Wortreich: das ludische Format- Radio

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Elb356
Beiträge: 165
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Wortreich: das ludische Format- Radio

Beitrag von Elb356 »

Teile die Kritik am Abo-Modell größtenteils auch...
Finde aber etwas anderes problematisch.

Es wird so getan als ob wirklich alles irgendwann zwangsläufig auf das Netflix-Modell hinauslaufen wird.
Es ist ja regelrecht zum Wahn verkommen, sodass man selbst Steam und Sony eine grauenvolle Zukunft vorraussagt wenn sie nicht sofort auf das Abo-Modell umsteigen und das sehe ich überhaupt nicht so.
Auch dieses Wortreich geht davon aus, dass das alles schon determiniert ist. Sony geht beispielsweise genau den anderen Weg und wird noch mehr auf eigene Vollpreisspiele setzen und momentan sieht es nicht danach aus als ob die PS5 deswegen zum Ladenhüter wird, ganz im Gegenteil...
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Oliver Naujoks
Beiträge: 260
Registriert: 12. Dez 2018, 11:09
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Re: Wortreich: das ludische Format- Radio

Beitrag von Oliver Naujoks »

Sehr spannendes Wortreich von Wolfgang zu einem wichtigen Thema. Wolfgang hat da schon viele interessante Gedanken geäußert.

Einige weitere Diskussionspunkte:

Natürlich hat Wolfgang recht, die Gefahr besteht, dass die Sichtbarkeit von Indie-Games sehr leiden wird, wenn die Menschen, die ansonsten ihre Triple-A Titel bei Steam gekauft haben, dann diese im GamePass spielen und dann nicht auch noch über Indie-Games 'stolpern' können.
Andererseits: Ich denke schon, dass es da sehr divergente Zielgruppen gibt. Eine sehr große Zielgruppe ist, denke ich, der typische FIFA, CoD oder Assassin's Creed-Spieler, der mit diesen Titeln ein Mal im Jahr glücklich ist und schon rein aus mangelndem Interesse nie nach Indie-Games gucken würde. Da ändert sich also nix. Das gilt auch und gerade für Intensiv-Spieler. Die werden ihre viele Zeit dann nicht noch zusätzlich in Indie-Games investieren, sondern eher noch 100 weitere Stunden in das Warzone von CoD o.ä. stecken. Wie jetzt auch.

In nicht wenigen Beiträgen zu dieser Diskussion (hier und anderswo) lese ich noch zu viel raus, dass Steam und der PS-Store so bleiben werden, wie sie sind. Das glaube ich nicht, wenn der GamePass weiter ein Riesen-Erfolg wird. Insbesondere Steam wird sich bei seinem Anspruch und seinem quasi weltweiten Monopol der letzten Jahre wohl kaum damit zufrieden geben wollen, zu einem großen itch.io zu werden, wie Wolfgang das an einer Stelle andeutet. Die werden nicht nur von Indie-Spielen leben wollen. Die werden reagieren. Wie? Da lassen wir uns doch mal überraschen. Valve wäre nicht so eine Erfolgsgeschichte, wenn die immer stehen und hängen geblieben werden. Da werden längst die Think Tanks dort heiß gelaufen sein, die schlafen doch nicht. Geschlafen hat Steam in seiner Geschichte nur selten, eigentlich.

Ein anderes Problem, das Wolfgang nicht direkt angesprochen hat: Wenn Indie-Entwickler in kuratierte Stores müssen, wird dem Erfolg ja auch immer ein Level Cap eingezogen sein. Der Entwickler bekommt dann vermutlich einen Fix-Betrag und gut ist. Selig die, die dann eine Erfolgsbeteiligung ausgehandelt haben, wenn sie ihr nächstes Stardew Valley auf den Markt rollen, dessen Erfolg alles aus dem Wasser bläst. Das mit der Erfolgsbeteiligung wird aber wohl eher die Ausnahme sein, denn Microsoft verdient ja daran auch nicht mehr, wenn ein Titel im Abo sehr gut läuft.

