Das ist zu einfach und auch nicht das was Wolfgang in Blick auf The Division offensichtlich gemeint hat.
Wortreich: Designphilosophie, Arbeitsplatzkultur & Scheißegalhaltung
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Re: Wortreich: Designphilosophie, Arbeitsplatzkultur & Scheißegalhaltung
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Re: Wortreich: Designphilosophie, Arbeitsplatzkultur & Scheißegalhaltung
It's just a game, weil es just a game is . Ich habe diesen Satz im Bezug auf meinen Text und das Beispiel mit der Todesstrafe verwendet.
Ich habe es nicht auf das angesprochene Spiel bezogen.
Was glauben Sie, was der Autor im Hinblick auf Ii s just game und the Division uns sagen wollte?
Re: Wortreich: Designphilosophie, Arbeitsplatzkultur & Scheißegalhaltung
Aber grade das Beispiel Hitman bringt doch eine Ethik der Entwickler mit, wenn man für (unnötige) Kills am Ende Punktabzug bekommt. Man könnte sicher auch argumentieren, nein, das ist einfach Teil des Genres (Stealth), aber dass es so umgesetzt ist, spiegelt für mich schon eine ethische Einstellung des Entwicklers wieder, die er so auf die Spieler - bewusst oder unbewusst - übertragen möchte.
Zum Kirchenbeispiel: ja, im Kern bleibt die Performanz die gleiche, aber es ging meine ich eher darum, ob der Pfarrer auf seiten der Gemeinde oder auf seiten Gottes wahrgenommen wird. Absoluten Laienmeinung nun: ich denke nicht, dass im Mittelalter jemand mit der Macht eines Priesters in einer Kirche Gottesdienst abgehalten hätte, die ihn näher ans billige Volk gerückt hätte (Ausnahmen gab es sicher).
Zum Kirchenbeispiel: ja, im Kern bleibt die Performanz die gleiche, aber es ging meine ich eher darum, ob der Pfarrer auf seiten der Gemeinde oder auf seiten Gottes wahrgenommen wird. Absoluten Laienmeinung nun: ich denke nicht, dass im Mittelalter jemand mit der Macht eines Priesters in einer Kirche Gottesdienst abgehalten hätte, die ihn näher ans billige Volk gerückt hätte (Ausnahmen gab es sicher).
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Re: Wortreich: Designphilosophie, Arbeitsplatzkultur & Scheißegalhaltung
Ich habe alle Kommentare gelesen.Simsalabim hat geschrieben: ↑2. Aug 2020, 10:09Was soll ich auf diese Behauptung entgegen? Vielleicht haben Sie nicht alle meine Kommentare gelesen, dann verstehe natürlich, dass Sie diese Behauptung aufstellen. Vielleicht akzeptieren Sie auch meine Argumente nicht, dann verstehe ich natürlich auch, dass Sie behaupten, dass Sie nachvollziehbare Argumente vermissen.Sebastian Solidwork hat geschrieben: ↑1. Aug 2020, 10:32In deinen Kommentaren lese ich eigentlich nur "Das ist nicht so.", Behauptungen. Ich vermisse nachvollziehbare Argumente.Simsalabim hat geschrieben: ↑31. Jul 2020, 19:43 Ein wirklich schöner Satz, obwohl noch darüber verhandelt wird, ob er richtig ist.
Ich verstehe, dass es schwer fällt auf sowas passend zu antworten.
Auf jeden Fall überzeugen sie mich nicht.
Ich denke auch, dass wir hier gewisses Missverständnis haben. Ich versuche das im Anschluss mal aufzulösen.
Das meinte ich nicht. Das ist das nahe liegende.Simsalabim hat geschrieben: ↑2. Aug 2020, 10:09Auf einer höheren Ebene geht es mir im Bezug auf die Kolumne um Aufklärung. Meiner Meinung nach ist die Kolumne in Teilen falsch, was ich anprangere.Sebastian Solidwork hat geschrieben: ↑1. Aug 2020, 10:32 Möchtest du nicht, dass Spieler und Entwickler für die Art der Spiele Verantwortungen übernehmen? Worum geht es dir auf einer höheren Ebene?
Ich frage mich warum du dich dem verweigerst, weil ich deine Argumente nur schwer nachvollziehen kann.
Ob da noch etwas anderes ist außer der reinen Argumentation.
