Runde #283: Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

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imanzuel
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von imanzuel »

Ich habe den Podcast noch nicht gehört, aber anscheinend geht es bei Apple v Epic ja wieder in die Richtung "30 Prozent ist zuviel, die müssen das ändern, und Monopol und bla".

Ich arbeite als Entwickler für Smartphone Apps (iOS und Android) bei einer relativ kleinen Firma (15 Personen ca.), wir machen Apps die Statistiken/Werte, für Webseiten usw. ausgeben, als Free Variante und als Bezahlmodell. Ich kenne die genauen Zahlen bei uns nicht (außer das es gut läuft), ich höre aber andauernd das a) Android-User wesentlich mehr die App benutzen aber b) iOS-User dafür deutlich mehr bezahlen, also die Premium-Variante verwenden. Das Geld kommt bei uns primär von Apple.

Ja, Apple hat einen Einstiegspreis. Der Preis liegt bei 30 Prozent. Würde Apple daherkommen und sagen, "wir ändern das auf 20/80 bei selbe Leistungen", NATÜRLICH würde niemand dazu nein sagen. Aber andere Sicht: Für die 30% die wir da abgeben, die Gegenleistung, die ist top. Die Tools die Apple für Developer anbietet sind top. Der Kundensupport ist herausragend. Kein Vergleich zu Microsoft (wir machen auch Tools für Office bzw. Microsoft 365, für Windows PCs), wo eine Supportanfrage mit ihrem miesem Ticketsystem schon mal ein paar Monate dauern kann, und man als Antwort "ja da können wir ihnen nicht helfen" zurückbekommt. Will sagen: Das was man für die 30% bekommt, ist überragend.

Das Epic daherkommt und meint die 30% zu umgehen, nun ja, ich halte das für sehr frech. Auch das die da versuchen einen eigenen Appstore aufzubauen. Apple ist ein geschlossenes System. Ich würde da auch nicht jeden rein lassen. Ich halte schon alleine die Idee, durch Gerichte jemanden darauf Zugang zu einem weiteren Appstore zu geben für völlig absurd. Ich kenne mich mit den Gesetzen nicht so aus, mein IT-Rechtskurs aus der Uni ist schon wieder zu lange her ( :ugly: ), aber was wäre wenn Epic wirklich auf iOS einen Appstore machen darf? Dürfte dann Apple sagen "wir schließen unseren und verbieten dadurch auch euren?" Ich halte die Vorstellung halt für völlig absurd. Das wäre so als würde dann jeder Hinz und Kunz auf der SNES Classic oder so einen Store für Emulator-Spiele anbieten dürfen. Von der Switch, Playstation und Xbox fang ich gar nicht erst an.

Ich verstehe ja wenn man sagt, 30 Prozent Abgaben ist eine Menge. Ich kann es aber nur aus der Entwicklersicht sagen: Man bekommt eine Menge dafür. Schon alleine die Kundschaft, die bereit ist Geld dafür zu zahlen, ist verdammt wichtig.
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Rince81
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von Rince81 »

Um Mal Andres "wenn Patreon 30% nehmen würde" Argumentation zu widersprechen - ich wage die Behauptung dass euer Abo dann eben von vornherein 1 oder 2 Dollar teurer geworden wäre. Die 30% sind doch selbstverständlich in die Endpreise für die Kunden einkalkuliert. Ich wundere mich daher immer wieder über das Argument, dass den kleinen so das Wasser abgegraben wird weil das so teuer ist - ja wer bezahlt das denn am Ende? Der Entwickler oder der Käufer der App?
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Wudan
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von Wudan »

Noch ein Pet Peeve: Geoff wird meines Wissens nach "Jeff" ausgesprochen und nicht "Joff" :P

