Runde #283: Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

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Soulaire
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Runde #283: Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von Soulaire »

Frage an Andre:

hast du die 4h Schlangen einer normalen Gamescom gegenüber der digitalen Gamescom als positives Merkmal herausgehoben oder habe ich das falsch verstanden?
die Stelle hat mich etwas verwundert...
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Andre Peschke
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von Andre Peschke »

Soulaire hat geschrieben: 6. Sep 2020, 11:36 Frage an Andre:

hast du die 4h Schlangen einer normalen Gamescom gegenüber der digitalen Gamescom als positives Merkmal herausgehoben oder habe ich das falsch verstanden?
die Stelle hat mich etwas verwundert...
Ich habe gesagt, dass die Bilder von den wartenden Massen beeindruckendere Werbung sind, als irgendein Viewcounter auf Twitch / YouTube.

André
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Vinter
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von Vinter »

Ehrlich gesagt ärgere ich mich bzgl. der Opening Night Live genau so sehr über Geoff Keighley wie über mich selbst. Geoff Keighley ist halt ein Schaumschläger, der sich in erster Linie selbst vermarktet. Entsprechend hat er natürlich wochenlang so getan, als käme da nun die ultimative Show des Sommers, obwohl ihm natürlich völlig klar sein musste, dass er quasi nix hat. Das man sogar ein VR Spiel dabei hatte zeigt schon, wie verzweifelt man war, überhaupt Titel zu bekommen.

Und über mich ärgere ich mich, weil ich tatsächlich drauf reingefallen bin. Selbst nach 60 Minuten war ich noch guter Dinge, denn ich weiß ja, wie die Dramaturgie so einer Show normalerweise läuft. Jetzt fängt die zweite Stunde an, jetzt kommen bestimmt die interessanten Trailer. Es hat ganze anderthalb Stunden gedauert, bis mir dämmerte, dass ich tatsächlich gerade auf einen Schlangenölverkäufer reinfalle.

Dann hieß es immer als Teaser, es gäbe "Highlights" wie Fall Guys Season 2 - und ich Trottel hab tatsächlich gedacht, das wäre halt eine der offensichtlich wenig interessanten Ankündigung, weshalb er schon im Vorfeld damit hausieren geht, um nicht die tatsächlichen Höhepunkte zu spoilern. Aber nein, er meinte was ernst, Fall Guys Season 2 WAR vermutlich ernsthaft als eines der Highlights der Show gemeint....

Am bizarrsten war aber die Ankündigung samt Interview mit Doc Brown, inklusive eingeblendeter Flammenspur des DeLorean, nicht etwa zu einem Zurück in die Zukunft Spiel, sondern zu Surgeon Simulator 2... watt?!

Wenn dass das Niveau ist, dass Geoff Keighley ernsthaft anstrebt, dann erspar uns bitte die ONL im nächsten Jahr. Das braucht niemand.
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Andre Peschke
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von Andre Peschke »

Vinter hat geschrieben: 6. Sep 2020, 11:52 Wenn dass das Niveau ist, dass Geoff Keighley ernsthaft anstrebt, dann erspar uns bitte die ONL im nächsten Jahr. Das braucht niemand.
Keighleybot hyped halt, was du einprogrammierst. Du kannst auch deine Spülmaschine nicht beschimpfen, wenn du sie mit Napfkuchen vollmachst und das nach 2 Stunden Spülgang eine Sauerei ergibt.

Ironisch: Fall Guys Season 2 scheint übrigens wirklich eine mittelgroße Sache zu sein. Im YT Chat meines Streams wurde danach dauernd geschrien (und nach Elden Ring, was dann nie kam :D). Vermute das ist gerade ein kleines Streamingphänomen oder so.

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Soulaire
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von Soulaire »

Andre Peschke hat geschrieben: 6. Sep 2020, 11:46
Soulaire hat geschrieben: 6. Sep 2020, 11:36 Frage an Andre:

hast du die 4h Schlangen einer normalen Gamescom gegenüber der digitalen Gamescom als positives Merkmal herausgehoben oder habe ich das falsch verstanden?
die Stelle hat mich etwas verwundert...
Ich habe gesagt, dass die Bilder von den wartenden Massen beeindruckendere Werbung sind, als irgendein Viewcounter auf Twitch / YouTube.

