Frontal 21: Die rechte Unterwanderung der Gamer-Szene

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Leonard Zelig
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Leonard Zelig »

Es ist einfach schade, dass ein wichtiges Thema so falsch und irreführend dargestellt wird. Sicher kann man keine wissenschaftliche Abhandlung in einem Frontal-Video erwarten, aber die ÖR zeigen doch durch FUNK, dass es auch anders geht. Statt Rechten eine Bühne zu geben und Leute zu interviewen, die bei dem Thema keinerlei Expertise besitzen, wäre es besser gewesen mit Extremismusforschern zu sprechen und die Parallelen zu Rechtsrock, sozialen Medien etc. aufzuzeigen. Dass sich Rechte an junge Leute ranwanzen, ist ja nun wirklich kein neues Phänomen. Das gab es schon in den 90er-Jahren. Statt Lösungen aufzuzeigen, wie man junge Menschen dafür besser sensibilisieren kann, werden einfach nur Schuldige gesucht.


Anderes Thema. Die WASD wird offenbar nach Ausgabe 18 eingestellt. Schade, aber zumindest gibt es mit dem GAIN Magazin mittlerweile eine ganz gute Alternative.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

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Andreas29

Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Andreas29 »

Rince81 hat geschrieben: 29. Nov 2020, 12:35 Hier entschiedener Widerspruch.
Wogegen?

Zitat weiter oben von mir:
Zu 8/19: Ich kenne keine große relevante Gaming-Community, die rechtes Gedankengut oder auch nur Getrolle und Edgelords dulden. Die das erlauben oder sogar fördern, sind meistens vollkommen irrelevant. Die sind ärgerlich, gehören gesperrt und bekämpft. ABER machen einen verschwindend geringen Teil des Gesamten aus.
Ich habe nirgendwo geschrieben, dass ich das gut oder harmlos finde oder dass das kein Problem ist. Wer sich ein Hakenkreuz oder ein Bild von Hitler oder Himmler ins Profil macht ist ein Arschloch und soll sich verpissen... muss ich deutlicher werden? Soviel zu meiner individuellen Bewertung.
In einer allgemeinen Bewertung und zu Untermauerung der These, dass Nazis und Rechte die Gamingszene unterwandern, spielt die Motivation, warum das jemand tut aber eine Rolle. Es ist dann sehr wohl relevant, ob das jemand zur reinen Provokation in der Anonymität des Internets macht oder ob es Nazis sind.
Jeder rechte Avatar oder Nutzername oder auch ganze Gruppen auf Steam, kann man nicht einfach pauschal zu einer "Unterwanderung durch Rechte" zählen, weil es diese Edgelords eben gibt, die sich zwar Adolf88 nennen, sich total geil finden, aber mit Nazis im echten Leben rein gar nichts zu tun haben.
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Heretic
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Heretic »

TheDarkShadow hat geschrieben: 29. Nov 2020, 12:31 Die Namensdebatte, schwierig. Die Attentate sind zwar schon eine Weile her, aber wenn ich so heißen würde und mich zB als Gamer auch schon immer so genannt habe, vielleicht auch vorher, warum soll ich dann meinen Namen ändern, mich gar dafür schämen. Warum wird man aufgrund des Namens in eine Ecke gedrängt?
Ich würde den Namen schlicht und ergreifend nicht mehr benutzen wollen. Persönliche Empfindung. Und ich denke mal, die wenigsten Spieler benutzen ihren Klarnamen für ihr Steamprofil. Aber ja, der Name an sich stellt kein Problem dar. Aber Assoziationen weckt er nach wie vor. Man google "Breivik" und sehe sich die ersten Treffer an.
TheDarkShadow hat geschrieben: 29. Nov 2020, 12:31 Was ist dann der nächste Schritt, hat jeder der nen Ähnlichen Namen wie ein (Massen)Mörder und/oder Attentäter hat, seinen Namen nun abzulegen, vielleicht zum Bürgeramt zu gehen und diesen zu ändern, weil ihn ein anderer missbraucht hat? Ich glaube nicht das ich in einer solchen Gesellschaft leben wollen würde.
Wie gesagt: Es war vom leicht änderbaren Steam-Profilnamen die Rede, nicht vom Familiennamen im "echten Leben".
ZiggyStardust
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von ZiggyStardust »

In Norwegen löst der Name vielleicht andere Assoziationen aus als bei uns, weil wir einfach nicht so viele Norweger kennen und nur den Attentäter mit dem Namen in Verbindung bringen.

Vielleicht denkt man dafür dort, wenn man den Namen "Kretschmer" liest, sofort an den Amoklauf in Winnenden, während es für uns ein normaler deutscher Nachname ist und wir nicht sofort an Winnenden denken, wenn wir "Kretschmer" lesen.
Rince81 hat geschrieben: 29. Nov 2020, 12:35 Egal aus welcher Motivation, wenn eine "Community" sowas nicht grundsätzlich ächtet und dieses Leute ausschließt ist die entsprechende "Community" ebenso zu ächten da sie offensichtlich kein Problem damit hat in ihren Reihen Leute mit Hakenkreuzfetisch zu dulden.
Aber ist das nicht in allen Gaming-Foren der Fall? Ich weiß, dass es ziemlich viel Aufregung um 8Chan gab letztes Jahr, aber das ist ja nicht wirklich ein Gaming-Forum, sondern eher ein Refugium für rechte Trolle, die überall anders rausgeschmissen wurden.