Um Wolfgang und uns alle mal zu trösten: Da das Stichwort Netflix schon genannt wurde. Zumindest ein wenig Edgyness und Innovation werden sich auch Abo-Systeme gönnen müssen, siehe Netflix, weil man seine Kunden nicht nur mit frischem, sondern auch interessantem Content bei Stange halten möchte und ein 'freshes' Image heutzutage extrem hilft. Allzu viel Gleichförmigkeit würde irgendwann nach hinten los gehen. Zwar findet diese Edgyness natürlich immer noch auf der umhegten Wiese statt, wie bei Netflix, denn allzu viel darf man seinen Kunden natürlich als großer Konzern auch nicht zumuten, aber immerhin! Eine völlig gleichgeschaltete Welt mit Ubisoft-Questgeber-Ausrufezeichen-Spielen sehe ich noch nicht dräuen.

Noch ein Trost: Gerade das Indie-Publikum wird nicht einfach verschwinden. Ich spiele jegliche Budget-Kategorie gerne und möchte neben großen Triple A-Titeln auch in Zukunft sowas wie Ape Out, Paradise Killer, Faith oder sonstwas spielen. Diese Art Spieler wollen auch Sachen für sich entdecken. Gebt uns die entsprechenden Stores dafür. Games als innovative Kunstform werden m.E. nicht aussterben, die Bedingungen für deren Vermarktung werden sich aber möglicherweise deutlich ändern, darüber hat Wolfgang ja ausführlich und kenntnisreich in diesem Beitrag gesprochen. Vielleicht wird aber auch nicht alles schlechter.
Spielt: Cyberpunk 2077 (jaja, immer noch, sorry), MLB the Show 24, WWE2k24, Sherlock Holmes: The Awakened
Liest: "The Crooked Hinge", John Dickson Carr // "Fourth Wing", Rebecca Yarros
PhelanKell
Beiträge: 369
Registriert: 7. Feb 2019, 10:15

Re: Wortreich: das ludische Format- Radio

Beitrag von PhelanKell »

Mojen,

ich habe ja schon immer Vorbehalte gegenüber den Abo-Modellen.
Das liegt aber eher daran, dass ich das Geld nicht ausgeben will für "nichts", weil ich kaum Zeit zur Nutzung des Angebotes habe.

Aber Wolfgang malt da wirklich eine ziemlich düstere Zukunft :shock: :?

Ich hoffe, dass es nicht so kommen wird.
Und natürlich hat mein Vorredner (lovecraftFTW) recht, dass auch zum Glück noch nichts in Stein gemeißelt ist.
expect the unexpected
Schroffer Reinhold
Beiträge: 72
Registriert: 18. Aug 2020, 17:41

Wortreich: Das ludische Formatradio

Beitrag von Schroffer Reinhold »

Ich sehe Abomodelle wie Gamepass nicht so kritisch wie Wolfgang. Mein Text mag jetzt sehr kritisch klingen, aber ich empfand Wolfgangs Beitrag trotzdem als einen schönen Denkanstoss und ich bin auch kein Entwickler mit Insiderwissen sondern nur ein Spieler.

Es werden doch nicht plötzlich überall Abomodelle aus dem Boden schießen und den Markt komplett verändern. Nintendo fährt gut damit ihre Spiele für 60 Euro zu verkaufen ohne jemals die Preise zu senken. Sony hat unlängst gesagt, dass ein Aboservice mit ihren großen Exklusivspielen nicht vereinbar ist. Und bei den großen Publishern? EAs Play Service ist so erfolgreich, dass es jetzt beim Gamepass dabei ist...

Für wen ist Gamepass überhaupt attraktiv? Für Wenig-Spieler, die das dann halt wie Netflix so mitnehmen, wenn die Konsole gekauft wird. Bonus: Die könnten dann tatsächlich mal die angebotenen Indie-Spiele ausprobieren, von denen sie sonst nie gehört hätten. Also tendenziell mehr Rampenlicht für kleine Indiespiele. Und für Kinder/Eltern wird es sicherlich auch interessant sein. Für mich als Teenager, der für ein N64-Spiel 140 Mark bezahlt hat, wäre Gamepass doch ein Traum gewesen! Und als Vater fände ich eine vernünftig manuell kuratierte Plattform für Kinder ganz großartig. Da sind komplett offene Plattformen wie Youtube deren Jugendschutz-Algorithmen sich leicht umgehen lassen doch der pure Horror.
Aber die Viel-Spieler kaufen doch weiter ihre kleinen Indie-Perlen.
Oder Leute wie ich. Mein Problem ist nicht das Geld sondern Zeit. Viele Spiele für wenig Geld nützen mir gar nichts.