André
für eine ähnliche Aussage hat ein Heiko Klinge mit einem Artikel auf der Gamestar eine Menge Kritik geerntet.
gerade Aussagen dieser Art seitens der Industrie (egal ob Gamescom-Veranstalter, Entwickler oder Journalisten) sorgen dafür dass diese Wartezeiten einfach so hingenommen werden und keine Veränderungen stattfinden. Und dass es besser geht wurde bspw. schon von Sony mit einem Anmeldesystem gezeigt. Das kam auch gut an, weil es anders wie es oft dargestellt wird, die meisten auf dieses stundenlanges Warten gerne verzichten würden. Bei vielen Journalisten (auch bei euch) wurde es aber so gedeutet, dass es nur ein verhaltenes Interesse an den Sony-Spielen in diesem Jahr gab, weil es keine Kilometer langen Schlangen gab.
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Andre Peschke
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von Andre Peschke »

Soulaire hat geschrieben: 6. Sep 2020, 11:59 Bei vielen Journalisten (auch bei euch) wurde es aber so gedeutet, dass es nur ein verhaltenes Interesse an den Sony-Spielen in diesem Jahr gab, weil es keine Kilometer langen Schlangen gab.
Da missverstehst du aber meine Aussage(oder ich habe mich im Podcast unklar ausgedrückt - hab jetzt nicht nochmal nachgeholt). Ich habe nicht gesagt, ich finde die Schlangen persönlich gut (warum auch? Ich habe in alten GC Podcasts oft genug darüber gelästert :D). Ich habe versucht meine Aussage zu erklären, dass die „normale“ Gamescom eben in Teilen für die Industrie Vorteile bietet, die nicht replizierbar sind (Im Rahmen der Fragestellung, ob die digitalen Messen nun Standard werden könnten). Ein Beispiel davon sind die Bilder der Wartenden, die dann in ARD & Co. laufen und den Enthusiasmus und die Hingabe der Fans illustrieren. Diese Bilder sind ein PR Instrument, das eine digitale Gamescom nicht liefert.

Das ich bei der Argumentation natürlich die Perspektive der Industrie beschreibe bedeutet ja nicht, dass ich sie deswegen gutheiße. Wenn ich erkläre, warum Lootboxen gut funktionieren, unterstütze ich sie ja auch nicht.

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Soulaire
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von Soulaire »

Andre Peschke hat geschrieben: 6. Sep 2020, 12:15
Soulaire hat geschrieben: 6. Sep 2020, 11:59 Bei vielen Journalisten (auch bei euch) wurde es aber so gedeutet, dass es nur ein verhaltenes Interesse an den Sony-Spielen in diesem Jahr gab, weil es keine Kilometer langen Schlangen gab.
Da missverstehst du aber meine Aussage. Ich habe nicht gesagt, ich finde die Schlangen persönlich gut. Ich habe versucht meine Aussage zu erklären, dass die „normale“ Gamescom eben in Teilen für die Industrie Vorteile bietet, die nicht replizierbar sind (Im Rahmen der Fragestellung, ob die digitalen Messen nun Standard werden könnten). Ein Beispiel davon sind die Bilder der Wartenden, die dann in ARD & Co. laufen und den Enthusiasmus und die Hingabe der Fans illustrieren.

Das ich bei der Argumentation natürlich die Perspektive der Industrie beschreibe bedeutet ja nicht, dass ich sie deswegen gutheiße. Wenn ich erkläre, warum Lootboxen gut funktionieren, unterstütze ich sie ja auch nicht.