Nur weil jemand einen Twitter-Account besitzt, stell ich ihn deswegen nicht sofort in die rechte Ecke. Und dass obwohl es auf Twitter wirklich viele offen rechte User gibt, die anders als z.B. hier im Forum, offenbar geduldet werden von den Plattformbetreibern.

Aber was sagt das über jemanden aus, wenn er freiwillig in dem gleichen Netzwerk aktiv ist wie solche Leute?
https://twitter.com/StBrandner/status/1 ... 8302539778
mockturtle
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von mockturtle »

Andreas29 hat geschrieben:Sehr viel Respekt vor Christian Huberts verloren.
Das dürfte ihm keine schlaflosen Nächte bereiten. Meine Achtung hat er für Engagemant und Streitbarkeit gegen rechts. Die spacefrogs finde ich hingegen etwas zu selbstgerecht in ihrem Auftreten als Oberchecker, den Kuchenheldt unerträglich, deren Argumente werden für meinen Geschmack von Shitsturmtruppen etwas zu kritiklos übernommen samt ihrer Strohmänner.

Ich bin ja deiner Meinung, dass der Frontal 21-Beitrag ziemlich miserabel geworden ist, der hat ne Menge Fehler und Schwächen, hätte jetzt allerdings auch keine besonders hohen Erwartungen an das Magazin gehabt, man kennt das doch, boulevardesk und unterkomplex, aber nirgendwo wird im Beitrag behauptet alle Gamer wären potentielle Rechte, oder durch Gamer wird die direkte Machtübernahme vorbereitet; das ist nur die Reaktion beißreflexiger Gamer mit schlechten Vorerfahrungen. Subtext wird zu weiten Teilen erst vom Interpretierenden hergestellt.

Hauptaussage des Beitrags ist, dass Rechte im Gamermilieu versuchen zu rekrutieren und dort womöglich auf zu wenig Widerstände treffen, und die Aussage halte ich für richtig, da ändern auch 10, 20 oder 50 andere Fehler im Beitrag nix dran. Relativiererei, auch Deine, finde ich da erschreckend.
Gewagte These, das rumhitlern von Edgelords sei als pubertäres Geblödel zu vernachlässigen, ich würde vermuten, dass gerade so Edgelords geeignete Ziele für rechte Rerkrutierer sind, die sind ja schon halb d'accort. Guck mal in die Kommentare von Edgelord kuchentv auf youtube, der wird gerade massiv dazu aufgefordert eine Einladung zum Webauftritt der Identitären anzunehmen. Ein ziemlich eindeutiger Rekrutierungsversuch. Der Shitstorm gegen ÖR-Fernsehen dürfte den Identitären "Lappen" eh ganz gut passen, die lachen sich kaputt. Da werden wieder ein paar Grenzen nach rechts verschoben.
Andreas29 hat geschrieben:Ich kann das mit dem "Beißreflex" langsam nicht mehr hören. Games wurden jahrelang für getötete Menschen verantwortlich gemacht, weil es einfach die naheliegendste Antwort war. Es wurde - um es flapsig zu sagen - auf ein Hobby geschissen, dass sehr vielen Menschen sehr wichtig ist, um nicht nach tiefer liegenden gesellschaftlichen und sozialen Gründen suchen zu müssen. Das in der Form übelster tendenziöser, verkürzender, pauschalisierender und teilweise schlicht erstunkener und erlogener Berichterstattung. Wenn sich eine Subkultur einen Beißreflex verdient hat, dann die Gamer.
Puh, okay großes Pathos! Da sind wohl Deine Gefühle als Gamer verletzt. Aber warum? Es sind nur die lappigen Lappen von Frontal 21, die einen Beitrag gemacht haben, zieh dir doch keinen Schuh an, der dir nicht passt. Es gibt mehr Computerspieler als Fernsehmacher, mehr Leute, die mit Games auf Youtube was machen als ÖR-Redakteure, das Fernsehen hat längst nicht mehr den Einfluss, den es in den 2000ern noch hatte, keine Gefahr, die Machtverhältmisse haben sich umgekehrt seit dem.

Und was in aller Welt hat dich an dem Beitrag so weit getrieben, dass du MontanaBlack verteidigst, obwohl du es gar nicht willst?
Andreas29 hat geschrieben:Aber zwischen "Frauen sind Hunde" und "Frauen sind wie Hunde, man sollte sie nicht zu kurz an der Leine halten, weil dann laufen sie weg", besteht ein Unterschied. Ersteres wäre knallharter Sexismus, das Zweite ist ein sehr dämlich formulierter Ratschlag
Auch die vollständige Aussage halte ich für einen eindeutigen Ausdruck einer sexistischen Haltung.
Gruß
TheodLac
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von TheodLac »

Leonard Zelig hat geschrieben: 29. Nov 2020, 12:55 Anderes Thema. Die WASD wird offenbar nach Ausgabe 18 eingestellt. Schade, aber zumindest gibt es mit dem GAIN Magazin mittlerweile eine ganz gute Alternative.
Bisher habe ich dazu auch auf keiner der Spieleseiten eine News dazu gelesen, scheint wirklich seeehr nischig zu sein. Schade! Schnell noch die 2 fehlenden Ausgaben 1 und 2 bestellt ;-)