Auch wenn ich der Einschätzung das Geoff Keighley ein seelenloser Werbebot ist grundsätzlich zustimme, halte ich ihn dennoch für die richtige Wahl was die Ausführung der Gamescom Show angeht. Er ist ein Vollprofi, international bekannt und anerkannt, und kann Shows auf E3-Niveau veranstalten. Wenn man die Absicht hat die Gamescom auf ein international relevantes Niveau zu hieven, ist das schon eine gute Wahl. Die ONL ist von Konzept und Ausführung her absolut vorzeigbar. Deutsche Alternativen wie die Rocketbeans, Gronkh, Pietsmiet oder gar Barbara Schöneberger als Moderator könnten das einfach nicht so leisten. Natürlich gäbe es auch andere Alternativen, aber Grundsätzlich ist Keighley schon kein Fehlschuss aus Veranstaltersicht.
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Feamorn
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von Feamorn »

Mal noch ein anderer Gedanke zu der Geschichte mit Epic vs. Apple. Angenommen, Epic bekäme hier Recht, und Apple wäre gezwungen, das System für andere Shops zu öffnen, per Proxy dann ja auch Google, müsste sich das dann nicht auch mit Verweis darauf auf die geschlossenen Spielekonsolen übertragen lassen? Also wäre dann nicht vielleicht sogar zu erwarten, dass Epic sich als nächstes Sony/MS/Nintendo vorknöpft? Die Situation ist doch mehr oder minder die gleiche, oder?
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Textsortenlinguistik
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von Textsortenlinguistik »

Feamorn hat geschrieben: 6. Sep 2020, 22:20 Mal noch ein anderer Gedanke zu der Geschichte mit Epic vs. Apple. Angenommen, Epic bekäme hier Recht, und Apple wäre gezwungen, das System für andere Shops zu öffnen, per Proxy dann ja auch Google, müsste sich das dann nicht auch mit Verweis darauf auf die geschlossenen Spielekonsolen übertragen lassen? Also wäre dann nicht vielleicht sogar zu erwarten, dass Epic sich als nächstes Sony/MS/Nintendo vorknöpft? Die Situation ist doch mehr oder minder die gleiche, oder?
Exakt dafür bin ich auch hergekommen.

Ich als Apple-User hoffe, dass Epic den Streit verliert. Mir werden in der ganzen Diskussion den Vorteilen eines geschlossenen Systems viel zu wenig Beachtung geschenkt.
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Alexandre
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von Alexandre »

Nein! Mit allem gebührenden Respekt: Es gibt so viele Möglichkeiten sich einen Einblick ins Kartellrecht zu verschaffen.

Beispielsweise ganz klassisch: https://www.bundeskartellamt.de/DE/Miss ... _node.html
Da werden folgende Punkte direkt besprochen:
- Wann ist ein Unternehmen marktbeherrschend?
- Was sind missbräuchliche Verhaltensweisen?
- Beispiele für einen verbotenen Missbrauch
- Sanktionsmöglichkeiten

Ganz kindgerecht (SCNR) formuliert:
Zunächst wird geprüft ob ein Unternehmen marktbeherrschend ist. Dazu müsste man Apple bzw. Android nachweisen dass jemand der mobil telefonieren und Apps verwenden will an ihnen nicht vorbeikommt. Die Tatsache dass Epic da gleichzeitig zwei Unternehmen anspricht macht den Nachweis zu einer Herausforderung. :whistle:

Falls man dennoch zu dem Schluss kommt dem wäre so, dann muss der Nachweis her, dass diese Marktmacht missbraucht wird. Wenn du den Absatz liest siehst du, dass Monopolistengewinne alleine kein Argument wären. Hier würde dann die gefühlte Wahrheit, dass 30% zuviel sind, gegen die Wand laufen.
Dabei werden die möglicherweise überhöhten Preise mit solchen Preisen verglichen, die sich auf strukturell vergleichbaren, aber eben wettbewerblich organisierten Märkten bilden.
Wo soll solche ein Markt sein, wenn nicht *kicher* der Epic Store? :D

Lustigerweise wäre eine Anpassung der Preise von beispielsweise Steam auf Epic Niveau, um Epic vom Markt fernzuhalten deutlich problematischer:
Einen kartellrechtlich verbotenen Behinderungsmissbrauch kann es zudem darstellen, wenn ein marktbeherrschendes Unternehmen versucht, seinen Konkurrenten mit einer gezielten Kampfpreisstrategie aus dem Markt zu verdrängen.
No offense, aber hier wird zuviel mit dem eigenen Geldbeutel gedacht und fantasiert. Selbst die Podcaster sind da, wie bereits gesagt, nicht ausgenommen.
dadadave
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von dadadave »

Apple hatte mit dem App-Store damals eine geniale Idee.