Andre
aber gerade solche Aussagen sorgen dafür, dass keine Veränderungen stattfinden.
Man kann die Sicht der Industrie beschreiben, wenn man aber keine eigene Haltung dazu kommuniziert, muss man annehmen, dass man selbige auch vertritt.
Außerdem habe ich nicht das Gefühl, dass ihr euch Alternativen zu diesen Wartezeiten auf der Gamescom überhaupt bewusst seid oder ihr diese Darstellung von den Warteschlangen in irgendeiner Form einmal kritisch beleuchtet habt, zumindest kann ich mich nicht an eine solche Thematisierung erinnern.
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Vinter
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von Vinter »

Wurde nicht erst letztes Jahr explizit drüber gesprochen, dass man sich um Gottes Willen nicht für drei Stunden irgendwo anstellen soll?
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Smartie
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von Smartie »

War klar, dass die Gamescom Federn lassen würde und ich habe deshalb nicht sonderlich viel erwartet. Dass aber GAR NICHTS Substanzielles verkündet wurde... damit hätte ich dann doch nicht gerechnet. Für mich stellt sich schon die Frage, welche Existenzberechtigung die Messen noch haben:
Ich würde sagen am ehesten noch als Publikumssmesse (vorausgesetzt die Covid-Situation entspannt sich).
Als Keydate, um große News zu verkünden, haben sie aber ausgedient. Warum sollen sich Studios/ Publisher einem Zeitplan unterwerfen, wenn es viel sinnvoller ist, Reveals etc. zu einem selbsgewählten Zeitpunkt zu verkünden und dann am über ihren eigenen Kanal. Kein Toptitel würde weniger PR über diese Weise bekommen, sogar eher mehr, denn man muss nicht zeitgleich mit vielen anderen Titeln um Aufmerksamkeit kämpfen bzw. nicht so stark.

Wie auch immer, ich hatte wirklich gehofft etwas von Age of Empires4 zu hören. Ich gehe von einem Release im Frühjahr 2021 aus, falls ich richtig liege müsste MS / Relic bald den Release date verkünden. Vlt. kommt der zeitgleich mit den News zur neuen Xbox? AoE4 als Premium game für den MS Game Pass?
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Soulaire
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von Soulaire »

Vinter hat geschrieben: 6. Sep 2020, 12:39 Wurde nicht erst letztes Jahr explizit drüber gesprochen, dass man sich um Gottes Willen nicht für drei Stunden irgendwo anstellen soll?
das meine ich gar nicht. sondern viel mehr dass diese Warteschlangen quasi notwendigerweise mit der Gamescom verbunden sein sollen.
Es wird sehr viel über Digitalisierung gesprochen, aber man wird voraussichtlich auch noch im Jahre 2021 mit diesem Konzept fahren. Und das finde ich regelrecht absurd.
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Andre Peschke
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von Andre Peschke »

Soulaire hat geschrieben: 6. Sep 2020, 12:31 aber gerade solche Aussagen sorgen dafür, dass keine Veränderungen stattfinden.
Man kann die Sicht der Industrie beschreiben, wenn man aber keine eigene Haltung dazu kommuniziert, muss man annehmen, dass man selbige auch vertritt.
Wenn jemand eine Feststellung über die Vorteile für eine dritte Partei macht, ist das doch kein automatisches Endorsement. Wenn das zuträfe, wäre ein Satz wie „Die AFD profitiert von den Verschwörungstheorien“ bereits kritisch, weil jede Feststellung ohne sofort angeschlossene Distanzierung eine Parteinahme bedeutet.

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Soulaire
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von Soulaire »

Andre Peschke hat geschrieben: 6. Sep 2020, 12:51
Soulaire hat geschrieben: 6. Sep 2020, 12:31 aber gerade solche Aussagen sorgen dafür, dass keine Veränderungen stattfinden.
Man kann die Sicht der Industrie beschreiben, wenn man aber keine eigene Haltung dazu kommuniziert, muss man annehmen, dass man selbige auch vertritt.
Wenn jemand eine Feststellung über die Vorteile für eine dritte Partei macht, ist das doch kein automatisches Endorsement. Wenn das zuträfe, wäre ein Satz wie „Die AFD profitiert von den Verschwörungstheorien“ bereits kritisch, weil jede Feststellung ohne sofort angeschlossene Distanzierung eine Parteinahme bedeutet.