Sie gleiche unten: Wenn dir das mit "Übernehmen von Verantwortung" unangenehm ist, habe ich dafür Verständnis. Dann magst du das nicht aus bestimmten Gründen und das werde ich dir nicht bestreiten.
Dafür braucht es keine Argumente.
Es geht NICHT um Verbote. Die würden nichts helfen.Simsalabim hat geschrieben: ↑2. Aug 2020, 10:09 Ich verstehe leider nicht, was Sie mit Verantwortung übernehmen meinen? Im Kontext der Kolumne bedeutet diese Frage für mich, darf ein solches Spiel noch produziert und gespielt werden?
Es geht darum die tieferliegenden Probleme der Unternehmen und Gesellschaft aufzuzeigen. Die Spiele (und der Wille sie zu spielen) sind Symptome dafür.
Diese Probleme gilt es anzusprechen und dauerhaft zu lösen. Dann würde auch sowohl keiner mehr solche produzieren wie auch Spielen wollen.
Ein direktes Verbot solcher Spiele löst die Probleme nicht.
Mit "Verantwortung übernehmen" meine ich, dass Produzenten wie Spieler sich der Problematik ihrer Ethik bewusst werden und sie kritisch betrachten.
"It's just a game" ist genau die Verweigerung der Verantwortung. Im Wortreich steht einiges warum man diese Spiel problematisch sehen kann.
Kannst du mir übrigens bitte noch zum meinen Ausführungen bezüglich der Bauwerke antworten?
Ich wüsste gerne was du über meine Entgegnungen denkst.
Wer CoD in Auftrag gibt und designet akzeptiert Krieg zumindest latent. Zwar vielleicht nicht im echten Leben, aber die Botschaft "Krieg ist eine Lösung für Probleme" sendet er damit aus. Auch nimmt er ggf. die Heroisieren der Charaktere in Kauf. "Ware Helden töten andere Menschen."Simsalabim hat geschrieben: ↑2. Aug 2020, 13:52 Nur weil man Call of Duty programmiert, ist man noch lange nicht für Krieg.
Allgemein verstärkt er damit auch militaristische und brutale Tendenzen in der Gesellschaft. Konflikte seien nur mit Gewalt zu lösen.
Gerade in einem mehr oder weniger realistischen bzw. an die Realität angelehntem Szenario.
Antkriegsspiel würde ich CoD nicht nennen.
Zwar mag ein teil es Publikums damit umgehen können, das ausblenden und eher den Schwerpunkt auf die mechanische Herausforderungen legen.
Aber dann gibt es auch noch solche die es weniger tun und durch die Darstellung von Kriegsgerät und Gewalt beeindruckt sind und beeinflusst werden.
Und selbst bei der ersten Gruppe will ich einen Einfluss nicht kategorisch ausschließen.
Nochmal zur Architektur von Nazis und Sowjets: Diese haben bewusst Bauweisen gewählt die ihre politische Botschaft und Herrschaftsanspruch ausdrücken: Andere Nationen sind der eigenen unterlegen. Der einzelne Mensch soll sich dem System und der herrschenden Klasse unterordnen.
Wer die Bauart von griechischen Tempeln über nimmt, und nicht die von Foren, der will etwas huldigen. Nichts aus der Antike ist neutral sondern hatte auch damals schon politisch/ethische Bedeutung.
Man wird nicht gleich zum Nazi wenn einem die Bauart des Reichsparteitagsgelände anspricht, aber man sympathisiert (mindestens unterbewusst) mit den ethischen Ideen der Nazis.
Wie gesagt, im Zweifel unterbewusst, beeinflusst vom audiovisuellen Spektakel.
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Re: Wortreich: Designphilosophie, Arbeitsplatzkultur & Scheißegalhaltung
Das ist immerhin ein positiveres Beispiel innerhalb der schon problematischen Ethik der Konfliktlösung durch Gewalt.
Kann aber auch rein mechanisch verstanden werden. Ersetze alle dargestellten Figuren durch Kasten und dann darfst du nur die unbedingt nötigen zerstören. Das steigert die Herausforderung, wie man man im Sport in der Liga aufsteigt und wieder stärkere Gegenspieler bekommt.