Es wär aber zu einseitig, zu sagen, dass es nur die Entwickler sind, die von Apples Arbeit profitieren. Apple profitierte in der frühen Phase extrem und auch heute noch, davon, dass Armeen von Entwicklern für Apple kostenlos* lauter Software produzieren, die ihre überteuerten Handys attraktiver machen. Bei Erfolg profitiert Apple kräftig mit, bei Misserfolg bleiben die Entwickler auf den Entwicklungskosten sitzen. Eine Null-Risiko-Gelddruckmaschine für Apple, also.

*(bis auf die Entwicklungs- und Betriebskosten des App Stores, die sich auf Millionen Apps verteilen und somit wunderbar skalieren und in keinem Verhältnis zum Ertrag stehen, den sie mit ihren übertriebenen 30% im Schlaf absahnen.)
imanzuel
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von imanzuel »

Wenn aber einem die 30% nicht passen, gibt es dafür eine simple und einfache Lösung: Gar nicht erst in den Apple App Store gehen bzw. auf iPhones die eigene Ware anbieten. Niemand wird gezwungen, da anzubieten. Und wie Epic ja schon erkannt hat: Auf Android (es gibt wesentlich mehr Android als iPhone-Handys) muss man nicht im Google Play Store anbieten.

Ich kann die Haltung nicht verstehen. WENN die 30% jeden stören, dann sollten sich die großen, einflussreiche Firmen zusammenschließen (also auch Epic) und die Apps nicht mehr auf iOS anbieten. Stattdessen wird die Brechstange gewählt.

Epic heult jetzt rum, dass Ihnen Millionen durch die Lappen gehen. Ich halte den Sweeney ja eigentlich (also mittlerweile eher nicht mehr) für sehr intelligent. Der sollte doch wissen das viel Geld mal 0,7 mehr ist als 0 Geld mal 1. Einfache Rechnung.
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Alexandre
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von Alexandre »

Und worauf genau möchtest du hinaus, dadadave? Sicher nicht auf das Thema Monopol. Handys verkaufen viele. Die Entwickler die für Apple entwickelt haben haben dies aus freien Stücken getan und dürften dankbar sein, mit Apples Hilfe Kontakt zu Kunden bekommen zu haben (vgl. Imanzuel über uns).

Die "überteuerten Handys" sind die Eintrittskarte in das geschlossene System, dass Textsortenlinguistik so schätzt. Abgesehen davon ist ein Gut nicht überteuert, wenn es vom Markt angenommen wird, geschweige denn Apple aus den Händen gerissen wird. Wenn wir Apple Handys ernsthaft überteuert nennen, dann bezeichnen wir Apple Handy Käufer als zu blöd zur Teilnahme am Markt. Soweit würde nicht mal ich gehen ;).

Null-Risiko ist sachlich falsch. Apple hat Geld über die Aktionäre eingesammelt und eine Wette auf den Erfolg seines Stores abgeschlossen. Da war eine Menge Risiko involviert und natürlich verdient das jetzt monetäre Anerkennung.

So oder so zahlt Apple seine laufenden Kosten, seine R&D, seine Gewinnaufschläge und sein Marketing. Der gesamte Rest geht dann an die Aktionäre. Sollte irgendwo bei Apple ein Manager weniger aus dem Markt herauspressen als möglich, dann macht dieser sich strafbar und haftbar. Er unterschlägt schlicht Geld dass den Aktionären zusteht.
MangoManDX
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von MangoManDX »

Die tatsächlichen Auswirkungen bei Epic vs Apple sind tatsächlich noch wesentlich stärker.