André
das kommt ganz auf die Darstellung und den Fokus an.
Gibt ja den schönen Begriff des "Framings".
Ein Donald Trump meint ja auch dass die Wirtschaft gut laufe, weil er sich an irgendeinem Markt-Index orientiert :D
Dass die Leute unten davon wenig merken, ist ihm dann egal.
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Vinter
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von Vinter »

Soulaire hat geschrieben: 6. Sep 2020, 12:47 Es wird sehr viel über Digitalisierung gesprochen, aber man wird voraussichtlich auch noch im Jahre 2021 mit diesem Konzept fahren. Und das finde ich regelrecht absurd.
Ich rechne fest damit, dass hier die Indies wieder als Wegbereiter dienen werden. Wir hatten nun zwei mal im Sommer eine "digitale Messe", wo man sich zeitlich begrenzt die Demo zu einer Vielzahl Indies auf Steam runterladen konnte. Die großen Publisher werden ihre Produkte weiterhin hüten wie den heiligen Gral, aber zumindest bei den Indies wird sich das meiner Meinung nach etablieren. Und wer weiß, in ein paar Jahren werden wir vielleicht zumindest auf den Konsolen, d.h. mit einer vorhersehbaren Hardwareplattform, auch die Messedemos größerer Spiele laden können. Oder aber über den Umweg des Streamings.

Denn ich sehe das natürlich grundsätzlich wie du: Wir haben Digitalisierung. Wir haben die Voraussetzungen alle zu Hause. Es liegt nahe, so ein Rahmenprogramm zur Messe auch auf die Demos auszuweiten und sie nicht allen vorzuenthalten, die nicht zufällig nach Köln oder Los Angeles oder Tokyo können.
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von XfrogX »

Das ganze wird sich jetzt schön verteilen, bis alle merken, so ohne großen gezielten Hype macht es viel mehr Arbeit.

Dann kommen wieder messen und geballte Termine.

Den klar die ganz großen Titel werden immer alleine genug erreichen das war aber auch vorher so, doch nur wenige davon können über ein Jahr regelmäßig ausgeschlachtet werden ohne das die Leute anfangen zu sagen das war aber öde. Diese immer kleineren und focussierteren eigenen Berichte werden immer mehr Leute dazu verleiten nicht einzuschalten, warum auch wenn’s was wichtiges ist gibts danach schon Berichte aber 20-60min gezielt zwischen durch Zeit nehmen für 90% Müll.
Und irgendwann werden dann Leute merken die ganzen kleinen spiele, neue ip usw. bekommen aber so nicht die Aufmerksamkeit wie bei einer e3 Präsentation wo sie einer großen Menge Leute die extra auf diesen Termin sich schon gehypt haben vorgeführt werden.

Nintendo war doch das Paradebeispiel mit ihren directs. Alle haben sie geliebt und nun sind sie fallen gelassen. Nintendo bringt nun mehr oder weniger einfach die Trailer raus. Und der Hype sinkt damit, und Nintendo steht doch nun wirklich für eine Zielgruppe die echt begeisterungsfähig ist wie kaum eine.
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Lurtz
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von Lurtz »

Ich denke nicht dass man große Verschwörungstheorien zu dem noch nicht existenten Preis der neuen Konsolen entwerfen muss. Ich denke der profane Grund ist einfach, dass da diesmal wirklich relativ aktuelle Hardware drinsteckt, die man auf absehbare Zeit auch nicht viel billiger bekommen wird. Und da man gleichzeitig mitten in einer der größten Wirtschaftskrisen der Geschichte steckt, wird man bis zuletzt um den Preispunkt herumtanzen, und wenns am Ende vielleicht nur 50$ Unterschied sind, weil der andere doch höher geht. Ich glaube wenn man die Pandemie nicht hätte, und mit der immer noch extrem starken Vorgängergen im Rücken, vor allem für Sony, hätte man sich vielleicht sogar getraut, über 500$ zu gehen.