Interessanterweise war wohl das Ende der Abos schon im Oktober bekannt (schreibt zuzmindest Peter hier im Forum viewtopic.php?p=151670#p151670, ich habe die Mail erst letzte Woche bekommen).
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Peter
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Peter »

TheodLac hat geschrieben: 30. Nov 2020, 10:21 Interessanterweise war wohl das Ende der Abos schon im Oktober bekannt (schreibt zuzmindest Peter hier im Forum viewtopic.php?p=151670#p151670, ich habe die Mail erst letzte Woche bekommen).
Ja, die Mail kam Anfang Oktober, also zu dem Zeitpunkt an dem mein Abo normalerweise verlängert worden wäre.
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tanair
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von tanair »

Über das Frontal 21 Thema gibt es am Freitag einen Podcast.
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tanair
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von tanair »

Da es auch eine Podcast Folge gibt, wollte ich beschreiben, was mir an der Folge nicht gefallen hat.

Grundsätzlich ist das Thema wichtig. Die Gamming-Community ist sehr groß und es gibt natürlich Gamer von allen politischen Richtungen.
Ich spiele gerne World of Tanks (WoT) auf der Xbox. Ich würde pauschal behaupten, dass die WoT Community anfälliger ist für Rechte, da es im Spiel um Panzer aus dem ersten und zweiten Weltkrieg geht. So gibt es natürlich auch Panzer die im 2. Weltkrieg im Einsatz kamen, wie den Tiger oder dem Panther. Ich selbst habe es auch erlebt, dass mich jemand aus meiner Freundschaftsliste in eine Gruppe hinzugefügt und ein rechtes Video mit dem Thema "Die Wahrheit" geteilt hat. Ich habe ihn daraufhin aus meiner Freundschaftsliste entfernt und gemeldet. Ich bin auch in einem WoT Clan. Es kam mal vor, dass wir eine WhatsApp Gruppe mit anderen Clans hatten um Trainings zu organisieren. Leider wurde nach einer gewissen Zeit im Chat rechte Bilder geteilt. Daraufhin haben wir und auch andere Clans den Chat verlassen und der Chat wurde aufgelöst. Leider kommt sowas vor.

Aber nun zum Video:
1. Einstieg mit Minecraft-Hitler: die Doku steigt mit einem 4 Jahre alten Parodie-Video zum Film "Der Untergang" ein und benutzt diesen auch als Thumbnail. Wer sich das Original-Video und den Kanal ansieht, dem wird schnell klar, dass es sich um ein Parodie-Video handelt der Hilter verarscht. Auch wird deutlich, dass das Video wahrscheinlich von einem Teenager in den USA erstellt wurde und sicherlich nicht von irgendwelchen Neo-Nazis.
https://www.youtube.com/watch?v=5NCb1UyNJ7k
Im Frontal21-Video erweckt jedoch den Eindruck als würden Rechte Minecraft nutzen um Nazis zu spielen :lol: . Kaum landet man auf den falschen Server und zack Hitler-Minecraft! Frontal21 schneidet den Ton und die Musik weg und lässt das lustig gemeinte Video sehr bedrohlich wirken.
Frontal21 Zuschauer sind i.d.R. älter und auch keine Gamer. Die sehen sowas und denken sich sicherlich "oh nein, mein Enkelkind spielt auch Minecraft, was ist wenn er von Rechten rekrutiert wird."

2. Heimant-Defender: in der Doku geht es hauptsächlich um das Spiel Heimat Defender, der von der Gaming-Community völlig ignoriert wird. Bis zu der Doku kannte ich das Spiel gar nicht. Zu keinem Zeitpunkt wird erwähnt, dass Steam das Spiel bereits nach kurzer Zeit aus der Plattform gelöscht hat. Ganz im Gegenteil wird gesagt, dass Steam nichts gegen Rechte unternimmt. Das Spiel wird in keiner gängigen Gaming-Plattformen verkauft. Hier haben sich also Gamer aktiv gegen Rechte hetze gewährt.

Frontal21 bietet dem Spiel und auch den Mitgliedern der Identitären Bewegung eine Plattform. Die können sich dann, eben als die coolen und hippen Dudes aus der Nachbarschaft präsentieren.

3. Gamergate: das Thema wurde sehr cringe in GTA nachgestellt und irgendwie so dargestellt als ging es dabei nur darum, dass Männer einen Hass auf Frauen in Games hätten. Das Thema ist jedoch viel komplexer und hat viel mit der Politik in den USA zu tun.

4. Steamerin: leider war mir unklar was man mit Sissor sagen wollte: es gibt Hater und manche die ihren Gaming-Stil kritisieren. Aber ich glaube das Problem hat jeder erfolgreiche Streamer unabhängig vom Geschlecht. Der meist gehatet Gamer ist wohl der Drachenlord und der ist ein Mann.

