Andre Peschke hat geschrieben: ↑6. Nov 2020, 10:28
skade hat geschrieben: ↑6. Nov 2020, 10:24
Kleiner Verbesserungsvorschlag zur Wertschätzung: Ob man den Hund streicheln kann, sollte generell immer abgefragt werden. (Ja, ich fand die Interaktion mit Cerberus bisher sehr liebenswürdig, im besten Sinne)
Wart mal, bis du ihm (es folgt ein WIRKLICH milder Spoiler und durchaus wissenswerter Hinweis, aber vielleicht willst du ja wirklich GAR NIX vorher wissen)
endlos Nektar & Ambrosia rangeschafft hast und dann NIX bekommst (außer dem ersten Keepsake)! Köter!
Andre
Ich sagte doch, ein liebenswerter Hund
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Hab jetzt das Wochenende gespielt und bin ziemlich beeindruckt davon, wie sehr das Spiel a) ein Supergiant Games-Spiel ist und b) wie sehr sie doch an ihren Schwächen gefeilt haben und ihre Stärken beibehalten. Das fällt vor allem auf, wenn man sich mal so anschaut: Soundtrack - Darren Korb. Gewohnt gut. Verlassen auf Sprache beim Story-Telling: gewohnt gut, aber jetzt mit mehr Cast und Dialogen. Design: Iso, gezeichnet, gewohnt gut. Story: etwas melancholisch, aber mit Witz. Da wird nicht an allen Stellschrauben gedreht. Das Bastion und Transistor aber keine Spiele sind, die man wegen dem Gameplay nochmal gespielt werden, ist ihnen wahrscheinlich bewusst gewesen. Ich hab da großen Respekt vor, die müssen mit viel Selbstehrlichkeit da ran gegangen sein.
Eine Sache, die mir wieder aufgefallen ist: wie sehr ich Sprachwitz in Spielen vermisse. Hades nimmt dabei sogar ein wenig die Spieleindustrie auf die Schippe: der Erzähler ist gerne etwas blasiert und überdramatisch und Zagreus nimmt ihn
jedes Mal auf die Schippe dafür. Beispiel?
Bei der ersten Begegnung mit einem Zwischenboss, der wie ein grosser Kristall aussieht, sagt der Erzähler danach (paraphrasiert): "Die, die zu lange Zeit im Tartarus verbringen, verwandeln sich langsam in Wesen, die jeder Beschreibung spotten!", worauf Zagreus sagt: "Vereinfacht gesagt, sie werden zu Kristallen".
Hades ist keine Parodie auf Storytelling in Computerspielen, aber es kennt seine Stärken und nutzt die auch gerne mal für einen Seitenhieb aus. Genauso kennt es seine Schwächen/Tropes und überspielt die auch gerne mal, indem der Erzähler und Zagreus dazu nen kleinen Spruch haben.
Noch kurz zu der 3D/2D-Sache. Erstmal ist Hades ja schon in 3D gerendert, aber mit fester Kamera - so wie Diablo 3 (d.h. Objekte sind schonmal nicht 3dimensional, wenn sie keine Perspektive brauchen - z.B. in Diablo 3 die Bäume). Aber man merkt auch stark, wie sehr der isometrische Kachellook Absicht ist - er ist nämlich gerade in Story-Abschnitten stark zurückgefahren. Im Gameplay bringts nämlich einen grossen Vorteil: Ich weiss _immer_, wie groß ein Objekt ist und ich kenn _immer_ die Entfernung, die in Dash mich voran bringt. Dadurch, dass Hades so schnell ist, ist das wirklich gut, weil alle Kanten sehr gut einschätzbar sind. Am stärksten fällt das auf, wenn man auf Karten spielt, die mit Lava durchzogen sind. Es fällt stark auf, dass es eine offensichtliche Entscheidung ist, dass alle Kanten "hart" und 90Grad oder 45 Grad sind, damit keine Frage aufkommt, ob man in der Lava steht oder nicht und keine technische Limitation. Das mag auf Screenshots nicht so gut aussehen, macht diese Gefechte aber spassig, weil kontrollierbar. Genauso kann man Gegner für Bonus-Schaden an die Wand oder sogar in die Ecke drängen kann. Die Abstände dafür schnell intuitiv lernen zu können, ist so gut. Wären die Ecken nicht rechtwinklig, kämen auch so hässliche Fragen wie "ist das für das Spiel ne Ecke?" auf.