Bei Apple vs Epic bin ich voll bei Jochen (auch wenn bei den Microsoft Internet Explorer einige sehr schwammige Aussagen dabei waren). Es kann nicht sein, dass sich zwei Marktteilnehmer einen so großen und wichtigen Markt komplett unter sich aufteilen und die Bedingungen, vor allem unter iOS, komplett diktieren können. Und ob die 30% dem geleisteten Service wirklich rechtfertigen, darüber kann man sich auch herrlich streiten. Ist jetzt nicht so, als würden selbst so wichtige und relativ simple Dinge wie das Freihalten der Stores von Malware und unerlaubten Datenabgreifern überhaupt funktionieren.
Leider scheinen die Kartellbehörden im Digitalbereich generell nicht sonderlich motiviert zu sein einzugreifen. Wir haben heute IMO mehrere Firmen, deren Machtkonzentration deutlich über das Microsoft Anfang der 2000er hinausgeht.
Und nein, man muss kein Epic-Freund sein, um das zu konstatieren und diese Ablehnungshaltung gegen das Aufbegehren Epics, nur weil Epic gerade das Feindbild Nr. 1 im PC-Markt ist, nicht sonderlich weit gedacht zu finden. Wobei ich das Vorgehen Epics dennoch nicht für wirklich clever halte. Für Apple geht es letztlich noch um weit mehr und sie werden den viel längeren Atem haben...
Children are dying.
That's a succinct summary of humankind, I'd say. Who needs tomes and volumes of history? Children are dying. The injustices of the world hide in those three words.
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von Rick Wertz »

Fornite nur über den eigenen Store hat Epic eine ganze Weile lang unter Android versucht: Letzten Endes ist man wieder zum Play Store zurückgekehrt, da man sich (zumindest nach offizieller Leseart) durch die ganzen Sicherheitswarnungen bei der Installation von .apk-Dateien aus dem Internet zu sehr behindert sah.

Und ein "pet peeve": Andre übernimmt gerne den amerikanischen Begriff des "Mittleren Ostens": Tatsächlich sind die erwähnten Länder aus europäischer Sicht aber der Nahe Osten.
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von Voigt »

Korrektur zu deiner Korrektur. Das ist nich Ami vs Europa mit Nahen und Mittlerer Osten, sondern Zentraleuropa zu England.

Für England ist Near East eher so Balkan, und Middle East halt Arabische Halbinsel, Levante, Iran so.

Für uns ist Balkan einfach nur Balkan, normal europäisch auch durch Österreich-Ungarn. Nahe Osten dann halt Levante, Arabien. Mittlerer Osten dann entweder Iran/Afghanistan oder gar Indien, und Ferne Osten dann halt China+Japan.
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Lurtz
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von Lurtz »

Rick Wertz hat geschrieben: 6. Sep 2020, 16:30 Fornite nur über den eigenen Store hat Epic eine ganze Weile lang unter Android versucht: Letzten Endes ist man wieder zum Play Store zurückgekehrt, da man sich (zumindest nach offizieller Leseart) durch die ganzen Sicherheitswarnungen bei der Installation von .apk-Dateien aus dem Internet zu sehr behindert sah.
War das nicht nur das direkte Bereitstellen einer APK für Fortnite? Ein eigener Store wäre ja eher sowas wie F-Droid, also das einmalige Installieren per APK, und dann würde die App Fortnite installieren und aktuell halten...
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von Alexandre »

