Gamepass und Co - sind Abodienste schlecht für die Spieleindustrie?

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noesch
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Gamepass und Co - sind Abodienste schlecht für die Spieleindustrie?

Beitrag von noesch »

Der Titel sagt eigentlich schon alles. Ich persönlich bin ein großer Fan von Services wie Gamepass und ich lese in letzter Zeit (und ja, ich höre sie auch häufiger im von uns allen geschätzten Podcast) immer wieder die selben Argumente gegen dieses Geschäftsmodell. Ich bin in einigen Bereichen anderer Meinung, lasse mich aber gerne eines besseren belehren, und habe meine Gedanken dazu zusammengefa...ähhh ins Forum erbrochen.
Ich hoffe, dass es trotz der Textmenge von ein paar von euch gelesen wird und freue mich auf eine angeregte Diskussion.

Gamepass wird langfristig nur GAAS eine Zukunft bieten

Da ein Spieleabo langfristig ohne Mikrotransaktionen nicht tragfähig ist, werden mittelfristig sämtliche im Gamepass, und vergleichbaren Angeboten, verfügbaren Spiele auf ein GAAS Modell setzen. Dieses und ähnliche Argumente werden häufig ins Feld geführt, wenn es darum geht die “Gefahren” aufzuzeigen die diese schöne neue Welt für uns bereit hält. Eine trostlose Dystopie ganz ohne Einzelspielererfahrungen und vollgepfropft mit, den Spieler maximal melkenden, in Game-Code gegossenen Casino-Mechaniken.

Doch ist das wirklich so? Ist nicht die Entwicklung hin zu GAAS eine, die die Industrie bereits seit mehreren Jahren, und gänzlich ohne den Einfluss von Abo-Diensten, eingeschlagen hat. Hier ist Geld zu verdienen. Hier kann man den Spieler loyal an eine Marke binden, ohne Angst haben zu müssen, dass er/sie in der Wartezeit bis zum nächsten Release mit der Konkurrenz flirtet und sich dort eventuell verliebt. Die enormen Budgets moderner AAA Titel müssen wieder eingespielt werden. Die GTAs und RDRs dieser Welt arbeiten längst mit dieser Mischkalkulation.

Der Einzelspieler-Modus, die epische Geschichte, ist das Aushängeschild und spielt mit ein bisschen Glück die Ausgaben wieder ein. Gut, Rockstar kann sich wohl schon alleine nach dem Verkauf der Spiele über satte Gewinne freuen, aber das Studio ist die Ausnahme und nicht die Regel in der Industrie. Auch hier werden die größten Profite im Mehrspieler-Modus, im GAAS-Teil, der Spiele gemacht.
Eine Zukunft der Spieleindustrie in der GAAS nicht den Löwenanteil ausmachen, kann ich mir aus Sicht gewinnorientierter Unternehmen nicht vorstellen.

AAA Einzelspielerfahrungen sind im Gegensatz zu diesen Cash-Cows Aushängeschilder. Prestigeobjekte die im besten Fall Gewinn, vor allem aber die Plattform attraktiver für potentielle Kunden machen sollen. Sony hat sich so über die Jahre einen hervorragenden Ruf für ihre Playstation Marke erarbeitet.

Für MS ist zukünftig Gamepass die Plattform und Marke. Der Konzern lässt keinen Zweifel daran, dass Services die Zukunft sind. Wer Satya Nadellas Auftritte und Äußerungen verfolgt kann zu keinem anderen Schluss kommen. Große AAA GAAS Titel, die konstant Geld abwerfen und über Jahre gepflegt werden, finanzieren nischige Indieprojekte und bombastische cinematische Abenteuer für Einzelslpieler quer. Das Netflix-Modell. Diversität ist trumpf.

Warum sollte eine Spieler, der in ein GAAS investiert ist für weitere Titel dieser Art ein Spieleabo abschließen? Fehlt nicht die Zeit um neben Destiny und Fortnite noch einen weiteren Zeitfresser dieser Größenordnung zu bedienen? Ist es nicht billiger den Battlepass zu kaufen anstatt eines Abos, wenn sowieso keine Zeit bleibt?
Ich glaube nicht daran, dass Abo-Services dauerhaft überdauern können, ohne ein abwechslungsreiches Angebot quer durch alle Genres und Spielerfahrungen zu bieten.

Gamepass ist schlecht für Entwickler

Laut einem Interview mit Phil Spencer (https://www.youtube.com/watch?v=Z5y0OvZ ... e=youtu.be) führe das erscheinen eines Titels im Spieleabo zu höheren verkaufszahlen. Was intuitiv erstmal falsch wirken würde, ist doch zu erwarten dass Spieler die das Spiel für 10€ im Monat erhalten es nicht noch zusätzlich kaufen, erklärt Spencer so:

"You say, 'Well isn't everyone just going to subscribe for $10 and go play this thing?' But no, gamers find things to play based on what everybody else is playing. What's #1 on Mixer, what's #1 on Twitch, what's my friend's list, what are people saying on Discord, they go everywhere to see. When these games hit something like GamePass with all these players, it instantly raises the awareness."