Auch kann ich Wolfgang bei seinen Befürchtungen hinsichtlich Steam nicht folgen. Es deutet doch aktuell wenig daraufhin, dass Steam Spieler oder große Publisher verliert. Steam hat im März diesen Jahres die Marke von 20 Millionen gleichzetig aktiven Spielern geknackt und bewegt sich seitdem in diesen Sphären. Auch verlassen die großen Publisher nicht mehr Steam, sondern sie kommen langsam wieder zurück. Bestes Beispiel ist EA. Microsoft veröffentlicht trotz Gamepass AAA-Spiele auf Steam. Und Sony hat sogar damit begonnen Playstation-exklusive Spiele auf Steam zu bringen. Die AAA-Zugpferde scheinen also bei Steam zu bleiben. Das wird sich doch mit den weiter steigenden Entwicklungskosten nicht ändern. Und ehemals Epic-exklusive Indie-Spiele toppen regelmäßig die Verkaufscharts. Wohlgemerkt nach einem Jahr Exklusivität. Mich haben die letzten Jahre eher darin bestärkt, dass Steam nirgendwohin geht.

Das viel größere Problem für Indie-Entwickler sehe ich bei Steam und der unkontrollierten Spiele-Schwemme. Bis 2012 als noch (sehr undurchsichtig) per Hand kuratiert wurde, kamen nie mehr als 400 Spiele pro Jahr heraus. Während der Greenlight-Zeit, als man Spieler-Stimmen sammeln musste, stieg die Zahl der Veröffentlichungen auf mehr als 4000. Jetzt ist die einzige Hürde eine Gebühr von 86 Euro und in den vorigen beiden Jahren waren es jeweils mehr als 8000 Spiele (2019 weniger als 2018) (Quelle:https://www.statista.com/statistics/552 ... sed-steam/). Es wird immer schwerer sich auf Steam bemerkbar zu machen und Spiele machen immer weniger Umsatz. Valve ist's egal, denn der Gesamtumsatz von Steam steigt ja.
Hoffentlich kann sich hier itch.io noch stärker etablieren.
dadadave
Beiträge: 200
Registriert: 14. Apr 2018, 13:50

Re: Wortreich: das ludische Format- Radio

Beitrag von dadadave »

Eine gute Kolumne (/Beitrag) von Wolfgang. Ich teile seinen Pessimismus, was die Auswirkungen von Gamepass (und den 1-3 Alternativen dazu, die sich vielleicht etablieren und halten können) anbelangt. Allerdings frag ich mich, inwiefern folgendes eine Rolle spielen könnte:

Was nützt ein Spiel, wenn es niemand spielt? Abos senken für die Konsumenten die Zugangshürde zu Unkonventionellem auf praktisch null. Da kann man auch einfach mal etwas kurioses runterladen und anspielen. Natürlich haben heute die meisten Shops auch eine de-facto Demofunktion mit dem 2Std./2 Wochen-Rückgaberecht. Aber psychologisch ist es trotzdem eine Hürde, einfach mal was abenteuerliches zu kaufen und anzuspielen. Wer heute auf Steam ist, aber nicht genug verkauft, um ein weiteres Projekt zu finanzieren (also was, 75% der Entwickler?), weil man in der Masse untergeht, hat auch nicht viel von der hypothetischen kreativen Freiheit.

Nicht ganz undenkbar wär für mich ein Szenario, in dem insgesamt mehr Leute mehr originelle Spiele spielen, einfach, weil diese im Abo gratis dabei sind. Das bedingt, dass interessante Vielfalt sich tatsächlich als schlagkräftiges Verkaufsargument für Abodienste entpuppt (wo ich gewisse Zweifel habe, dass das im selben Ausmass wie bei anderen Medien der Fall ist, da die meisten Spiele (z.Zt.) viel länger dauern als ein Film, geschweige denn ein Musikstück. Das könnte sich natürlich ändern, wäre aber auch nicht unproblematisch). Dann ist die Frage, ob die Entwickler dieser Spiele angemessen davon profitieren können und das bezweifle ich stark, bei dem wachsenden Ungleichgewicht der Macht, das der Platformkapitalismus mit sich bringt. Die Entwickler werden leiden. Die Spieler und die Vielfalt vielleicht erstmal weniger, weil auch heute mangelnde Wirtschaftlichkeit die Vielfalt nicht zu verhindern vermag.
Seppel23FCB
Beiträge: 145
Registriert: 10. Jan 2019, 15:37

Re: Wortreich: das ludische Format- Radio

Beitrag von Seppel23FCB »

Ich weiß ich bin ein bisschen spät dran, wollte aber auch ein paar Worte dazu schreiben.