Lurtz hat geschrieben: 6. Sep 2020, 15:58 Bei Apple vs Epic bin ich voll bei Jochen (auch wenn bei den Microsoft Internet Explorer einige sehr schwammige Aussagen dabei waren). Es kann nicht sein, dass sich zwei Marktteilnehmer einen so großen und wichtigen Markt komplett unter sich aufteilen und die Bedingungen, vor allem unter iOS, komplett diktieren können.
Was meinst du mit "es kann nicht sein"? Erstmal kann es natürlich so sein, wenn es keinen weiteren, nachgefragten Marktteilnehmer gibt.
Die Bedingungen zu denen sie Apps über ihren Marktplatz vertreiben ähneln den Bedingungen zu denen Aldi Waren einkauft. Natürlich bestimmt jede Unternehmung mit wem und zu welchen Konditionen sie handelt. Die Grenze liegt in der missbräuchlichen Ausnutzung der marktbeherrschenden Stellung. Darauf gehen auch die Podcaster nicht präzise ein.
Und ob die 30% dem geleisteten Service wirklich rechtfertigen, darüber kann man sich auch herrlich streiten. Ist jetzt nicht so, als würden selbst so wichtige und relativ simple Dinge wie das Freihalten der Stores von Malware und unerlaubten Datenabgreifern überhaupt funktionieren.
Leider scheinen die Kartellbehörden im Digitalbereich generell nicht sonderlich motiviert zu sein einzugreifen. Wir haben heute IMO mehrere Firmen, deren Machtkonzentration deutlich über das Microsoft Anfang der 2000er hinausgeht.
Preise werden über Angebot und Nachfrage ausgehandelt und nicht über Rechtfertigungen. Das klingt manchmal ein wenig als würden wir in einer Planwirtschaft leben. Wenn der Funktionsumfang und die Leistungen den verlangten Preis nicht rechtfertigen, dann geht man kein Geschäft ein. Wenn man es dennoch tut, dann weil es mehr Gewinn abwirft, als jede Alternative (es sein lassen, Konkurrenzstrukturen aufbauen, auf einen anderen Markt ausweichen, ect.). Die Ausnahme hier ist natürlich Epic. Dort ist die Entscheidung gefallen in direkte Konkurrenz zu treten. Daher ist der Angriff auf die Platzhirsche kein Eintreten für Marktpluralität (im Sinne des Kunden). Clevererweise hat Epic sein Endziel noch nicht enthüllt (falls doch möge man mich bitte korrigieren), denn das könnte vor Gericht mit in die Beurteilung einfließen.
Und nein, man muss kein Epic-Freund sein, um das zu konstatieren und diese Ablehnungshaltung gegen das Aufbegehren Epics, nur weil Epic gerade das Feindbild Nr. 1 im PC-Markt ist, nicht sonderlich weit gedacht zu finden. Wobei ich das Vorgehen Epics dennoch nicht für wirklich clever halte. Für Apple geht es letztlich noch um weit mehr und sie werden den viel längeren Atem haben...
Da sind wir zu unterschiedlichen Einordnungen gekommen :) , vermutlich weil wir die Motivation von Epic anders einschätzen.
Epic ist für PC-Spieler kein Feindbild mehr, das hat sich bereits gedreht.
Imho ist Epic sehr clever, sie haben ihre Karten kaum aufgedeckt, ihnen ist Alles zuzutrauen, beispielsweise dass sie gleichzeitig Steam, iOS und Playstore konkurrenz machen, was ein Wahnsinnsding ist: (2019: Umsatz Playstore 29,3 Mrd. $, AppStore knapp das Doppelte.)
Der längere Atem von Apple ist hier bedeutungslos. Kein Unternehmen der Welt ignoriert solche einen Angriff auf seine Einnahmen. Selbst die Herausgeber der kostenfreien, Zeitungen/Werbeblättchen in denen die örtlichen Handwerker inserieren reagieren brutal entschlossen auf jeden neuen Marktteilnehmer der "an ihre Werbekunden ran will".

Public service broadcast https://www.bundeskartellamt.de/DE/Miss ... _node.html
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Re: Runde #283 – Was von der Gamescom übrig blieb (und andere Geschichten)

Beitrag von HerrNerd »

So die letzte Episode hat mich nun dazu bewegt mich hier im Forum anzumelden und in diesem Sinne erstmal ein nettes Hallo in die Runde :)

Ich fand alles rund um die Gamescom etwas zu destruktiv und vor allem Jochen war mir etwas zu sehr Rumpelstilzchen. Ich hätte mir ein bisschen mehr Vorbereitung gewünscht, denn manche Sachen waren inhaltlich einfach nicht richtig. Ja die Gamescom war im Vergleich zu einer regulären Messe natürlich nicht so gut und das konnte sie auch gar nicht sein. Köln war schon immer die Resteverwertung de E3, mann könnte sie auch E3 Europe nennen. Alles was dort gezeigt wurde konnte sonst man das erste mal in Europa sehen und vor allem anspielen. Das alles fehlte nun natürlich. Die Gamescom musste sich quasi an dem bedienen, was die ganzen anderen digitalen Formate übrig gelassen haben und das war leider Gottes nicht allzuviel. Aber ich konnte für mich trotzdem ein paar Sachen mitnehmen. Es gab auch nie mehr Neuigkeiten im Rahmen der Gamescom wie jetzt. Dass mal größere Spiele wie Mafia 3 angekündigt werden ist eher die Ausnahme. Das bewegt sich meistens im Rahmen eines Little Nightmares oder eben Unknown 9 wie jetzt während der ONL.