Edit: hatte ich noch vergessen:

5. Steam Communities: Frontal21 hatte anscheinend große Probleme damit rechte Gruppen auf Steam zu finden. Zumindest hatten die nicht genug um auch nur einen 13 Zoll Bildschirm zu füllen. So wurde einfach alles als "rechts" markiert, dass irgendwas mit "Deutschland" oder "Germany" hatte und eine Deutsche Flagge benutzt. Auch die Community "Deutschland/Germany", obwohl in der deren Gruppenbeschreibung sind, dass auch ausländische Gamer herzlich willkommen sind. Interessant fand ich auch, dass eben in dieser Gruppe über das Spiel Heimat Defender berichtet wurde mit der klaren Empfehlung das Spiel zu melden: https://steamcommunity.com/groups/Deuts ... 261740449/
Zuletzt geändert von tanair am 1. Dez 2020, 09:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Heretic
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Heretic »

tanair hat geschrieben: 30. Nov 2020, 14:44 Frontal21 bietet dem Spiel und auch den Mitgliedern der Identitären Bewegung eine Plattform. Wie können sich dann, eben als die coolen und hippen Dudes aus der Nachbarschaft präsentieren.
Wobei das für diese Leute auch nach hinten losgehen kann, wenn man durchschaut, dass ihre angebliche Normalität und Coolness ihrem Geschwätz diametral entgegenstehen. Zum Beispiel im Film Kleine Germanen lässt man diverse Vertreter der rechten Szene (u. a. auch Sellner) unkommentiert frei von der Leber weg schwafeln und sich als (mehr oder weniger) Normalos von nebenan präsentieren. Was das Gesagte für mich nur noch krasser wirken ließ - Ich hätte desöfteren im Strahl kotzen können. Über die Wirkung der fiktiven Geschichte im Film kann man geteilter Meinung sein, aber diese zwischendrin eingestreuten "Meinungsäußerungen" haben bei mir echt Ekel und Abscheu ausgelöst. Ob sowas in einem knapp viertelstündigen Magazinbeitrag dieselbe Wirkung erzielt und damit Sinn macht, steht natürlich auf einem anderen Blatt...
Rince81
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Rince81 »

Andreas29 hat geschrieben: 29. Nov 2020, 12:57
Rince81 hat geschrieben: 29. Nov 2020, 12:35 Hier entschiedener Widerspruch.
Wogegen?
Für mich ist bereits das sind ja nicht alle Nazis, da sind auch ein paar Edgelords dabei eine inakzeptable Verharmlosung. Wer Nazisymbole verwendet und sich der Kontext nicht eindeutig anders ergibt werden die Verwender im Zweifel von mir wie Nazis angesehen und behandelt.
ZiggyStardust hat geschrieben: 29. Nov 2020, 13:27 Aber ist das nicht in allen Gaming-Foren der Fall? Ich weiß, dass es ziemlich viel Aufregung um 8Chan gab letztes Jahr, aber das ist ja nicht wirklich ein Gaming-Forum, sondern eher ein Refugium für rechte Trolle, die überall anders rausgeschmissen wurden.

Nur weil jemand einen Twitter-Account besitzt, stell ich ihn deswegen nicht sofort in die rechte Ecke. Und dass obwohl es auf Twitter wirklich viele offen rechte User gibt, die anders als z.B. hier im Forum, offenbar geduldet werden von den Plattformbetreibern.

Aber was sagt das über jemanden aus, wenn er freiwillig in dem gleichen Netzwerk aktiv ist wie solche Leute?
https://twitter.com/StBrandner/status/1 ... 8302539778
Du schüttest das Kind mit der Wanne aus. Eine Community ist z.B. das Forum hier. Wenn hier ironisches abhitlern akzeptiert wäre, wäre ich weg. Wenn das aber in anderen phpBB-Foren geht ist das nun kein Grund meinen Forenaccount hier zu löschen...
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Andreas29

Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Andreas29 »

mockturtle hat geschrieben: 30. Nov 2020, 01:30 Das dürfte ihm keine schlaflosen Nächte bereiten.
Auf Widerrede scheint er jedenfalls keine Lust zu haben, wenn er keine Replies auf seine Tirade zulässt. Souverän wirkt das nicht.
mockturtle hat geschrieben: 30. Nov 2020, 01:30Meine Achtung hat er für Engagemant und Streitbarkeit gegen rechts.
Meine auch. Das Engagement für eine gute Sache gibt aber keine Erlaubnis journalistisch unsauber zu arbeiten. Das ist auch wahrscheinlich ein Problem bei der Sache. Man fühlt sich moralisch - und das ist auch richtig - so sehr im Recht, dass man sich denkt ruhig mit der groben Kelle austeilen zu können.
mockturtle hat geschrieben: 30. Nov 2020, 01:30Die spacefrogs finde ich hingegen etwas zu selbstgerecht in ihrem Auftreten als Oberchecker
Klar. Die hibbelige Jumpcut-Art verursacht bei mir auch eher epileptische Anfälle. Allerdings würde ich gerne Beispiele dafür sehen, wo sie irgendetwas "Shitsturmtruppen" übernehmen. Und selbst wenn möchte ich anmerken, dass es manchmal eben auch blinde Hühner gibt, die ein Korn finden. Die Richtigkeit eines Arguments hängt nicht von dem ab, der es sagt.
mockturtle hat geschrieben: 30. Nov 2020, 01:30aber nirgendwo wird im Beitrag behauptet alle Gamer wären potentielle Rechte, oder durch Gamer wird die direkte Machtübernahme vorbereitet;
Doch tut er! Das wird nicht gesagt, aber es wird durch die reißerische Art, die Abwesenheit von echten Belegen und Formulierungen wie "Rechte, Gewalt, Gaming... da wird schon irgendwas dran sein..." oder "Man wird nicht vom Spielen zum Amokläufer, aber alle Attentäter waren Gamer" impliziert.
Es ist naiv zu glauben, dass das die Vorurteile gegen Gaming nicht verstärkt. Es sind so ein paar Formulierung drin, die einen als Gamer beruhigen sollen - die wussten genau, was sie da tun -, aber der Tenor ist doch vollkommen eindeutig sehr alarmistisch.