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Re: Wortreich: Designphilosophie, Arbeitsplatzkultur & Scheißegalhaltung
Wie Sie selbst feststellten, kann man es als Genrekonvention interpretieren. Es gibt bereits bei Ihrem Beispiel eine weitere mögliche Erklärungen, warum das Design so gewählt wurde, wie es gewählt wurde, unabhängig von der ethischen Einstellung. Ich behaupte in der Realität gibt es noch weitere mögliche Erklärungen, was bedeutet, dass das Design keine Rückschlüsse auf die ethische Einstellung des Entwicklers zu lässt und damit steht diese Aussage im Widerspruch zur Aussage der Kolumne, wo es hieß, wir hätten es alle wissen müssen.olipool hat geschrieben: ↑2. Aug 2020, 16:33 Aber grade das Beispiel Hitman bringt doch eine Ethik der Entwickler mit, wenn man für (unnötige) Kills am Ende Punktabzug bekommt. Man könnte sicher auch argumentieren, nein, das ist einfach Teil des Genres (Stealth), aber dass es so umgesetzt ist, spiegelt für mich schon eine ethische Einstellung des Entwicklers wieder, die er so auf die Spieler - bewusst oder unbewusst - übertragen möchte.
Und der zwingende Schluss von der Ethik Ubisoft auf das angeprangerte Design zu schließen, wurde von Ihnen selbst durch Beispiele widerlegt (Rayman, Valiant Hearts und Child of Light).
Ich bin gerade überfragt, ob das überhaupt eine Rolle für unsere Fragestellung spielt, aber meiner Meinung gehört die Wahrnehmung des Pfarrer durch die Ausgestaltung des Gotteshaues zur Ästhetik. Ästhetik ist die Lehre von der Wahrnehmung und sinnlichen Anschauung.
Re: Wortreich: Designphilosophie, Arbeitsplatzkultur & Scheißegalhaltung
Ok, danke dir, das zeigt zumindest, dass man genau hinsehen muss. Ob diese angenehmeren Spiele nun wirklich Feigenblatt sind oder ob die Studiokultur es möglich gemacht hat, wird man nur als Insider genau benennen können.Sebastian Solidwork hat geschrieben: ↑2. Aug 2020, 00:15
Ubisoft ist ein Konzern, nicht mehr nur ein Entwicklerstudio (an einem Standort) . Allein die Entwicklung der großen Spiele verteilt sich über mehrere Standorte (Wie unabhängig sind diese Studios?).
[...]
Ein paar familienfreundlichere und ethisch angenehmere Spiele im Portfolio zu haben ist sicher ein gutes Feigenblatt und gut fürs Image.
[...]
Ich würde es umformulieren: Nur so eine Unternehmenskultur bringt solche ethisch problematischen Spiele hervor. Andere können als Beiwerk sicher auch entstehen.
[...]
Das ist aber Außenstehende aber nicht so einfach zu erkennen.
Ein weiterer interessanter Punkt ist der, dass man nicht sagen kann, welche Spiele nun Beiwerk sind und welche nicht (oder kann man das?). Vielleicht würde Ubisoft gerne den ganzen Tag tiefphilosophische Werke erschaffen, muss aber Rechnungen bezahlen und weiß aus Marktanalyse, dass sich eine bestimmte Art Spiel wie geschnitten Brot verkauft. Wer kann das sagen? Bei Ubisoft mag es nun durch viele Quellen "eindeutig" sein, ich würde nur von einer Pauschalisierung ohne den näheren Blick absehen. Frei nach dem Motto: Diese Firma A macht Spiel B, deswegen muss die Kultur bei denen C sein.
Man könnte jetzt natürlich die These aufstellen, wie du es ja auch so ähnlich gemacht hast: Böse Firmen können auch nette Spiele machen, aber nette Firmen niemals böse Spiele (jetzt mal stark vereinfacht gesprochen). Das würde aber auch bedeuten, dass es irgendwo ein Ranking geben müsste, auf der Spiele ihrer Ethik nach einsortierbar sind. Das finde ich aber im Allgemeinen gar nicht mal so einfach.
Da fällr mir grad noch ein Punkt aus der Folge dazu ein: Wolfgang führt ja immer wieder Division und Spec Ops an, nun habe ich letzteres nur recht kurz gespielt, aber das Argument, ich hätte bei Division ja gar keine Alternative als das Zivilisten töten, wo kann ich mich dem Wiederstand anschließen etc., ist das nicht auch das gleiche Argument, mit dem Spec Ops immer hochgehalten wird? Der Soldat als Rädchen in der Maschine? Wie gesagt, ich kann mich da nur aufs Hörensagen beziehen, womit ich wieder beim Absatz drüber wäre: wer bewertet letztlich die Ethik eines Spiels? Was, wenn eine Secret ganz am Ende noch mal eine neue Bedeutungsebene aufmacht? Was, wenn ich ein Spiel eben anders interpretiere als jemand anderes?