Wenn mehr Personen gleichzeitig diese Titel spielen erhöht dass also ihre Sichtbarkeit und wirkt sich damit direkt auf die Verkaufszahlen aus.
Das diese These nicht völlig aus der Luft gegriffen ist zeigen Sales und Reaktionen der Entwickler auf anderen Plattformen. Ein Sale bei Steam steigert nachweislich die Verkaufszahlen eines Spiels, selbst nachdem das Angebot beendet wurde. Der Grund ist schlicht die höhere Platzierung in den Verkaufscharts und damit die bessere Sichtbarkeit.

In Nintendos Eshop sind drastische Reduzierungen gar die einzige Möglichkeit ins Blickfeld potentieller Käufer zu gelangen.

Unterstützt wird Spencers Argument dabei von Entwicklern aus der Indie Szene. Auf Twitter meldete sich Beispielsweise Mike Rose von No More Robots und äußerte sich zu ihrem Spiel Descenders folgendermaßen:

"Since we went into Game Pass, our total Xbox sales have tripled."

Auch Ashley Ringrose, CEO der SMG Studios, führt die angestiegenen Verkäufe auf der Switch, einer komplett anderen Plattform also, direkt auf das erscheinen von Death Squared im Abo-Dienst Gamepass zurück.

"You get more coverage and mentions organically now as more people have access to the game" wird er bei Nintedolife.com zitiert.

Der Kritikpunkt Spieleabo-Dienste seien grundsätzlich schlecht für Entwickler und die Industrie und würden die Spiele “entwerten” scheint nicht haltbar. Nicht jeder Entwickler und nicht jedes Spiel werden von Angeboten wie Gamepass im gleichen Maße profitieren, aber im Moment deutet vieles darauf hin, dass insbesondere kleinere Entwickler eher profitieren.

Ein Spieleabo ist langfristig nicht rentabel

9.99€ kostet der Gamepass für Konsolen aktuell. Die 1€ Angebote und das Ultimate Angebot für 14,99€ lasse ich dabei erstmal außer acht. Ersteres ist ein Lockangebot und Letzteres aus Gründen der simplifizierung meines Beispiels.

Im Frühjahr diesen Jahres vermeldete MS 10 Millionen Gamepass Kunden. Inzwischen dürfte diese Zahl erneut angewachsen sein. Aktuell steht bereits ein großer Teil der Gamepass-Bibliothek jedem Android Nutzer als Cloud Dienst zur Verfügung. Ab September werden es sämtliche Titel aus dem Abo sein. Und es funktioniert jetzt schon hervorragend. Als iOS Nutzer habe ich mir zu Testzwecken ein günstiges Amazon Fire HD 8 geholt und sämtliche Spiele liefen darauf ohne Probleme. Samsung kooperiert offiziell mit MS und auf jedem neuen Smartphone des Herstellers ist die App vorinstalliert und lässt sich ohne größeren Aufwand auf SmartTVs spiegeln.

Es müsste weit mehr passieren als die aktuelle Verschiebung von Halo infinite, um die Nutzerzahlen bis nächstes Jahr nicht zu verdoppeln.

10 Millionen Gamepass Kunden zu 9,99€ sind beinahe 1,2 Millarden € im Jahr. Bei 20 Millionen wären es knapp 2,4. Zum Vergleich, das ist ein ordentlicher Batzen mehr als Ubi Soft im Jahre 2019 Umsatz gemacht hat. 20 Millionen Gamepass Kunden könnten also die komplette Entwicklung von Ubisoft exklusiv für den Service refinanzieren und trotzdem noch Gewinn machen. Ab 55 Millionen Abonnenten wäre Activision Blizzard finanziert.

Und dabei sprechen wir nur über den reinen Umsatz mit dem Abo. Mikrotransaktionen, DLC und der mögliche positive Nebeneffekt auf Verkaufszahlen nicht mitgerechnet. Um fair zu bleiben muss erwähnt werden, dass Letzterer mit stark ansteigenden Abonnenten Zahlen wohl ebenso stark abflachen wird.

Netflix hat aktuell etwas über 170 Millionen monatlich zahlende Kunden. Ich denke da möchte MS langfristig hin. Oh boy, wird das rentabel. Schon deutlich früher.


Mein Dank gilt jedem der diese Wall of Text tatsächlich bis zum Ende gelesen hat und ich freue mich über zahlreiche Meinungen, Gegenargumente oder Befürworter.
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Guthwulf
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Re: Gamepass und Co - sind Abodienste schlecht für die Spieleindustrie?

Beitrag von Guthwulf »

Warum schon wieder ein neuer Thread zu dem Thema? Du hast doch grad schon nen Thread zu Spieleabos gemacht. Indem hab ich grad auch meine Sichtweise niedergelegt. Werd das jetzt hier nicht wiederholen...