Nur weil Frontal21 von der vollkommen plumpen Art seiner alten Beiträge weg geht, heißt das noch nicht automatisch, dass ich jetzt jubeln muss. Und was ist denn das für ein Quatsch, dass man ja nicht mehr erwarten kann. WTF?! Das ist ein selbsternanntes investigatives Format des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
mockturtle hat geschrieben: 30. Nov 2020, 01:30das ist nur die Reaktion beißreflexiger Gamer
Ich habe ja unmissverständlich gesagt, wie viel ich damit anfangen kann.
mockturtle hat geschrieben: 30. Nov 2020, 01:30Hauptaussage des Beitrags ist, dass Rechte im Gamermilieu versuchen zu rekrutieren und dort womöglich auf zu wenig Widerstände treffen, und die Aussage halte ich für richtig, da ändern auch 10, 20 oder 50 andere Fehler im Beitrag nix dran.
Ja. DOCH. Es mindert die Glaubwürdigkeit des Beitrags massiv; es macht ihn angreifbar. Das ist doch mein ganzer Kritikpunkt. Wenn man so viel Angriffsfläche bietet, darf man sich nicht wundern, wenn einem seine durchaus richtige Kernaussage gar nicht wahr genommen oder sogar um die Ohren gehauen wird.
Nimm die richtigen Beispiele, sei weniger plakativ und reißerisch, spreche nicht mit Rechten, lass keine Dinge weg, die dir offensichtlich widersprechen (Steam löscht Heimat Defender). Und dann sind wir doch alle dabei.
mockturtle hat geschrieben: 30. Nov 2020, 01:30 Relativiererei, auch Deine, finde ich da erschreckend.
Es ist eher erschreckend, dass Du glaubst, dass das kein Strohmann ist - Du kritisierst ja Strohmänner. Das ist einfach nur ein dummes Totschlagargument, womit man auch andernorts versucht Kritiker der Art und Weise, wie man mit Rechten umgeht zu delegitmieren.
Ich habe meine Haltung sehr klar gemacht, wie übrigens fast jeder, der in dem Diskurs eine größere Rolle spielt. Nur weil sich da natürlich ein paar Trolle und auch Rechte unterhaken, macht es das Gesagte nicht falsch. Wer darauf rekurrieren muss, scheint eine sehr schwache Argumentationsbasis zu haben.
mockturtle hat geschrieben: 30. Nov 2020, 01:30Gewagte These, das rumhitlern von Edgelords sei als pubertäres Geblödel zu vernachlässigen
Nun... wenn Du nicht richtig liest, was ich schreibe, macht es das sehr anstrengend zu diskutieren. Von Vernachlässigen habe ich nichts geschrieben,; ich habe sogar sehr deutlich geschrieben, was ich von diesen Spinnern halte. Ich habe aber auch geschrieben, dass bei einer Analyse, wie Rechts die Gamer sind bzw. wie anfällig sie für rechtes Gedankengut sind, zu beachten ist, dass Edgelords und Nazis nicht das gleiche sind.
Und deiner These, dass Edgelords schon halb zustimmen, widerspreche ich deutlich.

mockturtle hat geschrieben: 30. Nov 2020, 01:30Puh, okay großes Pathos! Da sind wohl Deine Gefühle als Gamer verletzt. Aber warum?
Steht in dem von Dir zitierten Abschnitt.
mockturtle hat geschrieben: 30. Nov 2020, 01:30 Auch die vollständige Aussage halte ich für einen eindeutigen Ausdruck einer sexistischen Haltung.
Tja, ich nicht. Und nu? MontanaBlack hat sich andernorts sicher häufig und unmissverständlich sexistisch verhalten und geäußert. Ich habe da keine Kohlen im Feuer, der Typ ist für mich bekloppt. Aber die Aussage bekommt durch den zweiten Teil einen anderen Dreh, der durchaus akzeptabler ist, als es die dumme Formulierung vermuten lässt.

Da zeigt es sich wieder, das Grundproblem des Beitrags: Warum nimmt man nicht eins der zig Beispiele, in denen er sich eindeutig sexistisch gibt. Zum Beispiel als er im Urlaub Frauen filmt und dabei rumgrunst, wie ein 12-Jähriger, dessen Hodensack gleich platzt? Na "Frauen sind Hunde" ist halt knalliger, aber damit das richtig wirkt muss man das Zitat abschneiden.
Rince81 hat geschrieben: 29. Nov 2020, 12:35 Für mich ist bereits das sind ja nicht alle Nazis, da sind auch ein paar Edgelords dabei eine inakzeptable Verharmlosung.
Dann halt agree to disagree.