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Re: Wortreich: Designphilosophie, Arbeitsplatzkultur & Scheißegalhaltung
In meiner Wahrnehmung ist es absolut logisch, dass ich dem angesprochenen widerspreche und in meiner Wahrnehmung habe ich meinen Widerspruch auch belegt. Vielleicht ist es so, dass wir das selbe Argument einfach unterschiedlich bewerten oder Sie eine Behauptung sehen, wo ich ein Argument sehe und ich eine Behauptung sehe, wo Sie ein Argument sehen oder irgendetwas dazwischen.Sebastian Solidwork hat geschrieben: ↑3. Aug 2020, 11:55 Ich frage mich warum du dich dem verweigerst, weil ich deine Argumente nur schwer nachvollziehen kann.
Ob da noch etwas anderes ist außer der reinen Argumentation.
In erster Linie war es jedoch Widerspruch gegen eine Aussage, welche ich für falsch halte.
Ich sehe Probleme in Unternehmen und Gesellschaft, aber keine Probleme im Design der Spiele. Wenn es Probleme gibt, dann gibt es auch eine Forderung nach einer Lösung durch den Gesetzgeber, was verständlich ist.Sebastian Solidwork hat geschrieben: ↑3. Aug 2020, 11:55Es geht NICHT um Verbote. Die würden nichts helfen.Simsalabim hat geschrieben: ↑2. Aug 2020, 10:09 Ich verstehe leider nicht, was Sie mit Verantwortung übernehmen meinen? Im Kontext der Kolumne bedeutet diese Frage für mich, darf ein solches Spiel noch produziert und gespielt werden?
Es geht darum die tieferliegenden Probleme der Unternehmen und Gesellschaft aufzuzeigen. Die Spiele (und der Wille sie zu spielen) sind Symptome dafür.
Diese Probleme gilt es anzusprechen und dauerhaft zu lösen. Dann würde auch sowohl keiner mehr solche produzieren wie auch Spielen wollen.
Ein direktes Verbot solcher Spiele löst die Probleme nicht.
Was wir im Bezug auf diesen Punkt führen, das ist die Killerspieldebatte.
Ich sehe im spielen und produzieren des angeprangerten Design kein Problem, was komplementär zu Ihrer Auffassung steht. Und es war bisher auch garnicht Gegenstand der Diskussion, was jedoch kein Problem ist.Sebastian Solidwork hat geschrieben: ↑3. Aug 2020, 11:55 Diese Probleme gilt es anzusprechen und dauerhaft zu lösen. Dann würde auch sowohl keiner mehr solche produzieren wie auch Spielen wollen.
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Re: Wortreich: Designphilosophie, Arbeitsplatzkultur & Scheißegalhaltung
Man kann Ihren Ausführungen zur Herrlichkeit der Herrschenden folgen, oder eben auch nicht. Es ist Ihre Interpretation.Sebastian Solidwork hat geschrieben: ↑1. Aug 2020, 10:32Das der einzelne Mensch vor der Herrlichkeit der Herrschenden niederknien (übertragen gemeint) und den Absolutheitsanspruch anerkennen soll.Simsalabim hat geschrieben: ↑31. Jul 2020, 19:43Welches ethische Empfinden ist daS?Sebastian Solidwork hat geschrieben: ↑30. Jul 2020, 21:23 Wer den Gigantismus der Sowjets oder Nazis schön findet, der hat entsprechend angelehnte ethische Empfindungen auch wenn er kein direkter Anhänger der Ideologie ist.
Mit welchem demokratischen Zweck könnte man den ein Reichsparteitagsgelände in Nürnberg nutzen?
Die Frage der Nutzung ist unabhängig von der Frage, ob man es als schön empfindet und man findet ja auch nicht alles automatisch schön.
Massenveranstaltungen sind unabhängig vom Kult. Es gibt viele Arten von Massenveranstaltungen, wovon die wenigsten etwas mit Meinungsaustausch zutun haben.Sebastian Solidwork hat geschrieben: ↑1. Aug 2020, 10:32 Und nicht anderes als Massenveranstaltungen kann man dort abhalten. Da geht es nicht um den Austausch von Meinungen.