Ich Maße mir nicht an ernsthaft Beurteilen zu können wie sich so ein Abo, von dem wir ja noch nicht mal genau wissen wie es im Bezug auf die Zahlung an die Entwickler gestrickt ist, sich am ende auf die Entwickler und da Speziell die kleineren Indies auswirkt. Daher halte ich mich da mit allgemeinen Prognosen zurück.

Was ich aber aus meiner Persönlichen Erfahrung nach etwas mehr wie 2 Jahren Gamepass an der Konsole und später auch dem PC und davor auch EA Play (ehemals Access) an der Konsole und später da dort noch mehr Auswahl an nicht EA Games auch PC angeht, kann ich nur sagen. Seit ich die Abos habe, zocke ich im Jahr mehr Indie Games wie davor in meinem ganzen "Gamer leben" und weiß diese "Gaming Richtung" jetzt viel mehr zu schätzen.

Ist natürlich nur meine Sicht auf die Dinge, aber ich hätte bzw. habe ich mir bisher immer nur extrem schwer dazu durchgerungen für ein kleines Indie Pixel Game oder ähnliches wirklich Geld auszugeben, im Abo zocke ich aber vieles davon mal an und ja dann kommt auch raus das einiges davon auf mich eher Unspaßig wirkt, nichts für mich ist und das wird dann halt wieder schnell Deinstalliert. Aber jedes dritte/vierte dieser "kleinen" Games spricht mich halt im Schnitt an, wird dann mit viel Freude durchgezockt und auch Fleißig im Freundeskries weiter Empfohlen. Wie gesagt, ob es am ende in dem System dem Entwickler viel bringt wenn das Spiel im Abo mehr gezockt wird weiß ich nicht, aber ich Persönlich bin durch das bzw. die Abos viel mehr im Indie Bereich unterwegs wie sonst.

Ein anderes sich nicht auf Indies, aber Abos und die Spiele darin Allgemein beziehendes Beispiel, ist sowas wie ganz Aktuell Crusader Kings III. Ich hätte mir niemals eine Pardox Spiel gekauft, ich bin zwar jemand der wirklich extrem Querbeet durch alle Genres spielt da abseits meines Sim Racings fast keine Vorlieben hat, aber gekauft hätte ich mir sowas nicht. Jetzt habe ich dank Gamepass mal sowas wie Crusader Kings III angezockt, bin so begeistert das ich jedem der es nicht hören möchte erzähle wie gut das ist und das sie es auch spielen müssen und wenn der DLC kommt werde ich mir den wohl ziemlich sicher holen. Sprich in meinem Fall hat der Entwickler mit dem erschienen des Spiels in dem Abo jemanden gewonnen der Fleißig "Konstenlose Werbung" dafür in meinem bekannten Kreis macht und am ende wahrscheinlich sogar noch was Geld beim Entwickler lässt, was sonst so nie passiert wäre.

Ich möchte damit auch gar nicht Pauschal sagen "also ist natürlich jegliche Kritik an den Abos unberechtigt und wie man sieht alles gut" und das ist ja auch nur meine Meinung bzw. mein Umgang mit so einem Abo, ich wollte aber schon festhalten das es nicht unbedingt alles so Negativ sein muss wie das Bild das im großen und ganzen in dem Beitrag gezeichnet wurde.
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Stew_TM
Beiträge: 619
Registriert: 13. Jul 2016, 01:01

Re: Wortreich: das ludische Format- Radio

Beitrag von Stew_TM »