Link: viewtopic.php?p=146174#p146174
Zuletzt geändert von Guthwulf am 25. Aug 2020, 15:10, insgesamt 2-mal geändert.
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noesch
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Re: Gamepass und Co - sind Abodienste schlecht für die Spieleindustrie?

Beitrag von noesch »

Guthwulf hat geschrieben: 25. Aug 2020, 13:52 Warum schon wieder ein neuer Thread zu dem Thema? Du hast doch grad schon nen Thread zu Spieleabos gemacht. Indem hab ich grad auch meine Sichtweise niedergelegt. Werd das jetzt hier nicht wiederholen...
Im Feedback Forum ging es mir um die im Podcast angesprochene Umfrage und wie bescheiden ich die Antwortmöglichkeiten finde. Andre hat ja bereits geantwortet und bestätigt, dass die Umfrage in der Form eher suboptimal ist.

Ich wollte eine Diskussion zum Thema Spieleabos mit Schwerpunkt auf Gamepass, die nicht von der ursprünglichen Beschwerde über eine unglückliche Umfrage überschattet wird. Deshalb der neue Thread im allgemeinen Dsikussionsforum in dem ich, wie ich meine, auch eine andere Fragestellung und Argumente bringe. Danke für deine Antwort im anderen Thread. Ich hätte kein Problem damit, wenn Du sie hier nochmal rein kopierst. Ich glaube einfach im anderen Forum ist nicht wirklich der Platz um Abos allgemeiner zu diskutieren.

Edit: Insbesondere deinen letzten Punkt, dass sich Spiele aufgrund der Länge bei vergleichbaren bzw. niedrigeren Budgets sogar besser als Filme und Serien für einen Streaming Dienst rentieren, finde ich sehr interessant.
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Mastertronic
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Re: Gamepass und Co - sind Abodienste schlecht für die Spieleindustrie?

Beitrag von Mastertronic »

Es ist ja nicht von der Hand zu weisen, dass das Spiele Angebot und natürlich auch der Preis beim MS Gamepass unschlagbar sind und als Nutzer ist es ja eigentlich auch egal welche Marketing Strategie von MS dahinter steckt und ob diese für MS "aufgeht", sofern die Vorteile für mich persönlich so herausragend sind.
Mich stört eher daran, dass ich einfach von dem Angebot erschlagen werde. Ähnliche Erfahrungen habe ich auch bei Amazon Prime, Netflix, Disney+ etc. gemacht. Habe die alle abonniert mit dem Erfolg, dass ich fast nix davon gucke, weil ich mich immer nicht entscheiden kann und dann meißt im "normalen" Fernsehen lande und mir eine Wiederholung von Bud Spencer / Terence Hill o.ä. angucke .. :-) Einzig meine Frau und die Kinder hindern mich daran, den ganzen Kram wieder abzubestellen.. (Damn!)
Ich habe immer noch Spass an dem Kauf eines von mir speziell ausgesuchten Titels (egal ob digital oder im Laden..) und besonders , wenn ich dann auch noch ein Schnäppchen machen kann. Klar ist der Gamepass ein Dauerschnäppchen, gibt mir dann aber nicht das gleiche gute Gefühl. Abschließend finde ich auch, dass die einzelnen Leistungen und oft auch Kunstwerke der Entwickler dann nicht mehr die entsprechende Werschätzung bekommen, wenn sie so im Bundle verramscht werden - aber auch dies ist jetzt sehr subjektiv und vielleicht etwas zu idealistisch.
oscarmayer
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Re: Gamepass und Co - sind Abodienste schlecht für die Spieleindustrie?

Beitrag von oscarmayer »

Ich finde Netflix ist kein guter Vergleich, denn die leben größtenteils von Eigenproduktionen, die nur einmalig finanziert werden müssen.
Die Spieleabos sind eher mit Spotify zu vergleichen: das Angebot von Drittanbietern wächst unaufhaltsam.
Ich habe mal gelesen, dass wenn Spotify seine Artists weiterhin nach dem Modell x Klicks gibt y $ bezahlt, sie das irgendwann nicht mehr tragen können. Denn wenn alle Nutzer maximal viele verschiedene Songs anklicken müsste Spotify mehr Geld an verschiedene Artists bezahlen als die Nutzer mit ihren Gebühren abdecken. Ich finde die Quelle leider nicht mehr, aber dieser Gedanke macht m.E. sinn.
Zuletzt geändert von oscarmayer am 25. Aug 2020, 15:54, insgesamt 1-mal geändert.
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noesch
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Re: Gamepass und Co - sind Abodienste schlecht für die Spieleindustrie?

Beitrag von noesch »

@Mastertronic Das kann ich absolut nachvollziehen, mir geht es bei Netflix, Amazon und Co ähnlich. Totale Überforderung und meist lasse ich meine Frau entscheiden.