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Re: Wortreich: Designphilosophie, Arbeitsplatzkultur & Scheißegalhaltung
Es hat eine demokratische Ausstrahlung, aber es war keine Demokratie. Das Design entspricht also nicht dem vollzogenen Handeln und der dahinterstehenden Wertvorstellung. Es ist ein Beleg, dass Ästhetik und Ethik in keinem Zusammenhang stehen.Sebastian Solidwork hat geschrieben: ↑1. Aug 2020, 10:32 Ein griechisches Forum oder der römische Senat haben für mich eher eine demokratische Ausstrahlung. Es geht darum Meinungsaustausch zu ermöglichen.
Auch wenn römische Senat selbst wiederum nur einem exklusiven Kreis vorbehalten war.
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Re: Wortreich: Designphilosophie, Arbeitsplatzkultur & Scheißegalhaltung
"It's just a game" ist keine Verweigerung der Verantwortung. Mir kommt das Gefühl, dass wir Verantwortung unterschiedlich definieren. Ja, ich trage Verantwortung für die "Rettung unschuldiger Computerspilfiguren". Ja, ich trage Verantwortung für die "Tötung von hunderttausenden Computerspielfiguren". Ich habe keine moralischen Bedenken und kann in der Nacht gut schlafen. Ich trage nicht zur Verrohung der Gesellschaft bei und befürworte auch keine "Justizmorde" oder sonstige Dinge, welche ich ohne Probleme im Computerspiel durchführe.Sebastian Solidwork hat geschrieben: ↑3. Aug 2020, 11:55 Mit "Verantwortung übernehmen" meine ich, dass Produzenten wie Spieler sich der Problematik ihrer Ethik bewusst werden und sie kritisch betrachten.
"It's just a game" ist genau die Verweigerung der Verantwortung. Im Wortreich steht einiges warum man diese Spiel problematisch sehen kann.
Im Bezug auf Wortreich möchte ich Sie bitten auf die entsprechenden Zitate zu verweisen, da es sonst zu Missverständnissen kommt.
Glauben Sie, dass wer Zwerge und Elfen in Auftrag gibt und kreiert, akzeptiert ihre Existenz zumindest latent?Sebastian Solidwork hat geschrieben: ↑3. Aug 2020, 11:55 Wer CoD in Auftrag gibt und designet akzeptiert Krieg zumindest latent. Zwar vielleicht nicht im echten Leben, aber die Botschaft "Krieg ist eine Lösung für Probleme" sendet er damit aus.
Spielen Sie diese Spiele eigentlich?
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Re: Wortreich: Designphilosophie, Arbeitsplatzkultur & Scheißegalhaltung
Ich kann mit dem Begriff "böse" Spiele nichts anfangen. Ich erkennen schlechte Spiele und funktional eingeschränkte Spiel, aber böse Spiele kenne ich nicht.
Würden Sie auch einem Verlage vorwerfen, dass er als Feigenblatt Liebesromane verlegt um seine bösen Schwedenkrimis zu rechtfertigen?
Würden Sie es einem Regisseur vorwerfen?
Wenn das Spiel böse ist und Sie es spielen, sind Sie dann auch böse?
Kann ich auf Ihre ethische Einstellung Rückschlüsse ziehen?
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Re: Wortreich: Designphilosophie, Arbeitsplatzkultur & Scheißegalhaltung
Vielen und sehr herzlichen Dank für diese Ausführungen!HerrVikarin hat geschrieben: ↑31. Jul 2020, 14:40 Ich bin hier im Forum ja eher so der passive Konsument, weil andere Menschen immer schneller viele kluge Sachen sagen.
Die These von Simsalabim, es gibt keinen Zusammenhang zwischen Ethik und Ästhetik, triggert mich aber schon aufs äußerste. (...)
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Re: Wortreich: Designphilosophie, Arbeitsplatzkultur & Scheißegalhaltung
Nein, natürlich nicht. Ubisoft hat einiges an Diversität zu bieten, wenn man an der AAA-Schiene vorbeischaut, die ich aber eben konkret anspreche: die beiden angeführten Beispiele sind die beiden Ubisoft-Flaggschiffe. Rayman und Child of Light haben kein politisches Setting und damit auch relativ wenig Bezugskraft auf unsere Realität - und mit den Valiant Hearts-Leuten habe ich zusammen gearbeitet und bin deshalb befangen.Aber das Game war sicher zu unwichtig, um im Tagesablauf der großen Kreativentscheider eine wichtige Rolle einzunehmen.olipool hat geschrieben: ↑1. Aug 2020, 11:04 Kurze Zwischenfrage für mein Verständnis: heißt es denn, dass eine bestimmte Unternehmenskultur NUR eine bestimmte Art von Spiel hervorbringen kann? Von Ubisoft kommen ja auch Rayman, Valiant Hearts und Child of Light, die letzeren beiden habe ich leider nicht genug gespielt, um eine Aussage zu treffen, mir scheinen sie von außen betrachtet aber "anders" zu sein.