Ich habe deutlich gemacht, warum für mich eine Gleichsetzung von Nazis und Edgelords ein bequemes, aber falsches und alarmistisches Argument ist, dass das real existierende Problem zu einer faktisch nicht belegbaren Größe aufbläst, was der Bekämpfung eben dieses Problems im Wege steht.
mockturtle
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von mockturtle »

Andreas29 hat geschrieben:Nimm die richtigen Beispiele, sei weniger plakativ und reißerisch, spreche nicht mit Rechten, lass keine Dinge weg, die dir offensichtlich widersprechen (Steam löscht Heimat Defender). Und dann sind wir doch alle dabei.
Darauf können wir uns einigen, wie gesagt, ich teile ja die Kritik am Beitrag. Ich teile aber nicht deine Prämisse, dass Frontal 21 von vornherein alle Gamer über einen rechten Kamm scheren möchte, du hast dir Frontal 21 zum Feindbild aufgebaut, und ich glaube, das ist die falsche Front.
Doch tut er! Das wird nicht gesagt, aber es wird durch die reißerische Art, die Abwesenheit von echten Belegen und Formulierungen wie "Rechte, Gewalt, Gaming... da wird schon irgendwas dran sein..." oder "Man wird nicht vom Spielen zum Amokläufer, aber alle Attentäter waren Gamer" impliziert.
Hier lese ich den Subtext allerdings anders. Der erste Teil erinnert mich an die Rede, nach der Philipp Jenninger als Bundestagspräsident zurücktreten musste(weia, ist das lange her). Ja, dumm. So offene Fragen, die wohl irgendwie die Gedankengänge ihrer Zuschauer repräsentieren sollen, gehören doch seit jeher zum unsäglichen Stil von Frontal 21. Als Medienprofis, die sie sein sollten, hätten sie sich den Aufschrei der Gamercommunity eigentlich denken müssen, vermutlich fehlt da echt der Zugang und Vorurteile mögen auch durchaus vorhanden sein.
Der zweite Teil allerdings stimmt doch? Es gibt vermutlich keine kausalen Zusammenhänge zwischen Gamer sein und Attentäter werden, aber wenn Attentäter auf Games rekurrieren, ist die Frage angebracht ob der Zusammenhang über eine zufällige Koinzidenz à la "alle Attentäter essen Brot" hinaus geht. Die Frage möchten sich viele Gamer aber gar nicht stellen, ich denke aber, die ist nötig. Vielleicht könnten hier Christian Huberts' Lesetipps 'nen ersten Eindruck geben.
Nur weil Frontal21 von der vollkommen plumpen Art seiner alten Beiträge weg geht, heißt das noch nicht automatisch, dass ich jetzt jubeln muss. Und was ist denn das für ein Quatsch, dass man ja nicht mehr erwarten kann. WTF?! Das ist ein selbsternanntes investigatives Format des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
Der Beitrag ist sehr schlecht, keiner jubelt, du musst auch nicht. Allerdings drehst du mein Argument um, ich würde sehr wohl von einem investigativen Format im ÖR viel besseres erwarten, meine Erfahrungen mit dem Format Frontal 21 sind es, die die Erwartung drücken. Anders als du glaube ich, dass die Intention hinter dem Beitrag gut war, die plumpe Machart, die vermutlich auch der konzeptuellen Struktur der Sendung geschuldet ist, ihnen im Weg steht.
Es ist eher erschreckend, dass Du glaubst, dass das kein Strohmann ist - Du kritisierst ja Strohmänner. Das ist einfach nur ein dummes Totschlagargument, womit man auch andernorts versucht Kritiker der Art und Weise, wie man mit Rechten umgeht zu delegitmieren.
Ich habe meine Haltung sehr klar gemacht, wie übrigens fast jeder, der in dem Diskurs eine größere Rolle spielt. Nur weil sich da natürlich ein paar Trolle und auch Rechte unterhaken, macht es das Gesagte nicht falsch. Wer darauf rekurrieren muss, scheint eine sehr schwache Argumentationsbasis zu haben.
Den Abschnitt verstehe ich nicht. Wo siehst du den Strohmann? Der Satz, den du zitierst ist ja gar kein Argument.
Klar. Die hibbelige Jumpcut-Art verursacht bei mir auch eher epileptische Anfälle. Allerdings würde ich gerne Beispiele dafür sehen, wo sie irgendetwas "Shitsturmtruppen" übernehmen. Und selbst wenn möchte ich anmerken, dass es manchmal eben auch blinde Hühner gibt, die ein Korn finden. Die Richtigkeit eines Arguments hängt nicht von dem ab, der es sagt.
Die Jungs sind Influenzer, die haben Einfluss und damit Verantwortung. Sie liefern ein Video mit Argumenten für den Shitstorm. Da müssen sie sich nicht explizit zum Shitsturmtruppengeneral erklären. Ich habe nicht gesagt, dass die Richtigkeit ihrer Argumente von ihrer Person unterminiert wird sondern, dass man ihre Argumente nicht kritiklos übernehmen sollte, weil die teilweise zwar witzig aber nicht soooo überzeugend sind (Breivik-Profile zum Beispiel).
Und deiner These, dass Edgelords schon halb zustimmen, widerspreche ich deutlich.
Ist notiert. Auf welcher Grundlage?
Ich habe deutlich gemacht, warum für mich eine Gleichsetzung von Nazis und Edgelords ein bequemes, aber falsches und alarmistisches Argument ist, dass das real existierende Problem zu einer faktisch nicht belegbaren Größe aufbläst, was der Bekämpfung eben dieses Problems im Wege steht.
Auch das verstehe ich nicht ganz, Nazis und Edgelords sind nicht das gleiche, einverstanden, du vermutest Frontal 21 rechnet Edgelords zu den Nazis und kommt damit auf eine viel größere Zahl an Nazigamern, als es tatsächlich gibt, so weit so gut. Aber welches wahre Problem wird verstellt? Wo siehst du das Problem, in den Nazis oder den Edgelords unter den Gamern? Ich finde ja die Kombi bedenklich, aber du scheinst das anders zu sehen? Das ist mir eben noch nicht deutlich.
Steht in dem von Dir zitierten Abschnitt
Ja, aber Games sind auch mein mir liebes Hobby, und ich seh das anders als du, und das von Christian Huberts und der Jungs vom Pixeldiskurs und sicher noch vielen anderen, da müssen die Emotionen doch nicht so hochkochen, dass man sich gegenseitigdie Achtung abspricht.
Gruß
mockturtle
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von mockturtle »