Mich würde es wundern das Microsoft hinter Epic steht, da ich nicht wissen will was bei Xbox oder Playstation für Alarmglocken angehen wenn Epic den Rechtstreit gewinnt und man Gefahr läuft, seine Systeme ebenfalls für Steam und Epic öffnen zu müssen, dies würde die Branche verändern.

Ich durchblicke den Sinn auch nicht so 100%ig bei Epic, mann könnte ja erstmal einen Sinnvollen Store auf Android implementieren falls man wirklich an der Herrschaft der zwei großen Rütteln wollen würde, ich denke es würde generell ein größeres Interesse zu einer Store Alternative auf den Mobile Pattformen bestehen als Grabenkriege gegen Steam zu führen.
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Axel
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von Axel »

Wie kommt ihr denn alle auf die Idee, dass Epic seinen Store auf iOS haben will?

IMO geht es Epic darum, eigene Bezahloptionen auch für Spiele durchzudrücken. Das ist nämlich weder bei Apple noch bei Google erlaubt. Anderen Anbietern wie Spotify oder Netflix wird das aber erlaubt. Heißt: Du kannst auf Netflix.com gehen, dich da registrieren und bezahlen und dann auch die App nutzen. Also was hat Epic gemacht? In der App eine externe Bezahlmöglichkeit angeboten, die nicht über Apple läuft. Das machen übrigens auch die zahlreichen Bestell-Apps so. Also wenn ich mir die Lieferando oder Durst App runterlade, dann kann ich mir in dieser App Dinge bestellen und dann aus der App heraus mit PayPal & Co. bezahlen, Apple sieht in diesem Fall keine 30%, da es ja nicht über deren System läuft.

Diese Ungleichheit ist es, was Epic gegen den Strich geht. Dass sie in ihrem Spiel keine externen Zahlmöglichkeiten anbieten dürfen, andere aber schon!
Rince81
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von Rince81 »

Weil Epic einen Drittstore explizit in den eigenen Gerichtsschreiben erwähnt. ;)

Apple kassiert die 30% nur bei digitalen Gütern, daher sind Bestellapps oder Lieferdienste ausgenommen.
Auch Netflix ist nichts anderes erlaubt als Epic. Epic hätte jederzeit die Möglichkeit - wie es auch Netflix macht - die Nutzer dazu zu bringen sich via Safari in ihren Epic Account einzuloggen, Vbucks oder Season Pässe zu kaufen, sich dann in Fortnite einzuloggen und zu nutzen. Dann darf das aber in der App nicht erwähnt oder beworben sein. Das sind natürlich mehrere Zwischenschritte die jederzeit dazu führen könnten, dass Käufer sich das nochmals überlegen. Lade doch mal die Netflix app auf iOS runter. Da wird gesagt, dass man ein Abo braucht aber mit keinem Wort erwähnt wie man das bekommt und erst Recht nicht auf die Aboeite verlinkt.
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Asgon
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von Asgon »

Woher kommt eigentlich immer der Aberglauben Apple Mobiltelefone seien überteuert?

Wenn ich mir die aktuellen UVP anschaue nehmen sich Iphone 11 (128GB für 849 EUR) und Samsung S20 (128 GB 899 EUR) nix.

Das die Applegeräte wertstabiler sind als die Samsunggeräte die nach einem Jahr fast „verramscht“ werden, kann man nun beim besten Willen nicht Apple anlasten.

Zum Thema Epic/Apple (wäre dafür die hiesige Diskussion in den Storewars Thread einzubinden oder einen separaten aufzumachen)


Es wird immer abstruser was Epic abliefert. Das Zeug was Sweeney/Epic zu rauchen scheint will ich auch.

https://www.theverge.com/2020/9/5/21423 ... ng-ios-mac

Nun versucht man u.a. aufgrund von Rufschädigung durch Apple wieder zwangsweise in den Store zu kommen, aber ist immer noch nicht bereit die Abgaben, bis zur finalen Entscheidung zu tragen.