Natürlich. Exakt das spreche ich in der Kolumne ja auch an. Das meiste von dem, was Unternehmen uns heute per Marketing als ihre Liebe zur Nachhaltigkeit verkaufen wollen, ist schlicht erlogen und spielt im außereuropäischen Marketing keine Rolle.olipool hat geschrieben: ↑1. Aug 2020, 11:04 Und könnte nicht ein Studio rein aus Marktgründen eine Ästhetik für einzelne Spiele verfolgen nach dem Motto: Retro-Pixel-Optik ist grad in, sowas machen wir auch. So wie damals jeder losgeprescht ist, einen Battle Royal Modus einzubauen, und ob da nun jede Firma das Ideal des dominierenden Einzelkämpfers vertritt, möchte ich auch bezweifeln.
edit: anderes Beispiel, wenn auch etwas ab vom Thema: Firmen die BIO auf ihre Produkte schreiben, müssen noch lange kein Interesse an Nachhaltigkeit haben, ebenso wenig wie Firmen Interesse an der Gesundheit ihrer Kunden haben müssen, nur weil sie jetzt Grünkohl-Chips herstellen.
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Re: Wortreich: Designphilosophie, Arbeitsplatzkultur & Scheißegalhaltung
Diese Befürchtung habe ich auch, formuliere sie aber vorsichtiger.Sebastian Solidwork hat geschrieben: ↑2. Aug 2020, 10:11Was Wolfgang im Wortreich erwähnt. U.a. Assassin's Creed und The Division. Allgemein für mich so ziemlich jedes AAA-Spiel.Simsalabim hat geschrieben: ↑2. Aug 2020, 09:14Was meinst du mit ethisch problematische Spiele?Sebastian Solidwork hat geschrieben: ↑2. Aug 2020, 00:15 Ich würde es umformulieren: Nur so eine Unternehmenskultur bringt solche ethisch problematischen Spiele hervor. A
Kennst du dazu einen guten Artikel? Ich kenne nur den Artikel Sand und Tod vom Deutschlandfunk.
Ich finde solche Diskussionen interessant.
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Re: Wortreich: Designphilosophie, Arbeitsplatzkultur & Scheißegalhaltung
Ja. Hitman ist ein zutiefst ethisches Spiel. Das sieht übrigens auch Miguel Sicart in seinem Buch The Ethics of Computer Games so. Im Übrigen sogar Manhunt: Das Game ist sogar eines seiner wichtigsten Beispiele.olipool hat geschrieben: ↑2. Aug 2020, 16:33 Aber grade das Beispiel Hitman bringt doch eine Ethik der Entwickler mit, wenn man für (unnötige) Kills am Ende Punktabzug bekommt. Man könnte sicher auch argumentieren, nein, das ist einfach Teil des Genres (Stealth), aber dass es so umgesetzt ist, spiegelt für mich schon eine ethische Einstellung des Entwicklers wieder, die er so auf die Spieler - bewusst oder unbewusst - übertragen möchte.
Zum Kirchenbeispiel: ja, im Kern bleibt die Performanz die gleiche, aber es ging meine ich eher darum, ob der Pfarrer auf seiten der Gemeinde oder auf seiten Gottes wahrgenommen wird. Absoluten Laienmeinung nun: ich denke nicht, dass im Mittelalter jemand mit der Macht eines Priesters in einer Kirche Gottesdienst abgehalten hätte, die ihn näher ans billige Volk gerückt hätte (Ausnahmen gab es sicher).