Bei Gamepass hat sich bei mir aber ein ganz anderer Effekt eingestellt. Der limitierende Faktor ist, wie bei vielen berufstätigen Erwachsenen, nicht in erster Linie das Geld, sondern vielmehr die Zeit. Ich kann mir ohne Probleme mehrer Vollpreistitel im Monat kaufen, würde aber kaum dazu kommen sie zu spielen. Das klingt jetzt erst mal paradox, weil Gamepass ja ein noch größeres Angebot über mir ausschüttet. Allerdings habe ich bei einem Abo, anders als bei gekauften Spielen, keine Hemmungen in Spiele nur mal 20 Minuten rein zu zocken und sie bei Nichtgefallen gleich wieder zu deinstallieren. Wenn ich Spiele kaufe fühle ich mich verpflichtet mich zumindest etwas länger damit auseinander zu setzten. Immerhin habe ich ja dafür bezahlt. Falls ich sie dann doch irgendwann abbreche, landen sie auf meinem Pile of Shame und es nervt mich zuzusehen wie der wächst und wächst. Bei einem Abo ist das anders. Die Spiele gehören mir eh nicht. Alles was nicht MS First Party ist fliegt auch irgendwann wieder raus. Also probiere ich ohne Reue wild durch. Auch Genres und Titel die eigentlich nicht zu meinen präferierten gehören. Wenn dann etwas dabei ist, das mir sehr gut gefällt und es aus dem Abo verschwindet bevor ich mich ausreichend damit beschäftigt habe, dann kaufe ich es eben kurz vorher noch rabattiert (Alle Spiele im Gamepass sind für Abonnenten im Sale). Ich habe etliche Spiele ausprobiert, die ich ohne Gamepass nie angefasst hätte und bei einigen bin ich dabei geblieben.
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noesch
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Re: Gamepass und Co - sind Abodienste schlecht für die Spieleindustrie?

Beitrag von noesch »

oscarmayer hat geschrieben: 25. Aug 2020, 15:53 Ich finde Netflix ist kein guter Vergleich, denn die leben größtenteils von Eigenproduktionen, die nur einmalig finanziert werden müssen.
Die Spieleabos sind eher mit Spotify zu vergleichen: das Angebot von Drittanbietern wächst unaufhaltsam.
Ich habe mal gelesen, dass wenn Spotify seine Artists weiterhin nach dem Modell x Klicks gibt y $ bezahlt, sie das irgendwann nicht mehr tragen können. Denn wenn alle Nutzer maximal viele verschiedene Songs anklicken müsste Spotify mehr Geld an verschiedene Artists bezahlen als die Nutzer mit ihren Gebühren abdecken. Ich finde die Quelle leider nicht mehr, aber dieser Gedanke macht m.E. sinn.
Da die Angebote der Drittanbieter nicht dauerhaft im Angebot bleiben, sondern nach einer gewissen Zeit gegen neue Titel ausgetauscht werden, geht es auch hier nur um „einmalige“ feste Beträge für einen begrenzten Zeitraum. Ähnlich wie die Film- und Serienkontingente die Netflix und Amazon einkaufen. Um den Dienst komplett mit Eigenproduktionen zu befeuern dürften auch bei Netflix noch etliche Jahre ins Land gehen. Und MS bewegt sich in eine ähnlich Richtung. In den letzten Jahren wurde ordentlich eingekauft. Die XGS wachsen weiter und es würde mich nicht wundern, wenn MS darauf abzielt in ein paar Jahren spätestens alle zwei Monate eine Eigenproduktionen im Gamepass zu haben. Idealerweise sogar monatlich. Mit den Neuzugängen/Neugründungen InXile, Obsidian, Double Fine, Ninja Theory und the Initiative bestehen die Xbox Games Studios aktuell aus 15 eigenständigen Studios in denen zum Teil mehrere Teams parallel an Titeln arbeiten und laut Spencer ist die Einkaufstour noch nicht beendet. Einige davon werden auch in Zukunft AAA machen, wie Turn10, The Coalition, 343i oder Playground. Manche werden mit dem Geld von Microsoft möglicherweise ins AAA Lager gehievt (Ninja Theory, Obsidian) und wieder andere sind mMn dafür da für einen konstanten Strom an kreativen AA Titeln zu sorgen (Double Fine, InXile, Compulsion, World‘s Edge).

Ich finde der Vergleich mit Netflix passt ganz gut. Es werden immer mehr Eigenproduktionen und in der Zwischenzeit wird mit attraktiven Games von Drittherstellern der Katalog aufgefüllt.
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JanTenner
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Re: Gamepass und Co - sind Abodienste schlecht für die Spieleindustrie?