tanair hat geschrieben: 30. Nov 2020, 14:44 Da es auch eine Podcast Folge gibt, wollte ich beschreiben, was mir an der Folge nicht gefallen hat...
Alle deine hier aufgeführten Kritikpunkte sehe ich genau so.
Ich glaube mit Sissor wollten sie irgendwie illustrieren, wie unvorbereitet Gamer für böse politische Einflüsse sind, das sie ja nur spielen wollen und sich mit ihren niedlichen Kätzchden beschäftigen, das ist ihnen dann aber mit ihrer Hater und Sexismusthematik durcheinander gegangen, die da auch irgendwie rein musste. Vielleicht war Sissor im Interview nicht naiv genug, um das richtig abzubilden. Vielleicht vertu ich mich auch, ich hab es auch nicht ganz verstanden, das war wirklich seltsam.
Gruß
mockturtle
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von mockturtle »

Peter hat geschrieben: 30. Nov 2020, 10:55
TheodLac hat geschrieben: 30. Nov 2020, 10:21 Interessanterweise war wohl das Ende der Abos schon im Oktober bekannt (schreibt zuzmindest Peter hier im Forum viewtopic.php?p=151670#p151670, ich habe die Mail erst letzte Woche bekommen).
Ja, die Mail kam Anfang Oktober, also zu dem Zeitpunkt an dem mein Abo normalerweise verlängert worden wäre.
Bei mir auch, mit dem Hinweis, ich müsste die letzte Augabe dann einzeln bestellen, weil schon nicht mehr im Abo drin.
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Guthwulf
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Wohnort: Berlin

Re: Frontal 21: Die rechte Unterwanderung der Gamer-Szene

Beitrag von Guthwulf »

Dann hier nochmal im Diskussionsthread:

Vielleicht ja schon bekannt oder inzwischen schon irrelevant: Die in der Sendung interviewte "Influencerin" Sissor hat nen Statement zum "absolut misslungenen ZDF Frontal Beitrag" veröffentlicht: https://www.youtube.com/watch?v=RKBeC-3HgYE

Angeblicher Qualitätsjournalismus im "seriösen" öffentlich-rechlichten und so...

Was ich mich da immer frage: Im Gaming kenne ich mich nu zufällig bissel aus und kann bissel bewerten, wie gut recherchiert Medienbeiträge dazu sind. Und Beispiele wie der obige zeigen nur immer wieder wie gruselig, das selbst beim "Qualitätsjournalismus" ist. Nur was bedeutet das für die Beiträge in Themen, in denen ich mich nicht auskenne? Sind die wirklich "besser" recherchiert oder genau so eine Grütze. Und wenn letzteres zutrifft: Warum brauchen wir "Qualitätsjournalismus" doch gleich?
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Leonard Zelig
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Re: Frontal 21: Die rechte Unterwanderung der Gamer-Szene

Beitrag von Leonard Zelig »

Guthwulf hat geschrieben: 2. Dez 2020, 13:15 Dann hier nochmal im Diskussionsthread:

Vielleicht ja schon bekannt oder inzwischen schon irrelevant: Die in der Sendung interviewte "Influencerin" Sissor hat nen Statement zum "absolut misslungenen ZDF Frontal Beitrag" veröffentlicht: https://www.youtube.com/watch?v=RKBeC-3HgYE

Angeblicher Qualitätsjournalismus im "seriösen" öffentlich-rechlichten und so...