Ich sehe das (vielleicht aus einem Mangel an Lebenserfahrung?) auch nicht ganz so pessimistisch wie Wolfgang und kann mir einen positiveren Ausgang des Aufstiegs der Abomodelle durchaus vorstellen. Darin bestätigt mich zunächst mal die Aussage einiger Entwickler*innen, dass ihre Verkäufe auf "klassischen" Plattformen wie Steam sprunghaft ansteigen, sobald ihre Spiele in den Game Pass aufgenommen werden. Es scheint also eine signifikante Anzahl an Spieler*innen zu geben, die einen Titel im Game Pass kurz anspuielen und dann entscheiden "Ja, dass gefällt mir so gut, dass ich dieses Spiel 'dauerhaft besitzen' besitzen möchte" oder durch die Aufmerksamkeit, die das Spiel so erhält, überhaupt erst Notiz nehmen. Natürlich wird dieser Effekt in Zukunft kleiner, je größer die Konkurrenz wird (ob nun im jeweiligen Katalog des Aboanbieters oder zwischen den verschiedenen Abos). Aber ich denke schon, dass die Anzahl der auf den klassischen Plattformen kaufenden Spieler'innen auch mittelfristig stabil bleiben wird.

Die Befürchtung des Streamlinigs von Spielen kann ich mit Blick auf Netflix zwar durchaus nachvollziehen. Allerdings betonen z.B. die von Microsoft im letzten Jahr übernommenen Indie-Studios ihre weiterhin bestehende kreative Freiheit. Ich bin also guter Hoffnung, dass die Abomodelle nicht zwangsläufig auf ein Formatradio für Spiele hinlaufen müssen. Zum einen ist diese Entwicklung schon lange angestoßen und würde vermutlich auch ohne Abomodelle weiterlaufen (viele AAA-Spiele sind ja heute schon weitesgehend von jeglichen Ecken und Kanten befreit), zum anderen traue ich zumindest der "neuen" X-Box Sparte Microsoft entsprechendes Fingerspitzengefühl im Umgang mit Indies zu. Amazon zugegebenermaßen eher nicht so, insofern passt es vielleicht ganz gut, dass Ubisoft als einer der ersten großen Publisher bei Amazons Abomodell mit an Bord ist :D.

In dem Zusammenhang kann ich auch nur erneut darauf hinweisen, dass das angeführte Positivbeispiel von Steam als (paraphrasiert) antiautoritäre Plattform für Spiele in der aktuellen Form noch gar nicht so lange existiert. Die erste Hälfte ihrer Exiszenz war Steam doch eher eine geschlossenene und kuratierte Plattform. Mit Daedalic hatte etwa eines der damals größten deutschen Studios IIRC eine zeitlang arge Probleme, ihre Spiele dort veröffentlichen zu dürfen. Wie von @Schroffer Reinhold beschrieben wurde dies erst mit Greenlight aufgebrochen und komplett geöffnet wurde Steam erst vor wenigen Jahren. Wenn Steam diesen Wandel geschafft hat, wieso sollte nicht irgendwann auch der Game Pass eine offene Plattform werden können?
Mastertronic
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Registriert: 18. Nov 2019, 16:54

Re: Wortreich: das ludische Format- Radio

Beitrag von Mastertronic »

Ich persönlich gehe eigentlich zumindest bei mittelfristiger Betrachtung gar nicht von so einer großen Änderung der Spielebranche aus, da sich ja zur alten Generation nicht so ganz viel ändert. Ja gut der Gamepass wird sicher zu nehmen, aber sicher nicht in dem Maße, dass er Sony die exponierte Stellung qua Exklusivtiteln kaputt machen kann. Da werden auch 3-5 Bethesda/ID Software Top Titel die Welt nicht ins Wanken bringen - zumindest nicht in der nächsten Konsolengeneration. Auch vergleiche zu Netflix und Amazon Pime halte ich für falsch. Diese sind nur so eingeschlagen , weil Sie das alte Modell mit Kauf DVDs und Videotheken viel preiswerter und much more User friendly ersetzt haben. In der Spielebranche ist die Digitalisierung durch z.B. PS Store und ganz besonders Steam längst angekommen - wenn der Bedarf an ABO Diensten da so groß wäre - hätte Steam oder ein Anbieter dies sicher schon umgesetzt. Ausserdem entfällt ja das "Bingen" wie bei Serien - wenn man mal von einer durschnittlichen Gaming Dauer von 10 Stunden pro Spiel ausgeht.. .
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