Beitrag von JanTenner »

Ich nutze aktuell den Xbox Gamepass for PC - aber nur weil er so billig ist. Sobald der mehr als die aktuellen 3,99€ kostet werde ich ihn kündigen und nur noch für 1 Monat abonnieren falls mich mal ein Spiel interessiert. Aktuell habe ich ihn auch nur weil ich mal in den Flight Simulator reinschauen wollte.
Also da müsste das Angebot eines einzelnen Spieleabos noch sehr viel breiter werden damit ich mir vorstellen kann es dauerhaft zu abonnieren. Aber es sieht ja eher danach aus als ob da jeder größere Publisher sein eigenes Angebot mit jeweils exklusiven Titeln bekommt.

Spotify nutze ich fast jeden Tag und die verschiedenen Musikabos haben ein fast identisches und für mich "ausreichend vollständiges" Angebot, damit ich dieses Abo dauerhaft habe.

Bei Netflix ist es so, dass ich es eigentlich zu selten bzw nur sporadisch und dann sehr intensiv nutze. Allerdings teile ich mir dieses Abo mit mehreren Personen - sonst würde es hier auch reichen immer mal wieder nur für einen Monat zu abonnieren.
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lipt00n
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Re: Gamepass und Co - sind Abodienste schlecht für die Spieleindustrie?

Beitrag von lipt00n »

Ich gebe hier auch nochmal meinen Senf dazu:

Abodienste die ich selbst nutze

Ich hatte im anderen Thread schon gesagt, dass ich mir aufgrund von FIFA 20 zum Release im letzten Jahr ein Jahresabo von Origin Access Premium (jetzt EA Play Pro) herausgelassen habe. Ich stehe dem Modell "mieten statt kaufen" eigentlich sehr skeptisch gegenüber, aber hier ging die Rechnung eigentlich ganz gut für mich auf.
Der Einzelpreis von FIFA zum Release liegt bei 59 EUR, das Jahresabo bei 99 EUR (für die quasi gleiche "Laufzeit" des Spiels, wenn man, wie ich, auf den Online-Part fixiert ist). Zum Zeitpunkt des Abschlusses war ich mir bewusst, dass Fallen Order noch erscheinen wird. Der Mehrpreis von 40 EUR war also allein dadurch schon wieder "reingeholt". Meine vielen hundert Stunden in Battlefield V würden die ganze Rechnung sowieso obsolet machen, wenn ich es nicht vorher schon gekauft hätte.

Bei Uplay+ habe ich den Gratismonat im letzten Jahr mitgenommen, um "endlich mal" AC Odyssee anzuspielen -mein Verlangen war dann nach ca. 10 Stunden auch wieder abgekühlt. Ich mag die Ubi-Formel in all ihren Auswüchsen nicht, für mich ist der ganze Katalog bei Ubisoft uninteressant (ausgenommen Anno und die Siedler, irgendwann mal wieder). Also uninteressant für mich.

Mit dem Gamepass habe ich mich bis vor kurzem nicht beschäftigt, das ging total vorbei an mir. Habe jetzt, so wie viele, den 1 EUR Monat abgeschlossen, um in den Flight Simulator 2020 reinzuschauen. Das war auch gut so, denn ein Kauf hätte mich dann doch irgendwie geärgert, weil so schnell die Luft für mich raus war. Forza habe ich installiert aber noch nicht probiert, Grounded ebenso. Darüber hinaus bietet der Katalog schon ein paar interessante Spiele, aber ist jetzt auch nicht so berauschend. Vielleicht ist das für Leute mit Xbox Ecosystem und einer Ultimate-Variante noch viel cooler, für mich als PC und Nintendo-Benutzer findet aber vorher schon eine Übersättigung statt :D

Was mich stört

Diese grobe Zerfaserung des (Launcher-)Marktes macht mich schon ein bisschen wahnsinnig. Steam, Origin, Uplay, Battlenet, Bethesda, Rockstar, Epic...es ist unübersichtlich geworden. Der Wettbewerb führt bei mir dazu, dass ich mich auf weniger Angebote beschränke. Die Ankündigung, dass EA mit seinem ganzen Katalog auf kurz oder lang wieder bei Steam einzieht, habe ich mit ein bisschen Erleichterung aufgenommen. Im Grunde ist es mir egal, wo ich das Spiel besitze (auf den Fakt des Kaufvorgangs bezogen), aber die sozialen Features bei Steam sind eben schon nett, vor allem wenn 95% aller Freunde diese auch rege benutzen. Da interessieren mich dann fremde Storefronts kaum, auch nicht wenn der Preis besser ist. Ich möchte gern auf der Plattform Screenshots teilen, kommunizieren, sehen was meine Freunde gerade spielen und mit einem Klick hinterherjoinen.
Bei Abos zeichnet sich ja gerade das gleiche Phänomen ab. Zum Glück kann ich das für mich persönlich (noch) gut aussortieren, aber wenn dann wieder irgendwelche Exklusivtitel erscheinen, werde vielleicht auch ich ein Opfer der Bauernfängerei.