Woher kommt also die große Erwartungshaltung an die Gamescom, dass es hier die riesen Neuigkeiten geben soll? Die E3 wurde in dem Sinne durch die zahlreichen anderen Formate wie Summer Games Fest, IGN Summer of Gaming oder eben die eigenen Shows von Microsoft und Co ersetzt. Die Gamescom hat diese Themen aufgegriffen und Updates gezeigt. Um diese zu finden musste man auch nicht alle Streams gucken und hoffen, dass was kommt. Dazu gibt es eine Spieleübersicht auf Gamescom Now, wo man sich Inhalte zum jeweiligen Spiel angucken kann. Weiss man natürlich vorher nicht, aber jetzt ist das sehr sinnvoll. Möchte ich zum Beispiel sehen was es zur Gamescom zu Age of Empires 3 Definitve Edition gab, dann gehe ich zu dem Spiel und bekomme neben dem Trailer ein Interview, Gameplay und eine Preview. Was will man mehr? Ich finde diese Lösung mit Gamescom Now, die sich Andre offensichtlich gar nicht im Detail angeguckt hat, sonst hätte er darüber nicht so geschimpft, eigentlich ziemlich smart. Da bin ich eher bei Trant von Game Two, der im letzten Montalk sehr angetan war. Ind er Kommunikation und Übersichtlichkeit besonders was das Timetable angeht, kann man das sicherlich verbessern.

Die Gamescom ist nur als Besuchermesse überlebensfähig und das Happening/Klassentreffen der Gamer gehört absolut dazu. Die ganzen Anspielstände usw fehlten einfach, was das Herz der Gamescom ist. Trotzdem finde ich, dass was da in der kurzen Zeit geschaffen wurde hat seine Anerkennung verdient und es war nicht alles so schlecht wie es im Podcast dargestellt wurde. Ja der Gamescom Award war etwas seltsam dieses Jahr. Warum Cyberpunk da so abräumt, obwohl es gar nichts neues gab? Keine Ahnung. Die Hardware Kategorie gibts übrigens schon länger. Letztes Jahr hat da der Xbox Elite v2 gewonnen und davor war es die HTC Vive. Das mit diese Registrierungsaktion bzgl. der neuen Konsolen war auch nicht Microsoft zur Gamescom, sondern Sony für den US Markt. Ja der Auftritt von der Indie Arena Booth war sehr gelungen, aber sowas ist im kleineren Rahmen auch immer leichter umzusetzen. Gamescom Now war auch eher funktional und die Usability als auch das Layout absolut ausbaufähig. So ein Portal stampft man aber auch nicht mal so eben aus dem Boden.

Ich fand auch nicht alles toll, aber auch nicht alles so schlecht, wenn man mal ein wenig darüber nachdenkt. Ich konnte einiges für mich mitnehmen. Habe zum Beispiel große Lust auf Unknown 9 und was ich zu Little Nightmares 2 neues gesehen habe, fand ich auch großartig. Ich fand es gut, dass es die digitale Ausgabe gab, hoffe aber gleichzeitig, dass es die letzte war. Mal schauen was im nächsten Jahr ist.

In diesem Sinne, bis bald :) Wird nicht mein letzter Beitrag hier sein.

[Gamescom Now, AoE 3:DE]: https://now.gamescom.de/partner/xbox/ageofempires3de/
[Montalk zur Gamescom]: https://www.youtube.com/watch?v=MHKS1oArWbk
[Gamingnerd.net]: https://gamingnerd.net/magazin/events/i ... n-2033126/
Ich mag Videospiele und betreibe nebenbei GamingNerd.net :teasing-blah:
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