Man rufe sich nochmal in Erinnerung, man hat wissentlich den bestehenden Vertrag (ungeachtet der Tatsache, ob die Abgaben gerechtfertigt sind) gebrochen, um dann wie ein Kind vor einem Süßigkeitenstand zu toben, weil man ihm nichts kauft. WTF

Wenn die Zahlen stimmen sind von den 350 Mio. Fortnite Accounts 116 Mio auf IOS unterwegs und davon sind 60% Daily Active User (also der heilige Gral von Servicegames) mit der neuen Season abhandengekommen.

Klassischer Fall von mit der Schrotflinte in den eigenen Fuß geschossen.

Auch sehe ich den Vergleich Windows Internet Explorer Apple als stark hinkend an. Windows hatte zum damaligen Zeitpunkt einen Marktanteil von rund 93%, d.h. Alternativen waren defacto nicht existent.

Apple vereint ca. 25% Marktanteil, woher soll da die Argumentation einer Monopolartigen Stellung kommen? Es besteht auch die Möglichkeit außerhalb des Apple Appstores für seinen Account einzukaufen und auch auf Apple-Endgeräten zu nutzen (siehe Netflix, Spotify etc. pp)

Zudem haben die Nutzer in Android einen alternativen Anbieter, bei welchem andere Stores neben Playstore nutzbar sind.

Für mich klingt Epic nach Dacia was jammert es darf bei Rolls-Royce am Kuhdamm keine Autos verkaufen und nun auf Zugang zu den Autohäusern klagt, aber bitte schön nur zu den billigen Konditionen der Location in Buxtehude.

Oder liegt es eher daran, dass Applekunden sich bewusst in das Apple-Ökosystem einkaufen, zwecks besserer Connectivity innerhalb des Apple Kosmos und daher bewusst die zugehörigen Einschränkungen billigend in Kauf nehmen?

Warum sind z.B. Apple-User eher bereit mal was im Appstore springen zu lassen als im Google Playstore? Eventuell weil das Gesamterlebnis besser ist als bei der Konkurrenz? Apple scheint ja irgendetwas besser zu machen, als Google.

Am Ende des Tage hoffe ich das die 30% gekippt werden, diese halte ich ebenfalls für zuviel.

Aber ich hoffe auch, dass zumindest keine weiteren Stores auf IOS kommen. Für mich als Kunden sehe ich kein Interesse darin auf Mobilsystemen den selben Exklusiv-Deal-Nonsense ala Epic wie auf PC zu erhalten.

Zudem würde ich mir gerne die Wahl offen halten zwischen einem Betriebssystem was versucht der Datensammelwut durch ein geschlossenes System Einhalt zu gebieten (siehe IOS 14, auch wenn es verschoben wurde) und einer billigen und offenen Big-Data Alternative. Am Ende will auch Apple nur die Daten der User haben. Aber sie waren bisher die einzigen der großen US-Tech-Konzerne die sich zum Thema Privatsphäre und Schutz persönlicher Daten mal geäußert haben.
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Heretic
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von Heretic »

Bin ich der Einzige, der Apple Gebaren in dieser Sache ziemlich bedenklich findet? Ursprünglich ging es doch (vereinfacht gesagt) darum, dass Epic die Fortnite-Ingame-Währung billiger als Apple angeboten hat. Dementsprechend hätten wohl die meisten Leute ihre VBucks bei Epic direkt eingekauft, während Apple größtenteils in die Röhre geschaut und seine 30 % auf Mikrotransaktionen nicht hätte einstreichen können. Daraufhin flog Fortnite aus dem Apple Store - alles soweit legitim und nachvollziehbar. Doch Apple ging ja noch einen Schritt weiter und wollte neben der Sperrung von Epics Entwickleraccount auch die Unreal-Engine kicken. Und ohne den Gerichtsbeschluss, der das verhindert, hätte Apple das wohl auch durchgezogen. Dieses Verhalten kann man doch nicht wirklich gutheißen, oder..? :think:
imanzuel
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von imanzuel »

Apple wollte nicht Unreal Engine raushauen, sondern die Entwickler der Unreal Engine, was auch Epic ist. Apple hat Fortnite (bzw. alle Apps von Epic) und Epics Developer-Account entfernt. Glaube bei Unreal Engine ging das nicht, weil das eine andere Firma war (Epic Enterprise oder so).