Im Endeffekt ist es bei mir aber auch wie bei wohl jedem Erwachsenen in diesem Hobby: Zeit ist der limitierenden Faktor. Man wird schier erschlagen von Spielen. Ein bisschen sehne ich mich zurück nach der "guten alten Zeit", in der man sich von seinem sauer ersparten Taschengeld mal ein Spiel gekauft hat, für das man sich nur aus 5-10 AAA Releases pro Jahr entscheiden musste. Das ständige Überangebot überall, nicht nur auf Spiele bezogen, macht mich schon irgendwie unruhig und...krank.
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Heretic
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Re: Gamepass und Co - sind Abodienste schlecht für die Spieleindustrie?

Beitrag von Heretic »

Ich hatte bisher den Gratismonat EA Access und ca. 4 Monate den Microsoft Game Pass in Gebrauch, und ich kann für mich feststellen: Ich finde Abodienste für kurze Indietitel ziemlich praktisch. Die sind schnell runtergeladen, an- und bei Gefallen durchgespielt. Bei Blockbustern, die mich nur am Rande interessieren, scheitert's meistens schon am Download. Ich will nicht stundenlang ein Spiel runterladen, um mal zehn Minuten reinzuspielen. Das ist mir - ähnlich wie bei diversen Free Weekend-Testphasen bei Steam - die Mühe nicht wert. Wenn das Ding dann auch noch 50+ Stunden Spielzeit mitbringt schon gar nicht, da ich das Ding innerhalb des Abozeitraums niemals durchspielen könnte. Dazu kommt die Unsicherheit, wie lange das Spiel im Abodienst verfügbar bleibt.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich nutze Abo-Dienste gerne für einen begrenzten Zeitraum, um kurze (Indie-)Spiele anzutesten oder durchzuspielen. Vereinzelt auch mal 'nen Blockbuster. Ausufernde RPGs oder Endlostitel werde ich aber weiterhin lieber käuflich erwerben, um sie in aller Ruhe und ohne "Zeitdruck" angehen zu können.
Maestro84
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Re: Gamepass und Co - sind Abodienste schlecht für die Spieleindustrie?

Beitrag von Maestro84 »

Ich würde Spielepässe nutzen wie Streamingdienst: Abwechselnd im 1-2 Monatstakt abonnieren. Mache ich bei Netflix, Wakanim, Disney oder AoD nicht anders. Ich bin damit wohl nicht der beste Kunde für solch ein Produkt.
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noesch
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Re: Gamepass und Co - sind Abodienste schlecht für die Spieleindustrie?

Beitrag von noesch »

Eine kurze Erinnerung, Wasteland 3 startet morgen auch direkt zum Release bei Gamepass für PC und Xbox One und lässt sich jetzt schon vorab laden. Wenn man sich die ersten Reviews ansieht, dann scheint es ein großartiges Spiel zu sein. Wer also nur am PC zocken will und den 1€ Probemonat schon „verbraucht“ hat, der kann sich trotzdem die 59,99 sparen und für 3,99 für die nächsten 4 Wochen rein spielen.
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VikingBK1981
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Re: Gamepass und Co - sind Abodienste schlecht für die Spieleindustrie?

Beitrag von VikingBK1981 »

Also ich nutze zZ ausschließlich den GamePass. Selbst für 9,99 wäre er ein gutes Angebot auf dem PC. So muss ich mir auch keine Xbox mehr kaufen und kann alles auf dem PC spielen.

Es gibt da immer genug Spiele die mich interessieren und wo ich wirklich Geld spare.
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Re: Gamepass und Co - sind Abodienste schlecht für die Spieleindustrie?

Beitrag von lnhh »

noesch hat geschrieben: 27. Aug 2020, 10:27 Eine kurze Erinnerung, Wasteland 3 startet morgen auch direkt zum Release bei Gamepass für PC und Xbox One und lässt sich jetzt schon vorab laden. Wenn man sich die ersten Reviews ansieht, dann scheint es ein großartiges Spiel zu sein. Wer also nur am PC zocken will und den 1€ Probemonat schon „verbraucht“ hat, der kann sich trotzdem die 59,99 sparen und für 3,99 für die nächsten 4 Wochen rein spielen.
Oder kuendigen und wieder neu fuer 1€ abonnieren.
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Tengri Lethos
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Re: Gamepass und Co - sind Abodienste schlecht für die Spieleindustrie?

