Gerade Werke aus dem "Mainstream" eignen sich, entgegen der Meinung im Mailbaig, hervorragend für diese verschiedenen Lesarten. Sie sagen etwas über unsere Gesellschaft aus, weil sie eben explizit auf den kleinsten Nenner getrimmt und somit den größtmöglichen Gewinn erzielen wollen. Also welchen Statos Quo zum Beispiel Frauen/Menschen mit Beeinträchtigung in unserer Gesellschaft einnehmen oder in welcher Form sich der Turbo-Kapitalismus bemerkbar macht, lässt sich wunderbar in den Assassins Creeds und Call of Dutys ablesen. Vor allem im Gamedesign, welches immer eine bestimmte Ästethik abbildet. Dafür muss es keinesfalls besonders einfallsreich oder künstlerisch anspruchsvoll sein.
Spiele wie What remains of Edith Finch hingegen zeichnen sich ja dadurch aus, dass da jemand mit einer kreativen Vision dahinter gestanden hat und durch diese "Einzigartigartigkeit" lässt sich so etwas viel weniger auf eine Gesellschaft ummünzen. Auch wenn solche Spiele anderweitig natürlich besprechenswert sind.
Aber gerade, dass zurzeit alles in Richtung Service mit unendlichen Optionen gedrillt wird, sagt schon ziemlich viel über unsere Zeit aus. Wir werden immer mehr Teil einer Simulation, die vermeintlich immer mehr nach unseren Bedürfnissen ausgerichtet ist. Doch in Wirklichkeit findet da eine Entmenschlichung statt. Wenn alles nur noch auf unser kurzweiliges Wohlbefinden aus ist, wie kann dann überhaupt noch etwas Neues, etwas wo mit man nicht vertraut ist, entstehen?
Aber das ist mein ganz persönlicher Take