Schlimm hätte ich das übrigens nicht gefunden (wir prototypen teilweise auch in UE4). Wer sich abhängig von einer Engine bzw. einer Firma macht hat halt am Ende Pech, wenn die Firma quasi auf der Plattform nicht mehr existiert. Da könnten die wo UE verwenden auch Druck auf Epic ausüben. Schließlich hat sich Epic in die Situation selber gebracht.
Zuletzt geändert von imanzuel am 7. Sep 2020, 14:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von Heretic »

imanzuel hat geschrieben: 7. Sep 2020, 14:30 Apple wollte nicht Unreal Engine raushauen, sondern die Entwickler der Unreal Engine, was auch Epic ist. Apple hat Fortnite (bzw. alle Apps von Epic) und Epics Developer-Account entfernt. Glaube bei Unreal Engine ging das nicht, weil das eine andere Firma war (Epic Enterprise oder so).
Aber sie haben es wohl zumindest versucht:

https://www.heise.de/news/Apple-gegen-E ... 77995.html
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von imanzuel »

Ja natürlich haben die es versucht, das ist die selbe Firma, nur halt unter einen anderen Namen. Läuft ja auch auf das selbe Bankkonto, wenn ich das richtig gelesen habe.
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von Inkognito »

Bezüglich Video Game Market:
Es ist ein antizyklische Branche!

Jeden Monat steigen die Ausgaben dafür seit Corona.
https://www.theverge.com/2020/7/17/2132 ... oup-amount
Im Juni 26% über Vorjahr in den USA zum Beispiel. YTD +19%.
Höchste Ausgaben seit 2010 - dem Höhepunkt der Finanzkrise.

Deswegen werden die neuen Konsolen auch jetzt kommen.... und auch gesalzene Preise haben. Etwas das durch die potentiell geringeren Produktionskapazitäten nochmals verstärkt wird.
Bei X-Box Series X ist doch schon November 6th durchgesickert.
Bei Sony läuft mit Volldampf die Werbekampagne für die PS5.
Inkognito
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von Inkognito »

Rince81 hat geschrieben: 6. Sep 2020, 18:11 Um Mal Andres "wenn Patreon 30% nehmen würde" Argumentation zu widersprechen - ich wage die Behauptung dass euer Abo dann eben von vornherein 1 oder 2 Dollar teurer geworden wäre. Die 30% sind doch selbstverständlich in die Endpreise für die Kunden einkalkuliert. Ich wundere mich daher immer wieder über das Argument, dass den kleinen so das Wasser abgegraben wird weil das so teuer ist - ja wer bezahlt das denn am Ende? Der Entwickler oder der Käufer der App?
Höhere Preise = Weniger Kunden = Weniger Umsatz.
Der Kunde bezahlt diese Vertriebskosten, ja. Aber die Unternehmen werden weniger dieser Kunden haben.

Sowohl die Produzentenrente als auch die Konsumentenrente sinkt.
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96kon ... _Wohlfahrt
Schau Dir einfach die beiden Graphiken an. "Steuer" in dem Falle sind erhöhte Digital Market Fees.
Rince81
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von Rince81 »

Da diese Kosten aber schon seit Tag 1 des Appstores genau so existieren sind dies doch normale Geschäftskosten und natürlich von vornherein einkalkuliert und da die dann auch für jeden Konkurrenten gleich hoch sind...
Die "Gesendet von meinem HTC11 Life mit Tapatalk"-Signatur
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