Beitrag von Tengri Lethos »

lnhh hat geschrieben: 27. Aug 2020, 15:02
Oder kuendigen und wieder neu fuer 1€ abonnieren.
Für mich ist eine Äußerung wie diese ein Indiz dafür, dass Abodienste auch negative Folgen haben könnten, nämlich für die Wertschätzung eines Produkts an und für sich. Das ist aber eine Entwicklung, die nicht für die Produktspare Games spezifisch ist, sondern für viele Produkte in den letzten Jahren.
Der Umkehrschluss zu der Aussage könnte ja sein: "Mir sind das Spiel / die Spiele nicht 3,99 €, sondern nur 1,- € wert". Ramschprodukt also. Klar kann man jetzt argumentieren "Marktwirtschaft, Angebot und Nachfrage, die Unternehmen kommen schon auf ihre Zahlen", aber richtig fühlt sich das für mich nicht an. Ich finde immer noch, ein wertiges Produkt hat auch eine "Not-Fuck-it" Grenze verdient, also eine Grenze bei meinem Schnäppchen Verhalten, die mir sagt, dass ich nicht den billigsten Preis zahlen sollte, auch wenn ich die Möglichkeit dazu habe. Gerade nicht bei einem neuen Spiel.
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Re: Gamepass und Co - sind Abodienste schlecht für die Spieleindustrie?

Beitrag von Trugschluss »

Muss man die Wertschätzung mit den Geldbeutel zeigen? Zeigt man sie nur dadurch? Ich widme ihm meine Freizeit. Ist das nicht Wertschätzung genug? Ich finde es besser, wenn der Zugang nicht durch das Einkommen beschränkt wird. Meine Wertschätzung für das Produkt "Film" oder "Serie" ist durch den günstigen Preis auch nicht gesunken, bei Serien sogar klar gestiegen.
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Tengri Lethos
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Re: Gamepass und Co - sind Abodienste schlecht für die Spieleindustrie?

Beitrag von Tengri Lethos »

Trugschluss hat geschrieben: 27. Aug 2020, 18:32 Muss man die Wertschätzung mit den Geldbeutel zeigen? Zeigt man sie nur dadurch? Ich widme ihm meine Freizeit. Ist das nicht Wertschätzung genug? Ich finde es besser, wenn der Zugang nicht durch das Einkommen beschränkt wird. Meine Wertschätzung für das Produkt "Film" oder "Serie" ist durch den günstigen Preis auch nicht gesunken, bei Serien sogar klar gestiegen.
Nun ja, für wieviele Leute ist ein 2,99 € Unterschied denn die nicht überwindbare Zugangsschranke? Und letzten Endes hat Wertschätzung natürlich viele Dimensionen, aber wenn Du etwas in 100 Stunden produzierst und ich dann sage, dass ich das wirklich toll finde und Dir dafür 1 € bezahle...fühlst Du deine Arbeit dann noch gewertschätzt?
Für mich besteht bei vielen Produkten mittlerweile ein zu krasses Missverhältnis zwischen Wert und Preis. Auch manchmal in die andere Richtung. Und wenn es um den Zugang geht: wir können gerne darüber reden, ob man einkommensschwachen Personen den Zugang erleichtern sollte. Meine Kritik richtet sich auch eher an die Leute, die einen normalen, nicht horrenden Preis zahlen könnten, aber dies nicht tun. Klar freue ich mich auch mal über Schnäppchen, aber da gibt es einfach für mich auch Grenzen.
Zuletzt geändert von Tengri Lethos am 28. Aug 2020, 04:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Jon Zen
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Re: Gamepass und Co - sind Abodienste schlecht für die Spieleindustrie?

Beitrag von Jon Zen »

lipt00n hat geschrieben: 26. Aug 2020, 08:17 Mit dem Gamepass habe ich mich bis vor kurzem nicht beschäftigt, das ging total vorbei an mir. Habe jetzt, so wie viele, den 1 EUR Monat abgeschlossen, um in den Flight Simulator 2020 reinzuschauen. Das war auch gut so, denn ein Kauf hätte mich dann doch irgendwie geärgert, weil so schnell die Luft für mich raus war. Forza habe ich installiert aber noch nicht probiert, Grounded ebenso. Darüber hinaus bietet der Katalog schon ein paar interessante Spiele, aber ist jetzt auch nicht so berauschend. Vielleicht ist das für Leute mit Xbox Ecosystem und einer Ultimate-Variante noch viel cooler, für mich als PC und Nintendo-Benutzer findet aber vorher schon eine Übersättigung statt :D
Zum Microsoft Game Pass kann man noch hinzufügen, dass man dort oft nur die "Standard-Versionen" der Titel bekommt. Wer die DLCs haben möchte, muss extra zahlen. Das ist besonders in Anbetracht des günstigen Preises fair.
Beim Forza Horizon 4 spielen sah ich so ein Rabatt für das Ultimate Addon Bundle und ich kaufte es mir für 25€, weil ich bereits mit dem Hauptspiel Spaß hatte. Ohne Game Pass hätte ich es nicht gekauft.
Trotzdem sieht man dem Microsoft Game Store an, dass er nicht für den PC Game Pass gebaut wurde. Wer ein Spiel haben will, bekommt es am schnellsten, wenn man über die Website (!) sich den Katalog anschaut, dann in die App geht, es eingibt, dann die richtige, kostenlose Version auswählt und es dann herunterlädt. Über EA Origin klickt man einfach auf die "Play List" und wählt das Spiel in der App aus, was man der eigenen Bibliothek hinzufügen möchte.


