt, habe alle Teile bis Black Flag durchgespielt und hatte immer meinen Spaß.
Danach war ich aber ausgebrannt, Unity habe ich nur kurz angespielt danach den Rest liegengelassen.

Außerdem sind auch die neueren Assassins Creed sehr anders. Wenn man keine Lust auf das Action-RPG Zeug von AC:O und AC:O2 hat, ist halt blöd. Gibt nur eine begrenzte Anzahl wie oft man AC2 mehrmals spielen kann.

Warum sollen sich Leute nich wünschen dürfen dass Assassins Creed sich mehr auf Wurzeln von Teil 1 ubd Teil 2 zurückbesinnt. Mit Kodex an den man sich halten soll, kein RPG Levelsystem und Geschichte von Assassinen.
JonIrenicus90
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Re: Runde #275: Wie lange ist zu lang?

Beitrag von JonIrenicus90 »

Ich muss sagen, dass ich ursprünglich ein absoluter Vertreter der Fraktion "Wenn ich nicht mindestens 4 Stunden in ein Game reinbuttern kann in einer Session, dann brauche ich es gar nicht erst anzumachen!" war. Dem entsprechend habe ich auch über Games die nur 10-Stunden-Kampagnen hatten die Nase gerümpft.

Mittlerweile hat sich das für mich relativiert, da ich weiser geworden bin. Außerdem spiele ich eigentlich keine Games zu Release. In der Regel kaufe ich mir Spiele sogar nur noch wenn sie 15€ und drunter kosten, da ich so einen großen Fundus an ungespielten Games habe, dass ich solche Investitionen (40-60€) vor mir nicht rechtfertigen kann wenn ich noch so viele Spiele habe die ich unbedingt noch spielen möchte. Angefangen hat das für mich damit, dass ich einfach von unfertigen Games bei Release und nachgeschobenen DLCs sowie Patches abgegessen war. Somit kaufe ich mir dann Spiele einfach 3-5 Jahre später für den Bruchteil des Preises und bekomme dann auch noch die beste Version des Spiels inklusive Mods. Das hat dann auch noch den Vorteil, dass mein Rechner diese Games dann auch normalerweise ohne Probleme packen kann.

Um zurück zum Thema zu kommen: Die Spielzeit eines Spieles spielt für mich also bei 0-15€ keine Rolle. Ich glaube sowas nennt man auf Reddit einen "Patient Gamer", also einen geduldigen Spieler/Gamer.

Aber um auf das zu sprechen zu kommen was Andre im Podcast gesagt hat bezüglich des Games welches man in kleinen Gaming Sessions über Monate spielt: Ich habe dieses "Phänomen" des sich Zuhause-Fühlens, wenn man das selbe Spiel über Monate spielt, 2015 für mich entdeckt, während meines freiwilligen kulturellen Jahres. Durch dieses hatte ich am Tag maximal 2 Stunden Zeit am Tag zu zocken (Außer am Wochenende). Diese habe ich damals in Enderal investiert. Und was mir besonders auffällt, dass ich mich an vieles im Game viel stärker erinnern kann als bei Games die ich in langen Sessions durchgesuchtet habe. Bestimmte Questlines, einzelne atmosphärische Orte, der Soundtrack und vieles mehr. Das Ganze hatte ich dann auch 2018-2019 noch mit Witcher 3, welches ich zu 100% komplettiert habe. Habe dafür 6 Monate gebraucht und ganze 298 Stunden Spielzeit. Die Achievements habe ich dabei einfach als "Ausrede" dafür genommen um noch mehr Zeit in dem Game zu verbringen. Ich glaube das ist dann gemeinhin, das was man als den Moment bezeichnet, in dem ein Computerspiel zur "Experience" wird. Es hat dann auch was serielles, bei dem jede "Folge" zwei bis drei Quests am Abend umfasst und das dann über mehrere Monate. Als würde man jeden Abend zwei Folgen Star Trek gucken, bei der in der Regel die einzelnen Folgen in sich geschlossen sind.

Bin jedenfalls ganz froh diese Art des Spielens entdeckt zu haben. Ich kann dadurch aber kaum verstehen, wie man ein Spiel als zu lange empfinden kann, da ich ja den Overkill somit gar nicht habe.
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Azralex
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Re: Runde #275: Wie lange ist zu lang?

Beitrag von Azralex »

Ich finde Andres Definition von zu lang sehr passend. Viele Spiele haben ihr Content Pulver schnell verschossen und arten dann in repetitiver Langeweile aus. Wenn der Gameplayloop gut oder die Story spannend ist, kann das noch ganz gut für mich aufgefangen werden.

Aktuell habe ich mit Persona 5 Royal ein interessantes Beispiel dafür, wie ein Spiel mit enormer Länge mich gut bei der Stange halten kann. Bin gerade im dritten Palast angekommen und habe schon über 50 Stunden auf der Uhr - einige Rollenspiele sind bis dahin sogar schon mit optionalen Content durchgespielt, hier fühlt es sich für mich noch immer so an, als wäre ich irgendwo am Anfang und als hätte ich eher 15-20 Stunden gespielt. Zum einen führt das Spiel immer noch neue Systeme, Orte und Charaktere ein, zum anderen ist es einfach sehr abwechslungsreich und die Geschichte ist originell und stellt interessante Mysterien auf, die meine Neugierde erhalten. Dazu ist der Polish enorm hoch und der Soundtrack ist mir bis jetzt trotz einiger Wiederholungen nicht langweilig geworden.

Bin mal gespannt wie sich das weiter für mich hält, 150 - 200 Stunden gesamte Spielzeit würde ich mal locker einkalkulieren. Mein jetziger Eindruck ist aber, dass dieses Spiel sehr ergiebig ist. Btw. ist das Spiel aktuell zusammen mit Last Of Us das am besten bewertete PS4 Exclusive (nicht, dass ich darauf viel geben würde).
error42
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Re: Runde #275: Wie lange ist zu lang?

Beitrag von error42 »

Über die Jahre wurde ja bei The Pod immer wieder gesagt, Spiele seien zu lang und in der Kürze liege die Würze. Wenn ich mich richtig erinnere, hat allerdings in dieser Folge #275 André zumindest am Rande auch eingeräumt, daß für eine bestimmte Art von Spielen einer großen Spieldauer durchaus ein gewisser Wert an sich zukommen kann.

Ich habe heute ein Video mit einer Unterhaltung zwischen drei ehemaligen Bethesda-Entwicklern, die an Skyrim gearbeitet haben, und einem an Dishonored 2 beteiligten Entwickler (im Video links unten) gesehen, wo einer der Bethesda-Entwickler zu beschreiben versucht, warum der Umfang von Skyrim für ihn ein "Feature" ist.

https://www.youtube.com/watch?v=SZEaXRrXNx4&t=2233s

Dachte ich poste das mal, falls das Thema hier noch jemanden interessiert. Viel Spass beim anschauen! :greetings-waveyellow:
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