Zuletzt geändert von Wolfgang Walk am 3. Aug 2020, 20:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wortreich: Designphilosophie, Arbeitsplatzkultur & Scheißegalhaltung
Danke, ich habe gerade sehr lachen dürfen. Aber dass die Erfinder und Namensgeber der Demokratie keine Demokratie hatten, und die 500 Jahre andauernde römische Republik, in der ständig Wahlen abgehalten wurden, auch keine war: das fand ich dann doch zu drollig.Simsalabim hat geschrieben: ↑3. Aug 2020, 18:19Es hat eine demokratische Ausstrahlung, aber es war keine Demokratie. Das Design entspricht also nicht dem vollzogenen Handeln und der dahinterstehenden Wertvorstellung. Es ist ein Beleg, dass Ästhetik und Ethik in keinem Zusammenhang stehen.Sebastian Solidwork hat geschrieben: ↑1. Aug 2020, 10:32 Ein griechisches Forum oder der römische Senat haben für mich eher eine demokratische Ausstrahlung. Es geht darum Meinungsaustausch zu ermöglichen.
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Re: Wortreich: Designphilosophie, Arbeitsplatzkultur & Scheißegalhaltung
Deine Zustimmung und Anerkennung freut mich. Vielen Danke für die kurzen Wortmeldungen gerade.Wolfgang Walk hat geschrieben: ↑3. Aug 2020, 20:33Diese Befürchtung habe ich auch, formuliere sie aber vorsichtiger.Sebastian Solidwork hat geschrieben: ↑2. Aug 2020, 10:11Was Wolfgang im Wortreich erwähnt. U.a. Assassin's Creed und The Division. Allgemein für mich so ziemlich jedes AAA-Spiel.Simsalabim hat geschrieben: ↑2. Aug 2020, 09:14
Was meinst du mit ethisch problematische Spiele?
Kennst du dazu einen guten Artikel? Ich kenne nur den Artikel Sand und Tod vom Deutschlandfunk.
Ich finde solche Diskussionen interessant.
Auch ich neige zu provokativen Überspitzungen Mit etwas mehr Zeit wäre das sicher differenzierter ausgefallen.
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Re: Wortreich: Designphilosophie, Arbeitsplatzkultur & Scheißegalhaltung
Hä? Das verwirrt mich. Könntest du mir da beim Verständnis helfen?Simsalabim hat geschrieben: ↑3. Aug 2020, 18:19Es hat eine demokratische Ausstrahlung, aber es war keine Demokratie. Das Design entspricht also nicht dem vollzogenen Handeln und der dahinterstehenden Wertvorstellung. Es ist ein Beleg, dass Ästhetik und Ethik in keinem Zusammenhang stehen.Sebastian Solidwork hat geschrieben: ↑1. Aug 2020, 10:32 Ein griechisches Forum oder der römische Senat haben für mich eher eine demokratische Ausstrahlung. Es geht darum Meinungsaustausch zu ermöglichen.
Auch wenn römische Senat selbst wiederum nur einem exklusiven Kreis vorbehalten war.
Was verstehst du unter Demokratie?
Sicher war der Senat keine moderne Demokratie in der alle Einwohner des Landes wählen konnten. Der Begriff der Bürger umfasste damals eine bedeutend kleinere Gruppe als heutzutage. Und sicher herrschte dieser relativ kleine Kreis dominant über Millionen von Untertanen die keine Mitsprache hatten.
Aber innerhalb diese Kreises bzw. innerhalb Roms war man demokratisch organisiert. Auf diesen kleinen Kreis bezogen hat man seine Wertvorstellungen in der Form der Gebäude ausgedrückt.
Es ist eine alte, die ursprüngliche, Demokratie. Eine andere als heutzutage.
Was ist daran für dich keine Demokratie?
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Re: Wortreich: Designphilosophie, Arbeitsplatzkultur & Scheißegalhaltung
Valiant Hearts und Child of Light sind beide mittlerweile mehr als 6 Jahre alt. Das ist älter als Far Cry 4, Assassins Creed Unity und The Division 1. Ich finde es zunehmend irritierend, dass diese Spiele immer wieder als Beispiel genannt werden, dass Ubisoft auch anders sein kann. Gerade wenn man berücksichtigt wie alt diese kleinen Projekte sind und das seitdem nichts mehr in dieser Art erschienen ist. Das letze Rayman Spiel ist mittlerweile auch 7 Jahre her... Wie viele Spieler unter der Tom Clancy Marke hat Ubi seitdem veröffentlicht?Simsalabim hat geschrieben: ↑3. Aug 2020, 16:35 Und der zwingende Schluss von der Ethik Ubisoft auf das angeprangerte Design zu schließen, wurde von Ihnen selbst durch Beispiele widerlegt (Rayman, Valiant Hearts und Child of Light).
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