Was ich mich da immer frage: Im Gaming kenne ich mich nu zufällig bissel aus und kann bissel bewerten, wie gut recherchiert Medienbeiträge dazu sind. Und Beispiele wie der obige zeigen nur immer wieder wie gruselig, das selbst beim "Qualitätsjournalismus" ist. Nur was bedeutet das für die Beiträge in Themen, in denen ich mich nicht auskenne? Sind die wirklich "besser" recherchiert oder genau so eine Grütze. Und wenn letzteres zutrifft: Warum brauchen wir "Qualitätsjournalismus" doch gleich?
Sendungen wie Panorama, Frontal 21 und Monitor würde ich jetzt nicht als "Qualitätsjournalismus" bezeichnen. Die haben schon immer ziemlich reißerisch berichtet. Deswegen redet ja auch kaum noch ein Politiker mit denen.

Die täglichen Nachrichtensendungen wie das heute journal und die tagesthemen haben ein deutlich höheres Niveau. Auch der Weltspiegel und das auslandsjournal berichten unaufgeregt und müssen nicht wie das hier kritisierte Video ihre Beiträge mit dramatischer Musik unterlegen, um die Zuschauer:innen zu manipulieren. Bei Spartensendern wie 3Sat, Phoenix, Deutschlandfunk und arte findet sich auch viel Qualitätsjournalismus.
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Re: Frontal 21: Die rechte Unterwanderung der Gamer-Szene

Beitrag von mockturtle »

Guthwulf hat geschrieben: 2. Dez 2020, 13:15
Was ich mich da immer frage: Im Gaming kenne ich mich nu zufällig bissel aus und kann bissel bewerten, wie gut recherchiert Medienbeiträge dazu sind. Und Beispiele wie der obige zeigen nur immer wieder wie gruselig, das selbst beim "Qualitätsjournalismus" ist. Nur was bedeutet das für die Beiträge in Themen, in denen ich mich nicht auskenne? Sind die wirklich "besser" recherchiert oder genau so eine Grütze. Und wenn letzteres zutrifft: Warum brauchen wir "Qualitätsjournalismus" doch gleich?
Hm, ja der ÖR steht ja durchaus auch unter Legitimationsdruck.
Bestünde der ÖR nur aus Frontal 21 könnte er weg, bestünde die Zeitungslandschaft nur aus der Bild, könnte sie weg, bestünde youtube nur aus kuchentv, weg damit. Und gäbs nur Call of Duty könnten mir die Spiele gestohlen bleiben.
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DieTomate
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Re: Frontal 21: Die rechte Unterwanderung der Gamer-Szene

Beitrag von DieTomate »

mockturtle hat geschrieben: 2. Dez 2020, 15:03
Guthwulf hat geschrieben: 2. Dez 2020, 13:15
Was ich mich da immer frage: Im Gaming kenne ich mich nu zufällig bissel aus und kann bissel bewerten, wie gut recherchiert Medienbeiträge dazu sind. Und Beispiele wie der obige zeigen nur immer wieder wie gruselig, das selbst beim "Qualitätsjournalismus" ist. Nur was bedeutet das für die Beiträge in Themen, in denen ich mich nicht auskenne? Sind die wirklich "besser" recherchiert oder genau so eine Grütze. Und wenn letzteres zutrifft: Warum brauchen wir "Qualitätsjournalismus" doch gleich?
Hm, ja der ÖR steht ja durchaus auch unter Legitimationsdruck.
Bestünde der ÖR nur aus Frontal 21 könnte er weg, bestünde die Zeitungslandschaft nur aus der Bild, könnte sie weg, bestünde youtube nur aus kuchentv, weg damit. Und gäbs nur Call of Duty könnten mir die Spiele gestohlen bleiben.
Die Bild muss ich mir nicht kaufen. Auf kuchentv muss ich nicht klicken, um sie über Werbung zu finanzieren. Spiele, die mir nicht gefallen, muss ich auch nicht kaufen.
Frontal21 ist im Rundfunkbeitrag mit inbegriffen. Und den muss ich immer zahlen, ob ich will oder nicht.
ZiggyStardust
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von ZiggyStardust »

Rince81 hat geschrieben: 1. Dez 2020, 10:54
ZiggyStardust hat geschrieben: 29. Nov 2020, 13:27 Aber was sagt das über jemanden aus, wenn er freiwillig in dem gleichen Netzwerk aktiv ist wie solche Leute?
https://twitter.com/StBrandner/status/1 ... 8302539778
Du schüttest das Kind mit der Wanne aus. Eine Community ist z.B. das Forum hier. Wenn hier ironisches abhitlern akzeptiert wäre, wäre ich weg. Wenn das aber in anderen phpBB-Foren geht ist das nun kein Grund meinen Forenaccount hier zu löschen...
phpBB ist doch nur eine Forentechnik, die einzelnen Foren sind nicht miteinander verbunden. Du kannst mit deinem Account hier nicht in anderen Foren posten. Die schädliche Wirkung von Twitter wurde in den letzten Jahren immer sichtbarer. Hätte Trump auch ohne Twitter US-Präsident werden können? Warum wurde sein Account nicht gesperrt als er noch nicht Präsident war, sondern nur ein normaler Nutzer?

Wer im Jahr 2020 immer noch Twitter benutzt, der besitzt beim Thema Rechtsextremismus genauso viel Glaubwürdigkeit wie Tönnies beim Thema faire Arbeitsbedingungen.
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