Bei Origin, bzw. EA Play Pro bekommt man immer die beste Version eines Spiels. Dafür sind 100€ im Jahr auch viel mehr als die 48€ von Microsoft. EA hat keine Mehrkosten, wenn sie eine Ultimate Edition von Need for Speed oder Fifa statt der Standard Version dazulegen, dafür denkt der User er würde noch mehr sparen, weil die Ultimate Version (oder wie sie je nach Spiel heißt) mehr kostet.

Bei Fifa bringt dies nur Boni für den Ultimate Team Modus - schafft also Anreize, dass sich die Nutzer mit dem Modus auseinander setzen, falls sie es zuvor noch nicht taten. Und wenn man schon "Gold Packs" geschenkt bekommt, möchte man vielleicht ein ganzes Team auf Gold Niveau haben, weswegen Nutzer vielleicht noch ein paar zusätzliche Packs für Geld kaufen (welche sie auch etwas günstiger über den Play Pro Account bekommen).
Ich habe mich deswegen bestimmt 30 Minuten mit dem Öffnen der gratis Packs beschäftigt, obwohl mir der Modus keinen Spaß macht (wenn man gegen die KI spielt, bekommt man schneller ein gutes Team im Karrieremodus). Am Ende dachte ich sogar, dass ich einen guten Spieler gezogen habe (van Dijk), nur um danach festzustellen, dass er nur ein Leihspieler war...

Als Käufer von Release Titeln wird man leider oft enttäucht, bei mir war es zuletzt:
Sekiro (erstes Spiel für meinen 165Hz Monitor und dann ist das Spiel ohne Mods auf 60Hz gelockt :lol: )
Assassin's Creed Odyssey
Fallout 47

Bei Abos kann das zwar auch vorkommen (z.B. die KI in den ersten Wochen von Fifa 20), aber es ist finanziell weniger schlimm.
https://steamcommunity.com/id/Jon-Zen/ | Unsere Biervorräte schwinden dahin, Sire!
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VikingBK1981
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Re: Gamepass und Co - sind Abodienste schlecht für die Spieleindustrie?

Beitrag von VikingBK1981 »

Was den Preis von Spielen angeht bin ich für gute und vollständige Spiele bereit auch Geld hinzulegen. Nur sehe ich das nicht bei jedem Spiel ein. Genau wie bei Filmen, da kaufe ich ja auch nicht jeden Film, gehe ich da den Weg von Abos.

Generell muss ich auch sagen, dass mir der Gedanke der Wertschätzung auch viel zu übertrieben oft bei Spielen vorkommt. Sätze wie ich will das Studio unterstützen und Co kommen sehr oft. Dann liegt das Spiel aber rum oder wird gar nicht gespielt. Ist das dann die Wertschätzung?
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Leonard Zelig
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Re: Gamepass und Co - sind Abodienste schlecht für die Spieleindustrie?

Beitrag von Leonard Zelig »

Trugschluss hat geschrieben: 27. Aug 2020, 18:32 Muss man die Wertschätzung mit den Geldbeutel zeigen? Zeigt man sie nur dadurch? Ich widme ihm meine Freizeit. Ist das nicht Wertschätzung genug? Ich finde es besser, wenn der Zugang nicht durch das Einkommen beschränkt wird. Meine Wertschätzung für das Produkt "Film" oder "Serie" ist durch den günstigen Preis auch nicht gesunken, bei Serien sogar klar gestiegen.
Serien habe ich vor Netflix kostenlos im Fernsehen gesehen. Mein Bruder und viele Bekannte haben sich die Serien illegal im Netz angesehen. Von daher ist es wenig verwunderlich, dass die allgemeine Wertschätzung von Serien gestiegen ist, dadurch dass man nun Geld dafür ausgibt.

Dass man ein Schwergewicht wie Wasteland 3 für gerade mal 1-4€ im Monat bekommt, ist schon krass. Auch Tell Me Why hätte ohne Gamepass 30€ gekostet. Microsoft hat genug Kohle und kann das sicher durch Office 365, Windows 10, Teams, Azure, Dynamics etc. locker quer subventionieren, aber es besteht natürlich die Gefahr, dass sich die Spieler an die günstigen Preise gewöhnen und dann irgendwann keine höheren Preise mehr akzeptieren.

Für Schüler und Studenten ist die aktuelle Situation natürlich ein Traum, vor allem mit einem vernünftigen PC muss man dank der ganzen Gratis-Spiele bei Epic eigentlich gar nichts mehr kaufen als Gelegenheitsspieler. Aber die Branche sollte schon ein Interesse daran haben, dass sie wenn sie ins Erwerbsleben einsteigen auch mal 60€ für ein Spiel ausgeben und nicht nur gelegentlich mal ein Monatsabo abschließen.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

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